Kitabı oku: «Die Versuchung des Elias Holl», sayfa 3
Die zahlreichen Skizzen, einschließlich der Visierung, die den besten Entwurf zeichnerisch exakt darstellte, hatten mich Stunden gekostet. Die Uhr schlug bereits Mitternacht. Ich war müde, doch an Schlaf war jetzt nicht zu denken; mit der Visierung war es nicht getan. Sie war wohl recht hübsch anzusehen und würde die Ratsherren bestimmt überzeugen, mir aber noch nicht den Zuschlag für den Neubau garantieren. Das eigentliche Problem musste ich jetzt angehen: Wie löste ich es technisch, die Glocke von A nach B zu transportieren, sie vom alten Rathausturm abzunehmen und im neuen Obergeschoss des Perlachturms aufzuhängen? Wir hatten es bei der Glocke mit einem echten Koloss zu tun. Ich musste ein Gerüst für ein Zugwerk konstruieren, das dieser Aufgabe gerecht wurde. Ich zeichnete von neuem.
Als die Uhr fünf in der Früh schlug, hatte ich den letzten Zeichenstrich getan. Die Konstruktion des Gerüstes aus Eichenhölzern, verstärkt mit eingeblatteten Fuß- und Kopfbändern, würde die Aufgabe erfüllen. Ich hatte die Hölzer so großzügig dimensioniert, dass ich Gefahr ausschließen konnte – nicht auszudenken, wenn das Gerüst unter der Last der Glocke zusammenbräche und Umstehende erschlüge. Elias, dachte ich, denke nicht so etwas; schon Vater hatte mir, wenn ich Skepsis am Erfolg eines Vorhabens hegte, gesagt: »Der Zweifel vergiftet das Gemüt und sitzt dem Gelingen wie ein Alb im Nacken. Darum zweifle nicht!«
»Wenn es dennoch scheitert?«
»Dann hast du dich verschätzt, vertan, verrechnet, getäuscht. Das ist lediglich ein Zeichen, beim nächsten Mal besonnener zu sein und alles noch einmal zu prüfen, hörst du?«
»Aber ist es nicht der Zweifel, der mich alles wieder und wieder prüfen lässt, bis ich dem Vorhaben traue und ans Werk gehe?«
»Nein, es ist nicht der Zweifel. Es ist die Erfahrung!«
Auf weitere Diskussionen hatte Vater sich niemals eingelassen. Bis dato hatte ich seiner Meinung nie ganz zustimmen können. Obwohl ich weiß Gott über Erfahrung verfügte, ein schmaler Spalt Zweifel klaffte stets zwischen Hoffnung und Glauben.
Ich rollte Gerüst- und Glockenhausentwurf zusammen, steckte beide – mit ein paar verworfenen – in meinen Umhängeköcher, blies alle Kerzen aus, zog mir Winterrock und Mütze über und machte mich auf den Weg zu Remboldt. Es war halb sechs in der Früh und noch dunkel; zu Bett zu gehen lohnte sich nicht mehr, ich bekäme ohnehin vor Ungeduld kein Auge zu. Remboldt, so hoffte ich, würde wohl kein Langschläfer sein.
Wenig später klopfte ich an sein Tor. Mehrmals musste ich das tun und immer lauter, bis mir unter mäkelnden Worten Remboldts Haushilfe öffnete. Was um Himmels Willen in den Stadtwerkmeister gefahren sei, um diese Zeit Einlass zu erbitten? Es sei wichtig und dringend, gab ich ihr Bescheid und scheuchte sie, den Hausherren zu wecken: »Sag ihm, ich will ihm die Lösung präsentieren! Schick dich, dein Herr erwartet mich!«
Zwei Glockenschläge – eine geschlagene halbe Stunde – ließ Remboldt mich warten, bis er mich geschniegelt und parfümiert empfing. Angesäuert, dass er mich so lange hatte warten lassen, wo es mir doch glutheiß auf den Nägeln brannte, begrüßte ich ihn schnodderig: »Oh, im Talar, der Herr Stadtpfleger? Das hätte meinetwegen nicht Not getan.«
»Gemach, Holl. Euretwegen ist es nicht. Um acht ist Ratssitzung. Aber, was ist mit Euch? Wie seht Ihr aus? Ihr habt Ringe unter den Augen und Euer Haar steht wirr. Schickt sich das für den Stadtwerkmeister?«
Dass ich, die ganze Nacht durchgearbeitet, nichts gegessen, nichts getrunken, ihm wohl keinen erbaulichen Anblick, stattdessen einen starken Kontrast zu seinem herausgeputzten Ich in Amtstracht bot, spiegelte sich in seinem Gesicht. Als Zugeständnis fuhr ich mir zweimal durchs Haar, was nicht sehr ersprießlich sein mochte.
»Ich sehe aus, wie halt einer aussieht, den der Schlaf nicht holen kann, weil ihn der Erfindergeist umtreibt!«
Anders als er, der wohl in der Bettstatt selig geschnarcht und gefurzt hatte, hatte ich gearbeitet.
»Ihr könnt’s halt nicht lassen, Holl. Euch genügt’s nicht, von einer Idee eingenommen zu sein, sie beherrscht Euch geradezu, im wahrsten Sinne des Wortes, mit Haut und Haar.«
»So ist’s. Und ich bin nicht Gram darüber. Nur so lässt sich wahrhaft Großes leisten. Und dann schickt es sich auch für den Stadtwerkmeister, mal nicht wie aus dem Ei gepellt zu erscheinen.«
»Solange es Eure Arbeit ist und nicht Luzifer oder Weibervolk, die von Euch derart Besitz ergreifen, lass ich’s mir eingehen. Das nächste Mal dürft Ihr trotzdem ein wenig an Euch halten und mich wenigstens eine Stunde später aufsuchen.«
Remboldt hieß die Gehilfin das Feuer im Küchenofen anfachen. Wir begaben uns nach nebenan in die Stube. Remboldt entzündete zwei Talglichter und bot mir Platz an. Ich erzählte ihm von der einzig wahren Lösung, die Ratsglocke in den Perlachturm zu hängen. Dort sei sie in unmittelbarer Nähe des Rathauses. Das Umhängen ginge einher mit einer Aufstockung des Turmes, die wiederum dem Turm und damit der Stadt besseres Ansehen verschaffe, was letztlich ja unser Ansinnen sei. Remboldt war gespannt auf die Entwürfe.
»Also, Holl, ich bin bereit. Präsentiert!«
Ich zog alle Pläne aus dem Köcher, streckte Remboldt aber zuerst die verworfenen Skizzen entgegen. Ich wollte sehen, wie er reagierte. So ernst mir die Sache war, doch wie stets der offene Spalt des Zweifels in mir weilte, so flackerte immer auch ein Schelmesflämmchen in mir, das meist zur Unzeit sich anschickte aufzuglimmen. Vater hatte mir die Schelmereien mit Ohrfeigen auszutreiben versucht; es gehe nicht an, damit Unmut zu erregen, damit Leute zu vergrätzen und wiederum dadurch sogar Aufträge zu verlieren. Meine Streiche zu unterlassen, war eine der wenigen von Vaters Lehren, die ich nicht beherzigte. Mutter hatte meinen Witz immer schon an mir gemocht und mir geraten, diesen niemals zu verlieren, was auch kommen möge. Für diesen Rat war ich ihr immer dankbar.
Remboldt nahm mal diese, mal jene Skizze in die Hand, wiegte den Kopf, kratzte sich am Hals, wiegte den Kopf. Ich stand neben ihm, erwartungsvoll.
»Und?«
»Hm, … ich will Euch nicht zu nahe treten, Holl, aber … wie soll ich sagen?«
»Ich bin ganz Ohr!«
»Nun, … Ihr wisst, um was es geht. Wir wollten Großes schaffen.«
»Gewiss! Das hab ich wohl verstanden. Ich bin weder tumb noch taub.«
»Das hatte ich nie behauptet, nur …«
»Ist es Euch nicht gewagt genug? Zu sehr am Alten hängend?«
»Ja! Ja, Ihr sagt es! Es ist … verzeiht mir, wenn ich’s so offen … es ist … langweilig.«
»Langweilig? Was meint Ihr damit?«
Ich riss ihm die Entwürfe aus der Hand. »Meint Ihr einfallslos? Unschöpferisch? Oder alltäglich? Meint Ihr gar banal?«
»Holl! Meine Güte! Seid doch nicht gleich beleidigt! Sie sind … na ja, nicht schlecht, Eure Entwürfe. Aber dafür, dass Ihr Euch die ganze Nacht um die Ohren geschlagen habt …«
»Ja? Was?«
»… hätte ich etwas anderes von Euch erwartet. Warum habt Ihr nicht etwas mehr gemacht?«
»›Etwas mehr‹? Was soll das heißen, ›etwas mehr‹? Vielleicht könnt Ihr Euch ein wenig präziser …?«
Remboldt sah mich streng an. Ich hatte ihn an seinem zweiten wunden Punkt getroffen; so wie man sein Mitgefühl nicht überfordern durfte, durfte man seine Wortwahl nicht abwerten. Es war Zeit, mit dem Unfug aufzuhören.
»Werter Remboldt, Ihr habt recht gesprochen! Ganz und gar recht!«
Remboldt merkte auf.
»Ein elender Stümper wäre ich, hätte ich nichts anderes als das da zuwege gebracht, ein Nichtskönner und Lump, der mit Schimpf und Schande davongejagt gehört!«
Remboldt schürzte die Lippen, ich breitete die gut armlange Visierung aus.
»Seht her! So hab ich’s mir gedacht: Ein Oktogon, mit dorischen Säulen. Mit Zwiebelkuppel, goldenem Knopf und ganz oben die Stadtgöttin Circe!«
Remboldt stand auf und beugte sich über die Visierung. Er stellte die Talglichter noch näher heran und nickte. Es schien mir ein bestätigendes Nicken. Nachdem er eine gute Weile lang die Visierung studiert hatte und sich erneut am haarlosen Hinterkopf gekratzt, setzte er sich wieder in seinen Stuhl und sah mich mit altväterlicher Strenge an.
»Holl, Ihr verdammter Hurenbock!«
Ich schluckte. Solche Worte hatte er mir gegenüber noch nie geäußert.
»Verzeihung?«
Er blinzelte, seine Lippen verzogen sich zu einem Schmunzeln, die Stimme kam gelassen. »Ihr habt mich genarrt.«
Jetzt wiegte ich den Kopf. »Ja, ich geb’s zu. Gönnt mir den kleinen Spaß; quasi als kleine Entschädigung dafür, dass ich die ganze Nacht daran geackert habe. Doch jetzt im Ernst, was sagt Ihr?«
Remboldt erhob sich, strich sich über den Pelzbesatz seines Talars, ging ein paar Schritte durch die Stube und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, so wie es Höschel meistens tat, wenn er mir in der Bibliothek einen Vortrag hielt.
»Holl, Ihr seid ein fähiger Mann! Ihr habt Großes geschaffen! Ihr seid ein wahrer Schöpfergeist!«
Ich wuchs.
»Ihr habt das Werk Eures Vaters nicht nur ehrenvoll vertreten und weitergeführt, …«
Ich wuchs mit jedem Wort seines Lobes. Schultern und Kinn nahm ich nach hinten, die Brust schob ich nach vorn.
»… Ihr seid weit über sein Können hinausgewachsen!«
Meine Haltung schwoll zu aristokratischen Ausmaßen an. Der schwere und edle Lehnstuhl, in dem ich Platz genommen hatte, schien durch meine erhabene Präsenz zu einem schäbigen kleinen Küchenstuhl geschwunden, die windigen Lehnen, auf denen meine herrschenden Hände ruhten, drohten unter meinem raschen Anwachsen wie dünne Holzleisten zusammenzubrechen.
»Nur, Holl, … hier … es tut mir aufrichtig Leid, aber … hier …«
Er schüttelte den Kopf, wie ich Remboldt ihn selten hatte schütteln sehen, was mich ganz kribbelig machte. Herrgott nochmal, Remboldt, kommt auf den Punkt!
»… habt Ihr … kläglich … versagt!«
»Aber …«
»Hörte ich vorhin nicht von Euch selbst, Heintz und Kager seien bei den Loggiaentwürfen über das Ziel hinausgeschossen? Sind deren Entwürfe nicht von allen – bis auf ein paar Träumer – im Rat abgelehnt worden?«
Die Brust fiel mir ein.
»Das gleiche wird Euch hiermit passieren! Es ist viel zu pompös!«
Das Kinn rutschte nach vorn, die Schultern sackten herab. Remboldts Worte trafen mich wie Faustschläge in die Magengrube, dennoch gab ich Widerstand.
»Pompös? Was in aller Welt soll da pompös sein? Die Verzierungen sind schlicht und wohlproportioniert! Ich habe beim Wertachbrucker Tor und bei Sankt Anna nichts anderes getan. Ihr findet dort ebenfalls ein Oktogon mit Kapitellen, Pilastern und …«
»Holl! Wir wollen Ehrfurcht wecken und nicht Spöttern mit einem muselmanisch anmutenden Gebetsturm die Hand reichen! Ihr werft mich aus dem Bett mitten in der Nacht, um mir so etwas zu präsentieren? Das soll die Lösung sein? Ein freistehender Turm von dieser Höhe, ohne ein starkes Schiff an das er sich anlehnen kann, wie bei den Kathedralen?«
»Aber im Welschland findet Ihr viele solcher freistehenden Türme. Sie heißen dort Campanile und bis jetzt …«
»Ich bin des Welschen mächtig! Ich kenne das Wort für Glockenturm.«
»… ist noch keiner umgekippt oder zusammengebrochen!«
»Als ob ausgerechnet Ihr das wüsstet. Glaubt Ihr, wenn sich so ein Trauerspiel ereignete, man es Euch sogleich zugetragen hätte? Kommt da ein Vöglein geflogen und pfeift es Euch?«
Ich schrumpfte mit jedem Wort seines Tadels und versuchte dennoch weiter Widerstand zu leisten.
»Nachrichten aus dem Welschland erreichen uns per Kurier in drei Tagen. Sollte ein Turm einstürzen, sind wir Architekten es, die es als erste erfahren.«
»Das mag sein oder auch nicht! Hier geht es einzig um Euren Größenwahn und was Missliches daraus erwachsen ist! Schmeißt Euren Entwurf ins Feuer! Er ist lächerlich. Wir wollen heroische Präsenz und nicht welsche Verspieltheit! In welchem Anflug von Kindslaune habt Ihr das zusammengeschustert?«
Ich war zum Gnomus geschrumpft. Ein bucklig Männlein, mit Augenringen und Struwelhaar, gezeichnet von einer am Reißbrett durchkämpften Nacht, geschmäht vom obersten Ratsherrn, saß da, verloren in einem riesigen Thron, die kleinen Fingerchen weißgekrampft in die Lehnen, weit wie Haussparren, und verzog die Lippen zu einem einzigen Strich. Remboldt stand vor mir; ein Riese mit Glutschlieren in den kürbisgroßen Augen und einem geifernden Maul, die Zähne gefletscht – ganz wie früher der Vater, der mich als kleiner Bub auf der Baustelle zusammengestaucht hatte. Wir sahen uns an. Zwei Blicke – ein eisiger, ein verstörter – schossen aufeinander zu, trafen sich mitten im Raum, verschlangen einander und lösten sich auf. Schweigen, durchwoben vom Prasseln und Knacken des Ofenfeuers, lag wie dichter Tüll über uns. Das Atmen fiel mir schwer.
»Hahaha! Zu köstlich! Einfach zu köstlich! Holl, Ihr solltet Euch sehen!« Remboldt klatschte sich auf die Schenkel, seine Augen blitzten. »Euer Anblick … Mir fehlen die Worte!«
Augenblicklich richtete ich mich auf.
»Ich verstehe nicht.«
»Holl! Ich hab’s Euch heimgezahlt! Und nicht schlecht, wie es scheint. Das kommt davon, wenn man den guten alten Remboldt narrt.«
Er ging auf mich zu, räusperte sich und nahm Haltung an. »Verzeiht mir die kleine Komödie, aber es musste sein. Ich hoffe, Ihr gönnt mir ebenfalls die Revanche?«
Ich nickte, noch immer betreten.
In bester Landsknechtsmanier klopfte Remboldt mir auf die Schulter. »Jetzt sind wir quitt, Holl. Reicht mir die Hand!«
Ich stand auf und nahm die seinige entgegen. Beherzt griff er zu. »Und jetzt mal ohne Schmarrn: Herzlichen Glückwunsch! Euer Entwurf ist perfekt! Damit krieg ich alle im Rat.«
»Ich habe noch einen zweiten gemacht, vom Ger…«
»Nein, Holl, lasst ab! Ein zweiter tut nicht Not. Ihr habt Eure Arbeit getan. Geht nach Hause und ruht Euch aus. Jetzt bin ich an der Reihe. Und ich versprech’s Euch: In drei Tagen habt Ihr den Zuschlag fürs neue Rathaus. Mein Ehrenwort!«
Ich bedankte mich, rollte Skizzen und Gerüstplan säuberlich zusammen, steckte sie zurück in den Köcher und schwang ihn um die Schulter.
Remboldt brachte mich an die Tür und hob die Hand zum Abschied. »In drei Tagen, Holl! Und grüßt mir Eure Frau.«
Als ich den ersten Schritt auf die Gasse gesetzt hatte, rief er mir hinterher: »Ach, Holl! Augsburgs Stadtgöttin heißt Cisa, nicht Circe!«
Ich hob die Brauen. »Hatte ich das nicht gesagt?«
Remboldt schüttelte den Kopf und verschwand im Portal.
Den Blick starr aufs eingeschneite Pflaster gerichtet, schritt ich in Gedanken an Remboldts groteske Inszenierung nach Hause. Ich hatte ihn ein wenig gefoppt, schon, eine harmlose Schelmerei; aber er hatte es mir doppelt, ja dreifach retourniert, der Hund, und ich war ihm wie ein Lehrbub auf den Leim gegangen, Wie hochnotpeinlich. Vielleicht hatte Vater ja doch Recht gehabt? Ich hatte, so verblüfft wie ich war, versäumt, Remboldt zu sagen, dass das unter uns zu bleiben hatte. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass er selbst so viel Anstand bewahrte, es nicht beim Ratstreffen zum Besten zu geben. Die Chancen standen schlecht; Remboldt wollte stets brillieren, da war es ihm im Grunde einerlei, wer dafür herhalten musste. Und hatte ich tatsächlich Circe gesagt? Das fiel mir schwer zu glauben, ich konnte doch wohl unsere Stadtgöttin und die griechische Zauberin auseinanderhalten. Egal, jetzt zählte nur eines: Remboldt hatte meine Lösung akzeptiert, mehr noch, er war begeistert von ihr! Die Arbeit hatte sich gelohnt! Eine Nacht! Nur eine gottgefällige Nacht konzentrierter Arbeit, gebettet in Fleiß und Ausdauer, hatte ich gebraucht für einen entscheidenden Schritt: Das neue Rathaus! In drei Tagen schon würde ich den Auftrag erteilt bekommen und endlich den lang ersehnten, größten und schönsten Bau meiner Karriere schaffen. Das musste ich unverzüglich Rosina erzählen!
Von Euphorie getragen, eilte ich die Treppe nach oben zur Wohnstube. Ich durfte Rosina keinen Moment länger warten lassen. Die freudige Nachricht würde ihr mithelfen, einen Teil der verlorenen Kräfte zurückzugewinnen.
Adelgund wies mich an der Zimmertür zum Wochenbett zurück. »Geht nicht hinein. Eure Frau ist müde.«
»Aber ich muss ihr Wichtiges erzählen.«
»Nein, Meister Holl. Ich bin froh, dass sie ihren Teller Suppe gegessen – und behalten! – hat. Sie soll jetzt schlafen.«
»Dann schläft sie eben ein paar Minuten später.«
»Habt Ihr schon vergessen, was Doktor Häberlin gesagt hat? Ruhe ist die oberste Pflicht! Erzählt es ihr morgen oder besser erst in ein paar Tagen.«
»Dann ist es keine Neuigkeit mehr.«
»Für Euch nicht, aber für jeden anderen, der nicht davon weiß, schon. Es gibt sogar ein Wort dafür … wie heißt es nur? Der Doktor spricht immer davon.«
»Ich weiß nicht, was du meinst.«
»Na, gerade hab ich es gesagt, für Euch ist es jetzt ganz neu und für Eure Frau erst, wenn Ihr es ihr erzählt. Es ist also beides neu, nur jedes Mal anders.«
»Ach so, du meinst ›relativ‹.«
»Ja, rellatief, so sagt der Doktor immer. ›Alles ist rellatief.‹«
Ich fühlte, wie die Freude in Enttäuschung umschlug; wem, wenn nicht meinem holden Eheweib sollte ich die gute Nachricht antragen? Sie war immer die erste, der ich erzählte, wenn sich etwas Neues ergeben hatte. Aber ich verstand auch Adelgund, die gute Seele. Wie war ich froh, sie im Haus zu haben. Wenn sie nicht hier wäre … Gott im Himmel … nicht auszudenken.
»Meine Zeit hier geht zu Ende, Meister Holl. Habt Ihr schon eine Haushilfe gefunden?«
»Nein, leider nicht. Deine Empfehlungen entpuppten sich als Reinfall. Ich muss weitersuchen. Kannst du nicht noch ein paar Tage bleiben?«
»Ich glaube nicht. Doktor Häberlin braucht mich.«
Ich senkte den Kopf. Ich hatte die Tage verstreichen lassen, ohne mich auf die Suche nach einem Kindermädchen zu begeben. Stattdessen hatte ich von morgens bis abends meine Zeit im Atelier, im Amt und auf den Baustellen zugebracht.
»Kopf hoch, Meister Holl. Drei Tage bin ich noch hier. Bis dahin könnt Ihr eine finden.«
Ich nickte und dachte an Remboldts Äußerungen über die schlechten Chancen. Doch gänzlich Unrecht hatte Adelgund nicht.
Als Adelgund aus dem Haus war – sie musste zum Eiermarkt –, ging ich zur Wochenstube. Ich öffnete eine Handbreit die Tür, schaute durch den Spalt und sah Rosina schlafen. Ich schlich mich ins Zimmer, setzte mich an ihr Bett und betrachtete schweigend ihr Gesicht. Es war etwas Farbe in ihre Wangen zurückgekehrt, und das Grau um die Augen würde wohl auch bald verschwinden. Ich fuhr mit der Hand unter die Decke und hielt die ihrige. Sie fühlte sich schon viel wärmer an. Das machte mich glücklich.
8 Angewärmtes, dunkles Bier
9 Zum Vergleich: Der Wochenlohn eines normalen Maurermeisters betrug einen bis anderthalb Gulden
10 Bramantes Palazzo Caprini und Palladios Palazzo Civena
11 Damalige Bezeichnung für gotisch
12 Lat.: Verträge sind einzuhalten
13 1 Zoll = in Bayern circa 2,5 cm; die Maße variierten regional. Die Wandstärke betrug demnach 45 cm
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Zum elften Mal überpinselte Matthias den Vorhang des Freskos – eine Replik Raffaello Santis Sixtinischer Madonna –, das er auf die Westwand seines Ateliers übertragen hatte. Nur diese Wand war für das Kunstwerk der geeignete Ort, selbst wenn er dafür den Kamin hatte verlegen müssen. Die Westwand wurde an klaren Morgen von der Sonne durch die beiden großen gegenüberliegenden Fenster so kraftvoll beschienen, dass dies dem Gemälde eine noch gewaltigere Dominanz verlieh. Ursprünglich hätte er das Fresko schon letzten Monat vollendet haben wollen; sein klerikaler Förderer Matthäus Rader, wie dessen Vertrauter Caspar Scioppius und ein holländischer Gelehrter namens Corvin van Cron, den sie als Begleitung angekündigt hatten, brannten darauf, es endlich in Augenschein nehmen zu dürfen. Sie hatten aber auch Verständnis gezeigt dafür, dass er es ihnen nicht präsentieren mochte, bevor er nicht selbst vollständig damit zufrieden wäre. Ende Februar, hatte er ihnen versichert, dürften sie exklusiv zur Enthüllung erscheinen. Er war schon eine Woche überfällig. Die Einladung lag geschrieben auf dem Tisch, nur das genaue Datum fehlte noch:
… möchte ich hochlöblichen Herrschaften, den ehrwürdigen lieben Pater Matthäus Rader, Professor am Sankt Salvator Kollegium, den Philologen Caspar Scioppius und den Doktor der Theologie und Astronomie Corvin van Cron, gegenwärtig Gastdozent an der Theologischen Fakultät der Universität Dillingen, zur Enthüllung des Freskos Die Sixtinische Madonna am … in meinem Atelier des Domkapitels Auf unser Frauen Graben zwischen Dom und Frauentor gelegen, mit diesem Schreiben meine Einladung aussprechen.
Für leibliches Wohl an Speis und Trank ist gesorgt.
Mit hochachtungsvollem Gruß
Johann Matthias Kager, Kunst- und Freskenmaler in Augsburg
Augsburg, den 12. Februar 1614 AD
Matthias hatte sich ganz bewusst für eine Replik dieses Bildes und dieses namhaften welschen Meisters entschieden, nicht weil er sich von möglichen Assoziationen an seine ehemaligen Lehrer am Bayrischen Herzogshof Friedrich Sustris, Peter Candid und Hans Rottenhammer zu distanzieren suchte, und auch nicht, weil er unfähig gewesen wäre, eine eigene Komposition zu schaffen und eindrucksvoll zu inszenieren – sein Können hatte er im Grunde schon an den inneren Tortürmen und am Weberhaus bewiesen. Raffaels Sixtinische Madonna war überall bekannt und wurde wie keine zweite bewundert; gerade auch von denjenigen, die sich in den Schönen Künsten sachverständig glaubten, doch darin nicht wirklich wissend waren, geschweige denn technisch ausgebildet. Es gab außer Raffael genügend andere welsche Künstler, von Federico Barocci und Michelangelo Merisi da Caravaggio über Antonio da Correggio bis zu Marietta Robusti, Tintorettos ältester Tochter, deren Kompositionen einer Sacra Conversazione14 der des Raffaels an Ausdruckskraft und ikonografischer Brillanz sehr wohl das Wasser reichen konnten. Raffael jedoch hob sich von ihnen durch wenige untypische Stilmittel ab. Ob das der Grund war, weshalb sich alle Welt um ihn und seine Sixtinische Madonna scherte, darüber konnte Matthias nur mutmaßen. Allein die außerordentliche Wertschätzung, die man dem Maler entgegen brachte, war Matthias’ Grund, sich dieses berühmten Werks als Vorlage für seine Replik zu bedienen, und damit seinen Stand als Augsburger Kunstmaler auf einen festen Sockel zu stellen, mehr noch, von diesem Sockel aus endlich zum hiesigen Mäzenat vorzudringen und die Chance zu erhalten, zum offiziellen Stadtmaler ernannt zu werden – Hans Müller, der jetzige, wurde diesem Titel nicht mehr gerecht; sein Augenlicht war schwach geworden und seine Hand zitterte, letztlich malte er grauenhaftes Zeug, und Matthias fragte sich immer wieder, wie lange Protektion allein den alten Mann noch in diesem Amt halten mochte. Matthias wusste um die Gunst der Protektion – dass er und seine Frau Ibia so zügig das Augsburger Bürger- und er zudem das Handwerksrecht erhalten hatten, als sie vor elf Jahren von München hierher übergesiedelt waren, war einzig einem entsprechenden Schreiben Herzog Wilhelms15 zu verdanken. Mit dem Ausscheiden aus den dortigen Diensten hatte Matthias diese Quelle der Förderung versiegen lassen. Nicht nur Hans Müller hatte seine Karriere gedrosselt, ärger noch war ihm Joseph Heintz im Weg gestanden. Der hatte sich seinerzeit dermaßen geschickt mit den höheren Augsburger Kreisen verwoben, dass es für Matthias ein Schweres gewesen war, auch ein Schläufchen des Geklüngelteppichs zu erheischen. Das berechnende sich Infiltrieren in den Elitärfilz war dem Basler Meister besser als Matthias gelungen, nicht nur, weil er älter an Jahren gewesen war, über mehr Berufserfahrung verfügte und einiges länger in Augsburg weilte, sondern weil er es bravourös beherrscht hatte, der oberen Eitelkeit ergebenster Diener zu sein. Erst nach Heintz’ Tod, durch Garbs Gunst und dank Raders Fürsprache war Matthias ein allmählicher, doch für sein Empfinden beschämend langsamer Aufstieg gelungen. Rottenhammer, ihm zu Münchner Zeiten noch voraus gewesen, hatte erst vier Jahre nach ihm das hiesige Bürgerrecht erhalten und war meist auswärtig beschäftigt; der bot keine Gefahr.
Matthias legte den Pinsel ab, rieb sich die Kniegelenke, hauchte sich in die Hände und schritt wieder zur Mitte des Ateliers, um das Fresko in seiner Ganzheit wahrzunehmen; das war der Tribut an großformatige Bildnisse, man musste in den vielen Stunden des Malens tausende Schritte hin- und hergehen, um Inaugenscheinnahme und anschließendes Fortfahren zu verbinden. Die Stimmungen der Gesichter des Figurenensembles waren ihm vortrefflich gelungen; die Fürsorge der Madonna, die Ängstlichkeit des Jesuskindes, die Erhabenheit der Heiligen Barbara und die Demut des Papstes Sixtus II., die Tiara abgesetzt, das schüttere Haupt entblößt. Nicht nur deren Physiognomie hatte er originalgetreu wiedergegeben, auch stand das Augenspiel der einzelnen Figuren der Vorlage in nichts nach; Madonna folgte dem Fingerzeig Sixtus II., während die Heilige Barbara auf die beiden Putten sah, die wiederum ihren Blick erwiderten. Stolz war er auch, die Farben aller Bildelemente selbst in kleinsten Nuancen getroffen zu haben: das elfenbeinige Sand im aus jungen Engelsköpfen bestehenden Himmel, das bernsteinerne Honiggold des päpstlichen Chormantels, das tintige Nachthimmelblau und scharlachrote Purpur des Madonnengewandes, und das moosige Waldlichtgrün des Vorhanges, der die Komposition zum oberen Rand hin geometrisch abschloss. Allein Verdruss bereiteten ihm immer noch die Faltenwürfe. Rottenhammer hatte ihn schon seinerzeit gelehrt, dass Gesichter einfach, Faltenwürfe jedoch am schwersten zu malen seien, und Recht hatte er bis heute behalten. Es half nichts; Matthias musste die ganze Kraft seines technischen Könnens in den Schlag der Falten legen und nicht eher ablassen, bis deren Ausführung dem Fresko genau den glanzvollen Rahmen schenkte, das es verdiente, aber auch brauchte, um Ehrfurcht bei seinen Betrachtern zu erwecken, die ihm nur dann weitere Gönnerschaft entgegenbrächten.
Die Zeit drängte. In sieben Tagen würde er die Enthüllung vornehmen, ein Unding, die drei Geladenen länger warten zu lassen. Er schritt zum Tisch, griff sich eine der zahlreichen Federn aus dem Becher, tunkte sie ins Tintenfass und setzte 13. März in die Einladung ein, die er noch heute abgeben würde. Somit zwang er sich, alles daran zu setzen, rechtzeitig mit der Freske fertig zu werden. Mit einem Ziehen in den Knien strebte er zurück an die Wand, nahm den Pinsel auf und machte sich an die dritte Falte von links des rechten Vorhangs.
»Matteo!« Ibia rief von draußen und trat wenige Augenblicke danach ins Atelier, den kleinen Matthias, ihren Sohn, im Arm.
»Gott, wie kalt es hier wieder ist! Man sieht jeden Atemhauch. Du wirst mich eines Tages noch unterm Malen zur Witwe machen und unseren kleinen Matteo zum Vaterlosen!«
Ibia schlug das Schultertuch übers rußschwarze Haar und drückte den Kleinen noch näher an die Brust. Schon öfters hatte Ibia Matthias vorgehalten, dass er nie einheize – der Ofen im Atelier fasste mehr Holz als der in der Wohnstube, und Scheite lagerten genügend draußen unter dem Verschlag –, doch stets vertieft in seine Arbeit, vergaß er es schlichtweg oder wollte sich nicht aus seinem schöpferischen Akt durch so etwas Banales wie heizen herausreißen lassen. Lieber fror er, als auch nur einen Moment eines kreativen Aktes – und das konnte manchmal nur ein einziger Pinselstrich sein – verlustig zu werden. Als Ibia für die Madonna seiner Replik Modell gestanden hatte – sie war das einzige lebende Modell, sonst malte er nach einer Vorlage, seinerzeit aus Rom mitgebracht –, war ihm der Ofen nur deshalb nicht erloschen, weil sie ihn immer wieder darauf hingewiesen hatte; so vertieft war er in ihr Gesicht gewesen, so verliebt in sie, die wie keine andere Frau aus dem Welschland der Sixtinischen Madonna glich. Am liebsten hätte er Madonnas braunem Haar unter dem ockerfarbenen Kopfschleier Ibias Schwarz gegeben, aber diesen Kunstfrevel zu begehen, traute er sich nicht, bei aller Liebe zur Fantasie und zu seiner Frau.
Matthias hielt inne und beobachtete, wie Ibia sich geschickt mit nur einer Hand am Ofen zu schaffen machte, während sie den Kleinen sicher mit der anderen weiter an die Brust drückte. Ihm gefielen ihre flinken Finger und ihre behänden Bewegungen; obwohl sie ihm manchmal Muße war, so war sie ihm mehr noch seine Muse. Um das Feuer zu entzünden, legte sie das in ein Tuch gehüllte Kind auf den Tisch, nahm es aber sogleich wieder in die Arme. Matthias ging auf die beiden zu und gab erst Ibia, dann seinem Söhnchen einen Kuss.
»Na, mein kleiner Scheißer!«
Der Bub strahlte. Das rührte Matthias, doch er ließ sich nichts anmerken. Er wollte nicht, dass seine Frau zu oft seine weiche Seite spürte. Sie liebte ihn der anderen Seite wegen.
»Gerade war ein Bote der Stadtpfleger da. Du sollst morgen um acht im Rathaus sein, der Geheime Rat trifft sich.«
»Du meist den Großen Rat, dem gehöre ich an. Dem Geheimen Rat werde ich es zeitlebens nicht.«
»Ich habe mich nicht verhört, der Bote sprach vom Geheimen Rat. Außerdem weiß ich sehr wohl den Unterschied, du hast ihn mir oft genug erklärt.«
»Was hat er noch gesagt?«
»Der Stadtwerkmeister habe das Problem mit der Ratsglocke gelöst. Sie käme in den Perlachturm. Jetzt könne man endlich ans Werk. Das könne für dich sehr interessant sein. Alles Weitere morgen.«
Der kleine Matthias fing zu schreien an.
»Er hat Hunger. Ich gehe wieder mit ihm hinüber.«
Ibia gab Matthias einen langen Kuss, rieb ihm dabei den Hosenlatz und hauchte ihm ins Ohr: »Der kleine Matthias will ein Geschwisterchen. Also komm bald.«
Sie trat aus der Tür. Bevor sie sie schloss, mahnte sie Matthias: »Leg Holz nach! Ich brauche einen gesunden Mann.«
Matthias wusch die Pinsel aus. Was er sonst mit Hingabe machte – er liebte es, zu sehen, wie die Farbe sich von den Borsten löste und im Wasser zu Schlieren verfloss –, tat er jetzt gedankenversunken; hatte Elias es tatsächlich geschafft. Wie oft war er Matthias in den Ohren gelegen damit, dass er nicht ablassen werde, bis die Entscheidung für das neue Rathaus falle. Das Geld säße locker für den Prunk, man verfüge über genügend; in ein paar Jahren könne das vorbei sein, hatte er gesagt und dabei die Prognosen des hiesigen Kalendermachers und Astronomen Georg Henisch zitiert; der sähe nichts Gutes für die Zukunft – Krieg, Pest und Hungersnöte sollten uns mehr denn je heimsuchen. Immer wieder schicke der Herrgott Zeichen, nur würden diese entweder nicht wahrgenommen oder wenn doch, als Schwarzmalerei, gar Hysterie abgetan oder komplett missachtet werden. So in Gedanken, schabte Matthias die restliche Farbe von der Palette und strich sie in die tönernen Gefäße, die er mit Korkdeckeln verschloss. Er war in guter Stimmung; die ferne Zukunft war zu weit weg, als dass sie ihn bekümmern mochte. Ihn trieb der Gedanke an die nahe Zukunft zur Freude – es sollte sich tatsächlich anschicken, dass er morgen bei der Sitzung des Geheimen Rats zugegen sein durfte. Das war noch nie der Fall gewesen. Wenn es in Augsburg darum ging, Visierungen für Fassaden neuer Bauwerke zu zeichnen, war er bislang einzig von Elias dazu beauftragt worden. Elias hatte ihm exakt bemaßte Skizzen überreicht, die er veredeln sollte. Wenn es fein und kunstvoll sein musste, hatte sich Elias immer an ihn gewandt. Nicht, dass Elias nicht auch etwas aufs Papier brachte; aber bei ihm war es ein totes Zeichnen, angewandte Geometrie mit Zirkel und Winkelmaß, da lebte nichts. Malerei war etwas anderes.