Kitabı oku: «Handbuch Bio-Gemüse», sayfa 10
1) Form und Größe
Von klein und rund über stumpf und kegelförmig, schmal und lang bis lang und dick: Karotten gibt es in den verschiedensten Formen und Größen. Man kann fünf verschiedene Typen unterscheiden → Sortenzeichnungen. Sorten mit einem stumpfen Ende (z.B. ‚Nantaise‘-Typen) werden erst im Zuge der Ausreife stumpf und laufen vorher spitz zu. Je kleiner die Sorte ist, umso rascher reift sie (→ Sortenbeschreibungen).
2) Nutzung für Mensch oder Vieh
Die Karotte kann hinsichtlich ihrer Nutzung in zwei Gruppen eingeteilt werden: In die Speiseund in die Futterkarotten. Die Futtertypen sind späte, lagerfähige Sorten mit weißem oder orangem Fleisch. Viele der klassischen Futterkarotten eignen sich aber auch als Kochkarotten. Die gelben und weißen Karotten sind sehr gut für Eintöpfe und Schmorgerichte oder auch als Suppengemüse in einer Rindssuppe geeignet. Hier harmonieren sie besser mit den anderen Zutaten als orange, süße Speisekarotten. Die klassischen Speisetypen unterscheiden sich in der Reifezeit und in den Nutzungseigenschaften.
3) Ursprung = Farbe und Inhaltstoffe
Die Kulturkarotte geht vermutlich auf zwei oder drei Unterarten zurück. Die wilden Verwandten der Karotte sind ursprünglich von Europa über Vorder- bis Zentralasien verbreitet. Bei den Kulturkarotten werden ein asiatischer und ein westlicher Typ unterschieden. Der asiatische Typ dürfte in Zentralasien (Afghanistan, Pakistan, Nordindien, Tadschikistan) in Kultur genommen worden sein. Aus der dort verbreiteten Wildform wurden rotviolette und gelbe Sorten selektiert. Wegen des rot-violetten Farbstoffes wird er auch als Anthocyan-Typ bezeichnet. Das Laub dieses Typus ist meist grau-grün und behaart.
Im Unterschied dazu wurde der westliche Typ vermutlich in Anatolien in Kultur genommen. Dieser ist zweijährig und hat unverzweigte weiße, gelbe oder orange Wurzeln. Die heute weit verbreiteten Sorten mit orangen Wurzeln, die unser Bild der Karotte prägen, gehen auf holländische Züchtungen aus dem 17. Jahrhundert zurück. Der hohe Anteil am Inhaltsstoff Beta-Karotin verursacht die orange Färbung; dieser ist eine Vorstufe des Vitamins A, welches in unseren Augen „Sehpurpur“ (Rhodopsin) bildet. Vor allem in Ostasien sind rote Karottentypen gebräuchlich, die den Paradeiserfarbstoff Lycopin als Hauptfarbkomponente besitzen. Ein in Japan traditioneller Typ ist die „Kintoki“ Karotte mit langen, spitz zulaufenden Wurzeln von kräftig roter Farbe. Die rote Farbe bleibt, im Unterschied zu den Anthocyan-Typen auch beim Kochen unverändert erhalten. Die bei uns gebräuchlichen Speise-Zuchtsorten stammen meist aus Holland, England oder Frankreich. In den letzten Jahren hat insbesondere die biologischdynamische Züchtung in Deutschland einige neue, schmackhafte, samenfeste Sorten gezüchtet.
Auch geschmacklich sind die Karotten unterschiedlich: saftig, süß, leicht nussig, erdig, kräftig bis hin zu herb und bitter. Doch der Geschmack ist nicht nur sortenabhängig.
Standorteinflüsse spielen eine große Rolle, in erster Linie die Bodenbeschaffenheit, aber auch die Wasserversorgung. Vor allem bei den samenfesten Sorten ist der Geschmack sehr standortabhängig, Hybride sind einheitlicher im Geschmack und zeigen eine geringe standortspezifische Geschmacksausprägungen.
Hinsichtlich der Wurzelform werden fünf Typen unterschieden:
a) lange, große Wurzel (Futterkarotten)
b) sehr lange, spitz zulaufende Wurzel („Valery Typ“ oder „Imperator-Typ“)
c) stumpfe, zylindrische Wurzel („Nantaise Typ“)
d) stumpf kegelförmige Wurzel („Duwicker Typ“)
e) rundliche Wurzel („Pariser Markt Typ“)
Sortenbeschreibungen
Früh- und Treibkarotten
Frühkarotten eignen sich auch zum Treiben, sind rund, kreiselförmig oder länglich. Sie sind sehr rasch erntereif (60–90 Tage).
• ‚Pariser Markt‘ (AN)*: früh (60–75 Tage), rund, klein (3–4 cm), orange, knackig und süß.
• ‚Rondo‘ (AN): orange, rundlich, leicht konisch, ca. 5 cm groß.
• ‚Early Horn‘ (AN): kleine, kreiselförmige, orangerote Karotten.
• ‚Duwicker‘ (AN, DF)*: für diese sehr alte holländische Sorte (1858) wurde vom Verein Dreschflegel e.V. eine Sortenwiederzulassung erwirkt. Die kurze, kreiselförmige, hellorange und süße Frühkarotte (75–90 Tage) wird auch auf schweren Böden nicht beinig und ist leicht zu ernten. Vielfältig nutzbar durch mehrere Folgesaaten, Aussaat Ende Februar bis Ende Juli, auch für Treiberei, Rübe 8–10 cm lang, 4 cm breit, kurzlaubig.
• ‚Amsterdamer‘ (SA): sehr frühe Sorte, kurze, dünne Wurzeln, Aussaat ab Jänner, Ernte ab Mai.
Sommerkarotten/Frischverzehr
Unter dieser Gruppe fassen wir jene Formen zusammen, die eine mittelfrühe (110–120 Tage) bis mittelspäte Reife (120–140 Tage) haben. Mittelspäte Sorten können auch als Lagerkarotten verwendet werden.
• ‚St. Valery‘ (AN)*: alte Sorte (Vilmorin 1885), bis 30 cm lange, sehr geschmackvolle Sorte, konisch mit breiter Schulter, spitz zulaufend, Schale tieforange, gut durchgefärbt, ohne Herz; feste Textur, süßlich, Tendenz zum Seifigen; Blatt sehr lang gestielt, mittelhellgrün, aufrecht, Fiederung fein zerteilt.
• ‚Imperator‘ (AN): amerikanische Standard-Sorte. Orange, lange Wurzeln. Aussaat Mitte April bis Juli.
• ‚James Scarlet Intermediate‘ (AN): alte Sorte (1870), sehr lange, aber nicht allzu dicke Karotten, Farbe dunkelorange, Geschmack sehr mild, die Blätter haben eine rote Färbung.
• ‚Pfarrgarten‘ (AN)*: aus Kroatien, kurze, frühe Karotte, orange, Mischung verschiedener Formen: zylindrisch/stumpf bis kegelförmig/spitz.
• „Nantaise-Typen“ (AN, RS, BI)*: unter einem „Nantaise-Typ“ werden generell mittellange, zylindrische, schlanke, stumpfe Formen zusammengefasst (siehe Zeichnung). „Nantaise-Typen“ sind in verschiedenen Sorten vor allem als biologische Züchtungen erhältlich und viele können auch als Lagerkarotten verwendet werden. Sie sind mittelorange, lang zylindrisch und stumpf.
• ‚Laros‘ (AN)*: ursprünglich holländische Sorte, vor 1969. Orangerot, kegelförmig, spitz zulaufend. Geschmack (nach Lagerung) durchschnittlich, etwas „scharf“.
• ‚Ochsenherz‘ (AN)*: Synonyme ‚Oxheart‘ oder ‚Guérande‘, alte Sorte (1884), braucht größere Pflanzabstände (30 Pflanzen pro Laufmeter), mittelspät, Rüben hellorange, bis zu 15 cm lang und 10 cm dick, auch für schwere Böden geeignet. Sehr kräftiges Laub, saftig süß und aromatisch, auch gut als Verarbeitungskarotte (Suppe, Saft), im pannonischen Klima zur optimalen Geschmacksentwicklung nicht vor Anfang Juni aussäen. Nicht zu groß werden lassen, sie neigen zum Aufplatzen.
• ‚Rodelika‘ (RS, BI)*: biologisch-dynamische Neuzüchtung, lange Reifezeit (140 Tage), besonders glattschalig, intensiv orangerot, süß-aromatisch, hoher Trockensubstanzgehalt, gute Ergebnisse auf lehmigen Böden, weniger geeignet auf Moor und Sand. Auch sehr gute Verarbeitungskarotte.
Lagerkarotten
Lagerkarotten haben ein längere Reifedauer (140–190 Tage), sie wachsen langsamer, sind aber besser lagerfähig.
• ‚Rothild‘ (AN): leicht konisch, hohe Trockensubstanz, gut lagerfähig, sehr hohe Erträge.
• ‚Rolanka‘ (RS, BI): biologisch-dynamische Neuzüchtung, mittellange bis lange Speisekarotte, zylindrisch, runde Schulter, lange Reifezeit (160 Tage), glattschalig, tieforange, süßaromatisch.
• ‚Vates Market King‘ (AN): kräftige, kegelförmige Karotten, rotorange. Stumpfe Spitze angedeutet. Insgesamt nicht ganz einheitlich. Typ ‚Rotherz‘, 9–13 cm lang, Querschnitt 3–5 cm, aromatisch, zart, süß. Gut lagerfähig.
• ‚Lange Stumpfe‘ (AN)*: mittellange, spitz zulaufende, schmallängliche Karotte mit ausgezeichnetem Geschmack, bis 4 cm dick, kräftig dunkelorange, sehr fest, süßlich aromatisch, sehr gut lagerfähig. Speise- und Futterkarotte.
• ‚Berlikumer‘ (AN, ZO)*: lange, zylindrische Karotte, orangerot, guter Geschmack, kräftiges Laub, gute Lagerkarotte.
Weiße Karotten
• ‚Blanche à Collet Vert‘ (AN)*: lange, weiße Wurzeln mit grünem Kopf, 40 cm lang. Alte Sorte, um 1870 erwähnt, Futter- und Speisekarotte.
• ‚Küttiger Ruebli‘ (PSR, ZO)*: Landsorte aus Küttigen (Schweiz), kegelförmig mit breiter Schulter, spitz zulaufend, Geschmack sehr mild, üppiges Blatt.
• ‚Fodder White‘ (AN)*: weiße Karotte. Wurzeln lang ausgezogen, konisch, spitz zulaufend. Grünköpfig, Futter- und Speisekarotte.
Gelbe Karotten
Gelbe Karottensorten findet man in Österreich als „Gelbe Rüben“ im Handel. Sie sind unverzichtbarer Teil von „Suppengrün“ und „Wurzelwerk“. In Deutschland, aber auch in Südtirol sind unter der Bezeichnung „Gelbe Rüben“ oftmals die üblichen orangen Karotten gemeint.
Gelbe Karotten sind spätreif, liefern hohe Erträge und sind weniger süß als orange Typen.
• ‚Lobbericher‘ (AN): spätreife, lange, kegelförmige Karotte, gelborange, sehr gute Speisekarotte für Suppen und Eintopfgerichte.
‚Gelbe Pfälzer‘ (ZO): große, gelbe Karotte mit kräftigem Geschmack. Sie hält sich am Lager bis in den Frühling.
Das Laub ist kräftig und gesund, sehr gute Speisekarotte für Suppen und Eintopfgerichte.
• ‚Longue Jaune du Doubs‘ (PSR)*: alte Sorte aus der Region Doubs, lang, spitz zulaufend mit grünem Kopf, lange Kulturdauer, gut lagerfähig.
• ‚Gelber Goliath‘ (AS)*: Austrosaat-Züchtung, spätreif, sehr lange, spitz zulaufende Karotte mit breiten Schultern, Suppengemüse.
• ‚Yellowstone‘ (AS): sehr spätreif (ca. 140 Tage), sehr groß, sehr lang, starkes Laub, neigt zu grünen Köpfen, sehr gut lagerfähig, auch zum Einmieten geeignet, Futter- und Speisekarotte.
• ‚Mrkva Zuta‘ (AN)*: aus Kroatien, wird für Futterzwecke, aber auch Eintöpfe mit Erdäpfeln und Bohnen genutzt.
• ‚Gelbe aus Tabor‘ (AN): Tendenz zum Grünkragen, rechtzeitig anhäufeln. Gesund. Mittelspät bis spät, guter Ertrag, gut lagerfähig. Tschechische Handelssorte, seit 1950 im Sortiment als Futterkarotte.
Rote Karotten
• ‚Atomic Red‘ (JO)*: Lycopin-Typ, korallenrote Karotte, Farbe wird beim Kochen noch intensiver, Wuchsform „Imperator-Typ“ (sehr lang und schlank).
• ‚Red Elephant‘ (AN)*: rötlich, lang, groß, spitz.
• ‚Chantenay Rouge‘ (SA)*: groß, gedrungen fast walzenförmig, rotfleischig und süß, wächst auch in schweren, lehmigen Böden, ausgezeichnete Lagerfähigkeit. Reifezeit 70–75 Tage.
Violette Karotten
• ‚Syrische Violette‘ (AN)*: violette Wurzel, teils durchgefärbt, teils gelbes Herz. Lange, spitz zulaufende Wurzeln. Tendenz zu Nebenwurzelbildung. Blatt auffällig graugrün, behaart. Geschmack angenehm, leicht süß.
• ‚Ha-Utsch‘ (AN)*: türkische Karotte, Haut dunkelviolett, lang, spitz zulaufend. Auch der Stengel ist violett.
• ‚Gniff‘ (PSR)*: Sorte aus dem Tessin, rotlilafarbene Haut mit weiß-gelblichem Herz, wächst langsam (ca. 140) Tage und ist nicht sehr ertragsstark. Gute Lagerung. Zur Zeit Auslese bei Sativa um eine einheitlichere Durchfärbung zu erreichen.
• ‚Chantenay violet‘ (PSR)*: Chantenay-Typ mit leichter Anthocyanfärbung.
• ‚Zanahoria Morada‘: → Tipp von Beate und Klaus Ziser
Dammkultur Rheingau
Sorten-Tipps von Arche Noah GärtnerInnen
Beate und Klaus Ziser, Arche Noah Mitglieder und Sorten-Erhalter, Endingen: „Die Sorte ‚Zanahoria Morada‘ haben wir als Urlaubsmitbringsel aus Mallorca mitgebracht, sie ist wahrscheinlich eine Lokalsorte, auf den Märkten findet man sie nur selten. Die dunkelviolette Karotte mit gelblich-weißem bis gelblich-orangem Herz hat lange, gerade, unverzweigte Wurzeln. Auch nach dem Kochen bleibt sie violett, sie schmeckt roh und gekocht sehr aromatisch, nicht süß und ist sehr dekorativ. Bei der Aussaat im Frühjahr schießt sie rasch. Nach zweijähriger Experimentierzeit haben wir herausgefunden, dass nur wenige Pflanzen schießen, wenn man sie erst Ende Juni/Anfang Juli aussät.“
Die Dammkultur – ideal für Karotte, Schwarzwurzel & Co
Die Aussaat von Wurzelgemüse auf Dämmen ist im Bio-Erwerbsgemüsebau auf schweren Böden vielerorts schon seit vielen Jahren erprobt und bewährt. Die händische Unkrautregulierung ist auf Dämmen auch vereinfacht. Weitere Vorteile der Dammkultur sind, dass die Pflanzen besser durchlüftet sind und sich im Frühjahr der Boden rascher erwärmen kann. Ein Nachteil ist, dass der Damm schneller austrocknet (darum für trockene Böden nicht geeignet). Besonders bei Sommeraussaaten muss dann für eine regelmäßige Keimung bewässert werden. Die Dämme werden im Abstand von 50–75 cm gezogen und 30 cm hoch gehäufelt. Im Erwerbsanbau werden Dämme maschinell aufgehäufelt. Im Hausgarten werden die Dämme von Hand gezogen, am besten mit einer Gartenhaue: die Erde ca. 30 cm hoch und 15–20 cm breit anhäufeln, dann zweireihig säen. Im Erwerbsanbau werden die Dämme entweder im Spätherbst nach dem Pflügen oder im Frühjahr aufgehäufelt. Werden die Dämme bereits im Herbst (September) hergerichtet, kann im Frühling früher gesät werden – je nach Witterung im Februar.
Der Hausgarten: Ein Ort für den Anbau samenfester Sorten
Im Erwerbsgemüsebau werden in erster Linie Hybrid-Karotten angebaut. In der Karottenzüchtung ist bekannt, dass bei einer Züchtung auf hohe Massenerträge die Qualität leidet. In einer zweijährigen Wertprüfung des deutschen Bundessortenamtes wurden zwei samenfeste, biologischdynamisch gezüchtete Karottensorten (‚Rodelika‘ und ‚Robila‘) drei Hybridsorten (‚Boston‘, ‚Fayette‘ und ‚Krakow‘) und einer konventionellen samenfesten Sorte (‚Karotan‘) gegenübergestellt. Während die Sorten ‚Rodelika‘ und ‚Robila‘ im Ertrag etwas hinter den konventionellen Sorten zurückblieben, lieferten sie eine überzeugende Qualität: Sie zeichneten sich durch den höchsten Zuckergehalt (7 % ‚Rodelika‘ und 7,2 % ‚Robila‘) und den mit Abstand höchsten Trockensubstanzgehalt (13,1 % und 12,7 %) aus (→ Erfahrungsbericht vom Biohof Adamah). Auch beim Geschmackstest erhielt die Sorte ‚Rodelika‘, gefolgt von ‚Robila‘ die beste Bewertung, der Karotingehalt wurde bei beiden Sorten als hoch bewertet, hier waren die samenfesten Sorten deutlich vorne. Spannend an diesen Ergebnissen ist, dass die biologisch-dynamischen Sorten durch Geschmackauslese von Einzelpflanzen gezüchtet wurden. Mit anderen Worten: Das „Geschmackslabor“ Mund hat durch eine Bewertung der Geschmackseigenschaften (roh und gedünstet) die Auslese auf höhere Gehalte an Zucker und Trockensubstanz bewirkt.
Hofsorten für den Bio-Erwerbsgemüsebau entwickeln – Ein erster Erfahrungsbericht vom Biohof Adamah
von Jürgen Renner
Am Biohof Adamah, im Marchfeld (NÖ), hat der Anbau von Wurzelgemüse, insbesondere von Karotten, eine sehr große Bedeutung für die Direktvermarktung. Vor dem Hintergrund der bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels und aus einer gewissen persönlichen Überzeugung des Betriebsleiters heraus, beschäftigt sich der Betrieb mit dem Anbau verschiedener samenfester Sorten. In Kooperation mit FiBL – Österreich und der Universität für Bodenkultur in Wien – Institut für Pflanzenzüchtung, soll eine an den Standort bestens angepasste Karotten-Hofsorte entwickelt werden. Im Zuge der mehrjährig angelegten Sortenversuche wurden und werden sowohl agronomische Merkmale als auch Attribute der äußeren und inneren Qualität unter die Lupe genommen (Renner 2009). Bei den ökonomisch relevanten Eigenschaften kamen die samenfesten Sorten nicht an die Leistung der getesteten Hybridsorte (Maestro F1) heran. Sie realisierten maximal 80 % vom geernteten Rübengesamtgewicht in vermarktungsfähige Ware, wobei der Durchschnitt bei etwa 65 % lag. Bei einigen samenfesten Sorten wurde der Ertrag an vermarktungsfähiger Ware jedoch durch starken Mausverbiss erheblich reduziert: Der Ausfall betrug teilweise bis zu 40 % des geernteten Rübengesamtgewichtes. Die Hybridsorte war unter den Mäusen nicht so beliebt – der Verbiss lag im Durchschnitt bei etwa 7 %. Unter Berücksichtigung der Verminderung der vermarktungsfähigen Ware durch Mausverbiss, kristallisierte sich ein akzeptabel hohes Leistungspotential einiger samenfester Sorten heraus. Bei den bisher durchgeführten Verkostungen wurden einige samenfeste Sorten (‚Nantaise 2 Milan‘ – Bingenheimer, ‚Nantaise 2 Beate‘ – Peter Lassnig, ‚Nantaise 2 Fanal‘ – Reinsaat) ziemlich konstant von den Konsumenten bevorzugt und ließen die Hybridsorte im hinteren Mittelfeld stehen. Auch im Nitratgehalt glänzten einige wenige samenfeste Sorten mit niedriger Konzentration. Alle anderen Merkmale der äußeren Qualität spiegeln sich in den Ertragsparametern wieder. Es besteht somit berechtigte Hoffnung, durch gezielte Selektion am Standort gute samenfeste Karottensorten für den Biolandbau zu entwickeln.
Sortenfotos
Karotte/Möhre
‚Pariser Markt‘
‚Duwicker Streit‘
‚St. Valery‘
‚Pfarrgarten‘
‚Beate Nantaise 2‘
‚Laros‘
‚Ochsenherz‘
‚Rodelika‘
‚Lange Stumpfe Arche Noah‘
‚Berlikumer‘
Weiße Karotten
‚Blanche a Collet Vert‘
‚Küttiger Rüebli‘
‚Fodder White‘
Gelbe Karotten
‚Longue Jaune du Doubs‘
‚Gelber Goliath‘
Rote Karotten
‚Atomic Red‘
‚Red Elephant‘
‚Chantenay Rouge‘
Violette Karotten
‚Syrische Violette‘
‚Ha-Utsch‘
‚Gniff‘
‚Chantenay Violet‘
Petersilie
(Petroselinum crispum)
Petersilie ‚Mooskrause‘
Blattpetersilie zählt gemeinsam mit Schnittlauch zur Standard-Kulturpflanzenausstattung der Hausgärten. Wurzelpetersilie ist weniger verbreitet, doch das geschmacksintensive Wurzelgemüse lässt sich im Hausgarten leicht kultivieren (zumindest von allen, denen auch der Karottenanbau gut gelingt) und bringt dann im Herbst und Winter feinen Petersilgeschmack in die Küche. Wird keine ausreichende Fruchtfolge eingehalten, ist Petersilie anfällig für Krankheiten und wächst nur mickrig.
Blattpetersilie
> Aussaat März bis Anfang Juli
> Ernte ab ca. 7–8 Wochen nach der Aussaat bis Spätherbst und Frühjahr
> Fruchtfolge beachten
> Saatgut 2–3 Jahre keimfähig
Wurzelpetersilie
> Aussaat März bis Ende Mai
> Ernte August bis November (Oktober) bzw. auch noch im Spätwinter
> Fruchtfolge beachten
> Mäßig und nur mit reifem Kompost versorgen
> Saatgut 2–3 Jahre keimfähig
Anbau
Wurzel- und Blattpetersilie unterscheiden sich in der Kulturführung, haben aber auch einige Gemeinsamkeiten. Sie gedeihen auf tiefgründigen Böden mit gutem Wasserhaltevermögen besonders gut und reagieren sehr empfindlich, wenn sie in Folgejahren auf dem gleichen Beet kultiviert werden (→ Fruchtfolge). Nur auf Beete mit geringem Unkraut-Druck säen. In Regionen mit unzureichenden Niederschlägen im Winter bewährt es sich, Petersilie bereits im Spätherbst auszusäen, dann können die Samen im Frühling zügig loskeimen. Die Samen benötigen bis zu 3 Wochen bis sie keimen und brauchen in dieser Zeit eine gute und gleichmäßige Wasserversorgung; diese ist in manchen Regionen im Herbst besser gegeben als im Frühjahr. Zudem reagiert Petersilie extrem empfindlich auf Verkrustung und Verschlämmung nach der Aussaat. Bewährt hat sich die dünne (2 cm) Auflage feinen, reifen Komposts (→ Karotte).
Wurzelpetersilie: Aussaat so früh als möglich, damit die Winter-Bodenfeuchtigkeit gut ausgenutzt werden kann. Aussaat bis Ende Mai, Reihenabstände 30 cm.
Blattpetersilie: erste Aussaat so früh als möglich. Folgeaussaaten bis Anfang Juli. Reihenabstand je nach Sorte 30–40 cm. Auch eine → Vorkultur ist möglich.