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Kitabı oku: «Mann und Weib», sayfa 10

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Arnold stand auf und trat im seiner Verzweiflung an’s Fenster und blickte hinaus.

»Ich meine es gut«, sagte er, »und kann doch nichts thun, als Sie betrüben.«

Sie versuchte es ruhig zu erscheinen. »Nein«, sagte sie, »Ihre Worte sind mir tröstlich, kehren Sie sich nicht an mein Weinen, es thut mir wohl.«

Dabei warf sie ihm einen dankbaren Blick zu. »Ich möchte Sie nicht betrüben, Herr Brinkworth, ich bin Ihnen Dank schuldig und danke Ihnen. Kommen Sie wieder her, wenn ich nicht glauben soll, daß Sie mir zürnen.«

Arnold setzte sich wieder zu ihr.

Sie reichte ihm abermals die Hand. »Man versteht die Menschen nicht gleich,« sagte sie anspruchslos. »Ich glaubte Sie seien wie andere Männer, ich hatte bis heute keine Ahnung davon, wie gut Sie sein können! Sind Sie zu Fuß hergekommen?« fügte sie, um die Unterhaltung aus einen andern Gegenstand zu lenken, hinzu. »Sind Sie müde? Man hat mich freilich hier nicht besonders freundlich ausgenommen, aber ich kann Ihnen doch unbedenklich zur Verfügung stellen, was der Gasthof bietet.«

Es war unmöglich, sie ohne Mitgefühl und ohne Interesse zu betrachten; aber Arnold’s rechtschaffenes Verlangen, ihr zu helfen, trat doch etwas zu deutlich an den Tag, als er jetzt sagte:

»Alles, was ich will ist, mich Ihnen womöglich nützlich zu erweisen, Miß Silvester, kann ich möglicherweise Ihre Stellung hier angenehmer machen? – Sie wollen doch hier bleiben, nicht wahr Geoffrey wünscht es!«

Sie schauderte und wandte sich ab.

»Ja, ja!« antwortete sie rasch.

»Sie werden morgen oder übermorgen von Geoffrey hören«, fuhr Arnold fort, »er will Ihnen schreiben.«

»Um’s Himmelswillen, reden Sie nicht mehr von ihm, ich kann Ihnen sonst nicht mehr in’s Gesicht sehen.«

Ihre Wangen überflog ein tiefes Roth, aber in festerem Tone fügte sie hinzu:

»Merken Sie wohl, ich bin sein Weib, wenn sein gegebenes Wort mich dazu machen kann,. das er mir bei Allem was heilig ist verpfändet hat.«

Ungeduldig unterbrach sie sich selbst:

»Was sagte ich da? Wie kann Sie diese unglückliche Angelegenheit interessiren? Laffen Sie uns nicht weiter davon reden, ich muß von etwas Anderem zu Ihnen sprechen. Lassen Sie uns auf meine Situation hier im Gasthofe zurückkommen. Haben Sie die Wirthin bei Ihrer Ankunft gesehen?«

»Nein, erwiderte er, »nur den Kellner.«

»Die Wirthin hat abgeschmackter Weise Schwierigkeiten gemacht mir die Zimmer zu vermiethen, weil ich allein bin.«

»Jetzt wird sie keine Schwierigkeiten mehr machen, das habe ich schon in Ordnung gemacht!«

»Sie?«

Arnold lächelte. Nach dem Vorgefallenen war es eine Unaussprechliche Erleichterung für ihn, seine Lage im Gasthofe jetzt einmal in einem humoristischen Licht zu betrachten.

»Gewiß«, antwortete er, »als ich nach der Dame fragte, die, diesen Nachmittag allein hier angekommen sei —«

»Nun?«

»Habe ich Geoffrey’s Weisung gemäß nach Ihnen als nach meiner Frau gefragt?«

Anne sah ihn überrascht und bestürzt an: »Sie haben nach mir als nach Ihrer Frau gefragt?

»Ja, und habe doch wohl nicht Unrecht gethan? Wenn ich Geoffrey richtig verstanden habe, so blieb mir keine Wahl! Geoffrey sagte mir, Sie hätten mit ihm abgemacht, daß Sie sich hier als eine verheirathete Frau präsentiren wollten, der ihr Mann nachkommen werde.«

»Bei dieser Verabredung habe ich an ihn gedacht, aber nicht an Sie.«

»Natürlich, aber den Leuten hier im Gasthof gegenüber bleibt sich das gleich, nicht wahr?«

»Ich verstehe Sie nicht.«

»Ich will versuchen mich etwas deutlicher auszudrücken. Geoffrey sagte mir, Ihre Aufnahme hier im Gasthofe hänge davon ab, daß ich bei meiner Ankunft nach Ihnen als nach meiner Frau frage, wie er es gethan haben würde, wenn er selbst gekommen wäre.«

»Er hatte kein Recht, das zu sagen!«

Kein Recht? Nach dem was Sie mir eben von der Wirthin gesagt haben, bedenken Sie was daraus »hätte entstehen können, wenn er es mir nicht gesagt hätte. Ich selbst habe nicht viel Erfahrung in solchen Dingen, aber erlauben Sie mir, Sie zu fragen, wäre es nicht sonderbar für einen jungen Mann wie ich gewesen, hierher zu kommen und nicht nach Ihnen als nach meiner Frau gefragt zu haben? Glauben Sie nicht, daß die Wirthin in diesem Falle Ihnen noch größere Schwierigkeiten gemacht hätte, Ihnen die Zimmer zu vermiethen?«

Anne mußte sich sagen, daß die Wirthin ihr in diesem Fall die Zimmer sicherlich nicht vermiethet haben würde und daß die Täuschung, die Arnold gegen die Leute im Gasthofe geübt hatte, in ihrem eigenen Interesse nothwendig gewesen war. Sie traf deshalb kein Vorwurf; es war ja ganz unmöglich für sie gewesen, ein Ereigniß. wie Geoffrey’s Reise nach London vorauszusehen, aber doch empfand sie ein unangenehmes Gefühl der Verantwortlichkeit und konnte sich einer bangen Besorgniß wegen dessen, was aus Arnold’s Verhalten entstehen möchte, nicht erwehren. Unruhig, ihr Schnupftuch krampfhaft in den Händen bewegend, saß sie ohne zu antworten da.

»Denken Sie nicht, daß ich gegen diese kleine Kriegslist etwas einzuwenden habe«, fuhr Arnold fort, »ich will meinem alten Freunde und der Dame, die bald seine Frau sein wird, gern dienen.

Anne sprang plötzlich auf und setzte ihn durch eine sehr unerwartete Frage in Erstaunen. »Herr Brinckworth«, sagte sie, verzeihen Sie die unhöfliche Frage, »wann gehen Sie wieder fort?«

Arnold mußte laut lachen und erwiderte: »Sobald ich mich überzeugt haben werde, daß ich hier nichts mehr für Sie thun kann.«

»Bitte, denken Sie nicht mehr an mich!«

»An wen anders soll ich dann denken?

Anne legte ihre Hand auf seinen Arm und sagte: »An Blanche!«

»An Blanche?« wiederholte Arnold, der durchaus nicht verstand, was sie sagen wollte.

»Ja, an Blanche! sie hat mir noch vor meiner Abreise von Windygates erzählt, was diesen Morgen zwischen Ihnen und ihr vorgegangen ist. Ich weiß, daß Sie ihr einen Antrag gemacht haben und mit ihr verlobt sind.«

Arnold war durch diese Mittheilung entzückt. Bis jetzt hatte er sie nur ungern sich selbst überlassen wollen, jetzt war er fest entschlossen, bei ihr zu bleiben.

»Jetzt gehe ich erst recht nicht; kommen Sie, setzen Sie sich zu mir und lassen Sie uns ein wenig von Blanche plaudern.«

Anne lehnte das mit einer ungeduldigen Handbewegung ab.

Arnold war aber bei dieser Frage zu lebhaft interessirt, als daß er davon Notiz genommen hätte. »Sie kennen ihren Geschmack und ihre Gewohnheiten, was sie mag und was sie nicht mag; es ist höchst wichtig für mich, mich mit Ihnen darüber zu unterhalten. Wenn wir verheirathet sind, soll Blanche in jeder Beziehung ihren eigenen Willen haben, so fasse ich die Pflicht eines Ehemannes gegen seine Frau auf. Sie stehen noch immer? Erlauben Sie mir Ihnen einen Stuhl zu geben.«

»Ihm dies abzuschlagen, war grausam, unter anderen Umständen wäre es unmöglich gewesen. Aber Anne konnte sieh nicht einschließen, die unbestimmten Besorgnisse vor schlimmen Folgen, die sich ihrer bemächtigt hatten, leicht zu nehmen. – — – —

Sie und, um gerecht zu sein, auch Geoffrey, hatten keine klare Vorstellung von der Gefahr, welcher Arnold sich aussetzte, als er seine Mission nach dem Gasthofe unternahm. Keiner von ihnen wußte, wie überhaupt wenige Menschen es wissen, wie schmachvoll leicht das schottische Recht es macht, ledige Menschen, ohne daß sie durch irgend eine Warnung oder Vorsichtsmaßregel davor geschützt wären, in die Falle eines Ehebündnisses zu locken. Aber während Geoffrey ganz unfähig war, eine Sachlage über den nächsten Moment hinaus zu verfolgen, ahnte die seiner organisirte Anne, daß in einem Lande, in welchem heimliche Ehen mit einer Leichtigkeit geschlossen werden, welche sie sich in ihrem eigenen Falle zu Nutze zu machen bemüht war, ein Mann nicht so wie Arnold es gethan hatte, handeln könne, ohne sich der Gefahr ernster Verlegenheiten auszusetzen. Dieser Gadanke war es, der sie bewegte, als sie sich entschieden weigerte, in Arnold’s Bitte zu willigen und sich in ein vertrauliches Gespräch über Blanche mit ihm einzulassen.

»Was wir uns auch über Blanche zu sagen haben, Herr Brinckworth, wir müssen es uns für eine spätere Zeit versparen. Bitte verlassen Sie mich!«

»Sie verlassen?«

»Ja, überlassen Sie mich der Einsamkeit, die für mich das Beste ist, und meinem Kummer, nehmen Sie meinen Dank und leben Sie wohl!«

Arnold machte keinen Versuch, seine Enttäuschung und seine Ueberraschung über diese Erklärung zu verhehlen. »Wenn Sie darauf bestehen, daß ich gehe«, sagte er, »so bleibt mir allerdings nichts Anderes übrig, aber warum drängen Sie mich zu solcher Eile?«

»Ach möchte nicht in den Fall kommen, mich den Leuten hier im Gasthofe Ihre Frau nennen zu müssen.«

»Ist das Alles? Was»in aller Welt fürchten Sie dabei?«

Sie war unfähig, sich selbst über ihre Besorgnisse klare Rechenschaft, und noch viel unfähiger, ihren Besorgnissen einen klaren Ausdruck zu geben. In ihrem ängstlichen Bestreben irgend einen Grund vorzubringen, der Arnold vermögen würde, sie sofort zu verlassen, ging sie nun doch auf die Unterhaltung über Blanche ein, die sie noch eben vorher abgelehnt hatte. »Ich habe zwei Gründe besorgt zu sein«, sagte sie, »den einen kann ich Ihnen nicht mittheilen, den andern will ich Ihnen sagen. Wie, wenn Blanche hörte, was Sie gethan haben? Je länger Sie hier bleiben, je mehr Leute Sie sehen, desto größer ist die Gefahr, daß Blanche davon hört.«

»Und wenn sie nun davon hört?« fragte Arnold in seiner treuherzigen Weise, »glauben Sie, daß sie mir zürnen würde, wenn ich mich Ihnen nützlich gemacht habe?«

»Allerdings«, antwortete sie in scharfem Tone, »wenn sie eifersüchtig auf mich sein sollte.«

Arnold’s unbegrenztes Vertrauen zu Blanche sprach sich ohne das leiseste Bedenken in den drei Worten aus«: »Das ist unmöglich!«

Aengstlich besorgt und elend wie Anne war konnte sie sich doch eines leichten Lächelns bei diesen Worten nicht erwehren.

»Sir Patrick würde Ihnen sagen, daß nichts in dieser Welt unmöglich ist, wo Frauen im Spiele sind.«

Auf der Stelle ließ sie den leichten Ton wieder fallen und fuhr dann ernsthaft fort; »Sie können sich nicht an Blanche’s Stelle versetzen, aber ich kann es; noch einmal, ich bitte Sie, verlassen Sie mich. Die Art, wie Sie hergekommen sind, gefällt mir ganz und gar nicht.

Sie reichte ihm die Hand zum Abschiede.

In demselben Augenblick wurde stark an die Thür geklopft Anne sank in ihren Stuhl und stieß einen leisen Schrei aus.

Arnold, der durchaus keine Ahnung von der Bedenklichkeit seiner Situation hatte, fragte sie, was sie so erschrecke und; rief »Herein.«

Zweiter Band

Erstes Kapitel.
Bishopriggs

Das Klopfen an der Thür wurde noch lauter wiederholt.

»Sind Sie taub!« schrie Arnold hinaus. Die Thür öffnete sich ganz langsam und herein trat mit geheimnißvoller Miene Bishopriggs, ein Tischtuch über dem Arm und von dem zweiten Kellner der das Tischservice auf einem Brete trug, gefolgt.

»Was zum Teufel hatten Sie zwei Mal zu klopfen?« fragte Arnold. »Ich habe ja herein gerufen.«

»Und ich«, antwortete Bishopriggs, »ich habe Ihnen gesagt, daß ich nicht ohne anzuklopfen hereinkommen würde. O, mein verehrter Herr«, fuhr er fort, indem er den zweiten Kellner entließ und mit seinen eigenen ehrwürdigen Händen den Tisch zu decken anfing, »glauben Sie, daß ich so lange Jahre im Hotel hier bin, ohne zu wissen, wie jung verheirathete Leute ihre Zeit hinbringen, wenn sie allein sind? Zwei Mal Klopfen und ein behutsames Oeffnen der Thür ist das Wenigste, was man für sie thun kann. Was meinen Sie, wenn ich die Couverts für Sie und Ihre Frau hier legte?«

Anne trat mit unverhohlenem Widerwillen an’s Fenster. Arnold aber fand Bishopriggs ganz unwiderstehlich. Er ging auf den Scherz ein und antwortete:

»Nun, ich denke eines oben und eines unten am Tisch!«

»Eines oben und eines unten am Tisch?« antwortete Bishopriggs im Tone tiefster Entrüstung. »I, bewahre, beide müssen so dicht neben einander liegen wie möglich. Habe ich es nicht schon trotz des vielen Klopfens an der Thür erlebt, daß die junge Frau auf dem Schooße ihres Mannes dinirte und den Appetit des Mannes dadurch reizte, daß sie ihn mit ihrer Gabel fütterte, wie ein Kind. O,« seufzte der Weise von Craig-Fernie, »die Honigmonde sind kurz, aber schön. Vier Wochen kosen und girren sie und dann können sie den Rest ihres Lebens damit zubringen, darüber nachzudenken, wie sie je solche Narren sein konnten. – Sie nehmen doch eine Flasche Sherry und nachher ein Gläschen Toddy zum Nachtisch?«

Arnold nickte und trat auf ein Zeichen von Anne zu ihr an’s Fenster. Bishopriggs sah ihnen aufmerksam nach, bemerkte, daß sie mit einander flüsterten und fand diese Art eines jung verheiratheten Paares, sich in Gegenwart von Kellnern zu Benehmen, seiner langjährigen Erfahrung gemäß ganz in der Ordnung.

»O, o«, sagte er, über die Schulter blickend, zu Arnold, »gehen Sie nur zu Ihrem Schatz und überlassen Sie mir den nüchternen Ernst des Lebens, wie es schon in der Bibel geschrieben steht: »Der Mann soll Vater und Mutter verlassen – und Ihr Vater bin ich – und seiner Frau anhängen – — Meiner Treu, »»anhängen««, ist ein etwas starkes Wort.« Er schüttelte nachdenklich mit dem Kopf und trat an einen in der Ecke stehenden Tisch, um das Brod zu schneiden. Als er das Messer ergriff, entdeckte er mit seinem einen sehenden Auge ein Stück zerknittertes Papier, das zwischen dem Tische und der Wand am Boden lag. Es war der Brief Geoffrey’s, den Anne in ihrer ersten Entrüstung über den Inhalt desselben von sich geschleudert hatte und an den weder sie noch Arnold weiter gedacht hatten. »Was liegt denn da?« murmelte Bishopriggs leise vor sich hin, »Papier auf dem Boden, den ich mit meinen eigenen Händen gesäubert habe?« Er nahm das zerknitterte Papier auf und öffnete es ein wenig. »Was ist das?« »Hier mit Dinte geschriebene Worte und da Bleistiftschrift? Wem mag das gehören!« Vorsichtig sah er sich nach Arnold und Anne um, sie kehrten ihm noch immer den Rücken zu und flüsterten angelegentlich mit einander. »Die haben das längst vergessen dachte Bishopriggs. »Wenn ich nun ein dummer Kerl wäre, so würde ich vielleicht meine Pfeife mit dem Papier anzünden und hinterdrein überlegen, ob ich nicht besser gethan hätte, es zu lesen. Was thut aber ein weiser Mann wie ich?« Er beantwortete diese Frage, indem er den Brief in die Tasche steckte. Vielleicht ist er der Aufbewahrung Werth, vielleicht aber auch nicht. Darüber konnte er sich in einem ruhigen Augenblick nach sorgfältiger Untersuchung, in fünf Minuten vergewissern. »Jetzt gehe ich, das Essen zu holen«, rief er Arnold zu, »und merken Sie wohl, wenn ich nun wieder hereinkomme, das Bret in beiden Händen und Gicht in beiden Füßen, kann ich nicht vorher anklopfen.« Mit dieser freundlichen Warnung ging Bishopriggs hinaus und begab sich in die Küche.

Arnold fuhr fort, sich mit Anne über die Frage, ob er sie verlassen solle oder nicht, zu unterhalten.

»Sie sehen, es geht nicht anders«, sagte er. »Der Kellner ist eben hinausgegangen, um das Essen zu holen. Was würden hier wohl die Leute denken, wenn ich in diesem Augenblick fortginge und meine Frau allein essen ließe?«

Für den Augenblick erschien Arnold’s Verbleiben so unzweifelhaft nothwendig, um den äußeren Anstand zu wahren, daß Anne kein Wort weiter dagegen sagte. Allerdings beging Arnold durch sein ganzes Auftreten eine große Unvorsichtigkeit, aber in diesem Augenblick hatte er doch Recht. – — – — – —

Anne’s Unbehagen über dieses ihr durch die Umstände abgerungene Zugeständniß entlockte ihr das erste Zeichen der Ungeduld. Sie ließ Arnold am Fenster stehen und warf sich auf’s Sopha.

»Auf mir scheint ein Fluch zu lasten«, dachte sie bei sich, »das stimmt ein schlechtes Ende und ich werde verantwortlich dafür sein.«

Inzwischen hatte Bishopriggs das Essen fertig in der Küche vorgefunden. Anstatt das Bret, auf welchem das Essen stand, sofort in das Wohnzimmer zu bringen, trug er es zunächst in seine Geschirrkammer und verschloß die Thür hinter sich.

»Da lieg’ du ruhig, bis die Zeit gekommen sein wird, dann will ich mich mit dir wieder beschäftigen«, sagte er, indem er den Brief sorgfältig in die Schublade eines Tisches verschloß. »Beschäftigen wir uns jetzt einen Augenblick mit dem Mittagessen der beiden Turteltauben im Gastzimmer«, fuhr er fort, indem er sieh dem Bret zuwandte, – »ich muß mich doch überzeugen, ob die Köchin ihre Pflicht gethan hat,«– die Liebesleute sind ja nicht im Stande, diese Frage zu entscheiden.«

Er nahm von einer der Schüsseln den Deckel ab und kostete zu verschiedenen Malen mit seiner Gabel von deren Inhalt. »Die Fleischklöße sind nicht schlecht«; dann hob er einen andern Deckel auf und schüttelte bedenklich den Kopf. »Da ist das Gemüse, ich halte nicht viel von Gemüse, das ist nichts für einen Mann in meinen Jahren.« Er setzte den Deckel wieder auf die Schüssel und kostete von einer dritten, in der sich Fische befanden. »Warum zum Henker hat die Person die Forellen gebraten, das nächste Mal soll sie den Fisch mit etwas Salz und einem Löffel voll Essig kochen.« Dann entkorkte er eine Flasche Sherry und goß den Wein in eine Krystall-Flasche. »Herrlicher Scherry«, rief er aus, indem er die Krystal-Flasche gegen das Licht hielt: »aber er könnte doch nach dem Korke schmecken, ich muß ihn doch einmal probiren! Das ist meine Pflicht als rechtschaffener Mann«, und er erfüllte diese Pflicht in so ausgiebiger Weise, daß ein ganz beträchtlicher leerer Raum in der Krystal-Flasche entstand.

Ohne eine Miene zu verziehen, füllte Bishopriggs denselben wieder mit dem Inhalt der Wasserflasche auf.

»Damit mache ich den Wein gerade um zehn Jahre älter, die Turteltauben werden sich darum nicht schlechter stehen und ich befinde mich um einen guten Schluck Sherry besser. Dem Himmel sei für alle guten Gaben gedankt.«

Nachdem er dieses fromme Dankgebet verrichtet hatte, nahm er das Bret wieder auf und entschloß sich, nun den Turteltauben ihr Mittagessen zu bringen.

Die während der Abwesenheit Bishopriggs in’s Stocken gerathene Unterhaltung war wieder in Gang gekommen. Zu ruhelos, um es lange an einem Platz auszuhalten, war Anne wieder vom Sopha ausgestanden und zu Arnold an’s Fenster getreten.

»Wo glauben Ihre Freunde in Windygates, daß Sie hingegangen sind?« fragte sie plötzlich.

»Sie glauben«, erwiderte Arnold, »daß ich nach meinem Gute gereist bin, um Besitz von demselben zu nehmen und meine Pächter kennen zu lernen.«

»Und wie wollen Sie heute Abend noch Ihr Gut erreichen?

»Ich denke mit der Eisenbahn! Beiläufig, was soll ich sagen, wenn ich Sie nach. Tische verlasse. Ganz gewiß wird die Wirthin sehr bald zu uns hereinkommen. Was wird sie sagen, wenn ich allein nach der Station gehe und meine Frau hier zurücklasse?«

»Herr Brinkworth, wenn das»ein Scherz sein soll, so ist er ein sehr unpassender.«

»Verzeihen Sie«, sagte Arnold.

»Ueberlassen Sie nur mir Ihre Entschuldigung«, fuhr Anne fort. »Gehen Sie nach Süden oder nach Norden?«

Plötzlich öffnete sich die Thür und Bishopriggs kam mit dein Essen herein.

Anne trat rasch von Arnold weg.

Bishopriggs’ sehendes Auge folgte ihr vorwurfsvoll, während er die Speisen auf den Tisch setzte. »Ich habe es Ihnen doch Beiden gesagt, daß ich dies Mal unmöglich anklopfen könne, also schelten Sie mich nicht, Madame! Mich nicht.«

»Wo wollen Sie sitzen?« fragte Arnold, um Anne’s Aufmerksamkeit von den vertraulichen Reden Bishopriggs abzulenken.

»Ganz einerlei, ganz einerlei,«« antwortete sie ungeduldig, indem sie einen Stuhl ergriff und ihn an das eine Ende des Tisches setzte.

Bishopriggs aber nahm mit einer höflichen, aber sehr entschiedenen Bewegung den Stuhl weg und stellte ihn wieder an seinen ursprünglichen Platz.

»Um’s Himmels Willen was machen Sie?« Das ist ja gegen alle Sitten und Gebrauche der Flitterwochen, sich so weit von seinem Manne wegzusetzen«, und damit wies er mit seiner Serviette auf einen der Stühle, die er so dicht wie möglich neben einander gestellt hatte.

Arnold legte sich abermals in’s Mittel und verhinderte einen wiederholten Ausbruch der Ungeduld Annes. »Was liegt daran«, sagte er, »lassen Sie den Mann doch gewähren.«

»Machen Sie der Sache, so bald wie möglich ein Ende«, erwiderte sie, »ich kann und will es»nicht länger mehr ertragen.«

Sie setzten sich an den Tisch und Bishopriggs stellte sich hinter die Stühle in der zwiefachen Eigenschaft eines major domus und eines Schutzengels.

»Hier ist eine Forelle«, rief er, indem er den Deckel mit einem Schwunge von der Schüssel nahm. »Vor einer halben Stunde hat sie noch im Wasser gezappelt und da liegt sie nun gebraten auf dem Tisch, ein Symbol des menschlichen Lebens; wenn Sie sich einen Augenblick mit etwas Anderem befassen können, als mit sich selbst, so denken Sie ein Bischen darüber nach!«

Arnold nahm einen Löffel, um Anne mit einer Forelle zu bedienen.

Bishopriggs aber setzte den Deckel plötzlich wieder mit dem Ausdruck eines frommen Schauders auf die Schüssel und fragte: »Will denn Keines von Ihnen das Tischgebet sagen?«

»Lassen Sie«, sagte Arnold, »der Fisch wird ja kalt!«

Bishopriggs schloß sein sehendes Auge in frommer Andacht und hielt den Deckel fest auf der Schüssel. »Gelobt sei Gott für Speise und Trank«, sagte er, öffnete sein Auge dann wieder und nahm den Deckel ab »Jetzt ist mein Gewissen beruhigt; nun greifen Sie zu.«

»Schicken Sie ihn doch hinaus«, sagte Arme, »seine Vertraulichkeit wird unerträglich.«

»Sie brauchen uns nicht mehr aufzuwarten«, sagte Arnold.

»O, dazu bin ich ja hier«, wandte Bishopriggs ein. »Wozu soll ich erst hinausgehen und wieder hereinkommen, um die Teller zu wechseln?« Er dachte einen Augenblick nach, musterte seine Erfahrungen und gelangte zu einem befriedigenden Schluß in Betreff der Motive Arnold’s bei seinen Wünschen, ihn los zu werden. »Nehmen Sie sie nur ruhig auf den Schooß«, flüsterte er Arnold in’s Ohr »und füttern Sie ihn nur gern mit der Gabel, wenn Sie Lust haben«, fügte er zu Anne gewandt hinzu, »ich denke an etwas Anderes und sehe zum Fenster hinaus.« Er zwinkerte mit dem Auge und trat an’s Fenster.

»Versuchen Sie doch einmal die komische Seite dieser Situation zu sehen, wie ich es thue!« flüsterte Arnold Anne zu.

Bishopriggs trat wieder vom Fenster zurück und meldete das Herannahen eines neuen, für die Situation der Beiden störenden Elements »Meiner Treu«, sagte er. »Sie sind im rechten Augenblick hergekommen, es ist ein schlechtes Reisen hier im Gewitter.«

Anne fuhr zusammen und sah sich nach ihm um. »Zieht ein Gewitter herauf?« rief sie.

»Sie sind hier gut aufgehoben, seien Sie wegen des Gewitters unbesorgt. Sehen Sie da die Wolke im Thal?« fügte er hinzu, indem er zum Fenster hinauswies, »die von einer Seite herauszieht, während der Wind aus einer andern Richtung weht, das bedeutet ein herannahendes Gewitter, Madame!«

Wieder wurde an die Thür geklopft Wie es Arnold vorausgesehen hatte, erschien dieses Mal die Wirthin. »Ich komme nur«, sagte diese, indem sie sich ausschließlich an Arnold wandte, »Um zu sehen, ob Sie Alles haben, was Sie wünschen.«

»O, Sie sind die Wirthin? Alles sehr gut, Alles sehr gut!«

Mrs. Inchbare hatte aber ihre besonderen Gründe jetzt hereinzukommen und sprach dieselben ohne alle weitere Vorrede aus. »Sie werden entschuldigen, mein Herr«, fuhr sie fort, »ich war nicht da, als Sie ankamen, sonst würde ich mir schon damals erlaubt haben die Frage an Sie zu richten, die ich jetzt thun muß; habe ich recht verstanden, daß Sie für sich und Ihre Frau, diese Dame, die Zimmer miethen?«

Anne wollte antworten, aber Arnold brachte sie durch einen sehr ausdrucksvollen Händedruck unter dem Tisch zum Schweigen. »Vollkommen richtig, vollkommen richtig«, sagte er, »ich nehme die Zimmer für mich und diese Dame, meine Frau.«

Anne versuchte zum zweiten Male zu reden. »Dieser Herr —« fing sie an. Arnold brachte sie zum zweiten Mal zum Schweigen.

»Dieser Herr?« wiederholte Mrs. Inchbare mit Erstaunen, »verzeihen Sie einer einfältigen Frau, gnädige Frau, meinen Sie damit Ihren Mann?«

Arnold’s warnende Hand berührte Anne zum dritten Male. Mrs. Inchbare’s Augen hafteten erbarmungslos fest auf Anne. »Wenn Anne dem Widerspruch, der auf ihren Lippen schwebte, Ausdruck gegeben hätte, würde sie Arnold zum Dank für Alles, was er für sie gethan hatte, in das ihrer Erklärung unausbleiblich folgende Gerede über einen skandalösen Austritt, mit hineingezogen haben, ein Gerede, das leicht biss zu Blanches Ohren gelangen konnte. Bleich und kalt, die Augen fest auf den Tisch gerichtet, bestätigte sie die, in der Frage der Wirthin liegende Berichtigung und wiederholte mit schwacher Stimme die Worte: »Mein Mann – — —?«

Mrs. Inchbare athmete erleichtert auf und wartete, was Anne noch weiter zu sagen haben werde. Aber Arnold legte sich rechtzeitig in’s Mittel und coniplimentirte die Wirthin zum Zimmer hinaus.

»Laß es gut sein, mein Kind,« sagte er zu Anne, »es wird schon vorüber gehen« – und dann zur Wirthin gewandt: »Sie ist immer so, wenn ein Gewitter heraufzieht, ich danke Ihnen recht sehr, ich weiß schon, was ihr in solchen Fällen Noth thut, wir wollen nach Ihnen schicken, wenn wir Ihrer bedürfen.«

»Wie Sie befehlen, mein Herr« antwortete Mrs. Inchbare. Sie wandte sich der Thür zu und begleitete ihre Entschuldigung bei Anne mit einem tiefen steifen Knix.

»Nichts für ungut, gnädige Frau, Sie dürfen gefälligst nicht vergessen, daß Sie allein hergekommen sind und daß das Hotel für die Aufrechterhaltung seines guten Namens zu sorgen hat.« Nach dieser nochmaligen Rechtfertigung des Hotels ging sie endlich zur Thür hinaus.

»Ich fühle mich schwach«, flüsterte Arme, »Bitte »etwas Wasser.«

Es war keins auf dem Tisch. Arnold hieß Bishopriggs, der während der ganzen Zeit, wo die Wirthin im Zimmer gewesen war, wie das Muster eines bescheidenen Aufwärters dagestanden hatte, frisches Wasser bringen.

»Herr Brinckworth«, sagte Anne, als sie allein waren, »Sie handelten sehr unüberlegt. Die Frage war eine Impertinenz, warum haben Sie mich gezwungen —«, unfähig, den Satz zu vollenden, hielt sie plötzlich inne.

Arnold bestand darauf, daß sie etwas Wein trinke und unternahm dann seine Vertheidigung mit der rücksichtsvollen Geduld, die er vom ersten Augenblick an gegen sie beobachtet hatte. »Ebenso gut könnten Sie mich fragen«, sagte er gutmüthig, »Warum ich es nicht ruhig zuließ, daß man Ihnen in dem Augenblick, wo ein Gewitter heraufzieht und wo Sie nirgends anders ein Unterkommen finden würden, die Thür des Gasthofes wies. Nein, nein, Miß Silvester, es fällt mir nicht ein, Ihre Bedenken ganz abweisen zu wollen, aber einer Frau wie der Wirthin gegenüber, sind solche Bedenken sehr am unrechten Orte. Ich bin Geoffrey für Ihre Sicherheit verantwortlich und Geoffrey rechnet darauf, Sie hier zu finden. Lassen Sie uns von etwas Anderem reden. Es dauert lange bis das Wasser kommt. Trinken Sie noch ein Glas Wein, wollen Sie nicht?« Er schenkte sich selbst ein Glas Wein ein; »nun, so trinke ich auf Blanche’s Gesundheit in dem schlechtesten Sherry, den ich in meinem Leben gekostet habe.«

Gerade als er sein Glas wieder niedersetzte trat Bishopriggs mit dem Wasser ein. Arnold empfing ihn mit einer satyrischen Begrüßung »Nun, bringen Sie das Wasser, oder haben Sie es schon vorher zu dem Sherry verbraucht?

Bishopriggs blieb wie angewurzelt stehen und that sehr entrüstet über den Gedanken einer Vermischung des Weins mit Wasser. »Reden Sie so von einer Flasche des ältesten Weins in Schottland?« fragte er ernst. »O, wohin ist es mit der Welt gekommen, die Ideen der jungen Leute sind für mich völlig unergründlich. Für sie sind die Gaben der Vorsehung, wie sie aus dem schönsten Weinberge Spaniens wachsen, offenbar rein weggeworfen.«

»Bringen Sie das Wasser?«

»Ich bringe das Wasser und noch mehr, Nachrichten von draußen. Da ist eine Gesellschaft von Herren zu Pferde, die hier vorüber nach dem eine Viertel Stunde entfernten sogenannten Jagdschlößchen reiten.«

»Nun was geht uns das an?«

»Warten Sie nur einen Augenblick. Einer von den Herren hat hier abgesessen und fragte nach der Dame, die hier allein angekommen sei. Ich wette sechs Pence, daß er Ihre Frau meint. Ich denke«, fügte Bishopriggs an’s Fenster tretend hinzu, »das geht Sie doch wohl etwas an!«

Arnold sah Anne an: »Erwarten Sie Jemand?«

»Kann es Geoffrey sein!«

»Unmöglich, er ist auf dem Weg nach London.«

»Da kommt er schon herein«, nahm Bishopriggs am Fenster stehend wieder auf. »Er steigt eben vom Pferd und lenkt seine Schritte hierher. Gott sei mir gnädig«, rief er mit einem Male ganz bestürzt, »was sehe ich, das ist ja der verfluchte Kerl Sir Patrick in Person!«

Aruold sprang auf. »Meinen Sie Sir Patrick Lundie?«

Anne eilte an’s Fenster. »Ja wohl ist es Sir Patrick!« sagte sie, »verstecken Sie sich, ehe er herein kommt.«

»Mich verstecken?«

»Was soll er davon denken, wenn er Sie hier findet.«

Er war Blanche’s Vormund und glaubte Arnold in diesem Augenblick auf seinem Gute. Was er also davon denken würde, war nicht schwer. vorauszusehen.

Arnold wandte sich in seiner Verlegenheit an Bishopriggs.

»Wo kann ich mich verstecken?«

Bishopriggs wies auf das Schlafzimmer. »Wo Sie sich verstecken können? In der Brautkammer?«

»Unmöglich!«

Bishopriggs gab dem tiefsten Erstaunen, das ein Mensch empfinden kann, durch ein kurzes Pfeifen Ausdruck. »Was!« So sprechen Sie jetzt schon von der Brauikammer?«

»Zeigen Sie mir ein anderes Zimmer, es soll Ihr Schaden nicht sein.«

»Wollen Sie in meine Geschirrkammer gehen? Die Thür am Ende des Vorplatzes führt Sie gerade hinein.«

Arnold eilte hinaus.

Bishopriggs, der überzeugt war, daß er hier ein entflohenes Paar vor sich habe und daß Sir Patrick sie in der Eigenschaft eines Vormundes verfolge, wandte sich mit dem Ausdruck freundschaftlicher Vertraulichkeit an Anne: »Meine liebe Madame, es ist eine schlimme Geschichte mit Sir Patrick zu thun zu haben, den täuscht man nicht leicht, wenn Sie das versucht haben sollten. Sie müssen wissen, daß ich einmal Schreiber bei ihm in Edinburg gewesen bin.«

In diesem Augenblick erscholl Mrs. Inchebar’s scharfe Stimme mit einem Ruf nach dem Oberkellner und Bishopriggs verschwand auf der Stelle.

Anne blieb jetzt am Fenster stehend allein zurück. Es war klar, daß ihr Zufluchtsort in Windygates entdeckt worden war; jetzt galt es sich zu entscheiden, ob es klug sein würde, Sir Patrick zu empfangen, um zu erfahren, ob er als Freund oder als Feind nach dem Gasthofe gekommen sei.

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06 aralık 2019
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