Kitabı oku: «Sommer Bibliothek 11 besondere Krimis», sayfa 31

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Mein Handy war noch auf Empfang. Milo konnte mit anhören, was hier geschah.

"Wir lassen dich gehen, wenn du unseren Mann freilässt!", sagte einer aus der düsteren Gang. Er kaute die ganze Zeit auf irgendetwas herum, so dass man ihn ziemlich schlecht verstehen konnte.

"Na, dann kann ich ja wohl gehen", meinte Lennox selbstbewusst.

Ich drückte ihm die P226 in den Rücken.

"Du bleibst, wo du bist!", erwiderte ich.

Lennox erstarrte.

Einige Sekunden lang herrschte angespanntes Schweigen.

Niemand rührte sich.

"Du hast keine Chance, G-man!", meinte Lennox dann. "Meine Leute machen aus dir ein Sieb, wenn du dich hier weiter wie ein Paragraphenreiter aufführst..."

"Deine Leute wissen hoffentlich, dass auf Polizistenmord im Staat New York die Todesstrafe steht!"

Ich bewegte mich rückwärts, in Richtung der Einfahrt zum Hinterhof. Lennox zog ich mit mir.

"Was soll das denn, unternehmt doch was, verdammt!"

Seine Gang stand ratlos da.

Sie konnten nicht schießen, ohne auch Lennox zu treffen.

Schritt um Schritt wich ich zurück und zog dabei Lennox mit mir. Dann hörte ich Schritte in meinem Rücken.

Ein Ruck ging durch die Gang, als sie Milo mit der Waffe im Anschlag auftauchen sahen. Ein Wagen bog um die Ecke und sauste in die enge Seitenstraße hinein. Die Bremsen quietschten. Es war der Chevy, mit dem Caravaggio und Orry gekommen waren. Die Türen gingen auf. Unsere Kollegen sprangen aus dem Wagen. Mit der Waffe im Anschlag gingen sie in Deckung.

Im Hintergrund waren aus der Ferne Sirenen von Polizeifahrzeugen zu hören.

Jezt rissen den Gang-Mitgliedern die Nerven. Die Maschinenpistolen knatterten los. Die Scheiben des Chevy zerbarsten. Orry hechtete hinter einen abgestellten Buick, der fast nur noch aus Rost zu bestehen schien, und feuerte zurück.

Clive hatte Deckung hinter dem Chevy gefunden. Nur für den Bruchteil einer Sekunde wagte er es, dahinter hervorzutauchen.

Die Mündungsfeuer züngelten rot aus den MPis heraus. Die Projektile sprengten ganze Steinbrocken aus den Hauswänden heraus.

Milo gab mir Feuerschutz so gut er konnte.

Ich zog Lennox mit mir. Nach ein paar Schritten hatten wir die Einfahrt erreicht. Hinter einem Mauervorsprung gab es notdürftige Deckung.

Die Sirenen wurden indessen immer lauter.

Offenbar hatte einer meiner Kollegen zuvor Verstärkung vom zuständigen Revier der City Police angefordert.

Unseren Gegnern wurde die Situation jetzt offensichtlich zu heiß. Sie stiegen in ihre Wagen. Dabei ballerten sie wie wild um sich, ohne richtig zu zielen. Ihre Feuerkraft war der unseren haushoch überlegen. Türen klappten zu. Die Motoren der beiden Chrysler heulten auf. Einer der Geländewagen setzte zurück, rammte einen der abgestellten Wracks und drehte dann mit quietschenden Reifen. Eine Mülltonne wurde ein paar Meter später auf den Kühlergrill genommen und flog im hohen Bogen durch die Luft. Das scheppernde Geräusch übertönte für einen Moment sogar die Schießerei und die Motoren.

Der zweite Wagen versuchte auf ähnlich abenteuerliche Weise zu wenden, blieb aber an einer Straßenlaterne hängen.

Als der Geschosshagel, der auf uns abgefeuert wurde, für einen Moment nachließ, tauchte Orry aus seiner Deckung hervor. Ein gezielter Schuss folgte, der aber anstatt des linken Hinterrades nur das Blech des Kotflügels traf. Funken sprühten.

Der Chrysler schlug einen Haken.

Aus dem Fenster ragte der Lauf einer MPi heraus. Die Waffe knatterte los.

Orry feuerte noch einmal.

Ein Reifen platzte.

Der Geruch von verbranntem Gummi verbreitete sich.

Mit Mühe blieb der Chrysler auf der Fahrbahn. Die blanke Felge schrammte über den Asphalt. Die Funken sprühten so hoch wie bei Schweißarbeiten. Dann jagte er in einen uralten VW

Käfer hinein. Dem Fahrer gelang es einfach nicht, das Fahrzeug unter Kontrolle zu halten. Es gab einen dumpfen Knall. Und Sekunden später einen zweiten, als der andere Geländewagen von hinten aufprallte.

Die Sirenen wurden jetzt geradezu ohrenbetäubend. Von vorne tauchte ein Einsatzwagen des NYPD auf, kurz danach ein zweiter und ein dritter. Auch von der anderen Seite kamen Polizeifahrzeuge. Wenn die City Police sich in eine Gegend wie diese wagte, dann in der Regel nur mit massivem Aufgebot.

Die Männer in den beiden Chryslers saßen in der Klemme.

Und sie begriffen das jetzt auch.

Sie hatten keine Chance mehr, zu entkommen.

Die Schießerei verebbte.

Eine Megafonstimme forderte die Insassen der Chryslers dazu auf sich zu ergeben.







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Lennox war ein alter Bekannter. Bereits eine Telefonabfrage in der Zentrale wies ihn als hochrangiges Mitglied der sogenannten T-Gang aus, die unseren Erkenntnissen nach den Crack-Handel in einem Dutzend Straßenzügen kontrollierte.

T stand für TERROR.

Lennox war mehrfach vorbestraft.

Ich ging mit ihm erst zu der Leiche im Hinterhof, dann zu der im zweiten Geschoss. Er zeigte keinerlei Regung, verzog nur verächtlich das Gesicht.

"Warum mussten diese Leute sterben?", fragte ich.

"Ich habe doch das Recht zu schweigen, oder? Hast du doch selbst gesagt.."

"Das ist richtig."

"Also mache ich Gebrauch davon."

"Hör mal..."

"Bist du schwer von Begriff, G-man, oder was ist los?"

Ich atmete tief durch. Ich musste mir Mühe geben, ruhig zu bleiben. Er versuchte, mich zu provozieren, aber wenn ich mich darauf einließ, hatte ich noch schlechtere Karten, mit ihm ein Stück weiterzukommen.

Es ging hier schließlich nicht nur um die Aufklärung eines Doppelmordes oder die Ausschaltung einer kriminellen Gang.

Es ging um viel mehr.

Vielleicht um die Existenz einer ganzen Stadt...

Ich zeigte Lennox eines der Fahndungsfotos, die wir von Sally Hiram hatten. Das Bild stammte aus ihrer New Yorker Wohnung. "Haben Sie diese Frau schon einmal gesehen?", fragte ich.

Er schüttelte den Kopf.

"Nein."

"Sie hat etwa eine Viertelstunde, bevor wir Sie hier erwischt haben von der Telefonzelle an der Ecke aus mit uns gesprochen."

"Na und? Was hat das mit mir zu tun? Ich kenne die Lady nicht und damit basta."

"Du steckst bis zum Hals im Dreck", sagte ich. "Vielleicht solltest du mal etwas tun, was man dir am Ende positiv anrechnen könnte..."

"Vergiss es, G-man!", zischte er.

Ich ließ ihn abführen.

"Ein harter Brocken", meinte Milo, der das Gespräch mitangehört hatte. "Vielleicht bekommen unsere Vernehmungsspezialisten ja etwas aus ihm heraus."

"Hoffentlich."

Der Gerichtsmediziner betrat den kahlen Raum, in dem wir den ersten Toten gefunden hatten. Es handelte sich um den Pathologen Dr. Gallimard, den ich schon von anderen Einsätzen her kannte. Er grüßte uns knapp.

"Haben Sie sich den Toten draußen im Hinterhof schon angesehen?"

"Nein."

"Ich möchte wissen, ob er eine Tätowierung zwischen den Schulterblättern hat. Die Sache eilt. Ich will Ihnen nicht ins Handwerk pfuschen, aber ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn wir das noch hier am Tatort überprüfen könnten."

Gallimard nickte.

"Das geht in Ordnung, Jesse."

"Gut."

"Nehmen wir mal an, die beiden gehörten zu den AUSERWÄHLTEN", meldete sich Milo zu Wort. "Sie waren hinter Sally Hiram her. Sie erwähnte doch so etwas am Telefon."

"Ja."

"Vielleicht ist sie hier her geflüchtet. Es gab eine Schießerei..."

"Und die T-Gang glaubte, dass ihre Konkurrenz die Finger nach dieser Gegend ausstreckt", schloss ich. "Schließlich glauben die ja, dass sie das alleinige Tötungsrecht in der Gegend haben..."

"Genau so, Jesse."

Ich nickte düster.

"Möglich. Aber das beantwortet noch immer nicht die Frage, wo Sally jetzt ist."

"Ich hoffe nur, dass wir sie nicht noch hier irgendwo auffinden. Mit einer Kugel im Kopf."

"Und wenn sie flüchten konnte? Wenn diese T-Gang ihr - ohne es zu beabsichtigen - das Leben rettete?" Ich überlegte.

"Sie kann hier überall stecken. Aber wenn wir ihr Foto herumzeigen, wird man uns nicht viel sagen. Die Leute wissen, dass die T-Gang hier regiert und das man besser die Klappe hält, wenn ein Cop eine Frage stellt."

"Ich verstehe nur nicht, weshalb sie sich dann nicht bei uns meldet, Jesse."

"Wir sind für sie eine Ausgeburt des Bösen, Milo. Der ganze FBI, der gesamte Staat, die Regierung, alle. Sie dienen dem Satan. Jedenfalls in Sallys Weltbild."

"Aber sie hat dennoch gedacht, dass sie uns irgendwie vor ihren eigenen Leuten warnen muss", gab Milo zu bedenken. "Für mich riecht das äußerst faul. Vielleicht ist sie gar nicht bedroht gewesen und alles ist nur ein perfides Spiel mit der Angst..."

"Kann man nicht ausschließen", gab ich zu. Wer immer damit drohte, Yersinia Pestis-Erreger in der Subway auszusetzen, spielte ein Spiel mit der Panik von Hunderttausenden. So oder so. Aber ob Sally Hiram daran beteiligt war, mochte ich nicht entscheiden.

Ihre Angst war echt gewesen, davon war ich überzeugt.

Ich dachte an die erste Begegnung mit dieser Frau.

Als sie mich mit einem Revolver in der Hand begrüßt hatte.

Auch da war sie in Panik gewesen.

"Uns fehlen immer noch ein paar entscheidende Mosaiksteine in diesem Puzzle", brummte ich düster.







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Dr. Tremayne und Dr. Ressing betraten den sachlich eingerichteten Konferenzraum. Der Tisch war oval und erinnerte an den Stil der Sechziger.

"Setzen Sie sich", sagte Alec Mercer.

Die beiden Wissenschaftler gehorchten wortlos.

"Sie äußerten am Telefon, dass sie uns gerne gesprochen hätten", stellte Ressing fest. Mercer nickte. Er wirkte etwas nervös, hatte die Hände tief in den Hosentaschen vergraben.

Die Krawatte war gelockert, die Ärmel hochgekrempelt.

Die Sekretärin brachte ein Tablett mit einem Kaffee-Service.

Mercer sagte kein Wort, bis die Sekretärin nicht den Raum verlassen hatte.

"Ich habe Sie hier her gebeten, um ungestört mit Ihnen reden zu können. Ungestörter, als in New Rochelle. Sie wissen, dort sind viele Ohren..."

"Worum geht es?", fragte Ressing kühl.

"Nichts Besonderes...." Mercer sah die beiden Wissenschaftler sehr ernst an, atmete tief durch und sagte dann: "Ich möchte nur zum Ausdruck bringen, dass ich Ihre Loyalität zu unserem Unternehmen sehr zu schätzen weiß. Ich meine insbesondere damit, wie Sie sich verhalten haben, als diese beiden FBI-Agenten Sie in die Mangel genommen haben."

"Das ist doch selbstverständlich", sagte Ressing.

"Schließlich liegt es nicht in unserem Interesse, dass MADISON GEN-TECH in Schwierigkeiten gerät."

"Das ist eine Einstellung, die ich nur unterstützen kann, Dr. Ressing. Leider gibt es ab und zu auch Mitarbeiter, die nicht verstehen, dass der Egoismus des Einzelnen sich am besten verwirklichen lässt, wenn man Teil einer starken Gruppe ist..."

Tremayne wirkte etwas in sich gekehrt. Er hatte den Kaffee noch nicht angerührt, tickte mit den Fingern auf dem Tisch.

Mercer registrierte das.

"Nun", fuhr der Geschäftsführer von MADISON GEN-TECH dann fort. "Ich habe Sie nicht nur her gebeten, um Lobreden auf Sie halten oder mich zu vergewissern, dass Sie nicht plötzlich doch noch Ihre Meinung ändern, was gewisse Fragen angeht..." Mercer setzte sein geschäftsmäßiges Haifischlächeln auf. "Sie sollen wissen, dass die Konzernleitung Ihre Einstellung auch finanziell zu würdigen weiß..."

"Sie wissen, dass das nicht nötig gewesen wäre!" sagte Ressing. "Es geht mir um die Sache..."

"Natürlich. Aber eine kleine Zuwendung erleichtert es Ihnen vielleicht, auch in Zukunft stark zu bleiben..." Mercer beugte sich vor. Sein Gesicht hatte jetzt etwas Falkenhaftes.

"Keiner von uns weiß, was noch geschieht. Ob diese FBI-Agenten sich nicht vielleicht noch weiter in irgendwelchen Details verbeißen, die eigentlich bedeutungslos sein sollten... Die Firma hat sich entschlossen, Ihnen beiden in gewisser Weise den Rücken zu stärken - wenn Sie verstehen, was ich meine."

Tremayne und Ressing schwiegen.

Ressings Gesicht blieb reglos.

Tremayne wich Mercers Blick aus.

Mercer sagte: "Natürlich kann ich Ihnen Ihren Extra-Betrag nicht einfach auf Ihr Konto überweisen."

"Was schlagen Sie vor?", fragte Ressing.

"Richten Sie ein Nummernkonto in Zürich ein. Sobald Sie das getan haben, sagen Sie mir Bescheid und dann läuft alles wie von selbst..."

"Gut", sagte Ressing.

Mercer wandte sich an Tremayne. "Sind Sie auch damit einverstanden?"

"Natürlich", erwiderte er kaum hörbar.

"Gibt es sonst noch etwas zu besprechen?", fragte Ressing.

"Nein, das wär's. Nur noch soviel: Falls dieser Trevellian und sein Kollege nochmal bei Ihnen auftauchen sollten, wäre ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir wieder Bescheid sagen würden.

Und zwar unverzüglich."

"Sicher."

"Dann hätten wir alles besprochen."

Die beiden Wissenschaftler erhoben sich. Mercer reichte erst Ressing, dann Tremayne die Hand. Mercer begleitete die beiden in Richtung Tür und öffnete sie. Tremayne zögerte hindurchzugehen.

"Mr. Mercer", begann er.

Mercer hob die die Augenbrauen.

"Was gibt es noch?"

"Ich weiß nicht, ob es richtig war, was..."

"Natürlich war es richtig, Dr. Tremayne. George Hiram ist tot, daran lässt sich nichts mehr ändern. Aber wir müssen aufpassen, dass wir nicht in den Strudel der Ermittlungen hineingeraten. Und das kann schneller geschehen, als Sie glauben. Mit weitreichenden Folgen, die niemand von uns verantworten könnte."

Tremayne zuckte die Achseln.

"Vielleicht haben Sie recht", murmelte er. "Es war nur so ein Gedanke..."

Mercer fasste den Wissenschaftler bei der Schulter. "Die Nerven behalten, Tremayne! In ein paar Wochen ist das alles vergessen!"

"Hoffen wir's!"

"Unser Unternehmen wurde mit Optimismus aufgebaut! Vergessen Sie das nicht, Tremayne!"







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Wir suchten zusammen mit unseren Kollegen die ganze Gegend ab. Aber von Sally Hiram gab es keine Spur. In der U-Bahnstation, die zwei Straßen weiter zu finden, waren die Überwachungskameras einen Tag zuvor Opfer der Zerstörungswut geworden. Unbekannte hatten sich einen Spaß daraus gemacht, die Kameras mit Schrotflinten zu zerstören. Noch waren keine neuen Geräte installiert. Für uns bedeutete das, dass wir nicht feststellen konnten, ob Sally Hiram es vielleicht bis hier her geschafft und dann die Subway benutzt hatte.

Am Abend saßen wir ziemlich ernüchtert in unserem Dienstzimmer. Orry und Clive waren auch dabei.

"Im Grunde stehen wir ziemlich nackt da", meinte Orry und brachte damit die Situation ziemlich genau auf den Punkt.

Und Milo meinte: "Die wichtigste Frage ist für mich, wie ernst wir das nehmen können, was Sally Hiram am Telefon gesagt hat!"

"Wir könnten natürlich das gesamte Subwaynetz für ein paar Wochen schließen", meinte ich ironisch. "Leider würde uns das nur nichts nützen..."

Die Wahrheit war, dass wir kaum etwas dagegen unternehmen konnten, wenn es die AUSERWÄHLTEN tatsächlich darauf anlegten, die Pesterreger unter die Bevölkerung zu bringen.

Die U-Bahn war nur einer der neuralgischen Punkte, die es in dieser Hinsicht gab.

Die Toten in der Bronx hatten keine Papiere bei sich gehabt. Bis jetzt waren sie unidentifiziert. In unseren Dateien und Archiven waren sie nicht zu finden. Weder über einen Abgleich der Fingerabdrücke noch durch einen Computervergleich der Gesichter. Ganz in der Nähe des Tatorts hatten wir einen Wagen gefunden, den die beiden benutzt hatten. Jedenfalls war er auch im Inneren voll von ihren Fingerabdrücken. Eine Überprüfung ergab, dass der Wagen auf einen gewissen Greg Vincenzo aus Brooklyn zugelassen war.

Der hatte ihn jedoch am Tag zuvor als gestohlen gemeldet.

Damit endete auch diese Spur.

"Wir müssen herausfinden, wo die Teile für den ABC-Bunker geblieben sind", war ich nach wie vor überzeugt. "Ich glaube, dann haben wir ihr Nest..."

Clive zuckte die Achseln.

"Das sagt sich so leicht..."

Und Orry ergänzte: "Die Teile sind von einem abgelegenen Gelände weggebracht worden. Es gibt keine Zeugen. Was sollen wir da machen? Die Teil können wer weiß wohin gegangen sein."

Er hatte leider recht.

Aber der Gedanke, dass da eine Gruppe von Menschen irgendwo unter der Erde abwartete, bis über ihnen der Weltuntergang stattfand, gefiel mir einfach nicht.

"Vielleicht wissen wir morgen mehr", meinte Milo, aber der ernste Blick, mit dem er mich ansah, strafte seinen Optimismus lügen. "Immerhin dürften morgen früh ein paar interessante Berichte der Spurensicherung auf unserem Schreibtisch liegen..."







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Alec Mercer fühlte sich sichtlich unwohl, als er das WONDERLAND betrat, eine Oben-ohne-Bar in der Nähe des Times Square. Auf einer Drehbühne tanzten ein paar kurvenreiche Girls. Die paar Quadratzentimeter Stoff, die sie noch auf der Haut trugen, fielen in dem glitzernden Lasergewitter nicht weiter auf.

Mercer drängelte zwischen den Gästen hindurch.

Schließlich erreichte er die Bar.

Er setzte sich auf einen der Hocker und lockerte die Krawatte. Es war schrecklich heiß hier.

Eine dunkelhaarige Schöne im hautengen Nichts drängte sich an ihn.

"Wie wär's, wenn du mal was bestellst", säuselte sie, gerade noch laut genug, dass man es durch die Musik hindurch verstehen konnte.

"Ich will zu Ricky!", sagte Mercer.

"Ja, ja, später..."

"Hör zu, ich will zu Ricky Benson! Und wenn du mir da nicht helfen kannst, dann hau ab und lass mich in Ruhe!", fauchte Mercer. Das Girl sah ihn etwas irritiert an.

Der Mixer kam herbei. Ein baumlanger Kerl, breite Schulten und völlig haarloser Schädel. "Gibt es Probleme?", fragte er.

"Ich will zu Ricky Benson!"

"Hören Sie, Mister! Wenn Sie hier Ärger machen wollen, dann..."

"Sagen Sie ihm, dass Mercer hier ist!"

"Einen Moment", knurrte der Mixer, ging zu einem Telefon, das an der Wand hing und nahm den Hörer ab. Mercer konnte nicht verstehen, was der Mixer sagte.

Einen Augenblick später kehrte er zurück.

Er deutete quer durch den Raum, vorbei an den tanzenden Girls.

"Sehen Sie die Tür?"

"Ja", sagte Mercer.

"Den Flur entlang, dann das erste Zimmer rechts."

Die dunkelhaarige Schönheit zog einen Flunsch, als Mercer an ihr vorbeiging.

Mercer ging quer durch den Raum.

Die Girls räkelten sich im Laserlicht. Die Musik dröhnte dabei stampfend aus den Lautsprechern.

Mercer erreichte die Tür.

Er betrat den Flur.

Vor der Tür zu Ricky Bensons Büro stand ein breitschultriger Gorilla. Der Griff einer Automatik ragte aus seinem Hosenbund heraus.

"Gehen Sie rein, Mercer! Mr. Benson erwartet Sie!", knurrte er.

Der Gorilla öffnete die Tür.

Das Büro war eng und ziemlich ungemütlich. Die Luft war kaum zu atmen. Dicke Schwaden von Zigarrenrauch schwebten über dem Schreibtisch.

Ricky Benson war ein dunkelhaariger Mann in den Dreißigern.

Im rechten Mundwinkel steckte eine lange Havanna.

"Sie haben sich einen ungünstigen Zeitpunkt für einen Besuch ausgesucht, Mercer", sagte Benson. "Ich habe 'ne Menge zu tun..."

"Ich brauche vielleicht nochmal Ihre Hilfe, Ricky."

Ricky Benson lachte.

Dann wurden seine Augen schmal.

"Was ist passiert?"




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Litres'teki yayın tarihi:
25 mayıs 2021
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2159 s. 299 illüstrasyon
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9783956179822
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