Kitabı oku: «Celsissimus: Salzburger Roman», sayfa 3
II
Im Keutschachhofe, der erzbischöflichen Residenz, war trotz der späten Stunde reges Leben gemäß der von Wolf Dietrich seiner Zeit eigenhändig festgesetzten Hofstaatsordnung, es harrten das Hofgesinde wie die höheren Chargen bis hinauf zum Hofmarschalk der Rückkehr des Fürsten vom Festmahl im Trinkhause und wagte niemand, so der Dienst traf, sich zurückzuziehen, denn Wolf Dietrich verstand sich darauf, seine Leute in Atem und Ordnung zu halten, so vieler bei Hof es auch waren.
Zur Verwunderung der Begleiter hatte der Fürst den Weg zur Residenz zu Fuß genommen, neben sich den Kämmerer vom Dienst, einen jungen, treuergebenen Adeligen, den Wolf Dietrich mehr als die übrigen (im ganzen vier) Kämmerer mit seinem Vertrauen auszeichnete. Voraus schritten die Lichtträger, Lakaien bildeten rückwärts die Bedeckung.
Was der Fürst mit seinem Kämmerer besprach, blieb der Begleitung unverständlich, einmal weil sich Wolf Dietrich der italienischen Sprache bediente, und dann aus dem Grunde, weil sehr leise und geheimnisvoll gesprochen ward.
Als sich der Zug lautlos dem Portal des langgestreckten Keutschachhofes näherte, ertönte ungebührlicher Lärm im Palais, den des Fürsten seines Ohr schier augenblicklich wahrnahm und der Wolf Dietrich veranlaßte, dem Vorläufer und den Lichtträgern zu befehlen, stehen zu bleiben. Er selbst, vom Kämmerling auf dem Fuße gefolgt, trat rasch und leise ein und überrumpelte dadurch die zeternde Gruppe von Thürhütern und Lakaien, die willens schien, sich an einem blassen, armselig gekleideten Weibe zu vergreifen. Eben erhielt die schluchzende Frau einen Fausthieb, da stand der Fürst auch schon mitten im Knäuel und sein Begleiter drängte kraftvoll die Leute zurück. Scharf befahl Wolf Dietrich augenblickliche Ruhe, Zornesröte bedeckte seine Wangen, und die Adern schwollen sichtbar an. „Wer erfrecht sich bei Hof solcher Aufführung? Was soll der Lärm in meinem fürstlichen Hause? Was will das Weib zu später Stunde?“
Vor Schreck und Überraschung verstummte die Dienerschaft, niemand fand ein Wort der Erwiderung, doch das arme Weib that einen Kniefall vor dem Fürsten und bat um Barmherzigkeit in höchster Not.
„Man hat in Bittangelegenheiten die festgesetzte Audienzstunde einzuhalten! Gen Mitternacht wird nicht gebettelt!“ grollte der Fürst.
„Gnädiger Herr! Übet Barmherzigkeit! Bis Taganbruch kann ich nimmer warten, derweil stirbt mir der Mann!“
In Wolf Dietrichs Herz regte sich das Mitgefühl, weichen Tones fragte er nach dem Begehr des armen Weibes.
„Euer Gnaden Leibmedikus hätt' ich gern gebeten um Hilfe, etzliches aus der fürstlichen Kuchel….“
„Ist jemand schwer krank bei dir?“
„Ja, gnädiger Herr, der Mann und zwei Kinder!“
„Und mein Medikus, was ist's mit ihm? Ist er nicht mitgegangen?“
Einer der Lakaien erkannte die günstige Gelegenheit, alle Schuld am üblen Auftritt bequem auf die Schultern des Leibarztes schieben zu können, und erstattete Bericht, daß der Medikus es abgelehnt habe, in später Nachtstunde den Berg hinaufzuklettern bis zum Häuschen des armen Weibes, wasmaßen der Medikus nur für den Fürsten da sei, nicht für das gemeine Volk.
Wolf Dietrich befahl schneidend scharfen Tones, es solle der Medikus augenblicklich geweckt, dem Weibe Wein und Atzung in einem Korbe verabreicht werden. Und einer plötzlichen Gefühlsregung folgend, wandte sich der junge Fürst zum Kämmerer: „Du besorgst, was ich dir befohlen. Alphons bringt den Medikus und Dienerschaft mit der Spende für die Armen nach. Ich werde selbst inspizieren. Lichtträger voraus!“
Der Kämmerer wagte zu sagen: „Hochfürstliche Gnaden! Es ist spät, und schlecht der Weg hinan zum Berg!“
„Besorge, was ich befohlen! Hilfe zu bringen, ist eine der schönsten Aufgaben eines Fürsten. Schicke mir den Medikus nach, mach' ihm flinke Beine!“
Auf Befehl mußte das Weib mit dem Vorläufer vorausgehen, der Armen schwindelte ob der jähen Wendung und der Gewißheit, daß der hochgemute Fürsterzbischof selbst zu später Stunde Einkehr halten will in der Hütte des Elends.
Man hatte das schier verfallene Häuschen am Wege zum Nonnbergkloster noch nicht erreicht, kam der Leibmedikus schon hinterdrein angepustet, nach Luft und Fassung schnappend.
Einer der Lichtträger mußte mit in die Stube, das Weib führte Wolf Dietrich und den Arzt in ein Gemach, welches in seiner Dürftigkeit den an Prunk gewohnten Fürsten erschaudern ließ. Auf Stroh lag der Mann, auf einem Ballen Fetzen zwei Kinder, abgemagert schier zum Skelett, gelbfarbig, hohläugig, wimmernd vor Schmerzen und Hunger.
Wieder warf sich das abgezehrte Weib in die Kniee und hob flehentlich die Arme zum Fürsten empor: „Habt Dank, o Herr, und helft in größter Not!“
„Schrecklich!“ flüsterte ergriffen Wolf Dietrich, „dieweilen man prasset am üppigen Mahle, verhungern mir hier etzliche Unterthanen!“ Auf einen Wink begann der Hofarzt seine Thätigkeit; Wolf Dietrich ließ die inzwischen herbeigeschafften Vorräte an Wein, Fleisch und Brot in ein Nebengemach stellen und zog sich mit seiner Begleitung zurück, nicht ohne Auftrag gegeben zu haben, daß von nun an täglich der armen Familie Proviant aus der Hofküche geliefert werden müsse.
Mit einem Frohgefühle in der Brust, schritt der Fürst die steile, frischbeschneite Gasse wieder hinab, und bis er den Palast erreichte, kündeten vom nahen Dom die Glockenschläge Mitternacht.
Von all' den Hofschranzen ehrerbietig erwartet, hatte Wolf Dietrich nur für seinen Vertrauten, dem ersten der Kämmerer, ein Auge, ihm warf er einen fragenden Blick zu, und als der junge Baron bejahend nickte, glitt ein Lächeln des Triumphes über das Antlitz des jungen, heißblütigen Fürsten.
In den inneren Apartements harrte der Kammerdiener Mathias Janitsch seines hohen Herrn, der sich Mantel und Degen abnehmen ließ und nun zu fragen begann: „Ist's ohne Aufsehen geglückt? Gab's Lärm?“
In diskretem Flüstertone erstattete Mathias Bericht: „Es ging alles nach Wunsch und ohne einen Laut. Nur die Begleiterin schlug Lärm, doch erst, als alles längst vorüber und verschwunden war.“
„Und hier?“
„Wir haben Brigitte, des Silberdieners Franz Schwerer als Wartefrau, bestellt, doch wurde jegliche Hilfeleistung abgelehnt.“
„Mit Protest gegen den Freiheitsentzug?“
„Ja, Hochfürstliche Gnaden! Doch den Namen nannten wir nicht!“
„Gut! Ich hoffe, es ist für alle Bequemlichkeit Fürsorge getroffen, die Stube warm, das Lager gut. Man hat mich morgen vor der siebenten Stunde Beginn zu wecken; der Hofmarschalk hat in aller Eile die Fourierzettel stellen zu lassen, auf alle Fälle soll einfouriert werden über Golling bis nach Kärnten.“
„Wollen Hochfürstliche Gnaden selbst verreisen?“
„Nein, Mathias! Jedoch soll für eine plötzliche Reise alles parat sein! Du haftest mir mit deinem Kopf für unberührte Sicherheit der Dame! Du bewachst deren Thür selbst!“
„Mein gnädiger Herr möge beruhigt sein und guten Schlaf genießen! Dero treuer Diener wird wachen und sorgen!“
Eine praktische Einrichtung in der erzbischöflichen Residenz war unzweifelhaft die Anbringung der handschriftlichen Amtsbefugnisse jeder Dienerklasse in deren betreffenden Räumen, sodaß jede Schranze ihre dienstlichen Obliegenheiten jeden Augenblick vor Augen haben konnte, vorausgesetzt, daß der Diener des Lesens kundig war. So stand im Gelaß des Thürhüters nach dem Konzept Wolf Dietrichs wörtlich zu lesen3:
„Thuerhuetter.
Deß Thuerhueterß ampt ist vhor der Cammerer wartt Zimmer stetts auffzuwarten, vndt niemandt frembden ohngefragt in daß Wart Zimmer lassen, auch in allweg gutte achtung geben damitt sich außer der adelß personen vndt ettlichen fürnemen officieren geringe vndt schlechte officier oder Diener bey hoff in die Wart Zimmer nitt eintringen sondern heraußen pleiben, undt so sehr sy waß bei einem oder dem andern in den Wart Zimmern zu thuen haben sich durch die Thuerhuetter anmelden lassen, undt sollen der Thuerhuetter zwen sein, die sollen stetts wo nitt baidt doch der ein bey den Zimmern pleiben vndt mitt einander vnderweilen abwexlen.“
Die Kämmerer hatten dafür gesorgt, daß sothane Verordnung des Fürsten gebührende Beachtung und strenge Befolgung fand, und niemals fehlte der Thürhüter an seinem Platze, wenn freilich in der ersten Zeit nach dem Regierungsantritt Wolf Dietrichs es an Verstößen nicht mangelte. Häufige Kontrolle und Belehrung schulte aber auch dieses Personal, und so waren denn die beiden erzbischöflichen Thürhüter scharf darauf aus zu unterscheiden, wer von Distinktion ist und in das Wartezimmer zu den Kämmerlingen gelassen werden dürfe.
Wolf Dietrich hatte die Gewohnheit, an Wochentagen um die zehnte Stunde hervorragende Personen in Audienz zu empfangen, war aber meist ungehalten, wenn vorher Gehör erbeten wurde.
Es mochte um neun Uhr morgens sein, als Wilhelm Alt in kostbarer Kleidung, jedoch in einer Erregung im Keutschachpalast erschien, welche das Mißtrauen des dienstgetreuen Thürhüters sogleich wachrief. Zwar kannte der Mann Herrn Wilhelm Alt von Angesicht und wußte, daß Alt der reiche, wohlangesehene Kaufherr ist; jedoch dessen Aufregung, das totenblasse, übernächtige Gesicht, machte den Thürhüter stutzig, ebenso das verfrühte Erscheinen, und veranlaßte den Mann, Herrn Alt aufmerksam zu machen, daß die Anmeldung erst um die zehnte Stunde im Wartezimmer erfolgen könne.
Alt erwiderte barsch: „Seine Weisheit brauch' ich nicht! Zu wichtig, dringlich ist, was mit dem Fürsten ich zu reden habe! Meld' er mich augenblicklich beim Kämmerling vom Dienst!“
„Oho! Ihr möget Euren Lehrbuben und Kaufjungen befehlen, hier gilt des gnädigen Fürsten und Erzbischof Willen allein! Ihr habt mir gar nichts zu befehlen! Auch mach' ich Euch aufmerksam auf Reglement und Dienstordnung, so hier angeschrieben steht! Kann leicht sein, daß wir befinden, Ihr seiet bei Hof in das Wartzimmer nit einzubringen!“
„Die Knochen hau' ich Ihm entzwei für seine Unverschämtheit! Das fehlte noch fürwahr, um dem Faß den Boden vollends auszuschlagen! Die Wirtschaft hier die schreit fürwahr zum Himmel, und schlimmer kann es kaum mehr werden!“
Vom Lärm angelockt, trat der Kämmerling vom Dienst aus dem Gemach und der Anblick des zornigen Kaufherrn machte den Höfling stutzen.
Alt rief: „Meldet mich sogleich beim Erzbischof! Mein Anliegen verträgt keine Verzögerung! Bei Gott, ich rate zur Eile!“
„Gemach, Herr Alt, und bedenkt: Ihr seid bei Hof, im Hause eines regierenden Fürsten!“
„Ein netter Fürst, in dessen Hauptstadt der Menschenraub blüht, schlimmer denn wie im welschen Reich!“
Der Kämmerer hielt es geraten, den Kaufherrn zur Beschwichtigung in das Wartezimmer zu geleiten, und in der Stube angelangt, bat er um stilles Verhalten, bis die Meldung beim Fürsten erfolgt sein würde. „In welchem Betreff soll ich Euch melden?“ „Sagt nur: ein Vater, dem die Tochter schändlich geraubt geworden, will fragen, ob des Fürsten Arm zur Sühne stark und lang genug sei!“
Kopfschüttelnd verfügte sich der Kämmerer vom Dienst in die inneren Apartements.
Wolf Dietrich durchmaß in Erregung sein Arbeitsgemach mit eiligen Schritten und unmutig ob der Störung rief er dem Kämmerling zu: „Was soll es? Ich wünsche allein zu bleiben!“
„Eure Hochfürstliche Gnaden wollen die Störung verzeihen! Ein außergewöhnlicher Vorfall, Mädchenraub – der Handelsherr Wilhelm Alt —“
„Dessen Eile ist begreiflich! Der Mann will wohl zu mir und ist in hohem Maße aufgeregt?“
„Eure Hochfürstlichen Gnaden aufzuwarten, ja so ist es! Wir hatten Mühe, den rabiaten Mann in Formen zu bringen, die allein den Zutritt bei Hofe ermöglichet“
„Bring mir den Mann! Je eher er zum Ausspruch kommt, desto besser. Es war ja zu erwarten!“
Wenige Minuten später standen sich beide Männer gegenüber; Wolf Dietrich erschien zwergenhaft neben dem langen hageren Kaufherrn und klug nützte er das durch die Fenster einströmende Tageslicht, das grell auf Alts vergrämtes Antlitz fiel und genaueste Beobachtung gestattete.
Trotz seiner wilden Erregung erwies Alt die dem Fürsten gebührende Reverenz, aber zu einer ehrerbietigen, förmlichen Anrede konnte er sich nimmer meistern, heiser rief er: „Wo ist meine Tochter?“
Kühl erwiderte Wolf Dietrich: „Wie soll ich das wissen? Was ist geschehen, was wollt Ihr von mir?“
Alt zuckte zusammen, richtete sich aber sofort wieder auf und scharf klangen seine Worte: „Ihr wißt so gut wie ich, daß Salome in vergangener Nacht von der Gasse weg entführt worden ist!“
„Was unterfängt Er sich?! Vergeß' Er nicht, Er stehet vor seinem Fürsten!“ rief grollend Wolf Dietrich, dem das Blut heiß aufstieg.
„Ich weiß, doch vermag ich länger nicht zu meistern das Wort, zu jäh und wild stürmt Unglück wie die Schmach auf mich ein! Mein Kind geraubt, Herr, meine Salome! Meines Lebens Kleinod geraubt von frecher Hand eines Lüstlings, den Gott verderben soll am lebendigen Leibe! Ihr seid der Fürst und Herr im stiftschen Lande, Gerechtigkeit zu üben seid Ihr verhalten, Euer Eid lastet darauf!“
„Erst mäßigt Eure Rede! In den Staub gebeugt das Knie, der Unterthan gehört zu Füßen seines Herrn!“
„Helft mir zu meinem Kinde!“ flehte der angstgepeinigte Vater.
„Es wird sich alles finden zur rechten Zeit!“
„Ist das des Fürsten Antwort auf die schmerzbewegte Frage? Mein Kind fordere ich von Euch!“
„Er ist nicht wohl bei Sinnen?! Der Landesherr giebt keinen Büttel ab, das merk' Er sich! Und nicht länger will mein Ohr des Frevels unerhörte Worte mehr vernehmen!“
„Was Ihr Frevel nennt, ist eines Vaters schwerste Herzensqual, die Sorge um sein Kind! Wer kann in solcher Not und Pein die Worte auf die Goldwag' legen! Was wir versucht, Salome aufzufinden, die Umfrag' bei den Türmern, alles war vergebens. Fort ist sie nicht, mein Kind muß gefangen noch in Salzburgs Mauern weilen!“
„Und deshalb verlangt Salome Ihr von mir?“
Der leise Ton des Spottes reizte Alt zu neuer Wut: „Ihr wißt um Salome! Es kann kein Zweifel sein!“
„Genug davon! Die Anmaßung geht zu weit; übermütig war von je die erbgesess'ne Sippe, dort zu Augsburg das hochfahrend stolze Volk der Krämer, und nicht viel anders Ihr und andere Pfefferhändler in meiner Stadt Salzburg! Ich bin nicht gewillt, mir Trutz und Übermut des längeren bieten zu lassen, entschlossen bin ich zu aller Strenge und des Herrschers starke Hand sollt fühlen Ihr wie alle anderen übermüt'gen Sippen!“
„Habt Gnade! Übet Barmherzigkeit, so Gott Euch vorschreibt wie jedem seiner Priester!“
„Schweigt! In solchem Munde wird entweiht ein ganzer Stand!“
„Verzeiht, Herr! Wirr kreisen mir die Gedanken, die Angst und Sorge trüben mir den Sinn!“
„Das merk' ich, denn unsinnig ist, was Eure Zunge plappert!“
„Seid barmherzig! Nur der Höchste im Stiftland hat die Macht, mir zu meinem Kinde zu verhelfen! Ihr seid der Landesherr, nur Ihr könnt wirksam helfen! Die Stadtbehörde und die Polizei, sie versagen in der Wirkung!“
„Ein spät Erkennen meiner Fürstenmacht! Sitzt die Sippschaft auf den Thalern, weiß vor Übermut sie sich nicht zu fassen, der Machtkitzel ist in Euch zu groß. In Not und Sorge aber weiß die Sippschaft sich zu erinnern, daß über ihr ein Herr steht und der wird dann angebettelt. Ein unwürdig Spiel, das da getrieben wird! Von aufrichtig ehrlicher Demut keine Spur! Sie gleichen sich allerorten die Sippen stolzer Bürger!“
„Rechtet nicht in dieser Stunde! Gebraucht die Macht, Herr und Gebieter, rettet Salome! Denkt daran, wie Ihr dem Mädchen gestern habt gehuldigt!“
Wolf Dietrich flüsterte: „Ein fürstlich Weib fürwahr, zu fürnehm für das Bürgerpack!“
„Eure Worte, ich hab' sie wohl vernommen und gemerkt, sie lauteten an Salome gerichtet: Ich sehe Euch bald wieder! Bringt dieses Wort rasch zur That, gebietet, Herr, laßt fahnden nach dem Schänder meiner Ehre!“
„Ihr habt da wohl auf jedes Wort gelauert, das in Huld und Gnade der Fürst zu richten geruhte an Salome?! Paart sich das Lauern mit dem aufgeblasenen Bürgerstolz?!“
„Herr, der Vater hat die heil'ge Pflicht zu wachen über sein Kind!“
„Mählich wird mir klar, wie in Eurem Kopf die Gedanken wirr genug sich drehen. Weil ich beim Scheiden von einem Wiedersehen sprach, muß wissen ich von nächtlicher Räuberei und sonstigem Brigantentum! Zwingend ist Euren Verstandes Kraft just nicht! Und um ein End' zu machen: Ich habe Eure Tochter seit dem Abschied gestern abend noch mit keinem Aug' gesehen!“
„Nicht gesehen!“ Wilhelm Alt taumelte zurück, trat wieder vor und suchte im Antlitz des im Schatten stehenden Fürsten zu lesen. „Nun werd' ich irr an allem! Fluch aber, dreimal Fluch dem Schänder meiner Ehre! Fluch!“
Indes der gramerfüllte Kaufherr weggeleitet wurde, begab sich Wolf Dietrich durch eine Flucht von Gemächern in jenen Teil des Keutschachhofes, dessen Zimmer, von außen abgesperrt, Salome Alt zum Nächtigen dienten.
In einem Vorzimmer harrte als Beschließerin und Dienerin Brigitte auf Befehle des gefangenen Fräuleins wie des Fürsten, der nun persönlich erschien, die Dienerin aufschließen hieß und sie zu Salome schickte mit der Anfrage, ob das Fräulein gewillt sei, den Besuch des Fürsten anzunehmen.
Die von Brigitte überbrachte Antwort lautete: „Eine Gefangene hat keinen Willen!“
Wolf Dietrich, der auch an diesem Morgen die spanische Tracht mit dem Degen zur Seite trug, trat in das üppig ausgestattete Gemach, worin Salome über Nacht gefangen gehalten war. Ein forschender Blick flog dem Mädchen entgegen, dann verbeugte sich der junge Fürst tief und sprach: „Verzeihet, Salome, den Besuch, den Euch zu machen das Herz mir gebot!“
Das Mädchen hatte sich erhoben und stand stolz abweisend inmitten des Gemaches. „Erst sprecht, Herr: Mit welchem Recht habt Ihr der Freiheit mich beraubt? Ist das ritterliche Sitte, ein Mädchen von der Gasse wegzufangen, zu morden Ehr' und guten Ruf?“
Heiß wallte es auf im liebeglühenden Herzen des jungen, feurigen Fürsten, der Salome doppelt schön fand in dieser königlichen Haltung des Protestes. Lebhaft erwiderte Wolf Dietrich: „Mit welchem Recht? Erlaubet mir zu sagen: Mit dem Recht der Bewunderung und Liebe, die mein Herz erfüllet, mich niederzwingt zu Euren Füßen, mich betteln macht um Eure Gunst!“
„Entweiht das Wort von heil'ger Liebe nicht! Man wirbt nicht mit Gewalt! Und ritterlicher Sinn hat allzeit Ehr' und Tugend zu schirmen! Was Ihr verübt, ist Straßenraub und Schändung meines Rufes!“
„Seid gnädig, Salome! Hört mich erst, eh' Ihr mich und mein Herz verdammet!“
„Ich will kein Wort vernehmen, eh' das Unrecht, die Gewaltthat Ihr gestehet und feierlich gelobet, Abbitte zu leisten meinem schwergekränkten Vater!“
„Hört mich, Salome, und übet Gnade, ich, der Fürst, ich bitte Euch! Wie sollt' ich je Gelegenheit finden, Euch zu sprechen ohne Zeugen, vor Euch auszuschütten die Gefühle meines Herzens, wenn nicht durch Verbringung Eurer Person in ein still verschwiegen Gemach?! Nur die Hoffnung, Euch zu sprechen, hat verleitet mich zu diesem Schritt, den ich tief bereue, so er Euren Sinn verletzt!“
„Der Fürst müßt' wissen, daß eines Mädchens höchstes Gut ist Ehr' und Ruf! Ein Wort in Ehren zu reden, braucht es nicht Raub!“
„Verzeiht den übereilten Schritt, zu dem mein heißes Fühlen mich verleitet! Verzeiht, da ich bereue! Wollt Ihr mich hören nur wenn frei: offen ist der Ausgang, der Schritt ungehemmt zur Rückkehr ins elterliche Haus! Könnt hören Ihr mich jetzt, so bitte ich, leiht Euer Ohr meinen Worten!“
„Ihr gebt mich frei, wohlan, ich baue auf Euer fürstlich Wort, und bin bereit zu hören!“
„Habt Dank, Salome, und haltet mir zu Gute, was jedem andern wird gewährt: Begeisterung für Eure Schönheit! Bezaubert von der Liebreizfülle, hingerissen, im Banne tiefempfundner Liebe wagt' ich den Schritt und ließ verbringen Euch in den Palast. Glaubt mir, nur sprechen wollt' ich Euch und bitten, zu teilen Thron und Leben fürder mit mir! Meßt mein Empfinden nicht nach kalter nord'scher Art, gedenkt, daß südlich warmes Blut der Mediceer in meinen Adern rollt! Das Leben zu Rom war meine Schule, kunstfreudig ward das Auge mir, die Begeisterung für Schönheit eingepflanzt unterm Himmel der ewigen Stadt. Meine Seele dürstet nach Verwirklichung von Pracht und Schönheit in meiner Stadt, die Blüte Italiens soll verpflanzt werden in Salzburgs Boden, ein Rom im kleinen will ich errichten hier und über alles gebieten soll das schönste Weib, das meine Augen je gesehen: Salome! Fürstin sollt Ihr sein, angebetet und verehrt, teilen Thron und des Lebens Glück und Ehren, Herrin über mich und mein Gebiet! Sprecht aus das mich beglückende Wort, helft mir in meinen kunstbegeisterten Plänen, gebt Eure Hand, wir bauen auf ein neues Rom im Kranze deutscher Berge! Wir halten Hof so stolz wie Frankreichs König es nicht besser kann! Wir schaffen für des Landes Wohl und unserer Unterthanen! Ein neues Leben soll erblühen unter unserm Szepter, ein Leben voll des reinsten Glückes! Ich will Salzburg groß gestalten, zur Heimstatt für die Kunst, Pracht und Schönheit! Künden soll den fernsten Geschlechtern noch, was Wolf Dietrich und Salome geschaffen! Sprecht, holde Göttin meines Lebens: Wollt teilen Ihr den Thron mit mir?“
Der flammende Ton höchster Begeisterung, die heiße Werbung hatte Salome in Erregung versetzt; der Ausblick in solche Zukunft blendete, verwirrte den Sinn und machte das Mädchen schwindeln. Hoch wogte die plastisch schone Büste, ein Zittern lief durch den idealgebauten Körper, ein Stöhnen entwich der erregten Brust, und wie nach Klarheit ringend, strich Salome mit der zarten Hand über die reine, weiße Stirne. „Es kann nicht sein! Mein Sinn ist verwirrt, Eure Rede, Herr, sie macht mich schwindeln! Es ist ein Trugbild nur, das niemals Wahrheit werden kann!“
„Sagt das nicht, Königin meines Herzens! Ich pfänd' mein fürstlich Wort, hier meine Hand: Gönnt Ihr mir das Glück meines Lebens an Eurer Seite, seid gehalten Ihr der Fürstin gleich und Herrin über Salzburg und mein stiftisch Land!“
Wie traumverloren stand Salome, eine Beute widerstrebender Gefühle. Eine Tochter Salzburgs aus bürgerlichem Hause erhoben zu Salzburgs Fürstin, ausgerüstet mit der Machtfülle eines Fürsten, Herrin über Land und Volk, reich und mächtig zu helfen den Kleinen und Armen, mächtig, Salzburg groß zu machen im Sinne des prachtliebenden Fürsten, und selbst zu handeln nach eigenen Gedanken! – „Es kann nicht sein!“
„Warum? Sprecht, Salome! Ich bange um jenes Wort! Warum zögert Ihr?“ rief erregt der feurige Fürst.
„Es kann nicht sein, o Herr! – Euer Kleid —“
„Wie?“
„Euer Kleid soll sein des höchsten Priesters, und der niedrigste der Geistlichen muß – unbeweibt verbleiben wie der höchste —!“
„Ich erwerbe mir Dispens! Und sollt' mir verwehrt sein, was hunderte im Klerus meines Landes ungepönt gethan?!“
„So wolltet Ihr, o Herr, Euch hinwegsetzen über Roms Gebot, beweiben Euch? Kann entgegen einem kirchlichen Gebot die Kirche binden eine verbotene Ehe?“
„Rom kann alles! Und ich bin Herr und Fürst in meinem Lande! Ich sprech' das Machtwort und ein geistlich Untergebener hat zu gehorchen. So biet' ich meine Hand zum Ehebunde, so Ihr verlangt nach kirchlicher Trauung!“
„Laßt mich zum Vater!“ rief erregt Salome.
„Solch' Antwort vermag ich nur als ‚nein‘ zu deuten, und niemals kehrt Salome zu mir zurück!“
Innehaltend an der Schwelle des Gemaches, wandte sich Salome nochmals zum Fürsten und rief ihm zu: „Mein Wort zum Pfand, ich kehre wieder, um Botschaft Euch zu thun! Doch nun gewährt Bedenkzeit, gebt mich frei! Nur ungezwungen vermag einen Entschluß ich zu fassen!“
„Ihr seid frei, Salome! Verzeiht mir Wort und That! Ich harre der Wiederkehr der – Fürstin!“
Während Wolf Dietrich sich ritterlich verbeugte, schritt Salome aus dem Keutschachhofe in einem Zustande größter seelischer Erregung, die sie auf Leute wie Gassen nicht achten ließ. Sie hörte nicht die Rufe der Überraschung von Bürgern, die es nicht fassen konnten, das angeblich geraubte Mädchen völlig frei zu sehen.
Bis Salome das väterliche Haus erreichte, war die Kunde ihrer Befreiung in der Stadt verbreitet, die überraschende Nachricht flog von Mund zu Mund und eine Flut von Mutmaßungen floß nebenbei.
Das Mädchen war wie im Taumel in die Arbeitsstube des Vaters im Erdgeschosse des Kaufhauses gekommen, die Betäubung wich im Momente, da Salome das gramdurchfurchte Antlitz des Vaters erblickte, und mit einem Jubelruf eilte sie in seine Arme. „Vater, lieber Vater!“
„Salome! Du wieder daheim! Großer Gott! Mein Kind, mein Kind!“
Nach der innigen, stürmischen Begrüßung und Freude der Wiederkehr der verloren geglaubten Tochter geleitete Alt sein Kind in die Wohnstube hinauf. Die Bediensteten des Kaufhauses sollten nicht Zeugen der intimen Aussprache zwischen Vater und Tochter sein.
Ängstlich forschenden Blickes fragte der Vater: „Ist dir kein Leids geschehen, Salome? Und wer hat gewagt, mir meine Tochter wegzufangen? Sprich, ich werde den unerhörten Raub zu rächen wissen!“
„Keine Rache, Vater! Sie ist nur Gottes allein!“
„Wer hat den Frevel gewagt? Den Namen nenne, Salome, den Namen!“
„Es ist mir kein Leids geschehen, mit keinem Blick, geschweige einer schlimmen That!“
„Den Namen nenne! Doch nein, ich weiß ihn! Mein Verdacht war rege, eh' die Schandthat ist geschehen. Ist's auch der Fürst selbst gewesen, er soll mir büßen und kostet es mein eigen Leben!“
Salome warf sich weinend in des Vaters Arme und flehte um Milde.
„Du selbst, das Opfer, willst schonen, um Milde bitten für den Schänder unserer Ehre? Ich faß' es nicht! Was ist geschehen, daß wirr geworden meiner Tochter sonst so heller Verstand?“
Die Umarmung auflösend, trat Wilhelm Alt zurück, sein Blick galt forschend der Tochter, die jäh errötete und dann wieder erblaßte.
„Was soll das Farbenspiel in deinen Wangen? Mir ist rätselhaft dein Wesen! Ist verraucht dein Mädchenstolz? Haben girrende Worte deinen Sinn verderbt? Salome, dein Vater spricht mit dir, hör' es, dein Vater, der ein heilig Anrecht hat, jetzund in dieser Stunde die Wahrheit, die reine Wahrheit zu hören! Du zögerst! Heil'ger Gott, wie wird mir? Ein furchtbarer Verdacht will mein Herz beschleichen, Salome, rede Kind, bei meinem Zorn, sprich: Hat der Fürst im span'schen Gewand der Gecken dir gar von Liebe gesprochen? Ihm säh' es gleich! Hast du den fressend giftigen Wurm verlogener Falschheit im Herzen, bei Gott, ich reiß' ihn dir heraus! Mein Haus, mein Kind und meine Ehr' sollen unangetastet bleiben, hörst du, und sollten beide wir zu Grunde gehen! Lieber in Ehren sterben, als – ich kann die Schmach nicht ausdenken! Ich säh' dich lieber tot, denn in jenes Lüstlings Armen!“
Vor dem drohend erhobenen Arm und dem verzerrten Antlitz des Vaters wich Salome zurück, weinend die Hände vors Gesicht geschlagen.
„Ha! Das schrecklichste will wahr werden, mein Kind schweigt! So hat der Fant und sei er zehnmal Fürst und Bischof, mit listig falscher Heuchelei den Kopf dir verdreht, das Gift ins Hirn dir gelispelt! Wehe ihm und dir! Mein Fluch —“
„Haltet ein, Vater! Es ist nichts geschehen, was Euren Zorn gerecht erscheinen lassen könnte!“
„Nichts? Warum dann dein betreten Schweigen? Weshalb diese Ausflucht? Sprich ehrlich das Wort, so du es vermagst! Warst du in Wölfen Dieters Haft und Gewalt?“
„Ja, aber —“
„Ich brauch' dein ‚aber‘ nicht und weiß genug! Die Schande ist eingekehrt in meiner Eltern ehrwürdig hochgehalten Haus! Der nächste Schritt fuhrt in den Pfuhl des Lasters! Rächen werd' ich diese Schmach, ich will meine Rache haben und mein —“
„Vater! Ihr verdammet eine Unschuldige, rein bin ich zurückgekehrt, makellos, und nicht meine Schuld ist's, daß der Fürst den Schritt gethan, den reuig er mir vor wenig Stunden abgebeten!“
„Die Reue eines listigen Schelmen, ha! Er wetzt die Knie und säuselt eitel Liebe, derweil sein Sinn trachtet, die Unschuld zu verderben! Was hat er sonst gesprochen?“
„Erlaß mir, lieber Vater, solche Meldung! Ich weise alles ab! Wie ich mir ausbedungen, mit dem Vater erst zu sprechen, steht es mir frei, zurückzuweisen —“
„Was? Hat der Geck es gar gewagt, dich frechen Sinnes zu begehren?“
Salome stand weinend, gesenkten Blickes, und sprach leise: „Ich konnt' die Red' ihm nicht verbieten, der Fürst warb um meine Hand, er will zur Gattin mich erwählen und teilen Thron und Leben….“
Ein schrilles Lachen unterbrach Salomes Rede, höhnend gellenden Tones rief Wilhelm Alt: „Bravo! Um Cölibat und sonstige Vorschriften kümmert sich der Bischof nicht, er will nur blenden eines einfältigen Mädchens Sinn und Herz! Er schwätzt von Thron und Fürstenehren! Haha, das Thrönchen kann wackeln und brechen, ehnder es das Fürstlein meint! Genug davon! Mag der Klerus draußen und bei den Bauern im Gebirg es halten, wie er will, schlimm genug ist's allenthalben, der Bischof aber hat rein zu leben, wie die Kirche es gebeut! Gattin eines Bischofs, die Welt hat dergleichen nie gesehen, und Rom wird solchen Hohn zu ahnden wissen! Ich aber geb' mein Kind nicht preis dem Spott und Hohn der Welt! Ich nicht! Niemals!“
Grollend verließ Alt die Stube; in Thränen aufgelöst, außer sich blieb Salome allein. Wie mag dies alles enden! Und eine Frage tauchte in dem Mädchen auf, tiefbewegend, ringend nach der Antwort: Welches Gefühl hegt das Herz für Wolf Dietrich? Ist es Liebe? „Ich weiß es nicht!“ flüsterte Salome, „ich bin ihm gut trotz der Gewaltthat, die meinen Ruf geschändet! O Gott, hilf mir das Rechte erkennen, zeig' mir den Weg, den ich zu gehen habe!“
Salome ward mählich ruhiger, doch Klarheit für ihr Beginnen fand sie nicht; je mehr sie darüber nachdachte, desto verworrener wurden die Gedanken, in welchen Licht und Schatten kunterbunt wechselten. Bald sah sie sich an des Fürsten Seite von Glanz und Reichtum umgeben, als Salzburgs Gebieterin, deren leiseste Wünsche in demütiger Eile Erfüllung fanden, einflußreich, den Fürsten beglückend, wirkend zum Wohle des Landes und Volkes, – und plötzlich tauchen schwarze Schatten auf, das Auge sieht den verlassenen, tiefgebeugten Vater sterbend, das Ohr hört seine Flüche, das Herz krampft sich zusammen. Salome stöhnte vor Schmerzen.
Früh dämmerte es an diesem Tage; draußen wirbelte ununterbrochen Schnee herab zur stillen Stadt, die der Nachwinter fest in seinem Banne hielt. Vater Alt hielt sich länger denn sonst in den Geschäftsräumen auf, er schien Salome meiden zu wollen.
Der Einsamkeit und Stille dankte das Mädchen, Salome scheute sich, Licht zu machen; nur heute nicht mehr vor Menschen treten müssen. Was aber wird der Morgen, was werden die nächsten Tage bringen? Soll ein „nein“ den Wirren ein wohlthätig Ende machen? Und wenn des Fürsten Antrag abgelehnt ist, wird je der strenge Vater verzeihen, Milde üben? Wird der Schatten zwischen Vater und Tochter weichen? Und wie wird die Bürgerschaft, die stolze Sippe, es halten, all' die Leute in beschränkter Art? Wer wird es glauben, daß Salome freiwillig des Fürsten Antrag zurückgewiesen? Wird es nicht eher heißen, sie habe sich an ihn gedrängt und sei verdientermaßen weggestoßen worden?