Kitabı oku: «Die Regulus-Botschaften», sayfa 3

Yazı tipi:

4. Ein-Sicht
Die Göttliche Komödie

Die (fast) perfekte Inszenierung des Vergessens

Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, stell Dir vor, es gibt nur Dich. Stell Dir vor, es gibt nichts anderes. Was immer Du anschaust, wohin auch immer Du Dich wendest, immer siehst Du ›nur‹ Dich selbst.

Du kannst nichts anderes wahrnehmen, weil es nichts gibt, was nicht ›Du‹ ist. Es gibt kein ›Nicht-Ich‹, nichts, was außerhalb von Dir wäre, nichts, was nicht Teil von Dir wäre. Doch wie könntest Du das wissen? Wie kannst Du wissen, was Ich-Sein ist, wenn Du nicht weißt, was Nicht-ich-Sein ist?

Wie kann sich das Absolute erkennen, wenn es kein Nicht-Absolutes gibt? Um es in andere Worte zu fassen, die versuchen, das Unbeschreibliche zu beschreiben und das Unermessliche zu ermessen:

Gott wusste um sich selbst, doch Er erkannte sich nicht.

Was hier versucht, sich in Worte, in verständliche Begriffe zu kleiden, entzieht sich allem intellektuellen Verständnis und übersteigt jedes Fassungsvermögen im wahrsten Sinne des Wortes um ein Unendliches. Dennoch ist es der Erweiterung Deiner Selbstwahrnehmung dienlich, Dich dieser intellektuellen und spirituellen Herausforderung zu stellen.

In Deiner Welt ist die Bestrebung, Gott erkennen und erklären zu wollen oftmals mit einem ketzerischen Beigeschmack behaftet, was nur dem Zwecke dient, Dich vor Dir selbst zu verbergen.

Gott jedoch will verstanden, erfasst und begriffen sein. Gott will erfahren und erkannt sein. Alles-was-Ist will sich selbst in Dir und durch Dich erkennen. Wenn dem nicht so wäre, könntest Du Dir niemals solcherlei Gedanken machen und die Frage nach Dir selbst stellen. Niemals kann irgendetwas oder irgendjemand gegen göttlichen Willen verstoßen. Da Du ein lebendiger, gültiger Teil des Absoluten bist, kannst auch Du das nicht.

Aus diesem Grunde ist die menschliche Besorgnis um die Angemessenheit im Umgang mit Gott ein sinnloses Konzept. Die Sorge um Angemessenheit ist aus der Unkenntnis dessen, wer Du bist, geboren und hat keinerlei Wirklichkeitsgehalt und damit keine Berechtigung. Nichts, was wirklich ist, kann jemals unangemessen sein. Nur Begrenzung kann Unangemessenheit hervorbringen, da alles, was außerhalb dieser Begrenzung wäre, unangemessen sein müsste. Wo Gott ist, ist Grenzenlosigkeit und in Ihm kann keine Unangemessenheit sein. Nichts kann je etwas hervorbringen, das nicht in ihm und Teil von ihm wäre, keinen Gedanken und auch keine Frage.

Nichts kann je sich selbst übersteigen.

Es geht um nichts Geringeres, als um den Urgrund allen Lebens. Dein Leben ist gottgewollt, Du bist es, denn Du bist Dein Leben. Du bist vollkommen gottgewollt so, wie Du bist. Du bist der Aspekt, die Eigenschaft Gottes, der sich selbst als der Mensch, der Du bist, erkennen und erfahren will. Alles-was-Ist erschafft sich selbst ewig in unermesslicher, grenzenloser Vielfalt der Formen und Selbsterkenntnisstufen, um sich zu erfahren in allem, was Er ist und sein will.

Gott blickt auf sein eigenes ›Ich-Bin‹ und erkennt sich in allem, was ist, als Er selbst. Um es vereinfacht auszudrücken: Du bist Gott, der erfahren will, wie es ist, Gott zu sein in menschlichem Ausdruck. Da Gott sich seiner selbst bewusst ist, bedient Er sich sozusagen eines Planes: Gott tritt scheinbar aus sich selbst heraus und ›tut, als ob‹. Gott ›tut, als ob‹ Er nicht wüsste, wer Er ist. Gott ›vergisst‹ scheinbar die Erkenntnis, das Bewusstsein seiner selbst.

Der göttliche Plan ist vollkommen. Im allmählichen Erwachen zum Bewusstsein seiner wahren Natur ›erinnert‹ und erkennt Er sich selbst als Gott, der Er ist. Gott ›erkennt‹, wie es ist und was es bedeutet, Gott zu sein dadurch, dass Er erfährt, wie es ist, nicht Gott zu sein oder besser gesagt, es nicht zu wissen. Das Wie ist variabel, das Was jedoch ist auf ewig gesichert.

Gott ist alle Macht, Gott ist Alles-was-Ist. Die allumfassende Identität Gottes schließt alles und jedes ein, bis auf eine Ausnahme. Ja, da gibt es tatsächlich eines, das Gott nicht kann: Gott kann nicht nicht Gott sein. Das ist ein Kernpunkt in unseren Überlegungen und für Dich ist es eine Erkenntnis von zentraler Bedeutung. Du wirst verstehen warum, denn da Du ein Teil Gottes bist, muss alles, was Gott betrifft, auch Dich betreffen.

Alles, was Gott betrifft, gilt auch für Dich.

Hier begegnet uns erneut die bedeutende Aussage, die Du schon zuvor angetroffen hast: »Nichts Wirkliches kann bedroht werden.«

Du bist Gott, der so tut, als habe Er vergessen, wer Er ist. Nichts anderes bist Du. Alles, was sein kann, ist Teil Gottes in unendlicher Vielfalt der Ausdrucksformen. Alles, jedes und jeder, ist Teil ein und derselben Quelle. Alles ist eins. Du bist Teil Gottes, ein göttlicher Aspekt, eine seiner unzähligen Ausdrucksformen, eine seiner Eigenschaften auf der Suche nach Rückerinnerung seiner selbst. Du magst glauben von zu Hause ausgezogen zu sein, um den Weg in die Heimat wiederzufinden. Tatsächlich bist Du dann wieder zu Hause, wenn Du nicht nur weißt, dass Du in Wirklichkeit Dein Zuhause nie verlassen hast, sondern wenn Du erkennst, dass Du selbst das Zuhause bist, das wiederzufinden Du so sehr ersehnst.

Das ist Schöpfung. Das ist Evolution. Schöpfung und Evolution sind ein und dasselbe, denn nie kann etwas Lebendiges nicht in Bewegung sein. Nicht in Bewegung sein wäre nicht sein und daher ein unmögliches Konzept.

Die Schöpfung lebt in immerwährender Bewegung, in ewiger Ausdehnung ihrer selbst. Das ist Grund, Sinn, Bedeutung und Selbstzweck von allem, was ist. Es ist die Essenz aller Schöpfung. Gott ist der allgegenwärtige Inhalt, verborgen in jeder nur denkbaren Form, ihre Ursache, ihr Sein und ihre Natur.

Vielleicht willst Du jetzt verstehen, dass es in Dir und Deinem Leben nur um das Eine gehen kann: um Selbsterkenntnis. Sich selbst erkennen, ist Gott erkennen, es ist dasselbe. Weil Gott alles ist, was ist, gibt es nichts anderes zu erkennen. Da ist nichts anderes. Aus diesem Grunde ist Selbsterkenntnis nicht etwa eine von vielen Formen der Erkenntnis, sie ist die einzig mögliche.

Du bist ein Teil, eine Form, ein Ausdruck, eine Manifestation, eine Eigenschaft Gottes. Selbstverständlich kannst Du nichts anderes sein! Es wäre vermessen zu glauben, Du könntest getrennt von Gott existieren. Wie könntest Du das, wie sollte das möglich sein? Nichts kann jemals außerhalb von Gott sein, da es nichts geben kann, das nicht Gott ist.

Wie wir gesehen haben, ist es Teil des schöpferischen Planes, dass Du es ›vergisst‹. Wer aber Gott in sich vergisst, vergisst sich selbst und erkennt sich nicht. Wer Gott in sich nicht anerkennt, kennt sich selbst nicht. Dies ist sozusagen die ›Göttliche Komödie‹, die Du mit Dir und für Dich selbst aufführst, eine perfekte Vorstellung. Die (fast) vollkommene Inszenierung des Vergessens: Das ist Menschwerdung, das ist Ego.

Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, jetzt kommst Du dem eigentlichen Ziel unserer Ausführungen einen entscheidenden Schritt näher. Wir erinnern uns, schließlich geht es hier um die Lösung Deiner Probleme. Und die ergeben sich samt und sonders aus Deinem Ego oder, um es korrekt zu formulieren, aus der Illusion, Du seiest Ego und nichts darüber hinaus.

Wie wir gesehen haben, kann Gott niemals wirklich nicht Er selbst sein, sondern nur ›so tun, als ob‹. Dein Ego, Dein Glaube, Du seiest etwas anderes als Teil des Göttlichen, kann also nur irreal und vollkommen illusorisch sein. Du kannst nicht getrennt von Gott exisieren, Du kannst nichts anderes sein als Teil von Ihm. Mit anderen Worten: Ego ist nur ein Irrtum über Dich selbst und entbehrt jeglicher Wirklichkeit. Ego, das ist der absurde Glaube, Du seiest etwas anderes als Liebe, denn was nicht Gott ist, kann nicht Liebe sein. Ego ist der Glaube, Du seiest getrennt von Deinem Schöpfer, allein, einsam, verlassen. Was aber vom Schöpfer verlassen ist, kann nicht gut sein: Ego ist die Überzeugung, Du seiest nicht gut. Nein, hier hat sich kein Schreibfehler eingeschlichen. Ego hat keine Überzeugungen,

Ego ist die Überzeugung: »Ich bin nicht gut.«

Ego ist also, wie gesagt, der absurde Glaube an die Möglichkeit einer von Gott losgelösten, unabhängigen Existenz. Da Gott nur ein anderes Wort ist für Liebe, Leben, Allmacht, Vollkommenheit, impliziert Ego den Glauben an die Abwesenheit, das Nichtvorhandensein, all dieser Attribute.

Die ›Geburtsstunde‹ des Ego ist auch die Geburtsstunde all Deiner Probleme. Das sprichwörtliche Paradies, der ersehnte Himmel, ist die Wahrnehmung, die Erkenntnis der Einheit mit Deinem Schöpfer, den Du scheinbar verlassen hast. Das Paradies ist da, wo auch Gott ist, es ist in Dir. Nun weißt Du, dass Du die Einheit niemals wirklich verlassen hast, dass Du es niemals könntest, weil nichts außerhalb existieren kann. Es kann kein ›Außerhalb‹ geben.

Die Geburtsstunde des Ego ist nicht der Verlust der Einheit mit Alles-was-Ist, sondern ›nur‹ der Verlust ihres Gewahrseins. Mit diesem Unterschied steht und fällt alles, denn dies ist Dir göttliche Gewähr, dass niemand jemals wirklich verloren ist, mag er noch so tief in das Vergessen und damit in die Fehlwahrnehmung seiner selbst sinken. »Nichts Wirkliches kann bedroht werden«³ und Ego ist nicht wirklich. Nur Du bist wirklich, das ›Ich-Bin‹ in Dir ist wirklich, real, ewiglich. Was auch immer Deinem Ego, Dir, so wie Du Dich wahrnimmst, widerfährt, es ist keine reale Bedrohung. Ego existiert nicht wirklich, weil »nichts Unwirkliches existiert«⁴.

Das sind wahrhaft wunderbare Neuigkeiten. Der Christus war sich seiner eigenen und damit auch Deiner Identität gänzlich bewusst und nannte die Menschen Brüder und Schwestern. Er nannte Euch so, weil Ihr es wirklich und wahrhaftig seid. Du bist Bruder, Schwester des Gottessohnes, weil auch Du Sohn und Tochter des All-Einen bist.

Nun ist es an der Zeit, ein grundsätzliches Missverständnis in Bezug auf das menschliche Ego auszuräumen, das in neuerer Zeit viel Kummer über den spirituell Suchenden bringt. Es entspricht der Fehleinschätzung Deiner Gesamtwesenheit, das menschliche Ego in Bausch und Bogen zu verteufeln und zum schlimmsten Feind Deiner Spiritualität zu erklären.

Ego ist zum ärgsten Feind Gottes, zu Seinem schlimmsten Widersacher im Kampf um die menschliche Seele erhoben worden. Ego gilt als Saboteur jeglicher wahren Gotteserfahrung und Verursacher aller Untat, derer ein Menschenwesen fähig sein kann. Mit anderen Worten: Das Ego ist sozusagen der Teufel im Menschen, der Teufel in Dir, den es um jeden Preis zu bekämpfen und zu überwinden gilt.

Dies alles mag in gewisser Weise stimmen und dennoch stimmt es auch wiederum nicht. Es ist, wie so oft, eine Frage der Ebene, von der aus Du die Dinge betrachtest. Gerade hier liegt ein fundamentaler Denkfehler verborgen, der Dich geradewegs in Deine eigene Egofalle lockt: Das Göttliche hat keinen Feind. Gott hat keinen Gegenpol. Alles-was-Ist hat kein Gegenteil.

Das Absolute kann keinen Gegenpol haben, sonst wäre es nicht absolut. Alles-was-Ist ist, was sein Name sagt und kann per Definition seiner allumfassenden Natur keinen Feind oder Gegenspieler haben. Gott kann sich selbst nicht Feind sein.

Der Mensch ist nicht aus der Wahrnehmung seiner Einheit mit Gott gefallen, gestürzt oder vertrieben worden, weil er ihrer unwürdig ist. Er ist aus dem bewussten Gewahrsein des All-Einen hervorgetreten. Es war Gottes Wille, es war der Wille Gottes, der auch in Dir ist. Der Mensch wurde nicht aus dem Paradies vertrieben, er hat es ›bewusst vergessen‹, um sich selbst als das Paradies zu erkennen. Das ist Alles-was-Ist, wie Er sich ewig neu erschafft und sich selbst erkennt in dem, was Er schon immer war und sein wird. Da alles Teil von Ihm ist, kann niemals etwas gegen Gottes Willen geschehen, denn was alles ist, das ist auch jeder Wille.

Alles-was-Ist kann nicht gegen sich selbst sein. Der sogenannte Sündenfall, der Austritt aus dem Einheitsbewusstsein, ist göttlicher Schöpfungsplan, sonst könnte er niemals sein. Die Geburt des Ego ist die Geburt des Glaubens an das Böse.

Dieser Glaube liegt in der Natur des Ego selbst, er ist die Essenz des Ego und das größtmögliche Missverständnis des Menschen. Ego ist des Menschen Miss-Verständnis seiner selbst. Etwas, das sich selbst als potenziell böse und unvollkommen wahrnimmt, kann seine eigene Geburt unmöglich als positives, freudiges Ereignis feiern und muss sich selbst, wie auch seinen Schöpfer, schließlich fürchten. Gott selbst hat das Vergessen seiner selbst zum Zwecke der Selbsterfahrung erschaffen. Im Sinne der Evolution ist Dir die Möglichkeit der Wahl und somit die Fähigkeit, in dieser Weise zu denken und zu fühlen gegeben. Anders ausgedrückt: Du hast die freie Wahl der Selbstwahrnehmung und damit die Fähigkeit zum Irrtum über Dich selbst.

Ego ist gottgewollt, sonst könnte es unmöglich Wesensaspekt Deiner Gesamtpersönlichkeit sein. Alles-was-Ist will alles, was ist. Wie könnte es sonst sein? Wer sonst hätte es erschaffen können?

Aus Dir selbst heraus kannst Du nichts erschaffen, da alle Schöpferkraft aus Ihm ist. Es gibt kein ›Aus-Dir-selbst-Heraus‹, es gibt nur Alles-was-Ist. Ego ist heiliges Werkzeug Gottes, erschaffen zur zeitweiligen Verhüllung Deiner ewigen Wirklichkeit. Ego ist Fehlwahrnehmung und damit auch dasjenige, was die Wahl der rechten Wahrnehmung ermöglicht.

Das Ego ist das Geschenk des Vergessens, geschaffen, die Gnade der Rückbesinnung zu ermöglichen.

Ego lebt von dem Glauben, Gottes Willen zuwiderhandeln zu können. Ego ist dieser Glaube. Gott spielt mit sich selbst in vollkommener Weise. So tappst Du, in gutem Glauben, der Teilaspekt von Dir, den Du Ego nennst, sei schlecht und müsse bekämpft werden, in Deine eigene Egofalle.

Du lebst in einer polaren Welt und kannst Dir die Abwesenheit von Dualität nicht vorstellen. Die Welt der Materie erschafft und nutzt Dualität zum Zwecke der Selbsterkenntnis. So hat die Dualität, die in Deiner Dimension nichts auszulassen scheint, auch eine duale Vorstellung und Wahrnehmung Deiner selbst hervorgebracht. Duale Wahrnehmung erlaubt ein absurdes Selbstbild von Gut und Böse. Jeder und jedes ist sich selbst naturgemäß das Maß aller Dinge.

Weil es unmöglich ist, irgendeinen anderen Maßstab anzusetzen als sich selbst, kann jedwede Bewusstseinsform immer nur ein Gottesbild erschaffen, das das eigene Selbstbild spiegelt. Wir wissen: Nichts kann jemals sich selbst übersteigen. So musste es unausweichlich zu einem Gott kommen, der nicht allmächtig ist, sondern einen dualen Gegenspieler hat, ein Gegenteil, einen Feind.

Die Vorstellung eines Teufels, der sich einem dann wohl doch nicht so allmächtigen Gott in den Weg stellt, war geboren. Nur der, der sich selbst wahrnimmt als ein Wesen, das Gottes Willen untergraben kann, ist fähig, sich einen Gott vorstellen, der einen mächtigen Rivalen hat. Dieser illusionäre Satan ist die abstruse äußere Version der inneren Egoillusion.

Wenn das Böse, das Ego, der Widersacher des Göttlichen im Menschen ist, dann muss der Teufel der große Widersacher Gottes sein. Niemand kann der Wahrnehmung seiner selbst entfliehen und sie nicht nach außen projizieren. Der Mensch hat das absolute, das allumfassende Wesen Gottes nicht verstanden. Wo Spaltung und Dualität sind, kann das Absolute nicht als Einheit wahrgenommen werden. Gott hat kein Gegenteil. Dualität ist Spaltung, Ausschluss des einen zugunsten des anderen.

Spaltung ist Illusion, Mittel und Werkzeug zum Zweck der Erkenntnis. Spaltung führt zur Erkenntnis von Einheit, denn alle Wirklichkeit ist jenseits jeglicher Dualität. Gott ist das Helle und das Dunkle, das Große und das Kleine, das Sichtbare und das Unsichtbare, das Gute und das Böse. Gott ist das ›Ich-Bin‹ in allem, was ist.

5. Ein-Sicht
Der Kampf der Giganten

Wie man einen Schattenboxkampf gewinnt

Meine liebe Freundin, mein lieber Freund, wer glaubt, Dualität sei eine Art Fluch, der auf Euch lastet und Eure Welt regiert, hat das machtvolle Prinzip dieses göttlichen Werkzeugs nicht verstanden und den Segen, der in ihm liegt, nicht erkannt.

So wie die Egoillusion, die ihr entspringt und sie begünstigt, so ist auch die Wahrnehmung von Spaltung ein großartiges und heiliges Geschenk Gottes an sich selbst. Spaltung ist ein Geschenk unermesslicher Liebe an Dich. Dualität ist vollkommenes Mittel zum göttlichen Zweck der Erkenntnis. Die Einheit erkennt sich selbst als das, was sie ist, durch die Spaltung. Dualität überwinden heißt heilen, heil werden, ganz sein.

So wie das Gute im Bösen ist, so ist das Böse im Guten. Wie könntest Du ›gut‹ erkennen, wie könntest Du es definieren, wenn Du nicht ›böse‹ kennst? Wie könntest Du es fühlen? Ohne das Böse kann das Gute nicht als gut erkannt werden. Ohne das Böse wäre das Gute Unwissenheit über sich selbst.

Du erkennst und definierst Dich selbst in Deinem Sein durch das, was Du nicht zu sein glaubst. In der Einheit der göttlichen Wirklichkeit bist Du jedoch alles gleichzeitig, beide Seiten, beide Aspekte. Gott ist alles und es kann nichts geben, das Er nicht ist. Weil sich Dir alles, was Du in dieser Dimension wahrnimmst, gespalten darstellt, solltest Du Dich dieses vollkommenen Werkzeugs freudig bedienen und die Dualität als eine zu Deinem höchsten Wohle eingesetzte Wahrnehmungsform ehren. Dualität ermöglicht Dir die Manifestation des freien Willens. Sie ermöglicht Dir Wahl und damit die Erkenntnis Deiner selbst.

Was immer der Mensch an Gottes Schöpfung verabscheut und verurteilt, das hat er nicht begriffen. Duale Wahrnehmung ist, genau wie das Egokonzept, kein Hemmnis auf dem Weg zu höherer Erkenntnis, sondern heiliges Mittel zum göttlichen Zweck.

Wenn Du weiterkommen willst, musst Du Deine feststehenden Wertvorstellungen und Urteile über Dich selbst überdenken. Du musst Deine eingefahrenen und begrenzten Vorstellungen von Gut und Böse auf eine höhere Ebene verschieben. Nichts verändert Deine Wahrnehmung grundlegender als die Erweiterung und Verschiebung Deiner Gut-Böse-Vorstellungen. Warum ist das so? Weil Du Dir selbst nicht entfliehen kannst. Du kannst nichts und niemanden mit einem anderen Maß messen als Dich selbst. Niemand entkommt sich selbst. Du kannst immer nur mit ein und demselben Wertesystem umgehen, mit Deinem eigenen. Das ist vollkommene göttliche Gerechtigkeit.

Du kannst Dich selbst nicht überlisten, das ist völlig unmöglich, wenn es auch noch so sehr danach aussehen mag. Du bist das Maß aller Dinge. Im Urteil über Dich selbst beurteilst Du Gott und alles, was Du als außerhalb Deiner selbst existierend wahrnimmst.

Im Urteil über andere sprichst Du Dir immer Dein eigenes. Du bist das Maß aller Dinge.

Wie wir gesehen haben, kannst Du Dir selbst niemals entfliehen. Dies ist die göttliche Garantie dafür, dass Deine wahre Natur ewig in Sicherheit bleibt und niemals bedroht werden kann durch die Fehlwahrnehmung Deiner selbst. Weil dem so ist, ist Dich selbst zu lieben und Deinen Nächsten zu lieben ein und dasselbe. Wenn Du dies verstehen willst, dann kannst Du nun, ohne Furcht vor Dir selbst, Deinen ungetrübten Blick mit Sanftmut Deinem Ego zuwenden.

Ego ist weder böse noch gut: Ego ist einfach. Du bist einfach. Du bist das ›Ich-Bin‹, hervorgegangen aus Alles-was-Ist und dennoch gänzlich in Ihm. Von diesem neutralen Ausgangspunkt aus kannst Du es wagen, Dich selbst vollkommen neu zu bewerten. Wenn Du Dich entschieden hast, die unbegrenzte Allmacht des Göttlichen anzuerkennen, dann hast Du auch verstanden, dass es nichts geben kann, das nicht gottgewollt wäre.

Von dieser Last befreit, kannst Du Dich endlich Deinem Ego ohne Schuldgefühle zuwenden und es Dir genauer anschauen. Ist es nicht eine große Erleichterung für Dich zu erkennen, dass Du so wie Du bist vollkommen Gottes Plan entsprichst? So wie Du jetzt bist, bist Du ein großartiger Teil des schöpferischen Evolutionsprozesses. Dein Ego ist keine Fehlschöpfung, es ist göttliche Absicht. Du bist göttliche Absicht und Du bist es jetzt, denn der Weg und das Ziel sind ein und dasselbe.

Du entsprichst der göttlichen Ordnung und die Tatsache, dass Du es nicht erkennst, ist Teil dieser Ordnung. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes in Ordnung, dass Du Dich als ein von Deinem Schöpfer getrenntes Wesen wahrnimmst, scheinbar fähig, seinem Willen nicht zu entsprechen. Vielleicht entscheidest Du jetzt, liebevoll auf das zu schauen, was Du als Dein Selbst wahrnimmst.

Da ist niemand, der erwartet, dass Du Dich selbst verdammst.

Alles-was-Ist erkennt Dein Ego, Deinen Glauben an eine Existenz außerhalb der Einheit als das, was es ist: ein Irrtum. Dein Ego, so aufgebläht es auch sein mag in seiner Arroganz, ist doch nur Illusion, Fehlwahrnehmung. Es ist der höchstmögliche Gipfel der Vermessenheit, an eine von Alles-was-Ist getrennte Existenzfähigkeit zu glauben. Sich außerhalb Gottes zu wähnen, bedeutet nichts weniger, als sich als ein gottlos-es Wesen wahrzunehmen und da Alles-was-Ist absolut ist, kann niemals etwas sein, das da gottlos wäre.

Ego ist gottgewollte Fehlwahrnehmung, eingesetzt zum Zweck der Wahlfreiheit, welche die Möglichkeit der Wahrnehmungskorrektur impliziert. Nichts kann jemals sein, was nicht sein darf, was nicht sein soll, was nicht sein will. Dein Ego mag noch so sehr glauben, Du könntest Gott durch Ungehorsam gegen seinen Willen bedrohen, doch Gott anzugreifen ist und bleibt ewig völlig unmöglich. Gott kann nicht bedroht werden, weil nichts außerhalb von Ihm existiert.

Dein Ego, Dein Glaube an Sünde, ist nur die Illusion, dass Du es könntest. Illusion jedoch ist nicht wirklich und was nicht wirklich ist, kann die Wirklichkeit nicht bedrohen. Das Wesen der Illusion ist die Abwesenheit von Wirklichkeit und damit die Abwesenheit von Macht.

In gewisser Weise bist Du wie ein kleines, verängstigtes Kind. Das Kind ›träumt‹, es habe das beste Porzellan seiner Mutter zerschlagen. Es erkennt nicht, dass dieses Porzellan unzerbrechlich ist. Das Kind, das Du bist, träumt so lebhaft, dass es seinen Alptraum mit der Wirklichkeit verwechselt und ihm Realität zuspricht.

Die Mutter aber, die zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden kann, sieht mit unendlich liebevollem Blick auf ihr Kind und weiß, dass es gar nichts zerstört hat. Sie weiß, dass ihr geliebtes Kind das gar nicht kann. So sehr das Kind auch in seinem Schuldgefühl darauf beharrt, es habe furchtbare Verwüstung angerichtet, die Mutter sieht ewig nur die Wahrheit.

Das Kind wähnt sich böse, schuldig und unvollkommen und fürchtet in seiner Selbstverdammnis den Zorn und ewigen Liebesentzug seiner Mutter. In seinem illusionären Schuldwahn und seiner Selbstverachtung geht das verängstigte Kind so weit, imaginäre Scherben aufzusammeln, die es vor sich selbst und ihr zu verstecken sucht. Keine Mühe ist ihm zu groß, dem gefürchteten Zorn und der erwarteten Strafe der Mutter zu entkommen. Und so verhüllt der Mensch sein Antlitz in Schamesröte vor seinem Schöpfer und hofft, vielleicht durch einen letzten Akt der Gnade seiner gerechten Strafe entfliehen zu können. Das ist Ego.

Ego ist Glaube an Trennung. Glaube an Trennung bewirkt Angst vor Gott und damit Angst vor Dir selbst. Niemand kann ein Geschöpf fürchten, ohne dessen Schöpfer zu fürchten.

Ebenso überträgt sich die Furcht vor dem Schöpfer unausweichlich auf seine Schöpfung. Wer würde furchtlos die Frucht einer giftigen Pflanze essen wollen und wer würde die Pflanze nicht für das Gift in der Frucht verantwortlich machen? Angst vor Gott und Dir selbst ist die Hölle, die Hölle in Dir, denn nichts kann jemals außerhalb sein. Die Bedingungslosigkeit Gottes unendlicher Liebe nicht zu erkennen, ist die einzige Hölle, die es jemals geben kann. Sie ist nur in Dir selbst und entbehrt jeder Wirklichkeit.

Dieses Gewahrsein von Trennung und Schuld ist nur ein furchterregender Traum. Es ist ein Alptraum, den zu träumen Du selbst gewählt hast, um in unermesslicher, unvorstellbarer, unendlicher Freude von Deinem Alptraum in die Wirklichkeit der allumfassenden Liebe Gottes erwachen zu können. Das ist die Rückkehr ins Paradies, die bewusste Wiedervereinigung von und mit Alles-was-Ist.

Das ist Gott, der sich selbst in Deiner menschlichen Persönlichkeit erfahren und wiedererkannt hat. Das ist Gott, der sich neu erschafft im Gewahrsein seiner selbst. Das ist Evolution, ewige unendliche Ausdehnung der Selbstwahrnehmung.

Wissend, dass ihr über alles geliebtes Kind niemals wirklich in Gefahr schwebt, überlässt es die Mutter seinem Traumzustand, den es selbst gewählt hat, bis es zu erwachen bereit ist. Liebevoll überwacht sie seinen Schlaf und stupst es hie und da sanft an, um zu sehen, ob es seinem Alptraum ein Ende zu machen gewillt ist. Ihre unermessliche, allumfassende Liebe zu sich selbst, die gleich der Liebe zu ihrem Kinde ist, verbietet ihr, ihrem Kind den lebensspendenden Schlaf zu rauben. Niemals würde sie es gegen seinen Willen aufwecken, kennt sie doch die heilsame Wirkung des Schlafes. In grenzenloser Liebe, die keinen Zwang und keine Ungeduld kennt, erwartet sie freudig sein Erwachen in die erlösende Wirklichkeit.

Dein Ego ist Dein Glaube an Unvollkommenheit. Die Wahrnehmung von Unvollkommenheit impliziert die Wirklichkeit von Sünde, denn nur wo Unvollkommenheit gesehen wird, ist Sünde möglich. Das Konzept der Sünde ist nichts anderes als eine verzerrte Wahrnehmung der gottgegebenen Willensfreiheit und damit Deiner Berechtigung zur freien Wahl.

Wenn es Sünde geben kann, kann es Gott nicht geben. Wenn Sünde wirklich ist, kann Gott nicht allumfassend und damit allmächtig sein. Die Wirklichkeit von Sünde schließt die Existenz Gottes aus, denn das würde bedeuten, dass es etwas geben kann, das nicht Teil Gottes wäre.

Wenn es denn so etwas wie Gotteslästerung geben könnte, dann wäre die einzige Gotteslästerung, die Du begehen könntest, der Glaube, Du könntest Gott lästern. Das Gedankenkonzept der Sünde hat außerhalb des Egokontextes keinen Sinn und keinerlei wirkliche Substanz. Die allumfassende Natur von Alles-was-Ist macht Sünde vollkommen unmöglich. Du erkennst Deine göttliche Natur, die Deine einzige Wirklichkeit ist, wenn Du anerkennst, dass Sünde Illusion ist, nichts als Irrtum über Dich selbst.

Sünde ist Illusion, nichts als Irrtum über Dich selbst.

Mein lieber Freund, meine liebe Freundin, wir haben unsere fünfte Einsicht Der Kampf der Giganten genannt. Die erste Voraussetzung für einen Kampf ist naturgemäß die Anwesenheit von mindestens zwei sich feindlich gegenüberstehenden Kontrahenten. Nur dort ist Kampf, wo zwei widersprüchliche Energien aufeinanderprallen. In dieser Dimension, wo kein Prinzip ohne Gegenpol vorstellbar ist, müssen wir denn auch nicht lange nach dem Gegensätzlichen suchen: Wenn Dein Ego in Deinem selbst inszenierten Lebenskrimi der Bösewicht ist, dann ist Dein Höheres Selbst der ehrbare Gesetzeshüter. Damit wären die Fronten erst einmal geklärt und der Kampf um ewige Glückseligkeit und Errettung Deiner Seele kann in die erste Runde gehen. (Anm. der Verfasserin: Scherzhaft gesagt).

Diesem Grundprinzip folgend stellt sich der Mensch die Sache mit der spirituellen Entwicklung vor, die dann in der großen Erleuchtung ihren endgültigen Höhepunkt findet – irgendwann, in einer weit entfernten Zukunft. Doch gerade das, was Du durch dieses Konzept zu überwinden suchst, erhältst Du. Bevor wir diesen grundlegenden Zwiespalt menschlichen Seins näher betrachten, sollten die Begrifflichkeiten geklärt und definiert werden.

Was und wer Du wirklich bist, haben wir bereits klargestellt. Wenn Du es nicht mehr weißt, weil Du zu ›vergessen‹ beschlossen hast, so ändert das doch nichts daran, dass ewig wahr bleibt, was ewig wahr ist.

Weil die letztgültige Wirklichkeit ewig unbedroht bleibt, ist Deine wahre göttliche Natur allzeit in vollkommener Sicherheit. Mit anderen Worten: Du kannst noch so tief in die Egoillusion sinken und vergessen, wer Du bist, Gott in Dir vergisst es niemals. Die große Mutter verwechselt niemals den Traumzustand mit der Wirklichkeit, sie schläft nie. Du magst Dich noch so sehr in Bezug auf Dich selbst irren, Gott in Dir, Dein Höheres Selbst, ist der Aspekt Deiner Gesamtpersönlichkeit, in dem Irrtum völlig unmöglich ist. Die Wirklichkeit ist nicht abhängig davon, dass Du ihrer gewahr bist und sie anerkennst: Die Wahrheit über Dich ist ewig unveränderlich.

Ego ist dem Irrglauben verfallen, Du und die ganze Schöpfung seien zwar vor langer Zeit von einem Gott erschaffen worden, jedoch aus einer ganz anderen Substanz hervorgegangen als die seine, ausgestattet mit einer Art von Lebensfähigkeit, die unabhängig von Ihm ist. Das ist Ego, das ist Menschsein. Nicht einen Menschen gibt es in der Welt, der nicht in der einen oder anderen Weise dieser Wahnvorstellung erlegen ist.

Du erlebst Dich selbst, in dieser wie in jeder anderen Welt, entsprechend Deinem Glauben bezüglich Deiner selbst. Was Du über Dich selbst glaubst und wie Du Dich wahrnimmst, entspringt und entspricht dem Grad Deiner Selbsterkenntnis.

Umgekehrt bestätigt Dir Deine Selbsterfahrung die Glaubensvorstellungen in Bezug auf Dich selbst und Deine Welt. Du erlebst Dich selbst und Deine gesamte Außenwelt entsprechend Deinen Glaubensvorstellungen, die Deinen Willen ausdrücken. So erschaffst Du Dich selbst und Deine Erfahrungswelt entsprechend Deinem Willen. Dies stellt die Dir gegebene göttliche Schöpferkraft sicher.

Du bist Ego. Du bist auch Ego, aber Du bist nicht nur Ego. Du bist ein Wesen, sich ausdrückend und erkennend als Gedanken- und Gefühlsenergie. Du bist Gedanke und Gefühl in Bewegung. In Gedanken- und Gefühlsbewegungen verschaffst Du Dir Information über Dich selbst und erkennst Dich als seiendes Wesen. Du bist ein wunderbares, komplexes Energiekonglomerat. Nie hattest Du Gedanken und Gefühle, Du bist Gefühl und Gedanke. Jenseits des Ego bist Du weitaus mehr als das, Deine Intuition ist Dir Beweis, dass dem so ist und sie ist es, die Dir bestätigt, dass Dein Sein jenseits dieser eingeschränkten Selbstwahrnehmung unabhängig ist von Deinem Denken und Fühlen. Du bist Geist von Gottes Geist, Bewusstsein von seinem Bewusstsein. Denken und Fühlen sind göttlicher Seinszustand und Selbstausdruck.

Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.

₺516,27