Kitabı oku: «Phantastika Magazin #357: April/Mai/Juni 2021», sayfa 8
Womit wir beim Ende dieser kleinen Artikelreihe angelangt wären. Das Fazit ist schnell gezogen: Nichts geht über das Original, aber zumindest eine Chance haben auch die allermeisten Remakes der ikonischsten Horrorklassiker verdient.
Die muntere Quizrunde: Zehn Fragen rund um Science-Fiction und das Weltall
von R.J. DeWinter
Fragen:
1. Frage: Im Januar 1978 regnete es in Nordkanada radioaktives Material. Woher stammte es?
2. Frage: Welche bekannte Firma beschäftigte eine gewisse Tiffany Montague, deren offizieller Jobtitel »Intergalactic Federation King Almighty and Commander Of The Universe« lautete?
3. Frage: Wo findet man die Vulkane Albor Tholus, Hecates Tholus, Olympus Mons und Elysium Mons?
4. Frage: Welcher Star Wars-Filmcharakter erhielt seinen Namen, weil Soundeditor Walter Murch nach einer speziellen Filmrolle fragte?
5. Frage: Welches Computersystem wurde am 29. August 1997 seiner selbst bewusst?
6. Frage: Das Einzige, was Picard aus seinem 40jährigen Leben auf Kataan behält, ist die Ressikanische Flöte. Warum ressikanisch? Wer oder was ist Ressik?
7. Frage: Welches Produkt »erfand« die Vulkanierin T’Mir, die im Jahr 1957 auf der Erde lebte?
8. Frage: Welche Spezies stirbt in der Star Trek: Enterprise-Folge Dämmerung beinahe aus?
9. Frage: Von was gibt es die Arten »total«, »ringförmig«, »hybrid« und »partiell«?
10. Frage: Der junge Carl Sagan war Teil des US-Luftwaffe-Projekts A119, das eine Atombombe zünden wollte … und zwar wo genau?
Antworten:
1. Vom sowjetischen Satelliten Kosmos 954, genauer: von dessen fehlerhaft arbeitendem Stromgenerator. Trotz einer fieberhaften Säuberungsaktion namens Operation Morning Light konnte man nur 0,1 % des Materials bergen. Der Rest liegt heute noch dort.
2. Google (bzw. Alphabet). Google beschäftigt auch eine gewisse Chade Meng-Tan, deren Job »Jolly Good Fellow« lautet. Es gibt auch Tanzprogramm-Manager und andere verrückte Jobs.
3. Auf dem Mars.
4. R2-D2. Das war bei American Graffiti, George Lucas’ erstem echten Filmerfolg, der ihm finanziell die Möglichkeit gab, Star Wars zu produzieren. Bei American Graffiti bat Walter Murch mal um »R 2, D 2« (also Reel 2, Dialogue 2), damit er das schneiden konnte. George Lucas gefiel es und benannte später R2-D2 danach.
5. Skynet in den Terminator-Filmen. Am 4. August 1997 wurde es aktiviert, und am 29. August 1997 um 02:14 Uhr EST wurde es seiner selbst bewusst. Und dann nahm das Schicksal seinen Lauf …
6. Ressik war die Gemeinde auf dem Planeten Kataan, in welcher Picard wohnte. Und dort, in Ressik, hat er auch das Flötenspiel gelernt. Diese Flötenmelodie ist unsterblich geworden.
7. Klettverschluss. T’Mir war die Urgroßmutter von T’Pol. Sie hat den Start von Sputnik beobachtet und stürzte danach mit drei anderen Vulkaniern mit ihrem Raumschiff ab. Drei Monate lang mussten sie sich unerkannt auf der Erde bewegen, bis sie von einem vulkanischen Schiff abgeholt wurden. Um Geld zu bekommen, »erfand« sie den Klettverschluss und verkaufte das Patent.
8. Die Menschen. In Dämmerung schaffen es die Xindi, den Planeten Erde hochzujagen. Die paar tausend Menschen, die in der Galaxis verstreut waren, sind die letzten Überlebenden der Spezies Mensch.
9. Sonnenfinsternisse.
10. Auf dem Mond. Unabhängig voneinander hatten die USA und die Sowjetunion beide einen solchen Plan verfolgt.
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Phantastisches Lesen

Eine Rubrik von Alexandra Trinley
Ein Chaoporter strandet
von Alexandra Trinley
Perry Rhodan ist, was die Dokumente angeht, eine reale Person: Er hat eine Geburtsurkunde, die ihm bescheinigt, dass er um 11.05 Uhr am 8. Juni 1936 in Manchester, Conneticut, USA zur Welt kam. Der Münchner Fan Dieter Wengenmayer schrieb 1994 in dieser Sache einen Brief an den Bürgermeister von Manchester, der humorvoll genug war, dem berühmten Sohn seiner Stadt das Dokument zu schicken. Betrachten kann man es auf der Website des Ernst Ellert-Stammtisches, der auch immer den GarchingCon organisiert. Der Con wurde gerade auf 2023 verschoben. (Link im Anschluss, Anm. d. Red.)
Die Serie selbst erblickte am 8. September 1961 das Licht der Welt, nähert sich also aktuell mit Riesenschritten ihrem 60. Geburtstag. Informationen zu Aktionen rund um das Jubiläum gibt es auf der Verlagsseite. (Link im Anschluss, Anm. d. Red.)
Bei den Silberbänden steht für September Band 155 Der Kartanin-Konflikt an, der Chronofossilien-Zyklus nähert sich seinem Ende. Die Kartanin sind Humanoide mit Fell, Krallen und Katzengesichtern, es geht um Dao-Lin-H’ay. Perry Rhodan NEO bewegt sich in der ersten Zehnerstaffel seit dem Jubiläumsband 250. Die aktuelle Miniserie Wega hat ihre Halbzeit überschritten.
Der Chaotarchen-Zyklus
Mit Band 3100 hat ein neuer Zyklus begonnen, der Chaotarchen-Zyklus. Die beiden Exposéautoren von Perry Rhodan, Christian Montillon und Wim Vandemaan, haben den Jubiläumsband gemeinsam verfasst und damit das Fundament für einen neuen Handlungsabschnitt gelegt. Wem der Mythos-Zyklus mit seinen weit verstreuten Panoramen und der sprunghaften Handlung noch in Erinnerung ist: Der neue ist ganz, ganz anders.
Wir schreiben das Jahr 2071 NGZ. Das Perryversum hat im Vierteljahrhundert seit dem Abzug der Cairaner eine Neuordnung durchlaufen. Ohne Regelung durch Höhere Mächte ist eine harmonische Ordnung der Milchstraßenvölker entstanden, die unversehens gegen das anrückende Chaos des negativen Teils der Höheren Mächte steht, als der Chaoporter FENERIK in der Nähe der Zwerggalaxie Cassiopeia strandet.
Der Jubiläumsband entfaltete ein umfangreiches Panorama der neu geordneten Milchstraße samt Nachbargalaxie Andromeda, der Pilotband ist wegen einer Überfülle an Aspekten jedoch eher für Insider geeignet, oder für Leser, die das Zusatzmaterial in der Heftbeilage auswendig lernen wollen. Daraus hat sich jedoch eine klare, schnelle Handlung entwickelt, die übersichtlich ist und sich zum aktuellen Zeitpunkt – PR 3124 – auch noch nicht verzettelt hat.

Die neue Milchstraße
In guter Serientradition führt uns ein Auszug aus Hoschpians unautorisierter Chronik des dritten Jahrtausends NGZ in die Veränderungen ein, die psychologisch nachvollziehbar begründet werden mit der Sehnsucht aller Milchstraßenvölker nach einer eigenen Ordnung, die eben nicht aufoktroyiert und atopisch oder cairanisch ist.
In nur 25 Jahren hat sich viel getan. Im Jahre 2071 NGZ bilden die Liga Freier Galaktiker, die Akonische Räterepublik und das Tamanium der Tefroder die Lemurische Allianz. Die Lemurer, das waren die Vorfahren der humanoiden Milchstraßenvölker, die etwa 50.000 vor Christus, also 56.000 Jahre vor dem Handlungszeitraum, von den bestienhaften Vorfahren der Haluter aufgerieben wurden. Viele Überlebende flohen bis zur Nachbargalaxie Andromeda und andere bildeten in der Milchstraße die Keimzellen der humanoiden Milchstraßenvölker, etwa der Arkoniden, Akonen, Aras und Galaktischen Händler. Topsider, Cheborparner und Haluter stehen der Liga nahe.
Assoziiertes Mitglied der Lemurischen Allianz ist die neu gegründete Kristallrepublik der Arkoniden. Sie erwarten einen rekonstruierten dritten Arkonplaneten, was die Schäden in ihrem zentralen Sonnensystem nach Abzug des cairanischen Sternenrads endgültig beheben würde.
Posbis und Zain-Konstrukte haben sich zur Union positronisch-biologischer Kulturen zusammengeschlossen. Ein weiteres wichtiges Bündnis sind die Freien Welten des Konzerts der Liga und die Herrlichkeit von Gatas, zu der sich die chronisch zerstrittenen Jülziish-Völker in der Eastside der Galaxis zusammengeschlossen haben. Und die Handelsvölker – die Mehandor, die Barniter, die Neuen Freihändler – fanden zum Gemeinsamen Nenner von Olymp.
Wie viele Welten diese politischen Gebilde umfassen, welche Regierungssysteme sie haben und so weiter, das kann man ausführlich in der Heftbeilage zu PR 3100 nachlesen.
Um diesen wichtigen Faktor noch einmal zu betonen: Die friedliche Neuordnung der Milchstraße und ihrer Umgebung kam ohne äußeren Druck, aber auch ohne den ordnenden Einfluss einer Superintelligenz zustande, da der frühere Mentor der Menschheit, ES, nach wie vor keinen Zugang mehr zu diesem Bereich des Weltraums hat.
Schauplatz des Geschehens ist vor allem Cassiopeia, eine zur Andromeda-Untergruppe gehörende Zwerggalaxie in der Lokalen Gruppe. Das kleine Trojanische Imperium, das sich dort entwickelt hat, ähnelt in manchem dem Zweiten Solaren Imperium, das sich im Genesis-Zyklus (ab PR 2912) in Sevcooris fand, es ist vergangenheitsbewusst und glaubt an den Mythos Perry Rhodan, ist aber Mitglied einer freundlichen kleinen Völkerfamilie, verkörpert also den weltoffenen Aspekt des Solaren Imperiums.
Kosmologie des Chaos
Wer mit der Serie vertraut ist, weiß um die Auseinandersetzung zwischen Chaos- und Ordnungsmächten, zwischen denen die Terraner ihren Weg finden müssen (und die Cairaner waren ja nur deshalb so verhängnisvoll und gleichgültig böse, weil sie in ein kleines Paralleluniversum, das Dyoversum, in dem es keine Höheren Mächte gibt, wechseln wollten).
ES ist eine der »guten Superintelligenzen«, also ein körperloses Bewusstseinskollektiv, das sich im Laufe der Zeit zu einer Materiequelle entwickeln wird und dann zu einem Kosmokraten, der jenseits der Materiequellen lebt und auf für Individuen wenig nachvollziehbare Art und Weise die Entwicklungen steuert. Das sind die Ordnungsmächte.
Die Gegenspieler sind die Chaosmächte. Negative Superintelligenzen wie ANTI-ES, BARDIOC, QIN SHI oder KOSH sind räuberisch, stärken sich durch nicht freiwillig gegebene Lebenskraft, gewähren ihren Bestandteilen keine Freiheit. Sie entwickeln sich zu Materiesenken, einem nicht definierbaren Nichts ohne Oben, Unten und Materie im eigentlichen Sinn: Es gibt dort kein Licht, keine Dunkelheit, Temperatur und Druckverhältnisse sind unbestimmbar. Aus ihnen entwickeln sich die Gegenspieler der Kosmokraten, die Chaotarchen.
Die Chaosmächte haben eine andere Vorstellung von einem guten Leben als die »Kosmokratenknechte«, wie sie die innerhalb von Ordnung lebenden Völker und Individuen verächtlich nennen. Naturgesetze gehören nicht dazu, aber eben auch keine Individualität in unserem Sinne, auch wenn sein Personal deutlich umtriebiger ist als die »Guten«. Das Chaos ist organisiert, mit stark ausgeprägten hierarchischen Strukturen und strengen Strafen für Abweichler und Versager. Es baut eine Willkürherrschaft auf, die es mindestens im ersten Fünftel des Zyklus zu bekämpfen gilt.

Neues Personal
Der neue Zyklus hat mehr Temperament als Mythos, weil die Neuankömmlinge vom Chaoporter FENERIK weniger Introspektive betreiben als vielmehr ausrücken, um die widerlichen, einer perversen Ordnung verhafteten Kosmokratendiener zu bekämpfen und ihre drei entlaufenen Deserteure zurückzuholen.
Es sind interessante Protagonisten, die mit den drei Flüchtlingen eingeführt werden: Der Laichkange Hookadar hat vier Arme, die an Schultern und Brust sitzen, seine beiden Beine enden in einer Mischung aus Fuß und Huf mit ledrigen Sohlen. Zwei faustgroße Facettenaugen sitzen an der Spitze des sichelförmigen Kopfes, darunter befindet sich eine runde Membran, mit der durch Vibration Laute gebildet werden können, so dass sie als Sprechorgan dient.
Die Koji Apehei und Hori ähneln menschlichen Engeln mit goldfarbener Haut, bläulichen Lederflügeln, die sie über Körper und Kopf ausbreiten können, und dunkelblauen Federn auf dem Kopf. Sie sind etwa eineinhalb Meter groß und sehr zierlich.
Die drei betreten den Lebensraum der Milchstraßenvölker durch eine Kluft im Leerraum, die ihr von FENERIK entwendetes Transportgerät erzeugt und in der sich ein Passagierschiff der aus Andromeda stammenden Komeuk verfangen hat,. Dies geschieht nahe des Tannhäusersystems, wohin die Mutantin Anzu Gotjian gerade unterwegs ist. Sie stammt aus dem Dyoversum und wird von Gucky ausgebildet, der neuerdings ein Mutantenkorps leitet.
Anzu bemerkt die Kluft in einer Vision, die in ihren Größenverhältnissen den Naturgesetzen widerspricht, und die drei Deserteure kommen an Bord. Gejagt werden sie ab PR 3113 on der Meute Jochzor. Diese sind Munuam, vage humanoid und etwa so groß wie Terraner, weshalb sie sich im Schutz ihrer Mento-Monturen leicht als Terraner tarnen können. An ihrem Kopf, der von silbrigen Kopfschuppen bedeckt ist, sitzen zwei große, seitlich liegende Linsenaugen, die ihnen eine gute Rundumsicht ermöglichen. Neben zwei starken Armen besitzen sie neun Schulterfäden, mit denen sie sich an der Decke entlanghangeln.
Statt Beinen haben sie Laufbündel aus neun muskulösen Laufsträngen, mit denen sie laufen könnten. Allerdings verspüren die Munuam extremen Ekel, sobald die Lauftentakel den Boden berühren, und schämen sich dieser unschicklichen Handlung, was für die Meute Jochzor eine stete Quelle der Selbstüberwindung darstellt.
Ihre dicke blauviolette Haut ist komplett haarlos, und sie wechseln mehrmals im Leben ihr Geschlecht. Sie sind ein Kriegervolk, das die Jagd zum Lebenszweck erhoben hat. Ihre Raumschiffe sind Trikuben aus drei unterschiedlich großen Würfeln, die scheinbar willkürlich ineinander geschachtelt werden. Auf den Kanten der Würfel sitzen Kuppeln mit Waffen und der Antriebstechnik. Die Oberfläche ist mit einem schwarz schimmernden, autoregenerativen Schutzfilm überzogen, über den ölige Schlieren fließen.
Ein weiteres Hilfsvolk von FENERIK sind die Gharsen. Ihre kupferfarbenen Ornamentraumer wirken, als seien Splitter von Granit in die Hüllen eingearbeitet. Gharsen sind nahezu drei Meter groß, haben bis zu zwei Meter lange Beine, Arme mit langen schmalen Händen und jeweils sechs Fingern, dazu einen ovalen Kopf, dessen obere Spitze nach hinten ausgerichtet ist. Ihr silbrig blaues Fell beginnt bei starker Erregung zu flimmern.
Zwei große blaue Augen und ein trichterförmiger, dicklippiger Mund machen die Gharsen nicht sympathischer: Sie sind einerseits hochsensibel gegenüber psionisch begabten Wesen und etwaigen Partnern ihrer komplizierten Mehrfachbeziehungen, und sie würden niemals willentlich töten. Andererseits sind sie aber begeisterte Sammler von Lebewesen, die, mit Drogen ruhig gestellt, in durchsichtigen Hüllen ohne Bewegungsmöglichkeit ihren Galerien einverleibt werden, um dort bis zu ihrem natürlichen Tod der Unterhaltung und dem sozialen Erfolg ihrer Besitzer zu dienen.
Weiteres Personal ist den Stammlesern der Serie vertraut: Die Maahks, Paddler und weitere Völker aus Andromeda tauchen wieder auf, denn im neuen Zyklus wird auf den legendären Meister der Insel-Zyklus (PR 200 bis 299) zurückgegriffen.
Die an eine Gravitation um 3 g und Temperaturen von 70 bis 100 °C gewöhnten Maahks sind Bewohner der Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Welten Andromedas. Sie denken strikt logisch und richten sich nach ihren Neunvätern.
Die Paddler sind ebenso breit wie groß, nämlich etwa 1,50 Meter. Sie haben schwarze Haut, rote Bärte und beherrschen das Strukturlaufen: Sie können durch Wände und andere feste Materie gehen und dabei ihre Werkzeuge mitnehmen. Die begnadeten Ingenieure besitzen mobile Reparaturwerften.
Zurückgegriffen wird im neuen Zyklus auch auf frühere Konflikte mit den Chaosmächten wie der Terminalen Kolonne TRAITOR (ab PR 2300). Hierzu wird es sicher noch viele Enthüllungen geben. Und auf den Schwarm-Zyklus (PR 500 – 599). Und auf den Krieg gegen die Bestien von M 87 …

Ein Fünftel Zyklus
Gleich nach dem Aufbruch der RAS TSCHUBAI in Richtung Cassiopeia treffen unsere Helden auf die Bhanlamurer und eine erste Bastion des Chaos – hierzu gibt das Gespräch mit dem Autor des Doppelromans, Robert Corvus, in dieser Ausgabe der Phantastika Aufschluss.
Ein echter Einstiegsroman ist Christian Montillons Angriff des Lichtfressers (PR 3103). Handlungsort ist die BJO BREISKOLL, eines der 500 Meter durchmessenden Großraumbeiboote, die in Buchten an der Außenhülle der RAS TSCHUBAI verankert sind. Das Zyu, ein Agent des Chaoporters, beginnt einen Angriff, den es subjektiv wohl eher als den Besuch eines Buffets empfindet: Es dringt in den Kugelraumer ein und verteilt sich im Schiff. Es beobachtet, sammelt Informationen, deckt Schwachstellen auf, um schließlich die Biopositronik zu übernehmen, und leitet Substanzen in die Atmosphäre, die halluzinieren lassen.
Dabei ernährt es sich von Licht, und weil die Besatzungsmitglieder Bioelektrizität aufweisen, bedient es sich. Leider sterben die Leute dabei. Anzu Gotjian, die junge Mutantin aus Guckys neuem Parakorps, kann sich mit mehreren Leuten verschanzen. Im Zuge der Auseinandersetzung verändert sich ihre immer noch unbestimmte Paragabe. Der Roman erinnert ein wenig an Alien und weitere Fremdbegegnungen. Er ist spannend geschrieben und übersichtlich, also auch für »Neuleser« verdaulich.

Susan Schwartz verfasste Der herrliche Diktator (PR 3104). Auf der Spur des fliehenden Zyu gelangt die BJO BREISKOLL, jetzt mit Perry Rhodan und Gucky an Bord, auf den 190 Lichtjahre entfernten Trabanten Fajem, der einen riesigen Gasplaneten in einem Dreisonnensystem umkreist. Die Fajemiden ähneln freundlichen Fledermäusen. Sie haben noch keine überlichtschnelle Raumfahrt, senden jedoch Funksprüche mit Einladungen für Besucher aus. Sie handeln mit Hyperkristallen, deren Wert sie nicht kennen, und ihre Handelspartner möchten wirklich nicht, dass sie die Preise auf dem galaktischen Markt kennenlernen, was den Fajemiden wenig ausmacht, da sie es nicht besser wissen. Das quirlige Handelsvölkchen ist eine wirklich gelungene Zivilisation der Autorin, die manchmal ins Niedliche abrutscht, hier jedoch überzeugend die Grausamkeit einer sich anbahnenden Diktatur zeigt.
Denn die Werbefunksprüche der Fajemiden haben auch einen mit Ornamenten versehenen, 1600 Meter durchmessenden Kugelraumer der Gharsen angelockt, die KUPFER & GRANIT, und die Gharsen geben einen Vorgeschmack davon, mit welcher Art Pomp und Glorie das Chaos zu regieren gedenkt.
Kurz nach den Gharsen landet ein terranischer Kugelraumer, der ein Überbleibsel aus der Auseinandersetzung mit den Meistern der Insel ankündigt …

Mehr über die neuen Herrscher erfahren wir in Michelle Sterns Galerie der Gharsen (PR 3105). Khsanap, der Jäger, hat zusammen mit zwei weiteren Gharsen das Schiff verlassen und sucht Parabegabte – als Trophäen. Sie sollen ihm die Gunst der stellvertretenden Kommandantin Mhednu verschaffen, was seiner Karriere gut täte.
Die Mutanten Donn Yaradua, Shema Ghessow und Damar Feyerlant müssen aktiv werden. Den Metabolisten Yaradua, den Lebensgefährten von Rhodans Enkelin Farye, kennen wir bereits. Ghessow ist Deponentin: Sie kann sich in einer Art Nische im Hyperraum deponieren und dabei auch kleine Ortswechsel durchführen. Feyerlant ist Konnektor: Er kann positronisch-biologische Maschinen manipulieren, und er ist es, der in die Galerie der Gharsen verschleppt wird. Unsere Helden müssen jedoch nicht nur ihn befreien, sondern auch Besatzungsmitglieder des fremden terranischen Schiffs.
Wie so oft baut Michelle Stern vor allem die Beziehungsebene aus, was die fremde Kultur der Gharsen zugänglich macht und die neuen Mutanten einführt, ohne das Tempo der Handlung zu verlangsamen.

Das Trojanische Imperium (PR 3106) steht im Mittelpunkt einer historisch-mythischen Erzählung …. historisch, weil ein Historiomime damit betraut wird, Rhodan und seinen Getreuen den Werdegang des Trojanischen Imperiums zu vermitteln, und mythisch, weil Uwe Anton hier den im eigentlichen Mythos-Zyklus arg vernachlässigten kreativen Umgang mit der Historie zu einer späten Blüte führt.
Der Anknüpfungspunkt liegt im Meister der Insel-Zyklus, genauer in PR 233. Ein würfelförmiger Asteroid von 40 Kilometern Kantenlänge wird als Brückenkopf ausgebaut, mit Triebwerken und allem drum und dran versehen … und bleibt beim Abzug des Solaren Imperiums in Andro-Beta, einer Andromeda vorgelagerten Kleingalaxie, zurück.
In PR 3106 erfahren wir, wie es mit den Vergessenen weiterging. Durch die Aufnahme von Tefrodern, die vor den Vergeltungsschlägen der Maahks fliehen, kommen Frauen an Bord, es entwickelt sich eine kleine Zivilisation und schließlich das stark an Disziplin und traditionellen Werten des Imperiums orientierte Trojanische Imperium.
Der Roman spielt mit der Überlieferung, weil er einerseits fast vergessene Einzelheiten herauskramt und diese andererseits über die Erzählhandlung in einen neuen Kontext setzt. Kenner des MdI-Zyklus werde die alten Hefte hervorkramen, andere mit der vermittelten Information zufrieden sein und einfach das Erzählen genießen.

Oliver Fröhlich macht uns in Vor Trojas Toren (PR 3107) mit den perfiden Machtmitteln der selbst ernannten neuen Herrscher vertraut. Doch zunächst einmal muss der mit der BJO BREISKOLL eintreffende Perry Rhodan das Vertrauen der trojanischen Madshorin Luna Silvervägen erringen, was ihm nach einem Abgleich historischer Kenntnisse und kritischer Fragen zum Verbleib Guckys (der als Gedankenspitzel missverstanden werden könnte) auch gelingt.
Dann trifft die KUPFER & GRANIT im Fracersystem ein. Der herrliche Diktator Khosen beansprucht die kleine Ansammlung ausgehöhlter Asteroiden mit ihrer Handvoll befreundeter Völker als seinen Besitz, aber ohne Prunk und Standarten. Der Diktator kündigt an, als Zeichen seines guten Willens die letzten bei ihm verbliebenen Besatzungsmitglieder der trojanischen ROMEO CHO aus seiner Galerie freizugeben. Allerdings sind sie immer noch vom Dhosdru umschlossen, als sie das Schiff verlassen, jener durchsichtigen Haut, die jede von den Gharsen nicht gewollte Bewegung unmöglich macht, ihre Insassen mit Nahrung versorgt und mit Drogen ruhigstellt. Sie bewegen sich also als fremdgesteuerte Marionetten, bis Khosen sie freigibt. Und seine leicht dahergesagte Bemerkung, bei Widerstand könne leicht jeder zehnte, dritte oder zweite Trojaner in seiner Galerie landen, drückt den ganzen Zynismus der gharsischen Art zu herrschen aus.
Fröhlich arbeitet wie so oft mit Perspektiven und Registern, hat seinen Kapiteln passende Zitate von Gefangenen vorangestellt und setzt die Idee vom Trojanischen Pferd in der Spionagegeschichte, als die sich der Roman letztlich entpuppt, spannend und vielschichtig um.

Leo Lukas beginnt den Kampf der Psi-Giganten (PR 3108) in gewohnter Manier mit einer geruhsam erzählten Entwicklungsgeschichte, die uns den Hintergrund der beiden neu eingeführten Mutanten Damar Feyerlant und Shema Ghessow vermittelt. Wie so oft bei Lukas handelt es sich um das Entdecken der eigenen Fähigkeiten und das Entwickeln einer eigenen Identität. Auch feuilletonistische Einsprengsel dürfen nicht fehlen, wie eine Diskussion der problematischen Bezeichnung »Mutant« für »Parabegabte«.
Nach den materialreichen Vorgängerromanen ist das langsame Tempo der ersten Romanhälfte ungewohnt, man muss sich auf leise Töne und Erwägungen umstellen. Dann aber gibt Khosens Galerie – die innere diesmal –, die »Hermetische Galerie« ein Wesen frei, dessen Alter und Herkunft Khosen unbekannt ist, das jedoch als psibegabte Geheimwaffe gilt.
Leser des Schwarm-Zyklus kennen den drei Meter großen Insektoiden allerdings durchaus: Es handelt sich um einen Karduuhl, einen der sogenannten Schwarmgötzen, die vor einer Million Jahren die Herrschaft über das Gebilde aus unzähligen Sonnen und Planeten ergriffen. Ein Karduuhl ist fast unbesiegbar, und Khosen hat ihm bei Wohlverhalten die Freiheit vom Dhosdru versprochen. Doch der Karduuhl kann in den Gedanken seiner Gegner Erinnerungen an den Schwarm lesen, an Cynos, an seine Artgenossen, und er trifft seine Entscheidung. So endet die zweite, actionreiche Romanhälfte in einem gloriosen Finale.

Siebenschläfer (PR 3109) ist in jenem Alltagshumor geschrieben, der Arndt Ellmer auszeichnet. Auch hier spielen Jugendliche die Hauptrolle. Zu Beginn sind Idris Ovid und Altersgenossen in einem Park auf dem Mars mit dem Erschaffen abgefahrener Holoprojektionen beschäftigt. Dann taucht der Tropfen auf, der in PR 3100 auf dem Mars bemerkt wurde, und diesmal entsteigt ihm ein menschlich wirkender Fremder namens Alschoran. Die beiden machen eine lange Tour durch Pounder City, während der viel erfragt und besprochen wird, so auch Reginald Bulls chaotarchisch geprägter Zellaktivator.
Schließlich finden Homer G. Adams und Reginald Bull die beiden. Alschoran, der auf den Jungen wie ein Vaterersatz wirkt, gibt sich als Kastellan der seit langem abwesenden Superintelligenz ES zu erkennen.
Kai Hirdt schildert Gators letzte Chance (PR 3110). Der gleichnamige TLD-Agent ist seit einem traumatisierenden Vorfall im Innendienst eingesetzt, und zwar auf dem Uranus-Mond Umbriel, wo die drei Überläufer des Chaoporters FENERIK verwahrt und befragt werden. Der Leiter des TLD schickt seine Stellvertreterin Aurelia Bina zur Routinekontrolle dorthin.
Nun ist Aurelia Bina, die übrigens auch schon im Vorroman auftrat, eine Posmi, eine sich als weiblich empfindende Roboterfrau, die es schon länger in der Serie gibt und die im neuen Zyklus einen neuen Nachnamen und einen neuen Job hat.
Zwischen Aurelia, Gator, dessen Kontra-Computer DIAVOLOS, den an den Flüchtlingen interessierten Agenten anderer Milchstraßenvölker und weiteren exzentrischen Typen entwickelt sich ein komplexes Versteckspiel, wobei Hirdt seine Leser stets über Gedanken und Erwägungen seiner Protagonisten auf dem Laufenden hält. Die Charaktere sind interessant, das Versteckspiel der Geheimdienstparteien komplex und die Geschichte alles in allem sehr unterhaltsam.

Die Glasregenwelt (PR 3111) von Hubert Haensel trägt einen einmalig poetischen Titel, bleibt im Verlauf allerdings in Informationsblöcken und einer allzu einseitigen Erzählperspektive stecken. Durch die subjektive Darstellungsweise kommt es zu dozierenden Monologen über das Leben der Glasfischer auf Tarhuwant, einem Gasriesen im Messiersystem.
Ihre Konkurrenz um die hyperkristallhaltigen Glassplitter könnte spannend dargestellt worden sein, verbindet den Glasregenfischer Stashiu Bondarenko doch eine ebenso innige wie langjährige Hassliebe mit seiner ewigen Konkurrentin Bonella Krueger. Doch leider erleben wir die weibliche Hauptperson stets nur durch Stashius Augen, weswegen sie kein Eigenleben bekommt und die Entwicklung ihrer Beziehung ohne Pep bleibt.
Leider kommt in dieser Konstellation auch Haensels großartige Fähigkeit zur Beschreibung fremdartiger Naturszenarien nicht zur Geltung. In die Zyklushandlung eingebunden wurde der Roman durch das Auftauchen des Kastellans von ES.

Michelle Sterns Ein Kastellan für Apsuol (PR 3112) schließt sich nahtlos an den Vorgängerroman an, taucht dann aber tief in die Vergangenheit. Stashiu Bondarenko und Bonella Krueger haben auf dem Gasriesen Tarhuwant den Calurier Kokuloón gefunden, den Kastellan von ES. Der verfügt über ein transportables Physiotron – ein Gerät wie das, in dem Rhodan und Bull zuerst Unsterblichkeit erlangten –, womit er die lebensgefährlich verletzte Bonella Krueger heilt.
Die Verfasserin dieser Kolumne machte mit Radio Freies Ertrus einen Podcast über PR 3112 bis 3116 (Link im Anschluss, Anm. d. Red.) und möchte nicht verschweigen, dass die Meinungen hier sehr auseinandergingen. Für sie badete der Roman in Weibchen-Klischees, und der tadellos gute Kokuloón wurde ebenso entzaubert wie langweilig, weil seine gesamte Lebensgeschichte en détail derart konsequent »gut« ist, dass kein Geheimnis bleibt.
Auf dem Kontinent Präland besucht man das Blaue Mausoleum, eine Erinnerungsstätte an die Erste Menschheit, die vor über 50.000 Jahren durch einen Angriff der Bestien ausgelöscht wurde, was wir bereits aus dem Meister der Insel-Zyklus kennen.
Die Lemurer haben unter dem großen Druck eine Sozialform mit vielen Verpflichtungen entwickelt, unter anderem haben Ungeborene »Zweitmütter«, eine Art sehr nahestehende Patentante, die als Mutter einspringen kann. Nun entwickelt sich ein Konflikt zwischen den guten Lemurern und den bösen Bestien samt Dolans, und eine passionierte Zweitmutter verliebt sich in Kokuloón, kann aber nicht akzeptieren, dass er den Dolan leben lässt … Klischee, Weibchen, Weibchen, Klischee, der Kastellan wird dabei auch langweilig, und der gerettete Dolan tauchte schon x Hefte vorher als Jason in der Handlung auf. Wie gesagt, man kann den Podcast hören. Die Jungs vom Radio Freies Ertrus waren begeistert von der Geschichte.
Im Folgeroman stellt Susan Schwartz Die Meute Jochzor (PR 3113) vor, Beauftragte von FENERIK; über die oben schon berichtet wurde, weil ihr jagdfreudiges Volk von nun an sehr aktiv ist. Abgesehen von der typischen starren Hierarchie der Chaosdiener ist der Roman eher eine turbulente Räubergeschichte.
Die Munuam infiltrieren getarnt eine Springersippe, deren hierarchische Strukturen und merkantile Interessen ein wenig aufgebrochen werden durch die Rolle des Patriarchen als Pflegevater von Aoshana, die durch ihr Diskrepanz-Syndrom immer nur eine Art von Sinneseindrücken wahrnimmt, was sie zur aufmerksamen Beobachterin macht. Aber wer soll ihr glauben?