Kitabı oku: «Akrons Crowley Tarot Führer», sayfa 8

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Weiterführende Bemerkungen


1 Das Gegenstück dazu ist im Reichsapfel, den der Kaiser in der Linken hält, zu finden.6 Das heißt: Auch der männliche Repräsentant gebietet über die Vereinigung zwischen Mann und Frau, denn der Apfel ist ein weibliches Synonym zur Rose und das kleine Malteserkreuz auf dem Apfel ein männlicher Platzhalter für den phallischen Stab. Die Wirkung der Kreuz/​Rose-Verbindung, die sich durch das ideologische Weltbild der Rosenkreuzer, Theosophen und Okkultisten zieht, ist verblüffend: Die Venus als Zeichen der Liebe und Anziehungskraft bedeckt alle Sephiroth am Lebensbaum (der Kreis berührt die Sephiroth 1, 2, 4, 6, 5, 3; das Kreuz wird durch 6, 9, 10, 7 und 8 gebildet). Crowley schreibt: Das alchemistische Symbol der Venus ist das einzige der planetarischen Symbole, das alle Sephiroth im Lebensbaum zusammenfasst. Die darin inbegriffene Lehre ist, dass die grundlegende Formel des Universums Liebe ist.7


2 Die Kaiserin ist die dritte Karte, die nach dem Magus und der Hohepriesterin eine tiefer gehende alchemistische Bedeutung aufzeigt8, denn sie stellt mit dem Körper das Symbol des Salzes (Element Erde) dar. Crowley schreibt: Die Kaiserin verbindet die höchsten spirituellen mit den niedersten materiellen Qualitäten. Aus diesem Grunde ist sie geeignet, eine der drei alchemistischen Energieformen – das Salz – darzustellen. Salz ist das inaktive Prinzip der Natur; Salz ist die Materie, die durch Schwefel mit Energie erfüllt werden muss, um das wirbelnde Gleichgewicht des Universums aufrechtzuerhalten. Die Arme und der Torso der Figur deuten folgerichtig die Gestalt des alchemistischen Symbols von Salz an.9

Andere Verbindungen

– Tiefenpsychologische Zusammenhänge –


Der Narr und die Mutterimago

Blättern wir zurück: Nachdem der Narr seine Über-Mutter vergewaltigt hat und sich damit von der spirituellen Mutter (Mutter Gottes) löste10, kann er in der Kaiserin jetzt der Großen Göttin begegnen. Damit ist die Gefahr aber nicht gebannt – ganz im Gegenteil. Die Hohepriesterin zu »vögeln« ist ein normaler virtueller Akt im Kopf, der in den meisten Pubertierenden während ihrer ersten Masturbationsphasen heranwächst. Doch die Mutterimago, die die Kaiserin ausstrahlt, ist etwas ganz anderes. Dahinter erscheint, wenn der Trieb erwacht, die Erinnerung an eine sinnliche Gestalt aus Fleisch und Blut und gleichzeitig – damit verbunden – ein Schuldgefühl, das den Jüngling umfasst, nämlich das Gefühl, die leibliche Mutter mit dem inneren Bild der Hohepriesterin betrogen zu haben. Deshalb ist es auch nicht eine äußere Kaiserin, die ihm begegnet, sondern es ist seine eigene unterdrückte innere Weiblichkeit, die in ihm erwacht und die ihn zwingt, sich für die begangene Vergewaltigung im Kopf an eine sinnliche Frau zu verlieren, die nichts anderes mit ihm vorhat, als ihn mit Haut und Haaren in sich »einzuführen« (also zu verschlingen wie die Hexe im Märchen Hänsel und Gretel). Der Psychologe spricht von der pubertären Lust, in den Mutterleib zurückkehren zu wollen.

Die Kaiserin symbolisiert also die schreckliche Gefahr, die von der Mutterimago ausgeht. Diese Gefahr besteht darin, dass die Persönlichkeit durch die unbewusste Faszination gelähmt werden kann, die dieses Bild auslöst. Der Schatz, den die Mutter in der Tiefe bewacht, steht für das Wachstum der Lebenskräfte, und die können vom Narren nur entwickelt werden, wenn er ihr die ihm zustehende Libido unter ihren Rockschößen hervorstielt. Doch der Preis ist hoch: Ist die Mutterimago für ihn zu stark, dann kann er von ihrer unbewussten Kraft überwältigt und wie eine Spinne im Netz der Urschlange gefangen werden. Bei Goethe ist Fausts Reise hinab zu den Müttern die gefährlichste seiner Höllen, doch genauso wie der Narr mit einer Liebenden kehrt Faust mit seiner Helena zurück. Durch diesen erfolgreichen Akt ist die Beziehung zu seiner inneren Weiblichkeit verwandelt.

Was zeigt uns dieses Beispiel im Falle Crowley? Wenn wir seinen Spruch akzeptieren, dass der Narr sozusagen alle Karten in sich beinhaltet, die sich als verschiedene Stationen auf seinem Lebensweg hintereinander entfalten, müssen wir auch umgekehrt hinnehmen, dass beispielsweise Kaiserin oder Hohepriesterin oder auch die Karte Lust, die ebenfalls eine Materialisation kompensierter negativer Gefühle darstellt, Teile des Gesamtwesens des Narren alias Aleister Crowley sind. Die vergewaltigte Scharlachhure aus der Mischung Hohepriesterin – Kaiserin– Lust ist sozusagen die aggressive Antwort auf das prüde mütterliche Sektenbild.11 Während er seine Projektion bewusst nicht durchschaut, dirigiert er sie unbewusst sehr gut: Es handelt sich um die schöpferische Kreation seiner zerstörerischen Neigungen, die von seinem eigenen Dämon so zurechtgeformt und zurechtgestutzt worden sind, dass sie ihn nicht mehr bedrohen können. Der Preis bedingt natürlich das Opfer der inneren Mutter, die nicht erlöst werden kann. Das eine hängt direkt mit dem anderen zusammen, denn seine Scarlet Woman hätte sich nicht entwickeln können, wenn er das Trauma mit seiner Mutter aufgearbeitet hätte.12 Deshalb verkörpern die Scharlachfrauen Crowleys dunkle Kraft, und die Tatsache, dass er in jeder Frauenbeziehung die innere Göttin sucht, die er äußerlich völlig zu beherrschen und in seinen Bann zu ziehen trachtet, zeigt, dass er in seinen Frauen eigentlich seine eigenen destruktiven Energien, die nach innen gerichtet waren, bearbeitete.

Kehren wir zum Narren zurück. Der Segen der schrecklichen Begegnung mit der Mutter besteht darin, dass er gestärkt und geläutert aus dem Zusammenbruch hervorgehen kann, wenn sich der Staub in der Seele wieder gesetzt hat. Auf den Lebensbaum bezogen bedeutet das: Die tote Mutter verliert keine Zeit und kehrt als neugeborene Tochter wieder zurück auf den Thron.13 Aus psychologischer Sicht kann man auch sagen: Die unbewusste Mutter, die mit ihrem schrecklichen Gesicht den Weg des Narren kreuzt, nimmt nun den freundlichen Ausdruck der guten Mutter an. Er kann sie jetzt mit gutem Gewissen verlassen, ohne sich schuldig zu fühlen oder von ihr weiter abhängig zu sein. Der Ruf seiner Instinkte durchströmt ihn ohne Einbindung seiner desaströsen, unterentwickelten Neigungen, sondern in zunehmender Unterstützung seiner erwachenden Männlichkeit.


Die Kaiserin als Shuttle zwischen Idee und Wirklichkeit

Mit der Karte Kaiserin verlassen wir die Ebene der reinen Ideen und manifestieren uns im Bereich, den man als die Materialisierung unserer Vorstellung bezeichnen kann. Die Addition der Zahlenwerte I und II zeigt, dass sie die Polarität von Magier und Hohepriesterin in sich vereint, denn die III ist das Produkt der Vereinigung der beiden vorangegangenen Karten. Die materielle Ebene wird traditionell unterhalb der Welt der Ideen angesiedelt, was die Sichtweise des aus dem Himmel geworfenen Menschen spiegelt, der zu Gott aufschaut, der ihm das verlorene Paradies wieder zu finden verspricht. Zumindest, wenn er das tut, was ihm (später) der Hierophant aufträgt!

Deshalb wohnt jeder Idee der vitale Antrieb der Kaiserin inne, sich im Leben zu verwirklichen. Es ist das weibliche Verlangen, die Sehnsucht nach der Urquelle durch das Gebären eigener Kinder zu stillen. Man könnte auch sagen: Atu III ist der Stempel, der die Schwingungen von I und II der Realität (IV und V) aufprägt, ein gespiegeltes Bild der Seele in einer Realität, die selbst Spiegel ist. Dieser unauslöschliche Wunsch nach dem Höheren ist der Funke des Magus, der allem Leben innewohnt: die Erkenntnis, dass es etwas Größeres geben muss als die eigene Existenz. Auf der vertikalen Achse zwischen der Idee und der Materie wird die Kaiserin, obwohl sie einen Teil von ihm selbst in sich trägt, damit zur Erfüllungsgehilfin von Magus und Hohepriesterin (auf der materiellen Ebene gleichzeitig auch zur Gegenspielerin des Kaisers).

Fazit:

Die ersten beiden Karten sind diejenigen, die die Ideen aus dem Nichts entstehen lassen, und die Kaiserin als Vollstreckerin ist die Dritte im Bunde, die aus deren Ideen feste Formen hervorbringt.

Deutungen

Im individuellen Bereich zeigt sich uns die Regentin von einer festen und soliden Seite, die die Dinge anpackt und nichts anbrennen lässt. Sie erfasst die Chancen intuitiv, unterstützt die lebendige, nährende Seite der Weiblichkeit und weist in ihrem Umfeld auf Beständigkeit und große Zuwendung hin. Dabei ist sie eine lustvolle, genießerische Person mit viel Wärme, außerordentlicher Erdverbundenheit und der Fähigkeit, Ideen zu realisieren und Neues hervorzubringen. Gleichzeitig versetzt sie uns in die beneidenswerte Lage, unsere Ideale mit der äußeren Realität unter einen Hut zu bringen und jene gestalterische Mitte zu finden, die unsere schöpferischen Wünsche nach Entfaltung unterstützt. Auf jeden Fall können wir die Früchte unseres Wirkens ernten, und was wir neu beginnen, verheißt erfolgreiches Gelingen. Deshalb brauchen wir uns auch nicht sonderlich anzustrengen, um die Aufmerksamkeit unserer Umgebung zu gewinnen. Huldvoll verteilen wir unsere Gunst an die Bewunderer, die unseren (Familien-)Hofstaat bilden, regeln für sie den Haushalt und überwachen das Budget. Der Advocatus Diaboli bringt die Schattenseite auf den Punkt: Wir sind die »Mutter«, die die Scholle bestellt, aber auch unseren erwachsenen Kindern selbst dann noch die Leviten liest, wenn sie schon längst aus dem Haus gegangen sind.

In der Tiefe der Gefühle entspricht die Karte dem mütterlichen Trumpf, der innerhalb eines gesunden »Bauchgefühls« Lebenslust und sinnliche Kraft ausströmt. In der Liebe steht sie für jene weibliche Energie, die sich nicht nur nach körperlicher Erfüllung sehnt, sondern auch positive Veränderungen und Neuerungen anregt und die Seelen der Geliebten durchs Feuer schickt, um alle Schlacken zu verbrennen, die ihre Entwicklung behindern. Es ist der schmerzhafte Zugriff und eine manchmal entfesselte Leidenschaft, die sich mit Eifer nimmt, was nur selten Leiden schafft. Dabei handelt es sich um die Sehnsucht der Seele nach Rückbindung und Umarmung mit den unerschöpflichen Kräften der Göttin. Die Karte zeigt auch die vielleicht einmalige Chance an, den Bereich des Lebensnotwendigen mit der Erfahrung tiefster Erfüllung in harmonischem Einklang zu verbinden und so den Weg zu unserer wahren inneren Befriedigung zu finden. Nur sehr selten bricht die alte Schlange in ihr durch, die sich im dämonischen Reiz des Abgründigen windet und versucht, alles in die Folterräume ihrer Vorstellungen einzubinden, was sich ihr zu entziehen sucht. Allerdings müssen wir in den emotionalen Geröllhalden unserer Umgebung oft erst eine Nische im Schutt auspolstern, um darin weich und bequem liegen zu können, denn unsere Liebsten präsentieren sich im Fluidum des Triebes nicht selten wie völlig paralysiert in unserem Bann.

Die Kaiserin im Lebensbaum

– Tiefergehende Erkenntnisse –

Daleth ist der hebräische Buchstabe für das römische D und die Zahl 4. Am Lebensbaum ist er Pfad 14, der Chokmah (Impuls/​Logos/​Spermium) mit Binah (Resonanz/​Weisheit/​Eizelle) verbindet. Er gleicht die Exponenten der beiden äußeren Säulen am Lebensbaum aus, denn hier stehen sich Vater (Jod in JHVH, Feuer, Schwefel, Zeugung) und Mutter (erstes He in JHVH, Wasser, Salz, Empfang) gegenüber und zeugen ihre beiden Kinder, Sohn (Vau in JHVH) und Tochter (zweites He in JHVH).14 Es ist die Achse der Befruchtung – die schöpferisch ewige Wiedergeburt.


Genau in der Mitte wird diese Verbindung von Pfad 13 (Gimel) gekreuzt, der von Tiphareth nach Kether aufsteigt. Im Gegensatz zur Hohepriesterin, die eine senkrechte Verbindung zwischen Gott und Mensch quer durch den Abyssos (Kether – Tiphareth) darstellt, beherrscht die Kaiserin die horizontale Achse zwischen Mann und Frau, Vater und Mutter, Schwefel und Salz (Chokmah – Binah). Deshalb verhält sie sich im Vergleich zu ihrer spirituelleren Schwester, die den göttlichen Geist wie seinerseits Jesus oder Prometheus zu den Menschen hinunterbringen will, auch eher realitätsbezogen und praktisch, was sie aber nicht zum erdverbundenen »Bauerntrampel« werden lässt, denn Daleth liegt auf der Achse Chokmah – Binah oberhalb der Grenze zum Menschlichen. Crowley schreibt: Daleth ist der Pfad, der den Vater mit der Mutter vereinigt, einer der drei Pfade, die oberhalb des Abyssos sind (…) Mit anderen Worten, es gibt eine Fortdauer des Lebens, eine Vererbung des Blutes, die alle Formen der Natur miteinander verbindet. Es gibt keinen Bruch zwischen Licht und Dunkelheit. Natura non facit saltum. Wenn diese Betrachtungen in ihrer Ganzheit verstanden würden, so könnte es möglich werden, die Quantentheorie mit den elektromagnetischen Gleichungen in Einklang zu bringen.15

Liber 77716 und weitere Korrespondenzen

Schönheit, entfalte Dein Reich! Wahrheit, siehe, die das Denken übersteigt: das Ganze dieser Welt ist Liebe.

Titel: Die Tochter der Mächtigen

Bild: Sternengekrönt steht eine geflügelte Göttin auf dem Mond

Zahl: 4, 434 (ausgeschrieben)


Buchstabe: Daleth = D/​DLTh (Tür, Tor des Himmels). Die Mutter ist die Tür, durch die die Schöpfernatur ins Leben fließt.

Pfad: 14 von Chokmah nach Binah. Daleth ist die Achse, die den Vater mit der Mutter verbindet, und einer der drei Pfade, die sich oberhalb des Abyssos befinden.

Göttername: AHA

Götter: Nephthys, Gemahlin des Seth und Schwester des Osiris, durch den sie zur Mutter des Anubis wird; Hathor, Aphrodite, Freya, Venus oder die hinduistische Muttergöttin Devi, die alle Göttinnen in sich vereinigt, denn diese erscheinen sinngemäß nur als Ausprägungen von Devis unterschiedlichen Naturen

Pflanzen: Myrthe, Rose, Klee (Apfel, Feige, Pfirsich)

Krafttiere: Sperling, Taube, Schwan

Edelstein: Türkisfarbener Smaragd

Wesen: Succubi

Dämonen (Qlipoth): A’Arab Zarag, der Rabe der Zerstreuung (dämonische Vögel, die in einem Vulkan hausen)

Magische Kräfte: Liebestränke

Magische Waffe: Gürtel

Parfüm: Sandelholz, Myrthe, alle weichen, sinnlichen Gerüche

Droge: Aphrodisiaka

Geomantie: Heptagramm

Gematrische Korrespondenzen

4: Tor

434: Krieger (Herr des Krieges), Tür, Deckel, Pforte, Tor, junger Stier

Gottheiten: Astarte, Ceres, Demeter oder Gaia im Licht der Sonne; Hydra, Kali und Medusa in der Schwärze der Nacht.

Mythos: Demeter, die über die Wachstumszyklen der Erde herrscht

Symbole: Die sanfte Berührung der Haut, die feuchte Quelle der Ernährung und Wärme (Gebärmutter); oder der brausende Sturmwind, das erschütternde Erdbeben und der alles Leben zerstörende Vulkanausbruch

Kultstätte: Demeters Kultstätte in Eleusis

Rituale: Eleusinische Mysterien (dienten der Einweihung in das Mysterium des Weiblichen); für moderne EsoterikerInnen Göttinnen-Frühlingsfest

Sabbat: Walpurgisfeier (oder ersatzweise Vollmond im Mai)

Kraftsteine: Jaspis (Gartenkies = Mutter aller Steine), Heliodor (Jaspis mit roten Punkten, die die Blutstropfen von Jesus am Kreuz darstellen), Carneol, Milchopal

Räucherwerk: Geranium, Rosenholz, Ylang Ylang

Malerei: Das Venusfest von Peter Paul Rubens

Musik: Le sacre du printemps (Frühlingsopfer) von Igor Strawinsky

Schrift: Lobgesänge zu Ehren der Göttin (während der Männerherrschaft verlorengegangene Schriften – stellvertretend Homerische Hymnen oder Dithyramben von Pinar, Bakchylides und Timotheos)

IV – Der Kaiser


Ich schaffe Ordnung, Sicherheit und Stabilität.

Der allmächtige Vater in seinen autoritären Erscheinungen: Befehlshaber, Staatsmann, Herrscher, Städtebauer

Astrologie: Sonne in Steinbock im Sinne von Verantwortung, Ordnung, Sicherheit, Struktur, Kontinuität und Beharrlichkeit

I Ging: 7 Schã – Das Heer

Runen: Thurisaz (Der Starke) und Ansuz (Göttliche Kraft). Thorn oder Thurisaz, die dritte Rune, drückt mehr die schnelle, schöpferische Energie im Sinne Crowleys aus (der Herrscher von Widder ist Mars), während As oder Ansuz, die vierte Rune, die patriarchalische Kraft der Asen anzeigt.

Licht: Aktivität, Stärke, Disziplin, Stabilität, Recht und Ordnung, Verantwortung, soziale Entwicklung, Mut und Führungskraft

Schatten: Enge, Erstarrung, Selbstgerechtigkeit und Unterdrückung (Rationalität als Gefängnis, Ordnung als Selbstzweck)

Farben: Scharlachrot, Rot, Flammendrot, Glutrot (Liber 777)

Tierkreis: Widder. Im Widder regiert der Mars und die Sonne ist erhöht. Somit ist dieses Zeichen eine Vereinigung der Energie in ihrer materiellsten Form, verbunden mit der Idee der Autorität. (Buch Thoth)

Kurzbeschreibung: Der Kaiser präsentiert sich als eine reife, massige Gestalt, in einen majestätischen Mantel gehüllt und von zwei Widderköpfen geschützt, die die Säulen eines kristallenen Thrones krönen und seine Autorität unterstreichen. Sein karmesinroter Mantel ist mit goldenen Emblemen bestickt, auf seinem Haupt ruht eine mächtige Krone und in der Hand trägt er eine Weltkugel, mit der er sich als eine Quasi-Gottheit darstellt. Er zeigt sich gerne als Vater, der sich vorbehaltlos für die Belange seiner Kinder einsetzt, was ihn wiederum beflügelt und seine Entschlossenheit stärkt. Ein Umstand auch, der sich nicht zuletzt wiederum positiv für ihn auswirkt, weil er sich für die Sicherheit und die Errungenschaften, die er ihnen bietet, ihre Achtung und ihren Respekt erzwingt. Er ist nicht nur der Planer von Schlössern und Kathedralen, sondern auch der von Städten und Agglomerationen, in denen sich die Menschen wohl fühlen können. Als Verfechter des altrömischen Prinzips Divide et impera ist er der mächtige Pflug, der sich willkürlich durch das geduldige Brachland wühlt, um es seinem Willen untertan zu machen. Er ist der Erbauer von eingrenzenden Zäunen und Mauern, mit deren Hilfe er die Seinen beschützt, sowie der Architekt »gerechter« Kriege, sofern sie der Sicherung seiner Herrschaft und dem Schutz und Wohl seiner Untertanen dienen.

Analyse

Der rotbärtige Barbarossa vergegenwärtigt mit seiner gewichtigen Erscheinung wuchtige Präsenz, Ausdehnung und physische Machtentfaltung. In dieser Eigenschaft als Vertreter der obersten weltlichen Instanz ist er ein Symbol dessen, was man das göttliche Ich-Bewusstsein nennen könnte, denn schließlich ist er der festen Überzeugung, seine Macht von Gott persönlich bekommen zu haben. Die beiden Sonnenscheiben mit Stern repräsentieren Herrschaft, Mut und Führungskraft und erinnern an den Ausspruch von Ludwig XIV, dem Sonnenkönig: Der Staat bin ich. Die Krone mit Diamanten ist ein Symbol der weltlichen Macht, deren Glanz bis zum Olymp hinauf zu strahlen vermag. Sie verleiht ihm die Fähigkeit, einen tiefen und unerschütterlichen Glauben an den Sinn von pyramidenförmigen Hierarchien nach göttlicher Ordnung zu entwickeln, die ihn mit dem Höchsten in Verbindung bringen: Ich und der Vater, wir sind eins! Ebenso wie der Priester, dessen persönliches Ego nicht an sein Gottesbild heranreicht, ohne aber seine priesterlichen Funktionen zu schmälern, lastet auf dem Befehlshaber als oberstem Regenten die Projektion des gesellschaftlichen Bildes elterlicher Autorität. Auch Reichsapfel, Weltkugel mit Malteserkreuz und Zepter mit Widderkopf sind Zeichen für Sicherheit, Stärke und die Kristallisation von Wille und Macht und unterstreichen seinen Herrscheranspruch.1 Die beiden gehörnten Bodyguards in seinem Rücken geben eine gute Vorlage dafür ab, was man mit dem heute etwas angestaubten Klischee des Kriegers – zeitgemäß: Leibwächter – in Verbindung bringt: Kurzsichtigkeit und Kampfkraft, Treue und Leidenschaft.

Zusammen mit Magus/​Hohepriesterin und Kaiserin symbolisiert der Kaiser die Trinität Schwefel, ☿ Quecksilber und ⊖ Salz. Kopf, Schultern und Arme bilden ein gleichseitiges Dreieck, die überschlagenen Beine darunter ein rechtwinkliges T oder + Kreuz.1 Die goldenen Bienen auf dem Gewand sind ein Synonym für den Fleiß, mit dem er seine Ziele anstrebt und den Nektar einsammelt bzw. das Bruttosozialprodukt erhöht. Sie zeigen, dass er sich in seinen Errungenschaften spiegeln und sich am Maß des Erreichten stellvertretend für seine innere Leere auch wertvoll und wichtig halten kann. Oft fallen der große Egoismus und das selbstsüchtige, rücksichtslose Handeln ins Gewicht, das auf die anderen keine Rücksicht nimmt und zum Ego pur, zum unbedingten Verfechter persönlicher Vorrechte und Feind jeder Gleichmacherei mutiert. Deshalb arbeitet er beharrlich, ausdauernd und geduldig an der Vermehrung seines Eigentums oder partizipiert an der Vermehrung des Besitzes der anderen (= Mehrwertsteuer). Seine Devise ist Recht und Ordnung verbunden mit kontrollierender Struktur. Dazu ist es zwingend notwendig mit strikter Logik vorzugehen, statt Gegebenheiten mit persönlichen Gefühlen zu verstellen, denn die Forderung, mit der Stimme des Herzens zu entscheiden, ist aus der Sicht des Kaisers an Absurdität nicht zu überbieten.


Der doppelte Feueradler verkörpert die schöpferische Energie der Sonne, die Suche nach dem Ziel oder die Reise des Helden zu sich selbst, denn er ist ein Symbol für den Willen, die Ziele aus sich selbst hervorzubringen und die anderen als Weg oder simple Erfüllungsgehilfen zu benutzen – im Gegensatz zum weißen Doppeladler der Kaiserin, der sich zurücknimmt und in der Verschmelzung mit dem Ganzen als das erkennt, was er ist:

eine vitale Größe mit begrenzter Existenzdauer, der sich aus unbewussten Verhaltensmechanismen und kollektiven Urmustern zusammensetzt. Aus alchemistischer Sicht stellt der rote Adler die rote Tinktur der Alchemisten dar, die der Natur der Sonne entspricht, während das Wappentier der Regentin mit dem Mond korrespondiert.2 In die gleiche Richtung deutet auch das von oben einströmende Licht:3 Nur solange die Motive und Handlungen sich im Einklang mit dem schöpferischen Willen befinden, sind die angepeilten Ziele erstrebenswert. Deshalb wäre es aus heutiger Sicht sinnvoller zu sagen: Nicht Ich und der Vater, sondern Vorstellung und Wille oder Sehnsucht und Ziel sind eins! Das Lamm mit Siegesfahne schließlich versinnbildlicht das absolute Vertrauen in den Großen Vater oder Big Brother, dessen Regeln zu überwachen er sich zusammen mit seinem Kumpanen, dem geistigeren, aber nicht weniger autoritären Hierophanten, berufen fühlt.4 Das reflektiert den Persönlichkeitsteil eines strengen, aber gerechten Herrschers, der seine Kinder auf das harte Leben vorbereitet und auch die Bürde ohne Murren für den Umstand trägt, dass sie ihn später dafür hassen werden. Sein Herz kann letzten Endes nur erringen, wer alle Hinweisschilder genau beachtet, keines der Verbote missachtet und alle Regeln respektvoll akzeptiert. Diese Sicherheit ist für den Kaiser die Voraussetzung, um seine Seele wenigstens einen Spalt breit zu öffnen.

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