Kitabı oku: «Adams Söhne», sayfa 15
Seine Stimme war so laut geworden, dass Marie bang’ umhersah, ob jemand ihn hören könne. Er warf sich jetzt auf einen Stuhl, streckte beide Arme über einen Tisch, der daneben stand, und vergrub das Gesicht zwischen seinen Armen.
Marie ging langsam zu ihm. Nachdem sie ihn noch einige Male hatte stöhnen hören, sagte sie, schmerzlich mit dem Kopfe nickend:
»Wie manches Mal sprachen wir schon so … Lass’ mich dir noch einmal sagen, Eugen: verzag’ nicht zu früh! Und lass’ mich wie eine – Schwester zu dir reden – die all’ deine Schmerzen kennt – und dir helfen möchte, wie man einem Bruder hilft. – Aber keine Lüge mehr; ehrlich musst du sein!«
Er bewegte den Kopf; zustimmend, wie es schien.
»Fürchte nur nicht«, fuhr sie fort, »dass ich zu viel fragen werde; meine Neugier hab’ ich begraben – da, wo all’ das andere liegt. Nur weil ich dir helfen möchte, lass’ mich etwas fragen.«– —
Er hob den Kopf ein wenig, öffnete die Augen halb und nickte ihr zu.
»Hier also – wohnst du, Eugen?«
»Ja.«
Mit schwacher Stimme fragte sie weiter:
»Aber du bist nur hier, weil dein Wille schwach ist? Bist nicht eigentlich mit dem Herzen bei – ihr?«
»Nein, nein«, sagte er dumpf, aber mit wiederholten verneinendem Kopfschütteln.
»Und losreißen, Eugen, kannst du dich doch nicht?«
»Wie deine milde Stimme mich martert … Was für ein Gespräch zwischen Mann und Frau. – Aber nein, sprich nur, sprich. Es tut nichts. Wenn du so mit mir sprichst – und mir hilfst – so kann ich’s; mich losreißen – alles – alles, was gut ist, alles was du willst!«
»Auch dich versöhnen?«—
»Nein!«
»Also – was tun wir dann? – Deine Feder ›verkaufen‹ willst du nicht; – sei still, du hast Recht. Aber deinen Geist und deine Kenntnisse für dein Land verwenden – im Staatsdienst – und mit Ehren dein Brot essen, das kannst du. Wenn du etwa als Konsul – oder sonst – irgendwo da draußen, fern von hier —«
»Ja, fern, fern!« fiel er ein und richtete sich auf. »Bis ans Ende der Erde! – — Aber wie? Wer hilft mir?«
»Ich hab’ noch einen Freund – der es ehrlich meint – und der mächtig ist … Ja, dachte sie, Graf Lana ist gut! – Den würd’ ich bitten«, fuhr sie fort, »dass er für dich wirkte; – lass’ mich nur ausreden: ohne dass ich ihm irgendwas verrate, das du verschweigen willst. Aber – in der Entscheidungsstunde müsstest du nicht fehlen; du müsstest wollen – und können —«
Sie sagte das mit schmerzlichem Nachdruck; seine Wange zuckte, denn er hörte den bitteren Zweifel, der darin lag.
»Ja, ja, ja«, murmelte er. »Ja, ja!« rief er dann ungeduldig aus. »Steh’ mir nur bei, so kann ich! – Fort von hier! Aus der Luft meines Vaters und – — O nur rasch! Nur fort!«
»Noch heut’, wenn es möglich ist. Denn«, – sagte sie mit traurigem Lächeln – »wär’ es nicht bald, wäre es wohl nie! – Aber hab’ nur Mut! Ich gehe jetzt auf der Stelle. Und ich ruhe nicht —«
»O Marie!« rief er dazwischen, von seiner Rührung gemartert.
»Und bis ich dir Nachricht gebe, bleibst du hier.«—
»Marie! Wie du mich beschämst! Gute! Beste!«
Er war aufgestanden und wollte ihre Hand küssen; aber sich ihm sanft entziehend sagte sie nur:
»Schwester.« —
Bewegungslos blieb er steh’n. —
»Also du gehst nicht fort!« wiederholte sie. »Du bleibst hier!« —
Er nickte. ›Wenn ich den Grafen finde‹, dachte sie, ›und wenn er mir Wort hält, so schick’ ich ihn gleich hierher. Dann ist Eugen gefangen und muss!‹
Die freudige Hoffnung rötete ihr die Wangen; sie ging rasch zur Tür. Noch einmal über die Schultern blickend sah sie sein bleiches, dankbares Gesicht; ihm schwebten offenbar gerührte, leidenschaftliche Worte auf den Lippen.
Um sie nicht zu hören, lächelte sie rasch und sagte:
»Gute Kameraden, nicht wahr, können nicht verzagen; einer hilft dem andern. Sag’ mir nichts mehr, ich weiß es schon; auf Wiederseh'n!«
Damit ging sie hinaus.
V. Kapitel
Eugen sah ihr nach, bis die Tür ins Schloss fiel. Die Hände über beide Augen gelegt sagte er dann endlich, was ihm über die Lippen gewollt hatte:
»Mein guter Engel! Einzige, teure Marie!« – —
›Ein Freund‹, dachte er dann plötzlich, und seine Brauen zuckten. ›Was ist das für ein Freund, zu dem sie geht? Den sie mir nicht nennt? – Wär’ es etwa der gerührte Herr, der Wittekind, der ihr vorhin die Hand drückte – der fortging, wie sie sagte, weil er erfahren hatte, dass sie einen Mann hat – dem sie so weich in die Augen sah.‹
»Pfui!« sagte er laut und schlug sich auf die Brust. »Was für ein gemeiner, undankbarer Gedanke. Diese reine Seele … Aber so kommen uns die schlechten Gedanken über die andern, wenn wir selber schlecht sind! – — Woher kennt sie ihn? – Gut mag sie ihm wohl sein; mehr als mir; – hab’ ich’s auch anders verdient? Aber auf ihre Tugend schwör’ ich.«
Er sah wieder auf die Tür, als könnte er Marie noch seh’n; ein weicher Schmerz veredelte seine aufgeregten Züge und machte ihn zehn Jahre älter. ›Wie konnt’ ich nur aufhören‹, dachte er, ›diese Frau zu lieben? – Wir sitzen da in unserm Gehirn, im sogenannten „Bewusstsein“, wie in einer Loge, schauen ans uns selber herab: was wird nun gescheh’n? Unsre Eigenschaften, unsre Elemente, die unbekannten Schicksalsmächte in uns, was werden sie nun tun? Wir seh’n unsrer vorherbestimmten Lebensreise zu, können das Ziel nicht verrücken und den Weg nicht ändern … So haben mich diese namenlosen Fluten von ihr weggerissen; ich schau’ noch zu ihr hinaus, wie zu meinem Stern‹ – — er legte eine Hand aufs Herz – ›aber es schlägt nicht mehr!
Leergebrannt
ist die Stätte…‹
Irgendein Geräusch schreckte ihn aus seinen Gedanken auf. Er horchte; nun war es still. Zögernd ging er zur Tür und öffnete sie leise so weit, dass er durch eine Spalte auf den Vorplatz blickte; er sah aber nichts. ›Es war nur der Wind‹, dachte er. ›Die Brandung. Aber – Melanie wird kommen! Sie kommt ja gewiss! Wenn ich hier warte, wie Marie es verlangt, so wird auf einmal die andre dasteh’n – — und was sag’ ich ihr? Die Wahrheit, ihr ins Gesicht? Dazu hätt’ ich den Mut nicht. Und sie feig’ verlassen, ohne ein Wort – hat sie das verdient?‹ – — Seine Beklommenheit wuchs. Was tun? Ihm fiel endlich ein: wenn er fortginge, eh’ sie käme, und ihr ein paar Worte zurückließe, die keiner verstünde als sie … Halb beruhigt und ganz entschlossen atmete er auf. Er griff in seine Brusttasche und holte sein Taschenbuch hervor, um ein Blatt daraus zu nehmen; Melanies Brief fiel zugleich mit heraus.
Er hob ihn vom Boden; seine zarten Nasenflügel dehnten sich zitternd, da der Duft sie anwehte.
»Ja, ja, ihr Parfum!« sagte er gequält und lächelnd vor sich hin. »Ihr Wahrzeichen! Wie ein Stück von ihr. Wie eine schwüle, süße Wolke, die vor ihr aufgeht…«
Er sog den Duft, immer noch lächelnd, ein; Melanie selber erschien hinter dieser Wolke, er sah sie, wie er sie das erste Mal gesehen hatte, bei ihrer Schwester, in London: sie bezauberte ihn sogleich. Eine so aristokratische Gestalt und Art war ihm noch nie begegnet; die Vornehmheit ganz in Reiz und Anmut getaucht – und doch jedem ihrer Reize gleichsam aufgedrückt, dass sie vornehm war. Ja, er sah sie wieder hinter dieser Duftwolke: das feuchtschimmernde Auge, das üppige, erregte, schmachtend frivole Lächeln – die marmornen Schultern, mit dem seltsamen Silberglanz. – —
›Ich werde toll‹, dachte er, das Billett zerknitternd. ›Ich will ja fort – will diese Frau ja verlassen … Wenn ich so phantasiere, komm’ ich ja nicht fort!‹ – — Eine Angst befiel ihn, dass es vor seinen Augen dunkel wurde; er dachte nur noch an Flucht, er steckte das Billet wieder ein und ging zur Tür. ›Hab’ ich denn Marie nicht mein Wort gegeben?‹ dachte er. ›Fort! In die Luft hinaus!‹
Er fasste eben den Türgriff, als er hinter sich Schritte und eine Stimme hörte – die Stimme, vor der er floh.
Gräfin Melanie stand in der andern Tür, die zu den übrigen Zimmern führte; sie war aus dem Wald und durch die ihr bekannte ›grüne Tür‹ gekommen. Eugen wandte sich zögernd und erblickte sie; nicht so, wie er sie eben geträumt, aber auch von einem geheimnisvollen Reiz umflossen: um sich verhüllen zu können, hatte sie den Kopf mit einem Tuch bedeckt, das wie ein Schleier hinabfiel; das wie Elfenbein leuchtende Gesicht sah verstohlen aus diesem dunklen, mit Gold durchwirkten Rahmen hervor.
»Was tun Sie?« fragte sie, nachdem sie ihn bei seinem Namen angerufen hatte. »Sie geh’n? Sie wollen fort?«
»Melanie!« sagte er verwirrt. »Ja – ich wollte fort. Mir schien – — Ich dachte, Sie kämen nicht mehr.«
»Verzeihen Sie«, antwortete die Gräfin, die ihn immer anstarrte: »ich konnte nicht. Oder vielmehr, was wäre da zu verzeihen: bat ich Sie nicht in dem Billet, dass Sie warten möchten? – Sie haben doch mein Billet?«
»Ja«, erwiderte er. »Ich hab’ es.«—
»Ich war nicht allein. Erst vor einer Viertelstunde zog der Graf sich in sein Zimmer zurück. Aber was haben Sie? Wie steh’n Sie noch immer da? – Ich eile fort wie im Fieber, auf Umwegen in den Wald, und durch den hierher; und mein kalter Ritter – — Warum bleiben Sie denn an der Tür?« —
Die Gräfin dämpfte die Stimme:
»Hören Sie etwas? Sind wir nicht allein?«
»Es – es wäre möglich«, erwiderte er, der diesen Strohhalm sogleich ergriff. »Mir war eben, als hörte ich – —«
»So verschließen Sie doch die Tür«, sagte sie leise und rasch. »Oder ist sie verschlossen?«
»Nein.«
»Ich verstehe Sie nicht. Was verstört Sie so? – Sie werden doch der Frau Temme gesagt haben, dass sie niemand einlässt – Welcher Frau Temme? Wer ist das?«
Melanie schwieg einen Augenblick; dann sagte sie, die glatte Stirn runzelnd:
»So hab’ ich Sie noch nie geseh’n. Irgendetwas – Außerordentliches muss Sie so verwirrt haben.«—
»Verzeihen Sie«, stammelte er. All’ seinen Mut zusammennehmend, Mariens Worte sich zurückrufend, dachte er: ›ich sage ihr die Wahrheit!‹ – Er versuchte zu lächeln – er wusste nicht, warum – und begann stockend, aber mit weicher, einschmeichelnder Stimme:
»Hören Sie mich an, Melanie! Liebe Melanie! Wenn ich Ihnen bei diesem Wiedersehen kalt und fremd scheine – — «
Der Mut sank ihm wieder, da ihn das schöne, ernste Gesicht so erwartend ansah. Wie um Vergebung zu erbitten für das, was nun kommen werde, trat er auf sie zu und streckte die Hände aus. Die Gräfin verstand ihn falsch; nach einem flüchtigen Lächeln flüsterte sie:
»Eh’ Sie mir das Gegenteil beweisen, lassen Sie mich die Tür da schließen; schließen Sie die andere.«—
Sie trat wieder zurück und verschloss die Tür, durch die sie gekommen war; Eugen aber blieb untätig steh’n.
»Ich hab’ dem Grafen gesagt«, fuhr sie fort, »dass ich zu Tilburgs gehe … Ach, mein Freund, wir sind nicht mehr in London: dort hatt’ ich dich allein! Auch in Salzburg hofft’ ich dich allein zu haben; darum beschied ich dich hin; auf einmal meldete der Graf sich an, und ich musste dir schreiben: reise wieder ab! – — Aber du verschließt ja noch immer nicht die Tür. Du bist so blass; – was ist dir? Ich sehe nicht recht, oder du hast Tränen in den Augen.«—
»Gute Melanie!« seufzte Eugen hervor; er strich, gegen seine Bewegung kämpfend, mit den Händen über seine Brust. »All deine Liebe zu mir – während ich – — Melanie!« – —
Er griff nach ihrer Hand. Sie fuhr zusammen.
»Du willst mir wohl gar ein – Geständnis machen«, sagte sie, ihn anstarrend. Dann aber fasste sie sich mit großer Anstrengung und murmelte hastig: »Still: sag’ noch nichts. Ich will erst dieser Frau Temme sagen, dass sie niemand ins Haus lässt – und die Tür verschließen.«—
Sie ging an ihm vorbei und öffnete die Tür zum Vorplatz. Mit einem Schrei der Überraschung, des Entsetzens flog sie wieder zurück. Graf Lana, von Marie zu Eugen geschickt, trat eben an die Tür und hob den Arm, um zu klopfen. Er riss die Augen weit auf und öffnete die Lippen, als er die Gräfin und ihr fassungsloses Erschrecken sah. Durch die offene Tür bemerkte er auch Eugen, der mitten im Zimmer stand und sich mit halb bewusstloser Höflichkeit gegen ihn verneigte.
Der Graf fand zuerst seine Fassung wieder; das mächtige Gefühl seiner Würde und Bedeutung zwang ihn, sich aufzurichten und vor diesem jungen Fant sich nicht in gemeiner Schwäche zu zeigen. Mit bedächtigen Schritten – obwohl seine Knie ein wenig zitterten – ging er auf Eugen zu, der die Arme an den Körper legte.
»Herr Dorsay, nicht wahr?« sagte er langsam.
Eugen bejahte stumm.
»Ich habe Sie schon einmal in London geseh’n … Also der junge Mann, den man soeben meiner Protektion empfiehlt, ist hier mit meiner – Frau – — hier —«
Eugen nahm das Wort:
»Wenn Sie meinen sollten —«
»Schweigen Sie!« unterbrach ihn der Graf, dessen Kinn vor Wut zu beben anfing. Er gewann aber seine Haltung wieder und sagte ruhiger: »Ich werde darüber meine Frau befragen, nicht Sie; und nicht hier, sondern bei mir. Wenn man von Ihnen etwas wissen wollte, wird man Sie ja wohl finden.« —
Eugen deutete auf das Zimmer, in dem er sich befand, wie um zu sagen: hier. Er verneigte sich darauf mit Würde und entgegnete:
»Herr Graf, ich stehe zu Ihrer Disposition.«
Melanie unterdrückte einen neuen Ausruf des Entsetzens. Der Graf wandte sich zu ihr; »bitte!« sagte er, indem er sie durch eine kalt höfliche Gebärde ersuchte, ihm vorauszugeh’n.
Sie schwankte hinaus, ohne ein Wort zu sagen, ohne den Mut, noch einen Blick auf Eugen zu werfen. Graf Lana folgte ihr, steif wie eine Tanne.
Eugen blieb zurück, nun ganz ohne Fassung; mit einem dumpfen, qualvoll betäubenden Gedanken an Marie stand er ruhig und horchte, bis es still war. Dann schloss er die Tür, ging durch alle Zimmer und warf sich im letzten, wie wenn er auf dem Schlachtfeld niederfiele, auf das Sofa hin.
VI. Kapitel
Waldenburg kam gegen Abend nach Hause; er war in dem Städtchen D. gewesen, um das ländliche Badeleben dort, das er aus früheren Zeiten kannte, einmal wiederzuseh’n und einige Freunde und ›Gönner‹ vom Hof dieses kleinen Landes zu begrüßen. Hinter den Fenstern seiner Wohnung sah er schon Licht; Riedau hatte die Lampen und die Armleuchter angezündet und saß gelangweilt bei einer ermüdenden Arbeit, die Waldenburg seiner flinken Feder aufgetragen hatte. Als dieser eintrat, stand Riedau auf, indem er dachte: ›Sein Tyrannenschritt.‹ So nannte er den bedeutenden, schicksalsschweren Gang, in dem sein Herr und Meister kam, wenn er ›Europa regierte‹: wenn politische Gedanken ihn beschäftigten und sein staatsmännischer Ehrgeiz es ihm abgewann, die Verse, die Weiber und den Champagner zu vergessen.
»Gut, dass Sie da sind, Riedau«, sagte Waldenburg, noch abwesend, den Hut auf dem Kopfe. »Was wissen Sie Neues?«
»Nicht viel«, antwortete Riedau, der, dem ›Staatsmann‹ nachäffend, gleichfalls ein ernstes und bedeutendes Gesicht machte. »Das Beste ist wohl: Herr Wittekind ist fort. Im Hotel hat man mir’s gesagt. Er ist wieder abgesegelt.«
»Gut, mein Sohn.– Farewell!«
Waldenburg strich sein dünn gewordenes, schlichtes Haar über die Schläfe, als wollte er Locken dreh’n, und betrachtete sein vergnügtes Siegeslächeln im Spiegel, neben dem hohe Kerzen brannten.
»Und —?« fragte er dann.
Der erfahrene Sekretär erriet, wem dieses »Und« mit dem Fragezeichen galt.
»Frau von Tarnow«, antwortete er, »hat Herrn Wittekind, wie es scheint, später nicht mehr geseh’n. Sie war viel allein in ihrem Zimmer und entschuldigte sich mit Kopfweh. Bei Seiner Exzellenz dem Grafen Lana hat sich übrigens – ?«
Waldenburg begann eine Melodie aus einer französischen Operette zu pfeifen, so dass Riedau verstummte. Nach einer Weile aber brach Waldenburg ab und fragte, vom Spiegel weggehend:
»Was sagten Sie vom Grafen Lana? Was will dieser große Mann?«
»Ich wollte nur gehorsamst melden: bei Seiner Exzellenz muss sich etwas zugetragen haben; der Kammerdiener hat mir’s vorhin im ›Waldrestaurant‹ erzählt. Man weiß nicht, was es ist; aber die Frau Gräfin ist nicht zu seh’n, auch der Graf hat sich eingeschlossen; vor Tisch hat er im Wohnzimmer der Gräfin alle Schubfächer geöffnet und durchstöbert, wie der Kammerdiener durchs Schlüsselloch gesehen hat —«
»Ah!« rief Waldenburg betroffen aus.
»Sie waren nicht mehr dort, Herr Geheimer Rat?«
»Ich ging gegen Mittag hinüber, meine Aufwartung zu machen; der Graf war verhindert, wie es hieß, und nahm mich nicht an. Den ganzen Nachmittag war ich fort … Nun, und was hat das Schlüsselloch verraten?«
»Weiter nichts. Seine Exzellenz hat später ein Billett an den Baron Rautenberg geschickt; der Baron und noch ein Herr sind zu ihm gekommen, aber nicht lange geblieben. Später ist nur noch ein Billett gekommen —«
Waldenburg blies einen wegwerfenden Laut durch die Lippen.
»Aus dieser Kammerdiener-Weisheit wird man nicht gescheit!«– —
Er ging durch das Zimmer, blieb steh’n, und halb vor sich hin setzte er mit nervöser Unruhe hinzu:
»Wenn der Graf etwas über mich gefunden hätte –«
»Die Briefe der Frau Gräfin«, entgegnete Riedau lächelnd, »sind ja noch hier!«
»Ja, ja; desto besser.« – —
›Wie gut‹, dachte Waldenburg, ›dass ich sie noch behielt! Irgendein guter Teufel muss mir das eingegeben haben, dass ich mich nicht entschließen konnte, sie abzuliefern.‹ … »Wer klopft denn da?« sagte er plötzlich und fuhr doch zusammen.
Riedau zuckte die Achseln. Das Klopfen wiederholte sich. Mit etwas unsicherer Stimme rief Waldenburg: »Herein!«
Nicht Graf Lana erschien, wie er gefürchtet hatte, sondern die schlanke, zierliche Gestalt des ›Schmetterlings der auswärtigen Angelegenheiten‹, des Barons Tilburg, der in der Linken den Hut, in der Rechten ein Taschentuch hielt.
Bei der Tür noch steh’n bleibend sagte der Baron heiter:
»Sie sind hier und lassen mich warten?« —
Er schwenkte sein Taschentuch.
»Können Sie erraten, Sie kluger Geheimer Rat, was ich Ihnen bringe? Diese Fahne hier ist die Siegesfahne!«
»Ich verstehe noch nicht«, erwiderte Waldenburg, halb in seinen eigenen Gedanken.
Baron Tilburg trat vor und verneigte sich.
»Ich habe die Ehre, Eurer Exzellenz guten Abend zu sagen!«
»Was ist das?«
»Das ist, was man eine offiziöse Mitteilung nennt. Hab’ ich Ihnen nicht immer gesagt, Sie werden Exzellenz?«
Waldenburg ward blass vor unerwarteter, fast erschreckender Freude.
»So bald – und in diesem Augenblick…« Er stammelte fast: »Lieber, werter Freund —!«
»Ja, Sie haben Glück! Dieser Graf Lana, den man für Ihren Widersacher hielt, hat gleich damals in Salzburg – Sie wissen, an jenem Abend! – Da hat er sich hingesetzt und einen langen Brief an den Bruder Minister geschrieben. Der Minister, der bei unserm allergnädigsten Herrn ist, hat auf diesen Anstoß sofort – — Kurz, heute Abend, soeben, kam der Vogel geflogen! Ein Telegramm … Ich stehe beim Grafen – der übrigens sehr blass ist und mich nur auf einen Augenblick empfing – da kommt die Depesche. Er öffnet sie und hält sie mir dann hin. ›Darf ich das sogleich auf meinen Beinen weitertelegrafieren, Exzellenz?‹, frag’ ich ihn. Er nickt. Ich musste etwas für Sie tun … Ich springe die Treppe hinunter – und da bin ich!«
Waldenburg, der sich gefasst hatte, drückte dem Baron mit einer gewissen feierlichen Herzlichkeit die Hand:
»Ich wusste schon längst, Baron, Sie sind mein bester Freund! – Also aus Ihrer Hand empfange ich dieses Christgeschenk. Möge es nicht zu meinem Nutzen – denn den such’ ich nicht – aber zum Nutzen des Vaterlandes gereichen.« —
»Wie Sie wollen, mein Bester«, fiel Tilburg ein; »aber ich denke doch, auch zu Ihrem Nutzen! – — Nun halten Sie mich aber nicht auf, denn ich fliege weiter. Da das Siegel des Amtsgeheimnisses abgenommen ist, so behalte ich gleich die Merkursflügel an den Füßen; zunächst zu meiner Frau und der schönen Tarnow.« – Er setzte mit seinem kleinen, glatten Lächeln hinzu: »Was ich weitersagen darf, verschweige ich nicht gern! – Kann ich wieder einmal etwas für Sie tun, so bitte ich, mich nicht zu übergeh’n … Guten Abend, Exzellenz!«
Waldenburg winkte ihm nach, so lange der Baron noch zu sehen war; als die Tür sich schloss, drehte er seinen breiten Rücken und sagte mit kaltem Lächeln vor sich hin:
»Einer von den gutartigen Narren.« —
Er blickte dann in die Flamme der Kerzen, die von dem schwülen, anwachsenden Wind leise flackerte; ›also Exzellenz‹, dachte er. ›Das wäre erreicht! – Lebten wir nun noch wie die alten Griechen, wie mein Schutzpatron Alcibiades, so würd’ ich mir jetzt einen Kranz auf die „Locken“ setzen – die schon einschichtig werden – und einen großen Becher gemischten oder auch ungemischten Weines trinken. Aber diese alten Athener kannten keine Exzellenzen, keine Orden, keine Diätenklassen; – sie verstanden noch nicht zu leben!‹ – Er lächelte. Sein Hut fiel ihm ins Auge, den er abgenommen hatte und noch in der linken Hand hielt. Ein übermütiger, paschamäßiger Exzellenz-Gedanke flog ihm übers Gesicht. In vornehmer Langsamkeit sich nach rechts wendend, wo sein Sekretär gestanden hatte, sagte er:
»Riedau!«
Die Antwort kam aber von links. Riedau war hinter Waldenburg in seiner geräuschlosen Art auf die andere Seite gegangen; von dort erwiderte er diensteifrig:
»Hier, Exzellenz.«
»Was steh’n Sie denn auf einmal dort?« fragte Waldenburg ärgerlich. »Sie unhörbarer Katzenfuß!«
»Ich wollte Eurer Exzellenz meinen untertänigsten Glückwunsch —«
»Und mussten darum nach links gehen? – Gut, ich habe also Ihren ›untertänigsten Glückwunsch‹. Nehmen Sie gefälligst meinen Hut, Herr Untertan, und tragen Sie ihn in mein Schlafzimmer.«
Riedau starrte ihn an.
»Das soll ich —?« fragte er.
»Ja, Sie. Wer ist denn sonst hier?«
»Erlauben Sie…«
Eine dunkle Röte entstellte Riedaus gelbliches Gesicht, das sich ein wenig verzerrte.
»Ich werde hinausgeh’n und – irgendein dienstbares Wesen suchen.« —
»Nein, mein Sohn; tun Sie es gefälligst selbst. ›Irgend ein dienstbares Wesen‹ mag ich jetzt nicht seh’n; und selber geh’n auch nicht: ›ich bin nicht in der Laune‹. Ist Herr von Riedau zu stolz, mich einmal zu bedienen? An diesem Ehrentag?«
Riedau zuckte leicht; dann nahm er den Hut, mit abgewandtem Gesicht, und ging stumm hinaus. Waldenburg sah ihm nach, seinen Sieg genießend. ›Exzellenz‹, dachte er wieder. ›Was fang’ ich nun an, mit meinem neuen Glück? – — Wenn mir da jetzt ein wohlgeratener Sohn gegenübersäße; vielleicht auch schon ein Schwiegertöchterlein und ein Enkelchen…‹ Er sah Riedau zurückkommen und dachte: ›Statt dessen hab’ ich nur Riedau!‹ – — Der Sekretär ging stumm und still wie ein Schatten durch das Zimmer, zum Schreibtisch, wo er seine Papiere zusammenraffte.
»Bist du verstimmt, mein Sohn?« fragte Waldenburg. »Empfindlicher, stolzer Abkömmling unseres emanzipierten Jahrhunderts! – Wären noch die guten alten Zeiten, Fritz Riedau, so wärst du mein Sklave; ich würde dich ohne viel Höflichkeit ersuchen, mir die Schuhriemen aufzulösen, mir einen Schemel unter die Füße zu stellen; ich würde dich beim Ohr zupfen, und du würdest grinsen und mir dankbar die Hand küssen. Also murre nicht, mein Sohn; es geht dir noch viel zu gut! Und wenn du die Exzellenz wärst und ich der kleine Fritz Riedau, wie würdest du mich treten … Lass’ gut sein; ich kenne dich. Das ist das Naturgesetz. Du hättest mich gern unter deinen Füßen. – Gott sei Dank, es ist umgekehrt! – Und nun dank’ ich dir für den Hut. Der brave Hund kann geh’n!«
Riedau ging, die Papiere unter dem Arm, ohne Gegenrede. Erst als er an der Tür war, flüsterte er vor sich hin:
»Der brave Hund wird dich noch einmal in die Wade beißen.«
»Meinten Sie noch etwas?« fragte Waldenburg.
»Nein, Exzellenz«, entgegnete Riedau und verschwand.
Waldenburg nickte zufrieden vor sich hin, und wieder holte sich in Gedanken: ›“Nein, Exzellenz“. Das ist der Gewinn, wenn wir auf der Schicksalsleiter höhersteigen: der unter uns zurückbleibt, muss sich unter unsrer Laune krümmen und geschmeidig antworten: „es tat nicht weh, Exzellenz!“‹ – Eine unruhige, unbehagliche Empfindung wachte wieder auf und fuhr ihm quer durch sein Hochgefühl. Was war bei Lanas gescheh’n? Wie kam dem Grafen dieser tolle Gedanke, Melanies Papiere zu durchwühlen? – Gestern hatte Waldenburg sie zehn Minuten allein geseh’n; sie war zornig geworden, hatte ihn schwören lassen, ihr die versprochenen und vorenthaltenen Briefe heute noch zuzustellen … ›Was soll ich nun tun?‹ dachte er. ›Sie kann mir schaden, wenn ich mein Wort nicht halte; andrerseits – wenn es bei Lanas so dramatisch zugeht, wo will sie mit den Briefen hin? Und wie kann ich sie jetzt in die Höhle des Löwen tragen? Das ist ja unmöglich!‹ – — Er rieb sich die Stirn, das Kinn; nach längerem Sinnen erschien ihm als das Beste, dieses gefährliche kleine Brief-Bündel für alle ; Fälle in seine Tasche zu stecken und dann je nach den Umständen damit zu verfahren. Er trat an den verschlossenen Aufsatz über seinem Schreibtisch, öffnete und zog aus dem tiefsten Winkel ein japanisches Kästchen hervor, aus dem er die Briefe nahm. Sie waren alle klein und dünn; der bekannte Wohlgeruch hatte sie noch nicht ganz verlassen; ein violettes Bändchen war um sie geschlungen. ›Soll ich sie noch einmal lesen, eh’ ich sie verliere?‹ dachte er und öffnete schon das Band. ›Aber nein … Was ist mir heut’ die Vergangenheit. Hier steht „Cäsar und sein Glück!“ – Ja, ja, das Glück war mir immer hold – weil ich ihm so hold war. Jetzt sollte es ein Übriges tun und gar persönlich hereintreten – in reizender, verführerischer, weiblicher Gestalt – aber nicht Melanie: in Marie von Tarnows Gestalt.‹ – —
Sehnsüchtig, mit fast geschlossenen Augen, sah er in die Luft. Es ward an die Tür geklopft.
»Herein!« rief er, wieder aufgeschreckt.
Vor Überraschung fiel ihm aber das Bändchen aus der Hand, das er noch zwischen den Fingern hielt. Fortuna trat wirklich ein, in Marie von Tarnows Gestalt. Er konnte nicht zweifeln, sie war’s; diese schlanke ›Tusnelda‹, deren rätselhafter Reiz ihm so auf der Seele und den Sinnen lag. In ihrer ganzen Hoheit, Jugend und Anmut kam sie ihm entgegen; nur dass sie nicht blühend und lachend war, wie’s dem ›Glück‹ geziemt, sondern ernst, tief ernst, und so blass wie je. Auf ihren Schultern lag ein leichtes, zusammengeknüpftes Tuch, ihre Haare hatte der Wind, wie es schien, zerzaust, sie hingen zum Teil in die Stirn herein; in dieser Unordnung, die an ihr fremd war, und mit bloßen, erregten Augen trat sie vor Waldenburg hin.
»Sie erstaunen wohl sehr«, sagte sie sogleich; »bitte, verzeihen Sie – und hören sie mich freundlich an! Früher, als ich dachte, ist die Stunde gekommen, wo ich Ihre Teilnahme und – Freundschaft anrufe, Herr Geheimer Rat … Nein: Exzellenz; Baron Tilburg hat uns gesagt – — ich wünsche Ihnen Glück.« —
Indem sie eine Hand an den Kopf legte, als werde es ihr schwer, ihre Gedanken zu erfassen, setzte sie hinzu:
»Doch das ist es natürlich nicht, was mich zu Ihnen führt. Ihre Hilfe such’ ich.«
Er unterbrach sie und lud sie ein, sich zu setzen; sie machte aber eine ungewisse Bewegung mit der Hand und blieb noch steh’n.
»Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen, meine liebe Freundin«, sagte er mit Würde. »Was auch der Herr Wittekind Ihnen über mich gesagt haben mag —« sie wollte reden; er lächelte und fuhr fort: »ich will es gar nicht wissen – — glauben Sie mir, ich meine es Ihnen ausgezeichnet gut. Denken Sie getrost, ich wäre Ihr allerbester Freund – Ihr Bruder – was Sie wollen – und setzen Sie sich zu mir!«
»Ich danke Ihnen«, sagte sie zögernd, mit einem eigentümlich forschenden Blick. Sie setzte sich auf einen Stuhl; er nahm einen andern und rückte zu ihr heran. Mit bewegter und leise zitternder Stimme begann sie wieder: »Der – Mann, um den es sich handelt —«
»Ah, es handelt sich also doch um einen Mann!«
»Ja«, erwiderte sie. »Ich habe noch nicht den Mut, Ihnen zu sagen, wer er ist; erst wenn ich von Ihnen gehört habe – — Kurz, er steht mir nah. Ich hab’ mich heute Morgen an das freundliche Wohlwollen des Grafen Lana gewendet, um es für – diesen Mann in Anspruch zu nehmen; der Graf hat auch sofort, in seiner Güte, alles, alles getan, was ich wünschen konnte; er ist hingegangen … Aber seitdem – —«
»Was ist seitdem gescheh’n?«
»Ich weiß es nicht. Irgendetwas Unglückseliges, Rätselhaftes … Der Graf will von diesem andern plötzlich nichts mehr hören, er will mich nicht seh’n, mir nicht Rede steh’n; während der – andre finster, verstört, verschlossen dasitzt – auf all meine Fragen keine Antwort gibt. War es ein Zusammenstoß zwischen den beiden Männern? Der Eine ist – herablassend und der andre stolz … Aber, mein Gott, was tu’ ich nun? Was soll nun gescheh’n? Dieser unglückliche Mann – für den Sie wohl etwas Teilnahme fühlen würden, wenn Sie alles wüssten – er wirft wieder Glück und Leben von sich, er will fort, er will ein Ende machen, er will mich nicht hören, nicht seh’n. Und ich bin allein, ohne Rat und Hilfe. In meiner unaussprechlichen Not komme ich zu Ihnen; – er weiß es nicht – soll es auch nicht wissen. Sie allein können ihm helfen, wenn zu helfen ist! Sie können ihn mit dem Grafen aussöhnen – wenn es möglich wäre— Sie können ihn vielleicht durch ein gutes Wort mit dem Leben aussöhnen – und sich mehr damit verdienen, als Sie in diesem Augenblick ahnen!«
›Ist das eine Verheißung?‹ dachte Waldenburg. Sie war aufgestanden und sah ihm in so sonderbarer Bewegung in die Augen. Er nahm sie sanft bei der Hand und er widerte:
»Meine liebe, blasse Freundin, fassen Sie sich; setzen Sie sich wieder« – er nötigte sie zart auf ihren Sessel zurück – »und vor allem glauben Sie nur: alles wird wieder gut! – Sie haben Recht: ›er weiß es nicht, soll es auch nicht wissen‹; wir beide verbünden uns, um es wieder gut zu machen; und dann – wenn er nicht ein Undankbarer, ein Elender ist – wird er es uns danken! ›Das Leben von sich werfen‹ – glauben Sie ihm das nicht. Die Jugend verzagt so gern, und lebt so gern wieder auf. Oder wenn es ihm leicht wird, eine so schöne Freundin zu verlassen, um die man ihn beneidet – alle Wetter, so verdiente er eigentlich sein Schicksal! So sollte man ihm noch einen Cherub nachschicken, der diesen Adam aus dem Paradies hinausbegleitet – während die Eva drin bliebe und einen andern nähme —«
»Nein, scherzen Sie nicht«, fiel Marie ihm in die Rede. »Es handelt sich nicht um die ›Eva‹ und um Liebesglück – nur um seine Seele, sein Leben!«
»Ah!« sagte Waldenburg mit geheimer Freude, und rückte näher hinzu. »Wenn es sich also nicht um Adam und Eva handelt, so – — so wollen wir ihn schon wieder guter Dinge machen, seien Sie ganz getrost. Ich nehme alles auf mich; den Grafen und das Leben. Befehlen Sie, was ich tun soll: es wird gescheh’n. Mein einziger Lohn soll sein, dass ich auf diesen schönen blassen Wangen wieder Rosen sehe; dass ich Ihre Freundschaft gewinne« – er nahm wieder ihre Hand – »und den Reiz dieser geheimnisvollen Vertraulichkeit genieße, die das Schicksal so wunderbar wie ein goldenes Netz um uns beide spinnt. Vielleicht«, fuhr er leiser fort, – »vielleicht webt es uns auch noch zartere Fäden hinein, die noch fester knüpfen – obwohl sie so fein sind, dass die Welt sie nicht sieht.« —