Kitabı oku: «Systemische Professionalität und Transaktionsanalyse», sayfa 3
Zum Schluss fragen wir Asterix, wie er die Beratungssituation einschätze und ob das Interesse der Beteiligten an einer beraterischen Begleitung eher zu- oder eher abgenommen habe. Er schätzt, dass beim Druiden und beim Häuptling das Interesse eher zugenommen habe. Bei ihm selbst sei eine Menge neuer Fragen entstanden, über die er erst nachdenken müsse. Obelix betrachte die ganze Sache vielleicht als nicht genügend handfest und er rechne eher damit, dass Obelix zunächst auf dem Nachhauseweg mehrfach laut vor sich hin murmelt: »Die spinnen, die systemischen Berater.« Obelix grient an dieser Stelle vor sich hin, zeigt sich aber nicht feindselig. Die anderen bestätigen in etwa die Einschätzung von Asterix und der Häuptling würde am liebsten sofort einen Beratungstermin für die nächste Woche ausmachen, was wir zunächst als Information für unsere Pausenbesprechung zur Kenntnis nehmen.
Dann fragen wir den Häuptling: »Angenommen, Verleger, Texter und Zeichner der Asterix-Geschichten hätten das heutige Beratungsgespräch mitverfolgt, wie glaubst du, würden sie darauf reagieren?« Die Frage löst zunächst Erstaunen aus, doch bestätigt der Druide diese Frage als wichtig, da die Existenz des Dorfes und die Möglichkeit, auch Beratung in Anspruch zu nehmen, von diesen Instanzen doch ganz wesentlich mitbestimmt würden. Der Häuptling zeigt sich unschlüssig, ob die genannten Herren nicht Angst kriegten, dass Heldengeschichten in der bisherigen Machart rar würden. Gleichzeitig gibt er zu bedenken, dass in letzter Zeit hier ohnehin nicht sehr viel Überzeugendes auf den Markt gekommen sei. Von daher könne er sich auch denken, dass diese Herren an zwar noch nicht geklärten, aber in der Luft liegenden neuen Entwicklungen interessiert seien. Ob für solche zukünftigen, vielleicht ganz andersartigen Geschichten dann ein entsprechender Absatzmarkt gefunden werden könne, sei allerdings eine offene Frage.
Abschließend fragen wir noch den Druiden: »Angenommen, es gäbe keine externen Berater, was würdest du vermuten, wie die Situation im Dorf in einem Jahr sich darstellen würde?« Der Druide erwartet, dass es wesentliche Änderungen gäbe, die vielleicht zeitweilig erhebliche Unruhe brächten, dass aber dann doch die hier Anwesenden zusammen mit den genannten anderen Kreisen im Dorf gute Ansätze für ein neues Kapitel der Dorfgemeinschaft gefunden hätten. Er vermutet, dass sowohl Asterix als auch Obelix als auch der Häuptling dann zu neuen Rollen gefunden hätten, in denen ihre auch bisher hochgeschätzten Talente in neuer schöpferischer Weise zum Einsatz kämen. Wir fragen den Druiden weiter, ob dabei Entwicklung in diesem Sinne eher diskret geschehen solle, während die Beteiligten sich gegenseitig eher ihre üblichen Beziehungen und Anschauungen bestätigen, oder ob es sinnvoller sei, die ohnehin bestehenden Entwicklungen auf der Verhaltensebene im gegenseitigen Austausch deutlich zu machen. Auf diese Frage zeigt er sich etwas irritiert und unentschlossen.
Wir kündigen nun eine Pause an, in der wir uns über unsere Einschätzung der Lage austauschen und einen Abschlusskommentar vorbereiten könnten und mit dessen Verlesung nach der Pause die Sitzung dann beendet sei.
Abschlusskommentar
Wir bedanken uns bei den vier Herren für das freimütige Gespräch und benennen, dass sie durch die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den hier aufgeworfenen Fragen zeigen, dass im Dorf Heldenmut und umsichtiges Prüfen in Form ganz neuer Möglichkeiten kombiniert werden können.
Wir möchten dem Häuptling eine besondere Anerkennung aussprechen und bitten ihn, dies in unserem Namen auch seiner Frau gegenüber zu tun. Wir respektieren sehr, dass sie als Ehepaar auf ihren häuslichen Frieden verzichteten, um Asterix und Obelix mit Beratungstätigkeit wenigstens so lange zu befassen, wie alle im Glauben verharrten, dass diese sonst ihre unbändigen Heldenkräfte gegeneinander richteten. Außerdem bitten wir, auch dem Fischhändler zu bestellen, dass wir zu würdigen wüssten, dass er auf einwandfreie Qualität seiner Fische verzichte und zu Lasten seines guten Namens die Kunden dazu einlade, mit ihm in heftige Streitereien zu verfallen, damit dann Asterix und Obelix als Spezialisten in Sachen Streit unabkömmlich seien.
Wir selbst hätten im heutigen Gespräch keine Anhaltspunkte dafür gefunden, dass Asterix und Obelix auf problematische Weise gegeneinander konkurrieren könnten, verstehen aber, dass diese Idee im Gesamtzusammenhang mit der bisherigen Politik der Imagebildung des Dorfes durchaus entstanden sein könnte. Wir hätten viel eher den Eindruck, dass Asterix und Obelix schon in der Vergangenheit durch sorgfältiges Zusammenspiel auf die Entfaltung ihrer Handelstalente zu Gunsten der Verfügbarkeit für die Dorfgemeinschaft verzichtet hätten. Auch heute hätten wir den Eindruck, dass sie in Abstimmung miteinander ihre Kräfte als Berater binden ließen und sich so eine Zeitlang in der Kultur des Dorfes im Hintergrund hielten, zumindest was tatkräftige Aktionen nach außen betreffe. Auch hätten sie durch eher zurückhaltende Schlichtung bei den Streitereien dem Druiden Argumentationshilfen für die Hinzuziehung externer Berater geleistet.
Im Moment erscheine es uns noch fast zu früh, die Streitereien und Schlichtungsversuche zu beenden, da wir nicht wüssten, ob es nicht hilfreich sei, die Aufmerksamkeit im Dorf zu binden, während die Anwesenden jeder für sich und gemeinsam die Möglichkeiten diskreter Demokratisierungsbestrebungen im Dorf eruieren und entsprechende Kontakte vertiefen könnten. Wir seien im Moment sogar unsicher, in welchem Maße die beobachtbaren Entwicklungstendenzen einander schon offen vor Augen geführt werden sollten. Oder ob es nicht sinnvoller wäre, auch hier deutlich die für andere gewohnten und verstehbaren Verhaltensweisen und Ansichten zu demonstrieren, während die neuen Entwicklungen im Schatten dieser Darstellungen dann ungestört heranreifen könnten.
Natürlich könnten wir uns vorstellen, dass es sowohl für den Häuptling als auch für unsere beiden Helden wichtig sein könnte, die Demokratiebereitschaft und Friedensfertigkeit von Lehrern, Elternbeiräten und ähnlichen gesellschaftlichen Kräften im Dorf dadurch auf die Probe zu stellen, dass sie sich bewähren müssten, obwohl sie mit deftigen und eher auf persönliches Heldentum bezogenen Verhaltensweisen der drei konfrontiert würden. Auch könnten speziell durch spektakuläre Aktionen von Asterix und Obelix die Römer doch noch einige Male daraufhin getestet werden, ob sie nicht doch für die alten Streitbarkeiten wiedergewonnen werden könnten, oder ob die Friedensinitiative bei den Römern ein Faktor geworden sei, mit dem man rechnen müsse und könne. Es könnten auf diese Weise auch durchaus noch einige Geschichten für die Imagewerbung des Dorfes bereitgestellt werden, bis der Häuptling sich mit dem Druiden und anderen im Dorf einerseits, wie auch mit der Abteilung für Imagewerbung und Absatz von Asterix-Heften andererseits soweit ins Benehmen gesetzt habe, dass man Ideen hätte, wie die sich abzeichnenden Kulturänderungen auch imagemäßig dargestellt werden könnten.
Da auf diese Weise im Dorf eine ganze Serie von untergründigen Klärungs- und Abstimmungsprozessen, von denen ein gewisser Anteil auch offensichtlich werden könne, bereits im Gange sei und noch anstehe, scheine es uns nicht sinnvoll, nun diesen Prozess durch eine zu frühe Vergabe eines weiteren Termins zu stören. Viel eher empfählen wir einen weiteren Konsultationstermin in ca. drei Monaten, an dem wir dann wieder eine gemeinsame Bestandsaufnahme der Entwicklungen im Dorf vornehmen könnten.
Im Moment könnten wir noch nicht beurteilen, ob die Anwesenden zu diesem Gespräch auch Vertreter anderer politischer Strömungen aus dem Dorf mitbringen sollten. Vielleicht könne es in einem Vierteljahr dafür noch zu früh sein, und wir bitten die Anwesenden, vor dem nächsten Beratungstermin gemeinsam darüber eine Entscheidung zu treffen. Ebenso bitten wir die Anwesenden, in einer gemeinsamen Sitzung darüber zu entscheiden, ob und wann ein weiterer Beratungstermin an unserem Institut gewünscht werde. Da wir an der Weiterentwicklung im Dorf auf jeden Fall Anteil nähmen, würden wir uns, falls wir nichts hören sollten, nach ca. einem Jahr von uns aus melden, um uns über den Stand der Dinge zu erkundigen. Wir danken ihnen für ihr Kommen und wünschen ihnen eine gute Heimreise.
2. DIE TRANSAKTIONSANALYSE
Unter dem Begriff »Transaktionsanalyse« oder kurz ›TA‹ versteht man meist ein Repertoire an psychologischen Erklärungskonzepten für menschliches Erleben und Verhalten.
Die Erklärungskonzepte der TA integrieren Ideen aus verschiedenen Bereichen der Psychologie auf eine kreative und pragmatische Weise. Sie wurden in den 50er- und 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts von dem Psychiater ERIC BERNE entworfen und von seinen Schülern in verschiedenen Bereichen weiterentwickelt.
BERNES Ausgangsinteresse waren seine Studien über Intuition und sein Bemühen, eine einfache, verständliche psychologische Sprache zu entwickeln. Diese Sprache sollte ermöglichen, konkret über intuitive Einschätzungen von menschlichem Erleben und Verhalten und über die darauf begründete Kommunikation zu sprechen. BERNE verwendete die Begriffe und Schemata der Transaktionsanalyse auch, um mit seinen Patienten über intuitive Bilder zu sprechen. Auch deshalb war es ihm ein Anliegen, TAKonzepte einfach, verständlich und lebensnah zu fassen.
Die Entwicklung der Transaktionsanalyse aus den Intuitionsstudien ist zusammengefasst und kommentiert in deutscher Sprache erschienen (BERNE 1991). Umfassende Darstellungen der Transaktionsanalyse bieten zahlreiche Lehrbücher. Daher wird in diesem Band auf eine repräsentative Darstellung der TA verzichtet und Inhaltskonzepte der TA nur insoweit behandelt, als sie der Darstellung der TA aus systemischer Sicht dienlich sind.
Eine ausführliche Auseinandersetzung mit den Konzepten der TA, wie ich sie 1986 und 1994 vorgelegt habe, steht dem wohl kleineren Kreis von Interessierten auf der Website www.systemische-professionalität.de kostenlos zur Verfügung.
Die hier dargestellten Grundkonzepte der systemischen Transaktionsanalyse gehen über die üblichen psychologischen Betrachtungen hinaus und sollen dazu beitragen, die Transaktionsanalyse aus dem Berufsverständnis der Psychotherapeuten herauszulösen.
Zunächst sollen jedoch psychologische Betrachtungen der Transaktionsanalyse mit ihren wichtigsten inhaltlichen Perspektiven erläutert werden.
Hierbei werden von den Konzepten der TA Kostproben geboten, die einen Eindruck von ihren Betrachtungsweisen und ihrem praktischen Nutzen vermitteln sollen.
TA-Konzepte beschäftigen sich mit Mustern des menschlichen Erlebens und Verhaltens, wie sie sich in Kommunikationssituationen, in der Gestaltung von Beziehungen und in der Lebensgestaltung ausdrücken. Es handelt sich also eher um ich-psychologische und kommunikations-psychologische Betrachtungsweisen. Von ihren Ursprüngen her ist die Transaktionsanalyse keine Tiefenpsychologie in dem Sinne, dass seelische Vorgänge und Zusammenhänge als Hintergrund der beobachtbaren Persönlichkeitsäußerungen und Kommunikationssituationen beschrieben werden. Doch gibt es heute zahlreiche Institute, die tiefenpsychologische und transaktionsanalytische Konzepte integrieren.
Wie der Name sagt, beschäftigen sich Transaktionsanalytiker viel mit der Analyse von Transaktionen. Eine Transaktion ist eine Kommunikationseinheit, die sich aus dem Auslöser durch einen Sender und der darauf bezogenen Reaktion eines Empfängers zusammensetzt. Über Transaktionen werden Botschaften aufgenommen und beantwortet. Damit sind – zumindest formal – die Elemente, aus denen letztlich alle transaktionsanalytischen Analysekombinationen zusammengesetzt sind, definiert. Für psychologische Betrachtungen werden zwischenmenschliche wie auch innerpersönliche Vorgänge in Begriffen von Transaktionen gefasst. Für die innere Kommunikation werden dabei interagierende Teilpersönlichkeiten angenommen.
Die Analyse von Transaktionen ist gleichzeitig ein wesentliches identitätsbildendes Merkmal für die TA. Der von SCHLEGEL (1987) bevorzugte Begriff »transaktionale Analyse«, macht deutlich, dass Analysen anhand von Transaktionen dargestellt und belegt werden. Die Analysen sind jedoch nicht auf menschliche Kommunikation beschränkt. Sie beschäftigen sich z.B. auch mit personeninterner Organisation oder mit dem Rollengefüge in einer Organisation. Doch wird dies meist auf die kommunikative Verwirklichung durch Transaktionen bezogen.
Die TA steht einerseits in der Tradition der Psychoanalyse und der an ihr orientierten entwicklungspsychologischen Schulen. Daher sind Betrachtungsweisen, bei denen gegenwärtige Erlebens- und Verhaltensweisen vor dem Hintergrund kindlicher Entwicklungen gesehen werden, auch bei Transaktionsanalytikern zumindest im psychotherapeutischen Bereich üblich. Lernvorgänge in der Vergangenheit eines Menschen werden als maßgeblich für das Verständnis seines Erlebens und Verhaltens in der Gegenwart betrachtet. Andererseits steht TA in der Tradition der Sozialpsychiatrie und der kybernetischen Kommunikationslehre. Unabhängig von der persönlichen Vergangenheit der beteiligten Menschen beschäftigt sich der TA’ler mit Mustern ihrer gegenwärtigen Lebensgestaltung im sozialen Kontext. Man versucht hier, problematische Kreisläufe in deren Entstehung und Aufrechterhaltung aufzuzeigen, sowie Alternativen dazu zu eröffnen.
Soweit entwicklungspsychologische Ansätze aus einer psychotherapeutischen Perspektive berücksichtigt werden, geschieht dies meist kombiniert mit dem psychoanalytischen Konzept der Übertragung (von Vergangenem in die Gegenwart). Man tut dies zuerst in der Absicht, »störende Relikte« der Vergangenheit zu entdecken, ihr Störpotential zu reflektieren und an ihrer Stelle gegenwärtige Entwicklung freizusetzen.
TA eignet sich jedoch auch für Anwendungsbereiche, in denen der Bezug zur persönlichen Geschichte der Klienten und die Berücksichtigung der Regression (im Sinne der Belebung kindlicher Erlebnisse) als Methode häufig nicht adäquat ist. Dies ist in einigen Bereichen der Erwachsenenbildung, der Management- und Organisationsberatung und in vielen Formen der nichtpsychotherapeutischen Beratung der Fall. Hier werden Vorgehensweisen, die Beschreibungen von Gegenwart und Zukunft sowie von Kommunikation und Systembezügen in den Vordergrund gestellt.
Dem Zeitgeist unterworfen, haben auch Transaktionsanalytiker bemerkt, dass ihre psychologischen Konzepte keine objektiven Beschreibungen der Welt und der Menschen darstellen. TA-Konzepte werden als Beobachtungsschemata (Landkarten) deutlich, die von Handelnden für ihre Orientierung ausgewählt und mit Erfahrung und Tun in einen plausiblen Zusammenhang gebracht werden müssen. So hat in den 80er-Jahren des vorigen Jahrhunderts in transaktionsanalytischen Verbänden eine tiefgreifende Diskussion über den Umgang mit Theorie, über das Verständnis der einzelnen Inhaltskonzepte und über Grundbegriffe und Annahmen der Transaktionsanalyse begonnen.
Seit den 50er-Jahren bis heute haben Transaktionsanalytiker ein reichhaltiges Repertoire an Konzepten zur Beschreibung menschlichen Erlebens und Verhaltens hervorgebracht. Dieses bietet Anfängern und Erfahrenen in verschiedenen Professionen viel Nützliches. Gleichzeitig lässt jedoch der Glaube an die inhaltliche Richtigkeit der Konzepte nach. Sie werden mehr und mehr eher als Raster für Fragestellungen verstanden, die man selbst je nach Situation und Funktion spezifizieren, kombinieren, abwandeln oder erweitern kann. Die meisten Transaktionsanalytiker zeigen sich gegenüber dem unbefangen-schöpferischen Umgang mit eigenen Konzeptbildungen ebenso aufgeschlossen wie gegenüber der Integration von Konzepten anderer Schulen. Zu den Wesensmerkmalen der Transaktionsanalyse gehörte von Anbeginn an ihre integrative Funktion. Diese Entwicklungen wirken einer »Dogmatisierung« von Konzepten und einer »Verkirchlichung« der Verbände und ihrer Institutionen entgegen.
Die Themenbereiche des menschlichen Erlebens und Verhaltens, mit denen sich transaktionsanalytische Konzepte beschäftigen, lassen sich zunächst in drei Perspektiven (SCHMID 1986c) einteilen, die dann durch übergreifende Perspektiven der Entwicklung ergänzt werden:
– die Perspektive der Persönlichkeit (Erleben und Verhalten als Organisationsmuster der Persönlichkeit)
– die Perspektive der Persönlichkeit (Erleben und Verhalten als Organisationsmuster der Persönlichkeit) – die Perspektive der Beziehungen (Erleben und Verhalten als Organisationsmuster in Beziehungen)
– die Perspektive der Persönlichkeit (Erleben und Verhalten als Organisationsmuster der Persönlichkeit) – die Perspektive der Beziehungen (Erleben und Verhalten als Organisationsmuster in Beziehungen) – die Perspektive der Wirklichkeitskonstruktionen (Erleben und Verhalten als Ausdruck von Wirklichkeitsverständnissen)
– die Perspektive der Persönlichkeit (Erleben und Verhalten als Organisationsmuster der Persönlichkeit) – die Perspektive der Beziehungen (Erleben und Verhalten als Organisationsmuster in Beziehungen) – die Perspektive der Wirklichkeitskonstruktionen (Erleben und Verhalten als Ausdruck von Wirklichkeitsverständnissen) – die Perspektive der Entwicklung (Erleben und Verhalten als Erscheinungen vergangener, gegenwärtiger und künftiger Entwicklungen)
Die Perspektiven 1. bis 3. werden in Kapitel 7 zu einem Orientierungsschema zusammengefügt und erläutert.
2.1 Die Perspektive der Persönlichkeit
Aus der Perspektive der Persönlichkeit werden Erleben und Verhalten von einzelnen Personen im Lichte der Organisation ihrer Persönlichkeit betrachtet. Hierzu hat BERNE das Strukturmodell der Persönlichkeit entwickelt. Es ist ein Modell, das die Persönlichkeit als ein System von Teilpersönlichkeiten, genannt Ich-Zustände, darstellt. Hierzu muss der Begriff der Ich-Zustände, der in der Transaktionsanalyse von großer Bedeutung ist, erläutert werden.
2.1.1 Ich-Zustände
BERNE hatte bezüglich Persönlichkeitsstruktur ursprünglich eine sehr allgemeine Definition von einem Ich-Zustand als einem »state of mind« gegeben (was man je nach der Bedeutung des Begriffes »mind« mit »psychischer Zustand«, »geistige Verfassung« oder »seelische Verfassung« übersetzen könnte). Später operationalsierte BERNE diese allgemeine Definition, indem er sagte, es handele sich bei Ich-Zuständen um kohärente Systeme von Einstellungen, Gefühlen und damit korrespondierenden Verhaltensweisen. Diese Operationalisierung erscheint sinnvoll, wenn man die Transaktionsanalyse vorwiegend als eine Ich-Psychologie (Psychologie der bewussten oder aktuell bewusstseinsfähigen Persönlichkeit) betrachtet.
2.1.2 Das Strukturmodell der Persönlichkeit
Aus den Grundbausteinen der Ich-Zustände konstruierte BERNE das Grundschema eines Persönlichkeitsmodells, indem er drei verschiedene Arten von Ich-Zuständen zu unterscheiden begann (s. Abb. 1).
![](http://litres.ru/pub/t/66048889.json/fb3_img_img_c9678f32-89e7-5929-ab6c-375043629003.jpg)
Abb. 1: TA-Modell der Persönlichkeit (Strukturmodell der Ich-Zustände) In der ersten Kategorie werden Ich-Zustände, die eine Person in der Vergangenheit selbst erlebt und entwickelt hat, zusammengefasst und von anderen unterschieden. Diese erste Kategorie hat BERNE allgemein »archeopsychisches System« und verkürzend »Kindheits-Ich-Zustand« genannt.
In der zweiten Kategorie werden solche Ich-Zustände angesiedelt, die eine Person von anderen Menschen übernommen hat. Diese Übernahme wird je nach psychologischer Schule mit Modelllernen, Introjektion o.ä. beschrieben. Solche übernommenen Systeme von Einstellungen, Gefühlen und Verhaltensweisen betrachtet man als er- oder gelebte Kopien vom Erleben und Verhalten anderer Menschen. Die Menge dieser Ich-Zustände hat BERNE »exteropsychisches System« und verkürzend »Eltern-Ich-Zustand« genannt.
Die dritte Kategorie von Ich-Zuständen beinhaltet solche, die von einer Person eigenverantwortlich – bezogen auf die Gegenwart und die Zukunft – gelebt werden. Von diesen Ich-Zuständen wird angenommen, dass sie den bestmöglichen Stand der persönlichen Entwicklung einer Person widerspiegeln und kein bloßes Wiederabspielen von eigenen früheren Aufzeichnungen oder von Erlebens- und Verhaltensweisen anderer darstellen. Diese Kategorie von Ich-Zuständen hat BERNE allgemein »neopsychisches System« oder verkürzend »Erwachsenen-Ich-Zustand« genannt.
Nach und nach hat sich eine weitere Verkürzung in das Verständnis der Ich-Zustand-Kategorien eingeschlichen. Jede der drei Kategorien, die je nach Differenzierung der Betrachtung viele verschiedene Ich-Zustände umfassen kann, wurde auf eine Teilpersönlichkeit reduziert. Man sprach dann vom Eltern-, Erwachsenen- und Kindheits-Ich, oder noch verkürzter z.B. von »mein KIND«. Und weil diese Begriffe so griffig sind, bleibt nicht aus, dass sie gelegentlich undifferenziert wie eigenständige Wesen behandelt werden. Notwendige Ausdifferenzierung von Persönlichkeitsaspekten und Fragen ihrer Integration können dabei aus dem Blickfeld geraten.