Kitabı oku: «Phantastika Magazin #357: April/Mai/Juni 2021», sayfa 11

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Feuer kann einen Drachen nicht töten: Das offizielle Making-of verkürzt unterhaltsam die Wartezeit auf die neue Game of Thrones-Prequel-Serie

Hinter den Kulissen: Film- und TV-Experte James Hibberd berichtet in exklusiven Interviews und mit viel Insider-Wissen von der Entstehung des Serienphänomens

Von Birgit Schwenger


Von 2011 – 2019 setzte die amerikanische TV-Serie Game of Thrones Maßstäbe in der weltweiten Fernsehlandschaft. Die Serie, die auf der Romanreihe Ein Lied von Eis und Feuer von G.R.R. Martin basiert, begeisterte Millionen von Zuschauern und beeindruckte mit ihren immensen Schauwerten, einer eindrucksvollen schauspielerischen Riege, vor allem aber auch mit ihrer komplexen Geschichte.

Daher ist es kein Wunder, dass HBO versucht, mit Nachfolge-Serien wie der bereits in Dreh befindlichen House of the Dragon, die ab 2022 ausgestrahlt werden soll, an diesen Erfolg anzuknüpfen.

Immer wieder ist auch von weiteren Serienprojekten die Rede, die sich in Planung oder sogar bereits in Entwicklung befinden sollen, z. B. eine Verfilmung der Erzählungen rund um Duncan und Ei, die auf Deutsch unter dem Titel Die Heckenritter von Westeros erschienen sind.

Auch hoffen die Fans weltweit weiterhin auf die Veröffentlichung der letzten beiden noch ausstehenden Romanteile der Saga, von denen sich aktuell zumindest der sechste Band – wieder einmal – der Fertigstellung nähern soll.

Bereits während der Ausstrahlung der Serie sind im Penhaligon Verlag zwei Begleitbände erschienen, die umfassend Einblick in die Geschichte von Westeros geben und sicher bereits die Bücherregale vieler Fans von Game of Thrones zieren. Beide sind im Stil von opulenten Geschichtschroniken kreiert worden: In Westeros: Die Welt von Eis und Feuer erfährt man alles, was es über Martins Welt zu wissen gibt, und Feuer und Blut – Erstes Buch: Aufstieg und Fall des Hauses Targaryen von Westeros erzählt detailliert die Geschichte der Targaryens, von Aegons Thronbesteigung bis etwa 150 Jahre vor den Ereignissen von Game of Thrones.

Mit Feuer kann einen Drachen nicht töten hat der Verlag nun das offizielle Making-of der ursprünglichen Serie vorgelegt. Der erfahrene Medien-Journalist und Autor der Filmzeitschrift Entertainment Weekly, James Hibberd, konnte die Serie von Beginn an begleiten und erhielt daher exklusiv Einblick ihre Entstehungsgeschichte sowie in die Geschehnisse an den hermetisch abgeriegelten Sets.

Das Unverfilmbare verfilmen

Bereits die Vorgeschichte der Original-Serie ist ein kleines Drama in sich: Lange Zeit galt die Romanreihe – auch in den Augen des Autors Martin selbst – als nicht verfilmbar. Umso größer war die Überraschung, als der amerikanische Pay-TV-Sender HBO zwei Neulinge im TV-Geschäft, die Produzenten David Benioff und D. B. Weiss, mit der Verfilmung beauftragte. Benioff hatte einige Bücher (25 Stunden, Stadt der Diebe) und Drehbücher geschrieben (Troja, Drachenläufer), aber beide hatten noch nie etwas derartig Großes verantwortet. Als sich abzuzeichnen begann, dass die ursprüngliche Pilotfolge, die noch immer unter Verschluss gehalten wird, unbrauchbar war, hatte HBO bereits 10 Millionen Dollar in die Serie investiert.

Doch der Sende glaubte an das Potential der Serie – und wollte das Geld noch nicht völlig abschreiben. Nur so ist es wohl zu erklären, dass die beiden Showrunner trotz ihrer anfänglichen Fehler und Schwierigkeiten einen zweiten Versuch unternehmen durften, der schließlich in das allseits bekannte Ergebnis von Der Winter naht mündete. Am Anfang mussten sich die Serienmacher jedoch öfter behelfen und mit den bescheidenen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, tricksen, um Martins beeindruckenden Fantasy-Kosmos Realität werden zu lassen. Erst mit zunehmenden Erfolg der Serie stieg auch das Budget und erlaubte immer spektakulärere Sets und Effekte.

Die in diesem Buch beschriebenen Anfänge des Projekts sind zum Teil haarsträubend zu lesen: Man mag kaum glauben, mit welch beschränkten Mitteln, dafür aber mit viel Kreativität und Enthusiasmus sich das Team einst ans Werk machte.

Episches Drama vor und hinter der Kamera

Dramatisch ging es im Verlauf der Serie auch weiterhin nicht nur vor, sondern auch hinter den Kameras zu. Acht Jahre lang wussten nur wenige ausgewählte Personen, dass Emilia Clarke eine schwere Hirnblutung erlitten hatte und sich hätte schonen sollen, anstatt nahtlos mit den Dreharbeiten der dritten Staffel weiter zu machen. Sie wollte es nicht riskieren, ihre erste große Hauptrolle zu verlieren, denn genau wie viele der anderen jungen Schauspieler und Schauspielerinnen des Projekts hatte sie noch nicht allzu viele Erfahrungen im Business vorzuweisen.

Kit Harington, Richard Madden und Alfie Allen kamen mehr oder weniger direkt von der Schauspielschule, ebenso John Bradley, der überzeugt davon ist, die Rolle als Samwell Tarly nur aufgrund seiner ungeheuren Nervosität und Tollpatschigkeit beim Vorsprechen bekommen zu haben.

Ein ganzes Kapitel ist den Streichen gewidmet, die Benioff und Weiss den Darstellern und der Crew spielten – und umgekehrt. Dabei ging es zum Teil schon richtig zur Sache. Aber wann war das schon nicht der Fall bei Game of Thrones?

Am meisten Ehrfurcht oder sogar Angst hatten Schauspieler und Crew laut eigener Aussage allerdings vor Dame Diana Rigg, bei der sich gestandene Regisseure wie Fünfjährige fühlten, in deren Gegenwart der Kameramann absolut machtlos war und die allen zeigte, was es heißt, vom Set zu stürmen – mit »einer Geschwindigkeit von 150 Metern pro Stunde«.

Ein anderes Kapitel ist den weniger erfreulichen Auswüchsen des Erfolgs gewidmet: die zum Teil bizarren Begegnungen mit Fans, die zunehmenden Touristenströme an den Drehorten, Cyber-Angriffe auf HBO, Militärschutz bei den Dreharbeiten und sogar ein Bittgesuch von dem damaligen amerikanischen Präsidenten Barack Obama, vorab Kopien der neuen Folgen zu erhalten (dem auch nachgegeben wurde).

Auch mit den Unterschieden zwischen Büchern und Serie beschäftigt sich Hibberd und lässt dabei auch Martin zu Wort kommen. Er erforscht, wie es dem Autor dabei ergangen ist, dass die Serie schließlich seine Romane überholt und ihre eigene Geschichte fortgesetzt hat. Die Macher sahen damals aufgrund der Fülle an Charakteren und Handlungssträngen keinen anderen Weg, als sich auf die Haupthandlung der zentralen Figuren zu konzentrieren: Alles andere wäre für die Produktion vom Aufwand und den Kosten her nicht zu stemmen gewesen. Auch wäre es wohl beim Publikum nicht gut angekommen, wenn Serienlieblinge wie Daenerys, Jon Snow oder Tyrion für lange Zeit von der Bildfläche verschwunden wären.

Oder wie Benioff es sehr passend beschreibt: »Es ging immer darum, die Serie als Ganzes zu adaptieren, der Karte zu folgen, die George ausgebreitet hatte, und die Meilensteine zu passieren, aber nicht notwendigerweise jeden Halt auf dem Weg mitzumachen.«

Ende heißt Abschied nehmen

Schließlich hieß das auch, dass die Serie Fragen beantworten musste, bei denen die Bücher noch nicht angekommen sind, z. B. die elementar wichtige: »Ist Jon Snow wirklich tot?«, die sogar Obama keine Ruhe ließ. Zwei Jahre lang mussten die Serienschöpfer und vor allem auch Darsteller Harington versuchen, die Wahrheit geheim zu halten und alle auf eine falsche Fährte zu locken. Alles andere als ein leichtes Unterfangen, wie sich schnell zeigte.

Auch auf die Kritik vor allem zu den letzten beiden Staffeln geht Hibberd ein und lässt die Macher zur Wort kommen, um zu erforschen, warum welche Entscheidungen getroffen wurden. Keine Serie, nicht einmal Game of Thrones, konnte diesem Hype gerecht werden; das Ende der Serie bedeutete auch das Ende einer Ära.

Nikolaj Coster-Waldau fasst das Gefühl sehr schön in Worte: »Wie könnte irgendein Ende gut sein ... wenn man nicht will, dass es zu Ende ist?«

Doch am Ende geht es genau um das: Abschied nehmen von einer großartigen Serie, von tollen Schauspielern und einem wahr gewordenen Traum, das Unmögliche möglich gemacht zu haben.

Die große Stärke des Buchs sind eindeutig die vielen Interviews mit den Serienschöpfern, den Schauspielerinnen und Schauspielern und anderen Team-Mitgliedern hinter der Kamera, die in ihren eigenen Worten ihre persönlichen Geschichten und Erlebnisse vom Set erzählen. Die Anekdoten und Details von den Dreharbeiten sind fast so spannend wie die Serie selbst und auf jeden Fall äußerst unterhaltsam zu lesen.

Für Fans ein besonderer Leckerbissen sind die 48 farbigen Fototafeln mit zum Teil bislang unveröffentlichten Bildern sowie das exklusive Poster im Schutzumschlag des Buches. Der macht übrigens auch ohne Poster dank des Reliefschriftzugs und der Schriftrollen auf den Innenseiten einiges her. Die Innenseiten des Einbands zieren die Wappen der großen Häuser von Westeros. Ein Register zum gezielten Suchen von bestimmten Charakteren, Orten oder anderen Details rundet das 464 Seiten starke Buch ab.

Weiterführende Links:

https://www.amazon.de/Feuer-einen-Drachen-nicht-töten/dp/3764532548/

https://www.amazon.de/Game-Thrones-komplette-Serie-Blu-ray/dp/B084DGVF31/

https://www.amazon.de/Martin-George-Game-Thrones-Serie/dp/B01M64T97G

Der Ickabog von Joanne K. Rowling ist im Carlsen-Verlag in einer prächtig illustrierten Ausgabe auf Deutsch erschienen

Ein wundervolles Märchen von einer der besten Geschichtenerzählerinnen der Welt:

von Birgit Schwenger


Es war einmal das glücklichste Königreich der Welt mit dem Namen Schlaraffien: Die Menschen lebten unter ihrem König Fred dem Fruchtlosen ganz ohne Sorgen und in Wohlstand. Die Hauptstadt Chouxville im Süden des Landes war berühmt für ihr erlesenes Gebäck, das so lecker war, das einem beim Hineinbeißen vor lauter Glück die Tränen kamen. Weiter im Norden waren die Städte Topfenberg und Pökelingen berühmt für ihren exzellenten Käse bzw. die feinen Räucherwaren, und Seligspund kannte man für seine erlesenen Weine.

Einzig und allein das Marschland, das am nördlichen Rand des Königreichs lag, schien von der märchenhaften Fruchtbarkeit der anderen Regionen nichts abbekommen zu haben: Dort wuchsen nur geschmacklose, zähe Pilze und dürres Gras, das kaum ausreichte, um die wenigen, ausgemergelten Schafe der Marschländer zu ernähren. Diese waren daher auch nicht wohlgenährt und elegant gekleidet wie die anderen Bewohner des Königreiches, sondern hager und zerlumpt, weswegen das übrige Volk von Schlaraffien sie für einfältiges Gesindel ohne Manieren hielt, das nichts je zustande gebracht hatte außer der Legende des Ickabogs.

Das Ungeheuer, das von manchen wie ein Drache, eine Schlange oder auch ein Wolf beschrieben wurde, lebte den Erzählungen nach in einem nebelverhangenen Sumpfgebiet hoch im Norden, verschleppte Schafe und Kinder und fraß manchmal sogar erwachsene Männer und Frauen, die sich zu nah an das Sumpfland herangewagt hatten. Niemand glaubte wirklich an die Existenz des Monsters, aber wenn die Geschichten über das Ungeheuer gar zu gruselig ausfielen, dann konnten die Kinder es, vor allem in ihren Träumen, schon einmal mit der Angst zu tun bekommen.

So wie der kleine Wim Wonnegleich, der Sohn der Chefkonditorin des Königs und des Befehlshabers der königlichen Garde. Aber wer hätte geglaubt, dass das Märchen vom Ickabog das glücklichste Land der Welt tatsächlich ins Unglück stürzen würde?

Mut in gefährlichen Zeiten

Mit seiner Freundin Lilli Lerchensporn, deren Vater Leo der beste Tischler des Königreichs und deren Mutter die Oberste Schneiderin des Palasts ist, muss Wonnegleich in der Erzählung über sich selbst hinauswachsen. Gemeinsam müssen die beiden gefährliche Abenteuer bestehen, um ihr Land und dessen Bewohner vor dem Verderben zu bewahren. Dabei geht es hochspannend und auch streckenweise sehr dramatisch zu, so dass jüngere Kinder das Buch besser gemeinsam mit ihren Eltern lesen sollten.

Das herzerwärmende, entzückende Märchen über die Macht von Freundschaft und Hoffnung, die allen Widrigkeiten zum Trotz triumphieren, ist aber keineswegs nur für Kinder geeignet. Auch Erwachsene werden ihren Spaß an Joanne K. Rowlings augenzwinkernder Fabulierkunst haben und die Geschichte noch einmal auf einer ganz anderen Ebene lesen als Kinder, denn es geht auch um Themen wie Korruption, politische Intrigen, die Rechte von Frauen und Kindern und ganz zentral um das Handeln von Menschen, die ihr Leben oder das ihrer Liebsten bedroht sehen und schlicht und ergreifend Angst haben.

Die Geschichte um das sagenumwobene Ungeheuer und außergewöhnlichen Mut in gefährlichen Zeiten ist spannend und erfrischend erzählt, sodass die Seiten beim Lesen geradezu dahinfliegen – aber das ist bei der meisterlichen Erzählerin auch kein Wunder.

Wer mutig genug ist, schlägt das Buch auf und beginnt zu lesen ...

Von der Gute-Nacht-Geschichte zur Gratisveröffentlich während des Covid-19-Lockdowns

Laut Rowling kam ihr die Idee zum Ickabog, den sie vor allem ihren beiden jüngeren Kindern früher als Gute-Nacht-Geschichte erzählt hat, schon vor vielen Jahren. In der Zeit, als sie an den Harry Potter-Büchern schrieb, arbeitete sie zwischen den einzelnen Bänden auch immer wieder an neuen Kapiteln für die Geschichte des Ickabogs. Doch als sie die Harry Potter-Reihe abgeschlossen hatte, wollte sie nicht gleich noch ein Kinderbuch veröffentlichen und widmete sich stattdessen dem Schreiben von Krimis für Erwachsene.

So landete der Ickabog erst einmal auf ihrem Dachboden, wo er über ein Jahrzehnt liegen blieb, bis Rowling im Frühjahr 2020 die Arbeit an dem Märchen erneut aufnahm und es kapitelweise online stellte, um Kindern, die während des ersten Lockdowns der Covid-19-Pandemie zuhause festsaßen, eine kostenlose Beschäftigung zu geben. Gemeinsam mit Verlegern auf der ganzen Welt bat Rowling Kinder zwischen 7 und 12 Jahren zudem, die Geschichte zu illustrieren und ihr die Bilder für die jeweilige Buchausgabe in ihrem Land einzusenden. Allein für die englische Ausgabe gingen über 18.000 Illustrationen ein, aus denen 34 für die Veröffentlichung ausgewählt wurden. Auch die wunderschön gestaltete, 352 Seiten starke deutsche Ausgabe ist mit den prächtigen farbigen Illustrationen der jungen Gewinnerinnen und Gewinner des Malwettbewerbs aus dem deutschsprachigen Raum geschmückt, die die Geschichte mit ihren Bildern lebendig werden lassen.

Der Carlsen Verlag empfiehlt das Buch ab acht Jahren. Die gelungene deutsche Übersetzung stammt von Friedrich Pflüger.

Ihre Honorareinnahmen aus dem Buch stellt Rowling ihrer Stiftung, dem Volant Trust, zur Verfügung, der sich zum Ziel gesetzt hat, soziale Benachteiligung insbesondere für Frauen, Kinder und gefährdete junge Menschen, vor allem auch in Krisensituationen, zu lindern. Rowling setzt sich mit ihrer Organisation Lumos zudem für eine Welt ohne Waisenhäuser und für die Wiederzusammenführung von Familien ein – auch ein Thema, das im Ickabog vermutlich nicht ganz zufällig eine zentrale Rolle spielt.

Weiterführende Links:

https://www.amazon.de/Ickabog-J-K-Rowling/dp/3551559201/

https://www.theickabog.com

https://www.volanttrust.org

https://www.wearelumos.org

Scholomance – Tödliche Lektion: Wenn Schule wirklich der absolute Horror ist

Der erste Band von Naomi Noviks rabenschwarzer neuer Fantasy-Trilogie ist im März im cbj-Verlag erschienen

von Birgit Schwenger

Wenn es um Erinnerungen an die Schulzeit geht – egal, ob sie noch andauert oder schon in der Vergangenheit liegt –, kann jede(r) mitreden: Unfaire Lehrer, langweiliger Unterricht, zu viele Hausaufgaben usw. Aber die sogenannte Scholomance ist anders; so eine Schule hat man noch nicht erlebt: Es gibt keine Lehrer, auch keine Ferien. Okay, man hat auch sehr viele Hausaufgaben, aber ansonsten ist alles anders, vor allem die Tatsache, dass es nur zwei Wege gibt, die Schule zu verlassen, nämlich mit dem Bestehen der Abschlussprüfung oder durch den Tod.

Wer glaubt, dass es in Naomi Noviks neuem Roman Scholomance um eine Magierschule á la Hogwarts aus Harry Potter geht, könnte damit nicht falscher liegen. Zwar gibt es auch in Noviks Zaubererwelt Menschen, die erst mit dem buchstäblichen Einzug in die Schule erfahren, dass sie über Magie verfügen; diese sind aber meist hoffnungslos verloren und quasi schon so gut wie tot, weil ihnen jegliche Erfahrung fehlt. Auch leben die Magier und Hexen unerkannt in Mitten der nicht-magischen Menschen, ziehen sich jedoch meist in bestimmte Gebiete zurück, um unter sich bleiben zu können.

Jeder gegen jeden – nur das Überleben zählt

Das sind auch schon die einzigen Ähnlichkeiten, die es zwischen Scholomance und Harry Potter gibt. Während in Rowlings Büchern Freundschaft und Geselligkeit großgeschrieben werden, geht es bei Novik um jeder gegen jede. Aus dem Schulgebäude, in dem man die ganze Zeit ohne jeglichen Kontakt zur Außenwelt lebt, kann man letztlich nur nach der Abschlussprüfung entkommen. Diese besteht darin, den Festsaal im Untergeschoß der Schule lebendig zu verlassen, wenn man es überhaupt geschafft hat, bis dahin zu überleben. Denn schließlich verbringt man seine Schulzeit unter einem Dach mit einer Menge gefährlicher Monster und Bestien, die sich keine Mahlzeit vorstellen können, die leckerer als die Schüler ist.

Unter diesen Umständen ist sich jeder selbst der nächste, es sei denn, es gelingt einem, mit anderen ein Bündnis zu schließen, um sich gemeinsam gegen die Gemeinheiten der Schule und die Monster zu wehren. Für Galadriel, genannt El, die Heldin des Buches (wenn man sie denn so nennen kann), ist das allerdings nicht der Fall. Weder kommt sie aus einer der angesehenen Zauberer-Enklaven, noch ist es ihr gelungen, sonst irgendwie Freunde zu finden. So kämpft sie sich weitestgehend allein und ohne fremde Hilfe durch die harten Jahre ihrer Schulzeit, von den anderen mehr oder weniger ignoriert oder bestenfalls toleriert. Ihr Plan, sich durch eine beeindruckende Großtat ihre Zukunft nach der Schulzeit zu sichern, ist bislang nicht aufgegangen.

Ihre Situation verschlechtert sich noch, als Orion Lake aus der Enklave New York, der bereits vielen von ihren Mitschülern das Leben gerettet hat, auch ihres rettet und das sogar gleich zwei Mal. Wie soll jemand sie ernst nehmen und sie für wert befinden, Teil eines Bündnisses, ja womöglich später sogar Teil einer Enklave zu werden, wenn sie noch nicht einmal in der Lage ist, sich selbst zu schützen? Dabei birgt El ein dunkles Geheimnis, dass es ihr ermöglichen würde, die Monster der Schule zu töten … Allerdings nur für einen sehr hohen Preis, den sie – noch nicht? – bereit ist zu zahlen.

Spannung pur mit tiefschwarzem Humor

In das Buch einzusteigen, ist am Anfang gar nicht so leicht, denn es geht gleich richtig zur Sache, ohne dass man weiß, wo man überhaupt ist, wer die Charaktere im Einzelnen sind und in welcher Welt sich diese Geschichte überhaupt abspielt. Auch ist El zu Beginn der Geschichte nicht unbedingt sonderlich sympathisch, da sie sich – auch vom Leser – nur ungern in die Karten schauen lässt. Aber Novik gelingt es wie immer in ihrem Romanen gekonnt, eine originäre Welt in ihrer Vielfalt detailliert lebendig werden zu lassen, von der man bald glaubt, sie schon lange zu kennen und sehr vertraut mit ihr zu sein. Auch die verschiedenen Charaktere mit ihren ganz unterschiedlichen Stärken und Schwächen wachsen einem mehr und mehr ans Herz. Man fiebert mit um ihr Überleben, sodass die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen.

Die Autorin dieser Zeilen hat die 480 Seiten dieses fesselnden Schmökers innerhalb eines Tages im wahrsten Sinne des Wortes verschlungen, weil die Spannung schließlich kaum noch auszuhalten war.

Der Verlag empfiehlt das Buch ab 14 Jahren, es ist aber definitiv auch für ältere Leser*innen geeignet, die Spaß an einer rasanten Achterbahnfahrt zwischen dunkler Magie, gruseliger Horrorstimmung und schrägem schwarzen Humor haben.

Mit El ist der Autorin wie schon in Das kalte Reich des Silbers oder Das dunkle Herz des Waldes wieder eine starke Heldin gelungen, die man im Verlauf der Geschichte auch näher kennen- und schätzen lernt, vor allem, nachdem man erfährt, wie ihr Leben ausgesehen hat, bevor sie zur Scholomance gekommen ist. Dagegen erscheint Harry Potters Leben bei den Dursleys wie das reinste Zuckerschlecken!

Kein Zuckerschlecken ist dagegen die Wartezeit auf den zweiten Band: Der letzte Absolvent ist für den 21. Oktober diesen Jahres angekündigt. Der Titel des dritten Bands lautet Die goldenen Enklaven, dieser hat aber noch kein Veröffentlichungsdatum.


Copyright Cover: cbj Jugendbuch

Copyright Foto der Autorin: Beth Gwinn

Weiterführende Links:

Scholomance – Tödliche Lektionen:

https://www.amazon.de/Scholomance-Tödliche-Dark-Fantasy-Highlight-New-York-Times-Bestsellertrilogie-Scholomance-Reihe/dp/3570166090/

Scholomance – Der letzte Absolvent:

https://www.amazon.de/gp/product/3570166104/

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
0+
Hacim:
308 s. 115 illüstrasyon
ISBN:
9783959362986
Telif hakkı:
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