Kitabı oku: «Hitler 1 und Hitler 2. Das sexuelle Niemandsland», sayfa 3

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3Direktiv-delegierender Serienkiller Hitler 2 1930er


4Praktizierender Serienkiller Fritz Haarmann 1920er

Introduktion – »Induziertes Irresein«

»Der Psychiater kennt eine Form der geistigen Erkrankung, die als induziertes Irresein bezeichnet wird. Es handelt sich dabei darum, dass ein psychisch Kranker seine Umgebung mit seinen Wahnbildungen so beeinflusst, dass sie selbst dem Wahne verfällt.

Die Aufgabe ist in einem solchen Falle im Interesse der Therapie zunächst, den primär Erkrankten festzustellen, was keineswegs immer ganz einfach ist wegen der oft weitgehenden Identität der Wahnidee und der Übereinstimmung des Affektes.

Weiterhin sind die Besonderheiten der Psyche, die die Übernahme des Wahns verursacht haben, bei beiden Beteiligten zu klären. Es zeigt sich dabei, dass es sich bei dem Übertragenden meist um stark affektbetonte Vorstellungskomplexe handelt, die mit großer Überzeugungskraft vorgetragen werden, und dass für den Inhalt bei dem Induzierten ein für die Suggestion empfänglicher Boden vorliegt.

Es ist nun kein Zweifel, dass sich auch im Leben von Völkern – vor allem in revolutionären Zeiten – Erscheinungen finden, die in ihrem psychischen Mechanismus diesem Vorgang beim Einzelindividuum entsprechen.

Auch bei einer solchen, weite Volkskreise erfassenden psychischen Masseninfektion hat sich die Untersuchung auf die beiden Seiten zu erstrecken – die aktive führende Persönlichkeit und die psychische Zusammensetzung der geführten Masse.«

Die Sätze des Einleitungszitats schrieb 1947 der 79-jährige Karl Bonhoeffer. Er war von 1912 bis 1938 Inhaber des Lehrstuhls für Psychiatrie und Neurologie an der Berliner Universität und Direktor der psychiatrischen und Nervenklinik der Charité.

Zwei Jahre zuvor, am 9. April 1945, hatte Bonhoeffer seinen Sohn Dietrich verloren und am 23. April seinen Sohn Klaus, die wegen Widerstandes gegen die Naziherrschaft hingerichtet worden waren – wenige Wochen und Tage vor dem Selbstmord Adolf Hitlers und damit der Beendigung des zwölf Jahre anhaltenden Staatsterrors.

Karl Bonhoeffers klinisches Resumee zur Hitler-Diktatur wurde zu Lebzeiten des Psychiaters nicht gedruckt. Er starb 80-jährig 1948. Seine Schüler Heinrich Scheller, Erwin Straus und Jürg Zutt publizierten den Bonhoeffer-Text erst 22 Jahre später in ihrem Buch zu Ehren von Bonhoeffers 100. Geburtstag. (Bonhoeffer, S. 108 ff.)

Beide Beteiligte in den zwölf Jahren Massenmordzeit, der Wahn-Produzent Adolf Hitler und die Mehrheit der Wahn-korrespondierenden Deutschen, wurden in den vergangenen 70 Jahren nach dem Ende des induzierten Irreseins von »Führer« und Volk weltweit ausgiebigen Forschungen unterzogen.

Die Forschung über die Wahn-Mitschwingenden, die »Induzierten«, kann im Wesentlichen als abgeschlossen angesehen werden. Von Adornos Autoritärer Persönlichkeit über Arendts Eichmann in Jerusalem, Brownings Ganz normale Männer, Kershaws Hitler-Mythos/Hitlers Macht, Goldhagens Willige Vollstrecker, Matussek/Marbachs Hitler – Karriere eines Wahns, Herbsts Hitlers Charisma, Pauls Die Täter der Shoah, Saul Friedländers Das Dritte Reich und die Juden bis zu Welzers Täter: Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden ist das Verhalten der »namenlos« untersten Wahn-Vollziehenden analysiert, seziert und schlüssig summiert worden: Männerbünde wüteten im Destruktions-Delirium.

Auch konnten die oberen Etagen, die namentlich hervorgetretenen »Hände« und »Füße« des Mordkopfes Adolf Hitler, mit einer Vielzahl von oft pro Täter verschiedenen Biografien entschlüsselt werden. So erging es den Görings, Goebbels’, Heydrichs, Himmlers, Speers …

Den mittäterischen Nazifrauen – allen voran Eva Hitler, Magda Goebbels, Emmy Göring und Leni Riefenstahl – wurde ebenfalls erfolgreich zu Leib und Seele gerückt. (Meissner, Ebermayer/Roos, Gun, Infield, Charlier/de Launay, J. Frank, Pilgrim, Sigmund, Klabunde, Lambert, Costelle, Görtemaker, Taylor)

Über die Ursachen des Mitmachens bestehen keine grundsätzlichen Fragen mehr. Der amerikanische »Test Abraham« von Stanley Milgram hat es unspektakulär klargestellt: Die Mehrheit der Menschen, auch der Frauen, drückt im Versuchslabor auf den Knopf für »Mord« und »Folter«, wenn eine »Autoritätsperson« ein solches Tun vorgibt.

Die Polizei-Bataillone, die KZ-Wärter, die Erschießungs-Kommandos und die Zyklon-B-Gas-Einstreuer haben den irren Vollzug sogar »gern« gemacht.

Psychisch Infantile machen das überall gern, »wenn sie losgelassen werden« – Stichwort »Greuel« während kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Völkern. Die Bilder der Misshandlung und Ermordung von Vietnamesen und Irakern durch US-Soldaten laufen noch heute um die Welt.

Es trieft die Erde vor Blut. Es wütet die Spezies Mensch im Kleinen wie im Großen, im Einzelnen wie in der Masse mit Hunderttausenden Verhaltensweisen im Destru-Fun ihrem Untergang entgegen.

Unklarheit herrscht jedoch noch immer über die »Führerpersönlichkeit« Adolf Hitler höchstselbst. 70 Jahre lang wurde versucht, sie zu entschlüsseln. Denn »eine sichere Diagnose ist nicht bloß vom psychiatrischen Gesichtspunkt aus von Interesse, es ist auch für die Beurteilung seiner [Hitlers] großen Gefolgschaft im deutschen Volke nicht gleichgültig, ob diese sich von einem schweren Psychopathen oder von einem wirklich Geisteskranken durch 12 Jahre hat führen lassen.« (Bonhoeffer, S. 109 f.)

Die Ursache des Scheiterns der »Diagnose Hitler« ist in den beiden von Bonhoeffer gesetzten Alternativen verborgen, in denen bisher das Rätsel »Hitler« zu lösen versucht wurde, denn irgendwie krank musste ein solcher Anführer der Kulturzerstörung und millionenhaften Einzelmensch-Vernichtung ja gewesen sein. Bonhoeffers Begriffe »Geist(eskranker)« und »Psycho(path)« liegen oben und in der Mitte des menschlichen Person-Aufbaus. Befremdlicherweise wurde an diesen Orten die Krankheit Hitlers nicht gefunden.

Daher soll der Versuch unternommen werden, Hitlers Krankheit, besser seine Fehlsteuerung, von unten aufzurollen, von dort her, wo im Verständnis vom Menschen die Sexualität lagert.

ONANO

Hitlers Männermord-Orgasmus

Die deutsche Film- und Theaterschauspielerin Marianne Hoppe (1909–2002) hat zu Adolf Hitlers Sexualität eine Beobachtung gemacht, die von der Hitler-Forschung noch nicht ausgewertet wurde: »Viel später [Mitte der 1930er] waren wir [jungen Schauspielerinnen] noch einmal [zu Hitler in die Reichskanzlei] eingeladen. Das ist allerdings eine Geschichte, die ein bisschen prekär ist. Da saß Goebbels, da saß seine Frau [Magda], da saßen die ganzen Potentaten, und ich saß in der zweiten Reihe, und da wurde ein Film vorgeführt, der hieß Der Rebell, mit Luis Trenker. Der [Film] spielte 1809 während der Tiroler Volkserhebung gegen die Franzosen. Da war eine Szene, da musste die französische Armee durch einen schmalen Engpass, und die Tiroler hatten oben Bretter festgemacht mit Steinen drauf. Als die Franzosen kamen, da machten sie [die Tiroler] die Stricke los, und dann fielen die ganzen Steine auf die Franzosen herab. Und da, glaube ich, kriegte Hitler eine Art Erregung und hat so die Knie gerieben bei diesem Ereignis, wie die Steine da runterrollten auf die Franzosen drauf, und hat gestöhnt. Ich weiß nicht, ob er verrückt war, aber da kriegte er so eine Art von Orgasmus, sagen wir mal. Und da weiß ich noch, wie ich in der Dunkelheit aufgestanden bin, denn da war mir der Mann unheimlich. Und da ging ich raus und bin nie wieder hingegangen.« (Hoppe, S. 75 f.)

Als Marianne Hoppe 1936/37 die Beobachtung von Hitlers Gewalt-provozierter Onanie mit anschließendem Orgasmus machte, hatte Hitler den Film Der Rebell nachweislich schon mehrere Male gesehen. Er selbst bekundete am 20. August 1942 während seiner Monologe im Führerhauptquartier, er hätte den Rebell viermal gesehen. (Hitler 80 II, S. 467)

Hitlers »Leibfotograf« Heinrich Hoffmann behauptet in seinen Erinnerungen, »gewisse« Filme hätte er Hitler zuliebe in dessen Privat-Filmvorführ-Räumen »zwanzigmal« anschauen müssen. (Hoffmann, S. 16 ff.)

Hitlers »Leibarchitekt« Albert Speer wartete mit ähnlichen Zahlen auf: Vornehmlich Gewalt-gespickte Filme wollte Hitler immer wieder sehen, zum Beispiel »katastrophische Melodramen wie San Francisco oder King Kong. Manche dieser Filme wurden von ihm bis zu zehnmal verlangt.« (Fest 99, S. 138)

Der Rebell war 1932 herausgekommen. Kurz danach hatte Hitler ihn zum ersten Mal gesehen. Die Handlung folgt einem Entwurf von Luis Trenker, der neben Kurt Bernhardt die Co-Regie übernahm und die Hauptrolle spielte. (Zentner/Bedürftig)

Hitlers zweitjüngster Gesamt-Biograf Volker Ullrich (2013/16) entblößte, dass Hitler zum Film Der Rebell ein besonders »intimes« Verhältnis hatte: »Am Abend des 18. Januar [1933] sah er [Hitler] sich gemeinsam mit dem Berliner Gauleiter [Joseph Goebbels] den Film Der Rebell an, in dem Luis Trenker Regie führte und die Hauptrolle spielte – einen Tiroler Studenten, der im Widerstand gegen die napoleonische Besatzung sein Leben opfert … Hitler war so hingerissen, dass er sich den Film am Abend darauf [dem 19. Januar 1933] noch ein zweites Mal ansah.« (Ullrich, S. 399)

Schon im August 1933, ein halbes Jahr nach seiner Machterlangung, empfing Hitler Luis Trenker. (Sigmund 98, S. 227, Anm. 13)

Marianne Hoppe hat mit ihrer Schilderung von Hitlers Männer-Tötungs-entflammtem Orgasmus, der durch die gestellte Szene der Soldaten-Steinigung im Rebell angebahnt worden war, eine Büchse der Pandora geöffnet: Mit Hitlers Sexualität stimmte etwas nicht – »ob er verrückt war«, »da war mir der Mann unheimlich«.

Hoppe hat sich nicht etwas Hyper-Dramatisches eingebildet oder wollte ihre Beteiligung am Nazi-Regime als Hermann Görings Staatsschauspielerin wiedergutmachen, indem sie ihre persönliche Entrüstung über Hitler nach 1945 zur Schau stellte. Unter verschiedenen Umständen in unterschiedlichen Personen-Besetzungen hat Hoppe ihr Erlebnis mit Hitlers Gewalt-legierter halböffentlich prozedierter Onanie preisgegeben. Aus den Gesprächen mit Hoppes zweiter Biografin Carola Stern entstammt eine zweite Version ihrer Beobachtung: »Einmal veranstaltete der [Hitler] eine Filmvorführung. Einen Film von Trenker […] Da reibt der [Hitler] sich die Oberschenkel. Und da gehe ich leise raus. Da kommt bei mir der Punkt, wo ich nicht mehr neugierig bin.« (Stern, C., S. 105)

Zwischen beiden Versionen der Wiedergabe von Hoppes Erlebnis liegen eineinhalb Jahrzehnte. Die ausführliche Fassung wurde 1989 in dem Sammelband Deutsche im Zweiten Weltkrieg. Zeitzeugen sprechen – herausgegeben von Peter Pechel, Dennis Showalter und Johannes Steinhoff –, publiziert. (Steinhoff/Pechel/Showalter) Einer der Herausgeber oder alle drei waren damals Hoppes Interviewer.

Hoppes erste Biografin Petra Kohse zitiert diese ausführliche Darstellung 2001. (Kohse, S. 127 f.)

Bei den Gesprächen Hoppes mit ihrer zweiten Biografin Carola Stern ist die Schauspielerin in ihren Achtzigern. Stern publizierte ihre Hoppe-Biographie 2005. (Stern, C.) Das hohe Alter Hoppes oder das Sich-Genieren der Biografin vor der obszönen Drastik der 16 Jahre zuvor erstmals veröffentlichten Szene – welche Gründe auch immer darin lagen, dass Carola Stern nur einen Ausschnitt von Hoppes Erlebnis mitgeteilt hat –, es handelt sich bei beiden Versionen um dieselbe Szene von Hitlers masturbatorischem Oberschenkelreiben vor dem Luis-Trenker-Film Der Rebell, die Hoppe auf verschiedene Weise innerhalb von 16 Jahren dreimal zu Protokoll gegeben hat – für Steinhoffs Zeitzeugen 1989, Kohses Hoppe-Biografie 2001 und Sterns Hoppe-Gründgens Doppelbiografie 2005.

Zwei Biografinnen hatten die Möglichkeit, Hoppes Erlebnis mit Hitlers Gewalt-provozierter Masturbation zu hinterfragen. Doch es fand keine Revision Hoppes statt, im Gegenteil, auch in der Kurzfassung stehen die Ecksteine von Hoppes Übermittlung »felsenfest«. Hitlers – von Marianne Hoppe beobachtete – Onanie per Oberschenkel-Auf-und-Ab vor geladenem Publikum im Filmvorführungs-Raum der Reichskanzlei Mitte der 1930er Jahre muss als eine Tatsache akzeptiert werden.

Zur Abstützung von Hoppes Erlebnis konnte eine vergleichbare Wahrnehmung von einer der nahesten Personen im Hitler-Umfeld gefunden werden. Es handelt sich um Hitlers frühesten Kammerdiener seit Beginn seiner Regierungszeit, Karl Wilhelm Krause: »War Hitler aufgeregt, so rieb er sich nervös die Oberschenkel. Besonders hat ihn ein Eishockeyspiel auf der Winterolympiade 1936 in Erregung gebracht. Das Spiel endete 1:1. Hitler konnte vor lauter Aufregung das Ende des Spiels nicht abwarten, verließ das Stadion und ließ sich später das Ende des Spiels berichten.« (Krause, S. 19/19)

Selbstverständlich sparte der Grenz-lose Leibdiener – für Hitlers Körper-Angelegenheiten ab 1934 tätig – das Zwangs-sexuelle Moment des Oberschenkel-Reibens aus. Nicht wegen Prüderie, sondern weil dem »simplen Gemüt« Krauses dieser Zusammenhang nicht zu Bewusstsein gekommen war. Aber seine Beobachtung enthüllt etwas Ähnliches wie das, was die Intellektuelle Hoppe geschulten Verstandes wahrgenommen hat: »Knie-Reibung« im Sitzen, wenn Hitler »in Erregung gebracht« worden war!

Die vor sich hergeschobenen Schläger der Eishockey-Spieler müssen den in der Arena sitzenden Hitler wie Waffen »aufgeregt« haben. Die Sportarten per Ball oder gänzlich ohne »Werkzeuge« hätten ihn vielleicht nicht so »in Erregung gebracht« wie das Puck-schlagende Eishockey. Zu »Erregungs«-Reaktionen Hitlers auf die nicht-schlagenden Sportarten gibt es keine Übermittlungen – weder bei Krause noch in anderen Äußerungen von Hitler-Körper-Nahen wie dem späteren Leibdiener Heinz Linge, den »Leibfahrern« Emil Maurice und Erich Kempka, dem »Leibpiloten« Hans Baur und den Adjutanten Nicolaus von Below, Wilhelm Brückner, Otto Günsche, Julius Schaub und Max Wünsche.

Das Besondere an der Schilderung Krauses ist die Wiederkehr der von Hoppe beobachteten Oberschenkel-Reibung – mit dem Unterschied von Hitlers diesmaliger Flucht aus dem Stadion.

Hitler befand sich jetzt nicht in seinem Reichskanzlei-Kino unter geladenen Gästen, wo er sich ungeniert hatte benehmen können. Er war während der Olympiade massenhaft umringt von Zuschauern und wurde hundertfach aus nächster Nähe beobachtet und vor allem gehört. Hoppe spricht ja auch davon, Hitler habe »gestöhnt« und dass »er so eine Art von Orgasmus« »kriegte«!

In der Eishockey-Arena geschah alles bei grellem Licht und nicht verdunkelt wie während Hitlers Privatkino-Vorführung, in der er seinen Gewalt-provozierten Orgasmus mit einem Hustenanfall hätte letzt-sekündlich kaschieren können.

Bei dem von Karl Wilhelm Krause an Hitler beobachteten Oberschenkel-Reiben im Eishockey-Stadion und auch sonst bei »Aufregungen« handelte es sich nicht um eine Verlegenheits-Geste, die im Nachwort zu Krauses Erinnerungen an Hitler wiedergegeben wird: »Er [Hitler] […] saß […] auf der Kante des Sessels, als scheute er sich, ungezwungen und locker zu sein, und rieb sich, verlegen und nervös, mit den Händen die Oberschenkel, wenn er fremden Besuchern gegenübersaß und diese ihn mit peinlichen Fragen bedrängten.« (a. a. O., S. 81/79)

Dieses Reiben war ein Reiben der Hände an oder auf den Oberschenkeln Hitlers. Das Aufregungs-Oberschenkel-Reiben als sexuelles Erregungs-Reiben war ein Reiben der Oberschenkel aneinander ohne die Benutzung der Hände. In Krauses Beobachtung des erregten Hitlers im Eishockey-Stadion fehlt das Wort »Hände«. Hitlers Oberschenkel-Reiben ohne Hände war etwas anderes.

Beide Reibungen geschahen an und mit den Oberschenkeln, aber das eine ohne Hände aus sexueller Erregung, das andere mit den Händen aus Verlegenheit.

Die Situation im Eishockey-Stadion hatte nichts mit Verlegenheit zu tun. Hitler und alle anderen Besucher verfolgten den Kampf, der Hitler in spezifische »andere Umstände« versetzte.

Das von Hoppe wahrgenommene Oberschenkel-Reiben definierte sie genau als Knie-Aneinander-Reiben (»hat so die Knie gerieben«), wobei sie nur vergaß, das Wort »aneinander« hinzuzufügen. Hoppe war in den 1930ern so berühmt, dass sie als Ehrengast in der Nähe Hitlers oder anderer Nazi-Größen platziert wurde.

Außerdem berichtet Hoppe nicht nur über ihre optische, sondern auch über ihre akustische »Bemerkung« von Hitlers »Erregung«: »und hat gestöhnt […] da kriegte er so eine Art von Orgasmus […]«

5Marianne Hoppe neben Goebbels und Jannings 1937

Es handelt sich bei Hoppes Zeugnis um wörtliche Rede, in der es immer wieder vorkommt, dass Wörter ausgelassen werden. Die Umstände der Szene machen es jedoch eindeutig, dass Hitler seine Knie aneinanderrieb und sie nicht mit Händen oder Gegenständen »rieb«. Auf dieses »Aneinander« kommt es wesentlich an, um Hitlers Gewalt-legierte Onanie freizulegen. Denn »Knie-[Aneinander]Reiben« bedeutet zugleich das Oberschenkel-auf-und-ab-Reiben – eine Art der Masturbation, die Männer sogar auf dem Rücken liegend vollführen können – ohne jegliches »Handanlegen«!

Hitlers Oberschenkel-Reiben hat nichts zu tun mit dem heute bei Jugendlichen oft zu beobachtenden Oberschenkel-Stampfen. Einhergehend mit Musikhören oder aus Gründen von Unruhe, Nervosität und Verlegenheit hämmern junge Menschen ihre Beine auf und ab – jedoch auseinandergebreitet! Dieses Breitbeinig ist der Unterschied zur Onanie-Reibung, die per geschlossener Oberschenkel und aneinandergedrückter Knie verläuft.

Hitler ahmte die Akkord-Näherinnen nach, die – nebeneinander sitzend – am Fließband ununterbrochen mit ihren Füßen ihre Nähmaschinen treten mussten. Auch das geschah mit geschlossenen Oberschenkeln, weil das Antritt-Kipp-Metall der Nähmaschinen unter ihren Füßen viel zu eng war für gespreizte Beine. So geschah es, dass durch das ununterbrochene Oberschenkel-Reiben an der Clitoris die Textil-Arbeiterinnen unfreiwillige Orgasmen bekamen. Es gibt ein Zeit-Zeugnis davon, dass immer wieder eine der Fließband-Maschinen-Näherinnen plötzlich einen bestimmten bekannten unzweideutigen leisen hohen Schrei ausstieß! (Pilgrim 75, S. 181 f.)

Hitlers Knie- beziehungsweise Oberschenkel-Reibungen wurden als Roll-Friktionen seiner Oberschenkel an seinem erigierten Penis prozediert, der im Eishockey-Stadion von Direkt-Neben-Hitler-Sitzenden bei Lichte durch die Hosen bemerkbar gewesen wäre.

Seine sexuelle Spannung auch im Stadion wieder mit einem durch »Oberschenkel-Reibungen« erzeugten Orgasmus abklingen zu lassen – wie in seinem dunklen Privatkino –, hätte Hitler vor einer Masse von ihm benachbarten Zuschauern als »abartig« desavouiert! (Hoppe: »Ich weiß nicht, ob er verrückt war …«, »[…] denn da war mir der Mann unheimlich.«) Deswegen musste Hitler die öffentliche und vor allem hell erleuchtete Sportstätte schleunigst verlassen, als er seine »Erregung« nicht mehr aushalten konnte. Diese Begründung für Hitlers plötzliches Verschwinden noch vor dem Ende des Spiels reichte Kammerdiener Krause ahnungsvoll nach.

Serielle Mordlust

Der Anfangsverdacht besteht, dass es bei Hitler einen Zusammenhang zwischen Sexualität und Gewalt gegeben hat, ja noch genauer, dass ihm Gewalt an Männern und deren Tötung Lust verschaffte. Die Lust am Töten ist das Charakteristikum von Serienkillern, die für ihren Lustgewinn massenhaft morden, ohne ihr Verlangen stoppen zu können. War Hitler also ein Serienkiller, der zum Zwecke seiner Befriedigung morden ließ?

»Er sei von einem Blutrausch besessen, sagte ein ihm Nahestehender … Die Skrupellosigkeit, mit der er Todesurteile verhängte, für Begnadigungen und Amnestie kein Ohr hatte, ist bekannt […], auch dass er den gefilmten Erhängungsakt der Attentäter des 20. Juli [44] mehrfach zu sehen verlangte.« – »Man kann danach nicht im Zweifel sein, dass es Hitlers eigenstem Wesen entsprach und nicht nur Ausfluss sadistischer Lust seiner untergeordneten, verbrecherischen Organe war, wenn Millionen von Juden, Polen und auch Deutsche in den Konzentrationslagern zu Tode gemartert wurden.« (Bonhoeffer 69, S. 110 f.)

Eine Kapitulation gibt es für Serienkiller nicht. Sie hören erst auf zu morden, wenn sie im Gefängnis sind. Hitler hatte ein bisher nicht verstandenes pathologisches Missverhältnis zu Kapitulation. Er hat nie kapituliert, ja bei allen Gelegenheiten innerhalb des Zweiten Weltkriegs, in denen sie angebracht gewesen wäre, eine Kapitulation strengstens verboten. Im Januar/Februar 1943 hat er strategisch sinnlos in der Schlacht um Stalingrad Hunderttausende deutsche junge Männer aufgerieben, obwohl ihm die Rote Armee am 8. Januar 1943 zur Befreiung der seit Dezember 1942 eingeschlossenen 6. Armee einen ehrenhaften Frieden angeboten hatte. (Bruppacher, Hauner, Sandner, Snyder, Zentner/Bedürftig)

Ein paar Stunden vor seinem Selbstmord am 30. April 1945 ließ Hitler seinen Schwager Hermann Fegelein, sein letztes Opfer, wegen versuchter Fahnenflucht erschießen.

»Die Zerstörung von Warschau [im September 1939] war unnötig, es wäre von selbst gefallen, seit die polnische Armee nicht länger existierte. Aber Hitler bestand darauf, dass Warschau zerstört werden musste.« (Trevor-Roper 47/93, S. 117 f.)

Serienkiller brauchen einen Destruktions-Orgasmus. Sie haben einen Tötungstrieb, ein Verlangen nach einer Quälprozedur, die ihnen den Orgasmus bringt, während ihr Opfer schmerzhaft allmählich stirbt. Serienkiller morden nicht aus Hass, sondern aus Lust. Sie begehren die Opfer, auf die sie sexual-mörderisch fokussiert sind.

Bei über der Hälfte der Serienkiller ist der sexuelle Faktor ihrer wiederholten Morde leicht zu enthüllen, entweder durch Selbstbekenntnisse der Täter oder durch Zeugenaussagen von Opfern, die ausnahmsweise entkommen konnten, oder durch Hinterlassenschaften am Tatort – von Leichenpositionen über ermittelbare Tötungsprozeduren bis zu Samenspuren.

Durch eine Analyse des einzelnen Falles kann auch der Minderheit derjenigen Serienkiller, die auf oberflächlichen Blick hin keine Sexualmörder zu sein scheinen, auf die Spur des Mordlusthabens gekommen werden, sodass sich die Feststellung, Serienkiller sind sexopathische Geschlechtsaktivisten, die Destruktions-Orgasmen erreichen wollen, immer verifizieren läßt. Denn eine neu definierte Kategorie, die wissenschaftlich anerkannt werden soll, muss auf alle Fälle eines Phänomens anwendbar sein.

Was wie eine Unterteilung aussieht, der der Serienkiller-Forscher Hans Pfeiffer nachgeht, ist nur Verkleidung. Auch die gemäß Pfeiffer »Habgierigen«, »Beleidigten« und »Vereinsamten« sind Trieb-gesteuert. Serienmord entspringt immer einer Sexualdevianz.

Manche Serienkiller tarnen ihre orgastische Dysfunktion derart geschickt, dass es so aussieht, als seien sie ein anderer Tätertyp. Eine solche Tarnung gelang besonders exakt dem amerikanischen Serienkiller Richard Kuklinski, genannt »der Eismann« (1935–2006 im Gefängniskrankenhaus gestorben, weil von privaten Rächern vergiftet). Kuklinski verband »das Schöne« mit dem »Nützlichen«. Er machte 24-jährig 1959 seinen schon seit eineinhalb Jahrzehnten in ihm wütenden Männermord-Trieb zu Geld, den er in seiner frühen Jugend »ersatzweise« an den Tieren seines Wohnviertels befriedigt hatte. Kuklinski verdingte sich für die Mafia, um seinen Lohn als Klempner aufzubessern. Er ermordete alles erwachsene Männliche, das er nun auftragsgemäß »um die Ecke bringen« sollte. Er tat es auf verschiedene Weise, immer quälerisch, jedoch genauso, wie seine Auftraggeber meist auch die Tötungsart mitbestellt hatten. Das Serielle und Sexuelle seines Vorgehens kam in etwas sich immer Wiederholendem zum Ausdruck. Kuklinski stand darauf, dass seine gepeinigten und geängstigten Opfer im Todeskampf mit ihren brechenden Augen ihren letzten Blick an sein über sie gebeugtes Gesicht hefteten, das Aug-in-Aug der Liebesverschmelzung in den Sterbemoment getrieben.

»Eismann« wird Kuklinski von den Amerikanern genannt, nicht weil er »eiskalt« vorging, das tun alle Serienkiller, sondern weil zu einem seiner Mordaufträge gehört hatte, die Leiche des Opfers einzufrieren und sie in einer Eistruhe »bis auf Abruf« des Mafia-Bosses zu lagern.

Kuklinski war schon 11 Jahre vor seiner Trieb-berufenen Zusammenarbeit mit Mafia-Gruppierungen »in Serie gegangen« und hätte mit seiner Männerzerstörung selbst dann weitergemacht wie bisher, wenn die Aufträge der verschiedenen Mafia-Bosse ausgeblieben wären. Bereits vor seinem Kontakt mit den Mafiosi hatte Kuklinski es ab 13-jährig zu der stattlichen Zahl von mindestens 65 Ermordeten gebracht und kam danach auf eine Zahl von über 200. Er war fast 40 Jahre männermörderisch tätig, als er endlich 1986 mit 51 festgenommen und bis zu seinem Tod mit 70 inhaftiert wurde. (Carlo, S. 67, 89 ff., 92 f.)

Am deutlichsten legte der deutsche jugendliche »Kirmesmörder«, der »Knabenschnetzler« Jürgen Bartsch (1946–1976, gestorben bei einer anästhetisch überdosierten Kastrationsoperation) das Prinzip »Serienkiller« bloß. Nach fünfjähriger Praxis mit vier Todesopfern, zwei Entkommenen und Hunderten Versuchen, an Jungs im Alter von acht bis 13 zu Lustmordzwecken heranzutreten, äußerte sich Bartsch in Gefangenschaft über die Abnormität der im Serienkiller wirkenden Sexualfunktions-Störung.

Der amerikanische Journalist und Europa-Korrespondent Paul Moor widmete sich dem – in Deutschland Schauer erregenden – Serienkiller, der zwischen seinem 14. und seinem 19. Jahr sexualmörderisch tätig geworden war. Moor beleuchtete während einer achtjährigen Brieffreundschaft jeden Winkel in der Persönlichkeit des Heranwachsenden und motivierte Bartsch zu Geständnissen und Selbstzeugnissen, die in der Geschichte der Serienkiller bis heute eimalig blieben. Bartsch definierte das Morden selbst, vor allem die Opfer-Quältour, als eine Art von »High«. Das gesamte ausgedehnte Töten war für ihn ein Orgasmus: »[…] dass er den Höhepunkt der geschlechtlichen Erregung nicht bei seiner Masturbation erreichte, sondern beim Schneiden des Fleisches [seiner noch lebenden Opfer], jenes ihn zu einer Art Dauerorgasmus brachte.« (Moor, S. 48)

Auch andere berühmte Serienkiller erklärten das »Lustbetonte« ihres Tötens.

Der »Schlächter von Hannover«, Fritz Haarmann (1879–1925, hingerichtet), der 30- bis 60-fache (selbst eingestandene) Mörder männlicher Jugendlicher, fand es am schönsten, den Kehlkopf der von der Straße oder dem Hauptbahnhof Hannover aufgegriffenen Jünglinge beim »Liebesspiel« im Bett durchzubeißen und sie dann zu erwürgen. Während dieser Prozedur sei Haarmann in eine »Liebesraserei« geraten. (Blazek, S. 89 f.)

Der 30 Jahre lang aktive, sich mit »BTK« (»Bind, Torture, Kill«) definierende amerikanische Serienkiller Dennis Rader (geboren 1945, seit 2005 im Gefängnis, mindestens zehn nachgewiesene Getötete) »verlustierte« sich dabei, die von ihm in seine Gewalt gebrachten, prinzipiell weiblichen Opfer zu fesseln und zu quälen, bis sie starben und die Stadien dieser Quältour zu fotografieren, um sich die Bilder zwischen seinen Morden immer wieder nachschauernd beim Masturbieren ansehen zu können. Er gestand in seinen Vernehmungen, er hätte Frauen qualvoll töten müssen, um seine sexuellen Fantasien zu befriedigen. (Douglas/Dodd, S. 168, 238)

Der blutrünstige »Vampir von Oregon« (USA), der Mechaniker und Rasenmäher-Spezialist Dayton Rogers (geboren 1953, ab 1987 inhaftiert, 2015 das vierte Mal höchstrichterlich zum Tode verurteilt), musste für eine sexuelle Reaktion Blut sehen. Nur dessen Hervordringen aus dem Körper seiner weiblichen Opfer erregte ihn. Er fesselte während seiner vier- bis fünfjährigen Mord-Aktivität vermutet acht nackte Frauen stehend und verstümmelte sie bei lebendigem Leibe in Zeitlupen-Allmählichkeit mit seinem Messer von den Füßen an Körper-aufwärts, bis die Malträtierten starben. (King, S. 2)

So hatte auch Rogers Vorbild und Staatsgenosse in Oregon, der Elektromechaniker Jerome [»Jerry«] Brudos (1939–2006), praktiziert. (a. a. O., S. 11)

So eiferte den beiden am Ende des 20. Jahrhunderts der kanadische »Frauen-Verwurster von Vancouver« nach – Robert Pickton (geboren 1949, seit 2002 im Gefängnis), der seine geschätzt 50–100 weiblichen Opfer stehend kreuzigte, um sie von unten nach oben zu schächten und später die Weichteile der Geschlachteten auf seiner Schweinefarm zunächst zu verfüttern und sie dann auch als Büchsenfleisch zu veräußern, womit er den deutschen Serienkiller Fritz Haarmann zu Anfang des 20. Jahrhunderts übertrumpfte, der das Fleisch von dessen etwa 60 getöteten Jungs und Jünglingen auf dem Hannoveraner Schwarzmarkt verkauft hatte. (Brueckweh, S. 61 f.) In Hannovers Fluss Leine fand man 285 Knochen von jungen Männlichkeiten im Alter zwischen zehn und 22. (Blazek, S. 7 f.)

Der französische »Ritter Blaubart« Michel Fourniret (geboren 1942, seit 2003 im Gefängnis) – ab Anfang vierzig etwa 20 Jahre lang aktiv mit ungefähr 20 ausschließlich weiblichen Opfern – gab in seinem schriftlichen Geständnis zu, er habe es »gebraucht«, mindestens einmal pro Jahr ein junges Mädchen zu vergewaltigen und »mit allen Schikanen« zu töten. (Stabenow, Lichfield)