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Kitabı oku: «Drei starke Geister», sayfa 13

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»Im Gegentheil, Ihr sollt ihm mit der grüßten Artigkeit begegnen und ihn auf der Stelle zu mir führen, wenn er wieder kommt.«

Robert hatte sogleich seine Rückreise angetreten und kam am folgenden Morgen wieder in Niort an.

Blanka erwartete ihn mit unbeschreiblicher Ungeduld.

Sie war am Fenster, als er in die Straße einbog, wo ihr Hotel lag.

Sie bemerkte ihn sogleich und alles Blut strömte ihr nach dem Herzen.

»Bringt er mir das Leben oder den Tod?« fragte sie sich selbst.

Fünf Minuten später war Robert bei ihr.

Kaum war er eingetreten, so sagte Blanka zu ihrer Mutter:

»Sei so gut, liebe Mutter, und sorge selbst für Herrn Robert’s Frühstück, damit es ihm an nichts fehlt.«

Blanka schämte sich in ihrem Innern der Mittel, welche sie anwendete, um ihre Mutter zu hintergehen; aber sie war dazu gezwungen, um größerem Unglücke vorzubeugen.

Ohne ein Wort zu sagen, überreichte ihr Robert den Brief des Grafen, nahm dann sein Schwesterchen auf den Arm und küßte sie mit inniger Zärtlichkeit.

Als Blanka den Brief gelesen hatte, sagte sie zu Robert:

»Wie werde ich Ihnen das Opfer, das Sie mir gebracht haben, je vergelten können?«

»Welches Opfer, mein Fräulein?«

»War die Ausführung meines Auftrags nicht ein schweres Opfer für Sie? Mußte es Ihnen nicht schmerzlich sein, dem Grafen gegenüber zu treten?«

»Woher wissen Sie dies, Blanka?«

»Ich weiß Alles, Robert, ich weiß, daß Sie mich lieben.«

»Mein Gott! wer hat es Ihnen gesagt.«

Blanka zeigte auf Susannen.

»Sie hat mir nicht gesagt, daß Sie mich lieben, aber ich habe es aus ihren Worten errathen. Daher erwartete ich Ihre Rückkehr mit noch größerer Ungeduld, um Sie wegen des Dienstes, den ich von Ihnen verlangt habe, um Verzeihung zu bitten.«

Während Blanka dies sagte, senkte sie die Augen zu Boden.

»Ja, ich liebe Sie!« rief der junge Mann, indem er ihren Kopf zwischen seine Hände nahm und einen Kuß auf ihr Haar drückte; »aber ich will meine Liebe vergessen, denn nur dadurch kann ich sie Ihnen beweisen.«

Blanka fühlte zwei Thränen auf ihre Stirn fallen.

»Du böse Blanka!« sagte Susanne, welche dieser Scene beiwohnte, ohne viel davon zu verstehen, als sie ihren Bruder weinen sah; »Robert weint schon wieder wegen Dir! Sage ihm doch, daß Du ihn lieb hast, damit er nicht mehr weint.«

Zugleich streckte die Kleine ihre Händchen empor und zog ihren Bruder zu sich herab, um ihn zu küssen.

»Genug davon, ich bin ein Thor,« sagte der junge Mann, indem er seine Thränen trocknete und zu lächeln versuchte; »geben Sie mir Ihre Hand mein Fräulein, wir wollen nicht mehr darüber sprechen. Und wenn Du, Susanne, noch einmal erzählst, daß Du mich hast weinen sehen so habe ich Dich nicht mehr lieb.«

Wie kam es, daß Blanka jetzt plötzlich in Nachdenken versank? Wie kam es, daß sie, während sie noch vor einigen Minuten glaubte, ihr Leben hinge von Friedrich’s Antwort ab, jetzt gar nicht mehr an das in ihren Händen befindliche Billet dachte? Warum erschienen ihr die lieblichen Bilder eines anderen Lebens als das, welches ihrer wartete, diese Bilder, welche eine ängstliche Bangigkeit plötzlich verscheucht hatte, jetzt heiterer als je zuvor? Warum dachte Blanka, anstatt sich ganz der Freude über die noch immer gleiche Liebe des Grafen hinzugeben, nur an den Schmerz, den sie Robert bereitet hatte, indem sie ihm einen so sonderbaren Auftrag ertheilte, und wie kam es, daß sie gern zehn Jahre ihres Lebens darum gegeben hätte, wenn sie die ihm anvertraute Mittheilung hätte zurücknehmen können?

Dies sind Geheimnisse des weiblichen Herzens, die sich nicht erklären lassen. Es würde Blanka selbst unmöglich gewesen sein, sich über den Zustand ihres Innern genaue Rechenschaft zu geben.

Sie fühlte indessen, daß sie dem gekränkten Herzen des jungen Mannes ein freundliches Wort als heilenden Balsam für die ihm geschlagene Wunde sagen mußte.

«Während sie daher nachzudenken schien, warf sie verstohlen die Augen auf Robert, noch unschlüssig, ob sie ihm sagen sollte, was ihr Herz sprach, da sie fürchtete, zu schnell einer ersten Regung zartfühlenden Mitleids zu folgen und nicht lange die nämlichen Gedanken zu hegen, wie in diesem Augenblicke. »Was kann es uns nützen? wozu kann es uns Beide führen?« dachte sie bei sich.

»Robert,« sang sie endlich mit fester Stimme, »ich muß Ihnen etwas sagen, denn es ist mir unmöglich, Ihnen meine Gedanken zu verschweigen.«

»Sprechen. Sie, Blanka, sprechen Sie,« erwiderte Robert, welcher ahnete, daß er etwas Erfreuliches hören sollte.

»Ich schwöre Ihnen, daß… wenn…«

»Nun, wenn?« fragte Robert, indem er ihre Hand ergriff.

»Nein, jetzt nicht,« versetzte sie, ihre Hand zurückziehend; »du kommt die Mutter.«

»Was wollte sie mir sagen?« fragte sich Robert.

»Es ist besser, er erfährt es nicht,« dachte Blanka, »denn ich weiß in der That selbst nicht, ob ich wirklich diesen Gedanken hege.«

Ohngefähr eine halbe Stunde nach dieser Scene und als Robert sich entfernen wollte, um angeblich die Geschäfte zu besorgen, die ihn nach Niort geführt hatten, in Wahrheit aber, um seine Gedanken zu zerstreuen und in dem Geräusche der Außenwelt einige Ruhe zu finden, trat ein Bote ein, welcher einen Brief an Madame Pascal brachte.

Dieser Brief war von Felician.

»Meine gute Mutter,« schrieb er ihr, »wenn Robert heute zurückgekehrt ist, wie Du hofftest, so bitte ihn, daß er mich besucht und komm mit Blanka erst eine Stunde später zu mir, da ich über unsere gestrige Unterredung mit ihm sprechen will.

»Ich grüße und küsse Dich.

»Felician.«

»Von wem ist dieser Brief?»fragte Blanka..

»Von Felician. Er schreibt mir, daß er uns heute erwartet, aber eine Stunde später als gewöhnlich. Es ist auch ein Wort für Sie in dem Billet Herr Robert.«

Während Madame Pascal dies sagte, reichte sie ihm den Brief ihres Sohnes.

»Was mag er von mir wollen?« fragte sich Robert.

»Gehen Sie sogleich zu ihm,« sagte Madame Pascal leise; »ich weiß nicht warum, aber ich glaube, Sie haben etwas Angenehmes von diesem Besuche zu erwarten.«

Robert begab sich sogleich nach dem Seminar.

Pascal kam ihm freundlich entgegen und reichte ihm die Hand, indem er sagte:

»Ich habe etwas Wichtiges Mit Ihnen zu sprechen, mein Bruder. Nehmen Sie Platz. Sie lieben Blanka, nicht wahr?«

Robert zögerte.

»Gestehen Sie es mir aufrichtig, es ist keine Sünde!«

»Nun ja, es ist wahr, ich liebe Ihre Schwester. Aber woher wissen Sie es?«

»Ist Ihre Ankunft in Niort unter einem unwahren Vorwande nicht eine genügende Andeutung für ein Herz, wie das meinige, das auf Alles achtet, was meine Schwester betrifft? Kann ferner ein Mann wie Sie, der die nämlichen Tugenden besitzt als sie, ein Mädchen wie Blanka sehen, ohne sie zu lieben? Blanka liebt Sie ebenfalls.«

Robert erschrak, über die lebten Worte.

»Nein, lieber Freund, Sie irren sich, entgegnete er tief ergriffen, »Ihre Fräulein Schwester liebt mich nicht.«

»Woher wissen Sie dies?« frage ich Sie jetzt. Haben Sie Blanka Ihre Liebe gestanden?«

»Nein; aber ich weiß, daß sie mich nicht liebt.«

»Dies wollen wir bald erfahren.«

»Auf welche Art?«

»In einer Stunde kommt Blanka mit meiner Mutter hierher, dann will ich sie fragen.«

»Welchen Zweck haben Sie dabei?«

»Mein Zweck ist und war stets, meine Schwester einem rechtschaffenen Manne zugeben, der sie aufrichtig liebt, den sie wieder liebt, und der sie glücklich machen wird. Alte diese Bedingungen glaube ich in. Ihnen vereinigt zu finden. Sie werden einsehen, daß es in dem Augenblicke, wo ich der Welt entsage, eine süße Beruhigung für mich sein muß, meine Schwester an der Seite eines solche-n Beschützers zu sehen, wie Sie. Ich habe daher mit Ihnen über die Sache sprechen wollen, ehe ich sie frage. Wenn Blanka Sie liebt, wie ich glaube, und wenn sie Ihnen ihre Hand geben will, sind Sie dann bereit, mein Bruder zu werden?«

»Ich gebe Ihnen mein Wort,« erwiderte Robert in ernstem Tone, »daß ich zu jeder Zeit und unter allen Umständen bereit bin, der Gatte Ihrer Schwester zu werden; aber ich wiederhole Ihnen,« setzte er betrübt hinzu, »sie wird meine Hand nicht annehmen.«

Am Abend, als Blanka sich einige Augenblicke mit Robert allein in ihrem Zimmer befand, sagte sie gerührt zu ihm:

»Ich danke Ihnen, lieber Robert, für das, was Sie heute gethan haben.«

»Was habe ich denn gethan, um Ihren Dank zu verdienen?«

»Ohngeachtet dessen; was Sie wissen, haben Sie sich bereit erklärt, mein Gatte zu werden; Sie lieben mich also sehr?»

»Ja, Blanka. ich liebe Sie.«

»Mein Bruder hat mir die Sache dargestellt, und ich habe gethan, was ich thun mußte, ich habe meine Einwilligung nicht gegeben.«

»Ich konnte nichts Anderes erwarten, mein Fräulein, denn Sie lieben ja mich nicht!«

»Es ist wahr, Robert,« erwiderte Blanka nach kurzem Zögern und indem sie sich rasch entfernte, »nein, ich liebe sie nicht.«

Sie eilte ins Nebenzimmer verschloß die Thür und brach in Schluchzen aus.

»Wie thörigt war ich!« sagte Robert entmutigt zu sich selbst: »wie konnte ich nur einen Augenblick hoffen! Noch vierzehn Tage der Prüfung und des Schmerzes und wenn sie verheiratet und glücklich ist übergebe ich Susannen den Händen der Madame Pascal und verlasse diese Gegend, um Soldat zu werden. Es wird sich gewiß irgendwo eine Kugel für mich finden.«

Viertes Kapitel.
Ja und Nein

Es verflossen einige Tage, während denen Blanka es vermied, sich mit Robert allein zu befinden. Was hätte sie ihm jetzt noch sagen können? Schon zwei- oder dreimal hatte sie sich eingeschlossen, als sie ihn kommen sah, und Briefe an Friedrich angefangen, als fühlte sie das Bedürfniß, ihren Gedanken eine andere Richtung zu geben. Es war, als ob Blanka in der Gewißheit, daß sie einem Andern angehörte, Kraft gegen die Erinnerung an Robert und gegen ihres eigenen Gefühle zu schöpfen suchte. Sie schrieb daher und warf die ersten Zeilen auf das Papier, aber bald bewegte sich ihre Hand langsamer, es fehlte ihrem Geiste oder vielmehr ihrem Herzen an Ausdrücken, die Feder entfiel ihr, sie stützte den Kopf auf die Hand, und indem sie starr auf das zuletzt geschriebene Wort blickte, versank sie in tiefes Nachsinnen. Nach einer Stunde ergriff sie die Feder wieder, aber in dem Augenblicke, wo sie-in ihrem Briefe fortfahren wollte, sprang sie auf und zerriß ihn ohne ihn noch einmal gelesen zu haben.

Dann-ging sie in ihrem Zimmer umher, wie ein Gefangener in seinem Kerker. Ihr Herz war. in der That gefangen, denn es wußte nicht, wie es sich dem sonderbaren Zustande entwinden sollte. in den es gerathen war, den Blanka selbst sich nicht zu erklären vermochte und der ihr bei jedem Versuche, sich demselben zu entreißen, immer die nämliche Wirklichkeit vor Augen führte.

Wenn es ihr gelang, ihre Gedanken ein wenig zu ordnen, wenn ein schwacher Lichtstrahl in das tiefe Dunkel ihrer neuen Empfindungen fiel,. dann war es noch weit schlimmer und sie erschrak fast über das, was sie darin entdeckte. Was sie sah, war so ganz das Gegentheil von Allem, woran sie bisher geglaubt hatte, es widersprach so entschieden ihren früheren Ueberzeugungen, kurz, die. stattgefundene Veränderung war so bedenklich, daß Blanka lieber gar nicht darüber nachsann und sich gleichsam vor sich selbst zu retten suchte. Sie hatte Aehnlichkeit mit einem plötzlich zu Grunde gerichteten.Manne, der sich lieber auf der Stelle das Leben nimmt, als zuvor darüber nachzudenken, wie er sich ruiniert hat. Es ist schmerzlich, an Anderen, noch viel schmerzlicher aber, an sich selbst zu zweifeln, und dahin war es mit Blanka gekommen. – Seitdem sie von Friedrich getrennt war, bemerkte sie mit Erstaunen, daß sie diese Trennung schon ganz leicht ertrug, und es gab sogar Augenblicke, wo ihr der Gedanke an das Wiedersehen peinlich war. Wenn wir uns von geliebten Personen entfernen, so durchschreitet sonst nur der Körpers den Raum, der uns von ihnen trennt, der Geist aber bleibt beständig an ihrer Seite. Bei Blanka war dem nicht so. Ihr Geist war noch viel weiter von Friedrich entfernt, als ihr Körper. Mit Einem«Worte, sie begann sich von dem beherrschenden Einflusse und der magnetischen Gewalt loszureißen, die er bis jetzt auf ihr Herz und auf ihre Sinne ausgeübt hatte, und, was in Ihrer gegenwärtigen Lage das Entsetzlichste war, sie fing an, das Gefühl zu analysiren, das sie der Herrschaft ihres Geliebten unterworfen hatte, wobei sie mit Schrecken erkannte, daß das Herz vielleicht nicht den mindesten Antheil daran hatte.

« Wie gesagt, es war eine fürchterliche Entdeckung, denn sie zerstörte nicht nur die Illusionen der Vergangenheit sondern auch die Hoffnungen für die Zukunft.

Die Sache kam Blanka so unerwartet und sie errieth so wohl die Folgen, welche daraus entspringen konnten, daß sie sich, wir wiederholen es, auf jede Weise bemühte, sich gewaltsam davon loszureißen.

»Ich bin thörig!« sagte sie zu sich selbst; »ich liebe Friedrich noch immer. Was für ein Mädchen wäre ich, wenn ich ihn nicht mehr liebte!«

Vielleicht würde es ihr so mit Hilfe ihrer Erinnerungen und der Selbstachtung, die sie sich erhalten wollte, gelungen sein ihr Herz, wenn auch nicht zu überzeugen, doch, wenigstens zu beschwichtigen; aber diese Veränderung hatte eine Ursache, sie selbst war nicht allein dabei betheiligt und sie fand in ihrem Herzen ein ihr fremdes Hinderniß. Diese Ursache und dieses Hinderniß war das ganz neue Gefühl, welches das bloße Erscheinen, der bloße Name, die bloße Erinnerung Robert’s in ihr weckte. – Wie ein schüchternen Kind, des sich an seinen Vater schmiegt, schlich sich dieser-Name ganz unmerklich in Blanka’s Herz, lächelte ihm freundlich zu und zog es an sich wenn er dann sah, daß es über seine Gegenwart aufgebracht wurde, entfloh er, als wollte er nie zurückkehren, aber schon nach wenigen Augenblicken benutzte er eine Minute, wenn das junge Mädchen nicht an ihn dachte, um seinen Platz wieder einzunehmen, und dies mit einer solchen Beharrlichkeit, daß Blanka endlich des Verwunderns und Zürnens müde wurde und ganze Stunden, ja ganze Nächte lang die Versprechungen anhörte, die er ihr zuflüsterte. Und um eine freundliche Aufnahme zu erlangen, schlug er Mittel und Wege ein, die so verschieden waren von denen, welche Friedrich angewendet halte und die so ganz mit Blanka’s Character übereinstimmten; er war so bescheiden, so ergeben und so dankbar für die geringste Gunstbezeigung, daß er mit jedem Tage einen Schritt weiter vorrückte und sich an diese Atmosphäre von.Jugend, Sittsamkeit und Aufrichtigkeit gewöhnte, die seine Lebenslage war, ohne die er nicht mehr existieren konnte.

»Robert’s Liebe trug ihren Beweis in sich selbst, in ihrer stillschweigenden, unwandelbaren Beständigkeit, und Blanka mußte sich gestehen, daß wahre Liebe sich nur auf diese Art äußerte; von da bis zum Zweifel an jener anderen Liebe, die ihr in so ganz entgegengesetzter Gestalt erschienen war, war aber nur ein kleiner Schritt. Zwischen dem unterwürfigen, ehrerbietigen Herzen, das noch nichts verlangt hatte, als das Recht zu verzeihen, und dem anspruchsvollen Herzen, das sogleich im Anfange den größten Beweis der Liebe gefordert, den ein Weib zu geben vermag, konnte sie nicht einen Augenblick in der Ueberzeugung schwanken, daß sie von dem ersten inniger und aufrichtiger geliebt wurde, als von dem zweiten.

Aber es wäre ein Unglück für sie gewesen, wenn sie Den mehr geliebt hätte, von dem sie am meisten geliebt wurde, und um sich die Achtung dieses Mannes zu erhalten, mußte sie, da sie selbst sich nicht davon überzeugen konnte, wenigstens ihn überzeugen, daß sie ihn nicht liebte und ihn nie lieben würde.

Wie hätte in der That ein Mädchen wie Blanka eine so plötzliche Sinnesänderung eingestehen können? – Einem Manne zu gestehen, daß man ihn liebt, nachdem man schon einem Andern angehört hat, dessen Gattin man werden will, dies war in Blanka’s Augen eine Handlung der unerhörtesten Schamlosigkeit, und sie sah ein, daß man eher an dieser Liebe sterben müsse, als sie bekennen.

Dies war der Grund, weshalb sie Robert’s Gegenwart mied. Wenn er bei. Ihr war und sie durch seine Fragen oder durch sein schmerzliches Stillschweigen drängte, hätte sie ihm vielleicht Alles gesagt, denn wie wir schon gesehen haben, konnte sich das gute Kind nicht verstellen; allein und fern von ihm dagegen konnte sie sich rückhaltlos dem Kummer über dieses unmögliche Glück hingeben.

Die Strafe folgte der Sünde auf den Fuße, denn die arme Blanka litt entsetzlich, seitdem sie die Freiheit ihres Herzens verloren hatte. Aber je mehr sie darüber nachdachte und je sorgfältiger sie sich zurückzog, eine desto größere Gewalt erlangte die neue Liebe, da sie nicht einmal eine Erinnerung zu verdrängen hatte und sich einem Herzen darbot, das sich isolierte, um sie aufzunehmen. – Sie träufelte daher einen Balsam auf die Wunde ihres Herzens, der ihre Schmerzen momentan linderte, sie aber reizte und sie mit der Zeit nur noch verschlimmern mußte.

Was that Robert währendem?«

Er nahm sich jeden Tag vor, nicht mehr zu Blanka zu gehen, indem er zu sich selbst sagte: Wozu soll ich sie noch besuchen, da ich sie fast nie mehr sehe?« und doch kam er alle Tage wieder; Er sah sie in der That fast nie mehr; aber er sah die Thür, hinter der sie sich befand, und er brachte ganze Stunden damit zu, diese Thür verstohlen zu betrachten, während Madame Pascal neben ihm arbeitete. Wie viele dieser Blicke hielt Robert für verloren, während Blanka sie wohl gesehen hatte! denn so manchmal konnte sie dem Verlangen nicht widerstehen durch das Schlüsselloch zu blicken, um die Gedanken des jungen Mannes zu errathen, dessen Augen beständig auf die verschlossene Thür gerichtet waren.

Eine zu große Beharrlichkeit, seine Gegenwart zu meiden würde jedoch ihrer Mutter aufgefallen und nach der zwischen Robert und Felician stattgefundenen Unterredung als eine affektirte Unhöflichkeit erschienen sein. Blanka hielt es daher für nöthig, dann und wann einen Vorwand zu suchen, um ihr Zimmer zu verlassen und einige Augenblicke mit Robert zu sprechen.

Da sie ihrer Mutter einen Grund angeben mußte, um ihr fast beständiges Alleinsein zu erklären, so hatte sie zu ihr gesagt:

»Du wirst einsehen liebe Mutter, daß es, nachdem ich es ausgeschlagen habe, Robert’s Gattin zu werden, am besten ist, wenn ich seinen Umgang so viel als möglich vermeide.«

»Dies ist wahre mein Kind,«. Antwortete ihr Madame Pascal; »aber warum hast Du ihn ausgeschlagen?«

»Weil ich meine Mutter, die ich liebe, noch nicht verlassen will um eines Gatten willen, den ich nicht lieben kann.«

Und während Blanka dies sagte, bat-sie den Himmel um Verzeihung für diese schmerzliche Lüge.

Die Väter und Mütter glauben stets eine Antwort, welche der Eitelkeit ihrer Liebe schmeichelte, und da Madame Pascal durchaus keinen Grund hatte, zu zweifeln, so glaubte sie, was Blanka ihr sagte.

Auf der andern Seite war sie indessen die Vertraute Robert’s geworden, der ihr zwar nicht alle seine Gedanken und Empfindungen mittheilte, ihr aber doch zuweilen einige Worte sagte, welche den Zustand seines Herzens erkennen ließen und das Bedauern der braven Frau rege machten.

Eines Abends, als Blanka sich den ganzen Tag nicht vor Robert hatte blicken lassen, glaubte er in dieser Entfernung den Wunsch zu sehen, daß er seine Besuche einstellen möchte, und er sagte daher zu Madame Pascal:

»Ich muß Sie um eine Gefälligkeit bitten, Madame.«

»Sprechen Sie, Herr Robert, es soll mich herzlich freuen, wenn ich Ihnen einmal mit etwas dienen könnte.«

»Ich will diese Gegend verlassen.«

»Wie? höre ich recht?«

»Ja, Madame.«

»Aber warum denn?«

»Weil es sein muß, weil ich mich zu unglücklich fühle.«

»Armer junger Mann! Es ist wahr, Sie thun vielleicht Recht daran, denn das Reisen wird Sie zerstreuen, und wer weiß, ob sich Blanka’s Gesinnungen nicht mit der Zeit ändern? Die jungen Mädchen sind ja so launenhaft! Aber wohin wollen Sie? was wollen Sie beginnen?«

»Ich will zur Armee gehen.«

»Wie? Sie wollen Soldat werden?«

»Ja, es wäre mir unmöglich, ganz müßig zu gehen. Die Thätigkeit, die Disciplin, vielleicht ein Krieg werden mich zerstreuen und eine Schranke zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit errichten. So lange ich mein eigener Herr bin, kann ich nie Dafür stehen, daß ich nicht Thorheiten begehe; wenn ich aber meinem VaterIande angehöre, wenn ich Anderen als mir selbst gehorchen muß, wenn ich gezwungen bin, von Fräulein Blanka entfernt zu leben, kurz wenn ich kein Mensch mehr, sondern eine Maschine hin, so gelingt es mir vielleicht; Gefühllosigkeit, Vergessenheit und Ruhe zu finden. Dies ist besser als der Selbstmord, nicht wahr?«

»Der Selbstmord? Großer Gott! haben Sie denn einen solchen Gedanken gehegt?«

»Ich habe nun dabei auf Sie gerechnet, meine verehrte Madame Pascal, denn ich kann natürlich Susannen nicht mit mir zu meinem Regimente nehmen. Mein Entschluß würde ohnehin ein Glück für das Kind sein, da sie jetzt das Alter erreicht hat, wo sie der weiblichen Pflege und Aufsicht bedarf. Wollen Sie ihre Mutter sein Madame? Fräulein Blanka wird sich mit der Zeit verheirathen, Ihr Herr Sohn wird Priester, und Sie werden also allein bleiben; dann wird Ihnen Susanne eine Zerstreuung sein und Ihnen Ihre Tochter ersetzen, indem sie eine Mutter in Ihren findet. Sie sprechen zuweilen mit ihr über mich, nicht wahr? und wenn es das Glücks will, daß mich eine Kugel trifft, so werden Sie ihr sagen, daß ich sie herzlich lieb gehabt habe.«

Mit diesen Worten stand er auf, als wollte er sich der ihn übermannenden Gemüthsbewegung entziehen; aber unwillkürlich quollen die Thränen aus seinen Augen und indem er sich auf den Kamin stützte bedeckte er sein Gesicht mit beiden Händen und ließ seinen Thränen freien Lauf.

Madame Pascal stand ebenfalls auf und indem sie sichtbar ergriffen ihm zu ihm trat, sagte sie in einem Tone, als würde er ihr eigner Sohn gewesen:

»Ich bitte Sie, lieber Robert, weinen Sie nicht; es thut mir weht denn es ist mir, als sähe ich Felician weinen.«

»Verzeihen Sie mir, theure Madame Pascal, aber ich gestehe Ihnen, daß mich die fortwährende Abwesenheit Ihrer Fräulein Tochter heute zu schmerzlich berührt hat. Dies ist mehr als Gleichgültigkeit es ist Geringschätzung, und diese habe ich nicht verdient.«

Madame Pascal wollte eben antworten, als eine Hand ihre Schulter sanft berührte.

Sie wendete sich um und Blanka stand hinter ihr, so bleich, als sie noch nie gewesen war.

»Laß mich einen Augenblick allein mit Herrn Robert,« sagte sie leise zu ihrer Mutter, ich muß mit ihm sprechen.«

Madame Pascal ging in das Zimmer aus dem Blanka eben gekommen war, und machte die Thür hinter sich zu.

Blanka ergriff nun eine Hand Robert’s, der von dem Vorgegangenen nichts bemerkt hatte, da er zu sehr in seine schmerzlichen Gedanken vertieft war und überdies sein Gesicht noch immer mit der andern Hand bedeckte.

,Hören Sie mich an, Robert,« sagte sie mit ihrer sanftesten Stimme, aber mit einer inneren Bewegung, die sie wie man leicht denken kann, nicht zu unterdrücken vermochte.

Robert erschrak beim Tone dieser Stimme und erhob mit dem Ausrufe: »Blanka!« den Kopf.

»Ja, ich bin es,« antwortete sie, »ich habe Alles gehört, was Sie gesagt haben, und will mich offen gegen Sie aussprechen. Kommen Sie, setzen Sie sich neben mich, aber wir wollen leise sprechen, denn meine Mutter könnte uns hören, wie ich Sie gehört habe, und es giebt Dinge, welche sie nicht wissen darf, nicht wahr?«

Mit diesen Worten drückte sie Robert bedeutungsvoll die Hand, und als er neben ihr Platz genommen hatte-hob sie wieder an:.

»Sie wollen unsere Gegend verlassen?i«

»Ja, mein Fräulein.«

»Sie thun Recht daran.«

»Sie stimmen mir also bei?« sagte Robert, der einen Augenblick gehofft hatte, Blanka würde ihn auffordern zu bleiben.

»Wären Sie nicht selbst auf diesen Gedanken gekommen, so würde ich Sie darauf aufmerksam gemacht haben; ja, Sie müssen sich entfernen, zu Ihrem eigenen und zu meinen Wohle.«

»Wohlan, ich gehe. Wenn soll ich abreisen?«

»Verzeihen Sie mir Robert, wenn sich Ihnen sage: reisen Sie morgen ab.«

»Schon morgen?«

»Ja, ich bitte darum.«

Robert neigte bejahend der Kopf. Er wäre nicht im Stande gewesen, noch ein Wort hervorzubringen, und auch Blanka bedurfte einer Seelenstärke, deren sie sich nie für fähig gehalten hätte, um äußerlich gefaßt zu scheinen.

Es entstand eine lange Pause, während der Blanka’s Hand fortwährend in der des jungen Mannes ruhte.

»Es ist gut, Blanka,« sagte dieser endlich, »Ihr Wunsch soll erfült werden, und zwar früher als Sie es erwartet haben. Ich reise noch diesen Abend ab.«

»Sie zürnen mir, lieber Freunde das ist nicht recht von Ihnen.«

»Ich Ihnen zürnen? Gott behüte mich vor jedem Gedanken daran und lasse mich an dem Tage sterben, wo ein anderes Gefühl, als das welches ich stets für Sie empfunden habe, in mein Herz einziehen sollte; aber Sie werden mir gewiß erlauben, daß die Entfernung von Ihnen mich traurig stimmt, denn je mehr ich einsehe, das Sie mich nicht lieben können,.um so größer ist mein Schmerz, daß Sie mich nicht lieben. An mir ist es, Sie wegen der Kühnheit meines Herzens um Verzeihung zu bitten. Sie haben Recht, es ist besser ich gehe. Leben Sie wohl, Blanka, leben Sie wohl!«

Er drückte seine Lippen auf Blanka’s Stirn, küßte ihre Hände mit Innigkeit und ging. mit gepreßtem Herzen und thränenfeuchten Augen auf die Thür zu.

Blanka stand auf ihrem Platze und sah ihn gehen. Aber in dem Augenblicke, als er die Thürklinke berührte, rief sie ihn zurück.

Robert blieb stehen und wendete sich um.

»Ich kann Sie nicht so fortgehen lassen,« sagte sie zu ihm, »hören Sie mich an. Was wollen Sie thun?«

»Was ich schon Ihrer Frau Mutter gesagt habe: ich will Soldat werden. Was bliebe mir auch sonst übrig? So lange ich frei wäre, würde ich Ihnen überall hin folgen, und dies darf nicht sein, wie Sie selbst mir gesagt haben.«

»Sie wollen also Ihrer ganzen Lebensbahn eine andere Richtung geben, weil ich Sie nicht liebe?«

»Ja, mein Fräulein.«

»Sie irren sich Vielleicht in dem Gefühle, das ich Ihnen einflöße. Wer weiß, ob eine andere Liebe Sie nicht über den Verlust dieser trösten wird?«

»Nie, das schwört ich Ihnen bei dem Andenken meiner Mutter!«

»Ach, wie unglücklich bin ich!« rief Blanka, die ihre Empfindungen nicht mehr zu beherrschen vermochte und in Thränen schwimmend auf ihren Stuhl zurücksank.

Robert blickte sie staunend an. Sein reines, unerfahrenes Herz hatte keine Ahnung von der wahren Ursache dieser Thränen.

»Blanka, weinen Sie nicht, ich bitte Sie darum!« rief er aus, indem er vor ihr auf die Kniee fiel, wie ein Kind, das seine Mutter um Verzeihung bittet; »ich bin schon unglücklich genug, ohne daß ich Sie weinen sehe. Ihre Mutter kann Sie hören, weinen Sie nicht, Ihre Thränen thun mir zu weh, und haben Sie überhaupt den mindesten Grund dazu?«

Blanka trocknete ihre Augen und warf einen Blick des innigsten Dankes und Mitleids auf den jungen Mann. – - -

»O, wie gut Sie sind!« rief sie dann; »welch ein edles, vortreffliches Herz! Nicht wahr, Sie werden immer mein Freund bleiben? Wenn ich einst unglücklich werden sollte, so werden Sie mich trösten, nicht wahr? Und Sie lassen Ihr liebes Schwesterchen, die kleine Susanne, bei uns, ich will sie lieben, wie mein eignes Kind, ich will sie in der Achtung vor Ihrem Namen erziehen, und später werden Sie sie glücklich wiederfinden und ihr Glück wird Sie für den Verlust Ihrigen entschädigen. O, seien Sie versichert, ich will über sie wachen, damit sie nie eine Verirrung ihres Geistes für ein Bedürfnis ihres Herzens hält. Es ist zu schmerzlich, wenn man die Ueberzeugung gewinnet, daß man sich getäuscht hat.«

»Was wallen Sie damit sagen Blanka? ich verstehe Sie nicht.«

»Nichts, lieber Freunds nichts. Sie werden mir schreiben und ich werde auch Ihnen recht oft schreiben. Eine herzliche und warme Freundschaft soll die unmögliche Liebe ersetzen, und wenn Sie wider Ihr Vermuthen ein Mädchen finden, die Sie liebt und die Sie-wieder lieben,. so werden Sie es mir nichts verschweigen, und der Tag, an welchem ich es erfahre, wird einer der schönsten meines Lebens sein. Das Leben hat schmerzliche Nothwendigkeiten: vor sechs Monaten würde ich Sie geliebt haben. Warum hat Gott es nicht gestattet, daß ich Sie früher kennen lernte? Wenn ich Sie jetzt liebte, so würde meine Liebe für Sie ein Unglück, gegen Den, dem ich angehöre, eine Schändlichkeit und gegen mich selbst eine Schmach sein. Zwei Männer hätten dann das Recht, mich zu verachten: der eine sogleich, der andere später, denn so edel und gut Sie auch sind, wer sagt Ihnen, daß das Gewicht meines Fehltrittes nicht einst auch Ihnen eine Last würde? Es giebt Erinnerungen, die sich nie verwischen, es giebt Thatsachen, die man nicht mit der Kraft seines Willens aus dem Gedächtnisse zu bannen vermag. Wenn ich die Gattin des Mannes bin, dem ich mich hingegeben habe, so ist mein Fehler wenigstens in den Augen der Welt, wieder gut gemacht. Womit könnte ich es entschuldigen, wenn ich mein Herz jetzt einem Andern schenkte? welche Bürgschaft würde mir diese neue Liebe bieten? was für ein Mädchen würde ich in meinen eigenen Augen sein? Nein, Robert, ich kann, ich will, ich darf Sie nicht lieben. Wenn Der, welcher mein Gatte werden muß, es nicht werden sollte, wenn der Tod ein zufälliges Ereigniß oder sein Wille es verhinderte, dann könnte ich Niemandem als Gott angehören; nur seine unerschöpfliche Gnade könnte mir Vergebung für ein solches Unglück gewähren. Fassen Sie Muth, Robert. gehen Sie, blicken Sie nicht zurück und denken Sie nicht mehr an mich. Sie wollten so lange hier bleiben, bis Sie mich glücklich oder wenigstens verheirathet wüßten. Sie haben den Grafen gesehen, Sie wissen, daß er mich liebt und daß er als rechtschaffener Mann sein Wort halten wird. Warum noch länger warten? Was auch geschehen möge, es würde immer ein Schmerz für Sie sein, in meiner Nähe zu weilen. Reißen Sie Ihr Leben gewaltsam von, dem meinigen los; ich will es, ich bitte Sie darum, und was eine Schwester nur für ihren Bruder dem Himmel erflehen kann, das will ich für Sie erbitten.«

»Sie liebt ihn noch immer,« dachte Robert, und blaß wie eine Leiche stand er auf.

Dieses Gespräch fand neben dem Bett statt, in welchem Susanne heiter Und lächelnd schlummerte.

Ohne Blanka ein Wort zu erwidern, kniete Robert vor diesem Bett nieder, betrachtete seine Schwester einige Augenblicke und trocknete zwei große Thränen, welche langsam über seine Wangen rollten und bei denen die eine auf seine todte Vergangenheit, die andere auf seine vernichtete Zukunft fiel; dann erhob er sich wieder, schloß Blanka in seine Arme, drückte sie stürmisch an seine Brust und eilte mit einem »Lebe wohl!« aus dem Zimmer.

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06 aralık 2019
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