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Kitabı oku: «Die Fünf und Vierzig», sayfa 22

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Zweiundzwanzigster Kapitel
Ernauton von Carmainges

Ernauton blieb auf dem Schlachtfeld, ziemlich verlegen darüber, was er mit den zwei Feinden machen sollte, welche wohl bald ihre Augen wieder in seinen Armen öffnen würden.

Mittlerweile, da keine Gefahr war, daß sie sich entfernten, und da aller Wahrscheinlichkeit nach Robert Briquet unter diesem Namen kannte Ernauton, wie man sich erinnert, Chicot – nicht umkehren würde, um ihnen den Garaus zu machen, ging der junge Mann auf Entdeckung einer Hilfe aus, und er fand auch bald, was er suchte.

Ein Wagen, der an Chicot hatte vorüberkommen müssen, erschien oben auf dem Berge, kräftig sich von einem durch das Feuer der untergehenden Sonne gerötheten Himmel abhebend.

Dieser Wagen wurde von zwei Ochsen gezogen und von einem Bauern geführt.

Ernauton sprach den Führer an, der, als er ihn sah, gute Lust hatte; seinen Karren im Stich zu lassen und in das Gehölze zu entfliehen; er erzählte ihm, es habe ein Kampf zwischen Hugenotten und Katholiken stattgefunden, dieser Kampf sei für vier derselben tödtlich gewesen, zwei haben ihn jedoch überlebt.

Sehr erschrocken über die Verantwortlichkeit eines guten Werkes, doch, wie gesagt, noch mehr erschrocken über das kriegerische Aussehen von Ernauton, half der Bauer dem jungen Mann zuerst Herrn von Mayenne und sodann den Soldaten, der, ohnmächtig oder nicht die Augen immer noch geschlossen hielt, auf seinen Wagen tragen.

Es blieben die vier Todten.

»Herr,« fragte der Bauer, »waren diese vier Männer Katholiken oder Hugenotten?«

Ernauton hatte den Bauern im Augenblick des Schreckens das Zeichen des Kreuzes machen sehen.

»Hugenotten,« antwortete er.

»Dann ist es nicht unziemlich, wenn ich diese Parpaillots durchsuche, nicht wahr?«

»Keines Wegs,« erwiederte Ernauton, dem es eben so lieb war, wenn der Bauer erbte, als wenn die Hinterlassenschaft dem ersten dem besten Vorübergehenden zufiel.

Der Bauer ließ sich das nicht zweimal sagen und drehte die Taschen der Todten um.

Die Todten hatten, wie es scheint, zu ihren Lebzeiten guten Sold erhalten, denn als die Operation vorüber war, entrunzelte sich die Stirne des Bauern.

Folge des Wohlbehagens, das sich seinem Körper und in seiner Seele verbreitete, war, daß er seine Ochsen stärker antrieb, um rascher in seine Hütte zu kommen.

Im Stalle dieses vortrefflichen Katholiken, auf einem guten Strohlager kam Herr von Mayenne wieder zum Bewußtsein.

Dem durch die Erschütterung des Transportes verursachten Schmerz war es nicht gelungen, ihn zu erwecken, als aber auf die Wunde gegossenes frisches Wasser einige Tropfen hochrothen Blutes entfliehen machte, da öffnete der Herzog die Augen und schaute die Dinge umher mit einem leicht begreiflichen Erstaunen an.

Sobald Herr von Mayenne die Augen geöffnet hatte, entließ Ernauton den Bauern.

»Wer seid Ihr, mein Heer?« fragte Mayenne.

Lächelnd erwiederte Ernauton:

»Erkennt Ihr mich nicht?«

»Doch wohl,« sprach der Herzog die Stirne faltend, »Ihr seid derjenige, welcher meinem Feind zu Hilfe gekommen ist.«

»Ja,« sagte Ernauton, »ich bin aber auch derjenige, welcher Euren Feind Euch zu tödten verhindert hat.«

»Das muß so sein, da ich lebe, wenn er mich nicht etwa todt glaubte.«

»Er entfernte sich, während er Euch lebend wußte.«

»Er hielt wenigstens meine Wunde für tödtlich.«

»Ich weiß es nicht; doch jedenfalls, wenn ich mich nicht widersetzt hätte, würde er Euch eine beigebracht haben, die es gewesen wäre.«

»Aber warum habt Ihr denn meine Leute tödten helfen, um hernach diesen Menschen zu hindern, daß er mich tödte?«

»Das ist ganz einfach, mein Herr, und ich wundere mich, daß ein Edelmann, – Ihr scheint mir einer zu sein, – mein Benehmen nicht begreift. Der Zufall führte mich auf die Straße, der Ihr folgtet, ich sah mehrere Männer einen einzigen angreifen, ich vertheidigte den einzelnen Mann; als dieser Brave, dem ich zu Hilfe kam, – denn wer er auch sein mag, brav ist dieser Mann, – als dieser Brave allein mit Euch allein kämpfend den Sieg durch den Stich, der Euch niederwarf, entschieden hatte und ich sah, daß er diesen Sieg Euch tödtend mißbrauchen wollte, da trat ich mit meinem Schwerte dazwischen.«

»Ihr kennt mich also?« fragte Mayenne mit einem forschenden Blick.

»Ich brauche Euch nicht zu kennen, mein Herr; ich weiß, daß Ihr ein Verwundeter seid, und das genügt mir.«

»Seid offenherzig, Ihr kennt mich.«

»Es ist seltsam, daß Ihr mich nicht begreifen wollt; ich finde es durchaus nicht edler, einen wehrlosen Menschen zu tödten, als zu sechs einen Vorübergehenden anzugreifen.«

»Ihr gesteht jedoch zu, daß es für jedes Ding Gründe geben kann?«

Ernauton verbeugte sich, antwortete aber nicht.

»Habt Ihr nicht gesehen, daß ich allein den Degen mit diesem Menschen kreuzte?« fuhr Mayenne fort.

»Es ist wahr, ich habe es gesehen.«

»Dieser Mensch ist mein Todfeind.«

»Ich glaube es, denn er hat mir dasselbe von Euch gesagt.«

»Und wenn ich meine Wunde überlebe…«

»Das geht mich nichts an, Ihr möget nach Eurem Belieben handeln, mein Herr.«

»Haltet Ihr mich für sehr gefährlich verwundet?«

»Ich habe Eure Wunde untersucht, mein Herr, und ich glaube, daß sie, obgleich schwer, doch keine Todesgefahr nach sich zieht. Das Eisen ist, wie mir scheint, an den Rippen abgeglitscht und nicht in die Brust gedrungen. Athmet, und ich hoffe, Ihr werdet keinen Schmerz in der Gegend der Lunge empfinden.«

Mayenne athmete mühsam, aber ohne ein inneres Leiden.

»Es ist wahr,« sagte er, »doch die Menschen, welche bei mir waren?«

»Sind todt, mit Ausnahme eines einzigen.«

»Man hat sie also auf der Straße liegen lassen?« fragte Mayenne.

»Ja.»

»Hat man sie durchsucht?«

»Der Bauer, den Ihr, die Augen wieder öffnend, sehen mußtet, und der unser Wirth ist, entledigte sich dieser Sorge.«

»Was hat er bei ihnen gefunden?»

»Etwas Geld.«

»Und Papiere?«

»Ich weiß nichts davon.«

»Ah!« machte Mayenne mit offenbarer Befriedigung.

»Uebrigens könnt Ihr Euch bei demjenigen, welcher noch lebt, erkundigen.«

»Wo ist er?«

»In der Scheune, zwei Schritte von hier.«

»Schafft Mich zu ihm, oder schafft ihn vielmehr zu mir, und wenn Ihr ein Ehrenmann seid, schwört mir keine Frage an ihn zu richten.«

»Ich bin nicht neugierig, mein Herr, und ich weiß von dieser Angelegenheit Alles, was mir zu wissen von Belang ist.«

Der Herzog schaute Ernauton mit einem Ueberreste von Unruhe an.

»Mein Herr,« sagte Ernauton, »ich wäre glücklich, wenn Ihr einem Andern den Auftrag ertheilen würdet, den Ihr mir geben wolltet.«

»Ich habe Unrecht, mein Herr, und ich erkenne es,« erwiederte Mayenne, »habt die Gefälligkeit mir den Dienst zu leisten, um den ich Euch bitte.«

Fünf Minuten nachher trat der Soldat in den Stall.

Er stieß einen Schrei aus, als er den Herzog erblickte; dieser aber hatte die Kraft, den Finger auf die Lippen zu legen; der Soldat schwieg sogleich.

»Mein Herr,« sagte Mayenne zu Ernauton, »mein Dank wird ewig währen, und eines Tages werden wir uns unter besseren Umständen wiederfinden; darf ich Euch fragen, mit wem ich zu sprechen die Ehre habe.«

»Ich bin der Vicomte Ernauton von Carmainges.«

Mayenne erwartete etwas Umständlicheres, doch nun war die Reihe, zurückhaltend zu sein, an Carmainges.

»Ihr folgtet dem Wege nach Beaugency, mein Herr?« fuhr Mayenne fort.

»Ja, mein Herr.«

»Dann habe ich Euch gehindert, und Ihr könnt vielleicht diese Nacht nicht mehr marschiren?«

»Im Gegentheil, ich gedenke sogleich wieder aufzubrechen.«

»Nach Beaugency?«

Ernauton schaute Mayenne wie ein Mensch an, den dieses Drängen unangenehm berührt.

»Nach Paris,« sagte er.

Der Herzog schien erstaunt.

»Verzeiht,« fuhr Mayenne fort, »aber es ist seltsam, daß Ihr, nach Beaugency reitend und durch einen unvorhergesehenen Umstand aufgehalten, das Ziel Eurer Reise ohne einen sehr ernsten Grund verfehltet.«

»Nichts kann einfacher sein,« entgegnete Ernauton, »ich begab mich zu einem Rendezvous. Da mich unser Abenteuer hier anzuhalten nöthigte, so verfehlte ich das Rendezvous und kehre nun zurück.«

Mayenne suchte vergeblich aus dem unempfindlichen Gesicht von Ernauton einen andern Gedanken zu lesen, als den welchen seine Worte ausdrückten.

»Oh! mein Herr,« sagte er endlich, »warum bleibt Ihr nicht einige Tage bei mir! Ich würde nach Paris meinen Soldaten hier schicken, um einen Wundarzt holen zu lassen, denn nicht wahr, Ihr begreift, daß ich nicht allein bei den mir völlig unbekannten Bauern verweilen kann.«

»Und warum, mein Herr,« entgegnete Ernauton, »sollte nicht Euer Soldat bei Euch bleiben und ich Euch einen Wundarzt schicken?«

Mayenne zögerte.

»Wißt Ihr den Namen meines Feindes?« fragte er.

»Nein, mein Herr.«

»Wie, Ihr habt ihm das Leben gerettet und er hat Euch nicht einmal seinen Namen gesagt-?«

»Ich habe ihn nicht darnach gefragt.«

»Ihr habt ihn nicht darnach gefragt?«

»Ich rettete Euch auch das Leben, habe ich Euch deshalb nach dem Eurigen gefragt? Dafür wißt Ihr Beide den meinigen. Was liegt daran, ob der Retter den Namen desjenigen weiß, welcher ihm verpflichtet ist? Der Verpflichtete muß den des Retters wissen.«

»Ich sehe, mein Herr, daß nichts von Euch zu erfahren ist, und daß Ihr eben so verschwiegen als muthig seid.«

»Und ich, mein Herr, ich sehe, daß Ihr diese Worte mit der Absicht eines Vorwurfs aussprecht, und ich bedaure dies; denn in der That, was Euch beunruhigt, sollte Euch im Gegentheil beruhigen. Man kann nicht sehr verschwiegen gegen diesen sein, ohne es ein wenig gegen jenen zu sein.«

»Ihr habt Recht, Eure Hand, Herr von Carmainges.«

Ernauton gab ihm die Hand, doch ohne daß irgend Etwas in seiner Geberde andeutete, er wisse, daß er einen Prinzen die Hand reiche.

»Ihr habt mein Benehmen getadelt, mein Herr,« sprach Mayenne, »ich kann mich nicht rechtfertigen, ohne große Geheimnisse zu enthüllen. Es ist, glaube ich, besser wenn wir unsere Bekenntnisse nicht weiter treiben.«

»Bemerkt, mein Herr,« erwiederte Ernauton, »Ihr vertheidigt, während ich nicht anklage. Glaubt mir, es steht Euch vollkommen frei, zu sprechen oder zu schweigen.«

»Ich danke, mein Herr, und schweige. Wißt nur daß ich ein Edelmann von gutem Hause und in der Lage bin, Euch jedes Vergnügen zu machen.«

»Lassen wir das beruhen, und glaubt mir, daß ich eben so discret in Beziehung auf Euren Credit sein werde, als ich es hinsichtlich Eures Namens gewesen bin. Bei dem Herrn, dem ich diene, brauche ich Niemand.«

»Welchem Herrn?« fragte Mayenne unruhig, »welchem Herrn, wenn es Euch beliebt?«

»Oh! keine weiteren Bekenntnisse mehr. Ihr habt es selbst gesagt.«

»Das ist richtig.«

»Und dann fängt Eure Wunde an sich zu entzünden glaubt mir, sprecht weniger.«

»Ihr habt Recht. Oh! ich sollte nothwendig meinen Wundarzt haben.«

»Ich kehre nach Paris zurück, wie ich Euch zu sagen die Ehre hatte; gebt mir seine Adresse.«

Mayenne machte dem Soldaten ein Zeichen und dieser näherte sich ihm: dann sprachen sie leise mit einander.

Ernauton entfernte sich mit seiner gewöhnlichen Discretion.

Nach einigen Minuten der Berathung wandte sich der Herzog gegen Ernauton um und sprach:

»Herr von Carmainges, Euer Ehrenwort, daß, wenn ich Euch einen Brief an Jemand einhändigte, dieser Brief getreulich an die betreffende Person überliefert würde?»

»Ich gebe es Euch.«

»Und ich glaube demselben. Ihr seid ein zu wackerer Mann, als daß ich Euch nicht blindlings vertrauen sollte.«

Ernauton verbeugte sich.

»Ich will Euch einen Theil meines Geheimnisses anvertrauen,« sagte Mayenne, »ich gehöre zu den Leibwachen der Frau Herzogin von Montpensier.«

»Ah!« versetzte Ernauton naiv, »die Frau Herzogin von Montpensier hat Leibwachen, das wußte ich nicht.«

»In diesen unruhigen Zeiten umgibt sich Jeder, so gut er kann, und da das Haus Guise ein souveraines Haus ist…«

»Ich verlange keine Erklärung, mein Herr; Ihr gehört zu den Leibwachen der Frau Herzogin von Montpensier, das genügt mir.«

»Nun also: ich hatte den Auftrag, eine Reise nach Amboise zu machen, als ich auf dem Wege meinem Feinde begegnete. Das Uebrige wißt Ihr.«

»Ja.«

»Durch diese Wunde aufgehalten, ehe ich meinen Auftrag vollzogen habe, bin ich der Frau Herzogin Rechenschaft über die Ursache meines Zögerns schuldig.«

»Das ist richtig.«

»Ihr habt also wohl die Güte, ihr eigenhändig den Brief zu übergeben, den ich ihr zu schreiben die Ehre haben werde?«

»Wenn es Tinte und Papier hier gibt,« entgegnete Ernauton und stand auf, um nach diesen Gegenständen zu suchen.

»Unnöthig,« sagte Mayenne, »mein Soldat muß meine Tabletten bei sich haben.«

Der Soldat zog wirklich geschlossene Tabletten aus seiner Tasche. Mayenne drehte sich gegen die Wand um und ließ eine Feder spielen; die Tabletten öffneten sich; er schrieb ein paar Zeilen mit Bleistift und schloß die Tabletten wieder auf dieselbe geheimnißvolle Weise.

Sobald sie geschlossen, war es unmöglich, wenn man das Geheimniß nicht wußte, sie zu öffnen, ohne sie zu zerreißen.

»Mein Herrn,« sprach der junge Mann, »in drei Tagen sind die Tabletten übergeben.«

»Zu eigenen Händen?«

»An die Frau Herzogin von Montpensier selbst.«

Der Herzog drückte seinem wohlwollenden Gefährten die Hände, und sank, zugleich durch das Gespräch, das er gepflogen, und durch den Brief, den er geschrieben, ermattet, Schweiß auf der Stirne, auf das frische Stroh zurück.

»Mein Herr,« sagte der Soldat in einer Sprache, die Ernauton sehr wenig mit der Tracht im Einklang zu stehen schien, »mein Herr, Ihr habt mich gebunden wie ein Kalb, das ist wahr, aber wollt Ihr oder wollt Ihr nicht, ich sehe dieses Band als eine Kette der Freundschaft an, und werde es Euch geeigneten Ortes und zu geeigneter Zeit beweisen.«

Und er reichte ihm eine Hand, deren Weiße der junge Mann schon wahrgenommen hatte.

»Es sei,« sagte Carmainges lächelnd, »ich habe also nun zwei Freunde mehr.«

»Spottet nicht,« erwiederte der Soldat, »man hat nie zu viel.«

»Es ist wahr, Kamerad,«, sprach Ernauton.

Und er entfernte sich.

Dreiundzwanzigstes Kapitel
Der Pferdehof

Ernauton brach sogleich auf, und da er das Pferd des Herzogs als Ersatz für das seinige, das er Robert Briquet gegeben, genommen hatte, so marschirte er rasch, so daß er gegen die Mitte des dritten Tages in Paris eintraf.

Um drei Uhr Nachmittags kam er in den Louvre zur Wohnung der Fünf und Vierzig.

Kein wichtiges Ereigniß bezeichnete seine Rückkehr.

Als ihn die Gascogner sahen, stießen sie ein Geschrei des Erstaunens aus.

Herr von Loignac trat auf dieses Geschrei ein und nahm, als er Ernauton erblickte, das verdrießlichste Gesicht an, was Ernauton nicht abhielt, gerade auf ihn zuzugehen.

Herr von Loignac hieß durch ein Zeichen den jungen Mann in ein Cabinet kommen, das am Ende des Schlafsales lag und eine Art von Audienzzimmer war, wo dieser Richter ohne Berufung seine Sprüche fällte.

»Benimmt man sich so, mein Herr?« sagte er sogleich, »Ihr seid nun, wenn ich richtig zähle, fünf Tage und fünf Nächte abwesend, und Ihr, mein Herr, den ich für einen der Vernünftigsten hielt, gebt das Beispiel einer solchen Uebertretung?«

»Mein Herr,« entgegnete Ernauton, sich verbeugend, »ich habe gethan, was man mich thun hieß.«

»Und was hat man Euch thun heißen?«

»Man hat mir befohlen, Herrn von Mayenne zu folgen, und ich bin ihm gefolgt.«

»Fünf Tage und fünf Nächte hindurch?«

»Fünf Tage und fünf Nächte hindurch.«

»Der Herzog hat also Paris verlassen?«

»An demselben Abend, und das kam mir verdächtig vor.«

»Ihr hattet Recht, mein Herr… hernach?«

Ernauton erzählte gedrängt, aber mit der Wärme und Energie eines Mannes von Herz, das Abenteuer auf den Wege und die Folgen, die dieses Abenteuer gehabt hatte. Je weiter er in seiner Erzählung verrückte, desto mehr erleuchtete sich das so bewegliche Gesicht von Loignac mit allen Eindrücken, die der Redende in seiner Seele hervorbrachte.

Als aber Ernauton auf den Brief zu sprechen kann den ihm Herr von Mayenne anvertraut hatte, rief Herr von Loignac:

»Ihr habt diesen Brief?

»Ja.«

»Teufel! das verdient einige Aufmerksamkeit,« sprach der Kapitän, »erwartet mich, oder vielmehr kommt mit mir, ich bitte Euch.«

Ernauton ließ sich führen und gelangte hinter Loignac in den Pferdehof des Louvre.

Alles bereitete sich zu einer Ausfahrt des Königs; man ordnete eben die Equipagen; Herr von Épernon sah zu, wie man zwei neue Pferde probirte, die als Geschenk von Elisabeth an Heinrich III. aus England gekommen waren; diese zwei Pferde, welche sich durch eine merkwürdige Harmonie der Proportionen auszeichneten, sollten an diesem Tage an die Karrosse des Königs gespannt werden.

Während Ernauton am Eingang des Hofes blieb, näherte sich Loignac Herrn von Épernon und berührte ihn unten an seinem Mantel.

»Neuigkeiten, Herr Herzog,« sagte er, »große Neuigkeiten.«

Der Herzog verließ die Gruppe, bei der er stand, und ging zu der Treppe, auf der der König herabkommen mußte.

»Sprecht, Herr von Loignac, sprecht.«

»Herr von Carmainges kommt von jenseits Orleans; Herr von Mayenne liegt in einem Dorfe gefährlich verwundet.«

Der Herzog ließ einen Ausruf vernehmen und wiederholte:

»Verwundet!«

»Mehr noch,« fuhr Loignac fort, »er hat an Frau von Montpensier einen Brief geschrieben, den Herr von Carmainges in seiner Tasche trägt.«

»Oh! oh!« machte Épernon. »Parfandious! laßt Herrn von Carmainges kommen, daß ich selbst mit ihm sprechen kann.«

Loignac nahm Ernauton, der, wie gesagt, während des Gespächs der zwei Chefs aus Achtung beiseit geblieben war, bei der Hand.

»Herr Herzog,« sagte er, »hier ist unser Reisender.«

»Gut, mein Herr, Ihr habt, wie es scheint, einen Brief vom Herrn Herzog von Mayenne?« fragte Épernon.

»Ja, gnädigster Herr.«

»Geschrieben in einem kleinen Dorfe bei Orleans?«

»Ja, gnädigster Herr.«

»Und adressirt an Frau von Montpensier?«

»Ja, gnädigster Herr.«

»Habt die Güte, mir diesen Brief zu geben.«

Der Herzog streckte die Hand mit der ruhigen Nachlässigkeit eines Mannes aus, der nur seinen Willen ausdrücken zu dürfen glaubt, wie er auch lauten mag, daß diesem Willen entsprochen werde.

»Verzeiht, Monseigneur,« sprach Carmainges, »habt Ihr mir nicht gesagt, ich soll Euch den Brief von Herrn von Mayenne an seine Schwester geben?«

»Allerdings.«

»Der Herr Herzog weiß nicht, daß dieser Brief mir anvertraut worden ist.«

»Was liegt daran?«

»Es liegt viel daran, gnädigster Herr; ich habe dem Herrn Herzog mein Ehrenwort gegeben, daß dieser Brief der Herzogin selbst zugestellt werde.«

»Seid Ihr im Dienst des Königs oder in dem vor Herrn von Mayenne?«

»In dem des Königs, Monseigneur.«

»Nun wohl! der König will diesen Brief sehen.«

»Gnädigster Herr, Ihr seid nicht der König.«

»Ich glaube in der That, Ihr vergeßt, mit wen Ihr sprecht, Herr von Carmainges?« sagte Épernon du Zorn erbleichend.

»Ich erinnere mich dessen im Gegentheil vollkommen gnädigster Herr, und deshalb weigere ich mich.«

»Ihr weigert Euch, Ihr habt, glaube ich, gesagt, Ihr weigert Euch, Herr von Carmainges?«

»Ich habe es gesagt.«

»Herr von Carmainges, Ihr vergeßt Euren Eid der Treue.«

»Monseigneur, ich habe bis jetzt, so viel ich weiß; nur einer einzigen Person Treue geschworen, und diese Person ist Seine Majestät. Fordert der König von mit den Brief, so soll er ihn haben; denn der König ist mein Herr, doch der König ist nicht hier.«

»Herr von Carmainges,« sagte der Herzog, der sich sichtbar zu erhitzen anfing, während Ernauton im Gegentheil immer ruhiger zu werden schien, je mehr er widerstand, »Herr von Carmainges, Ihr seid wie alle Leute Eures Landes blind, wenn es ihnen wohl geht; Euer Glück blendet Euch, mein kleiner Edelmann; der Besitz eines Staatsgeheimnisses betäubt Euch wie ein Keulenchlag.«

»Was mich betäubt, gnädigster Herr, ist die Ungnade in die ich bei Eurer Herrlichkeit zu fallen bedroht bin, aber nicht mein Glück, das meine Weigerung, Euch zu gehorchen, ich verberge es mir nicht, auf sehr schwankende Beine stellt; doch gleichviel, ich thue was ich thun muß, und Niemand, mit Ausnahme des Königs, bekommt den Brief, den Ihr von mir verlangt, wenn nicht die Person, an die er adressirt ist.«

Épernon machte eine furchtbare Bewegung.

»Loignac,« sagte er, »Ihr führt Herrn von Carmainges sogleich ins Gefängniß.«

»Es ist gewiß,« versetzte Carmainges lächelnd, »auf diese Art werde ich Frau von Montpensier den Brief nicht übergeben können, dessen Träger ich bin, wenigstens so lange ich im Gefängniß bleibe; doch komme ich heraus…«

»Wenn Ihr überhaupt herauskommt,« rief Épernon.

»Ich werde herauskommen, mein Herr, wenn Ihr mich nicht ermorden laßt,« sagte Ernauton mit einer Entschossenheit, die, während er sprach, immer kälter und furchtbarer wurde, »ja, ich werde herauskommen… Die Mauern sind minder fest als mein Wille. Nun, gnädigster Herr, und bin ich einmal heraus…«

»Was sodann?«

»Dann werde ich mit dem König sprechen und der König wird mir antworten.«

»Ins Gefängniß,« brüllte Épernon, der seine ganze Haltung verlor, »ins Gefängniß, und man nehme ihm seinen Brief ab.«

»Niemand soll ihn berühren,« rief Ernauton, indem er einen Sprung rückwärts machte und die Tabletten von Mayenne aus der Brust zog, »ich zerreiße den Brief in Stücke, da ich ihn nur um diesen Preis retten kann. Und wenn ich dies thue, wird Herr von Mayenne mein Benehmen billigen und Seine Majestät wird mir verzeihen.«

In seinem redlichen Widerstand war der junge Mann wirklich im Begriff, den kostbaren Brief in zwei Stücke zu zerreißen, als eine Hand sanft seinen Arm zurückhielt.

Wäre der Druck heftig gewesen, so würde der junge Mann ohne Zweifel seine Anstrengung, um den Brief zu vernichten, verdoppelt haben; als er aber sah, daß man schonend zu Werke ging, hielt er inne und wandte den Kopf um.

»Der König!« sagte er.

Der König war wirklich die Treppe des Louvre herabsteigend einen Augenblick stillegestanden, er hatte das Ende des Streites mit angehört und sein königlicher Arm hielt den Arm von Carmainges zurück.

»Was gibt es denn, meine Herren?« fragte er mit jenem Tone, dem er, wenn er wollte, eine so gebieterische Macht zu verleihen wußte.

»Sire,« rief Épernon, ohne daß er sich die Mühe gab seinen Zorn zu verbergen, »dieser Mensch, einer von Euren Fünf und Vierzig, zu denen er übrigens nicht mehr gehören wird, dieser Mensch, den ich in Eurem Namen beauftragte, Herrn von Mayenne während seines Aufenthalts in Paris zu überwachen, ist diesem bis jenseits Orleans gefolgt und hat dort von ihm einen an Frau von Montpensier adressirten Brief erhalten.«

»Ihr habt von Herrn von Mayenne einen an Frau von Montpensier adressirten Brief erhalten?« fragte der König.

»Ja, Sire,« antwortete Ernauton, »doch der Herzog von Épernon sagt Euch nicht, unter welchen Umständen.«

»Nun, wo ist dieser Brief?« sagte der König.

»Das ist gerade die Ursache des Streites, Sire; Herr von Carmainges weigert sich durchaus, ihn mir zu geben, und will ihn an seine Adresse überbringen. Eine Weigerung ist meiner Ansicht nach die Sache eines schlechten Dieners.«

Der König schaute Carmainges an.

Der junge Mann setzte ein Knie auf die Erde und sprach:

»Sire, ich bin ein armer Edelmann, ein Mann von Ehre und nichts Anderes. Ich habe Eurem Boten, den Herr von Mayenne und fünf von seinen Anhängern ermorden wollten, das Leben gerettet, denn ich kam gerade zu rechter Zeit an, um dem Kampfe eine Wendung zu seinen Gunsten zu geben.«

»Und während dieses Kampfes ist Herr von Mayenne nichts begegnet?« fragte der König.

»Doch, Sire, er wurde verwundet und zwar schwer verwundet.«

»Gut,« sagte der König, »hernach?«

»Hernach, Sire?«

»Ja.«

»Euer Bote, der besondere Grunde des Hasses gegen Herrn von Mayenne zu haben scheint…«

Der König lächelte.

»Euer Bote, Sire, wollte seinem Feind den Garaus machen; vielleicht hatte er das Recht dazu; doch ich dachte, in meiner Gegenwart, in Gegenwart von mir, einem Mann, dessen Schwert Eurer Majestät gehört, würde diese Rache ein politischer Mord, und…«

Ernauton zögerte.

»Vollendet,« sagte der König.

»Und ich beschützte Herrn von Mayenne vor Eurem Boten, wie ich Euren Boten vor Herrn von Mayenne beschützt hatte.«

Épernon zuckte die Achseln, Loignac biß sich aus seinen langen Schnurrbart; der König blieb kalt.

»Fahrt fort,« sagte er.

»Auf einen einzigen Gefährten beschränkt – die anderen waren getödtet worden – hat sich Herr von Mayenne, der sich nicht von diesem Gefährten trennen wollte und nicht wußte, daß ich in Euren Diensten stehe, mir anvertraut und mich ersucht, seiner Schwester einen Brief zu überbringen. Ich habe diesen Brief hier; ich biete ihn Eurer Majestät an, damit sie darüber verfüge, wie sie über mich verfügen würde. Meine Ehre ist mir theuer, Sire, doch sobald ich, um meinem Gewissen zu begegnen, die Gewährschaft des königlichen Willens habe, verleugne ich meine Ehre, denn sie ist in guten Händen.«

Immer noch auf den Knieen, reichte Ernauton dem König die Tabletten.

Der König schob sie sanft mit der Hand zurück und sprach:

»Was sagtet Ihr denn, Épernon? Herr von Carmainges ist ein Ehrenmann und ein treuer Diener.«

»Ich, Sire,« versetzte Épernon, »Eure Majestät fragt, was ich sagte?«

»Ja, hörte ich denn nicht, als ich die Treppe herabging, das Wort Gefängniß aussprechen? Gottes Tod! ganz im Gegentheil; trifft man zufällig einen Mann wie Herrn von Carmainges, so müßte man wie bei den alten Römern von Krone und Belohnungen sprechen. Der Brief gehört immer demjenigen, welcher ihn trägt, Herzog, oder dem, welchem man ihn bringt.«

Épernon verbeugte sich brummend.

»Ihr werdet Euren Brief an die Adresse abgeben, Herr von Carmainges.«

»Aber, Sire, bedenkt, was er enthalten kann,« sagte Épernon. »Wir wollen nicht den Zarten spielen, wenn es sich um das Leben Eurer Majestät handelt.«

»Ihr werdet Euren Brief abgeben, Herr von Carmainges,« wiederholte der König, ohne seinem Günstling zu antworten.

»Ich danke, Sire,« sprach Carmainges, indem er sich zurückzog.

»Wohin tragt Ihr ihn?«

»Zu der Frau Herzogin von Montpensier. Ich glaubte die Ehre gehabt zu haben, es Eurer Majestät zu sagen.«

»Ich drücke mich schlecht aus. An welche Adresse wollte ich sagen. In das Hotel Guise, in das Hotel Saint-Denis oder nach Bel…«

Ein Blick von Épernon hielt den König zurück.

»Ich habe in dieser Hinsicht keine besondere Instruction von Herrn von Mayenne, Sire; ich werde den Brief in das Hotel Guise tragen und dort erfahren, wo Frau von Montpensier ist.«

»Ihr sucht also die Herzogin auf?«

»Ja, Sire.«

»Und wenn Ihr sie gefunden habt?«

Uebergebe ich ihr meine Botschaft.«

»Ganz gut. Sagt nun, Herr von Carmainges…« und der König schaute den jungen Mann fest an.

»Habt Ihr Herrn von Mayenne etwas Anderes versprochen, als diesen Brief eigenhändig seiner Schwester zu übergeben?«

»Nein, Sire.«

»Ihr habt, zum Beispiel, nicht so etwas wie die Geheimhaltung des Ortes versprochen, wo Ihr die Herzogin treffen könntet?«

»Nein, Sire, ich habe nichts dergleichen versprochen.«

»Ich werde Euch eine einzige Bedingung stellen, mein Herr.«

»Sire, ich bin der Sklave Eurer Majestät.«

»Ihr übergebt diesen Brief an Frau von Montpensier, und sobald er übergeben ist, kommt Ihr zu mir nach Vincennes, wo ich diesen Abend sein werde.«

»Ja, Sire.«

»Und Ihr legt mir sodann getreulich Rechenschaft ab, wo Ihr die Herzogin gefunden habt.«

»Sire, Eure Majestät kann daraus zählen.«

»Ohne eine andere Erklärung oder ein anderes Bekenntniß, versteht Ihr?«

»Sire, ich verspreche es.«

»Welche Unklugheit! oh! Sire!« sagte der Herzog von Épernon.

»Ihr versteht Euch nicht auf die Menschen, Herzog oder wenigstens nicht auf gewisse Menschen. Dieser ist redlich gegen Mayenne, folglich wird er auch redlich gegen mich sein.«

»Gegen Euch, Sire, werde ich mehr als redlich, ich werde treu ergeben sein,« rief Ernauton.

»Nun, keine Streitigkeiten mehr hier, Épernon,« sprach der König, »Ihr werdet auf der Stelle diesem braven Diener vergeben, was Ihr als einen Mangel an Ergebenheit betrachtet, und was ich als einen Beweis von Rechtschaffenheit ansehe.«

»Sire,« sagte Carmainges, »der Herr Herzog von Épernon ist ein zu erhabener Mann, um nicht mitten unter meinem Ungehorsam gegen seine Befehle, worüber ich ihm mein Bedauern ausdrücke, gesehen zu haben, wie sehr ich ihn achte und liebe; ich habe nur vor Allem gethan, was ich für eine Pflicht hielt.«

»Parfandious!« rief der Herzog, indem er die Physiognomie mit derselben Schnelligkeit veränderte, wie ein Mensch, der eine Maske aufgesetzt oder abgelegt hätte, »das ist eine Prüfung, die Euch Ehre macht, und Ihr seid in der That ein hübscher Junge, nicht wahr, Loignac? Doch mittlerweile haben wir ihm schön Angst gemacht.«

Und der Herzog schlug ein Gelächter auf.

Loignac drehte sich auf den Absätzen, um nicht zu antworten; obgleich Gascogner, fühlte er sich nicht stark genug, mit derselben Unverschämtheit zu lügen, wie sein erhabener Chef.

»Es war eine Probe?« versetzte der König zweifelnd. »Desto besser, Épernon, wenn es eine Probe war; doch ich kann Euch diese Probe nicht bei Jedermann rathen, denn Viele würden unterliegen.«

»Desto besser,« wiederholte Carmainges, »desto besser, Herr Herzog, wenn es eine Probe ist, ich bin dann der Gnade von Monseigneur sicher.«

Doch während er diese Worte sagte, schien der junge Mann eben so wenig geneigt, zu glauben, als der König.

»Nun, da Alles abgemacht ist, brechen wir auf, meine Herren,« sprach der König.

Épernon verbeugte sich.

»Ihr kommt mit mir, Herzog.«

»Das heißt, ich begleite Eure Majestät zu Pferde, so lautet, glaube ich, der Befehl, den sie gegeben hat?«

»Ja… Wer wird am andern Kutschenschlag sein?«

»Ein ergebener Diener Eurer Majestät, Herr von Sainte-Maline,« antwortete Épernon und schaute dabei Ernauton an um zu sehen, welche Wirkung dies bei ihm hervorbrächte.

Ernauton blieb unempfindlich.

»Loignac«, fügte er bei, »ruft Herrn von Sainte-Maline.«

»Herr von Carmainges,« sagte der König, der die Absicht des Herzogs von Épernon begriff, »Ihr werdet Euren Auftrag besorgen, nicht wahr? und Ihr kommt dann sogleich nach Vincennes.«

»Ja, Sire.«

Trotz aller Philosophie entfernte sich Ernauton glücklich, nicht dem Triumphe beizuwohnen, der das ehrgeizige Herz von Sainte-Maline so sehr ergötzen mußte.

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