Kitabı oku: «Der Struwwelpeter muss a Franke gwesn sei», sayfa 3

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19. Berchkerwa

Mountainchurchweih is the best

and the oldest Frankenfest.

On Pfingsten-Thursday, every year

wird angezapft a barrel beer.

The Erlangen mayor then verkünd:

„Ozapft is, you can now drink!”

Then it begins, the Fest called Berch,

is everywhere a big Gewerch.

The ox on Spieß smells really lecker,

and Brezn sells the Meyer-Bäcker.

So mancher guest genüßlich kaut,

On Franken-Bratwurst, Sauerkraut.

In front of smudgy Kellertür

the people wait for their Maß Bier,

dressed in Dirndl, Lederhosen,

and then with their Maß Bier anstoßen.

Left davon die Schaschlig brutzeln,

right some men am Rettich zuzeln.

Also the music plays recht laut,

the drummer on the Trommel haut.

A Prosit of Gemütlichkeit,

a drunken man on street hin speit.

Meanwhile the people tun scho schunkeln,

the golden stars vom heaven funkeln.

All streets are full, and in den Gängen

die Leute hin zur toilet drängen.

The beer rumort im Unterleib,

zum toilet house is ganz schön weit,

and außerdem recht overcrowed,

therefore the Motto sometimes lautet:

Keep cool, brich nothing overs Knie,

if urgent you must go for pee,

stand up with Ruh from your Biertisch,

and have a look for a Gebüsch.

Of course officially not allowed,

if someone das Gebüsch zamsaut.

Sometimes nach elf Uhr in der Nacht

police appears ganz ruhig und sacht.

And höflich sagt die Polizei:

„The festival is now vorbei!”

Then many thousands of the guests,

which kamen zu dem churchweih-Fest,

are going down town in die Kneipen

and want a little länger bleiben.

They have their Kragen not yet voll,

cause furthermore it is quite toll,

to trinken Bier and Schnaps and wine,

as no one stands auf einem Bein.

Twelfe days and nights the Fest goes on,

since seventeen fifty five nun schon.

And every year Gemütlichkeit,

die people zu dem „Berch“ hin treibt.

Almost a jeder churchweih guest

sagt: „Much better than Oktoberfest!“

20. Florian, der Kormoran

Der Teichwirt hasst den Kormoran,

dabei hat der ihm nichts getan.

Er frisst ihm nur die Weiher leer

und das erzürnt den Teichwirt sehr.

Dies wusste auch der Florian,

ein stolzer, großer Kormoran.

Die Karpfen fraß er reihenweise,

die waren seine Lieblingsspeise.

Im Aischgrund, da war er zu Haus,

hier lebte er in Saus und Braus.

In diesem weiten Teichgebiet

ein Weiher nach dem andren liegt.

Drin schwimmen Spiegelkarpfen stumm

verlockend in dem Wasser rum.

An einem Montag im August,

da wurde Florian bewusst,

dass bald schon kommt die Karpfenzeit.

Wenn Nebel aus den Wiesen steigt,

wenn Monate das „R“ geerbt,

das Laub sich herbstlich gelb verfärbt,

wenn kürzer werden dann die Tage,

wenn der Teichwirt, keine Frage,

abfischt seine Karpfenweiher,

so ein Frevel, hol’s der Geier,

dann schauts mau aus mit dem Fressen,

Karpfen kannst du dann vergessen,

weil dann sind alle Weiher leer,

nein, Karpfen gibts dann keine mehr.

Und Florian, der Kormoran,

hielt Rat mit dem Familien-Clan.

„Des is a Scheiß, des is a Mist!

Was machen wir, wenn dem so ist?“,

sprach drauf der Ober-Kormoran.

„Das wirft uns alle aus der Bahn.

Net lang dauerts, kummt der Winter,

was gebn wir dann unsre Kinder?“

Der Florian, ganz aufgeregt,

hat sich die Sache überlegt.

„Weit weg fliegn, Richtung Südn?

Nächstes Joahr wo anders brütn?

Odder doch im Aischgrund bleibn,

des fällt mir do ei beizeitn.“

Dann hat er glächelt, hat gscheit glacht,

und einen Freudentanz gemacht.

„Wir brauchn net nach Südn fliegn,

wenn wir zum Fressn hier gnuch kriegn.

Wie mach mer des? Was fällt uns ei?

A eigne Karpfnzüchterei!“

„Hast du an Patscher, Florian?“,

sprach drauf der Ober-Kormoran.

„An Patscher net, bloß a Idee,

ich find fei den Gedankn schee.

Ich wüsst aa scho, wie wir des machen,

des is ganz einfach, ihr werd lach’n.

A Ärwert wärs die nächstn Wochen“,

des hat der Florian darauf gsprochn.

„Net weit vo hier, im Wald versteckt,

hab ich drei Weiher letzt entdeckt.

Ich glab, die ghern kan Teichwirt net,

da geh ich ei a jede Wett.

Da gibts bloß Wildsäu, Füchs und Hosn,

Rehböck ihr Gehörn abstoßen.

Im Winter gfriern die a net ei,

do derfts im Wald aa zwarm zu sei.“

„Etz Florian, etz mach scho, mach,

und kumm doch endlich mal zur Sach“,

hat Ober-Kormoran gesagt

und Florians Vorschlag hinterfragt.

„Ich hab dein Vorschlach nunni gschnallt,

drei Weiher, mittn drin im Wald?“

„Was des wern soll, willst du wiss’n?

Denkst, mir hams ins Hirn nei gschissn?“,

empörte sich der Florian

und hörte sich beleidigt an.

„Halt dein Schnabl und hör mer zu,

pass etz schee auf und gib a Ruh.

Zu die drei Weiher in dem Wald,

da fliegn mier die Karpfn halt,

die mier dann fanga und net fressn,

sunst kannst die ganze Sach vergessn.

Mier legn uns an Vorrat an,

a jeder den gebrauchn kann,

weil bald sen alle Teiche leer,

Karpfn gibts dann kane mehr.

Und wenns im Winter is oarschkalt,

dann fliegn mer hie zu unserm Wald.

Dann sterzn mier mit Energie

von oben auf die Karpfn hie.

Die Bäuch, die hau mer uns dann voll.

Des werd a Spaß, des werd ganz toll.

Und kaner wird dann hungern müssn,

Des wollt ich sogn, des sollt ihr wissn.“

„Mei is des super, Florian!“,

sprach drauf der Ober-Kormoran.

„Bist und bleibst doch unser Gscheiter,

immer denkst an Schritt du weiter.

Mier nehma deinen Vorschlag an,

ich sprech für den Familien-Clan.

Gleich ruf ich a Versammlung ei,

verkünd, was drauf zu machn sei.“

Am nächstn Toch, zur Mittagsstund,

dort bei Neuhaus im Aischesgrund,

da steckn auf an großen Bamm

viel Vögl ihre Hälse zam.

„In drei Wochn, im September,

ziecht sis hie bis zum November“,

verkündeten der Florian

und auch der Ober-Kormoran.

„Do wern die Weiher abgelassn,

a großes Unglück, kaum zu fassn.

Weil mier nix mehr zum Fressn ham,

drum kumma mier heit alle zam,

um zu beratn, zu entscheidn,

Was machn mier da drauf beizeitn?

Des is die Frach in dera Not,

drum mach ich eich a Angebot:

Kormorane, etz horchts schee her,

scho bald sen alle Weiher leer!

Naa, des lass mer uns net bietn,

des kummt goar net in die Tütn,

dass mier am End nu hungern müssn,

des soll a jeder Teichwirt wissen.

Drum klaua mier die nächstn Wochen

ihr ganzn Karpfn, is versprochn.

Mier fanga alle, ja verregg,

und fliegns hie in a Versteck.

Drei Weiher liegn da versteckt

im Wald nu gänzlich unentdeckt.

Da werfn wir die Karpfn nei,

dann sen die Karpfn widder frei.

Wenn er kummt, der kalte Winter,

ham mer Fisch für unsre Kinder.

Seid ihr alle einverstanden?

Väter, Mütter und auch Tanten?

So müss mer net nach Südn fliegn,

weil wir zum Fressn hier gnuch kriegn.“

„Ja, was is dees für a Gewimmel,

schwarze Schwärme sen am Himml,

sterzn runter auf die Weiher,

mier is des fei net geheier.

Tauchen unter und widder auf

Und fliegn gleich weiter, kurz darauf.

Des sen doch lauter Kormoran,

Was is bloß in die Vögl gfahrn?“,

fracht si der Teichwirt Bruno Schmidt,

der unter Fischraub eh schon litt.

Daham in seiner Gastwirtschaft,

er backne Karpfn gern verkaft.

Im nächstn Monat is soweit,

is widder da, die Karpfnzeit.

Im Herbst, do geht sei Gschäft net schlecht,

s gibt aa Waller, Zander, Hecht.

Des Butterschmalz, des wird bald zischn,

zwa Wochn nu, um abzufischn.

Die Reiher und die Kormoran,

die ham dem Bruno nix getan.

Die fress’ bloß sei Weiher leer

und das erzürnt den Bruno sehr.

Es war August, die letzte Wochn,

des Tageslicht grad angebrochn.

Am Ufer stand der Bruno Schmidt

und brachte seine Helfer mit.

Kescher, Netze, Plastikwannen,

Brotzeit, Bier und Kaffeekannen,

die standen allerorts bereit,

doch leider wars noch nicht so weit.

Noch stand das Wasser gar zu tief,

der Mönch nicht schnell genug ablief.

Die Luft schon warm, voller Mücken,

und kein einzger Karpfenrücken,

der sich auf dem Wasser zeigte,

das sich nun zu Ende neigte.

Auf einem Baum mit viel Geäst,

da war versteckt ein großes Nest.

Ob ihr’s nun glaubt oder auch nicht,

das Nest, das bot ne gute Sicht

auf die Männer, Schlimmes ahnten

und die Welt nicht mehr verstanden,

wo die Karpfen abgeblieben,

suchen wollten nach den Dieben.

Im Nest da woarn zwa Vögl ghockt,

Die woarn all zwa ganz abgezockt.

„Des ham mier gut gmacht, Florian“,

meinte der Ober-Kormoran.

21. Dreiviertl achta

Aus Wolfenbüttel, Hans-Jörg Krause,

verbracht in Franken eine Sause.

Im ICE der Deutschen Bahn,

da fuhr er direkt Nürnberg an.

Wollt sehn die Burg, das Haus von Dürer,

und bucht sich einen Fremdenführer.

„Um halba zehna im Hotel,

und wenns geht, sens pünklich, gell“,

am Telefon der Führer spricht.

„Vergessns Ihren Scherm auch nicht,

skönnt renga heit, in dera Nacht,

a ganz klaans Tief is angesacht.“

Hans-Jörg die Hälfte nur versteht,

besonders was die Zeit angeht.

Am nächsten Tag im Sheraton,

der Führer sitzt ne Stunde schon

im Hotel, gleich beim Empfang,

dann kommt Herr Krause, Gott sei Dank.

Um zehn Uhr dreißig er auftaucht,

Gemütlich eine Pfeife raucht.

Auch Bamberg ist ne schöne Stadt,

so einiges zu bieten hat.

Das Alte Rathaus, Klein-Vendig,

ein Kurzbesuch, der lohnt sich stetig.

Auch den Dom nicht zu vergessen,

Im Schlenkerla ne Brotzeit essen.

Und wenn man dann die Zeit noch hat,

spaziern zu gehen durch die Altstadt.

Das wusste auch Herr Hans-Jörg Krause

und meint: „In Bamberg mach ich Pause,

bevor ich dann nach Würzburg fahr,

denn Bamberg ist so wunderbar.

Auf sieben Hügeln ist’s erbaut,

und auch ein gutes Bier man braut.“

Vom Sheraton, was für ein Glück,

zum Bahnhof ist’s ein kleines Stück.

Am Haupteingang, da steht ein Mann,

hat eine blaue Jacke an.

Trägt eine Mütze auf dem Kopf,

und Krause denkt: „Ich pack‘s beim Schopf!“

„Entschuldigung, können Sie mir sagen,

dann brauch ich nicht mehr weiterfragen,

wann denn ein Zug nach Bamberg fährt?

Dann wär ich auch schon aufgeklärt.“

Der Mann mit Mütze höflich drauf,

ein dickes Buch schlägt sogleich auf.

„Um viertel elfa geht a Zuch!“

Schlägt wieder zu, sein dickes Buch.

„Des is die S-Bahn auf Gleis drei,

da werns scho bald in Bamberch sei.“

Dann schaut Hans-Jörg auf seine Uhr,

von Eile war da keine Spur.

„Noch mehr als eine Stunde Zeit,

da nutz ich die Gelegenheit,

nen kleinen Happen noch zu essen,

hab’s Frühstück heute eh vergessen.“

Um elf Uhr fünf, da kam er dann,

am Gleis drei mit Ruhe an.

Nach Bamberg war nichts ausgewiesen,

der nächste Zug, der fuhr nach Gießen.

In Würzburg, in der Stadt am Main,

gibt’s schönen, trocknen Frankenwein.

Herr Krause ließ sich inspirieren,

wollt diesen Wein gern ausprobieren.

Weinlokale gabs in Massen,

in der Altstadt, in den Gassen.

Als die Altstadt tat erkunden,

hat er auch ein Lokal gefunden.

„Ich möcht zum Abend reservieren,

Essen und den Wein probieren“.

Dann fragt er höflich, wie’s denn sei,

„Ist abends noch ein Plätzchen frei?“

„Dreiviertl achta, tät des passen?

Dann könnt ich reservieren lassen“,

meint drauf der Wirt hinter der Theke,

erwartet Antwort auf die Rede.

„Dreiviertel acht? Ja wunderbar,

Ja, das passt mir. Alles klar.

Dann werd ich in den nächsten Stunden,

noch ausgiebig die Stadt erkunden,

bevor ich abends wiederkomme,

in Ihr Lokal Zur Reblaus-Wonne.“

Hans-Jörg Krause entschwand sachte,

unterwegs er daran dachte:

„Dreiviertel acht – kurz vor neun,

hab noch Zeit, kann mich drauf freun,

noch so viel von der Stadt zu sehen,

da werd zur Burg ich gleich hoch gehen.

Ich denke gar, ich hab heut Glück,

Da oben gibt’s nen tollen Blick

auf die Stadt und auf den Main,

wie schön kann es in Franken sein!“

Verschwunden war des Tages Sonne,

ein Mann stand vor der Reblaus-Wonne.

Hungrig, durstig und auch wütend,

außerdem im Kopf hin brütend,

stand er trotzig in der Straße,

und es drückte seine Blase.

Kein Platz mehr frei in der Gaststätte,

da er sich wohl verspätet hätte.

Neun Uhr ist’s, die Turmuhr bimmelt,

am Himmel es von Wolken wimmelt.

Gar finster ist die Franken-Welt,

der Regen schwer hernieder fällt.

Keinen Schirm und keine Mütze,

tritt Krause in die nächste Pfütze.

Und schon ist er pudelnass,

nein, so macht das keinen Spaß.

Als er dann sein Hotel erreicht,

da war er auch schon durchgeweicht.

Und wieder tönt ein Glockenschlag,

Hans-Jörg auf fränkisch zu sich sagt:

„Kann dees scho viertl zehna sei?

Jesses, rast die Zeit vorbei!“

22. Nachtgieger

Wer strolcht da so spät durch die Gassen der Stadt,

einen schweren und dunklen Umhang an hat?

Er zerrt einen Knaben mit seinem Arm,

lieber Gott, seiner Seel dich erbarm.

Der arme Junge verbirgt sein ängstlich Gesicht,

doch dieses stört den Nachtgieger nicht.

Der Nachtgieger mit Schnabel und Schweif,

der arme Bub ist vor Angst schon ganz steif.

„Du böses Kind, du musst nun mit mir,

ich werd dich schon lehren, ne gute Manier.“

Schon zieht er den Jüngling mit sich geschwind,

mit ihm in der finsteren Nacht drauf entschwind.

„Nachtgieger, Nachtgieger, hörest du nicht,

auf strenge Strafe, ich bitt dich, verzicht“,

so bettelt der Knabe im heulenden Wind.

„Ich werd nunmehr sein ein artiges Kind.“

„Jammer du nicht, du musst mit mir gehen,

ob artig du wirst, werden später wir sehn.

Du warst schrecklich bös, drum Strafe muss sein,

Ich glaube dir nicht, ist alles nur Schein.“

„Nachtgieger, Nachtgieger, an welch finsteren Ort,

was hast du denn vor, wohin schleppst du mich fort?“

„Du böser Knabe, du weißt’s doch genau,

ich bring dich jetzt hin zur Nachtgieger-Frau.“

Sie ist eine strenge und graue Gestalt,

wird austreiben dir deine rohe Gewalt.

Willst du nicht bereuen, was du hast getan,

dann schürt sie sofort den Kochkessel an.“

„Hat oft schon verschlungen so mach böses Kind.

Du wirst dich noch wundern, das geht ganz geschwind.

Jetzt mach schon, komm mit!“, der Nachtgieger droht.

„Sonst werd ich noch sauer, und schon bist du tot.“

23. Karpfenzeit im Frankenland

Der Burchermaster und der Manni,

der Pfarrer und der Holzmanns Hanni,

die spieln an Vierer-Schafkopf heit,

was alle vier su richtich gfreit.

Seit halba zehna hockns scho

beim Fuchsn Wirt am Stammtisch do.

Fünf Zwetschgenschnäps, fünf Seidli Bier,

die hat a jeder intus hier.

Recht lustich gehts am Stammtisch her,

den Überblick hat kaner mehr.

Der Manni übt den Ententanz,

der Pfarrer bet den Rosenkranz.

September is und Karpfenzeit,

scho widder is amol su weit,

dass Nebel aus den Wiesen steigt,

des Joahr sich bald zu Ende neigt.

Des Laub scho vo die Bammer fällt.

Vier Karpfn ham die Kartler bstellt.

In der Küch, die Fuchsn Anna,

haut die Karpfn in die Pfanna.

Auch angericht is der Salat,

die Anna hält ihn schon parat.

Punkt zwölfa is, die Glockn leitn,

des Middochessen kummt beizeitn.

A großer Karpfn, goldbraun backn,

füllt nun dem Manni seine Backn.

Die Schnipsel vo dem Krautsalat,

die hänga ihm im Implantat.

Vom Bier a Schluck, vielleicht a zwei,

schlingt er hinab den Speisenbrei.

A Karpfngrätn – zum Verreggen –

bleibt ihm dabei im Halse stecken.

Der Manni prustet, ängstlich blickt,

dass der uns fei bloß net derstickt!

Der Pfarrer schnell zum Heiland bet,

mitn Manni es zu Ende geht.

Wo die Leit noch übern Nachbarn tratschen,

am Sunntoochfrieh zur Kergn hin latschen,

der Pfarrer macht die Politigg

unds Wählerkreuz zum Himml schickt,

wo draussn, vor dem Kerwaszelt,

man immer nu an Bamm aufstellt,

die Bsuffna sich die Köpf eischlogn

und sich danach widder vertrogn,

wos Schäufala schee knusprich schmeckt,

der Gast die Soß vom Teller schleckt,

der Wirt sei Bier nu selber braut,

und selber stampft sei Sauerkraut,

wo meist des ganze Dorf zamm kummt,

wenn gschloogn hat die letzte Stund,

Wo die Leit noch ihre Toten ehren,

dem Leichenschmaus sich nicht verwehren,

wosd raus kummst aus dem Steigerwald,

der Ruf des Kuckucks weithin schallt,

da bist du dann, des ist bekannt,

im wunderschönen Frankenland.

24. Hab ka Zeit

Unter Stress steht heit fast jeder,

auf der Welt herrscht ein Gezeter.

Ein Getue, ein Gehetze,

ein Gerenne und Gewetze,

auf den Straßen, auf der Schiene,

alles dreht sich um Termine.

Ob Mittagsessen, Abfahrtszeit,

Fast immer geht‘s um Pünktlichkeit.

Ich treff an Freind, lang nimmer gsehn,

„Etz sach, was isn mit dir gschehn?

Gehts dir denn gut? Was macht dei Fraa?

Stimmt des, ihr habt drei Kinner aa?

Lang ham wir uns zwa net troffn,

etz kummst mer übern Wech da gloffn.

Mensch, is des net a Phänomen?

Da sollt mer uns bald wiedersehn.“

„Himmlherrgotts, meine Fressn,

Geh mer abends mal zum Essn?

Weil do kennt mer a weng tratschn,

über alte Zeitn quatschen.

Ich schau mal in Kalender nei,

vielleicht is no a Plätzla frei.“

Ja, so hab ich zu ihm gsprochn,

rumgeblättert in der Wochn.

Blättert hab ich vorn und hintn,

werd doch an Termin noch findn?

Kann des denn sei? Des is ja toll,

der Scheiß-Kalender is scho voll.

„Ja Himml, Orsch und Wolknbruch,

es scheint, ich hab ka Zeit genuch“,

hab ich meim Freind dann da drauf gsacht,

der hat si gschüttlt, hat bloß glacht.

„Es tut mer leid, ich hab ka Zeit,

ka Zeit für die Gemütlichkeit“,

hab ich drauf gsacht und woar gegrämt,

ach Gotterla, hab ich mich gschämt.

Da triffst an Freind und hast ka Zeit,

musst sog’n: „Ach, es tut mer leid,

ich möcht ja gern, es geht bloß net.“

Des is a Scheiß, des is a Gfrett.

„Des kannst net machn“, hab ich denkt,

„dass dei Terminplan dich eiengt,

dassd net amol a Zeit net findst,

du horch amol, ich glab etz spinnst.“

Des hab ich denkt, mich selbst verflucht

und nach an Auswech dann gesucht.

Schau numal in Kalender nei,

was denn da drin so wichtig sei.

Am Montoch steht der Stammtisch drin,

da wollt scho längst ich nimmer hin.

Is jedes Mal a Sauferei,

ich alter Depp hock a dabei.

Am Dienstoch gibts die Yoga-Stund.

Es haßt zwoar immer, des is gsund,

doch wenn ich drüber gnau nachdenk,

bin ich dafür zu ungelenk.

Am Mittwoch dann, im Schachverein,

da sollert ich um achta sein.

Um nach blöden Prozeduren

rumzuschieben die Figuren.

Am Donnerschtoch is Biblstund,

da gibt a Pfaff sei Weisheit kund,

dass die Menschheit is verdorbn,

drum sei aa der Heiland gstorbn.

Am Freitoch gehts zum Spanisch-Kurs.

Vorm Urlaub ich no lerna muss,

was haßt Grüß Gott, Auf Wiedersehn,

damit die Spanier mich verstehn.

„Hasta la vista!“, tschüs, bis dann,

des anziche, was ich scho kann.

Samstoch muss ich Wörter lerna,

weil nächste Wochn mussis kenna.

Hemmerd bügln, waschen, putzen,

des is manchmal aa vo Nutzen.

Am Sunntooch steht des aufm Plan.

Ich hab ka Zeit, es is der Wahn.

Zwischendrinna, außerdem,

muss ich zur Ärwert aa no gehn.

„So gehts net weiter“, hab ich gsacht

und darauf einen Punkt gemacht.

„Na, etz is aus, etz is vorbei,

mit der Termineschinderei.

Gleich heit und hier, an diesem Fleck.

da schmeiß ich mein Kalender weg.

A Abfallamer wär net schlecht,

wo ich des Ding neischmeißn möcht.

Ich hab an gfundn, net weit weg,

wo den Kalender ich nei steck.

Die Bibelstund, die hab ich gfressn,

Den Stammtisch hab ich scho vergessn.

Den Schachverein und Spanisch-Kurs,

wie Yoga ich net haben muss.

Fränkisch solln die Spanier lerna,

wenn ich hock in der Taverna.

Und putzn tu ich, wenn ich moch,

auf keinen Fall net am Sunntooch.

Mei Freind, der hat sich gschüttlt, glacht,

dann ham wir an Termin ausgmacht.

Wo nächste Wochn wir uns sehgn,

doch ich hab gsacht: „Wie soll des gehn?“

An Kalender hab ich nimmer,

so a Büchla hilft sonst immer.

Da schreib ich mei Termine nei,

wo denn des nächste Treffn sei.“

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Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
160 s. 1 illüstrasyon
ISBN:
9783961455133
Telif hakkı:
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