Kitabı oku: «Das Geheimnis der Liebe», sayfa 3

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Der Albtraum

Es ist 5 Uhr morgens, ich wache schweißgebadet auf, mir ist übel. Und schon wieder schießt mir dieser Gedanke durch den Kopf: »Er hat eine andere.« M. ist auf einem Seminar, ich bin allein zu Hause, und obwohl mir mein ganzer Körper und mein Energiesystem signalisiert »Da stimmt etwas nicht!«, will ich mir partout nicht vorstellen, dass M. sich einfach so in eine andere verlieben kann – er liebt mich doch heiß und innig.

Ein paar Tage später gibt es keinen Zweifel mehr. Meine feinen Antennen haben mir längst angekündigt, was nun zur traurigen Gewissheit wird: Er hat diese Frau zwischen uns gelassen, sie wollte ihn unbedingt, und er hat sich verliebt.

Meine Welt bricht zusammen. Der große Traum, ich sei endlich angekommen, zerplatzt wie eine Seifenblase. Dabei war ich so gerne mit ihm verheiratet, ich liebte ihn und er mich, und dennoch muss ich mich nun von allem verabschieden, woran ich geglaubt habe.

Die nächsten Wochen und Monate sind die Hölle, ich bin in einem Albtraum gelandet. Oft will ich aufgeben, dann wieder gibt es Phasen, in denen ich meine Ehe zu retten versuche; ich habe Hoffnung, weil er in dieser Phase auch sexuell doppelgleisig fährt. Doch nichts hilft. Anfangs sind meine Freunde für mich da, aber schon nach ein paar Wochen will ich sie nicht mehr mit meinen Problemen belästigen.

Abgesehen davon ist mir klar, dass jeder einzelne dieser lieben Menschen seine ganz eigene Sicht der Dinge hat, und so bekomme ich natürlich viele verschiedene Ratschläge, die zwar alle gut gemeint sind, aber nicht unbedingt zu mir passen. Also höre ich auf zu kommunizieren und fühle mich noch einsamer.

Die dunkle Nacht der Seele

Der Weg, den ich gehen muss, ist dunkel, einsam und angsteinflößend, in spirituellen Kreisen würde man wohl von der ›dunklen Nacht der Seele‹ sprechen. In einer Phase wie dieser verändert sich wirklich alles, manchmal habe ich das Gefühl, verrückt zu werden, gleichzeitig weiß ich genau, was hier passiert. Es handelt sich um einen tiefen, mitunter sehr schmerzvollen Transformationsprozess, der mich dazu zwingt, mich meinen ›dunklen‹ Themen widmen zu MÜSSEN. Viele spirituelle Meister berichten von solchen Phasen in ihrem Leben, die mitunter der Erleuchtung vorausgegangen sind.

Ich sitze also tief unten in der Liebeskummer-Hölle, gefangen im Opferbewusstseins-Schlamm, und jammere vor mich hin: »Mein Gott, wie soll ich mit über fünfzig wieder einen Mann finden? Die wollen doch nur jüngere Frauen ... Mein Leben ist zu Ende, ich werde mich nie wieder verlieben, ich werde nie wieder Sex haben«, und dieser ganze Mist.

Hilfe kommt

Doch wie es so ist, wenn man nicht resigniert, sondern sich dem Prozess hingibt: Irgendwann kommt tatsächlich ›himmlische Hilfe‹: Ich lerne eine Methode kennen, mit der ich mich aus den tiefen Angstzuständen und dem Gefühl der haltlosen Einsamkeit immer mehr selbst befreien kann und die ich noch heute für mich selbst und andere anwende, um aus den überholten, teilweise vererbten Mustern herauszukommen.

Ich stelle mich meinen Ängsten, schaue den Dämonen in die Glut-Augen, gehe durch die Angst und werde belohnt. Nach und nach wird alles besser, und ich staune über die Schnelligkeit, in der meine Verwandlung vonstattengeht. Der große Switch fällt mir in den Schoß und ich kann meine Situation aus einer völlig neuen Perspektive betrachten. Ich weiß, warum dies alles geschieht, doch trotz der Erkenntnis und des Perspektivwechsels geht die Reise weiter, es geht bergab und wieder bergauf. Mein Trost und mein Halt sind in dieser Phase wirklich die Clearings, denn mit jedem Prozess erlöse ich eine neue Schicht, mitunter gelingt es mir sogar, die Wurzel eines tiefen Schmerzes zu erwischen. Die Belohnung zeigt sich als eine Phase der Leichtigkeit und der Zuversicht – bis es Zeit ist, die nächste Schicht zu erlösen. Dann geht es wieder hinab in die Tiefe, dort, wo meine Dämonen wohnen.

Meine größte Erkenntnis in dieser Zeit ist, dass mein hinderliches Liebesmuster alles andere als erlöst ist. Was mir da gerade passiert, ist nur eine weitere Schleife, denn im Grunde zieht sich diese ›Dreier‹-Thematik wie ein roter Faden durch mein Leben. Schon lange ist mir bewusst gewesen, dass ich das Leben meiner Mutter nachlebte; genau wie ich ist sie immer irgendwie in einer Dreier-Konstellation gelandet. Meine Mutter hat allerdings resigniert, als sie erst 50 Jahre alt war; sie war so oft enttäuscht worden und hatte den Glauben an die Liebe verloren.

Aufgeben war für mich in letzter Konsequenz keine Option. Ich war wild entschlossen, glücklich zu sein.

Der Perspektivenwechsel

Also entschied ich mich, die vererbten Glaubens- und Beziehungsmuster zu verändern und glücklich zu sein, denn mir war klar, die Erkenntnis allein, dass es diese Muster gibt, sorgt nicht für die gewünschte Veränderung. Es musste einen anderen Weg geben. Die Methode, die ich ›zufällig‹ kennenlernte, war für mich der goldene Schlüssel, um meine schönen Manifestationen wahr werden zu lassen.

So erlangte ich tiefe mystische Erkenntnisse über die Magie unserer Weiblichkeit, wie wir sie aktivieren können, um wieder in unsere Kraft zu kommen, und wie wir wie von selbst den Partner in unser Leben ziehen können, der wirklich zu uns passt. Ich konnte auf einmal die neuen Chancen wahrnehmen, ich wusste mit Gewissheit, dass ich mich wieder verlieben würde und auf dem Weg dorthin viel Spaß haben konnte.

Am wichtigsten aber war, dass ich meiner Geschichte einen Sinn abgewinnen wollte, der über mein eigenes Wohlergehen hinausging: Wenn ich es geschafft hatte, wie Phoenix aus der Asche aufzuerstehen, dann konnte ich auch Frauen wie dir helfen, den Diamanten, der sie sind, zu entdecken und zum Strahlen zu bringen. Ich bin unumstößlich davon überzeugt, dass es das Universum gut mit uns meint. Und wenn wir nicht resignieren, sondern bereit sind, unser Leben in die Hand zu nehmen, öffnen sich für uns neue Türen und wir werden mit Wundern und Glücksmomenten belohnt, von denen wir in unserer Komfortzone nie zu träumen gewagt hätten.

Heute fühle ich, dass mir die ganze Welt offen steht. Es bereitet mir so viel Vergnügen, zu flirten und auszutesten, wie Männer auf mich reagieren, wenn ich mich in meiner satten Weiblichkeit einfach wohlfühle. Selbst Männer, die um einiges jünger sind, reagieren positiv auf mich – obwohl ich zu dem Zeitpunkt, da ich dir von mir erzähle, nicht als schlank gelte, also nicht dem in der Gesellschaft gängigen Bild einer bei Männern erfolgreichen Frau entspreche.

Ganz ehrlich, mir sind gesellschaftliche Vorgaben, was das Aussehen anbelangt, relativ egal. Ich weiß endlich wieder um meine weiblichen Qualitäten. Viele davon waren jahrelang verschüttet, sodass ich sie erst wieder erwecken musste. Das kannst auch du – und ich kann dir aus der Tiefe meines Herzens versprechen, dass es sich absolut lohnt.

Es zahlt sich auch aus, dich mit deiner Spiritualität auseinanderzusetzen. Vielleicht fallen dir Momente auf, in denen du dir deiner Verbundenheit absolut bewusst warst, ohne dafür absichtlich etwas getan zu haben. Hier ein Beispiel aus meiner eigenen Geschichte:

Manchmal war es mir sogar als junge Frau beim Partyfeiern passiert: Es war, als ob ein Schalter umgelegt wurde. Plötzlich hatte ich das Gefühl, all das, was mir gerade widerfuhr, nur zu träumen. Manchmal erlebte ich zudem Momente, in denen alles klar war und ich alles wusste. Dabei ging es gar nicht um etwas Spezielles, sondern allgemein um den Sinn des Lebens.

Als ich mich schließlich auf die spirituelle Suche machte, kamen die richtigen Menschen und Lehrer in mein Leben. Manche taten mir gut, andere überhaupt nicht, doch alle brachten mich enorm weiter und ließen mich wachsen. Meine beeindruckendsten Ausflüge in den Raum aller Möglichkeiten machte ich allerdings mit Hilfe von Dr. Joe Dispenza. Ich besuchte seine Week Long Advanced Retreats, und er wurde einer der Lehrer, bei denen ich mich für die Geheimnisse des Lebens am weitesten öffnen konnte. Dr. Joe kann das Mystische wissenschaftlich erklären, sodass auch der Verstand mit Informationen gefüttert wird, und er verbindet Neurowissenschaft, Quantenphysik und Spiritualität auf unvergleichliche Art und Weise. Von ihm habe ich sehr viel über Manifestation gelernt.

Nachdem ich außerdem einige schamanische Techniken kennengelernt hatte, die Vergebungsarbeit meines Mentors John Newton und die einfache Methode des Klärens all unserer energetischen Verstrickungen mit unseren inneren Kindern, Ahnen und anderen Leben, die ich heute anwende, war ich mit meinen Tools super gut aufgestellt, um anderen zu helfen.

Ich könnte dir noch so viel mehr erzählen – schließlich blicke ich schon auf ein sehr bewegtes Leben mit einem reichen Erfahrungsschatz zurück. Ich kenne alle Seiten, ich war Geliebte und Betrogene, ich schwebte auf Wolke sieben und fiel in die Hölle. Für jede einzelne Erfahrung in meinem Leben bin ich dankbar, denn heute bin ich so viel gelassener und selbstsicherer als in jungen Jahren – und auch das sind übrigens Qualitäten, die Männer zu schätzen wissen.

Bevor wir gleich auf dich und dein zukünftiges Liebesglück zu sprechen kommen, bitte ich dich noch, über etwas nachzudenken.

Meine Bitte an dich

Auf deinem Weg mit mir wirst du viele magische Geheimnisse kennenlernen, die sehr mächtig sind. Es gehört zur Ethik meiner Methode, sehr behutsam und besonnen mit diesem Wissen umzugehen!

Bitte erobere einen Mann niemals nur aus Spaß oder Egoismus! Sei dir bewusst, dass du mit deiner weiblichen Kraft das Herz eines Mannes brechen und ihn todunglücklich machen kannst. Wir wissen nicht definitiv, ob es so etwas wie Karma gibt. Allerdings will ich persönlich es nicht noch mehr herausfordern, als ich es in meiner früher so unbewussten Art eventuell schon getan habe. Daher meine eindringliche Bitte an dich: Sei eine gnädige Königin, keine grausame. Sei eine Königin, die ihr großes Herz strahlen lässt, anstatt ihre sexuelle Kraft für das Brechen von Männerherzen zu benutzen.

Sei auch so klug und erzähle keinem Mann, dass du dieses Buch gelesen hast! Er könnte misstrauisch werden und glauben, du habest ihn manipuliert oder mit irgendwelchem magischen Schnickschnack verzaubert. Das finden die allermeisten Männer garantiert nicht sexy.

Sobald du zu der faszinierenden Frau wirst, die eigentlich in dir steckt, und du die Flirt-Tipps anwendest, von denen ich dir erzählen werde, wirst du deinen zukünftigen Liebsten – oder die Männer, die du auf deiner Reise triffst, ohne dass sie in dein Leben kommen, um zu bleiben – wie von selbst bezaubern. Also bitte versprich dir selbst und mir, dass du klug bist und dass dieses Buch unser kleines Geheimnis bleibt.

Bitte lass auch die Finger von den Männern anderer Frauen! Wie erwähnt kenne ich beide Seiten: die der jahrelangen Geliebten und die der betrogenen Ehefrau. Als Geliebte war ich sehr verliebt, aber leider auch sehr unbewusst; ich bin alles andere als stolz darauf, dass ich die andere Frau offenbar so wenig respektiert habe. Dieses solidarische Schwestern-Bewusstsein habe ich erst später gewonnen. Und solltest du dich doch in einen Mann verlieben, der sich trotz seiner ›älteren‹ Beziehung in dich verliebt, lass dich möglichst erst dann auf ihn ein, wenn er sich in gegenseitigem Einverständnis getrennt hat und er für dich frei ist.

Würde ich mich heute – als Coach – noch einmal ausgerechnet in einen bereits ›vergebenen‹ Mann verlieben, dann würde ich mich selbst fragen, was der tiefere Grund dafür ist. Tatsächlich ist das alles sehr komplex ..., und es ist nahezu unmöglich, die Antwort allein mit dem Verstand zu finden. Die gute Nachricht lautet: Man kann die Ursache für dieses Muster mit Hilfe der universellen Intelligenz durch die Anwendung einer sehr simplen Methode auflösen, die ich später noch genauer beschreiben werde.

Noch einmal, weil es mir so wichtig ist: Tue dir selbst den Gefallen und jage nicht in fremden Revieren, mag es auch noch so prickelnd sein. Von einer Schamanin habe ich einen sehr weisen Satz gelernt: »Man kann sein Glück nicht auf dem Unglück eines anderen Menschen aufbauen.«

Was erwartet dich?

Dich erwartet auf alle Fälle eine sehr spannende Reise, auf der du viel Neues erlebst. Wenn du offen und vertrauensvoll durchs Leben gehst und bereit bist, über den Tellerrand hinauszuschauen, kann es sein, dass dir das Universum Abenteuer präsentiert, die du dir in deinen kühnsten Träumen nicht hättest ausmalen können.

Ich erinnere mich an einen prägnanten ›Erkenntnis-Anfall‹. Damals dachte ich gerade darüber nach, was ich denn so alles manifestieren könnte, also wie meine Zukunft genau aussehen sollte. Dabei ging mir ein Licht auf: Vermutlich würde ich mein Leben ziemlich langweilig finden, wenn ich bis auf jedes kleine Detail wüsste, was dann passiert; dadurch würde ich mich ja gegenüber den Überraschungen des Lebens sperren.

Ich beschloss damals, möglichst gut auf meine geistige Führung zu vertrauen, weil ich ahnte, ja im Grunde sogar wusste: Wenn ich mich ganz hingab, würde ich Überraschungen erleben, die ich mir selbst nie und nimmer hätte ausdenken können. So würde das Leben spannend bleiben.

Einer meiner Mentoren, Alexander Mark, sagte einmal zu mir: »Solange du in Bewegung bist, bist du beschützt, du kannst nicht tiefer fallen als in die Arme Gottes. Wenn du hingegen stagnierst, stirbst du!« Vielleicht ist das mit ein Grund, weshalb einige Menschen, kaum dass sie in Rente gegangen sind, kurz darauf sterben: Wenn ihre Arbeit ihr Lebenssinn war und es scheinbar nichts mehr gibt, was das Herz noch erfreut, könnte Sterben eine Option sein.

Also lebe, du einzigartige Frau! Kümmere dich um deine hinderlichen Programmierungen, die vererbten Blockaden und die eingeschlossenen Emotionen! Mit Hilfe der in diesem Buch vorgestellten Methoden steht deinem Liebesglück nichts mehr im Weg. Lebe und freue dich auf eine neue Liebe! Glaube fest daran!

Sonjas Geschichte

Bevor ich dir – endlich! – meine Tipps präsentiere, lass mich dir Sonja näher vorstellen, die du in der Einleitung kennengelernt hast. Sie ist eine attraktive Frau Mitte fünfzig, und bis vor einem halben Jahr schien ihr Leben perfekt zu sein. Vor 13 Jahren hatte sie ihre große Liebe Alfons geheiratet, und das Paar war felsenfest davon überzeugt gewesen, den Rest seines Lebens gemeinsam zu verbringen.

Alles war wie im Bilderbuch. Beide waren beruflich sehr erfolgreich. Sonja hatte vor fünf Jahren ein kleines Unternehmen gegründet, das mittlerweile brillant lief. Sie war gerade dabei, zu expandieren, und war ziemlich beschäftigt, was dazu führte, dass Sonja und Alfons weniger Zeit zusammen verbringen konnten.

Natürlich gab es auch in dieser Ehe die üblichen Herausforderungen, und die Leidenschaft und Sinnlichkeit waren einer gewissen Gewohnheit gewichen. Doch weil Sonja und Alfons immer wieder über ihre Ehe sprachen und nach außen hin alles gut zu sein schien, gab es für Sonja keinen Anlass zur Sorge.

Als die beiden zu Mittfünfzigern wurden, veränderte sich etwas. Alfons fing an, sich die grauen Haare an den Schläfen zu färben und exzessiv im Fitnessstudio zu trainieren. Und was Sonja am allermeisten verwunderte: Er regte sich immer öfter über Kleinigkeiten auf und nörgelte an ihr herum, sodass sie immer mehr das Gefühl hatte, es ihm einfach nicht mehr recht machen zu können, egal, was sie tat.

Schließlich platzte die Bombe: Alfons gestand Sonja, dass er sich in eine Arbeitskollegin verliebt habe. Die beiden hatten bereits über ein halbes Jahr eine heimliche Affäre, doch nun begann die Geliebte, Alfons zu erpressen, dass sie ihn verlassen würde, wenn er sich nicht von Sonja trennte.

Alfons knickte tatsächlich ein, so sehr war er dieser Frau verfallen. Für Sonja stürzte eine Welt ein. Nach der ersten Trotzphase, den dazugehörigen Wutausbrüchen und vielen Streitereien schien Alfons wieder unentschlossener, auch weil die Emotionsausbrüche dazu führten, dass Sonja und Alfons ab und zu zusammen im Bett landeten, um verzweifelt und leidenschaftlich Sex zu haben.

Dieses Hin und Her ließ Sonja hoffen, ihre Ehe vielleicht doch retten zu können, doch langfristig hatte sie im Grunde keine Chance gegen die andere, die noch dazu 15 Jahre jünger war. Sonja fühlte sich wie ein Häufchen Elend; sie sah erbärmlich aus – was die Situation nicht besser machte. Demgegenüber war das neue Leben, das sich Alfons mit seiner Geliebten ausmalte, mächtig; er war nach wie vor im Oxytocin-Rausch (Oxytocin ist das Bindungshormon, das uns in der Verliebtheitsphase alle ein bisschen verrückt macht). Er verhielt sich wie ein verliebter Siebzehnjähriger, verließ das gemeinsame Haus und zog zu seiner Neuen.

In dieser Phase lernte ich Sonja kennen. Eine Freundin hatte ihr empfohlen, mal meine Webseite zu besuchen, doch es sollte noch eine Weile dauern, bis sich Sonja bei mir meldete. Sie hatte schon einige Onlinekurse bei anderen Coachs gebucht, eine Menge Geld in alles Mögliche gesteckt, das schnelle Heilung und Erfolg versprach, aber nichts half nachhaltig. Der Dschungel der Heilsversprechen war groß. Doch irgendwann musste sich Sonja eingestehen, dass sie alleine nicht einen Schritt weiter kam, obwohl sie bereits einiges unternommen hatte, um ihr Herz zu heilen und wieder positiv zu denken.

Sonja bekam es mit der Angst zu tun, dass sie keinen passenden Mann mehr kennenlernen würde; sie wusste auch nicht, wo sie fündig werden könnte, und geflirtet hatte sie schon lange Zeit nicht mehr. Ohnehin war sie wegen ihrer schlechten Erfahrungen im Augenblick dermaßen desillusioniert, dass sie sich nicht vorstellen konnte, sich überhaupt neu zu verlieben.

Eines Abends saß Sonja mit ihrer Freundin Doris bei einem Glas Wein zusammen, und Sonja schüttete (wieder einmal) ihr Herz aus: dass sie Alfons so sehr vermisse, dass sie sich unansehnlich und wie weggeworfener Müll fühle und einfach nicht wisse, was sie tun solle.

Doris rollte innerlich mit den Augen, denn in den letzten zwei Monaten hatte sie dieselben Sätze von Sonja immer und immer wieder gehört, aber als gute Freundin ließ sich Doris nichts anmerken. Wenigstens hatte Sonja auf ihren Rat gehört und gerade diesen Onlinekurs absolviert, wo es darum ging, den Seelenpartner anzuziehen; allerdings jammerte Sonja nun, dass sie sich inmitten all der jungen Frauen, die sie ja in der Facebook-Gruppe sehen konnte, völlig fehl am Platz fühlte. Außerdem war die Angst vor neuen Verletzungen immer noch groß. Schließlich brach Sonja in Tränen aus und schaute ihre Freundin mit leicht glasigen Panda-Augen an: »Ich werde einsam und alleine sterben!«, heulte sie vor sich hin, dann lief sie wie hysterisch zu einem großen Spiegel und zeterte weiter: »Schau mich doch an, ich bin so hässlich und dick und so entsetzlich alt. Männer wollen doch nur viel jüngere Frauen als mich.«

Doris hielt kurz inne, holte tief Luft und sagte dann ruhig, aber resolut: »Schatz, jetzt ist Schluss mit der Jammerei! Du bist nicht hässlich, und alt bist du auch nicht! Neunzig ist alt, aber nicht fünfundfünfzig. Weißt du, was ich mir für dich wünsche? Dass du Alfons eines Tages auf einer schicken Sommerparty begegnest, strahlend schön, begleitet von zwei unglaublich netten Männern, die um deine Gunst buhlen. Und du gehst auf Alfons und seine Tussi zu, lachst ihn einfach an und sagst: ›Danke, Alfons, wenn du mich nicht verlassen hättest, hätte ich niemals all die wundervollen Abenteuer erlebt. Was glaubst du, welch liebenswürdige Männer ich mittlerweile kennengelernt habe und wie sehr ich mich begehrt fühlen darf! Mein Leben ist jetzt grandios! So schlimm unsere Trennung zunächst für mich war – inzwischen bin ich dir unendlich dankbar.‹ Du lässt ihn einfach stehen und ziehst mit deinen Verehrern weiter, flirtend, lachend und ein bisschen übermütig, denn du hast den Spaß deines Lebens und bist dir auch sicher, dass du dich wieder ernsthaft verlieben wirst.«

Sonja sah Doris mit großen Augen an. Wie zur Salzsäule erstarrt hatte sie Doris’ Worten gelauscht. Und plötzlich lachte und hüpfte sie vor Freude. Sie umarmte Doris und jubelte: »Ja, ja, ja, genau das will ich!«

Abrupt hielt sie inne, blickte Doris unsicher an und meinte: »Aber wie soll ich das erreichen?« Und Doris antwortete: »Lass dich coachen! Tu was für dich, es wird Zeit, dass du wieder nach vorne schaust.«

Wenig später erinnerte sich Sonja an mich und mein Coaching-Angebot. Über meine Webseite meldete sie sich zu einem kostenfreien Herzensgespräch an, und ein paar Tage später telefonierten wir zum ersten Mal miteinander. Ich erklärte Sonja, dass dieses kurze Gespräch zunächst klären solle, ob wir wirklich ein Stück ihres Weges gemeinsam gehen möchten. Ich fragte sie, was sie sich denn wünsche und – vor allem – inwiefern sie bereit sei, etwas für eine Veränderung ihres Liebeslebens zu tun. Ich möchte bei meinen Klientinnen jeweils sichergehen, dass wir beide unsere Zeit und Energie sinnvoll in ihr Liebesglück investieren.

Sonja verstand mein Anliegen. Und so bot ich ihr an, ein paar Tage später unverbindlich und für sie kostenlos einen individuell auf sie zugeschnittenen Plan für unser Coaching zu präsentieren.

Du wirst Sonja in diesem Buch ein Stück ihres Weges begleiten. Du wirst miterleben, wie sie sich verwandelt: von einem gefühlten Häufchen Elend hin zu einer strahlenden Frau in ihren besten Jahren, der die Männer zu Füßen liege – übrigens irgendwann auch ihr abtrünniger Ehemann Alfons ... Ob sie ihn wohl wiederhaben will? Lass dich überraschen.

Die Namen der Protagonisten habe ich natürlich geändert, Diskretion versteht sich bei mir von selbst. Sonja hat mich sogar ausdrücklich gebeten, ihre Geschichte zu erzählen. Einige Details habe ich leicht verändert, um die Intimsphäre meiner Klientin hundertprozentig zu schützen.

Wir werden nun gemeinsam die verschiedenen Phasen des Coachings durchlaufen, wir werden gemeinsam erforschen, wo genau du hinwillst und was dich aktuell noch daran hindert, dein Ziel zu erreichen. Bist du bereit für dein großes Abenteuer? Dann schnall dich bitte an.

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9783964420442
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