Kitabı oku: «Sea of Flames», sayfa 6

Yazı tipi:

>> Nichts.<<

Ich schloss für einen Moment die Augen, um zu überlegen, was ich tun sollte, denn Maya und Toby waren keine Ärzte. Sie wussten, wie sie sie pflegen mussten, aber mehr auch nicht.

>> Ist gut. Ich kann hier leider nicht weg. Ich versuche Laura zu erreichen und sie zu euch zu schicken, bevor ihre Schicht anfängt und du zur Schule musst.<<

>> In Ordnung.<<

Ich legte auf und rief sofort Laura an, die wahrscheinlich um diese Uhrzeit noch schlief. Immerhin war es erst halb sechs.

>> Was soll das Eve?<< fragte sie müde und verschlafen.

>> Es tut mir Leid Laura, ich würde dich nicht anrufen, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.<< sagte ich und beobachtete Blake, der neben mir erwachte und sich streckte.

>> Was gibt es denn?<<

>> Hör zu, ich habe gestern Abend noch einen Notfall operiert und die Nacht über überwacht, deswegen bin ich immer noch im Krankenhaus und Maya braucht Hilfe. Könntest du also noch vor deiner Schicht zu ihr fahren und nach dem Rechten sehen?<<

>> Was, du bist immer noch im Krankenhaus?<<

>> Ja, also könntest du ihr helfen?<<

>> Ich ziehe mich schon an, was ist denn los? Was ist mit deiner Mutter?<<

Ich drehte mich ein wenig von Blake weg und unterschrieb nebenbei einige Formulare in Mr Humphreys Akte.

>> Du müsstest die Sonde überprüfen, anscheinend ist sie verstopft und sie hat 38,7 Grad. Schau bitte einfach nach ihr und komm dann her.<<

>> In Ordnung. Dann bis gleich Süße.<<

>> Danke, du hast was gut bei mir.<<

Ich legte auf und sprach noch kurz mit der Schwester die neue Dosierung der Medikamente ab, als neben mir ein Kollege aus der Neurochirurgie auftauchte.

>> Wenn das nicht meine süße Eve ist.<<

>> Hi Paul.<< seufzte ich, als ich mich zu ihm umdrehte und ein Lächeln aufsetzte.

>> Ich wusste gar nicht, dass du heute Nachtschicht hast.<<

>> Hatte ich auch eigentlich nicht, aber gestern kam noch ein Notfall rein.<<

>> Hat es sich gelohnt?<<

>> Es lohnt sich immer, wenn man helfen kann.<<

Er nickte lediglich, da er anscheinend eine andere Ansicht vertrat, allerdings behielt er diese für sich, wofür ich ihm einfach nur dankbar war, da ich mich jetzt nicht mit ihm darüber unterhalten wollte.

>> Sollen wir einen Kaffee trinken?<<

Ich wog die Argumente ab, da ich eigentlich noch schlafen gehen wollte, doch das könnte ich jetzt sowieso nicht mehr, da ich nicht wusste, was mit meiner Mutter war. Allerdings hatte ich auch keine Lust auf seine billigen Anmachsprüche, weshalb ich ihn abwies.

>> Ein andern Mal. Ich lege mich lieber noch ein wenig hin.<<

>> Da würde ich auch mitkommen.<< grinste er, woraufhin ich mich genervt abwandte.

>> Wann gibst du endlich auf?<<

>> Erst wenn ich dich geknackt habe.<<

Ich schüttelte amüsiert den Kopf, als ich Blake sah, der uns anscheinend beobachtet hatte und grimmig wirkte. Nachdem die beiden sich einige Sekunden angestarrt hatten, wandte Paul sich schließlich ab und ging endlich.

>> Es tut mir Leid, falls du Schwierigkeiten hast, weil du gestern nicht das Krankenhaus verlassen konntest.<< sagte Blake und sah mich schuldbewusst an.

>> Nein, ist schon ok. Alles in Ordnung.<<

>> Und das Telefonat eben?<<

>> Das wird schon wieder. So ist das hier eben. Wäre dein Vater nicht reingekommen, hätte ich eventuell einen anderen Notfall bekommen, also mach dich nicht verrückt. Es ist alles in Ordnung.<<

Er nickte, bevor er sich umdrehte und zum Bett seines Vaters ging. Ich atmete noch einmal tief durch und wollte gerade gehen, als im Bett neben Mr Humphrey ein Alarm losging.

Sofort rannte ich mit den Schwestern zu der Patientin, die sich den Tubus herausgezogen hatte und nun verzweifelt nach Luft schnappte. Schnell sah ich auf die Akte, um ihren Namen zu erfahren, bevor ich neben sie trat.

>> Mrs Rodriguez, Sie müssen sich beruhigen und versuchen ganz ruhig zu atmen.<<

Ich zeigte es ihr und versuchte mit ihr zusammen zu atmen, doch sie verkrampfte sich zu sehr und verfiel in Panik.

>> Mrs Rodriguez sehen Sie mich an. Ihnen wird nichts passieren, Sie müssen sich nur beruhigen. Es schmerzt am Anfang, weil Sie einen Tubus in ihrem Rachen hatten, aber das wird besser. Versuchen Sie bitte zu atmen. Ganz ruhig und gleichmäßig. So ist es gut. Ganz ruhig.<<

Sie beruhigte sich immer mehr, sodass ich ihr eine Sauerstoffmaske überzog und sie einen Moment beobachtete.

>> Haben Sie Schmerzen Mrs Rodriguez? Nichts sagen, einfach nur nicken, falls es so ist.<<

Sie schüttelte leicht den Kopf, weswegen ich die Akte zurücklegte und noch einmal zu ihr trat. Ich untersuchte sie kurz, doch es war alles in Ordnung. Da auch ihre Atmung nun wieder ruhig und gleichmäßig war, wandte ich mich schließlich wieder ab.

>> Versuchen Sie noch ein wenig zu schlafen. Wenn etwas ist, drücken Sie den Knopf dort. In Ordnung?<<

Sie nickte und schloss die Augen, weshalb ich den Raum verließ und mich bei den Schwestern hinter dem Tresen kurz in einen Sessel sinken ließ und die Augen schloss.

>> Willst du dich nicht noch mal hinlegen?<< fragte Ivy, die schon ihre Tasche packte, da ihre Schicht gleich endete.

>> Ich warte noch auf einen Anruf und irgendwie bin ich nicht mehr müde. Ich entspanne hier nur kurz und geh dann gleich frühstücken.<<

>> Du lebst hier schon fast. Hast du überhaupt noch eine Wohnung?<<

Ich lächelte und kuschelte mich noch mehr in den Sessel.

>> Weckt mich, falls ich einschlafe.<< murmelte ich noch, als auch schon die Müdigkeit gewann und mich in einen verlockenden Schlaf brachte.

Kapitel VI

Blake

>> Wie geht es ihm?<< fragte ich in den Raum, als ich ihn betrat und zu meinem Vater starrte.

>> Unverändert, aber stabil.<<

Ich nickte und sah ihn weiterhin an. Immerhin hatte sich sein Zustand nicht verschlechtert, dachte ich und atmete ein wenig auf. So wie er dalag, kannte ich ihn überhaupt nicht. Er sah so ruhig und friedlich aus, mit sich und der Welt im Reinen, was befremdlich für mich war.

Ängstlich sah ich auf den Monitor, wo sein Herzschlag zu sehen war und dachte direkt wieder an letzte Nacht in der Notaufnahme. Wie wild und laut die Monitore gepiept und uns gezeigt hatten, wie knapp es gewesen war. Dass auch wir gegen die Natur und gegen solche Herzattacken nichts ausrichten konnten, egal wie viel Geld wir besaßen. Doch so etwas wollte mein Vater nie hören, da für ihn nur das Geld zählte und er damit seiner Meinung nach alles erreichen konnte.

Als ich daran dachte, wie Evelyn ihn aufgeschnitten und mit ihrer bloßen Hand nach seinem Herzen gegriffen hatte, drehte sich mir erneut der Magen um. Nie hätte ich gedacht, dass eine Stripperin meinem Vater einmal das Leben retten würde und heute Nacht hatte sie ihn erneut gerettet, wofür ich ihr nicht dankbar genug sein konnte.

Nach einem tiefen Seufzer wandte ich mich wieder zu meinem Vater, der immer noch vollkommen ruhig da lag und zu schlafen schien.

>> Es war nicht deine Schuld Blake!<< versuchte meine Mutter mich aufzubauen, doch das prallte an mir ab. So beschissen war der gestrige Tag und die heutige Nacht gelaufen, weswegen ich mir für einfach alles die Schuld gab.

>> Und er scheint in guten Händen zu sein.<< pflichtete ihr Eliott bei, was mich auch nicht wirklich aufbaute. Ich wusste, dass Evelyn alles tun würde, um ihn zu retten, doch rief es mir in Erinnerung, was ich bei ihr verbockt hatte.

Sofort ging mein Blick wieder nach draußen durch die Glasscheibe zu ihr, wo sie sich grade in einen Stuhl setzte und müde die Augen schloss. Sie hatte grade einmal vier Stunden geschlafen und musste gleich eine neue Schicht antreten und das nur, weil sie sich um meinen Vater gekümmert hatte.

Wäre er gestern nicht mehr reingekommen, hätte sie ganz normal nach Hause fahren und sich dort ausschlafen können, aber sie war freiwillig hier geblieben und hatte ihre Freizeit geopfert. Sie war einfach ein Engel, ein Engel, der meinem Vater das Leben gerettet hatte.

Meine Brust zog sich wieder schmerzhaft zusammen, da ich mich so stark nach ihr sehnte. Wie gern wäre ich jetzt zu ihr gegangen, hätte sie in den Arm genommen und ins Bett getragen. Hätte sie beschützt, da sie so zerbrechlich und schwach aussah, wenn erst einmal die ganze Fassade durch die Entspannung und die Ruhe abbröckelte und man ihr wahres Ich sehen konnte. Wie gern hätte ich mich dann an sie gekuschelt, ihren unvergleichlichen Duft eingeatmet, ihre zarte Haut gestreichelt und dafür gesorgt, dass sie genügend Schlaf bekäme.

>> Blake?<< fragte mich mein Bruder und sah abwechselnd zu mir und Evelyn nach draußen, weswegen ich mich schnell von ihrem Anblick losriss und wieder zu meinem Vater sah.

>> Ich werde gleich in den Verlag fahren und alles für die Expansion vorbereiten.<< beschloss ich und atmete tief durch, um neue Kraft für den heutigen Tag zu sammeln.

>> Aber du wolltest das doch nicht.<<

Ich zuckte mit den Schultern, da es mir inzwischen egal war. Hauptsache war, dass mein Vater es wollte und er deswegen sogar einen Herzinfarkt gehabt hatte, weswegen ich einlenkte. Würde er nun aufwachen, würde er weiter auf die Expansion aus sein, weswegen ich diesen Streit unbedingt vermeiden wollte, damit er sich schonte. Sollte es scheitern, verloren wir zwar einige Millionen Dollar, doch das würde uns nicht ruinieren, weswegen ich das Risiko eingehen konnte.

>> Er wollte es aber.<<

Meine Familie sagte nichts mehr, weswegen es beschlossene Sache war und ich mein Telefon herausholte, um die ersten Schritte einzuleiten. Plötzlich sah ich etliche Anrufe und Nachrichten von Dan und Lewis, weswegen ich wieder an das Training von gestern Abend dachte und daran, dass ich ihnen nicht abgesagt hatte, weswegen ich den Raum verließ und zurückrief.

>> Blake, verdammt, endlich!<< begrüßte mich Dan, während ich im Hintergrund Lewis nach mir fragen hörte. Anscheinend arbeiteten die beiden schon. Sie fingen oft schon um sechs Uhr an, damit sie früher Schluss machen konnten, wobei auch sie in letzter Zeit viele Überstunden schoben.

>> Hi, sorry, dass ich mich gestern nicht gemeldet habe, aber...<< sagte ich und stockte kurz, da ich sah wie Evelyn einschlief und sich stärker in den Stuhl kuschelte, was einfach nicht bequem und erholsam sein konnte. Warum hatte sie sich nicht wieder ins Bett gelegt?

>> Lass mich raten, du warst wieder im Stripclub?<< fragte Dan mich belustigt, als ich gerade etwas antworten wollte, doch dazu kam ich erst mal nicht.

>> Du hättest uns ruhig mitnehmen können. Wir sehen uns auch gerne schöne Frauen an, die sich ausziehen und dabei lasziv tanzen. Meinetwegen auch andere als deine Lexy, falls du ein Anrecht auf sie beanspruchen möchtest.<<

>> Ich war nicht im Club.<< seufzte ich und sah wieder zu Evelyn. Eigentlich hatte ich gestern noch dort hingewollt, wenn nicht alles anders gelaufen wäre, doch so hatte ich sie als Menschen kennengelernt und nicht als eine Art Kunstfigur. Hier verstellte sie sich wirklich überhaupt nicht und war natürlicher als je zuvor.

>> Und wo warst du dann? Immerhin wollten wir gestern trainieren.<<

>> Mein Vater hatte gestern während des Meetings einen starken Herzinfarkt und ab dann waren wir die ganze Zeit im Krankenhaus, weil er operiert werden musste.<<

Es entstand eine kurze Pause, da sie mit solch einer Antwort anscheinend nicht gerechnet hatten und ich mir vorstellen konnte, wie sehr Dan sich jetzt grade für seine Bemerkung von eben in den Hintern trat.

>> Scheiße! Das tut mir Leid Blake. Wie geht es ihm?<<

>> Er ist stabil, aber noch nicht außer Lebensgefahr. Es war ein starker Herzinfarkt und somit war es ziemlich knapp gestern.<<

>> Fuck. Können wir irgendwas für dich tun?<<

>> Danke, aber ich wüsste nicht was, außer dass ihr euch heute allein um die Firma kümmert, da ich einiges in den Verlagen regeln muss. Aber den ersten Termin heute übernehme ich, da sie explizit nach mir verlangt hatten, also braucht ihr den nicht übernehmen.<<

>> Das ist überhaupt kein Problem.<< sagte Lewis im Hintergrund, was mich schon mal beruhigte. Ich wusste, dass ich mich auf sie verlassen konnte und mich heute somit voll und ganz der Expansion widmen konnte.

>> Und wie geht es dir mit der ganzen Situation? Ich meine, wie kommst du damit klar wieder in einem Krankenhaus zu sein?<< hakte Dan nach und klang dabei sehr besorgt, was ich gut nachvollziehen konnte.

>> Ich... Ich versuche mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und mich abzulenken, aber das ist nicht so einfach, deswegen werde ich auch gleich erst mal arbeiten gehen.<<

>> Bleib doch bei ihm. Die Geschäfte können bei so etwas auch mal warten.<<

>> Nein, ich muss mich darum kümmern, sonst dreht er mir den Hals um, wenn er wieder aufwacht, außerdem muss ich hier unbedingt raus.<<

Ich hasste Krankenhäuser, hasste Ärzte und ihre arrogante und selbstgefällige Art, hasste alleine schon den Geruch und den Gedanken, dass hier täglich Menschen litten und starben, was mich alles an eine Situation von vor zwei Jahren erinnerte und diese Erinnerung wollte ich partout nicht aufleben lassen.

Ich konnte nicht verstehen, wie Evelyn hier freiwillig arbeiten konnte. Erst, als ich sie gestern nach der OP gesehen hatte, war es mir besser gegangen, da ich mich in ihrer Gegenwart auf sie konzentrierte und den Ort um uns herum ausblenden konnte, doch nun ignorierte sie mich, weswegen diese Methode nicht mehr funktionierte.

>> Er wird es schaffen Blake. Er ist ein Kämpfer und die Ärzte kümmern sich bestimmt gut um ihn.<<

>> Ich weiß, aber die sind genau das Problem.<<

>> Was?<<

>> Die Ärztin ist das Problem, weswegen ich hier gleich mal weg muss, sonst drehe ich noch durch.<<

>> Ist das etwa so eine alte, arrogante Kuh, die dich nicht leiden kann, weil ihr Geld habt und ihr das Krankenhaus unterstützt? Weil ihr eine bessere Behandlung bekommt?<< fragte er amüsiert nach, was auch mich ein wenig aufmunterte.

>> Nein, aber mit nicht leiden können, hast du recht, wobei ich selbst Schuld bin. Ich habe einfach scheiße gebaut.<<

>> Du und scheiße bauen? Seit wann das denn?<< fragte er belustigt nach, da ich seit zwei Jahren der Vorzeigemann schlechthin war.

>> Die Ärztin ist...<< begann ich den Satz, brach ihn dann jedoch ab, um mir eine ruhigere Ecke zu suchen, da neben mir grade ein Kind anfing zu schreien.

>> Was ist mit ihr?<<

>> Das werdet ihr mir eh nicht glauben...<<

>> Nun erzähl schon und spann uns nicht so auf die Folter.<<

>> Es ist Lexy, also eigentlich Evelyn und...<<

>> Du verarscht mich grade.<<

>> Nein. Sie war gestern in der Notaufnahme und hat meinen Vater behandelt, als er eingeliefert worden war. Sie hat meinem Vater sogar das Leben gerettet, ihn aufgeschnitten und den Riss an seinem Herzen operiert und ihn die ganze Nacht über beobachtet.<<

>> Sie ist in Wirklichkeit eine Ärztin?<<

>> Ja. Ich musste auch mehrmals hinsehen, da sie hier natürlich ganz anders aussieht, mit der blauen Kleidung und einem weißen Kittel, mit viel weniger Schminke und sie ist viel kleiner, da sie keine hohen High-Heels trägt.<<

>> Wow... Das hätte ich jetzt wirklich niemals gedacht.<<

>> Denkst du ich?<<

>> Und wieso hast du jetzt scheiße gebaut?<<

>> Weil... Na ja, ich bin gestern Nacht, nach der Operation, noch mal zu ihr, um mich zu bedanken und irgendwie führte eins zum anderen, weswegen wir uns irgendwann geküsst haben und...<<

>> So richtig geküsst? Also wild und ungezügelt, oder nur keusch auf den Mund?<< unterbrach er mich neugierig.

>> Da war nichts keusches. Wild und ungezügelt trifft es besser. Es wäre schnell mehr geworden, aber dann habe ich irgendwie kurz an Kelly gedacht, weswegen mir ihr Name während des Kusses herausgerutscht ist.<<

>> Nein!<< hörte ich von beiden, während ich mir selbst wieder für diese dumme Situation in den Hintern trat.

>> Ehrlich jetzt? Du bist so verrückt nach ihr, erzählst nur noch von ihr, denkst permanent an sie und dann sagst du Kelly während ihr euch küsst?<<

>> Ja.<< brummte ich, da es mir einfach nur unangenehm war.

>> Und wie hat sie reagiert?<<

>> Was meinst du wohl? Sie hat sich natürlich gefreut und ist mir um den Hals gesprungen dabei. Hat sich die Kleider vom Leib gerissen und es mit mir getrieben, wobei ich sie weiterhin Kelly nennen sollte, da ihr dieses Rollenspiel total gefallen hat.<< fuhr ich ihn ironisch an, da ich diese Frage wirklich mehr als dämlich fand.

>> Sehr witzig... Und im Ernst?<<

>> Sie hat mich aus dem Zimmer geworfen und redet seitdem nicht mehr mit mir, jedenfalls über nichts, was nicht mit dem Gesundheitszustand meines Vaters zu tun hat.<<

>> Hast du denn schon versucht mit ihr zu reden und es ihr erklärt?<<

>> Ich habe mich entschuldigt, aber was soll ich ihr denn sagen?<<

>> Die Wahrheit vielleicht?<< schlug Lewis im Hintergrund vor, als Dan sich einmischte.

>> Wäre vielleicht keine schlechte Idee, erzähl ihr, was es mit Kelly auf sich hat.<<

>> Nein, das kann ich nicht. Vielleicht sollte ich es einfach auf sich beruhen lassen und mich damit abfinden.<<

>> Blake...<< wollte Dan einwenden, doch ich ließ es nicht zu, weswegen ich schnell weitersprach.

>> Lass es Dan. Es bringt grade nichts mir da gut zuzureden. Ich brauche erst mal ein wenig Abstand von allem hier, weil ich hier einfach nicht klar denken kann. Zum einen Evelyn, die mich um den Verstand bringt, dann mein Vater der noch auf der Kippe steht, weswegen ich mir Sorgen mache und dann dieser Ort, weswegen ich mich in der Zeit zurückversetzt fühle...<<

>> Ist gut, aber melde dich, wenn es etwas Neues gibt, oder wir etwas für dich tun können.<<

>> Mache ich, danke.<<

Wir legten auf, während ich noch einmal zu Evelyn sah und mich an letzte Nacht erinnerte. Wir hatten uns geküsst, was einfach unbeschreiblich gewesen war. Es war noch viel besser und erregender gewesen, als ich es mir jemals vorgestellt hatte und ich hatte es mir wirklich oft und ziemlich heiß vorgestellt.

Sie hatte so weiche und sinnliche Lippen, schmeckte so verdammt gut, hatte eine so sanfte und warme Haut, die mich regelrecht um den Verstand brachte. Ihr knackiger Hintern hatte sich so gut in meinen Händen angefühlt, während ich immer noch ihr leises Stöhnen hörte, was mir einfach nicht mehr aus dem Kopf ging.

Nun wusste ich, dass sie auch etwas für mich empfand, was sie sonst immer so gut zu verstecken versuchte. Auch wenn ich Mist gebaut hatte und ich mich vielleicht lieber damit abfinden sollte, dass es nichts zwischen uns werden würde, würde ich sie nicht aufgeben. Das konnte ich einfach nicht. Zu sehr sehnte ich mich wieder nach ihr, nach ihrem Körper und ihren Lauten, wenn sie erregt war und ihre Lust nicht mehr verstecken konnte.

Zu gern würde ich ihr die Sache von gestern erklären, doch das konnte ich einfach nicht. Kelly war ein Teil meines Lebens, den ich lieber hinter Schloss und Riegel hielt, doch die Situation und der Ort gestern, hatten Erinnerungen in mir wach gerüttelt, weswegen mein Gehirn kurz ausgesetzt hatte. Es ihr zu erklären, wäre die letzte Chance, die ich ergreifen würde, vorher würde ich es weiter mit Entschuldigungen versuchen.

Nach einem weiteren Telefonat mit dem Verlag, wo ich eine neues Meeting einberufen ließ, damit die Expansion abgezeichnet werden konnte, ging ich wieder zu meiner Familie, die weiterhin schweigend im Raum saß und auf meinen Vater sah, der immer noch nicht aufgewacht war.

>> Heute Nachmittag um drei ist das Meeting.<< verkündete ich, woraufhin beide nur stumm nickten.

>> Fahrt ihr gleich in den Verlag, damit die aktuellen Zeitungen in den Druck gehen können?<< fragte uns unsere Mutter, weswegen wir nickten.

>> Ich muss aber gleich noch mal kurz in meine Firma. Heute kommen zwei neue Kunden zu mir, die einen Personenschützer suchen.<< informierte ich die beiden, da ich diesen Termin nicht absagen konnte.

>> Und wie lange dauert das?<< fragte mich mein Bruder müde, da wir alle wenig Schlaf bekommen hatten.

>> Bis zum Mittag schätze ich, danach komme ich direkt zu dir.<<

>> Kann das nicht einer deiner Mitarbeiter übernehmen?<<

>> Es sind wichtige, lukrative Kunden, die den Chef persönlich erwarten. Tut mir Leid.<<

Elliott nickte nur, wobei mir nicht entging, wie wenig er davon hielt. Es passte ihm wahrscheinlich nicht, dass ich mit meiner Firma erfolgreich war, während er mit seiner Geschäftsidee baden gegangen war.

Als wir beide Erwachsen geworden waren, hatte unser Vater darauf bestanden, dass wir unsere eigenen Wege gingen. Er wollte nicht verwöhnte Kinder haben, die auf seine Kosten lebten und von nichts eine Ahnung hatten, weswegen wir uns selbst etwas aufbauen mussten.

Wir sollten uns bei ihm beweisen, was mir auch gut gelungen war. Ich führte meine eigene Firma für Personenschutz, bei der ich Dan und Lewis mit ins Boot geholt und zu meinen Partnern gemacht hatte. Während Dan sich um das Geschäftliche kümmerte, übernahm Lewis eigentlich das Werben und Vermitteln neuer Kunden, die Personenschützer suchten.

Mein Gebiet war die Aus- und Weiterbildung der Personenschützer, wobei ich auch die Vermittlung und den Kundenkontakt übernahm, da es viel Arbeit war. Ab und an sprang ich auch gern selbst ein und übernahm Jobs. Deshalb war es so wichtig, dass ich mich in Form hielt, aber auch um meinen Mitarbeitern ein gewisses Vorbild zu sein.

Elliot hingegen hatte versucht sich mit speziellen Bio-Supermärkten selbstständig zu machen, was am Anfang auch gut angelaufen war, doch je mehr er sich vergrößert hatte, um so mehr hatte er Schwierigkeiten bekommen.

Als die Menschen weniger Geld im Portemonnaie hatten, sparten sie zuerst bei unnötigen Dingen und dazu zählten leider auch die teuren Bio-Produkte aus seinem Markt, da es inzwischen andere, billigere Bio-Produkte in normalen Supermärkten zu kaufen gab, wo die meisten Menschen sowieso einkauften. So brauchten sie nicht noch ein anderes Geschäft anfahren.

Es dauerte insgesamt vier Jahre bis er Insolvenz anmelden musste und schließlich wieder bei unserem Vater anfing, wo er nun Vollzeit arbeitete. Wahrscheinlich hatte sich unsere Mutter damals eingemischt, da sie es nicht ertrug, wenn einer von uns Kindern litt.

Da mein Vater irgendwann auch kürzer treten wollte, arbeitete ich nun auch wieder mit bei ihm, um irgendwann die Verlage mit meinem Bruder zu übernehmen, wobei ich da nicht wirklich Lust drauf hatte. Ich war mit meiner eigenen Firma gut ausgelastet, aber wahrscheinlich hatte mein Vater Angst, dass Elliott den Verlag herunterwirtschaften würde, so wie damals seine Supermärkte.

>> Sei einfach so früh wie möglich da.<< riss Elliott mich schließlich aus meinen Gedanken und sah mich immer noch mürrisch an.

>> Nichts anderes hatte ich vor Elliott, oder denkst du ich gönne mir heute noch eine angenehme Mittagspause, lege die Füße hoch und fahre dann nach zwei Stunden gemütlich zu dir?<< fragte ich gereizt, da er mich mit seiner Bemerkung und seinem Blick auf die Palme brachte.

>> Hört auf zu streiten!<< ermahnte uns unsere Mutter, weswegen ich mich schnell wieder zusammenriss. Sie sollte heute nicht noch mehr durchmachen müssen.

>> Entschuldige Mutter.<<

Sie nickte nur knapp und sah so zerbrechlich aus, weshalb ich sie kurz in den Arm nahm und meine Wut herunterschluckte. Es brachte nichts mit Elliott zu streiten, da wir immer wieder miteinander auskommen mussten. Familie konnte man sich halt nicht aussuchen, ganz anders als Freunde.

Mit Dan und Lewis kam ich perfekt aus, wir harmonierten auf ganzer Linie und ich konnte mich immer auf die beiden verlassen, was ich von meinem Bruder nicht behaupten konnte. Es war schon zu einigen Situationen gekommen, in denen wir ordentlich aneinander geraten waren und unsere Mutter immer wieder schlichten musste, damit die Familie nicht auseinander brach.

Jetzt wo mein Vater im Krankenhaus lag und nicht im Verlag tätig sein konnte, mussten wir alleine im Verlag arbeiten, weshalb mir Elliotts Verhalten sicherlich noch bewusster werden würde und darauf war ich schon jetzt gespannt. Ich hoffte einfach nur, dass er sich zusammenreißen würde, damit die nächsten Wochen so angenehm wie möglich werden würden, doch das lag nicht nur in meiner Hand.

Doch bevor ich noch länger darüber nachdenken und schlechte Laune kriegen konnte, sah ich wie Evelyn von einer anderen Ärztin geweckt wurde und langsam wieder aus ihrem Schlaf erwachte. Warum ließ sie sie nicht einfach schlafen?

Sofort legten sich wieder Sorgenfalten auf Evelyns Gesicht, die sie nicht haben sollte. Was belastete sie nur so stark? Hing es damit zusammen, dass sie so viel arbeitete und so wenig Schlaf bekam? Dass ihr Körper schlapp machte?

Wieder hatte Evelyn nur wenige Minuten geschlafen, was nicht gesund sein konnte, doch so konnte ich sie immerhin wieder beobachten und sie würde sicherlich gleich wieder nach meinem Vater sehen, weshalb mich schnell wieder Vorfreude durchströmte.

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