Kitabı oku: «Die Essenz der Quantenpsychologie», sayfa 2
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Multidimensionales Bewusstsein entwickeln
Vereinfachte Darstellung der Dimensionen von Manifestation und Bewusstsein
Dimension der äußeren Welt
Dimension des Denkens
Dimension des Fühlens
Biologisch-animalische Dimension
Essenzielle Natur
Ich bin
Kollektiv-archetypischer Bereich
Nicht-Ich-Ich
Leerheit
Namenloses Absolutes
Jenseits
Die acht Dimensionen des Bewusstseins
Der erste Schritt auf dem Weg zur Selbsterkenntnis ist die Befreiung unserer Aufmerksamkeit durch die Entwicklung multidimensionalen Bewusstseins.
Ein berühmter Sufimeister namens Idries Shah sagte einmal, dass wir nicht frei sind, solange wir keine Kontrolle darüber haben, wohin unsere Aufmerksamkeit wandert. Wenn Ihre Aufmerksamkeit unbewusst darauf fixiert ist, mit den Strategien des Falschen Selbst die Grundproblematik des Falschen Kerns zu überspielen (siehe nächstes Kapitel), dann mag es schwierig werden wirklich frei zu handeln, vor allem wenn dabei auch noch eine so genannte Spiritualisierung ins Spiel kommt. (Anmerkung des Verlags: Falsches Selbst und Falscher Kern sind für den Autor zentrale Begriffe, die er auf seine eigene Weise definiert. Deshalb werden sie hier durchgängig groß geschrieben.) Bei der »Spiritualisierung« deklariert man Situationen als »spirituell«, um sich auf diese Weise vor unwillkommenen Gefühlen oder Gedanken in Bezug auf die erlebte Wirklichkeit zu schützen. Die Befreiung unserer Aufmerksamkeit führt letztlich zu einer subjektiven Erfahrung von Freiheit. Dies funktioniert aber nur, wenn wir der acht Dimensionen des Bewusstseins gewahr werden und erkennen, wie sie funktionieren bzw. welche Aufgabe sie haben.
In den folgenden Kapiteln werden die einzelnen Dimensionen ausführlich beschrieben. Dazu gibt es Übungen und Fallbeispiele. Da das Verständnis der acht Bewusstseinsdimensionen in der Quantenpsychologie so grundlegend ist, werden wir ihnen in diesem Buch immer wieder begegnen.
Es gibt acht Dimensionen des Bewusstseins sowie drei Dimensionen, die über das individuelle Bewusstsein hinausgehen:
1. die Dimension der äußeren Welt
2. die Dimension des Denkens
3. die Dimension des Fühlens
4. die biologisch-animalische Dimension
5. die essenzielle Natur
6. das Ich bin
7. das kollektive Unbewusste
8. das Nicht-Ich-Ich
Die drei Dimensionen jenseits der Bewusstseinsgrenze sind:
• die Leerheit
• das namenlose Absolute
• der Bereich jenseits von allem
G. I. Gurdjieff, der den »vierten Weg« lehrte, sagte zu seinem bekannten Schüler P. D. Ouspensky (1949), einmal sinngemäß: Wenn meine Aufmerksamkeit auf die äußere Welt gerichtet ist, dann bin ich wie ein nach außen gerichteter Pfeil. Wenn ich die Augen schließe und in mich hineinsinke, wird meine Aufmerksamkeit zu einem nach innen gerichteten Pfeil. Jetzt versuche ich, beides gleichzeitig zu tun – den Pfeil nach innen und außen zu richten – und stelle sofort fest, dass das unglaublich schwierig ist. Nach ein, zwei Sekunden vergesse ich entweder die äußere Welt und verliere mich in einem Tagtraum oder ich vergesse mich und gehe in dem auf, was ich betrachte.
Gurdjieff nannte diesen Vorgang »Selbsterinnerung«. Die Quantenpsychologie fordert aber, dass Sie sich auf drei oder mehr Dimensionen konzentrieren. Daher müssen Sie die Qualitäten jeder einzelnen Dimension und deren Funktion in Ihrem Leben kennen lernen.
Vom Verwechseln der Ebenen
Ein Sufimeister besuchte einmal ein bestimmtes Dorf und einer seiner Schüler machte sich auf, ihn zu sehen. Er ritt Meile um Meile durch die Wüste, bis er endlich in dem Dorf anlangte. Dummerweise fand er nichts, wo er sein Kamel hätte anbinden können. Doch da er ein eifriger Schüler war, ließ er das Kamel einfach, wo es war, und rannte dorthin, wo der Guru sich aufhielt. Sie sprachen stundenlang miteinander, bis es für den Schüler Zeit war weiterzuziehen. Da blickte der Lehrer um sich und entdeckte, dass vom Kamel seines Schülers weit und breit nichts zu sehen war. Also fragte der Sufimeister: »Wo ist dein Kamel?« Der Schüler gab zur Antwort: »Nun, ich konnte keinen Platz finden, wo ich es anbinden konnte, also überließ ich es Gott dafür zu sorgen.« »Ausgezeichnet«, antwortete der Sufimeister, »wirklich ausgezeichnet. Du sollst tatsächlich alles Gott überlassen. Aber beim nächsten Mal überlässt du alles ihm und bindest das Kamel selbst an.« Dies ist ein klassisches Beispiel dafür, was geschieht, wenn man die Dimensionen des Bewusstseins und der Manifestation durcheinander bringt. Hier wurde die Dimension der Leerheit mit jener der äußeren Welt verschmolzen. Also: Legen Sie Ihr Leben ruhig in Gottes Hände. Aber vergessen Sie nicht, das Kamel festzubinden!
Jede der acht Dimensionen hat eine unterschiedliche Funktion. Die Aufgabe meiner rechten Hand ist es zu schreiben, mein Mund hingegen ist zum Essen da. Ich kann meine Nahrung nicht verdauen, wenn ich sie nur in der Hand halte. Und ich kann nicht schreiben, wenn ich den Füller in den Mund stecke. Beides ist nicht funktional. Daher müssen Sie die Funktion jeder dieser Ebenen kennen. Je mehr Dimensionen Ihre Aufmerksamkeit umfasst, desto umfassender wird das Gefühl der persönlichen Freiheit sein, das Sie erfahren. Je geringer die Anzahl der Dimensionen, deren Sie sich bewusst sind, umso blasser wird Ihre persönliche Freiheit geraten. Diese Verwechslung der Ebenen ist ein klassisches Problem in New-Age-Gruppierungen. So gibt es zum Beispiel Menschen, die glauben, wenn sie nur lange und intensiv genug an Geldströme dächten, dann würden diese sich wie von selbst in ihrem Leben manifestieren. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie jemanden getroffen, bei dem dies wirklich funktioniert hätte. Als ich damals aus Indien zurückkam, teilte ich das Büro mit einem Mann, der Workshops hielt, in denen Geld visualisiert wurde. Schwierig war nur, dass er seine Miete nie pünktlich bezahlen konnte. Er verschmolz die Dimension des Denkens (die Welt der mentalen Bilder) mit der äußeren Welt. Wenn ich mir vorstelle, dass ich Astronaut bin, dann bedeutet dies noch lange nicht, dass ich tatsächlich einer bin. Es handelt sich dabei nur um schlichte Fantasie, und obwohl sie auf der Ebene des Denkens ihre Wahrheit besitzen mag, so bezieht diese Wahrheit sich doch nicht auf die äußere Welt.
Quantenpsychologisches Prinzip:
Was sich in der einen Dimension als richtig erweist, muss für die andere keineswegs stimmen. Und werden die Ebenen verwechselt oder verschmolzen, so kann das zu Problemen führen.
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Falscher Kern – Falsches Selbst
Wir haben nicht Angst vor der Erfahrung selbst, wir fürchten nur das, was wir ihr an Bedeutung zuordnen.
Stephen H. Wolinsky
An dieser Stelle sollten wir, denke ich, klären, wohin die Reise geht. Mit anderen Worten: Ich möchte Ihnen hier erläutern, was die Begriffe »Falscher Kern« und »Falsches Selbst« bedeuten und welche Funktion sie in unserem Leben haben.
Quantenpsychologisches Prinzip:
Alles, was Sie zu sein glauben, sind Sie nicht. Ihr Selbst geht über das, was Sie über sich denken, weit hinaus. Dass Sie etwas benennen können bedeutet nicht, dass Sie es wirklich kennen. Sie kennen nur den Namen, den Sie diesem Faktum gegeben haben. Die Ideen, die Sie hinsichtlich eines bestimmten Gegenstandes oder Sachverhaltes hegen, sind nicht dieser Gegenstand oder Sachverhalt.
Wenn wir unsere Bewusstheit der verschiedenen Ebenen stabilisieren wollen, müssen wir das System von Falschem Kern und Falschem Selbst, mit dem wir leben, verstehen, aufarbeiten, hinter uns lassen und befreien. Der Falsche Kern ist die eine Grundannahme, die Sie in Bezug auf Ihre Person hegen. Um diese herum organisiert sich Ihre gesamte Persönlichkeit. Der Falsche Kern ist das, was Sie mit dem Wörtchen »ich« meinen, wenn Sie von sich selbst sprechen. Er repräsentiert, wie Sie die Welt sehen und wie Sie glauben gesehen zu werden. Und er steht für das Bild, das Sie von sich selbst haben. Der Falsche Kern ist der Leim, der Ihr Ich zusammenhält. Das Falsche Selbst hingegen ist bereits eine Reaktion auf diese Kernanschauung, der Versuch den Falschen Kern zu verstecken, in Ordnung zu bringen, mit einem Wort zu kompensieren. Jeder Versuch der Kompensation aber verstärkt letztlich nur dieses System, das Sie sich nicht zweiteilig vorstellen dürfen: Falscher Kern und Falsches Selbst sind eine Einheit, sie funktionieren nur miteinander.
Eine erste Charakterisierung des Falschen Kerns
Der Falsche Kern ist die eine Schlussfolgerung, die Sie einmal über sich selbst gezogen haben und die nun Ihre ganze Persönlichkeit organisiert und prägt – jeden Gedanken, jedes Gefühl, jede Handlung, Fantasie, Reaktion etc. Diese Kernanschauung drückt auch aus, wie Sie glauben von Ihrer Umwelt wahrgenommen zu werden. In Die alltägliche Trance (1993) habe ich ihn das Organisationsprinzip genannt. Da der Falsche Kern unsere Sicht der Welt, unser selbst, unsere Vorstellung davon, wie wir gesehen werden, und damit unsere gesamte Gefühlswelt entscheidend beeinflusst, möchte ich seine Bedeutung noch etwas ausführlicher erläutern.
Es ist entscheidend wichtig, die durch den Falschen Kern repräsentierte Schlussfolgerung genau zu untersuchen, denn falls Sie an eine falsche Grundannahme glauben, müssen alle Schlüsse, die Sie daraus ziehen, ebenfalls falsch sind. Es ist, als hätten Sie ein Haus auf Sand gebaut und würden versuchen, das »Grund«-Problem zu lösen, indem Sie einige neue Backsteine einsetzen. Die Backsteine stünden dann für psychologisch oder spirituell orientierte Versuche, Ihrer Persönlichkeit mehr Stabilität zu verleihen. Doch weil das Haus auf einem so schlechten Fundament steht, wird es den Stürmen des Lebens (Einflüssen von außen) nicht standhalten.
Bereits Freud meinte, dass alle Traumata aus Ketten früherer, ähnlicher Ereignisse bestehen. Dies bedeutet, dass unsere Persönlichkeitsstruktur unsere tägliche Erfahrung nach früheren Erfahrungen organisiert. Sie nimmt, was ähnlich scheint, und macht daraus ein Muster. Mit anderen Worten: Das Nervensystem hat die Tendenz zu assoziieren und zu verallgemeinern. Beispiele hierfür sind: »Alle Männer sind …« Oder: »Alle Frauen sind …« Und: »Alle Beziehungen sind …« Oder: »Alle Türken (Chinesen, Inder) sind …« (Die Lücke können Sie jeweils nach Belieben füllen!)
Das Nervensystem schafft die Illusion, dass Dinge, Ereignisse oder Menschen einander ähneln. Dann verallgemeinert es, indem es sie so erscheinen lässt, als wären sie wirklich gleich, auch wenn sie es gar nicht sind. Dieser Mechanismus, der uns beim Überleben hilft, ist fest im Nervensystem verankert. Denken Sie an das berühmte Zen-Sprichwort, das besagt:
»Man steigt nie zwei Mal in denselben Fluss …«
Quantenpsychologisches Prinzip:
Die unrichtige Schlussfolgerung, die sich im Falschen Kern niederschlägt, kann nur zu immer weiteren falschen Schlüssen und scheinbaren Lösungen führen, da die Schlüsse und Lösungen ja nicht in der gegenwärtigen Realität verwurzelt sind. Die Lösungsversuche gründen in einer falschen Schlussfolgerung.
Den Falschen Kern abbauen
Wenn Sie entdecken wollen, wer Sie wirklich sind, kann es hilfreich sein, die psychische Struktur von Falschem Kern und Falschem Selbst aufzulösen.
Die Quantenpsychologie beschäftigt sich mit dem Falschen Kern, weil er die gesamte Persönlichkeit organisiert. Entdecken wir den Falschen Kern, so wissen wir zumindest, wer wir zu sein glauben, aber nicht sind. Doch wie Sie sicher noch wissen, ist Ziel und Zweck der Quantenpsychologie herauszufinden, wer wir wirklich sind. Wenn Sie die innerseelische Struktur von Falschem Kern und Falschem Selbst entdeckt haben, wissen Sie, wer Sie zu sein glauben. Diese Erkenntnis können Sie dann loslassen. (Prozess des neti-neti) Also finden wir heraus, wer wir sind, indem wir zuerst entdecken, wer wir nicht sind. Zu diesem Zweck entwickeln wir die acht Dimensionen des Gewahrseins, dann das Gewahrsein der Leere und des namenlosen Absoluten. An diesem Punkt lassen wir die Dimensionen des Bewusstseins und auch die Quantenpsychologie hinter uns.
Der Falsche Kern entzieht sich Ihrem Blick, weil Sie glauben, dieser Kern zu sein. Er kann die unterschiedlichsten Formen annehmen. Mögliche Grundannahmen über sich selbst sind beispielsweise: »Ich fühle mich unzulänglich.« – »Ich fühle mich wertlos« Und: »Ich fühle mich allein.« Diese Kernanschauungen werden nie in Frage gestellt, da sie so sehr in unsere Psyche eingewoben sind, dass wir sie gar nicht mehr erkennen. Sie sind transparent und lenken unseren Blick durch eine Glaswand, die wir gar nicht bemerken. Ihr Blick wird also immer durch diese Wand getrübt (Trübsal!), dieses Muster, von dem Sie glauben, es sei Sie. Dass Sie eine Brille tragen, bemerken Sie gar nicht.
Der Falsche Kern ist die eine Idee (Vorstellung), die Sie sich von sich selbst entworfen haben. Daraus entsteht dann eine bestimmte Struktur, ein System von Glaubenssätzen, das letztlich Ihren gesamten psychischen Rahmen prägt.
Es gibt nur einen Falschen Kern, doch dieser führt zu einer Menge von Versuchen, sich gegen die zu Grunde liegende schmerzhafte Erkenntnis zu schützen. Schützen heißt kompensieren oder Widerstand leisten.
Freuds so einfacher und doch tiefgründiger Gedanke von den Ketten, die von früheren, ähnlichen Ereignissen ausgehen, ist in der modernen Psychologie zum Basiskonzept geworden. Auch die Quantenpsychologie stützt sich darauf. Denn die Tendenz des Nervensystems, Ereignisse in bestimmte Kategorien einzuteilen und sie so zu verallgemeinern, ist grundlegend für die Struktur des Falschen Kerns. Was daraus folgt, nennt die Quantenpsychologie eine Assoziationstrance.
Ursprung und Bedeutung des Falschen Kerns
Der Anfang
Wie entsteht der Falsche Kern? Zum besseren Verständnis können wir uns hier einer besonderen Brille bedienen, nämlich der psychoanalytischen Entwicklungspsychologie. Doch auch dabei sollten wir nicht aus den Augen lassen, dass es sich um eine Brille handelt, eine Landkarte, mit deren Hilfe wir ein Land durchmessen können, ein Modell also und nicht die Wirklichkeit selbst. Die Psychoanalyse geht davon aus, dass das Kind sich nach seiner Geburt weiterhin eins mit der Mutter fühle und dass dieser Zustand noch mindestens fünf bis zwölf Monate andauere. Erst in diesem Alter realisiere das Kind, dass es von der Mutter getrennt ist.
Die Quantenpsychologie geht davon aus, dass der Falsche Kern die Schlussfolgerung ist, mit der das Kind sich zu erklären versucht, weshalb diese Trennung geschehen ist. Von dem Moment an, in dem es diese falsche Erklärung glaubt, ist der Geist damit beschäftigt, sich Dinge auszudenken, die den Falschen Kern wieder außer Kraft setzen sollen. Daraus entsteht die Komplementärstruktur zum Falschen Kern, nämlich das Falsche Selbst. Dieses Trennungstrauma nennt die Psychologie »narzisstische Kränkung«. Nach der Erkenntnis des Getrenntseins bildet sich das Ich bin im Bewusstsein aus. Damit entsteht auch die falsche Begründung für das Getrenntsein, der Falsche Kern. Für die Quantenpsychologie drückt sich der ursprüngliche Narzissmus in Vorstellungen aus wie: »Ich bin Grund und Mittelpunkt des Universums.« Oder: »Meine Mutter und ich sind eins.« Und: »Ich bin der Schöpfer von allem.« Später entwickeln sich solche Strukturen zu anderen Formen des Narzissmus: »Ich muss aus Mutter eine Widerspiegelung meiner selbst machen.« Oder: »Ich muss ihr zurückspiegeln, was ich denke, dass sie gerne hätte. Auf diese Weise reflektiert sie mich und ist eine Spiegelung meiner selbst.« Und so weiter, und so weiter … Die falsche Begründung wird zum Falschen Kern. Die Lösungsversuche für dieses Problem beruhen auf einer falschen Annahme, sind also selbst zum Scheitern verurteilt. Der Falsche Kern führt also zu falschen Lösungsversuchen des Problems, die sich im Falschen Selbst niederschlagen. Die Art und Weise, wie wir versuchen, unseren Falschen Kern zu verbergen, zu verarbeiten, zu verändern, zu maskieren bzw. zu rechtfertigen, wird dann zu unserem Falschen Selbst, einer Kompensationsstruktur für den Falschen Kern. Sobald sich diese Struktur fest eingespielt hat, bestimmt sie unseren emotionalen Zustand ebenso wie unsere Spiritualität.
Falscher Kern und Falsches Selbst – eine Zusammenfassung
Wenn Sie realisieren, dass Sie von Ihrer Mutter getrennt sind, kommt es zu einem traumatischen Schock. Das Ich bin wird mit einer Struktur aus Falschem Kern und Falschem Selbst belastet, die sich verfestigt. Dann verbringen Sie den Rest Ihres Lebens damit, mit diesem Trauma umzugehen. Sie versuchen es zu verbergen, zu verarbeiten, zu heilen, zu lösen, zu verwandeln oder zu spiritualisieren. Die falsche Schlussfolgerung, die Sie aus der narzisstischen Kränkung ziehen, ist das, was die Quantenpsychologie den Falschen Kern nennt. Und diesen Falschen Kern versuchen Sie ununterbrochen zu verarbeiten. Doch erinnern Sie sich: Der Falsche Kern ist nichts weiter als eine Idee, ein Konzept, eine unrichtige Schlussfolgerung, die Sie für real halten. Daher sind auch sämtliche Lösungsansätze falsch, weil sie auf einer falschen Grundannahme beruhen. Da das Falsche Selbst also ein Konzept ist, das nach dem Falschen Kern auftaucht und auf dieser fehlerhaften Grundannahme beruht, ist es noch verkehrter als die ursprüngliche Schlussfolgerung.
Die Psychologie geht davon aus, dass ein Patient, der mit dem Problem »Ich bin wertlos« in eine Praxis kommt, dieses Problem tatsächlich hat. Dass das Problem also wirklich existiert. Und daher unternimmt sie Schritte, um mit diesem Problem irgendwie fertig zu werden. Die Quantenpsychologie hingegen geht davon aus, dass diese grundlegende Annahme falsch ist, eine erdachte Begründung für ein Geschehnis. Diese Grundannahme kann nicht geheilt werden, weil sie gegenstandlos ist, eine falsche Begründung. Wichtig ist, die fehlerhafte Schlussfolgerung als das zu sehen, was sie wirklich ist – und sie dann fallen zu lassen.
Quantenpsychologisches Prinzip:
Jede Behandlung, die darauf abzielt, den Falschen Kern umzuorganisieren oder zu verändern, geht vom Falschen Selbst aus und beruht also selbst auf dieser unrichtigen Grundannahme. Daher kann die eingesetzte Therapie oder spirituelle Praxis nur geringe Resultate bringen, wenn überhaupt.
Die narzisstische Kränkung
Wenn Kinder sich selbst als getrennt von der Mutter erfahren, bewirkt der Schock im Nervensystem die narzisstische Kränkung. In diesem Moment beginnt der Falsche Kern sich zu bilden und zu verfestigen. Darin schlägt sich nieder, was ein Kind aus der gegebenen Trennungssituation über sich selbst und die Situation als solche folgert. Dieser natürliche Trennungsprozess wird mit einer falschen Begründung erklärt. Zum Beispiel: »Ich bin von ihr getrennt, weil ich wertlos bin.« Oder: »Ich bin von ihr getrennt, weil ich unzulänglich bin.« Oder: »Das Getrenntsein heißt, dass es mich gar nicht gibt.« Und: »Ich bin von ihr getrennt, weil ich machtlos bin.« Den Rest des Lebens bringt dieser Mensch damit zu, mit dieser falschen Grundüberzeugung fertig zu werden. Er versucht entweder zu beweisen, dass er zurecht daran glaubt. Oder er versucht das Ganze zu kompensieren und zu beweisen, dass es nicht wahr ist.
Wie aber versucht das Falsche Selbst mit dem Falschen Kern fertig zu werden? Es versucht die Grundannahme zu verbergen, zu spiritualisieren, zu verändern, zu maskieren bzw. zu rechtfertigen. All diese Strategien spielt das Falsche Selbst als Kompensator aus.
Der Falsche Kern bildet sich also infolge des Schocks der Erkenntnis heraus, von der Mutter getrennt zu sein. Und doch gab es ihn bereits in latenter Form. Dieser Fehlschluss ist genetisch-energetisch in uns angelegt. Und wie Krebs, Diabetes oder Herzkrankheiten gehört er zum genetischen Erbgut unserer Familie. Es gibt dabei keine »Wahlmöglichkeit«, denn dies würde bedeuten, dass Sie aus dem Ensemble Ihrer genetischen Neigungen diese oder jene auswählen können. Wer glaubt hier eine Wahl zu haben, der sitzt einem narzisstischen Hirngespinst auf, einer infantilen Selbstüberschätzung, die glaubt alles selbst zu erschaffen, für alles verantwortlich zu sein oder sich seine Eltern selbst ausgesucht zu haben.
Diese energetisch-genetische Komponente könnte man vielleicht mit dem vergleichen, was die Homöopathie ein Miasma nennt. Hatte Ihr Großvater beispielsweise Tuberkulose, dann haben Sie eine gewisse Neigung zu dieser Krankheit. Dabei ist auf der symptomatischen Ebene vielleicht nur eine Neigung zu Erkältungen zu erkennen, wenn es draußen regnet. Ein Homöopath wäre in der Lage, diese Verbindung zu erkennen, wenn er Ihre genetische Erbschaft analysierte. Genauso gibt es eine genetische Disposition für ein bestimmtes System aus Falschem Kern und Falschem Selbst.
Diese psychische Struktur nennen wir auch »Falscher-Kern-Treiber« und »Falsches-Selbst-Kompensator«. Dadurch werden die Rollen unterstrichen, die jeder Teil dieser Struktur spielt: Der Falsche Kern treibt Ihre Persönlichkeitsstruktur an, das Falsche Selbst kompensiert das, was Sie für Ihren Mangel halten.