Kitabı oku: «Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane», sayfa 11

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Thomas Hansen erinnerte sich.

"Lassen Sie ihn so liegen!", sagte die kühle Männerstimme, die Thomas Hansen herumfahren ließ. Er sah in ein eckiges, grobgeschnittenes Gesicht, dessen markantester Punkt die hervorspringende Nase war.

Thomas hatte den Kerl noch nie zuvor gesehen.

"Wer... wer sind Sie?", fragte Thomas schluckend.

"Unwichtig", kam die kühle Erwiderung. Das Gesicht des Mannes blieb dabei regungslos.

"Haben Sie Otto..."

"Sie müssen Thomas Hansen sein."

Thomas nickte. Und gleichzeitig ging ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. Er hatte das untrügliche Gefühl, unvermittelt in etwas hineingeschliddert zu sein, das entschieden zu groß für ein kleines Licht ihn war.

Aber jetzt gab es keine Wahl mehr. Nun konnte er nur noch hoffen, so schnell und mit so wenig Schaden wie irgend möglich wieder aus diesem Schlamassel herauszukommen.

"Woher wissen Sie meinen Namen?", fragte Thomas, weil ihm nichts Besseres einfiel.

"Von Otto."

"Ach, ja?"

"So hat er sich Ihnen gegenüber genannt."

"Arbeiten Sie für dieselben Leute wie Otto?"

Der Mann nickte. Ganz langsam.

"Ja."

Thomas zuckte die Schultern und wusste nicht so recht, ob er darüber nun erleichtert sein sollte.

"Dann verstehe ich nicht, wieso..."

Der Mann unterbrach ihn: "Seien Sie jetzt besser still und hören Sie mir genau zu!"

Thomas schluckte, während er dem toten Otto noch einen kurzen Blick zukommen ließ.

"Ich höre."

Als Thomas dann die Stimme seines Gegenübers hörte, dachte er an klirrendes Eis.

"Sie haben unsere Aufträge immer zu unserer Zufriedenheit durchgeführt. Sie bekommen jetzt einen letzten."

"Und der wäre?"

"Sorgen Sie dafür, dass Otto verschwindet. Für immer."

"Wie soll ich das machen?"

"Ihr Problem. Ich will auch gar nicht wissen, was Sie tun, aber ich nehme an, da Ihre Fantasie ausreicht, um die Sache über die Bühne zu bringen. Die Zahlung erfolgt auf dem üblichen Weg."

Dann näherte sich der Mann, sah Thomas einen Augenblick lang nachdenklich an und wandte sich dann der Leiche zu. Er beugte sich über den Toten und suchte in dessen Jackentaschen herum.

"Was machen Sie da?", fragte Thomas dämlicherweise.

"Ich nehme Otto die Papiere ab - und was er sonst noch so in den Taschen hat. Er braucht das Zeug ja jetzt nicht mehr."




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"Und dann?", drang Katjas glasklare Stimme in Thomas' Bewusstsein.

Er zuckte die Achseln.

"Na, ich habe gemacht, was der Kerl gesagt hat."

"Du hast..."

"...eine Leiche verschwinden lassen, ja. Was weiß ich, warum Otto sterben musste? Vielleicht hat er doppeltes Spiel gespielt oder so etwas. Oder er ist irgendeiner internen Intrige zum Opfer gefallen. Ich konnte ihn jedenfalls nicht wieder lebendig machen."

"Was hast du mit ihm gemacht?"

"Verbuddelt."

"Einfach vergraben?"

Thomas hasste es über diese Sache zu sprechen. Aber besonders hasste er es, nach Details gefragt zu werden. Er antwortete aber trotzdem. „Vorher habe ich ihn noch ein bisschen mit Säure behandelt. Wegen den Fingerabdrücken und so. Das Gesicht habe ich auch unkenntlich gemacht."

Katja seufzte.

"Wo liegt Otto?"

"Spielt doch keine Rolle!", grunzte er.

"Und jetzt hast du den Kerl in Verdacht, den du in der Wohnung getroffen hast?", schloss Katja messerscharf. "Du denkst, dass er etwas mit dem Anschlag zu tun hat!"

"Natürlich!"

"Wie sah er aus, wie alt war er?"

"Etwas älter als ich", sagte Thomas.

"Dann glaube ich nicht, dass er es war, der auf dem Motorrad saß?"

"Bist du dir da wirklich sicher?" Thomas' Tonfall hatte einen Anflug von Sarkasmus.

"Naja...", meinte sie und hob hilflos die Hände.

"Der Mann war sehr hager und sehr gut durchtrainiert, so jedenfalls mein Eindruck. Und wenn er das gehalten hat... Der Motorradfahrer hatte immerhin einen Helm auf! Was willst du da schon erkannt haben!"

Katja atmete tief durch, erhob sich und ging dann unruhig vor dem Fenster auf und ab. "Vielleicht hast du recht", murmelte sie.

Thomas nickte.

"Sicher habe ich recht!"

"Und was sollen wir jetzt machen? Rumsitzen und Däumchen drehen, bis er dich erwischt hat? Auf diesen Killer warten wie ein Kaninchen vor der Schlange? Nee, du, dazu habe ich keine Lust!"

Thomas lachte heiser und meinem Anflug von Verzweiflung.

"Und was schlägst du vor?", fragte er dann.

"Und wenn du doch zur Polizei...?"

"Meinst du, ich habe Lust, in den Knast zu wandern?"

Indessen ging die Haustür auf. Jemand kam ins Haus.

"Das wird Marc sein!", vermutete Katja.

Thomas nickte leicht. "Möchte wissen, wo der Junge sich den ganzen Tag herumtreibt! Für sein Abi macht er jedenfalls nichts!"

Katja konnte da nur die Augen verdrehen.

"Das ist doch jetzt wohl völlig unwichtig!", behauptete sie.

Mit schlurfenden Schritten kam ein hochgewachsener, schlaksiger Lockenkopf durch die Tür. Das war Marc, der Sohn des Hauses, auf dem alle Hoffnungen ruhten und der so wenig davon erfüllen konnte.

"Hallo", nuschelte er so nachlässig, wie er in allem anderen auch war.

"Hallo", erwiderte Thomas, ohne seinen Sohn anzusehen.

Thomas nahm einen Schluck aus der Bierflasche. Dann blickte er auf und fragte: "Ist was?"

Marc hatte die Hände in den Taschen vergraben und zuckte die schmalen Schultern.

"Mama hat mir gesagt, du wolltest noch ein Hühnchen mit mir rupfen."

Thomas machte eine wegwerfende Handbewegung.

"Ein andernmal", murmelte er.

"Mir auch recht.

"Gut."

"Noch was anderes."

Thomas sah seinen Sohn erstaunt an.

"Was denn?"

Marc fingerte einen Umschlag aus der Jackentasche heraus und legte ihn auf den niedrigen Wohnzimmertisch.

"Hier, das klemmte im Briefschlitz!" sagte er dazu.

"Ein Umschlag?"

Thomas nahm ihn an sich. Keine Adresse, nichts. Aber zugeklebt war er.

"Was ist drin! Nun mach doch schon auf!", forderte Katja.

"Nein...", murmelte Thomas. "Jetzt nicht." Und dabei fühlte er, wie seine Hände zitterten, als er den Umschlag in die Hemdtasche steckte.




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Thomas öffnete den Umschlag später, im Schlafzimmer. Ein Foto, mehr war nicht darin. An der linken Ecke oben hatte es ein Eselsohr.

Auf dem Bild war das Gesicht eines Mannes zu sehen. Die Augen waren weit aufgerissen und starr. Aus dem Mund sickerte Blut. Man hatte ihm die Zähne eingeschlagen und auf seiner Stirn war ein kleines, rotes Einschussloch.

Thomas lief es eiskalt über den Rücken, und das nicht nur wegen des Zustandes, in dem sich der Abgebildete befand.

Katja kam herein.

Sie sah Thomas auf der Bettkante sitzen, das Gesicht farblos, der Blick leer und ins Nichts gerichtet. Sie setzte sich neben ihn, legte die Hand auf seine Schulter. Er ließ zu, dass sie ihm das Bild aus der Hand nahm.

"Das war alles?", fragte sie.

"Ja. Ich wollte es nicht aufmachen, solange der Junge dabei war." Er zuckte die Achseln.

Katja verengte ein wenig die Augen, als sie das Foto betrachtete.

Dann sagte sie: "Der Mann auf dem Foto sieht aus, als ob..." Sie brach ab.

Thomas nickte.

"Als ob er tot ist. Ja. Du kannst dich drauf verlassen: Er IST tot."

"Wer ist es?"

"Es ist der Mann, den ich damals in Ottos Wohnung getroffen habe."

"Bist du sicher?"

"Hundertprozentig. Er ist zwar ein paar Jahre älter geworden, aber das Gesicht habe nicht vergessen. All die Jahre nicht! Nein, ich bin mir absolut sicher. Da gibt es keinen Zweifel."

"Er sieht schlimm aus..."

Thomas lächelte matt.

"Nicht so schlimm, wie manches, was man im Fernsehen sieht!", meinte Thomas schnoddrig.

Katja verzog das Gesicht.

"Dumme Sprüche kannst du dir jetzt wirklich sparen, Thomas! Jetzt geht es um dein Leben! Hast du das immer noch nicht begriffen?"

"Reg dich ab!"

"Reg dich ab! Reg dich ab!", äffte Katja ihn nach und fuhr sich mit Linken durch die Haare. "Ich will mich aber nicht abregen!" Sie atmete tief durch und forderte dann nach kurzer Pause: "Nun sag doch schon was! Kannst du dir irgendwie zusammenreimen, was das zu bedeuten hat?“

„Schatz! Ich habe keine Ahnung! Dieser Mann... Ich weiß ja nicht einmal seinen Namen! Jemand hat ihn umgebracht, und zwar auf ziemlich bestialische Weise. Aber warum? Keine Ahnung!"

"Und warum schickt man dir das Foto?"

"Wenn ich's wüsste, würde ich es dir sagen!"

Katja hob die Augenbrauen.

"Wirklich?"




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Katja trommelte nervös mit den Fingern auf dem Tisch, während im Hintergrund die Kaffeemaschine brodelte und dabei fast den Nachrichtensprecher im Radio übertönte.

Thomas brauchte heute anscheinend länger als sonst, um sich fertig zu machen.

Als er dann endlich kam, hatte er etwas Schweres in der Hand, das er dann neben seinem Teller auf den Tisch legte.

Es war eine Pistole.

"Meine Güte, woher hast du denn die?", fragte Katja erstaunt.

"Die alte Sportpistole von deinem Vater", murmelte Thomas und zuckte dabei die Achseln. "War gar nicht so einfach, das Ding wiederzufinden."

Katja zählte schnell zwei und zwei zusammen. Und ganz gleich, wie man die Sache auch betrachtete: Es gefiel ihr nicht.

"Meinst du...", begann sie, aber sie wurde von ihm unterbrochen.

"Na, jedenfalls will ich mich nicht einfach so abknallen lassen, wenn der Kerl hier auftaucht", meinte er und versuchte ein Lächeln, das sie nicht erwiderte. "Ich habe sogar etwas Munition gefunden. Hoffentlich funktioniert das alte Ding auch noch und fliegt mir nicht beim ersten Schuss um die Ohren!"

"Kannst du denn damit umgehen?", fragte Katja dann ganz pragmatisch.

"Ich denke schon. Schließlich war ich ja auch mal bei der Bundeswehr."

"Ich hoffe, du machst nicht nur noch alles schlimmer - mit dem Ding da!"

"Was soll denn schlimmer werden?"

"Ja, willst du ihn vielleicht einfach über den Haufen knallen, den Kerl?"

Thomas schüttelte den Kopf.

"Nicht einfach so. In Notwehr. Verstehst du? Darauf hat jeder ein Recht, ich auch."

Thomas nahm sich ein Brötchen und griff nach dem Marmeladenglas.

"Haben wir eigentlich keine Himbeerkonfitüre mehr?"

"Nein. Nur noch Ananas. Morgen gehe ich einkaufen."

Katja nahm einen Schluck von ihrem Kaffee.

Dann sagte sie plötzlich:

"Ich habe noch einmal über alles nachgedacht."

"Es ist schon spät!", gab Thomas mit vollem Mund zurück. "Ich muss in die Firma."

Katja musterte ihn: "Wenn das wirklich Stasi-Leute sind, die dich da jetzt auf dem Kieker haben, dann frage ich mich, weshalb die dich verfehlt haben!"

Thomas runzelte die Stirn und hörte einen Moment zu kauen auf.

"Na, weil ich mich schnell genug geduckt habe, deswegen", meinte er dann und lachte dabei verlegen. "Du Hättest es wohl lieber, wenn es anders gekommen wäre, was?

"Quatsch!"

"Naja..."

"Über so etwas macht man keine Scherze, Thomas!" Sie verschränkte die Arme vor der Brust und beugte sich dann nach vorn über den Tisch. "Überleg doch mal! Wenn das Profis waren, wieso dann eine solche Stümperei? Vielleicht vermutest du den Killer in einer ganz falschen Ecke und es hat am Ende gar nichts mit diesem Stasi-Zeug zu tun! Kann doch auch sein, oder?"

"Aus welcher Ecke soll's denn sonst kommen, Katja?"

"Keine Ahnung!"

"Na siehst du, dir fällt sonst auch keine Adresse, von der das kommen kann."

Thomas steckte den Rest des Brötchens in den Mund und stand auf.

"Das haben wir doch alles schon hundertmal durchgekaut!", murmelte er.

"Und was soll dieses Foto?", fragte Katja. "Darüber habe ich mir auch dem Kopf zerbrochen!"

"Mein Gott, ich weiß es nicht!"

"Und wenn das eine Art Warnung ist? So nach der Art: Der hier ist schon tot und du bist der nächste?"

Er zuckte mit den Schultern.

"Warum sollten sie so etwas tun? Das ergibt nur einen Sinn, wenn..."

Katja nickte.

"Wenn sie dich gar nicht um jeden Preis töten wollen, Thomas!", vollendete sie. "Vielleicht kannst du dich mit ihnen... einigen..."

Er lachte heiser und schüttelte dabei den Kopf.

"Nein", murmelte er.

"Und warum nicht? Man könnte es versuchen!"

"Wie stellst du dir das vor? Den einzigen, den ich von dieser Bande etwas besser kannte war dieser Otto. Aber auch von dem wusste ich so gut wie nichts. Nichts, hörst du? Nur seinen falschen Namen und sein Gesicht. Und die Tatsache, dass er tot ist."

"Du vergisst den Mann auf dem Foto", gab Katja zu bedenken.

"Von dem weiß ich noch weniger."

Katja stand jetzt auch auf.

"Herrgott, du bist doch früher auch mit diesen Leuten in Kontakt gekommen, wenn's nötig war - irgendwie!"

"Nein."

Sie verstand nicht.

"Was heißt nein?"

"Es war immer umgekehrt. Sie haben mit mir Kontakt aufgenommen. Es war eine Einbahnstraße. Sie wussten alles über mich und ich nichts über sie. Das waren nun mal die Spielregeln und ich hatte weder die Lust noch überhaupt die Möglichkeit, daran etwas zu ändern." Er sah sie an. "Aber mir wird schon was einfallen!", meinte er. "Ich hoffe, du hältst zu mir!"

Ihre Züge wurden etwas sanfter. Sie kam näher, umrundete den Tisch und nestelte an seinem Hemdkragen.

"Sicher tu ich das!"

"Wirklich?"

"Es hängt alles davon ab."

"Ich weiß."

Er nahm sie in den Arm. Etwas hölzern zwar, aber er tat es. Er roch ihr Haar, während er ihre Stimme hörte: "Was immer gewesen ist, es ist lange her und es war eine andere Zeit."

Thomas strich ihr über den Kopf.

"Ja", sagte er. "Jeder hat das Recht auf einen Fehler, oder?"

"Sicher."

Er löste sich von ihr.

Sie brachte ihn noch zur Tür.

"Hast du unseren Herrn Sohn eigentlich schon geweckt?", erkundigte er sich noch.

Sie nickte.

"Schon dreimal!"

"Der schafft doch nie und nimmer seinen Bus!"

"Ich werde nachher etwas früher zum Dienst fahren, dann kann ich ihn mitnehmen."

Thomas schüttelte den Kopf.

"Einen verwöhnten Pimpel haben wir da großgezogen!"

"Wie du schon sagtest: Jeder hat das Recht auf Fehler."

"Ja, und unser gemeinsamer Fehler wird hoffentlich bald ein Stück erwachsener!"




15


"Dein Freund hat wieder angerufen!", begrüßte Kalli seinen Chef, als der gerade aus dem Wagen gestiegen war.

Thomas Hansens Gesicht verfinsterte sich leicht.

"Was?", fragte er überflüssigerweise.

"Na, du weißt schon, der eine da... Sag mal, was steckt da eigentlich hinter? Was will der Kerl von dir?

"Ich weiß es nicht", erklärte Thomas. Er wollte an Kalli vorbei, aber der fasste ihn leicht an der Schulter.

"Brauchst du irgendwie Hilfe, Chef?"

"Quatsch!"

"Ach komm schon! Ich kenn dich doch! Das sieht doch ein Blinder, dass mit dir was nicht in Ordnung ist!"

Thomas versuchte ein milderes Gesicht aufzusetzen.

"Es ist alles okay", behauptete er und seufzte. "Jedenfalls gibt es keine Probleme, die ich nicht selber lösen könnte..."

In Kallis Gesicht stand der blanke Zweifel.

"Du weißt, ich bin dein Freund", sagte er dann gedämpft. "Du kannst auf mich zählen."

Thomas nickte.

"Danke, Kalli. Wirklich vielen Dank."

"Ich habe das nicht nur einfach so dahingesagt!"

Thomas' Lächeln war noch dünner als der Kaffee, den seine Frau ihm morgens machte.

Er sagte noch einmal, fast so, als müsste er es sich selbst erst einreden: "Das weiß ich, aber ich komme gut klar. Es ist alles in Ordnung."

Kalli schüttelte den Kopf und nahm die Hand von Thomas Schulter.

"Entschuldigung, aber das glaube ich nicht. Du trägst jetzt immerhin eine Waffe."

"Woher...?"

Schulterzucken.

"Ich hab's vorhin zufällig gesehen, als ich ins Büro kam und du dir das Ding zurechtgerückt hast."

Thomas' Stimme klang ärgerlich.

"Weißt du was? Kümmere dich um deine Sachen, ja?"

"Wie du meinst!"




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Hansen war auf dem Weg zum Kreishaus, um den roten Alpha Romeo für einen Kunden beim Straßenverkehrsamt anzumelden.

Gehörte zum Service beim Autohaus Hansen. Man musste schließlich schon einiges bieten, um die Kundschaft einigermaßen bei Laune zu halten. Hansen fuhr zu schnell.

Eine innere Unruhe erfüllte ihm.

Das Kreishaus lag wie ein großer, erhabener Klotz auf einer Anhöhe.

Hansen befand sich sozusagen auf der Zielgeraden, einer breiten Schnellstraße.

Das Autoradio lief. Hansen summte den Oldie halblaut mit, der da gerade geträllert wurde. Eine sentimentale Schnulze, aber gut um sich jetzt etwas abzulenken.

Mit einem Seitenblick nahm er das große Plakat auf der Rechten wahr. COUNTRY-MUSIC IM KULTURHAUS! TOM ASTOR KOMMT!

Und während er noch dachte, dass die strahlendweißen Zähne des Schnulzen-Cowboys bestimmt nicht echt waren, hörte er hinter sich einen Motor aufheulen.

"Blöder Spinner, hast wohl den Führerschein im Lotto gewonnen, was?"

Ein rostiger, ziemlich zerbeulter Ford zog an ihm vorbei und begann, Hansens Alpha abzudrängen. Mit einem kräftigen Ruck kam der Ford gegen die Fahrertür des Alphas.

"Verdammt!"

Hansen sah die Leitplanke auf sich zu rasen. Knackend bog sich das Metall. Der Kotflügel des Alpha rammte sich in die Leitplanke.




17


"Thomas! Was ist passiert?"

"Halb so schlimm, Schatz. Aber es ist schön, dass du gekommen bist, um mich abzuholen!"

Katja wandte sich an den Mann im weißen Kittel, der sie stirnrunzelnd gemustert hatte, als sie hereingekommen war.

"Doktor, was ist los?", fragte sie.

"Ein paar Kratzer, Stauchungen, Prellungen. Aber es hätte viel schlimmer kommen können, Frau..."

"Hansen."

"Sie können Ihren Mann gleich mitnehmen."

"Gott sei Dank."

Der Arzt nickte und setzte ein geschäftsmäßiges Lächeln auf. Dann wandte er sich zum Gehen.

"Auf Wiedersehen!"

"Auf Wiedersehen!", gab Katja zurück, ohne den Arzt dabei anzusehen. Ihr Blick hing an Thomas. Aber ehe sie etwas sagte, wartete sie, bis der Arzt das Zimmer verlassen hatte.

"Am Telefon hast du etwas von einem Unfall gesagt!"

Thomas nickte.

"Ja, der Wagen ist hin!"

"Ach, was interessiert denn der Wagen? Was ist passiert?"

"So ein Idiot hat mich mit seinem Landrover von der Straße gedrängt und ist dann abgehauen! Ich hatte wirklich Glück! Wenn ich gegen einen der Bäume geknallt wäre, dann könntest du jetzt schon mal den Kuchen für die Beerdigung bestellen!"

Katja schluckte.

"Meinst du..."

Er nickte heftig. "Ja, genau das meine ich. Das war kein Unfall! Das war ein gezielter Anschlag!" Er schüttelte langsam und sehr nachdenklich den Kopf und rieb sich die Augen.

Katja holte einen Umschlag aus der Handtasche und reichte ihn ihrem Mann.

"Das hier war heute im Briefkasten!", erklärte sie dazu.

"Ein Umschlag ohne Adresse", murmelte Thomas gedehnt. "Hast du..."

"Ich habe hineingesehen, ja. Wieder ein Foto."

Der Umschlag war nicht zugeklebt worden. Thomas öffnete ihn und holte das Foto heraus.

"Ja...", murmelte Thomas, als ginge ihm ein Licht auf. Sein Gesicht verlor dabei den letzten Rest frischer Farbe.

Katja fragte: "Kennst du den Mann?"

"Warum meinst du, dass ich den auch kennen sollte?"

"Du bist ganz blass geworden!"

"Quatsch!"

"Das Foto ist schon älter. Schwarz-weiß und schlechte Qualität... Fällt dir der schwarze Rand auf? Den hat jemand mit Filzstift draufgemalt... Wie ein Trauerrand bei Todesanzeigen!"

"Sicher fällt mir der auf!", gab Thomas schulterzuckend zurück. Nach kurzer Pause fuhr er dann nachdenklicher fort: "Das heißt nichts anderes, als dass der Kerl auf dem Bild auch tot ist..."

"Und das er irgendwann auch dich erwischen wird! Thomas, das scheint ein Serientäter zu sein! Fragt sich nur, warum du auf seiner Liste stehst! Du musst etwas mit diesen beiden Männern gemeinsam haben."

Er sah auf.

"Und was sollte das sein?"

"Ich weiß nicht."

"Wenn wir wüssten, um wen es sich handelt, wären wir vielleicht ein bisschen schlauer! Du hast für die Stasi gearbeitet..."

"Na, und?"

"... und dasselbe gilt auch für den Mann auf dem ersten Foto."

"Ich nehme an, ja", bestätigte Thomas.

"Und wenn der hier ebenfalls zu dem Verein gehörte?"

"Sind wir dadurch weiter?"

"Ich weiß nicht", seufzte Katja.

"Na, siehst du!"

"Denk doch auch mal nach!"

Thomas zog sich seine Jacke an und verzog dabei ein bisschen das Gesicht vor Schmerzen.

"Was meinst du wohl, was mir die ganze Zeit im Kopf herumgeht, häh?", knurrte er.

"Schon gut."

"Gehen wir!"

"Meinetwegen!"

Er stand auf.

"Ah, das tut noch ganz schön weh!"

"Geht es?"

Er nickte mit verkniffenem Gesicht.

"Einigermaßen."

"Komm, ich helf dir!"

"Danke. Aber ich bin kein Krüppel!"

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Yaş sınırı:
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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
964 s. 8 illüstrasyon
ISBN:
9783956179556
Yayıncı:
Telif hakkı:
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