Kitabı oku: «Die Regulus-Botschaften», sayfa 2
Wäre dies nicht Dein Wille, hättest Du Dich nicht in Form dieser Zeilen selbst dazu eingeladen. In dem Maße, in dem Du Dich entscheidest, mit dem Herzen zu sehen, mit Deiner Intuition, Deinem Gefühl, Deiner Vorstellungskraft, mit Deiner Fantasie, wirst Du Dir selbst und Deinem wahren Sein auf die Spur kommen. Dies alles sind völlig gültige Aspekte Deines umfassenden Selbst.
In dem Maße, in dem Du Dich entschließt, Deinem Gefühl zu vertrauen, wenn es Dir sagt: »Das ist Wahrheit«, wirst Du sie erkennen. Dieses intuitive Wissen ist Gott selbst in Dir, der sich über Deinen intellektuellen menschlichen Verstand erhebt und sich Dir als einzige und ewig gültige Wahrheit über Dich selbst offenbart. Es ist Gottes Blick auf Dich, der sich Dir zu erkennen gibt und niemand Geringerer als Dein Schöpfer kann jemals die Wahrheit über Dich kennen. Hier ist jeder Irrtum über Dich auf ewig ausgeschlossen und nur hier wird Dir unfehlbare Wahrheit zuteil.
Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, dazu laden wir Dich herzlich ein. Das Fazit Deiner ersten Einsicht dürfte also sein, dass Du nichts von alledem bist, was Du zu sein geglaubt hast, denn da, wo die Sicht auf das Ganze eingeschränkt ist, kann sie nur fehlerhaft sein. Das Fehlerhafte liegt im Wesen der Einschränkung als solche begründet. Also fangen wir wieder bei null an. Das ist eine wunderbare Ausgangsposition zur Enthüllung der Wahrheit, ja sogar die denkbar beste. Wo keine Prämisse ist, kann sie nicht fehlerhaft sein. Das wirklich Einzige, das wir bis zum jetzigen Zeitpunkt zweifelsfrei über Dich herausgefunden haben, ist die Tatsache, dass Du ein Wesen bist, das lesen kann.
»Der Mensch ist ein ewiger Gottsucher.
Was man auch sonst von ihm aussagen wollte,
wäre sekundär. Denn aus dieser einen Quelle
strömt alles, was er tut und unterlässt.«
Egon Friedell
2. Ein-Sicht
Zum Bilde Gottes schuf Er ihn
Wo der König inkognito geht,
kniet niemand vor ihm nieder
Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wir haben schon allerhand erreicht. Zumindest weißt Du jetzt, was Du nicht bist. Zumindest nicht nur. Es ist für jeden Menschen ein scheinbar gewagtes Unterfangen, sich auf ein neues Selbstkonzept einzulassen, sei es auch nur ›probeweise‹.
Bevor Du korrekte Informationen bezüglich Deiner Identität aufnehmen und integrieren kannst, musst du Dich von Fehleinschätzungen und Irrmeinungen befreien. Bevor neues Bewusstsein den ihm angemessenen Platz einnehmen kann, muss das alte weichen.
Wie wir später noch sehen werden, ist sich selbst erkennen sich selbst ›erschaffen‹ und Du kannst Dich nicht neu ›erschaffen‹ und gleichzeitig unverändert bleiben. Wo Alt ist, kann nicht Neu sein und wo Neu ist, da ist Alt verschwunden. Wahrheit und Irrtum können nicht nebeneinander existieren, das eine ist die Aufhebung des anderen.
Du stehst bei Deiner Entdeckungsreise hin zu Dir selbst erst ganz am Anfang, denn diese Reise ist unendlich und doch hast Du schon viel erreicht. Du bist wahrhaft großartig, großartig menschlich. Der drängenden Sehnsucht des Herzens nach Sinnhaftigkeit nachgebend, machst Du Dich auf die Suche nach Dir selbst. Wie sonst könnte Sinn zu finden sein? Diese Sehnsucht enthüllt den Sinn und Zweck all Deiner Inkarnationen und nun, da Du ihr bewusst nachgibst, solltest Du Dich so großartig fühlen, wie Du bist. Du solltest Dir wahrhaft die Ehre erbieten, denn Ehre gebührt allzeit dem, der sucht.
Da Du suchst, was Du bist, schon immer warst und ewig sein wirst, kann es unmöglich sein, dass Du nicht findest. Vielleicht kannst Du den Zusagen des Christusbewusstseins vertrauen, das mit den Worten »Wer sucht der findet« göttliches Versprechen zum Ausdruck brachte. Niemals kann sein, dass Gott sein Wort bricht, und wo Er¹ sein Wort gibt, da ist es für die Ewigkeit gegeben.
Gottes Schöpfung ist Er selbst, in ewiger Ausdehnung, und Gott kann sich selbst niemals verlassen. So ist sein Wort ewig gültig, wie alles, was aus Gott ist, ewige Gültigkeit hat. Es ist nicht möglich, dass Du vergebens suchst, Du wirst immer und unfehlbar finden. Deine Suche selbst impliziert die göttliche Garantie, dass Du finden mögest, denn wenn es nichts zu finden gäbe, könntest Du Dich nicht auf die Suche begeben.
Die Antwort liegt in der Frage, die Frage ist die Antwort. Es ist Gottes Plan, dass der Mensch finden möge, denn was ist, das will so sein. Der Wille zur Suche beweist sich selbst dadurch als begründet, dass er ist.
Nun, Du hast also allen Grund zuversichtlich und vertrauensvoll zu sein, wenn es um Deine Selbsterforschung geht, und so wollen wir denn da und dort weitermachen, wo Du jetzt bist.
Es dürfte Dir sehr dienlich sein, Dein Herz zu öffnen für das Wesentliche und Deinen menschlichen Verstand zu klären für eine Denkweise, die jenseits aller Klischees und Werturteile liegt. Nur dann kann und wird sich Dir das Wesentliche in allen Dingen, das Wesentliche in Dir, offenbaren, denn niemals kann etwas gegen Deinen Willen verstoßen.
Deinem Willen wohnt wahrhaft alle göttliche Macht inne und so ist es allzeit unmöglich, dass Du Dich gegen Deinen gottgegebenen freien Willen selbst erkennen kannst. Der Freiheit Deines Willens sind keine Grenzen gesetzt, Dir sind keine Grenzen gesetzt. Es wartet darauf, von Dir erkannt zu werden, so Du Dich entscheidest, es zu wollen.
Wer Wahrheit sucht, wird von Wahrheit gefunden. Wahrheit ist allgegenwärtig.
In der Welt der Materie wird das intellektuelle Wissen höher bewertet als das Glauben. Doch Glauben ist kein willkürlich gewähltes Hirngespinst, es ist intuitives Wissen und damit weitaus verlässlicher, wenn es um die Wahrheit geht, als alle scheinbare Weisheit, die dem Verstande entspringt.
Glaube ist Wissen, das einer anderen Quelle entstammt als dasjenige des Verstandes. Wenn Dir nun langsam klar wird, wie absurd es ist, Deinen intellektuellen Verstand höher zu bewerten als Deine Intuition, bist Du auf der Suche nach Deinen Antworten einen entscheidenden Schritt weiter. Deine Intuition ist Deiner wahren Natur, Deiner Wirklichkeit, so viel näher als Dein menschlicher Intellekt, der sich nur an Deinen Erfahrungen orientiert.
Du bist Gedanke und Gefühl, Herz und Verstand und doch bist Du weitaus mehr als das. Du bist eine Energiebündelung, die sich aus einem wandelbaren, vergänglichen, menschlichen Aspekt und dem wahren Ich, das göttlich und ewiglich ist, zusammensetzt. Der menschliche Aspekt Deines Seins verändert sich nach Deinem Willen, der Gottes Wille ist, mit jeder Deiner Inkarnationen. Gott in Dir aber bleibt ewig Er selbst. In ewigem Wandel begriffen, bleibt Er unwandelbar immer sich selbst gleich. Das ist göttliche Unermesslichkeit, die Deine Unermesslichkeit ist und jede Vorstellung übersteigt.
Durch die mangelnde Würdigung, die Du Deiner Intuition entgegenbringst, reduzierst Du Dich selbst in weit größerem Maße, als Du zu diesem Zeitpunkt ahnen kannst. Dein mangelndes Vertrauen in das, was Dir die Wahrheit über Dich selbst zuflüstert, beschränkt Deine Wahrnehmungsfähigkeit um ein Vielfaches und beraubt Dich der bewussten Erfahrung Deiner wahren Identität.
Niemals kann etwas gegen Deinen Willen geschehen und die Stimme Deiner Intuition kann sich in Dir nur in dem Maße erheben, in dem Du sie zu hören gewillt bist und ihr Vertrauen schenkst. Ein unendlich großer Schatz an Informationen und Erfahrungen geht Dir dadurch verloren, dass Du Dir selbst nicht glaubst, Deinen Eingebungen mit skeptischem Misstrauen gegenüberstehst und die Datenflut, die Dich auf diesem Wege erreicht, einfach verleugnest. Welche Blindheit für Deine eigene Schönheit! Welche Blindheit für die Schönheit und Größe Gottes in Dir!
Es ist Deine Intelligenz, die Dich direkt zur Anerkennung der Wahrheit über Dich führen will, es ist die Intelligenz Deines Herzens. Die Intelligenz Deines Herzens ist Deine Liebesfähigkeit. Sie ist einzig klug genug, Dir zu zeigen, in welche Richtung Du blicken musst, wenn Du die Wahrheit erkennen willst.
Die Intelligenz des Herzens ist wahrhaft weise und über jeden Zweifel erhaben, weil sie Dir direkt von Deinem Schöpfer gegeben ist. Wenn Du es wagen willst, Dich von Deinem Herzen zu Deiner Intuition führen zu lassen, wird die Wahrheit selbst sich Dir und durch Dich offenbaren und Deinem intellektuellen Menschenverstand schließlich die sichtbaren Beweise liefern, auf die er so dringlich beharren will.
Entscheide Dich, Dir selbst, Deinem Gefühl, Deiner inneren Wahrnehmung zu glauben, denn nichts weniger ist Deiner würdig. Willst Du das? Oder willst Du weiterhin unter Deiner Würde leben?
Ein wahrhaft heiliger Schritt ist getan in der Absicht, Dich selbst ernst zu nehmen und Deinem Herzen zu vertrauen, das Dir sagt, dass diese Worte Wahrheit sind, Wahrheit von Dir, über Dich und für Dich. Glauben ist Wissen. Die Erfahrung tiefster innerer Gewissheit, die den nicht menschlichen Aspekten Deines Wesens entspringt und jedes Drängen nach weltlichem ›Beweis‹ hinwegfegt, beweist sich selbst durch ihr Sein.
Meine lieber Freund, meine liebe Freundin, Dir ist ein unfehlbarer Wegweiser bei der Suche nach der Wahrheit über Dich selbst gegeben. Diese Orientierungshilfe ist – wie könnte es auch anders sein – nur in Dir selbst zu finden. Wenn Du den Wahrheitsgehalt eines Konzeptes über Dich selbst in Zweifel ziehst, findest Du in diesem Kriterium unfehlbare Auskunft. Das Kriterium für Wahrheit liegt schlicht und ergreifend in der Tatsache, dass dieses Gedankenkonzept Dich glücklich macht.
Nur weil Du nicht erkennst, wer Du bist, kannst Du lieblose Gedanken über Dich selbst hegen und akzeptieren. Was Dich nicht mit Jubel erfüllt, kann nicht Wahrheit über Dich sein. Was Dich nicht mit Jubel erfüllt, kann nicht liebevoll sein. Was aber nicht liebevoll ist, kann niemals der Wahrheit in Dir und über Dich entsprechen.
Gott jubelt im Angesichte jedes Selbstausdrucks, den Er sich geschaffen hat, und so jubelt Er auch in dem Deinen. Nur der Blick dessen, der Dich schuf, ist unfehlbar und wenn Gott Dich anblickt, sieht Er allzeit nur Liebe. Gott kann sich in seiner Einschätzung seiner selbst unmöglich irren und so kann Er auch in der Deinen nicht fehlgehen.
Würdest Du Dich selbst lieben, dann wüsstest Du um die Liebe Gottes, denn beide sind eins und es gibt nur eine Liebe. Es würde Dir nicht im Traume einfallen, ein Glaubenskonstrukt über Dich zu akzeptieren, das Dich nicht mit Glückseligkeit erfüllt. Die Welt fürchtet Gott und wo Angst ist, kann niemals Freude sein. Die Menschen fürchten Gott, weil sie sich selbst fürchten. Deine Gotteswahrnehmung kann immer nur Spiegelung Deiner Selbstwahrnehmung sein, denn niemals kann ein Wesen über sich selbst hinaus erkennen.
Dein verzerrtes Bild Deiner selbst kann nur ein ebenso verzerrtes Bild Deines Schöpfers hervorbringen. Das eine ist die logische und unvermeidbare Konsequenz des anderen. Gott ist vollkommene Liebe. Vollkommene Liebe ist vollkommene Glückseligkeit. Wenn Dich das, was man Dich lehrt, was Du denkst und glaubst, nicht mit Glück erfüllt, kann es unmöglich Wahrheit sein.
Niemals kann etwas erschaffen sein, das nicht inhärent in seinem Schöpfer vorhanden wäre. Nichts kann sein, das nicht Teil seines Schöpfers wäre. So wie kein Maler jemals ein Bild hervorbringen könnte, das nicht in ihm ist, und wie kein Dichter jemals Gedanken formulieren kann, die nicht Teil seines Geistes sind, so kann auch Gott bei seiner Schöpfung nur sich selbst hervorbringen. Nur was innen vorhanden ist, kann nach außen drängen, denn nur was ist, kann sein.
Da jede Schöpfung den ›Rohstoff‹ seines Schöpfers spiegelt, kannst auch Du nur aus derselben Essenz beschaffen sein, die Gottes Essenz ist. Alles erschafft aus sich selbst heraus und so hat Gott auch Dich aus sich selbst hervorgebracht. Im Klartext bedeutet das: Du bist ein Teil Gottes, ihm gleich und nach seinem Bilde erschaffen. So siehst Du Dich denn hier zwei Prinzipien gegenüber, die für Deine Wahrheitsforschung von unvorstellbarem Wert sind:
1. Es gibt ein absolutes Prinzip, Gott, Schöpfer von
allem, was da ist.
2. Weil dieses absolute Prinzip Dich erschaffen hat,
kannst Du nur von ihm auf Dich selbst schließen.
Es gibt viele Formulierungen und Namen, die Menschen Gott gegeben haben. Sicher ist Dir bewusst, dass es mit menschlichen Begriffen, mit dem reduzierenden und begrenzten Medium Sprache, niemals auch nur annähernd möglich ist, der Größenordnung und Komplexität des ›absoluten Prinzips Gott‹ gerecht zu werden. Gewiss bist Du Dir im Klaren darüber, dass Worte Gott nie wirklich und gültig erklären und begrifflich machen können.
Nun sind wir eben auf Sprache als Transportmittel für diese spirituelle Energieübertragung angewiesen. Anstelle von ›Gott‹ können wir ebenso gut vom ›Liebesprinzip‹ reden, vom ›Prinzip Leben‹, vom ›Schöpfer‹, vom ›Urvater‹, von der ›Urmutter‹ ...
Die meisten Menschen bevorzugen eine Benennung, die eine Personifizierung impliziert. Eine weniger persönliche Formulierung ist ihnen zu abstrakt und daher beängstigend, da sie ein Gefühl von Distanziertheit begünstigt. Dies lässt Euch zurück mit einem schalen Gefühl von Verlassenheit, Einsamkeit und Bedeutungslosigkeit. Nichts wäre weiter entfernt von der Wirklichkeit Gottes als das. Da es niemals Schubladen geben kann, in die Gott passen könnte, ist klar, dass Er sowohl gänzlich persönlich als auch gänzlich unpersönlich ist. Niemals kann es etwas geben, was Gott nicht ist. Gott ist nie ›Entweder-oder‹, Gott ist immer ›Sowohl-als-auch‹. Weil dem so ist, werden wir uns im weiteren Verlauf oft der Formulierung ›Alles-was-Ist‹ bedienen, da sie, besser als jede andere, der Absolutheit des Göttlichen gerecht wird.
Es gibt kein Konzept, das sich dieser Formulierung entziehen und sich von ihr ausschließen könnte. Sie beinhaltet alles nur Vorstellbare. Sie beinhaltet das Persönliche und das Unpersönliche, das Belebte und das Unbelebte, das Materielle und das Geistige, das Sichtbare und das Unsichtbare, das Irdische und das Außerirdische, das Männliche und das Weibliche, das Mögliche und das Unmögliche, ja sogar das Liebevolle und das Angstvolle. Alles-was-Ist ist alles, was ist und was jemals sein kann. Punktum. Nichts anderes hat es je gegeben, gibt es und wird es jemals geben können. Nichts kann sein, das da jemals außerhalb dieses Prinzips wäre. Wir sprechen vom Superlativ dessen, das jenseits jeglicher Vorstellungskraft existiert. Um es in den schönen und treffenden Worten von Anselm von Canterbury zu sagen: »Gott ist das, wovon etwas Größeres nicht gedacht werden kann.«
Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, gleich welchem Gotteskonzept Du auch anhängen magst, ihnen allen ist ein fundamentaler Denkfehler, dem ein Wahrnehmungsfehler zugrunde liegt, gemeinsam. Diese Fehlwahrnehmung ist Ursache für alle Leiden und Nöte, die es jemals geben kann: die Unerreichbarkeit Gottes.
Dies ist der wohl tragischste Aspekt des menschlichen Gottesbildes, das sich die Welt geschaffen hat. Gott ist Dir so unendlich viel näher, als Du ahnen kannst, und es ist jetzt an der Zeit, dass die Menschheit in besonderer Weise zu dieser Erkenntnis erwacht. Diese Wahrnehmungserweiterung, die mit dem Erkennen einhergeht, wird dem vorhin erwähnten ›Spaßfaktor‹, den ihr Menschen in Eurem spirituellen Leben im Allgemeinen bis dato so schmerzlich vermissen musstet, deutlichen Aufschwung verleihen. Wo Gott ist, da ist Freude. Wo Freude ist, da ist Gott. Und wo bist Du?
Das Fazit Deiner zweiten Einsicht ist also, dass Du nun zumindest weißt, warum Du lesen kannst. Oder, um es korrekt zu formulieren, Du weißt jetzt, warum Du lesen lernen konntest. Du verstehst, warum Du alles andere lernen konntest und warum Du überhaupt lernen kannst. Du weißt, warum Du all die anderen Dinge tun kannst, die immer Du tust. Du weißt, warum Du denken und fühlen kannst. Du weißt, warum Du Dir Gedanken darüber machen kannst, dass Du Dir Gedanken machen kannst. Du weißt, warum Du Dich infrage stellen und Dir Deiner selbst bewusst sein kannst. Du weißt, warum Du sozusagen aus Dir selbst hervortreten, Dich von ›außen‹ betrachten und nach Selbsterkenntnis streben kannst: Weil Dir all diese wundervollen göttlichen Eigenschaften von Deinem Schöpfer gegeben sind. Deine Eigenschaften sind seine, denn aus Dir selbst heraus hast Du kein Sein.
Du hast wahrlich allen Grund zur Freude. Könntest Du diese fantastische Wahrheit in ihrer ganzen Tragweite und Dimension für Dich erfassen, würdest Du wahrhaftig nur noch jubelnd und freudestrahlend durchs Leben gehen.
Wenn Du einen Augenblick innehältst, um Dir der Bedeutung Deiner Erkenntnis auf einer tieferen, wahrhaftigen Ebene bewusst zu werden, um sie in Deinem Herzen zu fühlen, dann veränderst Du Dein Leben in ungeahnter Weise. Das Einzige, das wirklich Einzige, das in Deinem Leben Änderungen hervorbringen kann, ist eine Korrektur der Wahrnehmung Deiner selbst. Alles, wirklich alles in Deinem Leben entscheidet sich an der Frage, wie Du Dich selbst siehst.
»Der Mensch kann in sich ein Göttliches finden,
weil sein ureigenstes Wesen dem Göttlichen entnommen ist.«
Rudolf Steiner
3. Ein-Sicht
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Wer auf Knien sucht, findet nur,
was unten liegt
Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, vielleicht willst Du es wagen, Dich selbst richtig zu sehen. Wahrhaft Wundervolles kannst Du dort entdecken. Zum richtigen Sehen musst Du einen einzigen wichtigen Grundsatz beherzigen, den einzigen, der jetzt und ewig von Bedeutung ist, wenn Du der Wirklichkeit in den Dingen auf die Spur kommen willst.
Wie so oft, nein, wie immer, lehrt Dich Dein Schöpfer selbst, wie es richtig zu machen ist, wie Du richtig hinsiehst, damit Du überhaupt etwas Reales erkennen kannst. Du musst mit den Augen dessen schauen, der alle Dinge erschaffen hat: Du musst mit Liebe auf das schauen, was Du betrachtest. Alles, was Du sehen kannst, was immer sich Deinem Blick erschließt ohne Deine Liebe, ist nur Blendwerk, nur der Schein, der das Sein verhüllt. Es ist gar nichts.
Immer dann, wenn Du ohne Liebe schaust, wenn Du ohne Liebe bist, kannst Du nur trügerische Illusion wahrnehmen: vergängliches äußeres Haben, das ewiges inneres Sein verschleiert. Der Blick ohne Liebe kann Dir niemals die wahre Dimension der Erscheinungen, die Seele der Dinge und ihre ewig gültige Wahrheit enthüllen. Der lieblose Blick ist der gottlose Blick und zeigt immer nur die vergängliche Form, die den ewigen Inhalt verschleiert. Die immerwährende Wirklichkeit, die wahre und wahrhaftige Realität in allem, was da ist, kann sich Dir nur in und durch Liebe erschließen. Dies gilt nicht weniger, ja ganz besonders, für Deinen Blick auf Dich selbst. Nur was Du in Liebe anschaust, kannst Du so sehen, wie es wirklich ist.
Der abstruseste Gedanke, dessen ein menschlicher Geist fähig ist, entspringt dem Glauben, dass Liebe blind mache. Nichts könntest Du jemals in Worte fassen, das da weiter entfernt wäre von der Wahrheit und damit von Dir selbst. Verbanne diesen lebensfeindlichsten aller Gedanken ins Reich der enttarnten Fehlwahrnehmungen, er ist eines Kindes Gottes, Deiner, nicht würdig. Gott in Dir sei Dank, weißt Du auch um Redewendungen wie »nur mit dem Herzen sieht man gut«. Und so ist es. Deine Augen sehen Illusion, denn sie sind Illusion, Vergänglichkeit.
Dein liebendes Herz sieht Gott. Dein liebendes Herz ist Gott, der sich selbst sieht.
Dein liebendes Herz ist Gott der sich selbst erkennt und manifestiert. Das ist die einzig gültige Wahrheit über Dich, die es jetzt und ewig geben kann. Wer aber die Wahrheit über und in sich selbst erkennt, sieht sie in jedem anderen und in allem, was ist.
Wer Gott in sich selbst wahrnimmt, erkennt ihn ebenso in all seinen anderen Erscheinungsformen. Jemanden zu lieben heißt nicht, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gewünscht hat, es heißt, ihn so zu sehen, wie Gott ihn geschaffen hat. Lieben heißt, die Dinge zu sehen, wie sie sind. Es geht um Dich, um Deinen Blick auf Dich selbst. Um also endlich die Frage nach dem »Was bin ich?« aufzuklären, musst Du Dich selbst liebevoll anschauen. Wenn Du Dein wahres Selbst erkennen willst, musst Du Dich selbst lieben. Wenn Du Dich jetzt erkennen willst, musst Du Dich jetzt lieben.
Du hast festgestellt, dass Du unmöglich aus einer anderen Essenz bestehen kannst als der desjenigen, aus dem Du hervorgegangen bist. Erforsche also den Baum, dessen Frucht Du erkennen willst, denn die Frucht ist im Baume wie der Baum in der Frucht.
Du magst im ersten Moment vielleicht verwundert sein zu hören, dass es nicht besonders schwierig ist, Erkenntnisse über Gott zu erlangen. Alles, was ist, was war und was jemals sein wird, legt Zeugnis von Ihm ab. Was auch immer in seiner Schöpfung Du anschauen magst, erzählt Dir von Ihm.
Alles-was-Ist offenbart sich in allem, was ist.
Wir haben gesehen, dass Gott der Schöpfer von allem ist, was da ist, was jemals war, was jemals sein wird. Die Sache ist vergleichsweise einfach, weil es im Prinzip des Absoluten keine Ausnahmen und somit keine »Fehlerquoten« geben kann. Gott ist weder ein Mysterium noch ein Verwirrspiel. Weil Alles-was-Ist eben ist, was sein Name sagt, kann Er niemals etwas erschaffen, das nicht Teil seiner selbst wäre.
Könnte ein Prinzip, das alles einschließt, etwas hervorbringen, das außerhalb seiner selbst ist? Das ist völlig unmöglich, denn Gott ist Alles-was-Ist. Gott ist das Absolute, das Ich-Bin in allem, was ist. Und so ist Gott das Leben selbst. Gott gibt nicht Leben, Gott ist Leben. Gott gibt auch keine Liebe, genauso wenig, wie Gott Leben gibt. Gott gibt nicht Liebe, Gott ist Liebe. So Du Dir der Tragweite dieser großen Wahrheit bewusst bist, wirst Du erkennen, welch wunderbare Botschaft für Dich in dieser Erkenntnis liegt: Gott ist Liebe.
Kaum eine andere Wahrheitsverzerrung bringt so viel Kummer über Dich wie der Glaube an einen Gott, der Liebe ›gibt‹. Auf diesem furchtbaren Irrtum beruht Deine tiefste Angst: die Angst vor Liebesentzug und Verlassenwerden. Der Glaube an einen Gott, der Liebe geben könne, impliziert die logische Möglichkeit, Er könne Liebe ebenso verweigern. Was Du geben kannst, das hast Du und kannst es somit auch verweigern. Was Du jedoch bist, das kannst Du nicht verleugnen, die Essenz des Seins kann sich nicht verweigern.
Du hast aus Gottes Liebe eine Frage der Wahl gemacht, aber Gott hat diese Wahl nicht. Du hast in fataler Weise die Ebenen verwechselt, wie diese Welt das so oft tut: Du hast das Sein mit dem Haben verwechselt. Haben ist Illusion. In Wahrheit und Wirklichkeit kannst Du nichts haben, niemand kann das. Du kannst nur sein. Weil Gott Wahrheit und Wirklichkeit ist, jegliche Illusion ausschließend, kann Alles-was-Ist niemals irgendetwas haben, sondern nur sein.
Gott ist Leben, Liebe, Macht. Alles-was-Ist hat nichts von alledem und Du auch nicht, denn – Du erinnerst Dich – wie könnest Du etwas anderes sein als Dein Schöpfer, würde das doch bedeuten, dass Er nicht absolut ist und es etwas außerhalb göttlichen Seins geben könne. Wir werden an anderer Stelle noch ausführlich auf die Haben-Sein-Thematik eingehen, zu der es noch einiges zu sagen gibt. Halte vorläufig fest, dass Gott Liebe ist. Wenn nun aber nichts existieren kann, das nicht von Gott erschaffen und somit Teil von Ihm ist, dann ergibt sich in der logischen Konsequenz die einzig mögliche Erkenntnis: Alles ist Liebe, alles besteht aus Liebe, es kann nichts existieren, das nicht aus Liebe bestünde.
Liebe muss der Urstoff aller Dinge sein, das allem zugrunde liegende Seinsprinzip. Anders ausgedrückt: Liebe ist die einzig real existierende Energie. Und jetzt, endlich, löst sich Dein Rätsel um Deine Natur und Deine Frage nach dem »Was bin ich?« findet Antwort. Lasse diese Erkenntnis bis auf den Grund Deines fragenden Herzens sinken, auf dass sie dort reichlich Früchte trage. Die einzig wahre Aussage, die Du jetzt und in alle Ewigkeit über Dich selbst machen kannst, ist: »Ich bin – Liebe.«
Du bist Geist vom Geiste Gottes, Liebe von der Liebe Gottes, Leben vom Leben Gottes, Bewusstsein vom Bewusstsein Gottes.
Nun, meine liebe Freundin, mein lieber Freund, vielleicht tust Du Dich schwer damit, diese Erkenntnis annehmen zu wollen. Noch ist Dein Blick auf Dich selbst von Irrtum und Illusion getrübt und vielleicht willst Du die Wahrheit über Dich noch nicht anerkennen.
Noch fürchtest Du Dich vor Dir selbst, doch so Du Dich entscheidest, Dich mit dem Blick Deines Schöpfers anzusehen, wirst Du nur Schönheit und Liebe erkennen. Alles andere, was Du in Dir selbst und folglich auch in anderen zu sehen glaubst, ist nur vergängliche Illusion, aus Angst geborene Sinnestäuschung. Allein Deine verzerrte Wahrnehmung Deiner selbst verhindert Dein Gewahrwerden der offensichtlichen Allgegenwart Gottes. Alles, was Du bist, kommt aus Gott und ist doch ebenso in Ihm. Nichts anderes kannst Du jemals sein.
Dein Problem ist nicht das, was Du bist,
Dein Problem ist, was Du zu sein glaubst.
Der unwiderlegbare Beweis für die Wahrheit dieser Worte liegt in Dir selbst – Du bist Liebe. Weil Du bist, was Du bist, kann es niemals irgendetwas anderes als Liebe geben, das Dich vollkommenes Glück empfinden lässt.
Nur in der Liebe kannst Du Dich selbst wiederfinden und Dich mit Dir verbinden. Nur hier kannst Du Deinen Schöpfer wiederfinden und Dich rückbesinnen auf Dich selbst. In der Liebe kann Dein rastloses Herz deshalb zur Ruhe kommen, weil sie Dich in Deine gottgegebene natürliche Schwingung zurückversetzt.
Liebe lässt Dein Herz vor Freude hüpfen und singen, weil sie die Schwingung Deiner ewigen und einzigen Heimat ist. Wenn Du liebst, erkennt Gott sich selbst wieder. In Liebe schwingt Deine Seele mit sich selbst in Gleichklang und Du erkennst Dich als Teil Gottes, der Du bist.
Liebesenergie ist der ›Stoff‹ aus dem Du geschaffen bist. Nichts anderes kannst Du sein, weil nichts anderes existiert. Alles, was Du mit Deinen physischen Augen wahrnehmen kannst, alles, was Du unter ein Mikroskop legen und erforschen kannst, verkörpert nur verschiedene Aspekte einer unendlichen Vielfalt von Ausdrucksmöglichkeiten ein und desselben Liebesprinzips. Wenn Du erkennen willst, was in Deiner irdischen Welt und der ganzen Schöpfung wirklich ist, wenn Du zum Wahrhaftigen vordringen und Dich nicht länger dem Irrtum und dem äußeren Schein der Dinge hingeben willst, dann hast Du ein weiteres unfehlbares Kriterium, an dem Du den Wahrheitsgehalt Deiner Wahrnehmung feststellen kannst:
Alles, was wirklich ist, ist unendlich. Was jedoch nicht unendlich ist, kann nicht wirklich sein.
Was vergänglich ist, kann nicht von einem unendlichen Gott kommen und somit kann es nicht wirklich existieren, sondern nur Illusion sein. Alles Vergängliche ist nur vorübergehende äußere Erscheinungsform einer ewigen inneren Wahrheit. Um es mit den Worten des wunderbaren Kurs in Wundern² zu sagen: »Nichts Wirkliches kann bedroht werden. Nichts Unwirkliches existiert. Hierin liegt der Frieden Gottes.« Hier wird Deinen Betrachtungen eine weiterführende wichtige Wahrheit hinzugefügt. Gott ist wirklich und somit von ewiger Gültigkeit.
Als Teil von Alles-was-Ist bist auch Du von ewiger Gültigkeit. Du bist so wirklich wie Gott selbst, weil Du Teil von Ihm bist. Der göttliche Anteil in Dir ist unzerstörbar, das Göttliche in Dir verleiht Dir ewiges Leben, es ist ewiges Leben. Du bist ewiges Leben, ewiges Bewusstsein. Es lehrt Dich, dass das, was in Dir Deiner göttlichen Natur entspricht, unangreifbar, unzerstörbar und ewig unveränderlich ist. Jenseits jedes möglichen Irrtums und aller denkbaren Illusionen über Dich selbst ist Dein wahres Sein in Gott in vollkommener Sicherheit. Du hast wirklich allen Grund zu großer Freude.
»Wenn ein Wilder an seinen hölzernen Gott
zu glauben aufhört, so heißt das nicht,
dass es keinen Gott gibt, sondern nur,
dass er nicht aus Holz ist.«
Lew N. Graf Tolstoj