Kitabı oku: «Umgelegt vom Killer: Krimi Koffer 9 Romane», sayfa 10

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7


Thomas fuhr den Wagen direkt in die Werkstatthalle, bremste ziemlich abrupt, zog den Schlüssel ab und stieg aus.

Kalli Radowski näherte sich mit gerunzelter Stirn. Er hatte einen Lappen in den Fingern, mit dem er sich gerade die Hände abwischte.

"Hey, Chef, schon wieder zurück?", meinte er auf seine leutselige Art, für die sein Chef im Moment allerdings wenig Sinn zu haben schien.

"Ja", knirschte Thomas.

"Ich dachte, du wolltest für heute Schluss machen."

Thomas ging auf Kalli zu und reichte ihm den Schlüssel.

Dann sagte er: "Mach den Wagen wieder fertig, ja?"

"Heute noch?"

"Ja, heute noch!"

Kalli deutete auf den Wagen mit seiner zerstörten Frontscheibe und fragte dann: "Wat haste denn mit dem gemacht?"

"Hör zu: Lass die Fragerei und mach ihn einfach fertig, ja?“

"Ja, ja..."

"Ich nehme inzwischen den Passat mit nach Hause."

Thomas drehte sich um und ging, ohne noch ein Wort zu sagen.

"Meine Güte, hat der eine Laune heute", murmelte Kalli unterdessen vor sich hin.

"Ey, was ist denn mit dem hier?", war inzwischen die Stimme von Heiner Mahn, dem Azubi zu hören, der einige Augenblicke lang mit offenem Mund auf den Wagen gestarrt hatte. "Hat der Chef auf seinen Wagen geschossen?"

"Quatsch", knurrte Kalli.

"Ja, guck dir das doch mal an! Dieses Loch hier!"

Kalli hörte, wie sein Chef mit dem Passat davonfuhr und versuchte verzweifelt, sich einen Reim auf alles zu machen.




8


Auf dem Rückweg fuhr Thomas Hansen noch beim Supermarkt vorbei um sich einen Kasten Bier zu Kaufen. Als er den dann durch die Haustür wuchtete, kam ihm Katja schon entgegen.

"Thomas! Die Polizei..."

Sie schien ziemlich aufgeregt zu sein und Thomas stellte den Bierkasten erst einmal ab.

"Ich hab dir doch gesagt, dass..."

Katja legte ihm eine Hand auf den Mund und flüsterte: "Ein Mann von der Kripo sitzt im Wohnzimmer!"

Er blickte ungläubig drein.

"Was sagst du da?"

"Ich habe nichts damit zu tun."

"Ach, wirklich?"

"Es waren die Nachbarn. Kirchbaums, die beiden Alten von gegenüber, die den ganzen Tag nur am Fenster sitzen und nichts besseres zu tun haben, als die Straße zu beobachten! Sie haben alles gesehen."

"Verdammt."

"Warum ist das denn so schlimm?"

"Nicht jetzt!"

Aber Katja ließ nicht locker: "Du bist doch das Opfer! Aber du benimmst dich, als wärst DU der Täter, hättest jemanden überfallen und nun ein schlechtes Gewissen!"

Thomas ließ sie stehen und ging den Flur entlang ins Wohnzimmer. Katja folgte ihm.

In einem der Sessel saß ein unscheinbar wirkender Mann mit Halbglatze und kariertem Jackett. Er hatte sich bereits an den Erdnüssen vergriffen, die Katja immer auf den Wohnzimmertisch stellte.

"Guten Tag", sagte Thomas indessen.

"Bremshey, Kriminalpolizei", murmelte der Mann mit vollem Mund. "Sie sind Herr Hansen?"

Thomas nickte zögernd.

"Ja."

"Man hat auf Sie geschossen?"

Thomas antwortete erst nach kurzer Pause und einem Blick, den er mit Katja wechselte. "Ja", sagte er.

"Haben Sie vom Täter irgend etwas erkennen können? Ich habe gehört, er war auf einem Motorrad."

Thomas vergrub die Hände in den Hosentaschen, während seine Frau sich setzte.

"Ich habe kaum etwas gesehen", behauptete Thomas.

Bremshey hob die Schultern.

"Schade", meinte er.

"Nach dem ersten Schuss habe ich mich gleich geduckt. Die Scheibe ging zu Bruch und ich dachte nur daran, dass ich diese Splitter nicht in die Augen kriegen wollte.“

"Ich verstehe."

Jetzt mischte sich Katja ein.

"Ich habe aber alles gesehen. Der Motorradfahrer war maskiert. Er trug einen Helm und von seinem Gesicht konnte man nichts sehen."

Bremshey kniff die Augen etwas zusammen und erkundigte sich: "Sind Sie sicher, dass es der Motorradfahrer war, der geschossen hat?"

Katja rieb nervös die Hände aneinander und blickte hilfesuchend zu ihrem Mann.

"Also..."

"Sie vermuten es?", meinte Bremshey.

Katja zuckte die Achseln. "Erst kamen die Schüsse, dann brauste das Motorrad davon..."

"...und da hat sie natürlich gleich einen Zusammenhang gesehen!", vollendete Thomas, noch immer mit den Händen in den Taschen.

"Ja, ja...", machte Bremshey.

"Ist ja auch verständlich, oder?", rief Thomas und lief ein paar Schritte hin und her.

Bremshey hob die Augenbrauen und fixierte Thomas Hansen mit seinen aufmerksamen, dunklen Augen. "Sie glauben nicht an diesen Zusammenhang?"

"Ich?", schluckte Thomas und blieb stehen.

Bremshey nickte heftig.

"Ja, Sie!"

Thomas stand einen Augenblick lang unschlüssig da.

"Ich... Ich sagte doch schon, ich habe im Grunde am wenigsten von allen mitbekommen. Was ist denn mit den Kirchbaums von Gegenüber? Können die dazu nichts sagen?"

"Leider nein", sagte Bremshey. "Wo ist eigentlich der Wagen?"

"Welcher Wagen, ich meine...." Eine Pause. Dann murmelte Thomas: "In der Werkstatt."

Bremshey sprang auf. "Das ist nicht Ihr Ernst!" rief er.

"Doch, ich habe ihn meinem Kfz-Meister gegeben, er soll ihn wieder klarmachen."

Bremshey bedachte Thomas mit einem strengen Blick. "Rufen Sie ihn sofort an! Er soll Schluss machen! Sofort! Ich hoffe, es sind noch ein paar Spuren übriggeblieben!

"Ja, ich...", stammelte Thomas, rührte sich aber nicht.

"Ja, nun mach doch endlich, Thomas!", rief unterdessen seine Frau ungeduldig.




9


Wenig später stand Thomas Hansen zusammen mit Bremshey vor dem Wagen mit der zerschossenen Frontscheibe. Die passende Ersatzscheibe hatte Kalli schon bereitgelegt. Es war zwar kein Colorglas, wie die Alte, aber der Chef hatte ja gesagt, dass es schnell gehen sollte.

Und jetzt war es ohnehin erst einmal egal.

"Der Wagen ist für's Erste beschlagnahmt", sagte Bremshey provozierend ruhig. "Ich werde gleich ein Team vom Erkennungsdienst hier her schicken, das dann die Kiste mal unter die Lupe nimmt."

Thomas seufzte.

"Muss das denn sein?"

"Ja, das muss sein", nickte Bremshey.

"Ich meine ja nur...." Thomas hatte seine Hände wieder tief in den Hosentaschen vergraben. Und Kalli Radowski stand etwas abseits und sah sich das ganze mit einer Mischung aus Interesse und Verwunderung an.

Bremshey musterte Thomas mit einem nachdenklichen Blick.

Schließlich meinte er: "Sie scheinen gar nicht so interessiert zu sein, herauszukriegen, wer da auf Sie gefeuert hat."

Thomas schüttelte den Kopf.

"Nein, das verstehen Sie falsch."

"Naja, irren ist menschlich. Kam mir nur so vor."

Thomas fragte nach einer kurzen Pause: "Und was passiert jetzt?"

Bremshey hob die Schultern.

"Na, wir machen eine Untersuchung. Das war ein Mordversuch. Und der ist strafbar."

"Könnten Sie die Sache nicht einfach..." Thomas stockte und schien nach den richtigen Worten zu suchen. "...einfach auf sich beruhen lassen? Ich meine, dieses ganze Theater und dann kommt am Ende nichts dabei heraus..."

Aber da war Bremshey natürlich anderer Meinung. Thomas hatte ihn offensichtlich an einem empfindlichen Punkt getroffen: seiner Berufsehre.

"Es kommt schon was dabei heraus, da machen Sie sich mal keine Sorgen, Herr Hansen!", versicherte der Mann von der Kripo. Sein Tonfall war eisig geworden. "Die Aufklärungsrate bei solchen Delikten ist recht ansehnlich!

"Naja, es war ja nur eine Frage", gab Thomas kleinlaut zurück.

Bremshey kratzte sich an der Nase.

"Selbst wenn ich es wollte - ich dürfte die Sache gar nicht auf sich beruhen lassen. Es ist ein Offizialdelikt. Ich muss die Sache verfolgen, ob Sie nun Anzeige erstatten oder nicht, das spielt dabei keine Rolle."

"Hm..."

"Herr Hansen..."

"Ja?"

Bremsheys Blick war sehr ernst. "Bitte sagen Sie mir die Wahrheit! Kennen Sie den Täter?"

"Nein", behauptete Thomas, aber es schien ihm selbst schon nicht überzeugend genug zu klingen. Eine Pause entstand.

"Herr Hansen", sagte Bremshey gedehnt, aber noch bevor er fortfahren konnte, war Thomas ihm zuvorgekommen.

"Nein, wirklich nicht!", versicherte er abermals entschieden zu eilfertig für Bremsheys geschulte Ohren.

Thomas zuckte die Achseln und nahm dann die Hände aus den Hosentaschen, bevor er fortfuhr: "Es ist nur so: Wenn die Sache an die Öffentlichkeit kommt, dann ist das nicht gut für die Firma." Thomas lachte unsicher. Heiser und unsicher. Er machte eine weit ausholende Geste, die diesen Eindruck wettmachen sollte, ihn in Wahrheit aber nur noch mehr unterstrich.

"Da läuft jemand frei herum, der ausgerechnet mich als seine Zielscheibe ausgewählt hat, das ist ja nun wirklich keine Reklame!"

Bremshey machte nur: "Hm."

"Am Ende traut sich niemand mehr in meine Werkstatt!", gab Thomas zu bedenken.

"Ich verstehe!", knurrte der Kriminalbeamte.

"Na, sehen Sie!"

Der Blick mit dem Bremshey sein Gegenüber nun bedachte war durchdringend. Der Kripo-Mann musste lange an diesem Blick geübt haben.

"Überlegen Sie, Herr Hansen! überlegen Sie ganz genau, ob Ihnen nicht doch jemand einfällt, der Sie so hasst, dass..."

Thomas hob die Hände.

"Tut mir leid."

"Sie sagen das sehr schnell!"

"Ja, es ist nun einmal so. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, welcher Verrückte das gewesen sein könnte.“

"Wirklich nicht?"

"Wirklich nicht!"

Bremsheys Gesicht blieb unbewegt. Es war nicht zu erkennen, ob er Thomas Hansen glaubte oder nicht. Offenbar traf letzteres zu, denn Bremshey ließ noch nicht locker.

"Niemand, dem Sie mal kräftig auf die Füße getreten sind?", hakte er nach.

"Sicher", gab Thomas schulterzuckend zu. "Aber niemand, dem ich zutrauen würde, deswegen gleich mit einer Waffe auf mich loszugehen. Ich bin Geschäftsmann und darauf angewiesen, dass mich die Leute mögen. Und ich tue auch einiges dafür. Schützenverein, jährliche Spende für die hiesige Fußballmannschaft und so weiter..."

"Ich verstehe", brummte Bremshey.

"Ich glaube, dass war nur ein dummer Jungenstreich oder so was."

"Den kriminalistischen Teil überlassen Sie besser mir, Herr Hansen. Und ich sage Ihnen, dass es nach was anderem aussieht! Denken Sie also nochmal darüber nach, ob Ihnen nicht ein Name einfällt."

"Sicher, ich..."

"Es könnte Ihr Leben davon abhängen, Herr Hansen! Je eher wir den Täter kriegen, desto besser. Vor allem für Sie!"

"Gut."

"Ich meine es ernst!"

"Wenn mir etwas einfällt, werde ich mich melden. Okay?"

"Okay."

Dann kramte Bremshey in seinen Taschen und suchte offenbar etwas. Schließlich hatte er es gefunden. Zigaretten. Er steckte sich eine in den Mund und dann ging die ganze Prozedur noch einmal von vorne los, als er seine Taschen nach dem Feuerzeug durchwühlte.

Thomas musterte den Polizisten die ganze Zeit über misstrauisch.

Nachdem dieser auch dann noch immer keine Anstalten machte, sich davonzumachen, als die Zigarette endlich brannte, fragte Thomas schließlich: "Ist noch irgend etwas?"

"Nein, warum?"

"Bleiben Sie jetzt hier, bis Ihre Kollegen kommen?"

"Ja sicher. Glauben Sie, ich lasse das Auto nochmal aus den Augen?" Bremshey schüttelte den Kopf.

"Aber mit mir sind Sie doch jetzt erst mal fertig, oder?", fragte Thomas zögernd.

Bremshey nickte und zog dann ausgiebig und mit offensichtlichem Genuss an seiner Zigarette, bevor er antwortete.

"Ja", sagte der Kripo-Mann und lächelte breit. "Erst mal."

"Sie haben also nichts dagegen, wenn ich mich jetzt aus dem Staub mache?", vergewisserte Thomas sich.

"Nein, habe ich nicht."

"Wissen Sie, meine Frau scheint die Sache ziemlich mitgenommen zu haben..."

"Och, ich fand, dass sie ihre Sinne recht gut beieinander hatte", meinte Bremshey und zuckte dann die Schultern. "Aber Sie kennen Ihre Frau sicher besser als ich."

"Wiedersehen!", knurrte Thomas und ging davon.

Als er an Kalli vorbeikam, raunte dieser: "Hey, Chef, vielleicht erklärt mir hier einer mal, worum es eigentlich geht!"

"Später, Kalli! Später!"




10


Als Thomas nach Hause kam, begrüßte Katja ihn genau so, wie er es befürchtet hatte.

"Wir müssen jetzt reden, Thomas!", sagte sie mit allem Nachdruck, zu dem sie fähig war. Und das war eine ganze Menge.

"Hör mal, Schatz", begann er, aber sie schnitt ihm einfach das Wort ab.

"Ich will jetzt wissen, was hier gespielt wird!", forderte sie.

"Ja, sicher..."

"Du druckst da herum und versucht mich mit irgendwelchen billigen Geschichten abzuspeisen, die so dämlich sind, dass du sie nicht einmal mir zumuten solltest!"

Er nahm sich eine von den Bierflasche, ging in die Küche, um sie zu öffnen und ließ dann im Wohnzimmer in einen der Sessel fallen.

"Was willst du denn hören?", fragte er nach dem ersten Schluck.

Sie stand inzwischen an der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt.

"Wie wär's mit der Wahrheit?"

"Welche Wahrheit?"

"Du kennst den Täter. Sonst wäre dein Verhalten nicht erklärbar!"

"Nein, ich kenne ihn nicht!"

"Thomas!"

"Nicht persönlich jedenfalls." Er nahm einen Schluck aus der Flasche. "Aber ich kann mir vorstellen, aus welcher Ecke das kommt!"

Katja schien wie vor den Kopf geschlagen. Sie schüttelte stumm den Kopf und brauchte eine ganze Weile, bis sie etwas sagen konnte. Unruhig lief sie zweimal auf und ab.

Dann fragte sie: "Und warum hast du dem Kripo-Mann davon nichts gesagt? Ich meine..."

"Das geht nicht!", rief Thomas, viel heftiger, als er es beabsichtigt hatte.

Katja blieb stehen und musterte ihn kühl.

"Du hast irgendwie selber Dreck am Stecken?"

Es war keine Frage, eher eine Feststellung.

Thomas nickte kurz.

"Ja, so ähnlich."

Als er das sagte, sah er Katja nicht an.

"Was hast du gemacht?", flüsterte sie und schüttelte dabei verständnislos den Kopf.

"Halb so wild", sagte Thomas. "Das ist auch schon lange her. Lange bevor wir uns kennenlernten... Ich habe einige Aufträge ausgeführt für einen Mann, der sich Otto nannte. Einfach Otto. Natürlich war das nicht sein richtiger Name.“

Katja stand da wie versteinert.

"Was waren das für Aufträge?", fragte sie tonlos. Sie spürte, dass sie jetzt nahe dran war. An der Wahrheit.

Thomas machte eine wegwerfende Handbewegung.

"Ach, harmlose Sachen", behauptete er.

"Na, so harmlos kann's ja nicht gewesen sein, wenn dich jetzt deswegen jemand umbringen will!", versetzte Katja ätzend.

Jetzt endlich sah er sie an.

"Hör mir doch einfach mal zu!"

"Na, gut."

"Der springende Punkt ist etwas anderes."

"Und was?"

"Dieser Otto arbeitete für einen östlichen Geheimdienst."

Katja sah ihn an, als wäre er ein Fremder.

"Was?", fragte sie tonlos.

Thomas zuckte mit den Schultern. Der Blick war starr auf den beigen Teppichboden gerichtet.

"Ich brauchte Geld!", murmelte er wie zur Entschuldigung.

Er spürte ihren Blick auf sich ruhen, diesen fassungslosen Blick. Er brauchte nicht hinzusehen, um zu wissen, wie ihr Gesicht jetzt aussah.

Katja atmete tief durch, dann umrundete sie einen der schweren, für die Größe des Wohnzimmers etwas zu klobigen Sessel und ließ sich dann hineinfallen.

"Mein Mann ein ehemaliger Landesverräter, wer hätte das gedacht!", stieß sie dann nicht ohne Bitterkeit hervor. Er schwieg. Die Hände bedeckten jetzt das Gesicht, so als wollte er sich verstecken.

Katja hakte nach.

"Meine Güte!", stieß sie hervor und blies sich eine Strähne aus den Augen. "Wie viel war's denn?“

"Es war das Startkapital für das Geschäft", flüsterte Thomas.

"Puh!"

Er blickte auf, ihr jetzt direkt ins Gesicht.

"Verstehst du jetzt, warum ich das diesem Kriminalkommissar oder was der war nicht auf die Nase binden konnte?"

"Nee, das verstehe ich immer noch nicht."

Er rang mit den Armen.

"Kannst du wirklich nicht zwei und zwei zusammenzählen?", fauchte er, viel heftiger, als er es eigentlich beabsichtigt hatte.

Aber Katja schien das richtig einschätzen zu können. Sehr ruhig erklärte er: "Es ist doch gar nicht gesagt, dass DIE dahinterstecken."

"Wer sonst?", fragte Thomas schulterzuckend und fuhr dann nach kurzer Pause fort: "Überleg doch mal, Katja, wer sonst sollte so etwas veranstalten?

Katja hob die Augenbrauen. "Und aus welchem Grund?" In ihrer Stimme war Skepsis.

"Was weiß ich? Drüben ist doch jetzt alles zusammengebrochen und vielleicht glaubt jemand, dass ich ihm gefährlich werden könnte."

"Wieso gefährlich?"

Thomas hob die Schultern. "Na, auf dem Start in ein neues, demokratisches Leben."

"Was war das denn für ein Geheimdienst, für den dieser Otto tätig war? KGB?"

"So genau wollte ich das damals gar nicht wissen."

Katja schien ihm das nicht so einfach abzukaufen.

"Na, du wirst dir doch deine Gedanken gemacht haben!", vermutete sie.

Thomas wurde immer nervöser. Er fuhr sich mit einer fahrigen Bewegung über das Gesicht, kratzte sich dann an an der Nase. "Mein Gott, natürlich!", rief er ziemlich unwirsch. "Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht! Für wen hältst du mich denn?"

"Schrei mich nicht so an!", erwiderte Katja.

"Entschuldigung."

"Ach, vergiss es!"

"Es ist nur so... Meine Nerven - ich bin völlig überreizt."

Sie nickte.

"Das verstehe ich. Aber du solltest jetzt alles auf den Tisch legen. Gemeinsam stehen wir die Sache schon irgendwie durch. Wie auch immer!"

Er sah sie kurz an und die Entschlossenheit, die aus ihren Worten sprach, überraschte ihn ein wenig.

Schließlich sagte er: "Die Sache ist schon so lang her, ich hatte sie schon fast vergessen. Verstehst du, was ich meine?"

"Sicher."

"Also, ich persönlich glaube, dass dieser Otto für den Staatssicherheitsdienst der DDR gearbeitet hat und nicht für die Russen."

Auf ihrer Stirn erschien ein paar Falten.

"Und wieso glaubst du das?"

"Das hängt mit den Aufträgen zusammen, die ich auszuführen hatte... Da kann man ja Rückschlüsse ziehen, oder? Doof bin ich schließlich nicht! Mein Gott, ich habe einfach keine Lust, dir jetzt jedes Detail zu erklären! Reicht das denn nicht?“

"Ist ja gut! Du brauchst dich doch nicht so aufzuregen! Oder willst du, dass sogar die Kirchbaums von Gegenüber noch alles mitkriegen!"

"Begreifst du nun?"

"So richtig noch immer nicht!", schüttelte Katja den Kopf. "Du meinst, dass dieser Otto etwas mit der Schießerei zu tun hat?"

"Otto... Otto ist tot."

Katja beugte sich jetzt vor.

"Das wird ja immer doller!", stellte sie fest. "Ich bin wirklich gespannt, was du mir heute noch alles auf den Tisch legst!"

"Es war so: Wir hatten eine Weile in Kontakt gestanden, Otto und ich. Dann kam ich eines Tages zu einer Verabredung ein bisschen zu spät. Es war in einer Mietwohnung, die Otto für solche Treffen angemietet hatte. Ich kam hin, aber er war tot. Genickbruch."

"Mein Gott!", machte Katja.

"In der Wohnung war noch jemand. Ein Mann."

"Der Mörder?"

"Ich weiß es nicht."

Türler ve etiketler

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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
964 s. 8 illüstrasyon
ISBN:
9783956179556
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