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Kitabı oku: «Mann und Weib», sayfa 8

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Siebentes Kapitel.
Die Schuld

Arnold war der Erste, der das Schweigen brach.

»Ist Dein Vater ernstlich krank?«

Geoffrey reichte ihm statt jeder Antwort die Karte.«

Sir Patrich der, so lange über den Rückfall Ratcatcher’s verhandelt wurde, ruhig in einer Ecke gestanden und satyrische Betrachtungen über die Sitten und das Wesen der modernen englischen Jugend angestellt hatte, trat jetzt wieder heran und betheiligte sich an der Unterhaltung.

Lady Lundie hätte anerkennen müssen, daß er bei dieser Angelegenheit sprach und handelte, wie es dem Haupte der Familie zukam.

»Habe ich recht verstanden, daß Herrn Delamayn’s Vater gefährlich krank ist?« fragte er Arnold.

»Gefährlich krank in London«, antwortete dieser. »Geoffrey muß Windygates mit mir zugleich verlassen. Der Zug, mit dem ich gehe, trifft den Zug, mit welchem Geoffrey und sein Bruder weiter reisen wollen, bei der Zweigstation. Ich verlasse ihn auf der zweiten Station von hier.«

»Haben Sie mir nicht gesagt, daß Lady Lundie Sie in ihrem Gig nach der Station schicken wolle?«

»Ja!«

»Wenn der Diener kutschirt, wird nicht Platz genug im Wagen für Drei sein.«

»Da thäten wir also wohl besser um einen andern Wagen zu bitten,« bemerkte Arnold.

Sir Patrick sah nach seiner Uhr. Es war keinen Zeit mehr übrig, einen andern Wagen anspannen zu lassen.

Zu Geoffrey gewandt, sagte er:

»Können Sie kutschiren, Herr Delamayn?«

Noch immer in seinem unerschütterlichen Stillschweigen verharrend, antwortete Geoffrey durch ein Kopfnicken.

Ohne von der unschicklichen Art dieser Antwort Notiz zu nehmen, fuhr Sir Patrick fort: »Ja diesem Falle könnten Sie das Gig getrost dem Bahnhofs-Inspector anvertrauen; ich will dem Diener sagen, daß er Sie nicht zu fahren braucht.«

»Erlauben Sie mir, Ihnen diese Mühe abzunehmen, Sir Patrick,« sagte Arnold.

Sir Patrick lehnte dies mit einer Handbewegung ab, und sagte, wieder zu Geoffrey gewendet, mit immer gleicher Höflichkeit: »Die Gastfreundschaft macht es uns in diesem Falle zur Pflicht, Herr Delamayn, Ihre Abreise auf jede Weise zu beschleunigen. Lady Lundie ist mit ihren Gästen beschäftigt, ich selbst muß dafür sorgen, daß Ihre Abreise keinen unnöthigen Aufschub erleide.« Sir Patrick verneigte sich und verließ den Garten-Pavillon.

Als Arnold mit seinem Freunde allein war, drückte er ihm seine Theilnahme ans. »Es thut mir sehr leid, Geoffrey! Ich hoffe Du kommst noch zur rechten Zeit nach London.« Er hielt inne und fand in Geoffrey’s Ausdruck etwas wie eine sonderbare Mischung von Zweifel und Verworrenheit, von Verdruß und Trauer, welches man nicht auf Rechnung der Nachricht, die er erhalten, setzen konnte. Er wechselte wiederholt die Farbe; er kaute mit nervöser Ungeduld an seinen Nägeln, sah Arnold an, als wolle er reden und wandte sich dann schweigend wieder ab.

»Betrübt Dich noch sonst etwas, Geoffrey, außer den schlimmen Nachrichten über Deinen Vater?« fragte Arnold.

»Ich bin in des Teufels Küche,« antwortete Geoffrey.

»Kann ich etwas für Dich thun?«

»Anstatt aller Antwort, erhob Geoffrey seine gewuchtige Hand und gab Arnold einen freundlichen Schlag auf die Schulter, der in ihm eine gewaltige Erschütterung hervorbrachte. – — – Arnold stellte sich aber fest auf seine Füße und wartete ruhig das Weitere ab.

»Hör’ mal!« alter Junge, fing Geoffrey an.

»Nun?«

»Erinnerst Du Dich noch, als Du mit dem Bote im Hafen von Lissabon umschlugst?«

Arnold stutzte. Wenn er sich in diesem Augenblick der ersten Begegnung mit dem alten Freunde seines Vaters erinnert hätte, so würde ihm ohne Zweifel die Prophezeihung Sir Patrick’s eingefallen sein, daß er früher oder später seine Schuld gegen den Mann, der ihm das Leben gerettet hatte, mit Zinsen werde abzutragen haben. Er aber erinnerte sich nur lebhaft jenes Unfalls mit dem Boot. In dem Gefühl seiner Dankbarkeit und in der Unschuld seines Herzens, empfand er die Frage seines Freundes beinahe wie einen Vorwarf, den er nicht verdient habe. »Glaubst Du ich könnte je vergessen,« rief er warm aus, »daß Du mir das Leben gerettet hast?«

Jetzt wagte es Geoffrey, seinem Ziel um einen Schritt näher zu treten. »Eine Freundschaft ist der andern werth, sagte er, nicht wahr?«

Arnold ergriff seine Hand. »Sag mir nur,« fuhr er eifrig fort, was ich für Dich thun kann.«

»Du reisest heute nach Deinem neuen Gut, nicht wahr?«

»Ja.«

»Kannst Du das bis morgen aufschieben?«

»Wenn ich Dir damit einen wichtigen Dienst leisten kann, gewiß!«

Geoffrey sah sich nach der Schwelle des Garten-Pavillons um, um sich zu vergewissern daß sie allein seien.

»Du kennst doch die Gouvernante hier, nicht wahr?" flüsterte er Arnold zu.

»Miß Silvester? – Ja.«

»Ich habe da eine kleine unangenehme Geschichte mit Miß Silvester und es giebt keinen andern Menschen, der mir in diesem Augenblick helfen könnte, als Du!«

»Du weißt, daß Du auf mich rechnen kannst; um was handelt es sich?«

»Das ist nicht so leicht zu sagen! Nun, Du bist ja auch kein Heiliger, nicht wahr und wirst doch natürlich die Sache für Dich behalten! Also höre: ich habe gehandelt, wie ein verdammter Narr, ich habe das Mädchen herumgebracht!«

Arnold, der ihn plötzlich verstanden, trat einen Schritt zurück. »Um Gottes Willen Geoffrey, Du willst doch nicht sagen?«

»Jawohl, höre nur, das ist noch gar nicht das Schlimmste, sie hat das Haus verlassen!«

»Das Haus verlassen?«

Jawohl, für immer verlassen! Sie kann nicht wieder zurückkommen.«

»Warum nicht?««

»Weil sie der Alten hier geschrieben hat! Die verwünschten Weiber thun so etwas nie halb. Sie hat geschrieben, sie wäre heimlich verheirathet und zu ihrem Mann gegangen und dieser Mann – bin ich, noch nicht verheirathet, verstehst Du wohl? aber ich habe ihr versprochen, sie zu heirathen und mich zunächst heimlich nach einem vier Meilen von hier gelegenen Wirthshause zu begeben. Wir haben abgemacht, daß ich ihr noch heute dahin folgen und mich mit ihr verheirathen solle. Das geht jetzt nicht an! Während sie da oben in dem Wirthshause auf mich wartet, muß ich nach London jagen. Nun muß ihr durchaus Jemand mittheilen was vorgefallen ist, oder sie wird des Teufels und die ganze Geschichte kommt heraus. Ich kann Niemandem hier im Hause vertrauen und bin verloren, wenn Du, mein alter Junge, mir nicht hilfst!«

Arnold machte eine Bewegung des Entsetzens.

»Geoffrey, um’s Himmels willen, das ist ja die verzweifelste Geschichte, die mir je in meinem Leben vorgekommen ist.«

Geoffrey war darin ganz mit ihm einverstanden. »Schlimm genug, um Einen den Kopf verlieren zu machen, nicht wahr? Wenn ich nur ein Glas Bier hätte!«

Er zog aus reiner Gewohnheit die Pfeife aus der Tasche; »Hast Du ein Zündholz?« fragte er.

Arnold war mit sich zu beschäftigt, um diese Frage zu hören.

»Denke nicht, daß ich Deines Vaters Krankheit leicht nehme,« sagte er in ernstem Ton, »aber ich kann nicht leugnen, daß das arme Mädchen mir in diesem Falle doch vorzugehen scheint.«

Geoffrey sah ihn ganz erstaunt an: »Vorzugehen?« – — – Du denkst doch nicht, daß ich so unvernünftig sein werde mich der Gefahr auszusetzen von meinem Vater enterbt zu werden? Nicht für die beste Frau auf der Welt.«

Arnold hatte seit Jahren eine große Bewunderung für seinen Freund, für einen Mann, der im Rudern, im Boxen, im Ringen und Springen und vor Allem im Schwimmen excellirte, wie wenig andere Menschen in England, aber die Antwort machte doch einen sehr unangenehmen Eindruck auf ihn, zum Unglück für Arnold nur auf einen Augenblick.

»Du mußt das am besten wissen,« antwortete er etwas kühl, »was kann ich für Dich thun?«

Geoffrey ergriff seinen Arm, plump, wie er Alles anfaßte, aber in freundschaftlicher und zutraulicher Weise.

»Komm, sei ein guter Kerl, gehe hin und sage ihr, was vorgefallen ist. Wir fahren hier weg, als wenn wir Beide nach der Eisenbahn wollten. Ich setze Dich bei dem Fußweg ab und Du kannst mit dem Abendzuge nach Deinem Gute reisen, das macht Dir ja weiter keine Ungelegenheiten und Du erweist einem alten Freund einen wahren Dienst. Du läufst keine Gefahr entdeckt zu werden; ich kutschire, wir haben keinen Diener bei uns, der die Sache verrathen könnte.«

Selbst in Arnold dämmerte jetzt eine Ahnung davon auf, daß er wahrscheinlich seine Dankschuld schon jetzt mit Zinsen abzutragen im Begriff stehe, wie Sir Patrick es vorausgesagt hatte. »Was soll ich ihr sagen?« fragte er, »ich fühle mich verpflichtet Alles zu thun, was in meinen Kräften steht, um Dir zu helfen, aber was soll ich ihr sagen?«

Die Frage war unstreitig sehr berechtigt und nicht leicht zu beantworten.

Welchen Gebrauch ein Mensch unter irgend welchen Umständen von seinen Muskeln zu machen habe, das wußte Niemand besser als Geoffrey Delamayn, was aber ein Mensch unter irgend welchen Umständen zu sagen habe, um sich aus einer Verlegenheit zu ziehen, das wußte Niemand weniger als er.

»Sagen?« wiederholte er, »nun, ich wäre ganz außer mir und so weiter, Du weißt wohl. O, warte mal, sag’ ihr, sie solle bleiben, wo sie ist, bis ich ihr schreibe.«

Arnold zauderte. Obgleich dessen, was man Weltklugheit nennt, vollkommen unkundig, so ließ ihn doch sein angeborenes Zartgefühl die große Schwierigkeit der Stellung, die ihm sein Freund aufzubürden im Begriff stand, klar erkennen.

»Denke einen Augenblick nach und Du wirst finden, daß Du mir da ein sehr unbequemes Geheimniß anvertraut hast. Vielleicht habe ich Unrecht, ich habe nie mit einer ähnlichen Angelegenheit zu thun gehabt, aber mir scheint, daß wenn ich mich dieser Dame als Deinen Boten vorstelle, ich sie einer furchtbaren Demüthigung aussetze. Soll ich hingeben und ihr in’s Gesicht sagen: »ich weiß, was Sie vor den Augen der ganzen Welt verbergen möchten,« und soll sie sich das von mir sagen lassen?«

»Ach was,« rief Geoffrey, »sie kann mehr vertragen als Du glaubst, ich wollte, Du hättest mit angehört, wie sie mich gequält hat! Nein, guter Junge, Du verstehst nichts von Frauen, das große Geheimniß der Behandlung der Frauen besteht darin, sie wie eine Katze am Nacken zu packen.«

»Ich, kann ihr nicht eher vor die Augen treten, bevor Du sie nicht schriftlich von der Sache unterrichtet hast. Ich schrecke vor keinem Opfer für Dich zurück, aber hol’s der Kuckuck, Du mußt doch begreifen, in welche Lage Du mich bringst, Geoffrey. Ich bin Miß Silvester fast ganz fremd, ich kann ja gar nicht wissen, wie sie mich aufnehmen wird, ob sie mich meine Bestellung nur wird ausrichten lassen.«

Diese letzten Worte machten Geoffrey für Amold’s Bedenken zugänglicher; die Schwierigkeit, daß Arnold vielleicht nicht zu Worte kommen würde, leuchtete Geoffrey ein. »Vielleicht thue ich doch besser, zu schreiben, haben wir noch Zeit in’s Haus zu gehen?«

Das Haus»ist voll von Leuten und wir haben keine Minute Zeit. Schreibe gleich hier mit einem Bleistift.

»Worauf soll ich schreiben?

»Einerlei, auf die Karte Deines Bruders.«

Geoffrey nahm den Bleistift, den Arnold ihm reichte und betrachtete sich die Karte. Die von seinem Bruder geschriebenen Zeilen bedeckten die Karte völlig, es war kein Fleckchen frei darauf; er durchsuchte seine Tasche und zog einen Brief heraus, jenen Brief, auf welchen Anne in ihrer Unterhaltung Bezug genommen, in welchem sie darauf bestanden hatte, daß er bei dem Gartenfest in Windygates erscheine. Das wird gehen, es ist Anne’s eigener Brief an mich; auf der vierten Seite ist noch Platz. Wenn ich ihr schreibe, fragte er plötzlich gegen Arnold gewendet, versprichst Du es ihr zu bringen? Gieb mir die Hand darauf. Er streckte Arnold die Hand entgegen, die ihm einst das Leben gerettet hatte, und Arnold schlug, jener Rettung eingedenk, ein und gab ihm das Versprechen.

»Schön, mein Junge! wie Du hinkommst, sage ich Dir unterwegs im Wagen. Beiläufig eins darf ich nicht vergessen, Du darfst in dem Gasthof nicht Deinen Namen nennen und darfst nicht nach’ ihrem Namen fragen.«

»Nach wem soll ich denn fragen?«

»Ja, das ist es gerade, sie will sich dort, weil die Leute sie sonst vielleicht nicht aufnehmen würden, als Frau präsentiren.«

»Ich verstehe.«

»Und will ihnen, um die Sache für uns Beide leicht zu machen, verstehst Du, sagen, daß sie ihren Mann sehr bald erwarte und wenn ich selbst hätte hingehen können, würde ich bei der Ankunft nach »meiner Frau« gefragt haben, nun gehst Du statt meiner —«

»Und ich muß bei meiner Ankunft auch nach »meiner Frau« fragen, wenn ich Miß Silvester nicht Unannehmlichkeiten aussetzen will!

»Dagegen hast Du doch nichts, nicht wahr?«

»Durchaus nicht! was ich den Leuten im Gasthof sage, ist mir ganz einerlei, aber ich scheue die Begegnung mit Miß Silvester.«

»Deswegen sei unbesorgt, das will ich schon in Ordnung bringen.«

Er trat an den Tisch und schrieb rasch ein paar Zeilen, dann hielt er inne und überlegte. »Wird das genügen?« fragte er sich selbst; »nein!»ich muß ihr wohl noch ein bischen schmeicheln.« Er überlegte wieder, fügte eine Zeile hinzu und schlug vergnügt mit der Faust auf den Tisch. »Das wird gehen! Lies Du selbst Arnold, das ist wahrhaftig nicht so übel!«

Arnold las das Billet, ohne wie es schien, die Befriedigung seines Freundes über den Inhalt zu theilen.

»Etwas kurz!«

»Habe ich denn Zeit, es länger zu machen?«

»Vielleicht nicht, aber mache doch wenigstens Miß Silvester begreiflich, daß Du keine Zeit hast mehr zu schreiben. Der Zug geht in weniger als einer halben Stunde. So gieb doch am Schluß die Zeit an, wann Du schreibst.«

»Gut, meinetwegen auch das Datum!«

Er fügte die gewünschte Zeitangabe hinzu und konnte eben noch Arnold das so verbesserte Schreiben überreichen, als Sir Patrick wieder zu ihnen trat um ihnen anzuzeigen, daß das Gig bereit und daß kein Augenblick zu verlieren sei.

Geoffrey sprang auf; Arnold zauderte noch; »ich muß aber doch Blanche noch sehen, ich kann Blanche nicht verlassen, ohne ihr Lebewohl gesagt zu haben, wo ist sie?«

Sir Patrick wies lächelnd auf die Treppe hin, Blanche war ihm auf dem Fuße gefolgt.

Arnold lief auf der Stelle zu ihr hin.

»Sie müssen fort?« sagte sie traurig.

»Ich komme in zwei Tagen wieder,« flüsterte Arnold, »die Sache ist ganz in Ordnung, Sir Patrick ist zufrieden.«

Sie hielt ihn am Arm fest. Dieser eilige Abschied vor Zeugen schien nicht nach Blanches Geschmack zu sein. »Sie versäumen den Zug« rief Sir Patrick.

Geoffrey ergriff Arnold am Arm, den Blanche festhielt und zog ihn buchstäblich mit sich fort. Beide waren schon im Gebüsch verschwunden, ehe Blanche’s Entrüstung sich noch gegen ihren Onkel Luft machen konnte.

»Warum geht Mr. Brinkworth mit diesem rohen Menschen?« fragte sie.

»Mr. Delamayn muß wegen der Krankheit seines Vaters nach London reisen. Du magst ihn nicht?«

»Ich hasse ihn!«

Sir Patrick wurde nachdenklich »Sie ist ein junges achtzehnjähriges Mädchen,« dachte er bei sich, »und ich bin ein alter Siebziger. Sonderbar, daß wir überall in unsern Ansichten, noch sonderbarer, daß wir in unserer Abneigung gegen Herrn Delamayn übereinstimmen.« Er blickte wieder auf Blanche Sie saß, den Kopf auf die Hände gestützt, schweigend und in Gedanken versunken am Tisch. Sie dachte an Arnold, aber trotz der so heiteren Aussichten, die sich ihm und ihrer öffneten, waren ihre Gedanken nichts weniger also heiter.

»Aber Blanche, Blanche!« rief Sir Patrick. »Du thust ja wahrhaftig, als mache er eine Reise um die Welt; Du dummes Ding, er kommt ja: übermorgen wieder!«

»Ich wollte, er wäre nicht mit dem Menschen fortgegangen,« sagte Blanche; »ich wollte, der Mensch wäre nicht sein Freund.«

»Na, na! Der Mensch ist ein roher Patron, das gebe ich zu; aber was thut denn Das? Sie trennen sich ja schon auf der zweiten Station. Komm wieder in den Saal mit mir; »Du mußt Dir Deine Gedanken weg tanzen!«

»Nein!« antwortete Blanche, »ich habe keine Lust zum Tanzen; ich will hinauf gehen und mit Anne über die Sache reden.«

»Das wirst Du wohl bleiben lassen,« sagte plötzlich eine dritte Stimme.

Onkel und Nichte blickten erstaunt auf und sahen Lady Lundie an der Schwelle stehen.

»Ich verbiete Dir, den Namen dieser Person in meiner Gegenwart wieder auszusprechen,« fuhr Lady Lundie fort. »Sir Patrick, ich habe es Ihnen vorher gesagt, wenn Sie sich gefälligst erinnern wollen, daß mit der Angelegenheit dieser Gouvernante nicht zu spaßen sei; meine schlimmsten Befürchtungen sind eingetroffen, Miß Silvester hat das Haus verlassen.«

Achtes Kapitel.
Aufruhr im Hause

Es war noch früh am Nachmittag, als die Gäste von Lady Lundie’s Gartenfest anfingen, in allen Ecken die Köpfe zusammenzustecken und sich gegenseitig in der Ansicht zu bestärken, daß etwas ganz Ungewöhnliches passirt sein müsse. Blanche hatte unerklärlicher Weise die Herren, mit denen sie zum Tanzen engagirt war, im Stich gelassen. Lady Lundie war ebenso unerklärlicher Weise aus dem Ballsaal verschwunden. Blanche war gar nicht, Lady Lundie mit einem gezwungenen Lächeln und offenbar sehr verstimmt wieder erschienen und hatte zu ihrer Entschuldigung vorgegeben, daß sie nicht ganz wohl sei; auf dieselbe Weise hatte sie Blanche’s Abwesenheit, wie auch die etwas vorzeitige Entfernung Miß Silvester’s vom Croquetspiel entschuldigt. Ein Witzling unter den Herren erklärte, die Sache komme ihm vor, wie die Declination eines Verbums: ich bin nicht wohl, Du bist nicht wohl, er ist nicht wohl, und so weiter. Auch Sir Patrick, man denke nur, der gesellige Sir Patrick, hatte sich von der übrigen Gesellschaft getrennt und humpelte in dem einsamsten Theile des Gartens ganz allein auf, und ab. Und nun die Domestiken – die Sache war schon bis zu den Domestiken gedrungen —, sie versuchten es wie ihre Herrschaften, in allen Ecken die Köpfe zusammenzustecken. Die Hausmädchen erschienen, wo Hausmädchen nichts zu thun haben, Thüren wurden auf und zugeschlagen und Kleider huschten auf den Treppen und in den oberen Stockwerken unruhig hin und her. Datist etwas nicht in Ordnung, das ist sicher! »Wir thäten besser uns zu entfernen, liebes Kind, laß den Wagen vorfahren.« – »Liebe Louise, tanze nicht mehr, Papa will fort.« – »Adieu, Lady Lundie!« – Besten Dank für den angenehmen Tag!« – »Wie schade, daß Blanche nicht wohl ist.« – »Es war ein reizendes Fest«

So machten sich die, Gäste mit den bei solchen Gelegenheiten üblichen nichts sagenden Redensarten vor dem Ausbruche des Sturmes aus dem Staube.

Auf diesen Moment hatte Sir Patrick bei seiner einsamen Wanderung in dem Garten nur gewartet. Er konnte sich jetzt der ihm zugemutheten Verantwortlichkeit nicht mehr entziehen. Lady Lundie hatte ihm ihren festen Entschluß mitgetheilt, Anne#s- Spur zu verfolgen und, natürlich nur im Interesse der Sittlichkeit, herauszubringen, ob sie wirklich verheirathet sei oder nicht! Blanche, die schon von der Aufregung des Tages sehr angegriffen war, brach bei der Nachricht von Anne’s Verschwinden in ein hysterisches Weinen aus und bildete sich ihre eigene Ansicht über Anne’s Flucht aus dem Hause. Anne würde ihre Heirath nicht vor Blanche geheim gehalten, ihr nicht einen so förmlichen Brief geschrieben haben, wenn sich Alles wirklich so einfach verhielt, wie sie es sie glauben machen wollte. Anne mußte von irgend einer Seite her sehr schlimme Nachrichten erhalten haben und Blanche war nicht minder entschlossen als Lady Lyndie ihre Spur zu verfolgen, um sie wo möglich selbst aufzusuchen und ihr nach Kräften beizustehen.

Sir Patrick, den beide Frauen in ihr Vertrauen gezogen hatten, sah voraus, daß Beide, seine Schwägerin und seine Nichte, wenn sie nicht zurückgehalten würden, Jede auf ihre Weise sich zu sehr unvorsichtigen Handlungen hinreißen lassen würden, die zu den unangenehmsten Folgen führen könnten. Es bedurfte an diesem Nachmittage entschieden der Autorität eines Mannes in Windygates, und Sir Patrick konnte sich der Erkenntniß nicht Verschließen, daß er diese Autorität ausüben müsse. »Es läßt sich viel für und viel gegen ein Junggesellenleben sagen«, dachte der alte Herr bei sich, als er in dem entlegensten Theil des Gartens, in welchen er sich zurückgezogen hatte, auf und ab humpelte und öfter als gewöhnlich auf die Feder in der Krücke seines elfenbeinernen Stockes drückte. »So viel ist aber gewiß, die verheiratheten Freunde eines Junggesellen können ihn zwar nicht verhindern, ein Junggesellenleben zu führen, aber was sie können und was sie nach Kräften zu thun bemüht sind, ist dafür zu sorgen, daß er seines Junggesellenlebens nicht froh werde.« Die Betrachtung Sir Patricks wurde durch das Nahen eines Dieners unterbrochen, den er schon vorher angewiesen hatte, ihm von dem Fortgang der Begebenheiten im Hause laufenden Bericht zu erstatten.

»Sie sind Alle fort, Sir, Patrick!« sagte der Diener.

»Gottlob Simpson!« Also jetzt haben wir nur noch mit den Logirgästen im Hause zu thun?«

»Nur mit diesen, Sir Patrick!«

»Und diese Logirgäste sind lauter Herren, nicht wahr?«

»Lauter Herren, Sir Patrick!«

»Auch gut, Simpson. Nun muß sich aber zuerst mit Lady Lundie sprechen. —«

Giebt es wohl einen Entschluß, der an Festigkeit dem gleich käme, mit welchem eine Frau sich vornimmt, die Schwächen einer anderen von ihr gehaßten Frau aufzudecken?

Sir Patrick fand Lady Lundie damit beschäftigt, eine Untersuchung nach demselben Princip anzustellen, welches die Polizei beim Verschwinden einer Person beobachtet. Wer war die letzte Person, welche die Verschwundene gesehen hatte? Wer war der letzte Dienstbote, der Anne Silvester gesehen hatte? Vernommen wurden zunächst die männlichen Dienstboten vom Kellermeister bis zum Stalljungen herab; dann kamen die weiblichen Dienstboten an die Reihe, von der hochgestellten Köchin bis herab zu dem kleinen Mädchen, welches das Unkraut in dem Garten ausjätete. Lady Lundie war in ihrem Verhör gerade bis zu einem kleinen Groom gekommen, als Sir Patrick zu ihr trat.

»Liebe Schwägerin erlauben Sie mir, Sie daran zu erinnern, daß wir in einem freien Lande leben und daß Sie durchaus kein Recht haben, den Schritten Miß Silvester’s von dem Augenblicke an, wo sie Ihr Haus verlassen hat, nachzuspüren.«

Lady Lundie schlug die Augen mit frommem Schauder zur Zimmerdecke auf und sah aus wie eine Märtyrerin der Pflicht!

»Nein«, Sir Patrick, so darf ich als eine christliche Frau die Sache nicht ansehen, diese unglückliche Person hat unter meinem Dache gewohnt, ist Blanche’s Gesellschafterin gewesen und ich bin verantwortlich, moralisch verantwortlich für ihr Thun. Ich gäbe die Welt darum, wenn ich die Sache so leicht nehmen könnte, wie Sie, aber nein, das darf ich nicht! Ich muß wenigstens mir im Interesse der guten Sitte und zur Beruhigung meines Gewissens Sicherheit darüber verschaffen, daß sie wirklich verheirathet ist, ehe ich mein Haupt diesen Abend niederlege.«

»Ein Wort, Lady Lundie.«

»Nein«, wiederholte Lady Lundie mit dem Ausdruck der sanftesten Entschiedenheit, »Sie haben vielleicht, von einem weltlichen Gesichtspunkte aus betrachtet, Recht; aber ich kann die Sache nicht aus diesem Gesichtspunkte ansehen, das widerstrebt meinem ganzen Wesen!«

Dabei wandte sie sich mit feierlichem Ernst wieder zu dem Diener.

»Du weißt, Jonathan, wohin Du kommst, wenn Du die Unwahrheit redest.«

Jonathan war ein wohlgenährter kleiner Müßiggänger, aber sehr rechtgläubig und antwortete:

»Jawohl, gnädige Frau, in die Hölle.«

Sir Patrick begriff, daß ein fernerer Widerspruch von seiner Seite in diesem Augenblick ganz vergeblich sein würde und faßte den weisen Entschluß, mit seiner Einmischung ruhig zu warten, bis Lady Lundie ihre Untersuchung beendigt haben würde; gleichzeitig aber beschloß er, – da es bei der augenblicklichen Stimmung Lady Lundie’s unmöglich war, vorauszusehen, wessen sie fähig sein würde, wenn ihre Nachforschungen unglücklicherweise erfolgreich sein sollten, – im Interesse aller Betheiligten, die nöthigen Maßregeln zu ergreifen, um das Haus für die nächsten vierundzwanzig Stunden von den Gästen zu säubern; »Gestatten Sie mir nur eine Frage, Lady Lundie« nahm er wieder auf, »die Lage der Herren, die hier zu Gaste sind, ist bei den jetzigen Vorgängen keine sehr angenehme. Wenn Sie sich damit begnügt hätten, keine weitere Notiz von dem Vorgefallenen zu nehmen, würde Alles sehr gut gegangen sein; wie die Sachen aber jetzt stehen, glauben Sie nicht, daß es für alle Theile angenehm sein würde, wenn ich Ihnen die Pflicht Ihre Gäste zu unterhalten, abnähme?«

»Unter der Voraussetzung, daß Sie es als Haupt der Familie thun«, erwiderte Lady Lundie.

»Als Haupt der Familie«, bestätigte Sir Patrick.

»Dann nehme ich Ihr Anerbieten dankbar an.«

»Bitte, bitte, es geschieht sehr gerne.« Sir Patrick verließ das Zimmer während das Verhör mit Jonathan seinen Fortgang nahm.

Sir Patrick und sein Bruder, der verstorbene Sir Thomas, waren sehr verschiedene Wege im Leben gegangen und hatten sich seit ihrer frühesten Jugend wenig gesehen. Sir Patricks Erinnerung wandte sich in diesem Augenblick einer längst vergangenen Zeit zu und erfüllte ihn mit Zärtlichkeit für das Andenken seines Bruders. Er schüttelte den Kopf und sagte mit einem Seufzer leise vor sich hin: »Armer Tom, armer Tom!«

Als er durch die Vorhalle ging, hielt er einen ihm begegnenden Diener an, um nach Blanche zu fragen.

»Fräulein Blanche hat sich mit ihrer Kammerjungfer in ihrem Zimmer eingeschlossen.

Eingeschlossen? dachte Sir Patrick, das ist ein schlimmes Zeichen, da werde ich noch mehr zu hören bekommen!

Während er noch darüber nachdachte, fiel ihm ein, daß er zunächst die Gäste des Hauses aufzusuchen habe. Ein sicherer Instinkt leitete ihn nach dem Billardzimmer. Hier fand er die Gäste zu einem feierlichen Conseil versammelt und in der Berathung darüber begriffen, was sie anfangen sollten. In zwei Minuten hatte Sir Patrick sie wieder in gute Stimmung versetzt: »Was meinen Sie zu einer Jagdpartie für morgen, meine Herren?« fragte er.

Alle Anwesenden, gleichviel ob Jäger oder nicht, erklärten sich zustimmig.

»Sie können«, fuhr Sir Patrick fort, »von hier oder von einem zu Windygates gehörigen Jagdschlößchen abfahren, das jenseits der Haide im Walde liegt. Das Wetter sieht für Schottland ziemlich sicher aus und wir haben Pferde genug im Stall. Es wird Ihnen nicht verborgen geblieben sein, meine Herren, daß unerwartete Dinge sich im Hause meiner Schwägerin zugetragen haben. Sie bleiben natürlich Lady Lundie’s Gäste, gleichviel, ob Sie hier oder im Jagdschlößen wohnen. Treffen Sie also Ihre Wahl. Was ziehen Sie für die nächsten vierundzwanzig Stunden vor: Das Haus oder das Schlößchen?«

Alle ohne Ausnahme, auch die an Rheumatismus Leidenden nicht ausgenommen, antworteten wie aus einem Munde: »Das Jagdschlößchen.«

»Sehr gut«, fuhr Sir Patrick fort, »lassen Sie uns feststellen, daß wir heute Abend nach dem Jagdschlößchen hinüberreiten und die Jagd auf der Haide morgen in aller Frühe versuchen. Wenn die Zustände im Hause es mir gestatten, werde ich mir ein besonderes Vergnügen daraus machen, Sie zu begleiten, sollte es mir aber unmöglich sein, so wollen sie mich heute Abend entschuldigen und es mir nicht übel nehmen, wenn ich mich von Lady Lundie’s Verwalter vertreten lasse.«

Allgemeine Zustimmung.

Sir Patrick überließ die Gäste ihrem Billardspiel und ging nach dem Stall, um die nöthigen Anordnungen zu treffen.

Inzwischen verhielt Blanche sich in den oberen Räumen des Hauses unheimlich ruhig, während Lady Lundie in den unteren Räumen ihre Untersuchung fortsetzte. Nach Jonathan, dem letzten männlichen Dienstboten im Hause, kam die Reihe an den Kutscher den ersten männlichen Dienstboten außer dem Hause, und so fort bis hinunter zu dem Stalljungen. Da das Verhör der männlichen Dienstboten nicht den mindesten Erfolg hatte, ging Lady Lundie ohne Weiteres zu dem Verhör der weiblichen Dienstboten über. Sie klingelte und ließ die Köchin Hester Dethridge kommen. Eine sehr eigenthümliche Person trat in’s Zimmer. Aeltlich, und gemessen, äußerst sauber und respectabel in ihrer Erscheinung, das graue Haar glatt unter der weißen Haube zurück gestrichen, mit tief eingesunkenen Augen, eine Person, die beim ersten Anblick den Eindruck großer Vertrauenswürdigkeit machte, der man aber bei genauerer Betrachtung ansah, daß das Geheimniß schrecklicher Leiden auf ihr laste; diesen Eindruck empfing man aus dem unerschütterlich starren Blick, den man allmälig gewahr wurde, aus der todesähnlichen Ruhe, die sie nicht einen Augenblick verließ. Ihre Lebensgeschichte war, soweit man sie kannte, sehr traurig. In Lady Lundie’s Dienst war sie zu der Zeit, als Erstere sich mit Sir Thomas verheirathete, getreten; das ihr vom Pfarrer ihres Dorfes ertheilte Zeugniß besagte, daß sie an einen unverbesserlichen Trunkenbold verheirathet gewesen sei und daß sie, so lange derselbe gelebt, furchtbar von ihm zu leiden gehabt habe. Es hatte selbst jetzt, wo sie Wittwe war, sein Bedenkliches, sie in Dienst zu nehmen! Bei einer der vielen Gelegenheiten, wo sie von ihrem Manne körperlich mißhandelt worden war, hatte er ihr einen Schlag versetzt, der von sehr verhängnisvoller Wirkung auf ihr Nervensystem werden sollte. Wochenlang hatte sie bewußtlos dagelegen und war, als sie sich wieder erholte, der Sprache völlig beraubt gewesen; dazu kam, daß sie zuweilen ein sehr sonderbares Wesen hatte und daß sie bei der Annahme eines Dienstes es zur ausdrücklichen Bedingung machte, in einem Zimmer allein zu schlafen. Dagegen sprach es sehr zu ihren Gunsten, daß sie mäßig, höchst rechtlich und eine der besten Köchinnen in England war. Diese letztere Eigenschaft hatte Sir Thomas bestimmt, den Versuch mit ihr zu machen und er fand auch, daß er niemals in seinem Leben so gut gegessen habe, als seit dem Tage, wo Hester Dethridge die Leitung seiner Küche übernommen hatte. Nach seinem Tode blieb sie im Dienst seiner Wittwe. Lady Lundie war weit entfernt, ihre Köchin gern zu haben, man konnte sich eines unangenehmen Argwohns gegen diese Person nicht erwehren, über den sich Sir Thomas hinweggesetzt hatte, gegen den aber Alle, die für die Wichtigkeit eines guten Diners weniger empfänglich waren, als Sir Thomas, sieh unmöglich gleichgültig verhalten konnten. Die über den Zustand Hester’s consultirten Aerzte erklärten, daß sie sich durch gewisse physiologosche Erscheinungen zu der Annahme berechtigt glauben, saß die Person ihre Stummheit nur aus Gründen, sie selbst am besten wissen müsse, simulire; sie weigerte sich hartnäckig, das Alphabet der Taubstummen zu erlernen, weil sie, wie sie erklärte, wohl stumm, aber nicht taub sei. Man versuchte es, sie, da sie unzweifelhaft hörte, durch List dahin zu bringen, sich ihrer Sprache zu bedienen; aber umsonst! Man bemühte sich auch, ihr Antworten auf Fragen in Betreff ihrer Vergangenheit zu Lebzeiten ihres Mannes zu entlocken, aber sie weigerte sich ein für allemal, darüber Rede zu stehen. Von Zeit zu Zeit wurde sie von einem sonderbaren Drang ergriffen, sich einen freien Tag außerhalb des Hauses zu machen; wurde ihr die Erlaubniß dazu versagt, so weigerte sie sich, irgend etwas im Hause zu thun; drohte man ihr dann mit Entlassung, so verneigte sie sich mit einer Miene, die zu sagen schien: »Kündigen Sie mir, wenn es Ihnen beliebt, und ich gehe.« Zu wiederholten Malen hatte Lady Lundie sich begreiflicher Weise schon vorgenommen, eine solche Person nicht im Hause zu behalten, aber sie hatte diesen Entschluß bis jetzt nicht zur Ausführung gebracht. Eine Köchin, die eine vollkommene Meisterin in ihrer Kunst ist, die keinen Nebenverdienst sucht, die nichts vergeudet, die niemals in Streit mit den übrigen Dienstboten geräth, die nichts Anderes als Thee trinkt, der man ungezählt Summen Geldes anvertrauen kann, ist nicht leicht zu ersetzen. Wir Alle lassen uns in dieser Welt von Personen und Dingen vielerlei gefallen und so ließ sich auch Lady Lundie viel von ihrer Köchin gefallen. Hester Dethridge lebte so zu sagen, am Rande der Entlassung, hatte aber bis jetzt noch immer ihren Platz behauptet, ihre freien Tage bekommen, wenn sie darum gebeten hatte, was übrigens nicht oft vorkam und hatte, wohin sie auch mit der Familie reisen mochte, immer in einem verschlossenen Zimmer allein geschlafen.

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