Kitabı oku: «Gesammelte Werke: Romane, Erzählungen & Aufsätze», sayfa 28
XXX
In Dixieland war ein Mädchen namens Laura James. Sie war einundzwanzig, sah aber jünger aus. Sie wohnte bereits dort, als Eugen heimkam.
Laura war schlank, mittelgroß, wirkte aber größer, als sie in Wirklichkeit war. Sie war gut gebaut, von schönen, festen Formen. Ihr Körper hatte etwas Frischgewaschnes, eine unbedingte Reinheit. Sie hatte sehr viel feines, sehr glattes, hochblondes Haar, das sie einfach zurückgestrichen und zu einem Stirnband geflochten um den kleinen Kopf gelegt trug. Ihre Gesichtshaut war weiß mit vielen kleinen Sommersprossen. Sie hatte sanfte, klare, katzengrüne Augen. Die Nase war ein wenig zu groß für das Gesicht und aufwärts gestülpt. Laura James war nicht hübsch. Sie zog sich sehr einfach, sehr elegant an: kurze Plisseeröcke und strickseidne Blusen.
Sie war die einzige junge Person in Dixieland. Hochmütig-scheu sprach Eugen mit ihr. Er hielt sie für platt und langweilig. Aber er fing an, abends mit ihr auf der Terrasse zu sitzen. Und irgendwie fing er an, sie zu lieben.
Er wußte es aber nicht. Sie saß neben ihm auf der hölzernen Schwingschaukel, und er redete anmaßendes Zeug. Er atmete den reinen Duft ihres wunderbaren jungen Körpers ein. Er war von der sanften Grausamkeit ihrer klaren, grünen Augen eingefangen, in das feine Netz ihres Lächelns verstrickt.
Laura James kam aus einer kleinen Stadt an einem Salzfluß in der Küstenebene, die im Osten des großen Staates lag, weit östlich sogar noch von Pulpit Hill. Ihr Vater war ein reicher Kaufmann, Grossist. Die Tochter war ein einziges Kind, sie gab großzügig Geld aus.
Eugen saß eines Abends auf dem Terrassengeländer und fing eine Unterhaltung mit ihr an. Zuvor hatte er sie lediglich gegrüßt oder ein paar steife Worte mit ihr gewechselt. Sie kamen zögernd ins Gespräch, wurden sich der Pausen in ihrer Unterhaltung sehr bewußt.
»Sie sind aus Little Richmond, nicht wahr?« sagte er.
»Ja«, sagte Laura James. »Kennen Sie Leute von dort?«
»Ja«, sagte er. »Ich kenne John Bynum und einen Jungen namens Ficklen. Die sind aus Little Richmond, wenn ich nicht irre.«
»Ach, David Ficklen! So, Sie kennen ihn! Ja, die beiden studieren in Pulpit Hill. Studieren Sie auch dort?«
»Ja«, sagte er. »Ebendorther kenne ich sie.«
»Kennen Sie die beiden jungen Barlows? Sie sind Sigma Nus«, fragte Laura James.
Er kannte sie vom Sehen: Mordskerle, Fußballspieler.
»Ja, bekannt sind sie mir«, sagte er. »Roy Barlow und Jack Barlow.«
»Und kennen Sie ›Snoks‹ Warren? Er ist ein Kappa Sig.«
»Gewiß. Wir nennen die Kappa Sigs Keg-Sqeezers«, sagte Eugen.
»Welcher Bruderschaft gehören Sie an?« fragte Laura James.
»Keiner«, sagte er peinlich berührt. »Ich war Freshman dieses Jahr.«
»Einige meiner besten Freunde sind nie in Bruderschaften eingetreten«, sagte Laura James.
Sie trafen sich öfter und öfter, bis sie schließlich unverabredet, auf stillschweigende Vereinbarung hin allabendlich auf der Terrasse zusammenkamen. Manchmal gingen sie in den kühlen, dunklen Straßen spazieren. Manchmal geleitete er sie als ihr Kavalier ins Kino und schob hernach mit ihr mit der peinlichen Herausforderungssucht der Jugend an dem Schwarm der schaulustigen Galane vorüber, der vor der großen Drogerie herumlungerte. Manchmal nahm er sie mit in die Woodson Street, wo Helene die beiden auf der kühlen Rebenterrasse alleinließ. Sie mochte Laura James sehr gern.
»Ein netter, lieber Kerl, sie gefällt mir. Schönheitspreise wird sie wohl nicht kriegen, was?« Sie lachte. Eine Spur gutmütigen Spotts war in diesem Lachen.
Er war ein bißchen gekränkt.
»Sie sieht tadellos aus«, sagte er. »Längst nicht so häßlich, wie Du sie hinstellst.«
Trotzdem: sie war häßlich, von einer sauberen, liebenswerten Häßlichkeit. Ihr Gesicht war sommersprossig über die ganze Nasen- und Mundpartie hinweg. Ihre unregelmäßigen Züge hatten einen unbewußt-kecken, etwas schnippischen Ausdruck. Aber sie war hervorragend schön und edel gebaut und tadellos gepflegt. Sie hatte firme, junge, frühlingshafte Linien, knospend, schlank und jungfräulich. Sie war wie ein schnelles, beflügeltes Wesen, das in Wäldern umhuscht unterm frischausgelaubten Gezweig, unerwartet, ungesehn, ungefangen.
Er bemühte sich, Eindruck zu schinden und zu glänzen. Er trug vor ihr den Panzer aus Gleichmut und Stolz. Vielleicht, so hoffte er, würde sie dann die Häßlichkeit und Unordnung, die Gemeinheit und Peinlichkeit der Welt, in der er lebte, nicht bemerken.
Eines Abends unterhielt er sich mit ihr in der einfallenden Dämmerung. Die Hausgäste waren alle auf der großen Terrasse versammelt. Es war längst Zeit zum Abendessen. Die Gäste unterhielten sich, witzelten, lachten; schließlich wurden sie mürrisch; sie wippten und schwangen ungeduldig in den Stühlen und Sitzschaukeln. Elizas Gesicht, bleich in der Dunkelheit, glomm auf hinter dem holzgerahmten Fliegendraht der Sommertür.
»Kommen Sie, Mistress Gant, und schöpfen Sie ein bißchen frische Luft«, sagte Laura James.
»Ach nein, Kind, ich kann jetzt nicht abkommen. Wer ist da bei Ihnen? Ist es Eugen? Haben Sie ihn gesehn?«
»Ja, ich bin's«, sagte er. »Was ist los?«
»Komm mal 'nen Augenblick her, Eugen«, sagte Eliza.
Er ging zu ihr in die Diele.
»Was ist?« fragte er.
»Was ist? Ei, ich weiß selbst nicht, Sohn. Du mußt etwas tun.« Sie rang die Hände.
»Ei, was ist denn?! Sag's doch, Mama!« begehrte er erregt auf.
»Wieso? Wieso? Ja, Jannadeau hat gerade angerufen. Dein Vater tobt wieder mal vor Besoffenheit. Er ist unterwegs hierher, Kind! Und ich hab' das Haus voll Leute! Unvorstellbar, wie er sich aufführen wird. Er wird uns ruinieren!« Sie flennte. »Geh und versuch ihn aufzuhalten! Lenke ihn ab! Bring ihn in die Woodson Street!«
Er nahm seinen Hut und rannte. Die Fliegentür fiel hinter ihm zu.
»Wohin geh'n Sie?« fragte Laura James. »Und ohne Abendessen?«
»Ich muß schnell in die Stadt«, sagte er. »Bin bald wieder zurück. Wollen Sie auf mich warten?«
»Ja«, sagte Laura James.
Er sprang den Vorgartenweg hinunter. Sein Vater bog gerade um die hohe Hecke des Nachbargartens, er kam ihm entgegen. Gant schwankte bedenklich, trampelte auf ein Gladiolenbeet, steuerte haltlos mit großen, plumpen Schritten auf die Terrasse. Er stolperte auf der untersten Treppenstufe, fluchte, fiel vornüber auf die Terrasse, Eugen sprang hinzu und half ihm auf die Beine. Die Hausgäste waren aufgeschreckt. Gant begrüßte sie mit dem heulenden Gelächter seiner Verachtung:
»Seid Ihr da? Heh! Ob Ihr da seid, frag ich! Ihr Niedrigsten unter den Niedrigen, Ihr Boardinghouse-Schweine! Was für eine Travestie auf die Natur! Was für eine Travestie! Dahin mußte es kommen!«
Er brach in ein langgezognes, wahnwitziges Gelächter aus.
»Papa, komm! Geh mit!« sagte Eugen leis und zupfte seinen Vater am Ärmel. Gant gab ihm einen Stoß, daß er zurücktaumelte. Als Eugen geschwind zurücksprang, schlug Gant mit gestrecktem Arm nach ihm aus. Eugen wich der großen Faust aus, duckte sich; Gant verlor das Gleichgewicht, schwankte. Eugen fing ihn auf, schob ihn auf die Tür zu. Die Hausgäste flohen wie aufgescheuchte Spatzen. Aber Laura James war vor ihm an der Tür und hielt sie auf. Sie hatte keine Angst.
»Gehn Sie weg! bitte! Gehn Sie weg!« sagte er. Beschämt, verärgert. Einen Augenblick lang haßte er sie, weil sie ihn in dieser Lage gesehen hatte.
»Lassen Sie mich behilflich sein«, flüsterte sie. Ihre Augen waren feucht.
Vater und Sohn schwankten durch die große, halberhellte Diele. Eliza, weinend und gestikulierend, ging vor ihnen her.
»Führ ihn hier herein, hier!« flüsterte Eliza und deutete auf ein Zimmer. Eugen bugsierte seinen Vater durch eine blinde Passage, die zu einem Badezimmer führte, durch die Zimmertür zur Seite und warf ihn auf das Bett. Die eiserne Bettstelle krachte.
»Verdammter Schuft!« gellte Gant und schlug mit gerecktem Arm nach ihm aus. »Hilf mir auf, oder ich bring Dich um!«
Eugen war aufgebracht. »Um Gottes willen, Papa, sei doch still!« flehte er. »Die ganze Stadt kann Dich hören!«
»Zur Hölle mit der Bande!« brüllte Gant. »Verdammte Bergbankerte! Sie haben sich an meinem Herzblut gemästet! Sie haben mich an den Rand des Todes gebracht! So wahr ein Gott im Himmel ist, das haben sie mir getan!«
Eliza erschien in der Tür, weinend, mit verkrampftem Gesicht.
»Halt ihn zurück, Sohn! Halt ihn zurück«, bettelte sie. »Er wird uns ruinieren, er wird uns die Gäste vertreiben!«
Gant versuchte sich hochzukämpfen, als er ihrer ansichtig wurde. Ihr weißes Gesicht machte ihn rasend.
»Da ist es! Heh! Da! Da! Siehst Du, das Gesicht! Das Schreckgespenst, das sich an meinen Qualen weidet! Schau Dir's an! Schau Dir's an! Siehst Du das böse, teuflische Lächeln? Greeley, Will, der alte Major, das Schwein! Der Steuereinnehmer wird alles kriegen, und ich werde in der Gosse verrecken!«
»Wenn ich nicht gewesen wäre, wärst Du schon längst in der Gosse verreckt!« entgegnete Eliza bitter und spitz.
»Um Himmels willen, Mama!« schrie Eugen. »Stell Dich doch nicht dahin und antworte ihm. Siehst Du nicht, daß Du ihn wahnsinnig machst? Geh und ruf Helene her!«
»Jetzt wird ein Ende gemacht«, schrie Gant und riß sich hoch. »Jetzt mach ich Schluß mit uns beiden!«
Eliza verschwand.
»Aber Papa! Ja ja! Es ist ja schon gut!« beschwichtigte Eugen und drückte Gant aufs Bett zurück. Er kniete hin und machte sich schnell daran, Gants Zugstiefel auszuziehn. »Ja ja, es ist ja schon gut. Gleich kriegst Du heiße Suppe und wirst schön ins Bett gesteckt, das geht wie im Handumdrehn, und dann ist ja alles in Ordnung …« Er lupfte einen Stiefel los, Gant trat heftig aus, und Eugen, den Stiefel in der Hand, taumelte zurück und fiel der Länge nach auf den Rücken.
Gant riß sich hoch, stand auf, gab seinem gefallnen Sohn noch einen Tritt und steuerte auf die Tür zu. Eugen sprang geschwind hoch und versuchte ihn mit aller Gewalt zurückzuhalten. Die beiden fielen schwer gegen die gipsverputzte, rauhkörnige Wand. Gant fluchte und schlug wild um sich.
Helene trat ein.
»Baby!« weinte Gant. »Sie wollen mich umbringen! O Jesus! Hilf mir oder ich verderbe!«
»Vorwärts! Mach, daß Du auf das Bett da kommst, oder ich reiß Dir den Kopf runter!« befahl Helene scharf.
Sehr gehorsam und willig ließ er sich von ihr zum Bett zurückführen. Sie zog ihn aus. Ein paar Minuten später saß sie bei ihm am Bettrand und löffelte ihm heiße Suppe ein. Er grinste wie ein Hammel, tat gehorsam den Mund auf. Sie lachte; beinahe glücklich lachte sie im Gedächtnis der verlornen, unwiederbringlichen Jahre. Plötzlich, im Einschlafen richtete er sich jählings auf, stierte wild und erschreckt und fragte:
»Ist es Krebs? Sag mir, ist es Krebs?«
»Pst!« beschwichtigte sie. »Nein, natürlich nicht. Sei doch nicht so töricht!«
Erschöpft sank er in die Kissen zurück, schloß die Augen. Aber sie wußten alle, was es war. Sie hatten es ihm nie gesagt. Niemand in der Familie außer ihm sprach den furchtbaren Namen seiner Krankheit in seinem Beisein aus. Und in seinem Herzen wußte er, so gut wie sie, daß es Krebs war. Den ganzen Tag über hatte Gant unter seinen Marmorbildern gesessen und hatte getrunken. Es war Krebs.
Eugen blutete ziemlich stark aus einer Schürfwunde. Sein Vater, als er ihm das Handgelenk mit der ganzen Wucht seines Körpergewichts gegen die Wand gepreßt hatte, hatte sie ihm beigebracht.
»Geh und wasch die Wunde aus«, sagte Helene. »Ich verbinde sie Dir dann.«
Er ging in das dunkle Badezimmer und hielt seine Hand unter den lauwarmen Wasserstrahl. Mit dem dumpfen Frieden, der brütend auf dem Haus lag, war eine stille Verzweiflung, in ihn eingezogen. Die Gäste waren in die benachbarten Pensionen geflohen, hatten dort gegessen, hatten sich zerstreut und waren noch nicht zurückgekehrt. Ihre Abwesenheit brachte Frieden und Befreiung. Eugen hatte ein Gefühl, als ob schwere Ketten von seinen Gliedern gelöst worden wären. Eliza hockte in der Küche und flennte über das umsonst bereitete Nachtessen ihren stillen Jammer aus. Die Negerköchin saß stumpfsinnig traurig vorm Herd. Eugen ging langsam durch die dunkle Diele. Er spürte die tiefe Ruhe, die mit der Verzweiflung kommt. Das scharfe Schwert war durch den dünnen Panzer seines Stolzes gedrungen; der Stahl hatte ihn ins Herz getroffen. Aber unter der. Rüstung hatte er sich selbst gefunden. Nichts andres als der wirkliche Eugen konnte nun erkannt werden; Ausflüchte und Vorspiegelungen hatten keinen Sinn mehr. Er war aufrichtig froh darüber. Er war – er. Es gab nichts mehr zu verhehlen.
Neben der Tür auf der dunklen Terrasse fand er Laura James.
»Ich dachte, Sie wären mit den andern gegangen«, sagte er.
»Nein«, sagte Laura James. »Wie geht's Ihrem Vater jetzt?«
»Er ist soweit in Ordnung, er schläft«, sagte er. »Haben Sie was gegessen?«
»Nein«, sagte sie. »Ich mochte nichts.«
»Ich werde Ihnen was aus der Küche bringen«, erbot er sich. »Es ist genug dort.« Und dann, nach einer kleinen Pause, sagte er: »Es tut mir aufrichtig leid, Laura.«
»Was sollte Ihnen denn leid tun?« fragte sie.
Er lehnte sich gegen die Wand; seine Kräfte verließen ihn, als sie ihn berührte.
»Eugen, mein Lieber«, sagte sie. Sie nahm seinen Kopf in ihre Hände und küßte ihn. »Mein Liebster, mein Süßer, sei doch nicht traurig!«
Aller Widerstand schmolz. Er nahm ihre kleinen Hände, preßte sie mit seinen heißen Fingern und bedeckte sie mit Küssen.
»Laura, Liebste, Laura, Liebste!« sagte er mit erstickter Stimme. »Meine liebe, süße, schöne, liebliche Laura, ich lieb Dich, ich lieb Dich!« Die Worte stürzten aus ihm heraus, unzusammenhängend, unbeschämt, schäumend durch den zerbrochnen Damm des Stolzes und der Stille. Sie umarmten sich im Dunkel, Mund auf Mund gepreßt, mit tränenfeuchten Gesichtern. Er war trunken von ihrem Duft; ihre Berührung fuhr ihm wie ein Zauber in die Glieder; er spürte den Druck ihrer festen, kleinen Brüste und bangte: ihm war, als hätte er, der Besudelte, sie entehrt.
Er hielt ihren wohlgeformten kleinen Kopf in den Händen und sagte demütig vor Liebe:
»Geh nicht fort, bitte, geh nicht fort von mir!«
»Sei still«, sagte sie. »Ich bleibe ja da. Ich liebe Dich, Liebster, Liebster!«
Sie sah den blutigen Verband an seiner Hand. Sie loste ihn sorgfältig ab unter zärtlichen, kleinen Ausrufen. Sie holte ein Fläschchen Jodtinktur aus ihrem Zimmer und bepinselte die brennende Wunde. Sie verband sie mit sauberen Streifen weißen Stoffs, die sie von einer alten Bluse gerissen hatte; er roch matt nach einem erlesenen Parfüm.
Dann saßen sie auf der hölzernen Sitzschaukel. Es war still im Haus. Eliza und Helene erschienen.
»Wie steht's mit Deiner Hand, Eugen?« fragte Helene.
»Alles in Ordnung«, sagte er.
»Zeig mal! Aha, Du hast schon eine Pflegerin, was?« sagte sie gutmütig lachend.
»Was ist das? Was ist das? Er hat sich an der Hand verletzt? Wie denn? Ei, wie denn? Ei, wieso denn? Ei, da habe ich gerade das Richtige dafür!« sagte Eliza und wollte gleichzeitig nach allen Richtungen davonlaufen, um das Richtige zu holen.
»Es ist ja schon alles in Ordnung, Mama«, sagte Eugen. Es fiel ihm bei, daß Eliza das Richtige immer zu spät zur Hand hätte.
Er sah Helene grinsend an.
»Gott schütze unser trautes Heim!« sagte er.
»Arme Laura«, sagte sie und tätschelte das Mädchen. »Zu schlimm, daß Sie in diese Sache reingezogen wurden.«
»Ach, das macht nichts«, sagte Laura. »Irgendwie komme ich mir nun wie eins aus der Familie vor.«
»Er soll sich nicht einbilden, daß er es so weiter treiben kann«, grollte Eliza. »Ich mach das nicht länger mit.«
»Ach, vergiß drauf!« sagte Helene trübselig. »Guter Himmel! Mama! Papa ist ein schwerkranker Mann, bist Du Dir denn nicht klar darüber?«
»I wo!« erklärte Eliza verächtlich. »Ich glaube nicht, daß ihm wirklich was fehlt. Das kommt alles nur von diesem gemeinen Alkohol. Der ist an allem Unglück schuld.«
»Lachhaft!« rief Helene geärgert. »Das kannst Du doch unmöglich im Ernst behaupten!«
»Reden wir lieber vom Wetter!« schlug Eugen vor.
Sie saßen eine Weile schweigend da und tranken die Dunkelheit ein. Schließlich gingen Eliza und Helene ins Haus zurück. Eliza ging nur unwillig, auf Helenes dringliche Aufforderung hin. Sie warf einen argwöhnischen Blick auf Eugen und Laura zurück.
Über dem dunklen Gebirg ging der abnehmende Mond auf. Es roch nach taufeuchtem Gras und Flieder. Die sirrende Symphonie einer Million kleiner Nachtgeräusche lullte sie ein und erfüllte ihre Herzen mit einer unbewußten Sicherheit.
Eugen und Laura saßen Hand in Hand auf der leise knirschenden Schaukel. Er legte seinen Arm um ihre Schultern. Als er sie zu sich zog, berührten seine Finger ihre Brüste. Erschreckt zog er die Hand zurück und murmelte eine Entschuldigung. Sein Fleisch war schwach, und sie war Jungfrau: er hatte Angst, sie zu entweihen. Ihm schien, als sei er bei weitem der Ältere, obschon er sechzehn und sie einundzwanzig war. Seine dunklen Wahrnehmungskräfte und die Einsamkeit – spürte er – machten ihn älter. Er hatte das graue Wissen um die Sünde, eine Wüste, die er kannte. Wenn er bloß ihre Hand in der seinen hielt, war ihm schon, als hätte er sie verführt. Sie hob ihm ihr liebliches Antlitz entgegen, dieses Antlitz, das keck und häßlich und wie ein Knabengesicht war. Er erkannte darin die wahrhafte und stete Anständigkeit ihres Wesens, und seine Augen wurden feucht. Die ganze jugendliche Schönheit der Welt wohnte für ihn in diesem Antlitz, diesem Antlitz, das das Wunder und die Unschuld bewahrt hatte, das in unsterblicher Blindheit vor dem Entsetzlichen und der Gemeinheit der Welt gelebt hatte. Er war vor ihr wie ein Wesen, das nach lebenslänglicher Wanderung durch den dunklen Weltraum für einen Augenblick des Friedens und der Gewißheit auf dem einsamen Planeten angekommen war, auf der weiten, verzauberten Ebne aus Mondlicht, vor der Mondlichtblüte ihres Gesichts. Denn, wenn ein Mensch vom Himmel träumte, und er fände beim Erwachen eine Blume in seiner Hand zum Zeichen, daß er dortgewesen … was wäre dann? Was wäre dann?
»Eugen«, sagte Laura nach einer Weile, »wie alt bist Du, Eugen?«
Seine Pulse gingen schnell, das Blut schoß ihm in die Augen. Die Antwort fiel ihm schwer.
»Gerade sechzehn«, sagte er einen Augenblick später.
»O Du Kind!« rief sie aus. »Ich dachte, Du wärst älter.«
»Ich bin alt für mein Alter«, murmelte er. »Wie alt bist Du denn?«
»Einundzwanzig«, sagte sie. »Schade, nicht?«
»Das ist kaum ein Unterschied«, sagte er. »Ich kann nicht einsehn, daß es was ausmacht.«
»Ach, Du Lieber!« sagte sie. »Es ist ein Unterschied. Es macht sehr viel aus.«
Er wußte, daß sie recht hatte. »Wie sehr recht sie hatte, wußte er nicht. Aber er stand über dem Augenblick. Er hatte keine Angst vor Schmerzen, bangte nicht vor Verlust. Die praktischen Dinge des Lebens gingen ihn nichts an. Er wagte es, das Seltsame und Wunderbare zu sagen, das im Dunkel in ihm aufblühte.
»Laura«, sagte er. Und er hörte seine leise Stimme über der Ebne aus Mondlicht. »Laura, laß uns immer einander lieben und ganz so wie jetzt. Laß uns nie heiraten. Ich will, daß Du mich immer lieben, immer auf mich warten sollst. Ich werde über die ganze Erde wandern. Ich werde oft jahrelang wegbleiben. Ich werde berühmt werden. Aber ich werde immer zu Dir zurückkehren. Du wirst ein Haus haben, weit weg, in den Bergen. Da sollst Du wohnen und auf mich warten und Dich immer für mich bewahren. Willst Du das?«
Er hatte sie um ihr ganzes Leben gebeten, so gelassen, als hätte er um eine Stunde ihrer Freizeit gefragt.
»Ja«, sagte Laura im Mondlicht. »Ich werde immer auf Dich warten.«
Sie war ihm ins Fleisch gewachsen. Sie kreiste in seinen Adern. Sie war Wein in seinem Blut, Musik seines Herzens.
»Er nimmt überhaupt keine Rücksicht, weder auf Dich noch auf andre Menschen«, grollte Hugo Barton. Er hatte so spät noch im Büro gearbeitet und war vorbeigekommen, um Helene abzuholen. »Wenn das nicht anders wird, werde ich ein Haus für uns mieten. Es fällt mir nicht ein, einfach zuzusehn, wie Du Dich für ihn krank rackerst.«
»Vergiß drauf!« sagte Helene. »Er ist ein alter Mann.«
Sie kamen auf die Terrasse heraus.
»Komm morgen rüber, Lieberchen«, sagte Helene zu Eugen. »Und Sie, Laura, bitte, kommen Sie auch. Ich lade zu einem richtigen Schmaus ein. Es geht ja nicht immer so bei uns zu wie heute«, sagte sie lachend und tätschelte Laura mit ihrer großen Hand.
Hugo Barton ließ das Auto lautlos, ohne die Maschine anzulassen, den Hügel hinuntergleiten.
»Was für eine liebe Person Deine Schwester ist!« sagte Laura James. »Bist Du nicht einfach toll begeistert von ihr?«
Eugen antwortete nicht gleich.
»Ja«, sagte er dann.
»Sie ist restlos begeistert von Dir, das merkt jeder«, sagte Laura.
Er griff sich im Dunkeln an die Gurgel.
»Ja«, sagte er.
Der Mond zog leise seine Bahn über den Himmel. Eliza, scheu und zögernd, erschien wieder auf der Terrasse.
»Wer ist da? Wer denn?« fragte sie aus dem Dunkel. »Ist es Eugen? Ach so, ich wußte es nicht. Gelt, Du bist es, Sohn?« Sie wußte es sehr wohl.
»Ja«, sagte er
»Warum setzen Sie sich nicht ein bißchen zu uns. Mistress Gant?« fragte Laura. »Wie Sie es nur den ganzen Tag in der heißen Küche aushalten können?! Sie müssen todmüde sein.«
»Ich will Ihnen was sagen«, sagte Eliza und sah den Himmel an. »Das ist eine herrliche Nacht. Eine Nacht für Verliebte, wie man so sagt.« Sie lachte unsicher. Dann blieb sie einen Augenblick in Ge»danken versunken stehn. »Sohn!« begann sie wieder, und ihre Stimme klang besorgt, »warum gehst Du nicht ins Bett und schläfst? Es schadet Deiner Gesundheit, wenn Du so spät aufbleibst.«
»Ich sollte auch längst zu Bett liegen«, sagte Laura James und stand auf.
»Ja, Kind«, sagte Eliza. »Gehn Sie und schlafen Sie Ihren Schönheitsschlaf. Wie das Sprichwort sagt: ›Früh zu Bett, früh aufgestanden …‹«
»Gehn wir alle schlafen!« sagte Eugen ungeduldig. Er war verärgert. Muß sie denn immer die letzte sein, die im Haus auf ist? fragte er sich.
»Wieso denn, Junge? Ich nicht. Ich kann nicht. Ei, ich hab ja noch zu bügeln.«
Laura preßte heimlich seine Hand.
»Gute Nacht«, sagte sie. »Gute Nacht, Mistress Gant.«
»Gute Nacht, Kind«, sagte Eliza.
Als sie gegangen war, setzte sich Eliza, besorgt aufseufzend, zu ihm.
»Ich will Dir was sagen«, sagte sie, »das tut gut. Ich wünscht nur, ich hätte soviel Zeit wie andre Leute, und könnte mich hier draußen hinsetzen und die Luft genießen.« Er konnte es nicht sehen im Dunkeln, aber er wußte, daß sie mit verzognem Mund zu lächeln versuchte. »Hm!« sagte sie und nahm seine Hand in ihre rauhen, abgearbeiteten Hände. »Hat sich mein Kleiner ein Mädchen zugelegt, was?«
»Nun, und wenn dem so wäre, was dann?« sagte er. »Ich hab doch wohl das Recht dazu, so gut wie jeder andre.«
»I wo«, sagte Eliza, »Du bist noch viel zu jung, um an Mädchen zu denken … Ich würde mich an Deiner Stelle überhaupt nicht um sie kümmern. Die meisten denken ohnehin nur an Tanzpartien und wollen die ganze Zeit nichts wie amüsiert sein. Ich möchte nicht, daß Du Deine Zeit mit ihnen verplemperst.«
Er spürte ihren Ernst hinter dem unbeholfnen Gerede. Er war verwirrt und wütend; er versuchte sich zu beherrschen, zu schweigen. Schließlich sagte er leise und leidenschaftlich:
»Wir müssen etwas haben im Leben, Mama, wir müssen etwas haben. Wir können nicht immer allein gehn. Allein.«
Es war dunkel; niemand konnte ihn sehn. Ein Tor tat sich auf, und er ließ es geschehn. Er weinte.
»Ich weiß«, pflichtete Eliza hastig bei. »Ich sage ja auch nicht …«
»Mein Gott! Mein Gott! Wohin soll es denn kommen mit uns? Worum dreht sich denn unser Leben? Papa ist am Sterben. Weißt Du's denn nicht? Merkst Du's denn nicht? Sieh Dir sein Leben an. Sieh Deines an. Kein Licht, keine Liebe, kein Trost, nichts!« Er tobte. Er schlug sich mit den Fäusten auf die Brust. »Mama, Mama, in Gottes Namen, was ist denn? Was willst Du denn? Willst Du uns alle erwürgen und ersäufen? Besitzt Du denn nicht genug? Willst Du noch mehr Bindfaden und alte Flaschen? Bei Gott, ich werde rumgehn und für Dich sammeln, wenn Du's mich heißt.« Seine Stimme war schrill geworden, er schrie fast. »Aber sag mir doch, was Du willst? Hast Du nicht genug? Möchtest Du die ganze Stadt besitzen? Was ist denn? Was ist denn?«
»Wieso, ei, wieso? Ich weiß überhaupt nicht, wovon Du sprichst, Junge«, sagte Eliza ärgerlich. »Wenn ich nicht versucht hätte, ein bißchen was zusammenzubringen, dann hättet Ihr nicht mal ein eignes Dach überm Kopf, denn Dein Papa, dessen kannst Du versichert sein, hätte alles vergeudet.«
»Ein eignes Dach überm Kopf!« gellte er irrlachend. »Guter Gott! Wir haben ja nicht mal ein eignes Bett! Nicht mal ein eignes Zimmer! Nicht mal 'ne Steppdecke, die nicht von uns genommen werden kann, um diesen Pöbel zu wärmen, der hier auf der Terrasse rumräkelt und knurrt.«
»Hör mal, Du kannst über meine Hausgäste schimpfen, solang es Dir beliebt …«, begann Eliza streng.
»Nein, das kann ich nicht«, unterbrach er. »Ich habe nicht die Kraft and den Atem dazu.«
Eliza fing an zu weinen.
»Ich hab mein Bestes getan«, sagte sie. »Ich hätte Euch ein Heim bereitet, wenn ich gekonnt hätte. Nach Grovers Tod war ich zu allem bereit, aber Dein Papa hat mich keine Minute in Frieden gelassen. Kein Mensch weiß, was ich durchgemacht habe. Kein Mensch, Kind. Kein einziger Mensch.«
Im Mondlicht sah er ihr zu einer häßlichen Kummergrimasse verzognes Gesicht. Er wußte, es stimmte, was sie gesagt hatte.
»Es ist schon gut, Mama«, sagte er schmerzlich. »Vergiß drauf! Ich weiß es.«
Sie ergriff dankbar seine Hand und lehnte ihr weißes, verzerrtes Gesicht an seine Schulter. Es war die Gebärde eines Kindes, eines Kindes, das um Liebe und Mitleid und Zärtlichkeit bittet. Es schnitt ihm ins Herz.
»Nicht, Mama«, bat er, »bitte nicht!«
»Kein Mensch weiß es«, sagte Eliza. »Kein Mensch. Ich brauche auch jemanden. Ich habe ein schweres Leben gehabt, Sohn, ein Leben voll Schmerz und voll Unordnung.« Langsam, ganz wie ein Kind wieder, wischte sie sich die nassen, müden Augen mit dem Handrücken.
O weh, dachte er, und das Herz verkrampfte sich ihm vor Schmerz und Reue, eines Tags wird sie tot sein, und ich werde immer an dies denken. Immer an dies. An dies.
Sie schwiegen eine Weile. Innig hielt er ihre rauhe Hand und küßte sie.
»Also, ich will Dir was sagen«, begann Eliza wieder. Sie war nun frohmütig und zum Prophezeien aufgelegt. »Ich denke nicht daran, mich hier wie ein Sklave für ein paar Hausgäste abzuplagen. Sie brauchen sich das nicht einzubilden. Ich werde mich zur Ruhe setzen und das Leben so leicht nehmen wie sie.« Sie blinzelte ihn verschmitzt an. »Wenn Du das nächstemal heimkommst, werde ich vielleicht irr einem großen, schönen Haus im Doak Part wohnen. Ich besitze das beste Baugrundstück in der ganzen Villenkolonie.« Sie lachte. »Ei, ich habe das Geschäft mit dem Doktor Doak persönlich gemacht … er wollte keinem seiner Agenten mit mir trauen …«, und nun erzählte sie in ihrer langatmigen, umschweifigen Art, völlig absorbiert von der Sache, bei kleinsten Kleinigkeiten verweilend, sich öfter wiederholend, wie sie den Kauf des Grundstücks mit dem wackern Chininkönig Doktor Doak getätigt hatte, und sie vergaß nicht, die dazugehörigen, gleichzeitigen Phänomene zu erwähnen und zu berichten, was Vögel, Bienen, Blumen, Sonne, Wolken, Hunde, Kühe und andre Menschen derweil getan hatten. Das gefiel ihr. Sie war glücklich.
Am Ende verfiel sie in ein nachdenkliches Schweigen, und dann sagte sie: »Also, es kann sein; daß ich das tue. Ich möchte gerne ein Haus haben, wo meine Kinder zu mir zu Besuch kommen und ihre Freunde mitbringen können.«
»Ja«, sagte Eugen. »Ja,, das war schön. Du sollst Dich nicht Dein ganzes Leben lang plagen.«
Ihre glückselige Fabel machte ihm Spaß. Eine Weile lang glaubte er fast an das Mirakel ihrer zukünftigen Umkehr, obschon die Geschichte dieses Plans eine alte Sache für ihn war.
»Ich hoffe, Du tust es wirklich«, sagte er. »Es wäre so schön. Aber laß uns jetzt zu Bett gehn, Mama, es ist spät geworden.« Er stand auf. »Ich geh schlafen.«
»Ja, Sohn, da hast Du recht«, sagte sie und erhob sich. »Du mußt ins Bett. Also gute Nacht!« Sie küßten einander mit einer Liebe, die dies eine Mal von aller Bitterkeit reingewaschen war. Eliza trat vor ihm ins dunkle Haus.
Aber ehe er zu Bett ging, erschien er nochmals in der Küche, um sich Streichhölzer zu holen. Da stand sie am Bügelbrett, rechts und links einen großen Haufen eingespritzter Wäsche. Auf seinen anklagenden Blick hin erklärte sie hastig:
»Ich geh auch gleich ins Bett. Sofort. Ich wollte nur noch diese paar Handtücher hier fertig machen.«
Er ging um den Tisch herum, um sie nochmals zu küssen. Sie fischte aus dem Knopfkästen an der Nähmaschine einen Bleistiftstumpen, nahm einen alten Briefumschlag und kritzelte einen Plan darauf. Ihre Gedanken waren noch ganz beim Bauen.
»Hier, siehst Du«, begann sie, »ist Sunset Avenue. In dieser Richtung geht sie den Hügel hinauf. Hier ist die Doaksche Villa. Hier das Grundstück an der Straßenecke gehört Dick Webster. Und oberhalb, hier, genau auf dem höchsten Punkt des Hügels, ist …«
… ist, dachte er, dumpfinteressiert hinstarrend, der Ort, wo der begrabne Schatz liegt. Zehn Schritte Nordnordost vom großen Fels, Unter den Wurzeln der alten Eiche. Seine Gedanken ergingen sich in einer köstlichen Phantasie, während sie weiterredete. Wie wäre es, wenn wirklich auf einem von Elizas Grundstücken ein Schatz vergraben läge? Öder eine Steinölquelle wäre? Oder eine Kohlenmine? Diese berühmten Berge sollen ja voll von Mineralschätzen sein! 150 Barrels täglich direkt im Hintergarten. 3 Dollar das Barrel, das wären über 50 Dollar täglich für jedes in der Familie. Hurra, die Welt ist unser!
»Du siehst doch«, lächelte sie triumphierend. »Also genau dort werde ich bauen. Das Grundstück wird in fünf Jahren das Doppelte von seinem gegenwärtigen Wert bringen.«
»Ja«, sagte er und küßte sie. »Gutnacht, Mama, Nun aber, in Gottes Namen, geh wirklich ins Bett, und schlaf Dich aus.«
»Gutnacht, Sohn«, sagte Eliza.
Er ging hinaus und stieg die dunkle Treppe hinauf. Benjamin Gant, der in diesem Augenblick heimkehrte, stolperte über einen Stuhl in der Diele. Er fluchte wild und schlug nach dem Stuhl. Verdammt! Verdammt nochmal! Mistress Pert flüsterte ihm eine Warnung zu, faserig lachend. Eugen hielt inne, dann schlich er die mit einem Teppichläufer belegte Treppe hinauf, leise, damit sie ihn nicht hören sollten, und trat oben auf dem Treppenabsatz auf die Altane, auf der er zurzeit schlief.