Kitabı oku: «Die gesammelten Schriften von Viola M. Frymann, DO», sayfa 16

Yazı tipi:

1 Flexions-Test stehend;

2 Hip-Drop-Test für iliosakrale Dysfunktion;

3 Wilson-Test für iliosakrale Dysfunktion;

4 Rotation des Os coxae – die häufigste Läsion ist ein rechtes nach anterior rotiertes Os coxae; die zweithäufigste Läsion ist ein linkes nach posterior rotiertes Os coxae;

5 Befunde eines Os coxae in Up-slip;

6 Palpieren der Bewegung zwischen Sakrum und Ossa ilia; Behandlung einer Restriktion;

7 Behandlung einer Abscherung der Symphyse.

Steißbein

Eine Verletzung der Steißbein-Region ist am häufigsten auf einen Sturz auf das Gesäß zurückzuführen, der eine plötzlich auftretende Vorwärtsbeugung des Steißbeins vom Sakrum weg bewirkt. Diese löst im Sitzen und manchmal auch in allen anderen Positionen starke Schmerzen aus. Bekannt ist diese Symptomatik unter dem Begriff Kokzygodynie. Manchmal ist sie korrigierbar, indem ein Finger in die Fossa ischiorectalis gelegt und ein sanfter Druck auf den inferioren Rand des Ligamentum sacrotuberale ausgeübt wird. Die Korrektur sollte immer bilateral ausgeführt werden. Führt dieses Vorgehen nicht zur Wiederherstellung der völligen Bewegungsfreiheit des Steißbeins, ist es notwendig, sich dem Steißbein von der anterioren Oberfläche her mittels eines behandschuhten, ins Rektum eingeführten Fingers zu nähern.

Der Patient liegt auf seiner linken Seite, die rechte oder oben liegende Hüfte ist stärker flektiert bzw. angewinkelt als die untere, der rechte Fuß wird in der rechten Kniekehle blockiert. Führen Sie einen mit Gleitgel befeuchteten Finger in den Analkanal, bis Sie die anteriore Steißbeinoberfläche mit Ihrer Fingerkuppe spüren. Führen sie im Anschluss die Steißbeinspitze sanft, sehr sanft, nach posterior, während Ihr außen liegender Daumen die Bewegung im Bereich des sakrokokzygealen Gelenks beobachtet. Diese Region ist außerordentlich empfindlich und muss sehr sanft behandelt werden. Nutzen Sie die Atmung des Patienten zur Unterstützung des Release zwischen Steißbein und Sakrum. Wiederholen Sie die Behandlung bis sich eine freie, sanfte rhythmische Bewegung einstellt.

Zusammenfassung:

Das Prinzip der Faszialen Release-Technik:

1 Führen Sie die zu untersuchende Struktur bzw. Region in die Richtung, in die sie sich in allen Ebenen frei bewegt;

2 Halten Sie sie dort;

3 Nutzen Sie, wenn möglich, die Atmung als Unterstützung;

4 Folgen Sie dem Unwinding-Prozess des Mechanismus, bis er abgeschlossen ist;

5 Untersuchen Sie die Spektren der entsprechenden Bewegungen erneut; sie sollten in beiden Richtungen frei sein.

Abwandlung von Dr. Sutherlands Behandlungstechnik bei Konstipation

Der Patient liegt auf der linken Seite, der Osteopath steht hinter dem Patienten und blickt auf dessen Kopf. Er umgreift mit seinen Händen die untersten beiden Rippen und hebt den Patienten nach oben (Richtung Zimmerdecke). Gleichzeitig lässt er seine Hände schnell vibrieren.

„Schleudertrauma“ und Aufprall mit hoher Geschwindigkeit

Diese Art von Verletzung entsteht bei jeder Verletzung, die mit einer plötzlichen Änderung der Geschwindigkeit, des eigenen Momentums, einhergeht, z. B.:

1 Fahrzeug-Kollision, entweder von einem oder von zwei Autos oder irgendeinem anderen sich bewegenden Fahrzeug;

2 Ein Fußgänger wird von einem Auto angefahren;

3 Ein Läufer kollidiert mit einem Baum.

Anamnese: Beleuchten Sie so viele Informationen wie möglich.

1 Zeit, Ort, spezifische Straßennamen und Zielrichtung beim Unfallzeitpunkt;

2 Geschwindigkeit und Richtung des Aufpralls;

3 Haben Sie gesehen, wie sich das Fahrzeug näherte? Wohin blickten etwa die Augen im Moment des Aufpralls?

4 Wo waren Sie? Auf dem Fahrersitz, Beifahrersitz usw.? In welcher Körperhaltung? Füße auf dem Boden, Knie überschlagen etc.?

5 Ist einer Ihrer Körperteile mit einem Teil des Fahrzeugs in Kontakt gekommen?

6 Haben Sie Ihr Bewusstsein verloren?

7 Sind unmittelbar danach Schmerzen aufgetreten?

8 Sind Sie sofort aus dem Wagen gekommen, konnten Sie sofort laufen, Fragen beantworten etc.?

9 Wann haben Sie zuerst Symptome bemerkt – Schmerz, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwindel, Tinnitus, Rückenschmerzen usw.?

10 Irgendwelche emotionale Veränderungen – Depression, Reizbarkeit?

11 Schlaflosigkeit?

12 Müdigkeit?

Vorgeschichte: Sie möchten so viel wie möglich über den Gesundheitszustand vor dem Unfall wissen, um feststellen zu können, welche der vorliegenden Beschwerden auf diesen Unfall zurückzuführen sind.

1 Vorhergehende Unfälle – größere oder kleinere? Eine sehr wichtige Frage.

2 Frühere Rücken-, Nacken- oder Kopfschmerzen usw.?

3 Operationen oder größere Erkrankungen in der Vergangenheit?

Untersuchung:

Im Stehen:

1 Mit offenen Augen (Rhomberg-Zeichen); Wiederholung mit geschlossenen Augen;

2 Achten Sie auf visuelle Anzeichen, Symme trie etc.;

3 Lassen Sie den Patienten auf einem Bein balancieren;

4 Untersuchen Sie das Spektrum der aktiven Bewegung – Vorwärtsbeugung usw.

Im Sitzen:

Beobachten Sie die Symmetrie;

2 Beobachten und messen Sie das Spektrum der aktiven Bewegung: - Halswirbelsäule - Brustwirbelsäule - Lendenwirbelsäule - Thorax - Obere Extremitäten

3 Palpieren Sie Veränderungen der Haut;

4 Untersuchen Sie die passive Bewegung, um die bereits erhobenen Befunde weiter zu untersuchen. Führen Sie eine passive Bewegung bei einsetzendem Schmerz niemals weiter aus.

In Rückenlage:

1 Untere Extremitäten;

2 Becken – SIAS, Symphysis pubis, Beckenkamm;

3 Sakrum. - Achten Sie auf Bewegung der Ossa ilia - vorhandene oder fehlende - Kompression in kranialer Richtung - Sakrumbewegung um dessen verschiedene Achsen - Kraftfaktoren

4 Thorakolumbal-Region;

5 Fascia mediastinalis;

6 Thorax – posterior, anterior;

7 Halsregion.

Röntgenaufnahmen:

1 Reduzierte Lordose;

2 Frakturen: Dens-, Neuralbogen-, Wirbelkörperfrakturen.

Zusammenhang:

Denken Sie an mögliche:

1 Knochenverletzungen;

2 Ligamentäre Rupturen, Mikro-Hämorrhagien;

3 Fasziale Strains;

4 Kraftfaktoren, die Energiemuster verändern und sich in jeder Dimension manifestieren.

Nach einem Aufprall mit hoher Geschwindigkeit wie bei einer Kollision von hinten, einer frontalen Kollision oder einer anderen ähnlichen, vergleichbaren antero-posterioren Verletzung kann es sein, dass das Sakrum sich nur gemeinsam mit dem Ilium bewegt.

Der Patient liegt in Rückenlage, der Behandler legt eine Hand unter das Sakrum. Die Spitzen der drei Mittelfinger werden über das Lumbosakralgelenk gelegt, der kleine Finger und Daumen liegen über dem Iliosakralgelenk. Der linke Arm überbrückt die Beckenkämme, der Ellbogen liegt am rechten Beckenkamm. Bei dieser Technik wird der Ellbogen als dritte Hand genutzt. Sobald die Ellbogen und Finger sich von anterior nähern, induziert das eine Trennung des posterioren Ilium vom Sakrum (eine Wäscheklammer-Technik) – und erhöht die Bewegungsfreiheit des Sakrum.

Achten Sie auf die Beziehung zwischen der Bewegung des Sakrum und der Bewegung der anterior-superioren Wirbel. Normalerweise bewegt sich das Sakrum unabhängig von den anterior-superioren Wirbeln. Sollten Sie jedoch feststellen, dass die Ossa ilia während der Einatemphase zusammen mit dem Sakrum nach posterior und oben bzw. in der Exhalationsphase nach anterior und inferior schaukeln und somit den Eindruck erwecken, dass sich die posteriore Hand und der anteriore Arm im gleichen Kreis bewegen – dann lässt sich mit Sicherheit sagen, dass eine Verriegelung des Sakrum zwischen den Ossa ilia vorliegt. Ob das anterior oder posterior der Fall ist, hängt von der Richtung des Aufpralls ab. Für die Korrekturtechnik ist das allerdings von untergeordneter Bedeutung.

Die Korrektur wird folgendermaßen durchgeführt: Die Position, bei der eine Hand unter dem Sakrum liegt und die andere die Ossa ilia brückenartig verbindet, wird aufrechterhalten. Der Patient wird gebeten, tief einzuatmen und gleichzeitig die Füße stark in Dorsiflexion zu bringen. Atmet der Patient anschließend aus, wird er gebeten, die Füße stark in Plantarflexion zu führen, während das Sakrum von der darunter liegenden Hand gehalten wird. Dieser Vorgang wird mehrmals bis zu dem Moment wiederholt, an welchem plötzlich eine unabhängige Bewegung des Sakrum zwischen den Ossa ilia offensichtlich wird. Überprüfen Sie dies während der Atembewegung. Es wird sich eine freie Bewegung des Sakrum zwischen den Ossa ilia einzustellen.

Ganzkörper-Unwinding

Das Prinzip dieser tiefgreifenden Technik besteht darin, den Patienten in die Position zu bringen, die er während des Unfallmoments eingenommen hat, und den Faszien zu erlauben, alle Bewegungen zu durchlaufen, welche zur Elimination aller Kräfte, denen sie während des Aufpralls ausgesetzt waren, nötig sind. Meistens sitzt der Patient auf der Liege und der Behandler steht hinter ihm. Mit seinen Händen umschließt er leicht den Scheitel des Patienten, seine Ellbogen ruhen auf dessen Schultern und seine Brust am Rücken des Patienten. Der Patient wird gebeten, sich zu entspannen und gleichzeitig nicht zu kollabieren, damit die inhärente Bewegung ohne zusätzliche Hilfe oder Widerstand stattfinden kann. Der Behandler muss den Bruchteil einer Sekunde hinter der Bewegung des Patienten bleiben, sodass die Hauptaktivität innerhalb des Mechanismus des Patienten geschieht.

Sobald die Bewegung anscheinend gestoppt hat, bitten Sie den Patienten, tief einzuatmen. Ist ein weiteres Unwinding notwendig, wird das Atmen den Unwinding-Prozess reaktivieren. Löst die tiefe Atmung keine weitere Aktivität aus, so legen Sie den Patienten sanft auf den Rücken und lassen Sie ihn zehn Minuten ruhen.

Bibliografie

Halladay, HV: Applied anatomy of the spine. AAO Yearbook, 1957, 119 - 174

Mitchell, F, Moran, PS, Pruzzo, NA: An Evaluation and Treatment Manual of Osteopathic Muscle Energy Procedures. Valley Park, MO, 1979

8. DER OSTEOPATHISCHE ANSATZ BEI KARDIALEN UND PULMONALEN BESCHWERDEN

Viola M. Frymann, DO, FAAO

Genehmigter Nachdruck aus JAOA (77) 668 - 673, Mai 1978

Der osteopathische Ansatz bei der Behandlung von kardialen und pulmonalen Beschwerden beginnt unmittelbar nach Statuserhebung in den entsprechenden Bereichen. Alle notwendigen labortechnischen, bildgebenden und funktionellen Untersuchungen wurden bereits durchgeführt und eine Diagnose gestellt.

Der Osteopath wendet sich jetzt dem Patienten zu. Er weiß, dass die Dysfunktion und der pathologische Status von Herz und Lungen nur einen kleinen Teil des gesamten Patienten ausmachen. Darauf richtet sich aber nun das Hauptaugenmerk, da es sich um die signifikanteste Dysfunktion handeln könnte. Sie kann Ursache ernsthafter Sorgen und Befürchtungen bzw. von Niedergeschlagenheit und Depression sein, aber auch sie mag ihrerseits lediglich die Wirkung anderer Faktoren sein, die dem Osteopathen zugänglich sind. Der Osteopath sollte sich daher einerseits auf die zugrunde liegenden Ursachen der kardialen und pulmonalen Störungen konzentrieren und andererseits die Reaktion des Patienten auf die missliche Lage, mit der er sich konfrontiert sieht, beachten.

Um die besagten Ursachen herauszufinden, sollten sämtliche Schlussfolgerungen osteopathisch im anatomisch-physiologischen Sinn erfolgen. Hoag1 betonte den Punkt, dass sich chronische Lungenerkrankungen beim Patienten nicht invasiv zeigen, „aber dass gewisse Gewebe darin versagen, einen normalen Gesundheitsstatus mit normalen Funktionen aufrechtzuerhalten.“ Das ist eine profunde Aussage, die auf die meisten Herz- und Lungenerkrankungen anwendbar ist, außer bei der Inhalation toxischer Substanzen und unmittelbaren Traumata. Der pathologische Zustand der Viszera oder das Auftreten entsprechender Beschwerden stellt lediglich die Spitze einer Pyramide unterschiedlichster, miteinander vernetzter Ursachen dar, die bei der Untersuchung getrennt betrachtet werden müssen.

Ungehinderte physiologische Bewegung eines jeden Teils des Gesamtmechanismus ist das Behandlungsziel, um ausreichende arterielle Versorgung, venöse Drainage, effiziente Lymphdrainage und eine sensitiv reagierende vegetative Regulation im kardialen bzw. pulmonalen Kreislauf zu erreichen.

Die parasympathische Innervation erfolgt durch den Nervus vagus, dessen Ursprung am Boden des vierten Ventrikel liegt. Er verlässt den Schädel antero-lateral durch das Foramen jugulare, einer Öffnung zwischen der Pars petrosa des Os temporale, und postero-medial an der Pars condylaris des Okziput. Anschließend deszendiert er innerhalb der Karotisscheide, einer Verdichtung der Fascia cervicalis tief im Musculus sternocleidomastoideus.2 Das Herz versorgende Äste zweigen im oberen und unteren Halsbereich ab. Pulmonale Äste entspringen demgegenüber erst innerhalb des Thorax. Die Stimulation des Nervus vagus hat eine inhibitorische Wirkung auf das Myokard. Sie verzögert die Aktivitätsfrequenz, bewirkt aber wahrscheinlich keine aktive Konstriktion der Herzkranzgefäße.

Die sympathische Innervation der Lungen erfolgt durch die oberen fünf Thorakalnerven. Die Rami communicantes der entsprechenden Spinalnerven ziehen zum zweiten, dritten und vierten Thorakalganglion, welche ihre Ursprünge an den Caput costae finden. Die Nervenversorgung des Myokards erfolgt durch das obere, mittlere und untere Zervikalganglion, die jeweils an der prävertebralen Faszie zu finden sind, durch die Zervikalsegmente, C5, C6 und C7 sowie den viszeralen Rami des vierten und fünften thorakalen sympathischen Ganglions. Die Stimulation der sympathischen Nerven bewirkt selbst bei minimalen Änderungen der Herzfrequenz einen Anstieg des Blutflusses in den Herzkranzgefäßen.3 Nebennieren-Sekretion stimulierende Faktoren wirken ebenfalls beschleunigend auf das Herz. Die ernährende arterielle Versorgung der Lungen erfolgt durch die Aorta descendens bzw. durch die oberen posterioren Interkostalarterien.

Die Pleura, das Perikard und die Fascia mediastinalis sind kontinuierlich mit der darüber liegenden Fascia cervicalis und daher mit den Faszienursprüngen an der Schädelbasis verbunden. Inferior stehen sie kontinuierlich mit der Faszie des Zwerchfells in Verbindung. Das Bewegungsausmaß des Zwerchfells ist für die Lungen- und Herzfunktion von entscheidender Bedeutung.

Das Zwerchfell ist ein muskuläres Organ, das an den untersten sechs Rippen, dem Sternum und L1-L3 entspringt. Es bietet der Aorta eine Durchtrittsmöglichkeit, um das vom linken Ventrikel ausgeworfene Blut weiterzuleiten. Darüber hinaus stellt das Zwerchfell eine Öffnung mit sphinkterartiger Funktion für die Vena cava inferior, dem Kanal für den venösen Rückstrom ins rechte Atrium, zur Verfügung. Eine Einschränkung der Zwerchfellbeweglichkeit könnte den Blutfluss behindern und so die Last des linken Ventrikel vergrößern bzw. den venösen Rückstrom in die rechte Herzseite verringern. Das wiederum dämpft die Zirkulation im Lungenkreislauf, beeinträchtigt die Sauerstoffanreicherung und wirkt dadurch progressiv auf alle Zellen des Körpers.

Abbildung 1. Release eines thorakalen Strains im Sitzen: Der Patient sitzt auf einem Stuhl, er kreuzt seine Arme über dem Kopf und legt sie auf dem Arm des Osteopathen ab. Dieser legt seine andere Hand auf die unteren, vom Strain betroffenen Wirbel. Die Brustwirbelsäule oberhalb des Strains wird über die Arme des Patienten kontrolliert und bis zur Barriere in die Richtung der freien Beweglichkeit geführt. Anschließend folgt der Behandler dem Mechanismus innerhalb des faszialen Unwindings, bis dieses abgeschlossen ist.

Nicht nur aus diesem Grund ist das Zwerchfell wichtig. Seine atmungsinduzierte rhythmische Pumpaktivität stimuliert die rhythmische Bewegung eines jeden Abdominalorgans, um dessen effektive Funktionen aufrechtzuerhalten, etwa bei der Sekretproduktion, der Nahrungsassimilation, der Abfallbeseitigung und der Lymphozytenbereitstellung. Die Aktivität des Zwerchfells ist ein wichtiger Zusatz bei der venösen Drainage der Abdominalorgane in die entsprechenden Venen und letztlich in die Vena cava inferior.

Kongestion von Leber und Milz, ineffektive Sekretion und Exkretion der Nieren, Beeinträchtigung der gastrointestinalen Peristaltik und inadäquate Ausscheidung können Folge eines inadäquaten Bewegungsspektrum des Zwerchfells sein und tragen wiederum zur Funktionsbeeinträchtigung aller anderen Körperregionen bei. Der osteopathische Ansatz bei pulmonalen Problemen erfordert eine Untersuchung der Schädelbasis, des Foramen jugulare, der zervikalen Faszienschichten einschließlich der Karotisscheide, die Bewegung der zervikalen, thorakalen und lumbalen Wirbel, das freie Bewegungsausmaß von Klavikula, Rippen und Skapula, der physiologischen Mobilität des Zwerchfells sowie der Freiheit der respiratorischen Sakrumbewegung.

Abbildung 2. Release des Musculus subscapularis im Sitzen: Der Osteopath sitzt so, dass er auf die Seite des Patienten blickt. Der Unterarm des Patienten liegt entspannt über dem „anterioren“ Arm des Osteopathen. Er führt den Daumen seiner „posterioren“ Hand in die Achsel und tief unter den lateralen Rand der Skapula, während die Finger sich um den medialen Rand krümmen. Die „anteriore“ Hand wird um den Thorax gelegt und der fasziale Release der Axilla, der Subscapular-Region und des Thorax wird vollendet.

Abbildung 3. Links: Wiederherstellung der physiologischen Beweglichkeit der Ossa temporalia. Der Osteopath sitzt am Kopfende des auf dem Rücken liegenden Patienten und verschränkt die Hände zu einer Art Wiege für das Okziput. Die Daumen werden beidseitig vorsichtig auf das Mastoid eines jeden Os temporale, genau hinter dem äußeren Ohr gelegt. Dabei steht die Thenar-Eminenz in Kontakt mit dem Korpus des Mastoids und die Palmarflächen der Fingerglieder liegen der Länge nach auf dem Processus mastoideus. Rechts: Physiologisch bewegt sich der Processus mastoideus in einer diagonalen Ebene postero-medial und antero-lateral. Der Osteopath unterstützt SEHR SANFT einen der Processi mastoidei dabei, sich nach postero-medial zu bewegen und ermöglicht dadurch dem anderen, sich nach antero-medial zu bewegen. Dann wird der Vorgang umgekehrt – bei jeder Richtung wird langsam bis fünf gezählt. Die Technik wird fortgeführt, bis beide Seiten sich plötzlich synchron bewegen.

Der Unterschied bei der Behandlung einer akuten Erkrankung wie etwa einer Pneumonie und einem chronischen Prozess wie etwa ein Emphysem liegt in Geschwindigkeit, Dauer und Schwerpunkt, nicht in der Technik. Die spezifischen anatomischen Regionen müssen zwar in beiden Fällen beachtet werden, aber die Behandlung wird durch den Allgemeinzustand und die Gewebereaktion bestimmt.

Akute Lungenerkrankungen

Bei einer akuten Lobärpneumonie wird die Muskelverspannung und die Bewegungseinschränkung in der spinalen Reflexzone des betroffenen Lobus am deutlichsten sein. Bei generalisierter Bronchopneumonie erstreckt sich die Muskelverspannung bilateral über einen größeren paraspinalen thorakalen Bereich. Liegen Dyspnoe und Orthopnoe vor, kann es nötig sein, die Behandlung im Sitzen oder in halb rückwärts geneigter Haltung mit sanftem Anheben der Rippen, Wiederherstellung der thorakalen Wirbelbewegung (Abbildung 1) und dem Release des Musculus subscapularis und der Fascia subscapularis (Abbildung 2) zu beginnen. Mit dem Gewinn an Bewegungsfreiheit der Brustwand, nehmen die Atembeschwerden allmählich ab und der Patient kann eine Haltung einnehmen, die sich schrittweise einer Rückenlage annähert. Die Wiederherstellung der physiologischen Bewegung der Ossa temporalia (Abbildung 3) verbessert die Atmung und senkt die Zyanose. Ein Release der Fascia cervicalis anterior (Abbildung 4) und der Aufbau der Bewegungsfreiheit in den Klavikulargelenken wird das Bewegungsausmaß bei der Atmung steigern. Ein Release der Fascia intercostalis zusammen mit der Atmung ist hilfreich zur Lösung eines trockenen Reizhustens, der oft nach der Akutphase bestehen bleibt.

Abbildung 4. Fascia cervicalis anterior: Der Osteopath sitzt am Kopfende des auf dem Rücken liegenden Patienten und lässt die Hände unter die Halswirbelsäule gleiten, während die Daumen sanft posterior der Musculi sternocleidomastoidei zwischen die anterioren Faszienschichten geführt werden. Das Weichteilgewebe wird SEHR SANFT gedehnt und man folgt dem Gewebegefühl. Dies wird wiederholt, bis die freie Beweglichkeit wiederhergestellt ist.

Die Wiederherstellung der ungehinderten Beweglichkeit der Rippen und der Brustwirbelsäule kann die sympathische Innervation verbessern und Ein- und Ausatmung steigern. Ein funktioneller Release der Fascia abdominalis und des Zwerchfells wird nicht nur die Beeinträchtigung der Atmung beseitigen, sondern auch die adäquate Ausscheidung der inneren Organe und Nieren sicherstellen. Teile der Technik oder gar die gesamte Behandlungssequenz können am ersten Behandlungstag morgens und abends durchgeführt werden und anschließend täglich.

Abbildung 5: Release des Musculus subscapularis II: Der Patient liegt auf einer Seite, sein oberer Arm hängt über dem Arm des Osteopathen, seine andere Hand ruht über dem Arm auf der Schulter. Die Schulter wird nach anterior rotiert, um den Fingern zu ermöglichen, unter den medialen Rand der Skapula zu gleiten. Sowie eine Hand in Position ist, gleitet die andere Hand unter den superioren Teil des medialen Randes. Die Skapula wird anschließend sanft vom Thorax weg angehoben. Dabei werden die darunter liegenden Weichteile sanft in die Richtung ihrer freien Beweglichkeit geführt. Der Osteopath folgt dem faszialen Unwinding, bis es abgeschlossen ist.

Der akute Asthma-Anfall ist eine beängstigende Erfahrung, je ängstlicher der Patient jedoch wird, um so stärker wird der Bronchospasmus sein, desto größer wird die Menge an Schleim innerhalb des Bronchialbaums ausfallen und desto schwieriger wird wiederum das Atmen. Das ist ein Teufelskreis, der auch für Osteopathen eine herausfordernde Erfahrung darstellt. Hier kann der Körper stimuliert werden Nebennierenhormone in adäquater Menge zu produzieren, um selbst mit dem Problem fertig zu werden. Bei derartigen Ausgangsbedingungen sollte nicht nur ein Skapula-Release durchgeführt (Abbildung 5) und die physiologische Bewegung der Rippen wiederhergestellt werden, sondern es sollten auch die sympathischen Versorgungsgebiete an der Brustwirbelsäule und die Nebennierenrinde energetisch stimuliert werden.

Abbildung 6. Zwerchfell-Release: Stellen Sie sich hinter den auf der Behandlungsliege sitzenden Patienten. Während der Patient seinen Körper aufrecht hält, umgreift der Behandler mit einer Hand den anterioren Rand des Thorax. Der Patient lehnt sich entspannt leicht nach vorne gebeugt nach hinten gegen den Osteopathen, um die Bauchmuskulatur zu entspannen. Die Rotation des Thorax wird mittels sanfter passiver Bewegung nach rechts und links getestet und es wird untersucht, in welche Richtung er sich freier bewegt. Führen Sie den Thorax in genau diese Richtung. Warten Sie auf das Unwinding der Faszie und folgen Sie ihm, bis der Mechanismus zur Ruhe kommt. Untersuchen Sie die Beweglichkeit erneut. Das Bewegungsspektrum wird sich erhöht haben und die Amplitude wird in beide Richtungen ausbalancierter sein.

Diese Manipulationen beruhigen für gewöhnlich die Atmung. Sie werden feststellen, dass die Ossa temporalia sich auf einer oder auf beiden Seiten in extremer Restriktion befinden. Jede Seite sollte sanft hin- und her bewegt werden, bis die Gewebe beginnen, sich dieser Bewegung hinzugeben. Daraufhin wird ebenfalls eine Verbesserung der Frequenz und des Bewegungsausmaßes der Atmung festzustellen sein. Dann sollten Sie sich dem Zwerchfell zuwenden (Abbildung 6). Mit Abnahme seiner Rigidität, wird sich auch der Patient auf allen Ebenen entspannen. Man sollte auch nicht vergessen, dass der Solar plexus, das Gehirn des Unterbewusstseins, am Crus diaphragmaticus ruht.

Ein üblicher, häufig überstürzt auftretender Faktor bei kindlichem Asthma ist ein nach oben gerichteter lumbosakraler Kompressions-Strain. Bis zum Release dieses Strains, wird das Asthma nicht verschwinden. Sobald eine freie Bewegung des Sakrum wiederhergestellt ist, ändert sich auch das Atemmuster. Es wird kein Asthma mehr auftreten – bis der nächste Sturz vom Pferd oder mit den Inline-Skates zu einer erneuten Blockierung führt.

Abbildung 7. Rippen-Raising im Sitzen: Der Patient sitzt auf der Liege und lässt die Arme auf den Schultern des Osteopathen ruhen. Die Finger werden auf beiden Seiten über die Rippen gelegt. Der Patient wird gebeten, einzuatmen, während der Osteopath die Rippen mit den Fingern nach vorne zieht und die Arme des Patienten durch Anheben der Schultern hebt. Das wird am gesamten Thorax wiederholt, bis sich das Bewegungsausmaß der Einatmung verbessert.

Das gelassene Vertrauen des behandelnden Osteopathen ist ein wichtiger Faktor für die Genesung des Patienten, da das Vertrauen zu einem Zeitpunkt hergestellt wird, an dem der Patient den größten Teil seines eigenen Vertrauens verloren hat.

Chronische Lungenerkrankungen

Regelmäßige osteopathische Behandlung gekoppelt mit einem Atemübungs-Programm zu Hause wird bei einer chronischen Lungenerkrankung zu erfreulichen Ergebnissen führen. Der Patient weist im chronischen Stadium in jeder Körperregion deutliche Grenzen der Beweglichkeit auf. Das thorakale Bewegungsausmaß wird stark verringert sein, Schultern und Klavikula werden aufgrund verspannter Halsmuskulatur in angehobener Position gehalten. Die Brustwirbelsäule wird kyphotisch gekrümmt sein, was durch eine Lendenlordose und Extension des Sakrum kompensiert wird. Dabei wird die Sakrumbasis anterior gehalten. Die Bewegung des Zwerchfells könnte zunehmen, um die Rigidität von Sternum und Brustraum zu kompensieren. Die kraniale Beweglichkeit wird eingeschränkt sein und die Innenrotation der Ossa temporalia ist stark limitiert. Der Patient empfindet die Übungen häufig als ermüdend und schwierig. So summiert sich äußere Trägheit zu innerer Stase.

Abbildung 8. Release der Fascia mediastinalis: Eine Hand liegt unter der mittleren thorakalen Wirbelsäule, die andere auf dem Sternum. Der Patient atmet tief ein, gefolgt von einer völligen Ausatmung. Dabei untersucht der Osteopath, ob in der Phase der Einatmung oder der Ausatmung die längere, leichter gängige Bewegung stattfindet. Anschließend wird der Patient gebeten, den Atem in der Phase anzuhalten, in die er sich leichter bewegt hat und die Bewegung an der Barriere dieser Phase zu halten, bis sein innerer Mechanismus ihn dazu zwingt, erneut zu atmen. Überprüfen Sie erneut die Bewegung bei Ein- und Ausatmung. Sie werden beide ausbalanciert sein. Wiederholen Sie den Vorgang bis in keiner Phase mehr eine Einschränkung vorliegt.

Zusätzlich zu den bereits beschriebenen manipulativen Techniken wird eine Methode zur Öffnung des Thorax durch Dehnung der pektoralen und anterioren thorakalen Muskulatur mittels Anheben der Rippen (Abbildung 7) sowie eine Reduzierung der Kyphose hilfreich sein. In einer der beiden Atemphasen wird ein Strain der Fascia mediastinalis zu finden sein. Ein Release der Balance (Abbildung 8) kann die Beweglichkeit des Sternums und das Bewegungsausmaß bei der Atmung verbessern. Nimmt der Patient osteopathische Behandlungen über einen längeren Zeitraum in Anspruch, kann das zu einer progressiven Besserung, einer verbesserten thorakalen Beweglichkeit, gesteigerter Ausdauer bei physischer Aktivität, geringerer Müdigkeit und gesteigertem Wohlbefinden führen. Darüber hinaus macht die Verzweiflung und Niedergeschlagenheit allmählich einer fröhlicheren, optimistischeren Haltung Platz, in der das Leben wieder einen Wert erhält.

Herzerkrankungen

Vier Beschwerden werden hier betrachtet: Herzversagen, Arhythmien, Myokardinfarkt und die ischämische Herzerkrankung.

Der Patient mit Herzversagen zeigt Dyspnoe, eine mäßige Zyanose, wahrscheinlich eine Orthopnoe. Sein Puls ist schwach, beschleunigt und wahrscheinlich unregelmäßig. Das Bewegungsausmaß von Thorax und Zwerchfell wird eingeschränkt und rigide ausfallen. Die Leber kann vergrößert palpiert werden, die Faszia abdominalis wird sich anfühlen, als sei sie mit Wasser vollgesogen. Das Kolon wirkt gefüllt und die unteren Extremitäten ödematös. Was hat die Osteopathie in diesem Fall zu bieten?

Die Behandlung beginnt mit einem sanften Release der Rippen, gefolgt von einer Dehnung der subskapularen Muskulatur. Dann wird die Skapula von den Rippen weg angehoben, sodass alle Muskeln der posterioren Thoraxwand vom Pektoralgürtel bis hin zum Beckenkamm befreit werden (Abbildung 9). Anschließend wird das Zwerchfell sanft befreit, um das Bewegungsausmaß zu verbessern. Das Atlantookzipitalgelenk sollte dekomprimiert werden, die Leber mit der Pumptechnik behandelt und bei der Fascia abdominalis, Fascia cervicalis anterior und Fascia mediastinalis sollte ein Release durchgeführt werden. Auch sollte die freie Beweglichkeit der Ossa temporalia wiederhergestellt werden.

Ein Patient mit paroxysmaler Tachykardie kann nervös, agitiert und besorgt sein. Schwere Unruhe und Angst sind häufig ein unbewusster Faktor, der den Tachykardie-Phasen zugrunde liegt.

Abbildung 9. Release des Musculus subscapularis-III: Nachdem der mediale Skapula-Release ausgeführt wurde, ist es nun möglich, die Skapula nach anterior zu rotieren, sodass der Daumen der kaudalen Hand über die Axilla unter den lateralen Rand der Skapula gleiten kann. Die Finger umgreifen den medialen Rand. Die gesamte Skapula wird sanft vom Thorax weg angehoben und so eine leichte Traktion auf die subskapularen Gewebe in die Richtungen der leichteren Beweglichkeit ausgeführt. Der Behandler folgt dem faszialen Unwinding bis zu dessen Abschluss.

Abbildung 10. Dekompression des Atlantookzipital-Gelenks: Bei Patienten, die im Sitzen behandelt werden müssen, legen Sie den Zeigefinger der rechten Hand so nah wie möglich an das Foramen magnum auf das Okziput und den Mittelfinger auf den Atlasbogen. Wenden Sie sanft eine separierende Kraft zwischen den Fingern an, einen V-Spread, während Sie die Zerebrospinale Flüssigkeit von der Glabella aus mit der linken Hand lenken. Halten Sie den Vorgang solange aufrecht, bis sich das Okziput „weicher” und wärmer anfühlt und die inhärente physiologische Bewegung wiederhergestellt wird.

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