Kitabı oku: «Die dentale Trickkiste», sayfa 2
Materialliste
1 Crown Lifter CL (Fa. Bredent, Senden).
2 Drehmomentmaschine (hier verwendet: Torque Controller, Fa. Nobel Biocare, Köln).
Das Abnehmen von Brücken
Problem: Eine zementierte Brücke oder ein verblockter Kronenverbund muss abgenommen werden
In der täglichen zahnärztlichen Praxis kommt es immer wieder vor, dass eine zementierte Brücke oder ein Kronenverbund abgenommen und rezementiert werden muss. Die Gründe dafür können sein:
ZementierungsfehlerDie Brücke wurde beim Zementieren verkantet und sitzt nicht passgenau. Nach Entfernung des Zementes sind Randspalten sichtbar.Bruch der metallfreien Keramikschulter durch Verkanten und Spannungen beim Zementieren. Dies wird aber erst nach Aushärtung des Zementes bemerkt.
Abzementierung an einzelnen Pfeilerzähnen durchokklusale Fehlbelastung,zu große Brückenspannen oderKnochenverwindungen speziell im Unterkiefer.
ReparaturEine Verblendung ist gebrochen und muss repariert werden.Der Patient ist mit der Farbe oder Form nach einiger Zeit nicht mehr einverstanden und verlangt eine Änderung.
Ist es möglich, diese Brücken oder Kronenblöcke ohne Zerstörung der Ränder und ohne Bruch der Pfeilerzähnen abzunehmen? Welche technische Möglichkeiten stehen hierfür zur Verfügung?
Vom Dentalhandel werden eine ganze Reihe von Abnahmehilfen angeboten:
1 Hammer und Hirtenstab,
2 Crown Butler mit Federn und Gewichten,
3 Kronenspreizer,
4 Kronenkrallen,
5 adhäsive klebende Kaugummis,
6 gummibeschichtete Extraktionszangen u. v. a.
Diese Hilfsmittel haben aber alle den Nachteil, dass die Abnahme von Brücken und Kronenblöcken damit zu einem Vabanquespiel mit hohem Bruchrisiko wird. Das Ziel unserer Methode soll sein, die Brücken mit einem möglichst geringen Risiko für diese selbst und für die Pfeilerzähne abzunehmen.
Die meisten der oben aufgeführten Methoden beinhalten punktförmige Kraftansätze an den Brückenkörpern, welche meist unkontrollierte Ausbrüche der Verblendungen oder Verformungen der Kronenränder nach sich ziehen, so dass die Brücken und Verbundkronen nicht mehr rezementiert werden können.
Die mechanische Überlegung führt nun zu folgender Frage: Ist es möglich, die kurzfristig anzuwendende Kraft, also den Impuls, gleichmäßig auf den ganzen Brückenkörper zu verteilen und damit die Bruch- und Verformungsgefahr zu minimieren?
Die erprobte Lösung: Abnahme von Brücken und Kronenblöcken mit Hilfe der Ummantelungstechnik
Um den Impuls, d. h. die kurzfristige Schnellkraft, gleichmäßig auf den ganzen Brückenkörper zu verteilen, wird der gesamte abzunehmende Ersatz mit einem langsamhärtenden, kaum Hitze entwickelnden Kaltpolymerisat ummantelt. Als Ansatz für den Impuls dient ein gekrümmter Haken, der im Widerstandszentrum des Festkörpers Brücke einpolymerisiert wird.
NB: Das Widerstandszentrum ist der Schwerpunkt eines Festkörpers. Eine dort angesetzte Kraft lässt eine lineare Kraftansatzrichtung zu. Kraftansätze außerhalb dieses Widerstandszentrums könnten zu unkontrollierten Drehbewegungen und damit zum Bruch der Pfeilerzähne führen. Eine sehr große Hilfe kann ein Meistermodell leisten, auf welchem die Brücke hergestellt wurde. Darauf lässt sich die Einschubrichtung des Ersatzes im Nachhinein ermitteln.
Patientenfall
Bei einem 50-jährigen Patienten wurde vor 5 Jahren eine festsitzende Metallkeramikbrücke 13-15-16 eingegliedert. Aufgrund der Pfeilerdivergenz von Zahn 16 handelt es sich um eine Geschiebebrücke. Das vordere Brückenteil 13-15 wurde bei der definitiven Zementierung in die Krone 16 eingeschoben (Abb. 1 und 2).
Abb. 1 Loses Brückenteil (Bukkalansicht)
Abb. 2 Loses Brückenteil (Okklusalansicht)
Dieses Brückenteil ist jetzt beim Zahn 15 gelockert und beim Zahn 13 noch fest zementiert. Das Abschlagen des Brückenteiles mit Hirtenstab und Hammer würde mit großer Sicherheit ein unkontrolliertes Abplatzen der Keramik zur Folge haben (Abb. 3 und 4).
Abb. 3 Eingehakter Hirtenstab mit angesetztem Plombierhammer
Abb. 4 Mit Pfeil markierte lose Krone
Zur Abnahme des Brückenteils hat sich in unserer Praxis folgendes Vorgehen bewährt:
1 Ein S-förmiger, an den Enden angespitzter Haken aus Unterzungenbügeldraht für Interimsprothesen wird distal von Zahn 13 durch den Interdentalraum geschoben und ausgerichtet (Abb. 5 bis 7).Abb. 5 S-HakenAbb. 6 S-Haken mit angespitztem EndeAbb. 7 Eingehakter S-Haken
2 Ein langsamhärtendes provisorisches Kronen- und Brückenmaterial (Dentalon Plus) wird angemischt und der ganze Brückenkörper mit dem platzierten S-Haken ummantelt (Abb. 8 bis 10).Abb. 8 Das Polymerisat wird angeteigtAbb. 9 Ummantelung mit einpolymerisiertem S-Haken (Bukkalansicht)Abb. 10 Ummantelung mit einpolymerisiertem S-Haken (Palatinalansicht)
3 Die Aushärtung über einen Zeitraum von 6 Minuten wird abgewartet. Das Kaltpolymerisat muss seine Endhärte erreicht haben, damit der Abschlagsimpuls ohne Dämpfung auf den Brückenkörper übertragen wird.
4 Mit einem Plombierhammer wird das Brückenteil mit einem kurzen, kräftigen Schlag (Impuls) abgeschlagen (Abb. 11 und 12).Abb. 11 Abschlagen des BrückenteilsAbb. 12 Abgeschlagenes BrückenteilNB: Statt des Plombierhammers hat sich das luftdrukkgesteuerte Impulsgerät Coronaflex sehr gut bewährt. Nach praxiseigener Statistik konnten damit 87 % zum Teil auch großer Brückenverbände ohne Schaden entfernt werden. Der Vorteil dieses Gerätes besteht darin, dass der Zeitanteil des Impulses dem einerGewehrkugel entspricht, so dass es äußerst effektiv ist (Abb. 13 und 14).Abb. 13 Coronaflex-System: pneumatischer HammerAbb. 14a SchlagbolzenAbb. 14b Rändelrad zur Einstellung der Schnellkraft
5 Das Brückenteil kann problemlos mit wenigen Schlägen entfernt werden (Abb. 15 und 16). NB: Das vorliegende Brückenteil war mit Glasionomerzement eingesetzt. Das Verfahren funktioniert bei allen konventionellen Zementen wie Zinkphosphatzement, Glasionomerzementen, Carboxylatzement und Hybridzementen. Probleme könnten bei 4-Metazementen und adhäsiver Eingliederung auftreten. Erfahrungen zu diesen Zementen liegen in unserer Praxis nicht vor.Abb. 15 Zustand der Pfeilerzähne nach Abnahme (Okklusalansicht)Abb. 16 Zustand der Pfeilerzähne nach Abnahme (Bukkalansicht)
6 Da es sich um eine Metallkeramikbrücke handelt, kann das ummantelte abgenommene Brückenteil mit der Flamme erhitzt werden. Die Ummantelung wird weich und lässt sich problemlos entfernen (Abb. 17 und 18).Abb. 17 S-Haken mit abgenommenem BrückenteilAbb. 18 Abflammen der Ummantelung
7 Mit maschinell angemischtem Glasionomerzement wird das Brückenteil wieder definitiv zementiert (Abb. 19 und 20).Abb. 19 Erneute Eingliederung mit GlasionomerzementAbb. 20 Das wieder eingegliederte Brückenteil
8 Da die Ursache der Lockerung vermutlich eine Laterotrusionsstörung und eine etwas zu steile Eckzahnführung war, ist es sehr wichtig, diese etwas auszuschleifen und sorgfältig zu kontrollieren.
Materialliste
1 Unterzungenbügeldraht (Fa. Dentaurum, Pforzheim).
2 Provisorischer K&B-Kunststoff Dentalon Plus (Fa. Heraeus Kulzer, Wehrheim).
3 Coronaflex-System (Fa. Kaltenbach & Voigt, Biberach).
4 Maxi Cem (Fa. Espe, Seefeld).
Reparatur einer festsitzenden Brücke
Problem: Eine festsitzende Brücke soll repariert werden
Ein Patient wurde vor einigen Jahren mit einer festsitzenden Brücke im Oberkiefer versorgt, mit der er offensichtlich sehr gut zurechtkommt (Abb. 1 und 2). Als der Zahn 14 an einem Wochenende pulpitisch wird, sucht der Patient den zahnärztlichen Notfalldienst auf, wo der Zahn aus dem Brückenverband herausgetrennt und extrahiert wird. Die Begründung für dieses Vorgehen lautet, dass eine Wurzelbehandlung durch eine Krone nicht möglich sei! (Abb. 3 und 4).
Abb. 1 Der Patient
Abb. 2 Die festsitzende Brücke im Oberkiefer
Abb. 3 Der pulpitische Zahn
Abb. 4 Das im Notdienst herausgetrennte Brückenteil
Die erprobte Lösung: Anfertigung einer Inlaybrücke zum Ersatz des Brückenteils
In die beiden Enden der durchtrennten Brücke werden mit Kronenauftrennern T Geschiebe eingeschliffen. Dies ist mit besonderer Sorgfalt durchzuführen, um Retention und eine gemeinsame definierte Einschubrichtung zu erzielen. Im Labor wird dann eine Inlaybrücke anfertigt, die bereits Bohrungen zur vertikalen Verschraubung aufweist (Abb. 5). Nach Einpassung der Inlaybrücke werden mit Hilfe des RX 911-Systems (Abb. 6 bis 8) folgende Arbeitsgänge durchgeführt:
Abb. 5 Die Inlaybrücke aus dem zahntechnischen Labor
Abb. 6 und 7 Das RX-911-System
Abb. 8 Spiralbohrer, Abdruckpins, Vertikalschrauben und Gewindeschneider
Mit einem Spiralbohrer wird unter Zugabe eines Tropfens Fräsöl ein vertikaler Kanal gebohrt (Abb. 9 bis 11).Abb. 9 Die eingefrästen T-GeschiebeAbb. 10 Der SpiralbohrerAbb. 11 Die Bohrung im Mund (langsame Drehzahl mit hohem Drehmoment unter Zugabe von Fräsöl)
Mit dem Gewindeschneider wird ein Gewinde geschnitten (zwei Drehungen vorwärts und eine zurück, wieder unter Zugabe eines Tropfens Fräsöl) (Abb. 12 und 13).Abb. 12 Der GewindeschneiderAbb. 13 Das Gewinde wird geschnitten
Mit dem Versenkbohrer wird eine definierte Versenkbohrung durchgeführt (Abb. 14 und 15).Abb. 14 Der VersenkbohrerAbb. 15 Prinzip der Versenkschraube (technische Skizze)
Mit dem Tiefenmesser wird die Kanallänge ermittelt und der Stift mit der Trennscheibe gekürzt (Abb. 16 bis 19).Abb. 16 Der Tiefenmesser (Messdraht im Rohr)Abb. 17 Technische Skizze der TiefenmessungAbb. 18 Die VertikalschraubeAbb. 19 Die Vertikalschraube wird eingekürzt
Die Inlaybrücke wird mit Metallkleber eingegliedert, und die Stop-Lok-Versenkschrauben werden eingedreht (Abb. 20).Abb. 20 Die Inlaybrücke wird in die Brücke eingeklebt und verschraubt
Nach Aushärtung des Klebers werden die Klebereste entfernt und die Vertikalschrauben bündig abfiniert (Abb. 21).Abb. 21 Die fertige Brückenreparatur (bukkale Ansicht)
Eine okklusale Adjustierung schließt den Eingliederungsvorgang ab (Abb. 22).Abb. 22 Die fertige Brückenreparatur (okklusale Ansicht)
Materialliste
1 Kronenauftrenner SS White (Fa. American Dental Systems, Vaterstetten).
2 RX-911-System (Fa. Coltène Whaledent, Konstanz).
3 Metallkleber Super-Bond (Fa. Sun Medical, Shiga, Japan).
Der abgebrochene Wurzelstift
Problem: Ein Wurzelstift ist frakturiert – was tun?
Wir haben viel gelernt in den letzten Jahren. Es wurde vieles vermutet, ohne dass eine richtige Überprüfung stattfand – ja, es geht um Stiftaufbauten. Folgende Fehler wurden u. a. gemacht:
Die Stifte waren zu lang.
Die Stifte waren zu dick.
Die Zementierung erfolgte konventionell statt adhäsiv.
Bei gegossenen Aufbauten wurden die Stifte gegossen statt vorgefertigt gezogen.
Die Wurzel über der Gingiva war zu kurz (Minimum ist 2 mm zirkulär).
Die Schraube setzt die Wurzel unter Spannung, was garantiert zu einer Fraktur führt.
Mitte der 90er Jahre lagen die Ergebnisse der Universität Zürich von Velvart, Schärer und anderen Autoren auf dem Tisch. Der Wurzelstift ist ausschließlich zur Retention des Aufbaus da und schient in keiner Weise den wurzelkanalbehandelten Zahn. Wenn der Stift zu lang und zu dick ist, besteht eine erhöhte Frakturgefahr. Die Frakturen treten oft erst nach einigen Jahren auf, aber dafür garantiert. Wer wie der Autor 30 und mehr Jahre zahnärztlicher Praxis überblicken kann, wird dies in jedem Fall bestätigen können.
Konventionell zementierte Metallstifte lassen sich meist mit dem Trepansystem des Masseran-Kits erfolgreich entfernen (Abb. 1). Aber in der ästhetischen Zahnheilkunde von heute werden häufig Stifte aus Zirkonoxid adhäsiv zementiert. Was machen wir, wenn ein solch extrem harter Stift bricht, dessen Zement nicht gelockert werden kann?
Abb. 1 Das Masseran-Kit, ein Trepanbohrersatz zum Entfernen frakturierter Wurzelstifte und Wurzelkanalinstrumente
Die erprobte Lösung: Der direkte Trepanaufbau
Ein adhäsiv zementierter Zirkonoxidstift kann in den seltensten Fällen entfernt werden – die Wurzel frakturiert zumeist. Wie können wir den Zahn retten und die frakturierte Krone mit einem neuen Aufbau versorgen sowie anschließend rezementieren? Dazu hat sich der Kollege Brandau aus Wilhelmshaven etwas einfallen lassen. Er hat einen Trepanaufbau aus Titan kreiert, und die Firma Komet hat ihn hergestellt. Anhand eines Patientenfalles soll diese wirklich letzte Rettungsmöglichkeit eines mit einem Zirkonoxidstift versorgten Zahnes im Folgenden demonstriert werden.
Bei einem 60-jährigen Patienten war die Krone des Zahnes 12 durch Stoßeinwirkung auf Gingivaniveau frakturiert. Die Krone war von einem Kollegen noch zweimal mit Kompositzement befestigt worden, aber der Halt währte nur wenige Stunden (Abb. 2 bis 7).
Abb. 2 Der Patient in der Praxis – Zahn 12 ist frakturiert
Abb. 3 Die Krone ist auf Gingivaniveau gebrochen
Abb. 4 In der Aufsicht ist der gebrochene Zirkonoxidstift in der Mitte erkennbar
Abb. 5 Die Fraktur in der Einzelzahnröntgenaufnahme
Abb. 6 Die frakturierte Krone
Abb. 7 Die frakturierte Krone mit Zementresten von basal gesehen
Unter der Krone befand sich ein direkter Aufbau mit einem adhäsiv befestigten Zirkonoxidstift, der nicht mehr entfernt werden konnte. So bestanden die Alternativen darin, den Zahn zu extrahieren oder eine Brücke bzw. ein Einzelzahnimplantat vorzusehen. Mit dem Repair Post Set 4317 der Firma Komet, einem Trepanaufbauset, ist es möglich, in einer solchen Situation einen letzten Rettungsversuch durchzuführen (Abb. 8 und 9).
Abb. 8 Das Repair Post Set 4317 (Komet)
Abb. 9 Das Prinzip des Trepanaufbaus in der schematischen Darstellung
Zuerst wurde der frakturierte Zirkonoxidstift mit dem Trepanbohrer (Abb. 10 und 11) im Zahn „umbohrt“ (Abb. 12 und 13). Zur besseren Anschaulichkeit sei das Vorgehen in den Abbildungen 14 bis 18 an einem extrahierten Zahn demonstriert. Bei einem neuen System ist es immer empfehlenswert, die Methode und Anwendung erst einmal an einem extrahierten Zahn zu üben!
Abb. 10 Die Trepanbohrer des Systems
Abb. 11 Die schneidenden Enden der Trepanbohrer
Abb. 12 Der Zirkonoxidstift wird im Mund umbohrt
Abb. 13 Der umbohrte Zirkonoxidstift
Abb. 14 Die Umbohrung am extrahierten Zahn
Abb. 15 Der Trepanaufbau – das Oberteil entspricht dem Vlock-Ankersystem (Komet)
Abb. 16 Der Positionierungsschlüssel
Abb. 17 Die Situation am extrahierten Zahn
Abb. 18 Der am extrahierten Zahn eingeschraubte Aufbau
Der Trepanaufbau wurde am Patienten einprobiert (Abb. 19) und mit dem Spezialkleber DTK (Abb. 20), der mit Licht vorgehärtet werden kann, sorgfältig einzementiert (Abb. 21). Die Aushärtungszeit von 12 Minuten wurde mit der Uhr kontrolliert. Zur Verdeutlichung der Situation am und im Zahn dienen die in den Abbildungen 22 und 23 gezeigten Schliffbilder des extrahierten Zahnes.
Abb. 19 Der am Zahn 12 eingeschraubte Aufbau zur Einprobe hinsichtlich Länge und Durchmesser
Abb. 20 Der DTK-Kleber (Fa. Bredent)
Abb. 21 Der zementierte Trepanaufbau
Abb. 22 Der zementierte Trepanaufbau im Zahnschnittbild. Wurzelkanalfüllung, Zirkonoxidstift und Trepanaufbau sind deutlich zu erkennen
Abb. 23 Der Zahnschnitt in der Vergrößerung – die gute Passform des Aufbaus ist deutlich zu erkennen
Die Krone wurde im Labor unter dem Stereomikroskop vorsichtig ausgebohrt (Abb. 24) und anschließend im Mund einprobiert. Dabei war es notwendig, den Aufbau etwas zu beschleifen. Nach Beschickung des zementierten Aufbaus mit dem DTK-Kleber wurde die Krone innen eingestrichen und dann zementiert (Abb. 25). Bei unsicherer Positionierung sollte eine inzisale Positionierungshilfe aus Kaltpolymerisat (z. B. Pattern Resin) angefertigt werden.
Abb. 24 Die ausgebohrte Krone (Basalansicht)
Abb. 25 Der mit Kompositzement beschickte Trepanaufbau
Abbildung 26 zeigt die Krone wieder in situ (Abb. 26). Nach sorgfältiger Okklusions- und Artikulationskontrolle wurde der Patient entlassen.
Abb. 26 Die Endkontrolle
Materialliste
1 Repair Post Set 4317 (Komet, Fa. Brasseler, Lemgo).
2 DTK-Kleber (Fa. Bredent, Senden).
3 Pattern Resin (Fa. GC Germany, München).
4 Masseran-Kit (Fa. Micro-Mega, Oberursel).
Brückenpfeiler gehen verloren – was tun?
Problem: Bei einer mehrspannigen Brücke gehen Pfeiler verloren
Eine Schmerzpatientin (Abb. 1) meldete sich und berichtete von starken Beschwerden im Bereich ihrer ausgedehnten Oberkieferbrücke (Abb. 2 und 3). Die Untersuchung und das angefertigte Orthopantomogramm (Abb. 4) ergaben folgenden Befund:
Abb. 1 Die Schmerzpatientin
Abb. 2 Die festsitzende Brücke mit Problemen
Abb. 3 Palatinalansicht der 20 Jahre alten Brücke
Abb. 4 Orthopantomogramm der Patientin
festsitzende Brücke 16 15 B 13 B B B B B 24 B 26 (Alter: 20 Jahre);
Lockerungsgrad der Brücke: 0 bis I;
Pusaustritt Regio 24, Wurzelreste palatinal sichtbar (Abb. 5 bis 7);Abb. 5 Die sichtbaren, nach palatinal verschobenen kariösen Wurzeln des Zahnes 24Abb. 6 Einzelröntgenbild zur Situation am Zahn 24 (orthoradial)Abb. 7 Einzelröntgenbild zur Situation am Zahn 24 (mesialexzentrisch)
pulpitische Beschwerden an Zahn 27 (Vitalitätsprobe +++).
Die Patientin ist Erzieherin in einem Behindertenheim und war zu der Zeit unabkömmlich. Wie konnte sie sofort im Sinne einer prothetischen ersten Hilfe versorgt werden?
Die erprobte Lösung: Abstützung der Brücke mit provisorischen Implantaten
Um die gelockerte Brücke abzustützen, sollten zwei provisorische Implantate zwischen den Zähnen 21 und 22 sowie 22 und 23 inseriert werden. Zur Befestigung mit dem Brückenkörper wurden in diesen Bereichen zwei vertikale Retentionsrinnen gefräst (Abb. 8). Dies geschah vor dem chirurgischen Eingriff, um Metallspäne in der Extraktionswunde zu vermeiden.
Abb. 8 Die Retentionsrinnen werden palatinal-vertikal in die Brücke gefräst
Der Bereich der Wurzelreste von Zahn 24 wurde palatinal aufgeklappt ( Abb. 9), so dass die Wurzelreste sichtbar wurden. Dann wurden die Bruchstücke mit einem Luxator luxiert (Abb. 10 und 11) und mit einer Diamantpinzette herausgenommen. Ferner wurde mit einer überlangen Diamantfräse der Wurzelstift abgetrennt (Abb. 12).
Abb. 9 Die palatinale Aufklappung
Abb. 10 Luxation der Wurzelreste mit dem Luxator
Abb. 11 Extraktion der Wurzelreste
Abb. 12 Die extrahierten Wurzelreste und der abgetrennte Wurzelstift des Zahnes 24
Luxatoren sind eine Kombination aus Periotom und Bein’schem Hebel (Abb. 13). Sie werden ausschließlich vertikal angewandt. Zuerst wird mit vertikal schneidenden Bewegungen das Ligamentum circulare durchtrennt und anschließend mit vertikalen Drehbewegungen die Wurzel luxiert und mit der Extraktionszange herausgenommen. Ein Nahtverschluss beendet den chirurgischen Eingriff. Luxatoren sollten keinesfalls horizontal angewendet werden, weil sie dafür nicht geeignet sind und bei falschem Gebrauch die Gefahr eines Bruches besteht.
Abb. 13 Der Luxator
Es ist verblüffend, wie leicht mit den Luxatoren Extraktionen gelingen. Das Prinzip für die erfolgreiche Extraktion heißt heute: kein schwellender Bizeps und kein kräftiges Wuchten mit ständiger Bruchgefahr, sondern feine taktile Luxation mit Luxatoren und anschließendes Herausnehmen des Zahnes mit der Extraktionszange. Für die verschiedenen Zahnformen und Kieferregionen steht ein ausgeklügelter Satz von Luxatoren zur Verfügung (Abb. 14).
Abb. 14 Der Luxatorsatz
Zur Abstützung der Brücke (Pfeilervermehrung) wurden die provisorischen Implantate MTI (Modular Transitional Implants) der Firma Dentatus verwendet (Abb. 15 und 16). Ausgerichtet durch die Rententionsrinnen, wurden Bohrungen mit einer Tiefe von ca. 10 mm durch die Gingiva eingebracht (Abb. 17 und 18). Danach wurden die provisorischen Implantate mit einem Flügelschlüssel auf ca. 15 mm eingedreht und auf Primärstabilität geprüft (Abb. 19 und 20). Die Enden wurden mit einer Fräse eingekürzt (Abb. 21) und mit Hilfe eines Metallklebers mit der Brücke verklebt. Nach sorgfältigem Einschleifen der statischen und dynamischen Okklusion wurde die Brücke auf Kippmomente überprüft (Abb. 22). Abschließend wurden mit einem Orthopantomogramm die gesetzten provisorischen Implantate überprüft (Abb. 23). Dann konnte die staunende Patientin entlassen werden (Abb. 24). Anhand des zweiten Orthopantomogramms wurde später die definitive implantatprothetische Planung vorgenommen (Abb. 25).
Abb. 15 Das MTI-System im Set
Abb. 16 Einzelteile des MTI-Systems
Abb. 17 Implantatbohrung zwischen den Zähnen 21 und 22
Abb. 18 Implantatbohrung zwischen den Zähnen 22 und 23
Abb. 19 Das Einschrauben der provisorischen Implantate
Abb. 20 Die eingeschraubten provisorischen Implantate
Abb. 21 Die eingeschraubten provisorischen Implantate wurden gekürzt
Abb. 22 Die provisorischen Implantate werden mit Metallkleber verklebt
Abb. 23 Kontrolle mit dem Orthopantomogramm
Abb. 24 Die staunende Patientin
Abb. 25 Die implantatprothetische Planung auf dem Orthopantomogramm