Kitabı oku: «Celsissimus: Salzburger Roman», sayfa 5

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III

Ein linder Frühling war dem langen, hartnäckig um sein Recht kämpfenden Winter gefolgt, weiche, warme Lüste wehten, der Föhn hatte schneller als sonst den letzten Schnee von den Salzburger Bergen verjagt. In den Thälern grünte und sproß es aufs neue, die Auen prangten im frischen Lenzeskleid wie die Matten, und nur die Wogen der hochgehenden Salzach bezeugten durch ihr schlammfarbiges Wasser, daß es tief drinnen im Hochgebirge nicht ohne Sturm und Regen Frühling geworden.

Im schmalen Salzachthal, das eingeengt ist durch die Prallwände des gigantischen Tennengebirges und westwärts von dem Felsgewirr des Hagengebirges, erhebt sich ein Steinhügel, auf welchem eine alte Veste thront, Hohenwerfen genannt, eine Zwingburg der salzburgischen Landesherren, im 11. Jahrhundert trutzfest erbaut, und neuerlich bewehrt von Wolf Dietrich im Anfang seiner Regierung, auf daß sie dem Fürsten zum Schutz diene gleich Hohensalzburg in etwaigen Kriegsfällen.

Die linde Frühlingszeit hatte den jungen Landesherrn verlockt mit ihrem balsamischen Odem, der ihn so sehr an die weichen Lüfte Italiens gemahnte. Wolf Dietrich war, seinem lebhaften Temperament folgend, urplötzlich nach Werfen ausgebrochen, und so saß er nun im bequemen Hausgewand, das aber durch reiche Pelzverbrämung immer noch an fürstlichen Prunk gemahnte, in einer Art Loggia, die auf sein Geheiß in einem Wehrturm der obersten Burgmauer eingebaut worden war, und ließ zeitweilig den Blick schweifen hinüber in das Felsgewirr der wuchtigen Mauer des Tennengebirges und dann wieder hinab in das grüne Salzachthal. Für eine Weile blieben die vor ihm auf dem Eichentische liegenden Blätter, Briefe des Astronomen Tycho Brahe, mit welchem Gelehrten Wolf Dietrich in schriftlichem Verkehr stand, unbeachtet; ein Träumen ist's mit offenen Augen, ein willig Hingeben einem wohligen Gefühle errungenen Glückes, und ein zufriedenes Lächeln zeigte sich auf den Lippen, so der Fürst im winzigen Ziergärtchen, das zwischen der Umfassungsmauer und dem eigentlichen Burggebäude eingebettet lag, der schlanken, liebreizenden Gestalt Salomes ansichtig ward.

Die schöne Salome liebkoste manche Blütenknospe, eine herrlich erblühte Blume selbst unter den Blümelein des Gärtchens, und ihre weiche Hand strich sanft über eine halberblühte Heckenrose, deren Wurzel lieber im brüchigen Gemäuer zu wurzeln schien, denn in der üppigen Gartenerde. Mitten im tändelnden Spiel und Kosen hielt Salome inne, die halboffene Blüte schien sie an etwas zu gemahnen; das glückliche Lächeln erstarb, die Stirn umdüsterte sich, das süße Wangenrot verblaßte. Die bebende Hand brach das Heckenröslein ab, ein Dorn riß ein, und ein Tröpflein rotwarmes Blut zeigte sich am verletzten Finger.

Ein leiser Schrei drang zu Wolf Dietrich und ließ ihn aufblicken, der Fürst gewahrte die Veränderung in Salomens Wesen sogleich, und besorgt rief er, sich über die Loggienbrüstung beugend, hinunter, nach der Ursache der Verstörtheit fragend.

Jäh erglühte Salome, und winkte hinauf mit einer Geste, die besagen wollte, daß nichts von Belang sich ereignet habe.

Doch der lebhafte Fürst ließ sich damit nicht beschwichtigen, er verließ sogleich die Loggia und nach wenigen, weitausholenden Schritten war er bei Salome. „Was ist dir, Carissima? Hat ein Dorn dich verletzt? Wer Rosen pflückt, darf der Dornen nicht achten! Komm, meines Lebens Licht und Wonne, wir wollen die Wunde verbinden!“

„Nicht doch, mein gnädiger Herr! Ein Mahnen war es, das plötzlich mich verschreckte!“

„Ein Mahnen? Was sollt' es sein?“

„Ja, ein Mahnen, gnädiger Gebieter! Beim Anblick dieses halberblühten Rösleins fuhr die Gemahnung mir durch den Sinn, daß ich wohl selbst nichts anders bin denn diese kaum erblühte, schlichte Blume….“

„Ein süß Gebild, der Blumen herrlichste ist meine Salome!“ schmeichelte der galante Fürst.

„Nicht so, o Herr und Gebieter, ist's gemeint! Ein Heckenröslein nur, die wilde Rose, wie sie wächst in Rain und Wald, entbehrend der fördernden Hand —“

„Auch solche Blume hat doch ihren Reiz, ist schön in ihrer Schlichtheit!“

„Doch niemals wird sie eine Edelrose!“

Der klagende Ton fiel dem Fürsten auf, weich sprach Wolf Dietrich: „Gräme dich nicht darob, es muß auch wilde Rosen geben!“

Ein Seufzer entwich der bewegten Brust des Mädchens.

„Was ist dir nur, Geliebte?“

„Das Mahnen ist's, das Schmerz mir bringt in meine Brust; nie wird das Heckenröslein eine Edelrose, und so erblick' ich meine Zukunft!“

„Scheuch solche Gedanken nur von hinnen, Geliebte! Du bist mein alles, meines Lebens Wonne! Nie werd' ich von dir lassen! Die Sorg' um dich ist meines Daseins oberstes Gesetz!“

„Steckt dieses Heckenröslein in die beste Erde, pflegt und betreuet sie, eine Edelrose wird es niemals werden!“

„Geliebte! Was soll dies Wortspiel in der Wiederholung? Du bist an meiner Seite einer Fürstin gleich —“

„Doch niemals ebenbürtig und des Segens entbehrt unser Bund! Eine Zuflucht fand ich in Eurem gastlich Haus und bin nichts anderes denn ein Gast, dem gesetzt ist immer die bestimmte Zeit!“

„Salome! Ich bitte, jag' die trüben Gedanken weg! Nur froh und glücklich will meine Herzenskönigin ich wissen, ein zufrieden süßes Lächeln als Zierde sehen auf deinen Rosenlippen! Nur keine Schatten und des Grames Falten, die hass' ich und will verbannt sie wissen aus meinem Leben!“

„Verzeiht mir, gnädiger Gebieter! Nicht will ich Unmut Euch bereiten, aufheitern Euch und verschönern gern das Leben! Doch erhöret, Herr, auch meine Bitte: Gebt unserem Bund die Weihe, die gewährt ist dem ärmsten Paar von Euren Unterthanen!“

Eine Falte zeigte sich in des Fürsten Stirne und Unmut auf den zur Antwort leicht geöffneten Lippen.

Doch ehe Wolf Dietrich Antwort gab auf die flehentliche Bitte des schönen Mädchens, kam der Kämmerling heran, der unter einer tiefen Verbeugung meldete, daß der Dechant von Werfen Seiner Hochfürstlichen Gnaden unterthänigste Aufwartung zu machen erschienen sei und im Audienzzimmer harre des gnädigen Empfanges.

„Soll warten! Ich komme alsbald!“ erwiderte der Fürst, und geleitete Salome in die Burg.

Erst vertauschte Wolf Dietrich unter Beihilfe des Kammerdieners Mathias das Hausgewand mit der spanischen Ritterstracht, doch nahm der junge Gebieter den stolzen Federhut nicht mit, als er dann unter Vorantritt von Pagen und dem Kämmerer sich in das Audienzgemach begab.

Der harrende Dechant war eine hagere, mittelgroße Gestalt mit strengen Zügen im scharfgeschnittenen Gesicht, grauen Augen, kurz geschorenem Haupthaar, ein Mann von Gemessenheit, erfüllt vom Gedanken an priesterliche Würde und Pflichttreue; dabei schien die ganze hagere Gestalt die Verkörperung eines eisenstarken Willens, einer Unbeugsamkeit in allen Dingen zu sein.

Beim Eintritt des Fürsten und Erzbischofs wich in des Pfarrherrn Auge die Eiseskälte und Starrheit, die Lippen öffneten sich, ohne einen Laut durchzulassen, grenzenlose Überraschung bekundete die vorgebeugte Haltung des Körpers und die ausgespreizten Finger beider Hände. Einen Kirchenfürsten in spanischer, weltlicher Rittertracht hat der Dechant noch nicht gesehen und eher des Himmels Einsturz erwartet, als Salzburgs Erzbischof in solcher Gewandung zu erblicken. So stand der Pfarrer fassungslos und schluckte, er brachte nur das „salve“ heraus, alles andere der lateinischen Ansprache blieb im Halse stecken.

Die gute Laune Wolf Dietrichs, der ungemein empfindlich in Etiketteangelegenheit und rasch verletzt in seinem Herrschergefühle war, wich augenblicklich bei solch' respektloser Haltung eines Unterthanen, der ganze Hochmut kam zum Ausdruck, als der Fürst höhnend, ja ätzend scharf rief: „Kämmerling, bring' Er dem Bauerpfarrer höfische Sitte bei und lehr' Er ihm, daß man den gnädigsten Landesherrn nicht mit ‚salve‘ begrüßt, den Fürsten auch nicht angafft!“

Die verletzend scharfe Lektion hatte bei dem ältlichen Pfarrer keineswegs die erwartete Wirkung; statt etwa vor dem Landesherrn und höchsten kirchlichen Vorgesetzten huldigend das Knie zu beugen, richtete sich der asketische Dechant auf und blickte fest auf den zornigen, kleinen Fürsten. Kalt sprach der Pfarrherr: „Mit gnädiger Verlaubnis! Einer Lektion von Höflingen bedarf es nicht, ein Priester Roms weiß Ehrerbietung und schuldigen Gehorsam zu bekunden seinem hochwürdigsten Erzbischof!“

Wolf Dietrich stutzte unwillkürlich, die Gemessenheit wie Kühnheit dieser Ansprache ließ ihn ahnen, daß dieser Pfarrer doch anders geartet sein dürfte, als es sonst um jene Zeit der Landklerus war; ein Niederschmettern schien hier nicht opportun zu sein, wiewohl das aufbrausende Temperament des Fürsten hierzu treiben wollte. Immerhin kehrte Wolf Dietrich die hochfahrende Seite heraus in der Erwiderung: „Es wird sich zeigen, was Er weiß und wie es bestellt – mit dem schuldigen Gehorsam!“ Zugleich winkte der Fürst den Begleitern, sich zu entfernen.

Auge in Auge standen sich Erzbischof und Pfarrer gegenüber; letzterer an Haltung, Antlitz und Kleidung sofort als Priester erkennbar.

Wolf Dietrich stützte die Linke auf den Degenknauf, während seine Rechte das Schnurrbärtchen aufzuzwirbeln begann. Ungeduldig klang sein „Nun?“

„Euer erzbischöfliche Gnaden….“

„Man tituliert mich: Hochfürstliche Gnaden!“

„Euer erzbischöfliche Gnaden wollen meiner Überraschung, ja Verblüffung zu Gute halten, daß mir die schuldige ehrerbietige Ansprache stecken blieb in der Kehle! Den hochwürdigsten Erzbischof glaubt' ich im kirchlichen Ornat erblicken und erwarten zu dürfen….“

„Ich kleide mich nach meiner Wahl und kann der Meinung Untergebener und Unterthanen allezeit entbehren! Was will Er?“

„Euer erzbischöflichen Gnaden wollt' schuldige Aufwartung ich erstatten, wasmaßen Hochdieselben Aufenthalt genommen in meinem Pfarrsprengel.“

„Das ist Seine Pflicht und Schuldigkeit und hätte vor Tagen schon geschehen können. Ihm fehlt es wohl nicht an Zeit, dafür an Verständnis höfischer Sitte wie an schuldiger Unterwürfigkeit! Merk' Er sich solche Lehre! Und nun bericht' Er über Stand und Verhältnis seiner Pfarre!“

„Es ist viel des Üblen dem hochwürdigsten Oberhirten zu referieren, wenig des Guten! Auch in diesseitigem Pfarrsprengel tauchen Kalixtiner4 immer wieder auf, so streng auch dagegen eingeschritten wurde.“

„Das wird in specie noch zu regeln sein! Wie steht es mit dem Klerus?“

„In einigen exemplis kann ich guter Antwort sein. In loco ist ein gehorsamb Volk, meine Gsellpriester (Hilfsgeistliche) fleißig, einer davon de sacramentis omnino pie sentit, de vita nulla hic est querela. Mein benachbarter Amtsbruder predigt fleißig von der Meß', hat ein frumb Völkel, braucht katholische Bücher, auch in der Fasten Nachmittag, hat so lang er Priester ist, keine Köchin, haust mit seiner Schwester. Auch einige andere Thalpfarrer leben ohne Konkubinen. Aber schlimmer ist's im Gebirg, die Expositi und Kuraten wollen nicht ablassen, besonders der Kurat von Skt. Jodok in der Einöde ist renitent, reif zum davonjagen cum infamia, conjugatus est….“

„Wer ist das?“

„Der Kurat von Skt. Jodok in der Einöde, an die 70 Jahre alt und verheiratet, horribile dictu. Eine himmelschreiende Schande für meinen Sprengel! Ich aber leid' es länger nicht und müßt' ich nochmal Gewalt gebrauchen! Verjagt hab' ich des Frevlers lästerliches Weib, hinausgeprügelt aus dem Widum! Und bei der letzten Visitation, die unvermutet ich vorgenommen, fand ich das alte Kebsweib wieder vor! Herr Erzbischof, werdet hart, gebt was der Kirche ist und fahret mit strengem Arm dazwischen, reiniget, fegt sie hinaus, die schänden unsern Stand! Vernichtet und vertilgt die Frevler gegen Cölibat und sonstige Vorschrift! Greift ein, fest und bald, beseitigt die Quelle und Ursache der geistlichen Entartung unserer schrecklichen Zeit, so da ist die scientivische Unfähigkeit der Gsellpriester und Einödkuraten! Die Unwissenheit schreit zum Himmel! Wir haben Priester, die nicht angeben können die Zahl der Sakramente, die Schriften haben von den schrecklichen Luther, Zwingli, Melanchthon und Brenz, darin kümmerlich lesen und gar nicht erkennen die Gefahr! Fluch ihnen! Pech und Schwefel soll sich ergießen über solche Sünder! O, helft mit beim Rettungswerke, zur Purifikation der verderbten Sittenzustände im Erzstift, die zum Himmel schreien!“

Der Dechant hatte sich in eine Erregung geschrien, die ihn nötigte innezuhalten und Atem zu schöpfen.

Kühl sprach Wolf Dietrich unter Ignorierung der donnernden Philippika des Asketen: „Also jener Kurat hochbetagt ist conjugatus, verheiratet! Den Mann will ich sprechen!“

„So wollt Ihr, gnädiger, hochwürdigster Herr und Erzbischof, statuieren ein Exemplum?!“

„Das wird sich zeigen! Bestell' er mir das Paar auf nächsten Freitag, das ist also übermorgen Vormittag zehn Uhr!“

„Das Paar?“ fragte gedehnt, seinen Ohren nicht trauend, der Dechant.

„Den Kuraten und sein Weib, jawohl! Ich will das Paar sehen und meine Meinung fassen über Mann und Weib!“

„Und wann darf ich erhoffen ein Mandat, die Purifikation meines Sprengels?“

„Das wird sich alles finden! Erst muß geprüfet werden! Davongejagt sind sie schnell, fraglich bleibt, wo bessere wir finden. Doch soll es an wirksamer Reinigung des Klerus nicht fehlen! Ich danke Euch für diese Relation! Verweilt noch etwas auf der Burg, erlustieret Euch im Garten, nicht mehr ferne ist die Zeit, da wir zum Mahle schreiten, und ich lade Euch hiezu als Gast!“

„Euer erzbischöflichen Gnaden danke ich submissest und werde auf Zeichen und Geheiß mich rechtzeitig einfinden!“

Wolf Dietrich reichte dem Pfarrer die Rechte zum Handkuß und gehorsam unterthänig drückte der Dechant die stoppelreichen Lippen auf die Hand des Fürsterzbischofes.

Damit hatte die Audienz ihr Ende. Der Pfarrer begab sich in das Burggärtchen, Wolf Dietrich in sein Gemach, worin er dann nachdenklich in sich versunken eine Weile blieb und mehrmals flüsterte: „Conjugatus est!“

Der Überraschung zweiter Teil sollte dem Landpfarrer die fürstliche Hoftafel bringen, die gemäß dem eigenhändig entworfenen Ceremoniell Wolf Dietrichs nach höfischer und förmlicher Weise auch in der einsamen Burg Hohenwerfen abzuhalten war. Zwei der Kämmerer waren mit, ebenso einige der Edelknaben, der Stebelmeister und ein ziemlich zahlreiches Gefolge zur Betreuung von Küche, Keller und Marstall. Im Bankettsaal harrte der hagere Pfarrer, welchem der gleichfalls zu Tisch befohlene Hofmarschalk und Chef der fürstlichen Hofhaltung Gesellschaft leistete, bis das Zeichen der Ankunft des Fürsten gegeben wurde.

Zwei Edelknaben, ein Fourier, der Kämmerer vom Dienst und der Stebelmeister schritten feierlich herein, ihnen folgte Wolf Dietrich, der am Arm die schöne Salome führte und durch das Spalier der sich tief verneigenden Hofbeamten und sonstiger Dienerschaft geleitete.

Während Salome beim Anblick des fremden geistlichen Gastes aus Scham über ihre Stellung und illegitime Beziehung zum Fürsten errötete, fixierte Wolf Dietrich den asketischen Pfarrer, dem vor Überraschung und Schrecken über den unerwarteten Anblick die Augen aus den Höhlen quollen und der Mund weit offen stand.

Mit tiefen Verbeugungen hatte sich der Hofmarschalk dem Paare genähert und höfischer Sitte entsprechend der Dame Honneurs erwiesen, so daß der Pfarrer allein, verlassen, in hilfloser Verlegenheit stand, bis ihm der rettende Gedanke durch den Kopf schoß, daß die Dame möglicherweise doch die Schwester des Erzbischofes sei.

Wolf Dietrich mochte dem Pfarrer solchen Gedanken von der Stirne abgelesen haben, vielleicht machte ihm ein bißchen Quälen Spaß, er geleitete zum Cercle seine Dame am Arm einige Schritte weiter und sprach den verblüfften Pfarrer an: „Eh' wir zu Tische gehen, sei Ihm die Gnade gewähret, zu huldigen der – Fürstin!“

„I – ich —!“ schluckte der Pfarrer und würgte, ohne den beabsichtigten Satz: „Ich glaub's gleich?!“ herauszubringen.

Boshaft wiederholte Wolf Dietrich: „Ihre Hochfürstliche Gnaden Fürstin Salome, meines Lebens Sonne und Glück!“

Salome drückte den Arm des Fürsten und flüsterte flehentliche Worte, doch dieser Qual und beschämenden Scene ein rasches Ende zu bereiten.

Der Pfarrer aber stotterte: „Fürstin? Ergo conjugatus est archiepiscopus?“

Wolf Dietrich nickte vergnügt und weidete sich an dem Gesichtsausdruck des Pfarrers, an der grenzenlosen Verblüffung.

Doch plötzlich veränderte sich das Bild: der Pfarrer hatte die Herrschaft über sein Denken und Fühlen wiedergewonnen und damit die Kraft flammender Rede. Hochaufgerichtet, im Brustton heiliger Überzeugung, durchglüht von fanatischem Feuer, rief er: „Haltet ein, Herr, Fürst und Erzbischof! Verdorren soll mir der Fuß, ehe ich ihn setze zum Schritt an Euren Tisch! Euch ruf' ich zu die Worte des großen Papstes Gregor VII.: Non liberari potest ecclesia a servitute laicorum, nisi liberantur clerici ab uxoribus! Dies große Wort gilt heilig für alle Zeiten und auch dem Salzburger Erzbischof! Roms Priester ruft Euch zu: Bangt Euch nicht vor der schweren Sünde wider der Kirche heiliges Gebot? Könnet Ihr vor Gottes Richterstuhl verantworten der Sünde Bund? Welch' Beispiel gebt Ihr uns Priestern, Ihr der Höchste über uns nach des Papstes Heiligkeit?! Wie soll der Klerus gereinigt werden, geläutert, befreit von der Sünde Banden, wenn solches Beispiel von der höchsten Seite sinnverwirrend, frevlich wird gegeben?! Sünde allum, vereinsamt steht die Tugend, allein der Gerechte! Straft mich um meiner Worte willen, begrabt mich lebend in den Kerkern Eurer Trutzburg, mordet mich: Fest bleib' ich und halte hoch der Kirche Gebot, der Himmel ist mit mir, Euch aber droht Verdammnis und – —“

Kämmerer und der Hofmarschalk wollten sich auf den Rasenden werfen; Salome erlag einem Ohnmachtsanfall, Wolf Dietrich umfing sie mit rasch geöffneten Armen, in seiner Sorge und Angst um die Geliebte rief er um Hilfe und befahl, man solle den Medikus und die Kammerfrau holen.

„Gottesstrafe vollzieht sich zur Stunde!“ rief gellend der fanatische Pfarrer, den die Hofbeamten nun ergriffen und eiligst aus der Burg führten.

Die Tafel unterblieb. In banger Sorge harrte Wolf Dietrich des ärztlichen Bescheides, still ward es in der Burg. Nach einer Stunde etwa konnte dem Fürsten gemeldet werden, daß der Anfall vorüber und keine Gefahr vorhanden sei, doch bedürfe die Gnädige der Ruhe und Schonung.

Beruhigt ob dieses Berichtes konnte sich Wolf Dietrich seinen Regierungsgeschäften widmen und wie er sich anschickte, die vom Kanzler ausgefertigten Edikte zu unterzeichnen, kam ihm erst der vom Werfener Pfarrer heraufbeschworene Auftritt wieder ins Gedächtnis und damit der Zorn über die unerhörte Sprache eines Untergebenen, ein Zorn, der den Körper erbeben machte und nach Rache lechzte.

Doch ward eben vom Kämmerling neuer Besuch gemeldet, und Wolf Dietrich hieß barsch, jedermann abzuweisen.

„Es ist Domkapitular Graf Lamberg!“ wagte der Kämmerer schüchtern einzuwenden.

„Wie? Graf Lamberg! Mein Freund, ja, der kommt zur rechten Stunde! Führ' ihn sogleich zu mir!“ Wolf Dietrich fuhr mit der Rechten über die Stirne, als wollte er die unangenehmen Gedanken wegstreichen, doch gelang es ihm nicht, die Erregung zu bannen. Es erschien die aristokratische Gestalt des Kapitulars Johann Grafen von Lamberg in der Thür und erwies dem Fürsten tiefste Reverenz.

„Willkommen, Freund, auf Hohenwerfen! Salve!“ rief Wolf Dietrich und schritt dem Kapitular entgegen.

„Euer Hochfürstliche Gnaden wollen die Störung permittieren, ich komme in dringlicher Angelegenheit!“

„Nochmals willkommen, Freund! Und gleich sei beigefüget, daß Lamberg kommt mir sehr gelegen!“

Nach herzlicher Begrüßung, die auf vertraute Freundschaft schließen ließ, wenngleich der Kapitular die höfisch zeremoniellen Formen, besonders in der Titulatur streng beobachtete, nahmen beide Herren im Erker Platz, wohin der Fürst Erfrischungen für seinen Gast schaffen ließ.

Nach dem Willkommstrunk sprach Wolf Dietrich: „Lamberg, du kommst wie gerufen und sollst ein traulich Wort mir sagen, ehe ich zum Strafgericht schreite über einen Vermessenen!“

Der Kapitular blickte auf, sein forschender Blick suchte im unruhig flackernden Auge des fürstlichen Freundes zu lesen.

Rasch erzählte Wolf Dietrich den Auftritt, wobei sein Antlitz sich umdüsterte und die Stimme grollte wie der Donner in schwüler Gewitternacht.

„Ein Affront, den ich zu rächen wissen werde! Der tiefste Kerker sei zu gut für den Vermessenen, sein Leben sei verwirkt!“

Tiefernst war Lambergs Gesichtsausdruck geworden. Für einen Augenblick herrschte beklemmendes Schweigen im hohen Gemache. Dann legte der Kapitular seine Hand auf die Rechte des Fürsten, wie wenn er damit beruhigen wollte, und erwiderte: „Hochfürstliche Gnaden wollen in dem tiefbedauerlichen Falle absehen von der Beleidigung der Person des Fürsten und den Auftritt nur betrachten vom Standpunkt des hochwürdigsten Erzbischofs!“

„Wie? Was willst du damit sagen? Ist deiner Rede Absicht, einem Bauernpfarrer das Recht zu vindizieren, seinen Bischof zurecht zu weisen?!“

„Mit nichten, Hochfürstliche Gnaden, keineswegs! Es giebt kein solches Recht, es kann ergo auch nicht vindiziert werden. Immerhin besteht die Möglichkeit, sie ist durch den beklagenswerten Vorfall ja erwiesen, daß in Ekstase ein Priester Worte des Tadels richtet an seinen höchsten Vorgesetzten, in Ekstase, im Glauben, Recht zu thun, so er Sünde erblickt im Wandel seines Bischofs.“

„Du, mein Freund, ein Lamberg sagt dergleichen mir?“ rief vorwurfsvoll der Fürst.

„Mit nichten ist es meine Absicht, des gnädigsten Fürsten Thun und Wandel irgend einer Kritik zu unterziehen. Was ich aber in schuldiger Ehrfurcht unterlasse, thun andere mit desto größerem Freimut. Der Werfener Pfarrer wird niemals zu exkulpieren sein; was er sprach, war nicht an den Fürsten, war an den Bischof gerichtet, und nach dieser Rechtslage dürfte der Fall zu erledigen sein.“

„So soll ich mir als Archiepiscopus dergleichen Infamien gefallen lassen? Lamberg, du kennst einen Raittenau schlecht, sehr schlecht!“

„Ich kenne meinen gnädigsten Herrn seit manchem Jahr, aus Zeiten fröhlicher Jugend wie noch her vom ewigen Rom. Wollen mir Euer Hochfürstliche Gnaden verwarten, sprech' ich offen aus in memoriam juventutis: Ein Presbyter von tadellosem Lebenswandel, korrekt nach Pflicht und Vorschrift amtierend, dazu vielleicht ein Fanatiker, kann vergessen die Kluft, so bestehet zwischen Erzbischof und Landpfarrer, kann in Ekstase eine Cölibatsverletzung für ein Verbrechen halten, dessen Größe den Verstand verwirrt. Getrübten Sinnes, doch ehrlichen Herzens dabei, läßt sich der Fanatiker hinreißen, am höchsten Vorgesetzten das zu tadeln, was am Amtsbruder er für die gleiche Sünde, für Verbrechen wider die Kirche hält!“

„Bedenke, Freund, der Tollgewordene schrie das vor versammeltem Hof, in meiner Gegenwart, er schrie es in Salomens Ohren!“

„Gnädigster Herr! Übet Milde! Ein Bauernpfarrer im Gebirge weiß nichts von höfischen Sitten, auch fehlt zumeist Gefühl und Takt. Der Mann meinte es ehrlich, sprach es grob, beleidigte zarte Ohren und holde Weiblichkeit. Den Fürsten kann er nicht beleidigen….“

„Und den Erzbischof?“

„Auch den nicht! Will der gnädigste Herr aber strafen den Vermessenen, so möge eine Erwägung Platz greifen: Einwandfrei ist die Anwesenheit einer Herzensdame nicht im Hause eines Kirchenfürsten!“

„So mißbilligt ein Lamberg meine Wahl….?“

„Ich habe nichts zu genehmigen, nichts zu mißbilligen. Ich bitte nur, jener Erwägung eine kleine Beachtung zu gönnen, sie wird wohlthätig wirken beim Ausmaß der Strafe!“

Wolf Dietrich hatte sich beruhigt; er schwieg eine Weile und blickte durchs Fenster hinaus in die Thalung. Dann sprach er: „Ja, so spricht ein wahrer, trauter Freund und Edelmann! Den Vermessenen laufen zu lassen, fällt mir schwer, doch will ich ihm die Strafe schenken, wasmaßen ich Salome behalte, und wenn der ganze Klerus dagegen geifert.“

„So ist es unerschütterlicher Wille?“

„Ja! Und – Dir will ich's anvertrauen – erst heute wieder bat meines Herzens Königin, zu festigen den Lebensbund auf legitime Weise!“

„Nunquam!“

„Wie?“

„Niemals! Ich bitte Euer Hochfürstliche Gnaden, diesen Schritt niemals zu thun!“

„Perchè?“

„Darf ich ehrlich, offen meiner Meinung Ausdruck geben?“

„Ich bitte dich darum, mein Freund!“

„Lebt mit Salome, gnädiger Herr, stellt die Dame an die Spitze Eures Hofes, erhebt sie zur Fürstin, wie Ihr wollt, nur weist den Gedanken an eine kirchliche Trauung weit von Euch und immer!“

Stolz erwiderte Wolf Dietrich: „Ich bin der Fürst und Herr des Landes! Weit und mächtig sind meine Beziehungen zu Rom! Der Papst, von meinem Ohm gebeten, wird Dispens wohl ad hoc erteilen! Groß ist die exceptio, ich geb' es willig zu, die Welt hat solche Ausnahme noch nicht erlebt! Bin ich aber nicht ein Fürst, dem man eine Ausnahme und sei es die größte, kann gestatten?“

„Ein Fürst zum Glück und Wohl des Landes, ein Fürst, um den Salzburg man beneiden kann! Gleichwohl rat' ich Euch, ich fleh' Euch an: Verzichtet auf das ehlich Band!“

„Du kennst sie nicht, die süße, herrliche Salome! Mir schneidet ins Herz ihr demütig Bitten um Legitimität des Bundes! Der letzte Kurat in weltverschlagener Einöd' hat ein Weib, und Rom ist darob nicht zu Grund gegangen, die Welt steht noch und an der Spitze der Christenheit der Papst – sollt' mir verwehrt sein, was dem Geringsten meiner Untergebenen verstattet ist —?“

„Verstattet ist es Keinem, und Rom mißbilligt jede Priesterehe! Wären nicht so tief gesunken die Sitten, verderbt die Zeiten, verwahrlost der Priesterstand unserer Tage, es gäbe keine Cölibatsverletzung, wie sie beklagenswert ist eingerissen auch in Salzburgs Klerus. Wenn Rom, unerörtert bleiben die Motive, duldet solche offenbare Verletzung kirchlicher und päpstlicher Gebote, so kommt solche Duldung niemals gleich einer Genehmigung, man darf selbst von Toleranz nicht sprechen! Aufgabe der Kirchenfürsten unserer Zeit ist Purifikation des Priesterstandes, die restauratio religionis! Auch Euch, gnädigster Herr, obliegt solche Aufgabe! Wie wollt Ihr sie lösen, wenn eine Ehe wider päpstliches Gebot Euch die Hände bindet, Euch notgedrungen in den Verdacht des Luthertumes bringet?!“

„Bist du nicht päpstlicher denn der Papst, Lamberg?“

„Nein, gnädiger Herr und Fürst! Lebt nach Gefallen mit Salome, die Mitwelt wird zu entschuldigen wissen diesen Schritt ob der unvergleichlichen Schönheit Eurer Dame; lebt gleich wie im kirchlich eingesegneten Bund, doch bleibt ledig! Höret nicht auf Weiberbitten, achtet nicht der Thränen! Der Kirchenfürst hat höhere Pflichten! Denkt an Bayern, Kaiser und Papst!“

Wieder ward Wolf Dietrich nachdenklich, die beredten Worte des vertrauten Freundes schienen auf ihn Eindruck zu machen. Doch reizte ihn der Hinweis auf Bayern und den Kaiser zu einer Erwiderung: „Was kümmert mich der Bayer, was der Kaiser!“

„Nicht viel, ich geb' es willig zu! Doch Nachbar bleibt der Bayer, und ein gut Einvernehmen ist zu preisen, solang' es eben geht! An Friktionen, mein' ich unterthänigst, wird es niemals fehlen! Und über des Kaisers Kopf hinweg wird auch der stolzeste Fürst nicht schreiten können!“

„Du wirst kühn, Freund! Ein Notar des Kaisers kann kaum anders reden!“

„Verzeiht das ehrlich off'ne Wort, gnädiger Fürst und Herr! Ich sprach als Freund, der zu sein mich hoch beglückt, und Freundespflicht ist es, zu gegebener Zeit ein offen Wort zu reden!“

„Gut denn! Es sollen deine Worte Beachtung finden, so ich kann! Was aber sag' ich nur Salome, so sie wieder fleht in rührend süßer Weise?“

„Vertröstet auf eine bessere Zeit, verweist auf Rom und die Schwierigkeit der Dispenserlangung! Zeit gewonnen, alles gewonnen!“

„Du kennst Salome nicht und ihr süßes Bitten!“

„Wie käm' der Unterthan zu solchem Glücke!“

„Ja, ein irdisch Glück ist mir geworden, ein traumhaft Glück! Und manchmal will der Gedanke mich beschleichen, als sollt' ich dereinst büßen für die Wonne des profanen Lebens!“

„Noch lebt mein gnädiger Herr im Glück und in der Blüte! Sorgen genug wird bringen das Alter! Alles zu seiner Zeit! – Doch wenn Hochfürstliche Gnaden verstatten, möcht' ich erwähnen der Angelegenheit, die mich veranlaßt hat, so schnell es ging, zum gnädigen Fürsten zu eilen!“

„Was soll es sein?“

„Dr. Lueger, in Steuersachen Rat bei fürstlicher Hofkammer, bat mich, die Meldung für ihn, den Vielbeschäftigten, zu übernehmen, daß Salzburgs Bürgerschaft revoltieren will ob der neuen Steuer auf jeglichen Wein!“

„Sollen dankbar sein, daß ich den Saufteufel ihnen fasse!“

„Und dann ist Dr. Lueger der Meinung, es werde die neue Besteuerung des Adels wie des höheren Klerus und der Klöster sich nicht durchführen lassen. Es regne Proteste in die Hofkammer, man wisse sich nimmer zu helfen.“

„Lueger soll nur fest bleiben, ich will die neue Steuer durchgeführt sehen, sie sollen nur zahlen! Auf das Gekreisch geb' ich nichts! Wer zahlen soll, schreit immer! – Doch genug von solchen Dingen. Behagt es dir, liebwerter Freund, so nimm Quartier auf Hohenwerfen, und zum Abendbrot sehen wir uns wieder.“ Launig fügte Wolf Dietrich bei: „Graf Lamberg wird sich wohl nicht wie der Werfener Pfarrer scheuen, an meinem Tisch zu sitzen und Reverenz zu erweisen meiner – Fürstin?“

„Euer Hochfürstlichen Gnaden sag' ich submissesten Dank für sothane Einladung und werd' mich glücklich preisen, der gnädigen Gebieterin die Honneur bezeigen zu dürfen!“

„Das klingt fürwahr anders als die Werfener Melodei, ich danke dir, Lamberg, und nun auf Wiedersehen! Ich will Salome von deiner Ankunft verständigen!“

Nach kräftigem Handschlag verließ Wolf Dietrich das Gemach, und alsbald holte der Kämmerer den Kapitular ab, um ihm sein Zimmer in der stolzen Burg anzuweisen.

Pünktlich zur festgesetzten Stunde erschien auf Hohenwerfen der alte Kurat mit seinem Weibe von Skt. Jodok in der Einöde. Ein Greisenpaar, die dünnen Kopfhaare weiß, müde, abgehärmte Gestalten, gebrechlich, hinfällig. Der alte Kurat trug ein langes, verschabtes Gewand, einer Kutte ähnlich, das im Laufe der Jahre die Farbe völlig verloren hatte und schier fuchsig, verschossen geworden war. Und verwildert sah auch der Kopf des Einödgeistlichen aus, Wangen und Kinn umwuchert von weißem Bart, die Augenbrauen buschig und selbst aus den Nasenlöchern hingen Haarbüscheln hervor. Sanft und liebreich dagegen war des alten Priesters Blick, fromme Kinderaugen, und mild die Stimme, als der Einöder dem Burgvogt sagte, der Jodoker Kurat sei um diese Stunde befohlen vom hochwürdigsten Erzbischof.

4.Um die Mitte des 16. Jahrhunderts trat eine lebhafte Bewegung auf zur Spendung des Abendmahles unter zweierlei Gestalten. Hinrichtungen der Kelchforderer vermochten die kalixtinische Bewegung nicht völlig zu ersticken. Später gestattete der Papst auf dringendes Betreiben Bayerns und des Kaisers einigen Diözesen (auch Salzburg) den Empfang des Abendmahles unter zweierlei Gestalten in der Hoffnung, daß sich das (von lutherischen Prädikanten) aufgestachelte Volk wieder mehr der römischen Kirche anschließen werde. Die Bauern verlangten aber nun noch viel mehr und gaben ihren Forderungen durch Zusammenrottungen Nachdruck. Erzbischof Johann Jakob erließ ein strenges Mandat zur Bekämpfung des Aufruhrs ohne besonderen Erfolg; die Hoffnungen, welche man auf die Erlaubnis der Abendmahlspendung unter zweierlei Gestalten gesetzt hatte, bestätigten sich nicht, es wurde 1571 die Erlaubnis wieder zurückgezogen. Infolgedessen gährte es in den Landstädten Salzburgs gewaltig. Man brachte die Widerspenstigen durch Belehrung oder Gewalt teilweise zum Schweigen, Hartnäckige aber wurden unnachsichtig des Landes verwiesen. Trotzdem setzte sich die Reichung des Kelches, welche zweifellos von den Prädikanten begünstigt wurde, noch bis zur Regierungszeit Wolf Dietrichs fort. (Vergl. Maher-Deisinger, „Wolf Dietrich von Raitenau“ München 1886. Rieger.)
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