Kitabı oku: «Gebrannte Erde», sayfa 3

Yazı tipi:

Der griechische Töpferofen – das typische Beispiel für einen einfacheren Ofen

Über den griechischen Töpferofen (gr. káminos) sind wir durch bildliche Darstellungen und Befunde recht gut unterrichtet. Vor allem korinthische PINAKES haben bei der Rekonstruktion wertvolle Hinweise geliefert (Abb. 3). Allerdings stellen sie wohl einen Ofentypus dar, der in Korinth entwickelt oder zumindest perfektioniert wurde.

Abb. 3: Rekonstruktion eines griechischen Töpferofens.

1 Schürloch; 2 Vorsetzer; 3 Schürkanal; 4 Feuerung; 5 Hölle; 6 Kolonna; 7 Lochtenne; 8 Feuerdurchlässe; 9 Ofenmantel; 10 Brennraum; 11 Brenngut; 12 Zwischendecke; 13 zugemauerte Einsetzöffnung; 14 Rauchdom; 15 Kuppel; 16 Abzug; 17 Kontrollöffnung; 18 Kontrollöffnung

Die Töpfer wussten natürlich am besten, welche Anforderungen sie an ihre Öfen stellten. Daher bauten sie diese im Bereich ihrer Werkstätten selbst. Aufgrund der archäologischen Befunde lässt sich sagen, dass die Grundmauern aus Steinen bestanden. Dies reichte natürlich nicht aus, um die notwendige Dichtigkeit zu erreichen. Daher wurde dieses Mauerwerk mit Lehm abgedichtet und später auch ausgebessert.

Neben Öfen aus Steinmaterial existierten auch solche, die aus dem ureigenen Werkstoff der Töpfer gebaut wurden: getrocknete Lehmziegel. Das Material hatte den Vorteil, kostengünstig und nach dem ersten Brand, der zur Verziegelung führte, außerordentlich haltbar zu sein.

Die Dimensionierung der Öfen kann sehr verschieden sein, die nicht zwangsläufig mit ihrer zeitlichen Stellung zusammenhängen. Es kann sich dabei durchaus um kleine Öfen handeln. Exemplarisch sei etwa ein Ofen aus Olympia angeführt, dessen Durchmesser – gemessen an der Lochtenne – bei 0,75 m liegt. Andere Öfen hingegen weisen Durchmesser auf, die bei 7 m liegen, so z. B. im Handwerkerviertel von Selinunt.

Die Brennöfen waren Schachtöfen mit einer aufsteigenden Flamme. Über einen Schürkanal wurden sie mit Holz oder Holzkohle beheizt. Die so entstandene Hitze zog in die sog. Hölle, um dann durch die Lochtenne zum Brennraum zu gelangen. Die Lochtenne, die ja das erhebliche Gewicht der zu brennenden Keramik tragen musste, wurde abgestützt. Nach oben hin war der Brennraum durch eine ebenfalls mit Löchern versehene Zwischendecke abgeschlossen. Diese hatte den Zweck, die Hitze zu stauen, die dann den Rauchdom und schließlich den Abzug in der Kuppel des Ofens erreichte.

Die Wände des Ofens oder Ofenmantels wiesen Kontrollöffnungen auf, durch die der Töpfer jederzeit das Fortschreiten des Brandes beobachten und wohl steuern konnte. An einer Seite war der Ofenmantel großflächig durchbrochen; dabei handelt es sich um die Einsetzöffnung. Von hier aus wurden nach einer bestimmten Ordnung und mit großer Sorgfalt die zu brennenden Gefäße in den Ofen eingebracht. Man war sich nämlich durchaus bewusst, dass die Hitzeverteilung im Ofen nicht regelmäßig war. Die besten Brennergebnisse ließen sich in der Mitte der Brennkammer erzielen. Daher wurde die Feinkeramik hier eingesetzt, während weniger hochwertige Keramik an der Peripherie ihren Platz fand. Verständlich ist auch, dass größere Gefäße aufgrund ihres Gewichts in den unteren Lagen eingebracht wurden. Kleinere Gefäße hingegen wurden ganz bewusst oben in der Brennkammer eingebracht, weil ihnen hier eine praktische Funktion zukam: Sie bildeten einen zusätzlichen Hitzestau, der für die Qualität des Brandes hilfreich war. Beim Beschicken der Brennkammer war es wichtig, zwischen den einzelnen Gefäßen Abstandshalter einzubringen, damit die Hitze zwischen den Objekten zirkulieren konnte und so die Gefahr eines Fehlbrandes verringert wurde.

Die Einsetzöffnung wurde nach der Befüllung des Ofens zugemauert. Aber die Brennkammer war nicht der einzige Bereich, der dem Brand diente. Aus einer korinthischen Bildtafel des 6. Jhs. v. Chr. wissen wir, dass auch in der „Hölle“ Gefäße einfacherer Art gebrannt wurden.

Nach dem Beschicken des Ofens begann nun der Brennprozess. Bei einem Vorfeuer entzog man dem Brenngut in etwa acht bis neun Stunden die Wasserrückstände. Der eigentliche Brennprozess setzte nach sechs oder sieben Stunden bei einer Hitze von 500 Grad ein und stieg bis auf maximal 950 Grad. Dabei begannen die Gefäße zu glühen und sich farblich zu verändern.

Wenn wir heute bewundernd vor griechischen Gefäßen mit ihrer schwarz glänzenden Oberfläche stehen, kommt fast reflexartig die Frage, wie die antiken Töpfer dieses Ergebnis erzielten? Lange hat die Forschung darüber diskutiert und konnte das Rätsel inzwischen lösen.

Dazu muss man sich noch einmal mit dem Schlämmen des Tons beschäftigen: Der Ton wird nämlich soweit gereinigt, bis sehr kleine Tonpartikel entstehen, die stark eisenhaltig sind. Diese Masse wird auf das Gefäß aufgetragen. Im Ofen versintert die Oberfläche bei 900 Grad. Unter Zufuhr von Sauerstoff wird das Gefäß in ca. acht Stunden zunächst rot, weil sich die Eisenpartikel in Eisenoxyd verwandeln. Dann wird der Ofen gedrosselt. So entstehen Rauch und Kohlenmonoxyd. In dieser Umgebung verwandelt sich Eisenoxyd in schwarzes Eisenoxyduloxyd: Die Gefäße werden komplett schwarz. In einer letzten Brennphase wird der Ofen wieder geöffnet; der nun einströmende Sauerstoff führt zu einer Reoxydation der nicht mit dem Schlicker versehenen Flächen. Bei dem eben beschriebenen Prozess spricht man von einem Drei-Phasen-Brand.

Organisation der Werkstätten

Betrachtet man die Organisation der Werkstätten, so lassen sich griechische und römische Handwerksbetriebe nicht miteinander vergleichen. Dies gilt besonders für die Produktionsstätten der Terra Sigillata, die daher weiter unten gesondert behandelt werden. Aber es gibt auch Aspekte, die in griechischen und römischen Werkstätten gleich sind. Dabei handelt es sich um Grundvoraussetzungen, die man mit dem Begriff Umweltbedingungen zusammenfassen kann. Der wichtigste Punkt dabei ist das Vorhandensein von Wasser, das im Produktionsprozess eine wichtige Rolle spielte (siehe S. 20). Bei der Keramikherstellung entsteht eine relativ hohe Umweltbelastung durch Staub und Rauch. Außerdem geht von den Betrieben ein hohes Brandrisiko aus. Diese Faktoren führten dazu, dass Töpfereien, aber auch Schmiedewerkstätten, die vergleichbare Umweltbelastungen produzierten, in Randzonen von Siedlungen, oft auch außerhalb von Stadtmauern, angelegt wurden.

Als Beispiele können der Kerameikos in Athen und ein jüngst ausgegrabenes Handwerkerquartier im sizilischen Selinunt angeführt werden. In Athen lag das Quartier außerhalb der Stadt, verfügte über ein ausreichendes Dargebot an Wasser aus dem Eridanos und zudem gab es Tonlagerstätten (siehe S. 15). In Selinunt konnte in der Siedlungsperipherie eine hohe Konzentration von Töpferwerkstätten beobachtet werden.

Blickt man auf den römischen Bereich, so muss man nicht in die Ferne schweifen. In Mainz-Weisenau wurden im Bereich der Gräberstraße, also auch außerhalb des eigentlichen Siedlungsareals, Reste von Töpferwerkstätten freigelegt.

Die außerstädtische Lage der Töpferbetriebe und die oben skizzierte Brandgefahr wirkten sich vielfach auch auf die bauliche Ausführung der Architektur aus. Scheibler geht davon aus, dass von den Werkstätten vor dem 4. Jh. v. Chr. kaum etwas erhalten sei und man sich einen Töpferbetrieb als primitive Architektur mit Holz und Lehmziegeln vorstellen müsse.

Allerdings gibt es auch Befunde, die darauf hindeuten, dass es nicht immer ganz so primitiv sein musste. Bei der Untersuchung des Handwerkerviertels in Selinunt stießen die Ausgräber auf eine Töpferwerkstatt, die im Jahr 409 v. Chr. – aus unserer heutigen Sicht glücklicherweise – durch die Karthager zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde. Daher liegt bei dieser Werkstatt eine Momentaufnahme vor; neben den baulichen Befunden konnten zahlreiche Werkzeuge und Hilfsmittel zur Keramikproduktion ausgegraben werden.

Die wichtigsten Bestandteile der Töpferwerkstatt sind natürlich die Öfen, von denen vier große Anlagen beobachtet wurden; zwei von ihnen wiesen eine rechteckige Form auf, während die anderen zwei jeweils eine Rundform besaßen. Bei den Rundöfen sind auch Reste der Lochtenne erhalten.

Nördlich eines Rundofens wurden auch die Reste eines großen Werkstattraumes freigelegt, der einst überdacht war. Der Boden bestand aus wiederverwendeten Dachziegeln. Außerdem konnte in dem Raum ein Brunnen ausgegraben werden, aus dem das für die Produktion nötige Wasser entnommen werden konnte. Eine Reihe von Kleinfunden deutet darauf hin, dass sich hier auch ein kleines Heiligtum befand.

Man kann davon ausgehen, dass sich sowohl griechische als auch römische Töpferwerkstätten für den Betrieb eines Brennofens zusammenschlossen. Als Grund dafür sind die hohen Kosten anzusehen. Besonders für römische Terra Sigillata-Töpfereien lässt sich der gemeinsame Betrieb gut nachvollziehen (siehe S. 83).


Gefäße in Griechenland – verwirrend viele Formen. Wozu sie dienten, wie sie sich entwickelten und woher sie stammten – Antworten auf Fragen begeisterter Museumsbesucher findet man im Folgenden. Auch Sonderentwicklungen abseits der großen Produktionszentren wie Korinth und Athen werden hierbei aufgerufen.

Eine kurze Übersicht

Spricht man von griechischer Keramik, so muss man sorgfältig differenzieren. In der Region, die gemeinhin als griechische Welt im klassischen Sinne bezeichnet wird, gab es Vorläuferkulturen, die man unter der Bezeichnung kretisch-mykenische Kultur zusammenfasst. Diese ging etwa um 1100 v. Chr. unter und es kam zu einem radikalen kulturellen Bruch. Ihre keramischen Erzeugnisse bleiben an dieser Stelle unberücksichtigt.

Von griechischer Keramik können wir erst ab 1000 v. Chr. sprechen. In Attika, auf Euböa und Kreta entwickelte sich ein Kunststil, der als protogeometrisch bezeichnet wird, der schließlich in ganz Griechenland um 900 v. Chr. in den geometrischen Stil übergeht. Viele Gefäßformen, die sich später finden lassen, werden schon in dieser Zeit angelegt. In Darstellungen zur antiken Keramik werden als Zentren neben Attika, Argos, Euböa, die Kykladen, aber auch Ostgriechenland und Korinth genannt.

Aufgrund der interkulturellen Kontakte, die im östlichen Mittelmeer nie gänzlich zusammengebrochen waren, lässt sich ab dem späten 8. Jh. v. Chr. ein Stil beobachten, der als orientalisierende Periode bezeichnet wird. Motive wie Löwen, Greifen, Sphingen und andere Fabelwesen sowie Polychromie kennzeichnen diese Keramik, die von korinthischen Herstellern dominiert wird. Aber auch an anderen Orten – so in Athen – wird dieser Stil tradiert.

Im frühen 7. Jh. v. Chr. setzte eine neue Entwicklung ein: In Korinth ging man dazu über, schwarzfigurige Vasen zu fertigen, d. h. auf den Gefäßkörper wurden mit Schlicker Motive gezeichnet, die durch eingekratzte Linien strukturiert wurden (siehe auch S. 25). Die Herstellung endete ca. 550 v. Chr.

In Athen setzte die Produktion dieser Keramik um 630 v. Chr. ein und hielt sich bis zum frühen 5. Jh. v. Chr. Die zunehmende Perfektionierung der athenischen Keramikproduktion führte zu einer massiven Verbreitung dieser Ware.

Bereits ab der Mitte des 6. Jhs. v. Chr. entwickelte sich in Athen die rotfigurige Vasenmalerei, d. h., die Motive blieben tongrundig und erhielten eine feine Binnenzeichnung mit Schlicker. Dabei handelt es sich um eine Methode, die zahlreiche künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten bot. Rotfigurige Keramik hielt sich bis in das späte 5. Jh. v. Chr. hinein, verlor dann aber an Bedeutung zugunsten anderer Keramikarten wie Glanztonkeramik, reliefverzierter Ware usw.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass es über Athen hinaus noch zahlreiche andere Zentren für Keramikproduktion gab. Sie hier darzustellen, würde aber den Rahmen des Möglichen sprengen. Vereinzelt wird aber im Folgenden darauf verwiesen.

Mit dem Zeitalter des Hellenismus, in dem kulturell eng gezogene Grenzen verschwinden, wird es schwieriger, von griechischer Keramik zu sprechen. Über diese lässt sich letztendlich auch eine Brücke zur römischen Keramik schlagen.

Epochen in Griechenland

Die griechische Geschichte und das Kunstschaffen werden allgemein in verschiedene Abschnitte gegliedert. Die folgende Tabelle dient der Orientierung.


Geometrische Epoche 900 – 700 v. Chr.
Archaische Epoche 700 – 480/​70 v. Chr.
Orientalisierende Periode 700 – 650 v. Chr.
Früharchaische Periode 650 – 580 v. Chr.
Hocharchaische Periode 580/​70 – 540/​30 v. Chr.
Spätarchaische Periode 540/​30 – 480/​70 v. Chr.
Klassische Epoche 480/​70 – 300 v. Chr.
Frühklassik 480/​70 – 450 v. Chr.
Hochklassik 450 – 430/​20 v. Chr.
Reicher Stil 420 – 400/​390 v. Chr.
Spätklassik 400/​390 – 300 v. Chr.
Hellenismus 300 – 31 v. Chr.
Frühhellenismus 300 – 250 v. Chr.
Hochhellenismus 250/​40 – 160/​50 v. Chr.
Späthellenismus 150 – 31 v. Chr.

Gefäßformen und Gefäßtypen

Die griechische Keramik weist eine Vielfalt von Formen, Verwendungszwecken und unterschiedlichen Qualitäten auf. Sie lässt sich in drei Bereiche gliedern: die Feinkeramik, die gröbere Haushaltskeramik und die Schwerkeramik. In diesem Abschnitt werden weitestgehend die ersten beiden Kategorien vorgestellt, während es sich für die Schwerkeramik empfiehlt, sie im Kontext mit der römischen zu betrachten (siehe S. 93 ff.).

Wie erklärt sich diese Vielfalt? Grundsätzlich wird man festhalten müssen, dass die Formen dieser Gefäße in der Antike vor allem durch unterschiedliche Verwendungszwecke zu erklären sind. In der Forschung wird dabei nach der Zweckform unterschieden: Dahinter verbirgt sich die Frage, ob das Gefäß zum Transport dienen sollte oder ob in ihm Flüssigkeiten wie Wein oder Öl aufbewahrt werden sollten.

Dies allein vermag es aber nicht, die Vielzahl der Formen zu erklären. Gerade Griechenland, das durch seine geographischen Rahmenbedingungen oft nur kleinteilige Siedlungskammern ausbildete, förderte einen von der Zweckform ausgehenden Variantenreichtum, der zusätzlich durch den Faktor Zeit gesteigert wurde. Bei diesen lokalen und zeitlichen Varianten spricht die Forschung dann von einem Typus.

Was verbirgt sich nun hinter den einzelnen Gefäßen und wie kann die Forschung die Funktion erklären? Eine wichtige Quelle für die Nutzung sind die Gefäße selbst mit ihren Bildern, die aus ganz unterschiedlichen Lebensbereichen stammen. Sie zeigen detailreich, wie die dargestellten Menschen die Gefäße nutzten. Zusammenfassend lassen sich fünf Bereiche erkennen; dabei handelt es sich um Haus und Markt, SYMPOSION, Sport, Totenkult und Ritus. Als Beispiel lässt sich etwa eine Brunnenszene auf einer attischen Hydria anführen, die Frauen beim Wasserholen zeigt (Abb. 4).

Natürlich sind auch die schriftlichen Quellen wichtig. Diese erwähnen Gefäßnamen zwar häufig; doch wird der Kontext ihrer Nutzung meist nicht näher beschrieben. Allerdings gibt es auf einigen Gefäßen Graffiti, die diese bezeichnen. Noch komplizierter wird die Benennung der Gefäße durch die Einführung von Namen seit dem 19. Jh., die sich inzwischen zwar als falsch erwiesen haben, sich jedoch hartnäckig in der Literatur behaupten. Eine vergleichbare Problematik findet sich auch bei der römischen Keramik (siehe S. 57 ff.).

Abb. 4: Brunnenszene auf einer attisch-schwarzfigurigen Hydria, um 520 v. Chr., Münster, Archäologisches Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität, Inv. 564.

In den letzten Jahrzehnten haben sich aber neue Ansätze bei der Beantwortung der Frage nach der Nutzung ergeben. Ging es in der älteren Forschung oft nur um das Objekt als solches, so interessieren heute vor allem auch die möglicherweise erhaltenen Inhaltsreste. Durch naturwissenschaftliche Methoden konnte man zu Erkenntnissen gelangen, die es erlauben, bereits Bekanntes genauer zu bewerten.

Schauen wir zunächst auf die Feinkeramik, weil diese in den Museumsvitrinen wohl am häufigsten vertreten ist. Um dieses Material zu erschließen, scheint es sinnvoll, einer Gliederung nach Funktionen zu folgen, sodass sechs Gruppen entstehen.

Amphoren

Die Forschung hat eine Reihe von Gefäßen zu einer Gruppe unter der Bezeichnung „Amphoren“ zusammengefasst. Sie gibt es sowohl als Feinkeramik als auch als Schwerkeramik (siehe S. 96 ff.). Als Produkt der Feinkeramik dienen sie wie ihre Gegenstücke aus der Schwerkeramik der Aufbewahrung von Flüssigkeiten; darüber hinaus kommt ihnen aber auch ein repräsentativer Charakter zu. Charakterisiert werden die Gefäße dieser Gruppe vor allem durch zwei vertikal angebrachte Henkel, die im oberen Bereich des Gefäßes zu finden sind. Der eigentliche Gefäßkörper ist häufig recht schlank und dafür ziemlich hoch angelegt. Als Deminutiv kommt der Name „Amphoriskos“ vor, welcher sehr kleine Amphoren bezeichnet.

Abb. 5: Formenübersicht zu griechischen Amphoren.

1 Schulterhenkel amphore

2 Halsamphore

3 Pelike

4 Kados

5 Loutrophoros

6 Nolanische Amphore


Abb. 6: Attisch-schwarzfigurige Halsamphore, um 500 v. Chr., Münster, Archäologisches Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität, Inv. 672.

Abb. 7: Attischschwarzfigurige Bauchamphora, um 530 v. Chr., Düsseldorf, Hetjens-Museum.

Die Übersicht zeigt für die Gruppe der Amphoren eine recht große Bandbreite, die sich auch in den einzelnen Bezeichnungen spiegelt. In Ermangelung antiker Begriffe bedient man sich hier gewisser konstruktiver Merkmale: So gibt es etwa Amphoren, deren Henkel ausschließlich auf der Gefäßschulter sitzen und die daraus resultierend als Schulterhenkelamphoren bezeichnet werden (Abb. 5, 1). Daneben gibt es etwa die Halshenkel- oder Halsamphora, weil die Henkel oben am Hals ansetzen und zur Schulter herabgeführt werden (Abb. 5, 2. 6).

Neben den bisher erwähnten Amphoren, deren Gefäßkörper schlank war, gehören in diese Gruppe auch Gefäße, deren Körper bauchig gehalten und deren Gefäßmündung auch weiter sind. Hier kann man sofort davon ausgehen, dass diese Gefäße einen anderen Zweck erfüllten als die oben genannten. Sie eigneten sich vor allem zum Mischen oder zur Entnahme von Flüssigkeiten. Hier sind etwa die Bauchamphora (Abb. 7), die Pelike (Abb. 5, 3. 8) oder der Kados (Abb. 5, 4) anzuführen.

Bei einigen Typen fällt es schwer, sich die in der Forschung angeführten Verwendungszwecke vorzustellen. Die Loutrophoros (Abb. 5, 5), ihrem Wesen nach sicher eine Halsamphora, ist mit einem überproportionalen Hals versehen – er kann durchaus die Hälfte des Gefäßhöhe ausmachen – soll besonders gut zum Ausschütten von Flüssigkeiten geeignet sein.

Ein wichtiges Fest der Athener mit besonderer Keramik

Die Panathenäen waren ein wichtiges Fest in Athen zu Ehren der Stadtgöttin Athena. Im Rahmen des Festes wurden verschiedene sportliche Wettkämpfe durchgeführt und die Sieger erhielten als Preis besonders geformte, schwarzfigurige Gefäße, die mit Öl gefüllt waren, die sog. Panathenäischen Preisamphoren. Aber nicht das Gefäß selbst war der eigentliche Preis, sondern der Inhalt.

Abb. 8: Attisch-rotfigurige Pelike, 510 – 500 v. Chr., Paris, Musée du Louvre, Inv. G 65.

Abb. 9: Nolanische Amphore (ca. 470 – 450 v. Chr.). Die Darstellung zeigt Herakles mit dem Delphischen Dreifuß, verfolgt von Apollon. London, British Museum, Inv. GR 1867.5 - 8.1115.

Andere Gefäße wiederum, die man als Halsamphore bezeichnen kann, werden nach ihrer Herkunft bezeichnet. So gibt es es zum einen die Panathenäischen Preisamphoren (Athen), die zugleich auf den Anlass ihrer Fertigung hinweisen, oder zum anderen die Nolanischen. Bei den Nolanischen Amphoren ist dieser Ausdruck etwas irreführend, weil es sich dabei um attische Keramik handelt, die ausschließlich für den Markt im unteritalischen Nola gefertigt und dort gefunden wurde (Abb. 5, 7. 9).

Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.

₺442,95

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
196 s. 77 illüstrasyon
ISBN:
9783945751275
Telif hakkı:
Автор
İndirme biçimi:
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок
Metin
Средний рейтинг 0 на основе 0 оценок