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Kitabı oku: «Der Wohlstand der Nationen», sayfa 15

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Da mithin der Preis jedes Metalls bei jedem Bergwerk in gewissem Maße durch seinen Preis bei der ergiebigsten Mine der Welt bestimmt wird, so kann er bei den meisten Minen wenig mehr als die Kosten des Betriebs decken, und für den Eigentümer nur selten eine hohe Rente ab werfen. Die Rente scheint demgemäß bei den meisten Minen nur einen geringen Teil vom Preise der unedlen, und einen noch geringeren von dem der edlen Metalle auszumachen. Arbeit und Gewinn bilden den größeren Teil bei beiden.

Bei den Zinnbergwerken von Cornwall, den ergiebigsten, die man kennt, rechnet man nach der Angabe ihres Vizedirektors Borlace, ein Sechstel des Rohertrags als durchschnittliche Rente. Einige, sagt er, werfen mehr, andere nicht so viel ab. Den sechsten Teil des Bruttoertrages beträgt die Rente auch bei einigen sehr ergiebigen Bleiminen in Schottland.

In den Silberminen Perus verlangt der Eigentümer, wie Frezier und Ulloa berichten, von dem Unternehmer des Baues oft weiter nichts als dass er das Erz auf seiner Mühle mahlt, und ihm dafür das gewöhnliche Mahl- oder Pochgeld zahlt. Bis 1736 belief sich freilich die Abgabe an den König von Spanien auf ein Fünftel des feinen Silbers, und dies konnte bis dahin als die wahre Rente der meisten peruanischen Silberminen, der reichsten, die man kennt, angesehen werden. Ohne diese Abgabe würde jenes Fünftel natürlich dem Grundeigentümer gehört haben, und viele Minen konnten in Angriff genommen werden, die man, so lange die Abgabe bestand, unbenutzt lassen musste. Die Steuer des Herzogs von Cornwall auf Zinn soll sich auf mehr als fünf Prozent oder den zwanzigsten Teil vom Wert belaufen; wie dem aber auch sei, sie würde natürlich dem Eigentümer des Bergwerks zufallen, wenn das Zinn steuerfrei wäre. Fügt man ein Zwanzigstel zu einem Sechstel, so findet man, dass die ganze bezahlte Durchschnittsrente der Cornwaller Zinngruben sich zu der der peruanischen Silberminen wie dreizehn zu zwölf verhält. Doch sind jetzt die peruanischen Silberbergwerke nicht imstande, auch nur diese niedrige Rente zu zahlen, und die Abgabe auf Silber wurde 1736 von einem Fünftel auf ein Zehntel herabgesetzt. Aber auch diese Abgabe auf Silber verführt immer weit mehr zum Schmuggel als die Abgabe von einem Zwanzigstel auf Zinn, denn der Schmuggel ist bei einer kostbaren Ware viel leichter als bei einer massigen. Daher soll auch die Taxe des Königs von Spanien sehr schlecht, die des Herzogs von Cornwall sehr gut eingehen. Sonach macht wahrscheinlich die Rente einen größeren Teil des Zinnpreises an den ergiebigsten Zinnminen als des Silberpreises an den ergiebigsten Silberminen der Welt aus. Nach Wiedererstattung des im Betriebe dieser verschiedenen Minen angelegten Kapitals samt üblichem Gewinn scheint der für den Eigentümer übrig bleibende Rest bei dem unedlen Metall größer zu sein als bei dem edlen.

Auch die Gewinne der Unternehmer des Bergbaus auf Silber sind in Peru gewöhnlich nicht sehr groß. Dieselben achtungswerten und wohlunterrichteten Schriftsteller berichten uns, dass, wer in Peru eine neue Mine in Betrieb setzte, allgemein als ein Mann, dem ein sicherer Bankrott und Untergang bevorstehe, angesehen und deshalb von jedermann gemieden wurde. Der Bergbau wird dort ebenso, wie bei uns als eine Lotterie betrachtet, in welcher die Gewinne den Nieten nicht gleichkommen, obgleich die Größe einiger Gewinne manchen Glücksritter reizt, in so ungedeihlichen Projekten sein Vermögen fortzuwerfen.

Da der Souverän jedoch einen großen Teil seines Einkommens aus dem Ertrag der Silberminen bezieht, so gibt in Peru das Gesetz alle mögliche Aufmunterung zur Entdeckung und zum Bau neuer Minen. Wer eine neue Mine entdeckt, ist berechtigt, in der Richtung, in welcher er die Ader vermutet, zweihundert und sechsundvierzig Fuß in der Länge und halb so viel in der Breite abzumessen. Dieser Teil der Mine wird sein Eigentum und er darf ihn bearbeiten, ohne dem Grundherrn eine Abgabe dafür zu entrichten. Den Herzog von Cornwall veranlasste sein Interesse zu einer ganz ähnlichen Verordnung in diesem früheren Herzogtum. Auf wüstem und uneingezäuntem Boden darf jeder, der eine Zinnmine entdeckt, ihre Grenzen in einem gewissen Umfang abstecken, was man eine Mine umgrenzen nennt. Der Abgrenzende wird der wirkliche Eigentümer der Grube, und kann ihren Betrieb entweder selbst übernehmen, oder sie einem anderen in Pacht geben, ohne dass er dazu die Zustimmung des Grundeigentümers braucht, dem jedoch für die Arbeiten auf der Oberfläche eine kleine Abgabe zu entrichten ist. In beiden Verordnungen werden die heiligsten Rechte des Privateigentums dem vorausgesetzten Interesse der Staatseinnahmen geopfert.

Die nämliche Aufmunterung lässt man in Peru der Entdeckung und Bearbeitung neuer Goldminen zuteilwerden. Beim Golde beläuft sich die königliche Taxe nur auf den zwanzigsten Teil des reinen Metalls. Früher war es ein Fünftel und dann ein Zehntel, wie beim Silber; aber man fand, dass der Bau auch nicht die kleinere dieser beiden Abgaben tragen konnte. Wenn es aber, sagen dieselben Schriftsteller, Frezier und Ulloa, etwas seltenes ist, jemand zu finden, der durch eine Silbermine reich geworden wäre, so ist es noch weit seltener, jemand zu finden, der durch eine Goldmine großes Vermögen erworben hätte. Jener zwanzigste Teil scheint die ganze Rente zu sein, die von den meisten Goldminen in Chili und Peru aufgebracht wird. Auch ist das Gold dem Schmuggel viel leichter ausgesetzt als selbst das Silber, nicht bloß wegen seines höheren Wertes im Verhältnis zu seiner Masse, sondern auch wegen der besonderen Art, wie es in der Natur vorkommt. Das Silber wird sehr selten in gediegenem Zustande gefunden, sondern kommt, wie die meisten übrigen Metalle gewöhnlich in Verbindung mit anderen Metallen vor, aus denen es in solchen Mengen, dass die Kosten gedeckt werden, nur durch ein sehr mühsames und langwieriges Verfahren geschieden werden kann, ein Verfahren, das nur in besonderen zu diesem Zwecke eingerichteten Hüttenwerken ausgeführt, und aus diesem Grunde der Aufsicht der königlichen Beamten nicht entzogen werden kann. Dagegen findet sich das Gold fast überall gediegen vor. Manchmal findet es sich in Stücken von ziemlicher Größe; wenn es aber auch in kleinen, kaum bemerkbaren Teilchen mit Sand, Erde oder anderen fremden Körpern vermischt ist, lässt es sich doch durch ein wenig zeitraubendes und einfaches Vorfahren, das in jedem Privathause von jedem, der etwas Quecksilber besitzt, vorgenommen werden kann, von ihnen scheiden. Geht also schon die königliche Taxe auf Silber schlecht ein, so wird dies bei Gold wahrscheinlich noch mehr der Fall sein, und die Rente muss in dem Preise des Goldes einen weit geringeren Teil ausmachen als in dem des Silbers.

Der niedrigste Preis, zu dem die edlen Metalle verkauft werden können, oder die kleinste Menge anderer Waren, gegen die man sie für längere Zeit vertauschen kann, wird durch dieselben Grundsätze bestimmt, die den niedrigsten gewöhnlichen Preis aller anderen Waren regeln. Er wird bestimmt durch das Kapital, das zu diesem Behuf gewöhnlich angelegt werden muss, sowie die Nahrung, Kleidung und Wohnung, die verbraucht werden, bis die Metalle aus dem Bergwerk auf den Markt kommen. Er muss wenigstens hinreichend sein, um jenes Kapital samt den gewöhnlichen Gewinnen wieder einzubringen.

Ihr höchster Preis hingegen scheint nicht notwendig durch etwas anderes als durch die jeweilige Seltenheit oder Häufigkeit dieser Metalle selbst bestimmt zu werden. Er wird nicht durch den Preis einer anderen Ware bestimmt, wie der Preis der Kohlen durch den des Holzes, über den hinaus kein Mangel ihn steigern kann. Steigt der Mangel an Gold bis auf einen gewissen Grad, so kann sein kleinstes Stückchen kostbarer werden und im Tausch eine größere Menge anderer Waren gelten als ein Diamant.

Die Nachfrage nach diesen edlen Metallen entspringt teils aus ihrer Nützlichkeit, teils aus ihrer Schönheit. Mit Ausnahme des Eisens sind sie nutzbarer als vielleicht jedes andere Metall. Da sie dem Rosten und der Verunzierung weniger ausgesetzt sind, können sie leichter rein gehalten werden, und das aus diesen Metallen verfertigte Tafel- und Küchengerät ist darum angenehmer. Ein silberner Kessel ist reinlicher als ein bleierner, kupferner oder zinnerner, und ein goldener würde noch besser sein. Ihr Hauptvorzug jedoch ist ihre Schönheit, die sie besonders zu Zierraten der Kleidung und Gerätschaften geeignet macht. Keine Farbe gibt einen solchen Glanz, wie die Vergoldung. Der Vorzug ihrer Schönheit wird durch ihre Seltenheit noch bedeutend gehoben. Bei den meisten reichen Leuten besteht der Hauptgenuss, den sie von ihrem Reichtum haben, in seiner Schaustellung, die in ihren Augen nie so vollständig ist als wenn sie jene entscheidenden Zeichen des Überflusses besitzen, die außer ihnen niemand besitzen kann. In ihren Augen wird der Vorzug eines Gegenstandes, der in irgendeinem Grade nützlich oder schön ist, bedeutend erhöht durch seine Seltenheit, d. h. durch die große Arbeit, die es erfordert, eine beträchtliche Menge davon zu sammeln, eine Arbeit, welche außer ihnen niemand bezahlen kann. Solche Gegenstände kaufen sie gern zu einem höheren Preise als viel schönere und nützlichere, aber gewöhnlichere Dinge. Diese Eigenschaften der Nützlichkeit, Schönheit und Seltenheit sind der ursprüngliche Grund des hohen Preises dieser Metalle, oder der großen Menge anderer Waren, gegen die sie überall ausgetauscht werden können. Dieser Wert ging ihrer Verwendung zu Münzen voran, und war unabhängig davon; er war vielmehr die Eigenschaft, die sie zu seiner Verwendung geeignet machte. Doch mag diese Verwendung dadurch, dass sie eine neue Nachfrage verursachte, und die zu anderen Zwecken verwendbare Menge beschränkte, später dazu beigetragen haben, ihren Wert aufrecht zu erhalten oder zu erhöhen.

Die Nachfrage nach Edelsteinen beruht allein auf ihrer Schönheit. Sie werden zu nichts anderem gebraucht als zum Schmuck und der Vorzug ihrer Schönheit wird noch durch ihre Seltenheit, d. h. durch die Schwierigkeit und die Kosten ihrer Gewinnung bedeutend vermehrt. Arbeitslohn und Gewinn machen demgemäß in den meisten Fällen fast die Gesamtheit ihres hohen Preises aus. Die Rente hat nur einen sehr kleinen, oft gar keinen Anteil daran, und nur die ergiebigsten Minen liefern eine bedeutendere Rente. Als der Juwelier Tavernier die Diamantengruben von Golkonda und Visapur besuchte, sagte man ihm, dass der Herrscher des Landes, für dessen Rechnung sie ausgebeutet wurden, alle Gruben, bis auf die, welche die größten und schönsten Steine lieferten, hatte schließen lassen. Es scheint also, dass die übrigen für den Eigentümer den Betrieb nicht lohnten.

Da der Preis sowohl der edlen Metalle wie der Edelsteine überall in der Welt durch ihren Preis an den ergiebigsten Minen bestimmt wird, so richtet sich die Rente, die eine derartige Mine für ihren Eigentümer abwerfen kann, nicht nach ihrer absoluten, sondern nach ihrer relativen Ergiebigkeit, d. h. nach ihrer Überlegenheit über andere Minen derselben Art. Würden neue Minen entdeckt, die die potosischen um ebenso viel überträfen als diese die europäischen übertroffen haben, so würde der Wert des Silbers so sehr sinken, dass selbst die Minen von Potosi den Betrieb nicht mehr verlohnten. Vor der Entdeckung des spanischen Westindiens mögen die gehaltreichsten Minen in Europa ihren Eigentümern eine ebenso große Rente geliefert haben als die reichsten Minen von Peru gegenwärtig den ihrigen gewähren. War auch die Menge des gewonnenen Silbers weit geringer, so konnte man doch ebenso viele andere Waren damit eintauschen und der Eigentümer konnte für seinen Anteil eine gleiche Menge Arbeit oder Waren damit kaufen. Der Wert sowohl der Ausbeute wie der Rente, das wirkliche Einkommen, das sie sowohl dem Staate wie dem Eigentümer brachten, mag ähnlich gewesen sein.

Aber die reichsten Minen sowohl der Metalle wie der Edelsteine können dem Reichtum der Welt nur wenig hinzufügen. Ein Erzeugnis, dessen Wert hauptsächlich seiner Seltenheit zuzuschreiben ist, wird notwendig durch seinen Überfluss entwertet. Ein Tafelgeschirr und der übrige eitle Tand in Kleidung und Gerätschaften würde im letzteren Falle für eine geringere Menge Arbeit oder für eine geringere Menge Waren gekauft werden, und hierin würde der ganze Vorteil bestehen, den die Welt aus jenem Überfluss zöge.

Anders ist es mit Grundstücken über der Erde. Der Wert sowohl ihrer Produkte wie ihrer Rente richtet sich nach ihrer absoluten und nicht nach ihrer relativen Fruchtbarkeit. Das Land, das eine gewisse Quantität Nahrung, Kleidung und Wohnungsbedürfnisse hervorbringt, kann stets eine gewisse Zahl Menschen nähren, kleiden und mit Wohnung versorgen: und welchen Anteil davon auch der Grundherr bezieht, stets wird er ihm eine verhältnismäßige Verfügung über die Arbeit dieser Leute und über die Waren geben, mit welchen diese Arbeit ihn versehen kann. Der Wert der unfruchtbarsten Ländereien wird durch die Nachbarschaft der fruchtbarsten nicht verringert; er wird im Gegenteil gewöhnlich dadurch erhöht. Die große Menge Menschen, die auf dem fruchtbaren Lande ihre Nahrung findet, bietet für viele Produkte des unfruchtbaren einen Markt, den sie unter den Leuten, die seine eigene Produktion zu erhalten vermochte, niemals hätte finden können.

Alles, was die Fruchtbarkeit des Bodens derart vermehrt, dass er mehr Nahrungsmittel hervorbringt, erhöht nicht nur den Wert der Ländereien, denen die Verbesserung zu Teil wird, sondern trägt auch dazu bei, den Wert vieler anderer Ländereien dadurch zu steigern, dass es für ihre Produkte eine neue Nachfrage schafft. Der Überschuss an Nahrungsmitteln, der infolge der Bodenverbesserung vielen Leuten über ihren eigenen Bedarf noch etwas abwirft, ist die wirkliche Ursache der Nachfrage nach edlen Metallen und Edelsteinen, sowie nach allen anderen Gegenständen der Bequemlichkeit und des Zierrats an Kleidung, ‘Wohnung, Haushalt usw. Die Nahrungsmittel bilden nicht nur den Hauptteil alles Reichtums in der Welt, sondern ihr Überfluss gibt auch vielen anderen Gütern erst ihren hauptsächlichen Wert. Bei der Entdeckung von Cuba und St. Domingo durch die Spanier hatten die armen Eingebornen die Gewohnheit, kleine Stückchen Gold als Zierrat im Haar und an manchen Stellen ihres Anzugs zu tragen. Sie schienen sie ebenso zu schätzen, wie wir etwa kleine Kieselsteine von etwas mehr als gewöhnlicher Schönheit schätzen, und hielten sie allenfalls des Aufhebens wert, aber nicht für kostbar genug, um sie dem, der sie darum bat, zu verweigern. Sie gaben sie ihren neuen Gästen auf ihren ersten Wunsch und schienen nicht zu glauben, dass sie ihnen ein besonders wertvolles Geschenk gemacht hätten. Mit Erstaunen bemerkten sie die Gier der Spanier nach ihrem Besitze und begriffen nicht, wie es ein Land geben konnte, wo viele Leute über einen solchen Überfluss an Nahrungsmitteln, die bei ihnen so unzureichend waren, verfügen konnten, dass sie für eine geringe Menge jenes glitzernden Flitters gern so viel Nahrungsmittel, wie eine ganze Familie auf mehrere Jahre braucht, hergaben. Hätte ihnen dies begreiflich gemacht werden können, so würde sie die Leidenschaft der Spanier nicht mehr befremdet haben.

Dritte Abteilung
Die Veränderung in dem Verhältnis zwischen dem Werte derjenigen Art von Produkten, welche immer eine Rente bringen, und dem Werte derer, die zuweilen eine Rente gewähren und zuweilen keine

Der infolge zunehmender Kultur wachsende Überfluss von Nahrungsmitteln muss notwendig auch die Nachfrage nach den anderen Bodenprodukten, die nicht Nahrungsmittel sind, sondern zu anderem Gebrauch oder zur Zierde dienen, vermehren. Man sollte demnach erwarten, dass im gesamten Fortschritt der Kultur nur eine einzige Veränderung in dem Wertverhältnis dieser beiden Arten von Produkten eintreten und der Wert derjenigen Art von Produkten, die zuweilen eine Rente abwirft und zuweilen nicht, stets gerade so zunehmen würde, wie der Wert derjenigen, welche stets eine Rente geben. In dem Maße, wie Künste und Gewerbe fortschreiten, müssten auch die Stoffe für Kleidung und Wohnung, die nützlichen Fossilien und Mineralien der Erde, und die edlen Metalle und Edelsteine allmählich mehr und mehr im Begehr steigen, sich allmählich gegen eine immer größere Menge von Nahrungsmitteln vertauschen lassen, mit anderen Worten allmählich immer teurer werden. Dies ist auch beim größten Teil dieser Dinge meist der Fall, und würde dies unter allen Umständen sein, wenn nicht besondere Umstände in manchen Fällen das Angebot noch höher gesteigert hätten als die Nachfrage.

Der Wert eines Steinbruchs z. B. wird notwendig mit der zunehmenden Kultur und Bevölkerung der Umgegend steigen, namentlich wenn er der einzige in der ganzen Gegend ist. Dagegen steigt der Wert einer Silbermine, wenn auch innerhalb tausend Meilen keine andere vorhanden wäre, durchaus nicht notwendig mit der Kultur des Landes, in dem sie sich befindet. Der Markt für das Produkt eines Steinbruchs kann sich selten weiter als auf einige Meilen in der Runde erstrecken, und die Nachfrage danach wird sich im Ganzen nach der Kultur und Bevölkerung dieses kleinen Umkreises richten. Der Markt für das Produkt einer Silbermine hingegen kann sich über die ganze bekannte Welt ausdehnen. Wenn daher nicht die Welt im Ganzen an Kultur und Bevölkerung zunimmt, braucht die Nachfrage nach Silber infolge der fortschreitenden Kultur selbst eines großen Landes in der Nähe der Mine keineswegs zu steigen. Selbst wenn die Welt im Ganzen an Kultur zunähme, gleichzeitig aber neue Minen von weit größerer Ergiebigkeit als die bisher bekannten, entdeckt würden, so würde trotz der notwendig wachsenden Nachfrage nach Silber sein Angebot doch so bedeutend steigen, dass der Sachpreis dieses Metalls nach und nach sinken müsste, d. h. dass eine bestimmte Menge von ihm etwa ein Pfund, nach und nach eine immer geringere Menge von Arbeit kaufen könnte, oder sich nur gegen eine immer kleiner werdende Menge Getreides, des Hauptlebensmittels der Arbeiter, vertauschen ließe.

Der große Markt für Silber ist der handeltreibende und zivilisierte Teil der Welt.

Wenn durch den allgemeinen Fortschritt die Nachfrage dieses Marktes wüchse, während zu gleicher Zeit das Angebot nicht in demselben Verhältnis zunähme, so würde der Wert des Silbers allmählich im Verhältnis zu dem des Getreides steigen. Eine gegebene Menge Silber würde im Tausch eine immer größere Menge Getreide gelten, oder mit anderen Worten, der durchschnittliche Geldpreis des Getreides würde allmählich immer niedriger werden.

Wenn umgekehrt zufällig das Angebot viele Jahre hindurch in größerem Maße wächst als die Nachfrage, so würde jenes Metall allmählich immer wohlfeiler werden, oder mit anderen Worten, der durchschnittliche Geldpreis des Getreides würde trotz aller Fortschritte der Kultur allmählich immer höher werden.

Stiege jedoch andererseits das Angebot des Metalls fast in demselben Maße, wie die Nachfrage, so würde man auch ferner fast dieselbe Menge Getreide dafür kaufen können, und der durchschnittliche Geldpreis des Getreides würde trotz aller Kulturfortschritte ungefähr der nämliche bleiben.

Diese drei Fälle scheinen alle möglichen Eventualitäten, die sich im Fortschritt der Kultur ereignen können, zu erschöpfen, und im Laufe der letzten vier Jahrhunderte ereigneten sich, soweit man nach den Vorgängen in Frankreich und Großbritannien urteilen kann, alle drei Fälle auf dem europäischen Markt, und zwar so ziemlich in derselben Reihenfolge, in der ich sie hier aufgeführt habe.


Abschweifung
Über die Schwankungen des Silberwerts während der letzten vier Jahrhunderte

Erste Periode

Um das Jahr 1350 scheint der Durchschnittspreis des Quarters Weizen in England nicht weniger als vier Unzen Silber Towergewicht, etwa gleich zwanzig Schilling unsres jetzigen Geldes, gekostet zu haben. Von diesem Preise scheint er allmählich bis auf zwei Unzen Silber also etwa zehn Schilling unsres Geldes gefallen zu sein, zu welchem Preise wir ihn am Anfang des sechzehnten Jahrhunderts veranschlagt finden, und den er bis ungefähr 1570 behalten haben mag.

Im Jahre 1350, dem fünfundzwanzigsten Eduards III., wurde das sogenannte Arbeiterstatut erlassen. Im Eingange dazu wird über die Ungebührlichkeit der Dienstboten geklagt, die ihren Herrschaften einen höheren Lohn abzunötigen suchen. Deshalb wird verordnet, dass alle Dienstboten und Arbeiter in Zukunft sich mit den nämlichen Löhnen und Livreen (Livery bedeutete damals nicht bloß Kleidung, sondern auch Beköstigung) begnügen sollten, die sie im zwanzigsten Regierungsjahre des Königs und in den vier vorhergehenden zu erhalten pflegten; dass deshalb die Lieferung von Weizen an sie niemals höher angeschlagen werden solle als 10 d. für den Bushel, und dass den Meistern stets die Wahl bleiben solle, Weizen oder Geld zu geben. 10 d. für den Bushel sah man also im fünfundzwanzigsten Regierungsjahre Eduards III. als einen sehr mäßigen Preis des Weizens an, da es eines besonderen Gesetzes bedurfte, die Dienstboten zu seiner Annahme anstatt ihrer üblichen Beköstigung zu nötigen; und schon zehn Jahre früher, im sechzehnten Regierungsjahre des Königs, auf welchen Zeitpunkt das Gesetz zurückgeht, wurde es für einen billigen Preis gehalten. Im sechzehnten Regierungsjahre Eduards III. enthielten aber 10 d. ungefähr eine halbe Unze Silber Towergewicht, und waren etwa so viel als eine halbe Krone (2 ½ sh.) unsres heutigen Geldes. Vier Unzen Silber Towergewicht also 6 sh. 8 d. im Gelde jener Zeit, oder beinahe 20 sh. des jetzigen Geldes, galten als ein mäßiger Preis für den Quarter von acht Bushel.

Dies Gesetz beweist sicherlich besser, was zu jener Zeit als ein mäßiger Preis des Getreides galt als die von Geschichtsschreibern und anderen Schriftstellern gewöhnlich aufgezeichneten Preise einzelner besonders teurer oder wohlfeiler Jahre, nach denen man sich eben deshalb kein sicheres Urteil über den Durchschnittspreis bilden kann. Es gibt indessen noch andere Gründe, die es glaubhaft machen, dass zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts und etwas früher der gewöhnliche Preis des Weizens nicht unter vier Unzen Silber der Quarter betrug, und der Preis der übrigen Getreidearten im Verhältnis dazu stand.

1309 gab Ralph de Born, Prior des Augustinerklosters zu Canterbury, am Tage seiner Einsetzung ein Fest, von dem uns William Thorn nicht nur den Speisezettel selbst, sondern auch die Preise vieler Einzelheiten aufbewahrt hat. Bei diesem Feste wurden verzehrt: 1) 53 Quarter Weizen, die zusammen neunzehn Pfund, oder 7 sh. 2 d. der Quarter, d. h. 21 sh. 6 d. jetzigen Geldes kosteten. 2) 58 Quarter Malz, die zusammen 17 £ 10 sh., oder 6 sh. der Quarter, d. h. 18 sh. unseres Geldes kosteten. 3) 20 Quarter Hafer, welche zusammen 4 £, oder 4 sh. der Quarter, d. h. 12 sh. unseres Geldes kosteten. Die Preise von Malz und Hafer scheinen hier höher zu sein als nach ihrem gewöhnlichen Verhältnis zum Preise des Weizens anzunehmen wäre.

Die Preise wurden nicht wegen ihrer außergewöhnlichen Höhe oder Wohlfeilheit aufgezeichnet, sondern nur zufällig als die Preise großer Getreidemengen, die bei einem durch seine Pracht berühmten Feste verbraucht wurden, erwähnt.

Im Jahre 1262, dem 51sten Heinrichs III., wurde ein altes Gesetz, die sogenannte Brot- und Biertaxe, das, wie der König im Eingange sagt, in den Zeiten seiner Voreltern, unter denen einige Könige von England, gegeben worden, wieder erneuert. Es fällt demnach wahrscheinlich in die Zeit seines Großvaters, Heinrichs II., oder kann auch bis in die Zeit der Eroberung zurückreichen. Das Gesetz regelt den Preis des Brotes nach den jedesmaligen Weizenpreisen, die von einem bis zu zwanzig sh. damaligen Geldes der Quarter schwankten. Gesetze dieser Art pflegen aber ihre Fürsorge auf alle Abweichungen vom mittleren Preise also sowohl die unter als die über ihm zu erstrecken. Unter dieser Voraussetzung müssen 10 sh. oder sechs Unzen Silber Towergewicht, gleich 30 sh. unseres jetzigen Geldes als der mittlere Preis des Quarters Weizen zu der Zeit als jenes Gesetz zuerst gegeben wurde, angesehen worden und es auch bis in das 51ste Jahr Heinrichs III. geblieben sein. Wir werden daher kaum irregehen, wenn wir annehmen, dass der Mittelpreis nicht weniger als ein Drittel des von jenem Gesetze für den Brotpreis festgesetzten höchsten Preises betrug, d. h. 6 sh. 8 d. damaligen Geldes oder vier Unzen Silber Towergewicht.

Diese verschiedenen Tatsachen berechtigen wohl zu dem Schlusse, dass um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts und ziemlich lange vorher der Durchschnittspreis des Quarters Weizen nicht unter vier Unzen Silber Towergewicht betrug.

Ungefähr von der Mitte des vierzehnten bis zum Anfang des sechszehnten Jahrhunderts scheint dieser als billig und mäßig, d. h. als der Durchschnittspreis angesehene Preis allmählich auf etwa die Hälfte gesunken zu sein, so dass er zuletzt bis auf zwei Unzen Silber Towergewicht oder etwa 10 sh. unseres Geldes fiel. Auf diesem Satze verblieb er bis gegen 1570.

In dem Haushaltungsbuche Heinrichs, des fünften Grafen von Northumberland, für 1512 finden sich zweierlei Schätzungen des Weizens. Nach der einen wird der Quarter zu 6 sh. 8 d., nach der anderen nur zu 5 sh. 8 d. berechnet. 1512 enthielten aber 6 sh. 8 d. nur zwei Unzen Silber Towergewicht und betrugen nach heutigem Gelde etwa 10 sh.

Vom 25. Regierungsjahre Eduards III. bis in den Anfang der Regierung Elisabeths, in einem Zeitraum von mehr als zweihundert Jahren, blieben, wie man aus verschiedenen Gesetzen ersieht, sechs Schilling und acht Pence der Durchschnittspreis des Weizens. Die in dieser nominellen Summe enthaltene Silbermenge nahm jedoch im Laufe dieser Zeit infolge einiger Münzveränderungen beständig ab; allein der gleichzeitig steigende Wert des Silbers scheint die Verminderung der in der gleichnamigen Summe enthaltenen Silbermenge soweit ausgeglichen zu haben, dass die Gesetzgebung es nicht für nötig erachtete, diesen Umstand zu berücksichtigen.

So wurde 1436 bestimmt, dass der Weizen in dem Falle ohne besondere Erlaubnis ausgeführt worden dürfe, wenn sein Preis bis auf 6 sh. 8 d. gefallen wäre, und 1463 wurde bestimmt, dass, wenn der Preis des Quarters nicht über 6 sh. 8 d. stände, kein Weizen eingeführt werden solle. Der Gesetzgeber war also der Meinung, dass die Ausfuhr bei so niedrigem Preise keinen Schaden bringe, dass aber, sobald der Preis höher steige, die Einfuhr aus Vorsicht zu gestatten sei. Mithin galten 6 sh. 8 d., die ungefähr die nämliche Menge Silber enthielten, wie jetzt 13 sh. 4 d. (ein Drittel weniger als die gleichnamige Summe zur Zeit Eduards III. enthielt), damals für einen mäßigen und billigen Preis des Weizens.

Im Jahre 1554 unter Philipp und Maria, und im Jahre 1558, dem ersten Regierungsjahre Elisabeths, wurde die Ausfuhr des Weizens gleicherweise für den Fall verboten, dass der Preis des Quarters nicht 6 sh. 8 d. übersteige, eine Summe die damals kaum für 2 d. mehr Silber enthielt als die gleiche Summe in unserer Zeit. Indessen fand man bald, dass diese Beschränkung der Weizenausfuhr in der Tat einem völligen Verbote gleichkomme. Deshalb wurde 1562, im fünften Jahre Elisabeths, die Ausfuhr des Weizens aus gewissen Häfen für den Fall gestattet, dass der Preis des Quarters nicht mehr als 10 sh., die ungefähr dasselbe Silberquantum enthielten wie jetzt, betrage. Mithin galt dieser Preis damals als ein mäßiger und billiger. Es stimmt dies mit der Schätzung des Buches Northumberlands vom Jahre 1512 ziemlich überein.

Dass auch in Frankreich der Durchschnittspreis des Getreides um das Ende des 15. und im Anfang des 16. Jahrhunderts viel billiger war als in den beiden vorhergehenden Jahrhunderten, ist sowohl von Dupré de St. Maur als auch von dem eleganten Verfasser des Versuchs über die Getreidepolitik beobachtet worden. Und wahrscheinlich war in den meisten Ländern Europas während jener Periode der Getreidepreis ebenso gesunken.

Das Steigen des Silberwertes im Verhältnis zum Werte des Getreides konnte seinen Grund haben entweder ausschließlich in der wachsenden Nachfrage nach diesem Metall infolge der zunehmenden Kultur, bei gleichbleibendem Angebot; oder in der allmählichen Verminderung des Angebots bei gleichbleibender Nachfrage, indem die meisten damals bekannten Bergwerke sehr erschöpft waren, und größere Betriebskosten verursachten; oder endlich teils in dem einen, teils in dem anderen dieser beiden Umstände. Gegen das Ende des 15. und zu Anfang des 16. Jahrhunderts bildete sich in den meisten europäischen Ländern allmählich eine festere Regierungsform heraus als man seit verschiedenen Menschenaltern sich ihrer erfreut hatte. Die zunehmende Sicherheit musste natürlich auch den Gewerbfleiß und die Bodenkultur heben, und die Nachfrage nach den edlen Metallen, gleich wie nach allen anderen Luxus- und Schmuckgegenständen musste mit dem wachsenden Reichtum gleichen Schritt halten. Ein größeres Jahresprodukt erforderte eine größere Menge Geld zum Umlauf und eine größere Zahl reicher Leute brauchte mehr silberne Gerätschaften und Schmucksachen. Auch muss man annehmen, dass die meisten Bergwerke, die damals den europäischen Markt mit Silber versorgten, sehr erschöpft waren, und höhere Betriebskosten erheischten. Viele unter ihnen waren seit der Römerzeit abgebaut worden.

Die meisten Schriftsteller über die Warenpreise in früheren Zeiten sind der Meinung, dass der Wert des Silbers seit der Eroberung, vielleicht sogar schon seit dem Einfalle Julius Cäsars, bis zur Entdeckung Amerikas beständig gesunken sei. Zu dieser Ansicht scheinen sie teils durch die Beobachtungen über die Preise des Getreides und anderer Bodenprodukte, teils durch die populäre Meinung verleitet worden zu sein, dass, wie in jedem Lande mit dem zunehmenden Wohlstande naturgemäß auch die Silbermenge wächst, ebenso sein Wert abnimmt, je mehr die Menge zunimmt.

In ihren Betrachtungen über die Getreidepreise scheinen dreierlei Umstände sie oft irregeleitet zu haben.

Erstens, in früheren Zeiten wurden fast alle Renten in natura entrichtet, in einer bestimmten Menge Getreide, Vieh, Geflügel usw. Mitunter kam es jedoch vor, dass der Grundeigentümer sich die freie Wahl vorbehielt, vom Pächter die jährliche Zahlung entweder in natura oder in einer bestimmten Geldsumme zu fordern. Der Preis, zu welchem die Naturallieferung in eine gewisse Geldsumme verwandelt wurde, heißt in Schottland der Konversionspreis. Stellt nun stets dem Grundeigentümer die Wahl zu, so erfordert die Sicherheit des Pächters, dass der Konversionspreis eher unter als über dem mittleren Marktpreise stehe. Er beträgt demnach auch an vielen Orten nicht viel mehr als die Hälfte von diesem. In Bezug auf Geflügel besteht diese Gewohnheit noch in dem größeren Teile Schottlands, in Bezug auf Vieh noch hie und da. Sie würde wahrscheinlich auch für Getreide fortbestanden haben, wenn nicht die Einrichtung der öffentlichen Fiars dem ein Ende gemacht hätte. Dies sind jährliche, nach richterlichem Ermessen vorgenommene Schätzungen des mittleren Preises aller Getreidearten und ihrer verschiedenen Sorten, nach Maßgabe des wirklichen Marktpreises in den verschiedenen Grafschaften. Diese Einrichtung machte es für den Pächter hinreichend sicher und für den Grundeigentümer bequemer, die Getreiderente lieber in jedem Jahre nach dem Preise der Fiars als nach einem festen Preise umzuwandeln. Die Schriftsteller aber, die die Getreidepreise früherer Zeiten sammelten, scheinen oft irrtümlich den in Schottland sogenannten Konversionspreis für den wirklichen Marktpreis genommen zu haben. Fleetwood räumt an einer Stelle ein, dass er diesen Irrtum begangen habe. Da er jedoch sein Buch zu einem besonderen Zwecke schrieb, hielt er es nicht für nötig, dieses Geständnis abzulegen als nachdem er jenen Konversionspreis fünfzehnmal abgeschrieben hatte. Der Preis ist 8 sh. der Quarter Weizen. Diese Summe enthielt im Jahre 1423, mit dem er beginnt, ebenso viel Silber als jetzt 16 sh.; dagegen enthielt sie 1562, mit welchem Jahre er schließt, nicht mehr als die heutige gleichnamige Summe darstellt.

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10 aralık 2019
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1400 s. 85 illüstrasyon
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