Kitabı oku: «Versuch einer Ethnographie der Philippinen», sayfa 7
8. Altasanen (Altasanes) und Ilamuts
Wo diese beiden den Igorroten naheverwandten Stämme ihre Wohnsitze haben, war mir nicht möglich sicher zu ergründen. Nicht einmal der Name des ersteren Stammes ist sichergestellt, indem Mas (pobl. 14) und nach ihm Bastian (Reisen V, 272) Altabanes schreiben, während Buzeta y Bravo die Schreibweise Altasanes führt. Merkwürdigerweise scheint Dr. Bastian, durch diese verschiedene Schreibweise verleitet, Altasanes und Altabanes für zwei verschiedene Stämme zu halten (vgl. Bastian, Reisen V, 272 u. 274). Altasanen und Ilamuts verehren einen Gott Namens Cabiga und dessen Frau, welche bei Buzeta (Dicc. I, 60) Bujan, bei Mas (pobl. 14) Bujas heisst. Das ist Alles, was wir über diese beiden Stämme wissen. Ihre Wohnsitze sind jedenfalls in der Provinz Nueva Vizcaya zu suchen.
9. Bujuanos
Die Bujuanos sind ein ebenfalls den Igorroten naheverwandter Stamm in der Provinz Isabela (Scheidnagel 35). Ihre Wohnsitze konnte ich nicht näher ermitteln.
10. Panuipuyes
Die Panuipuyes oder Panipuyes sind Igorrotenstämme, von denen nichts weiter bekannt ist als der Name (Mas, pobl. 28; Buzeta I, 58). Wohnstätten wahrscheinlich im westlichen Nueva Vizcaya oder Isabela. Vielleicht sind sie nur ein Zweig der Mayoyaos.
11. Isinays
Die Isinays wohnen am mittleren Rio Agno bis gegen den von den Spaniern Caraballo Sur genannten Gebirgsstock, im westlichen Theile der ehemaligen Provinz Ituy. In ihren Sitten und Bräuchen gleichen sie den Bergstämmen der nördlichen Nachbarstriche. Zwischen 1715–40 wurden sie zum Christenthume bekehrt (Mozo 40 f.). Im Jahre 1788 gab es noch 3900 wilde Isinays (Mas, pobl. 38). Sie scheinen jetzt ihren Dialekt einzubüssen und vollständig in die Pampangos und Pangasinanen einzugehen.
Mit ihnen naheverwandt scheinen die Jumangis zu sein, die seit Mozo (Misiones 58) kein neuerer Schriftsteller erwähnt.
12. Abacas
Die kleine Nation der Abacas lebt südlich vom Bergstock Caraballo Sur, in der Umgegend von Caranglan. Ihre Sprache scheint erloschen zu sein, wenigstens machen die spanischen Censuslisten hiervon keine Erwähnung, früher besassen sie aber ein eigenes Idiom, das sich selbst von dem der ihnen sonst in Sitten ähnlichen Italonen unterschied, wie diess Fr. Antolin de Alzaga, der unter ihnen 1702 als Missionär lebte, ausdrücklich hervorhebt (Mozo 20). Von den Italonen, mit denen sie in beständigem Kriege begriffen waren, unterschieden sie sich auch durch die Polygamie, die bei ihnen üblich war (Mozo, l. c.). Sie scheinen Kopfjäger gewesen zu sein, heute sind sie friedliche Christen.
13. Italonen (Italones)
Die Italonen wohnen nördlich vom Caraballo Sur im südlichen Theile der Provinz Nueva Vizcaya, wo auch ihre grösseren Orte Lublub, Bayombon, Dupax &c. liegen. Sie sind erst seit dem Anfange des vorigen Jahrhunderts allmählich zum Christenthum bekehrt worden, das aber nur oberflächlich an ihnen haftet. Im Jahre 1702 zählten sie 52 Dörfer, welche ein nettes Aussehen hatten, ihre Hütten waren von ansehnlicher Grösse. Obwohl sie eifrige Jäger waren und der Fischfang in ihren Bächen und Flüssen reichliche Beute lieferte, so bildete dennoch Reis ihre Hauptnahrung, sie bestellten die Äcker mit Sorgfalt und waren durch Aufspeichern von Reisvorräthen in der Lage, bei etwa eintretenden Missernten der Hungersnoth vorzubeugen (Mozo 19 u. 26). Ob sie andere Hausthiere als den Hund besassen, ist mir nicht bekannt, obwohl manches darauf schliessen lässt, dass der Büffel und das Schwein wenigstens in geringer Zahl gezüchtet oder eingehandelt wurden. Aus Zuckerrohr bereiteten sie ein berauschendes Getränk, Ilang genannt (Mozo 32). Ihre Waffen waren Lanze, Waldmesser und Schild. Ihre unbändige Kriegslust, die gegen ihre sonstige Liebenswürdigkeit (Mozo 19) eigenthümlich abstach, reizte sie zu beständigen Fehden mit den Nachbarstämmen, insbesondere den Abacas und den Balugas, wobei derjenige den grössten Ruhm davontrug, der die meisten Feindesschädel heimbrachte, denn sie waren Kopfjäger (Mozo 32, 35). Diese eigenthümlichen Trophäen wurden in der Hütte sorglich aufbewahrt, nur pflegten sie vorher den Schädel seiner Zähne zu berauben, um damit den Handgriff ihres Hackmessers auszuschmücken (Mozo 22). Ihre Kriegführung beruhte hauptsächlich auf List und Überrumpelung, der offene Kampf, Mann gegen Mann, wurde so sehr als möglich gescheut; am liebsten überfielen sie den Feind in der Nachtzeit (Mozo 34). Die erlittenen Wunden, sowie andere Krankheiten heilten sie durch verschiedene Kräuter, über welche Mozo (Misiones 56) eingehend berichtet. Sie sollen auch das Blut der erschlagenen Feinde getrunken und Theile von deren Hinterhaupte und Eingeweiden roh verzehrt haben, um den Muth des Erschlagenen zu erben (Mozo 32 f.; Mas, pobl. 22). Starb ein angesehener Häuptling, so hüllten sie ihre Waffen zum Zeichen der Trauer ein, und diese Ceremonie nannten sie Magbalata.
Wie bei den Igorroten war auch bei ihnen nur Monogamie üblich, die Ehen konnten nur durch den Tod eines der Gatten gelöst werden (Mozo 19). Kebsweiber neben der Gattin zu halten, war untersagt, auch durften Blutsverwandte keine Ehen untereinander eingehen (l. c.).
Über ihre frühere Religion stehen mir nur die dürftigen Notizen des Augustiners P. Arzaga zur Verfügung. Nach diesen glaubten sie an einen einzigen Gott, der die Guten belohne und die Bösen bestrafe, doch wussten sie nicht zu sagen, in was die Belohnung bezw. Strafe zu bestehen hätte. Dieser Gott hatte nach ihrer Ansicht im Himmel seinen Wohnsitz. Auffallend ist, dass dieser Gott unbeweibt lebt, während sonst alle Bergstämme von Nord-Luzon nur Götterpaare kennen. Sie glaubten auch an die Unsterblichkeit der Seele, was den Schluss zu ziehen gestattet, dass der Ahnencultus ihnen nicht unbekannt gewesen sein mag.
Von diesen erwähnten und dargestellten Bräuchen und Sitten hat sich wenig erhalten, das Christenthum hat ihrem ganzen Leben tagalisches Gepräge verliehen.
14. Ibilaos
Die wilden Ibilaos wohnen in den Grenzdistrikten von Nueva Vizcaya und Nueva Écija, vom Caraballo Sur gegen Norden und Nordwest ihre Sitze ausdehnend. Bei den Orten Levang, S. Fabian und Tongbon treten sie in unmittelbare Berührung mit den civilisirten Indiern. Sie streichen bis zum Caraballo del Baler hinüber.
Sie sind von kleiner Statur und geringer Körperstärke (Buzeta I, 57). Sie scheinen keinen Ackerbau zu treiben, sondern nur von der Jagd und dem Raube sich zu nähren, was vielleicht auf eine starke Beimischung mit Negritoblut zurückzuführen ist. Buzeta und Bravo bezeichnen das Leben, welches sie führen, als ein nur elendes (Buzeta, l. c.).
Wie bei den meisten Bergstämmen Luzons herrscht auch bei ihnen die Sitte der Kopfjägerei (Buzeta I, 57; Mas, pobl. 28). Sie lauern im Hinterhalte auf den Nichts ahnenden Reisenden, den sie mit sicherer Hand mit ihren Pfeilen tödten (Mas, l. c.). Es erinnert diess auffallend an die Negritos. Ihre Pfeile sollen nach Bastian (Reisen V, 274) vergiftet sein, ich weiss nicht, welcher Quelle diese Notiz entnommen ist. Auch sie schmücken ihre Waffen mit den Zähnen der erschlagenen Feinde. Ihre Zahl ist sehr gering (Mas, pobl. 28); am 2. Mai 1851 zählte man in der Provinz Nueva Vizcaya 330 erwachsene unterworfene Ibilaos (Diaz Arenas 515).
Von ihrer Religion ist Nichts bekannt; nach Semper (Erdkunde XIII, 94) „sollen” sie am Caraballo Sur Tempel besitzen, was höchst unwahrscheinlich erscheint.
Einzelne Ibilao-Stämme leben mit den Spaniern in Frieden, besonders jene der Provinz Nueva Écija (Cavada II, 464).
15. Ilongoten (Ilongotes)
Die Ilongoten, auch Ilungut oder Ylungut genannt, wohnen in den Provinzen Nueva Vizcaya, Isabela und Príncipe, streifen aber auch nach Nueva Écija herüber. Die Cordillere zwischen Baler und Casiguran ist ihr Hauptsitz. Nach einer durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Hofrathes Dr. A. B. Meyer mir zur Ansicht geliehenen Photographie sind ihre Augen langgeschlitzt und schief gestellt. Oberlippe und Kinn haben einen Bartanflug. Das Haar wird auch von den Männern lang getragen; es wird in einen Zopf geflochten, der oft bis zu den Hüften reicht. Ihre Kleidung besteht nur aus dem auch bei den Igorroten üblichen Lendengewand. Den linken Unterarm zieren eng aneinander (spiralförmig?) gefügte Ringe, offenbar aus Metalldraht. Semper (Skizzen 138) charakterisirt sie mit folgenden Worten: „Sie gehören mit zu den wildesten Stämmen des Landes, und sie stehen mit den Christen sowohl, wie mit den nahe wohnenden Negritos in beständiger Fehde”. Sie sind leidenschaftliche Kopfjäger (Mas, pobl. 28; Semper, Erdk. XIII, 251). Sie bekämpfen nicht nur die Negritos und fremden Stämme, ein Dorf gegen das andere steht feindlich auf, um die kostbare Schädelbeute zu erjagen. Auf eigenen Instrumenten werden die blutigen Trophäen heimgetragen und an der Thüre des Siegers aufgehängt. Ähnlich wie bei anderen Bergstämmen Luzons wird die Rückkehr einer siegreichen Kopfjägerbande mit grossen Festlichkeiten und Tänzen gefeiert. Semper (l. c.) nimmt die Ilongoten gegen den Vorwurf des Cannibalismus in Schutz. – Ihre Religion besteht in einem Ahnencultus (Semper, Erdk. X, 265). Über ihre Zahl ist mir nichts Näheres bekannt, am 2. Mai 1851 zählte man in Nueva Vizcaya 252 erwachsene und 255 noch im Kindesalter stehende friedliche Ilongoten. Die Ilongoten der Provinz Isabela leben im Augenblicke im Frieden mit den Spaniern, doch trauen ihnen diese nicht.
16. Mayoyaos (nebst Quianganen, Pungianen und Silipanen)
Die Mayoyaos oder Mayayaos sind die westlichen Nachbaren der Igorroten, durch die Cordillera Central von diesen getrennt. Sie wohnen in den Grenzdistrikten von Bontoc und Nueva Vizcaya, hauptsächlich aber in letzterer Provinz, wo die Pueblos Mayoyao, Ozcariz, Vilanova und Nueva Ocaña ihre Hauptniederlassungen sind. Zu ihnen sind zu zählen die Pungianen (Panguianen), Quianganen und Silipanen, alle in Nueva Vizcaya sesshaft17. Ich vermuthe überhaupt, dass die Mayoyaos mit den Ifugaos zusammen einen einzigen grossen Dialektstamm bilden, doch lässt sich bei den dürftigen Nachrichten über diesen Gegenstand Nichts auch nur mit einiger Sicherheit behaupten. Eine Beschreibung vom Jahre 1850 sagt folgendes (Dias Arenas 506): „Einige tragen ein breitmächtiges Bracelet am linken Arm, bei anderen sahen wir Armbänder, bestehend aus dickem Kupferdrahte, welcher das Handgelenk in vielen (spiralförmigen) Windungen umschlang. Etwelche trugen Ohrgehänge, aus bis zu zwei Finger dicken Perlmuscheln zusammengesetzt, welche bis auf die Schultern herabfielen. Bei einem von ihnen sahen wir ein Halsband, welches aus einem durchlöcherten kreisrunden Stückchen Bein und weissen Steinchen, die vermittelst einer Schnur zu einer Kette verbunden waren, sich zusammensetzte; diese zierlich auslaufende Kette war drei Mal um den Hals geschlungen. Bartlos waren nicht alle, die uns zu Gesichte kamen, einige wiesen Kinn- und Schnurrbart auf, wenngleich der Haarwuchs kein dichter war”. Die Kleidung der wilden Mayoyaos und auch die der Mehrzahl der unterworfenen besteht nur aus einem Lendenschurz. Ihre Zahl muss eine recht stattliche sein, obwohl sie erst 1849 durch die Missionen der Dominicaner friedlich den Spaniern unterworfen worden sind, so zählte man dennoch 1851 4416 Mayoyaos, 1251 Silipanen, 6076 Quianganen und 2400 Pungianen, wobei zu bemerken ist, dass bei den Silipanen nur die Erwachsenen gezählt wurden (Dias Arenas 515).
Der von Cavada (I, 82) erwähnte Stamm der Bungananes ist mit den Pungianen identisch.
17. Ifugaos
Die nächsten Verwandten der Mayoyaos sind die Ifugaos; dieser mächtige Stamm wohnte einst weiter nördlich und wurde erst später zu Ende des XVII. oder Anfang des XVIII. Jahrhunderts nach seinen heutigen Wohnsitzen durch die Gaddanen verdrängt. Sie wohnen heute hauptsächlich am linken Ufer des Magat, südlich und südwestlich von Furao zwischen Mayoyao und Camarag in der Provinz Nueva Vizcaya.
Ihr Äusseres soll vielfach an die Japanesen erinnern (Buzeta I, 55). Sie bauen zwar Reis, ziehen es aber vor, durch Raub sich zu ernähren. Auf das Erjagen von Feindesschädeln sind sie noch erpichter, als die Ilongoten. Auch bei ihnen ist derjenige der Angesehenste, welcher die meisten Schädel erbeutet hat, und sie begnügen sich nicht damit, die schauerliche Beute als Prunkstück in ihrem Hause aufzuhängen, sie suchen auch durch eine Art von Decoration ausserhalb der Hütte ihren Ruhm zur allgemeinen Kenntniss zu bringen, indem sie in den Ohren so viel Ringe aus Bambusrinde18 (?) tragen, als es ihnen gelungen ist, Schädel zu erjagen (Buzeta I, 56). Die feige, hinterlistige Art und Weise, mit der sie die Opfer ihres Blutdurstes überfallen, ist überaus kennzeichnend: Im Dickicht versteckt, lauern sie auf den einsamen Reisenden, dem sie plötzlich eine Art Lazo um den Hals werfen, so dass er zu Boden geworfen wird, worauf sie dem Wehrlosen den Kopf abschlagen (Buzeta, l. c.). Der Lazo ist eine auf den Philippinen ungewöhnliche Waffe. Sonst sind sie mit Lanze, Pfeil und Bogen, ferner mit zweierlei Gattungen von Waldmessern bewaffnet, am geübtesten sind sie im Gebrauche des Lazo. Alle Nachbarstämme, besonders die christlichen, haben unter ihren Nachstellungen viel zu leiden, von ihrer Mordwuth kann man sich einen Begriff machen, wenn man erfährt, dass der Oberst Galvey nach einem Gefechte mit diesen Wilden unter ihren zurückgelassenen Todten einen Krieger fand, der im Ohre 32 der obenerwähnten Mordzeichen stecken hatte (Mas, pobl. 27). Auch untereinander sind sie ewig im Kriege begriffen.
Ihre Religion im Allgemeinen, sowie einzelne Namen ihrer Götter erinnern an die Gotteslehren der Igorroten und anderer Bergstämme Nord-Luzons. Ihr höchster Gott heisst Cabunian, dieser hat zwei Söhne, Sumabit und Cabigat, und zwei Töchter, Buingan und Daunguen, diese Geschwister heiratheten untereinander und wurden so die Erzeuger der Menschen (Mas, pobl. 15). Der Regengott heisst Pati; gebetet wird zu den Dii minores: Balitoc, Piti, Misi, Sanian, Liniantacao, Bangeiz, Sipat, Batacagan, Sadibubu, Dasiasoiat, Capaiat, Dalig; Göttinnen geringeren Ranges waren: Libongan, Libugon und Limoan (Mas, l. c.). Der Ahnencultus scheint auch ihnen nicht unbekannt zu sein.
Die Ileabanes und Ifumangiës, welche Diaz Arenas als in der Provinz Nueva Vizcaya sesshaft anführt, sind Ifugao-Stämme.
18. Gaddanen (Gaddanes)
Die Gaddanen (richtiger: Gad-danen) werden besonders in Missionswerken älteren Datums auch Yogades genannt. Ihr Hauptgebiet ist die Commandancia Saltan, welche von ihnen nahezu ausschliesslich bewohnt wird, von hier dehnen sich ihre Wohnsitze nach den benachbarten Provinzen Isabela, Nueva Vizcaya und Cagayán aus. Man findet sie ebenso bei Gabagan am Rio de Calao, bei Tarnauini, Ilagan, Furao im Stromgebiet des Rio Grande de Cagayán, wie bei Tuao am Rio Chico de Cagayán. Am dichtesten wohnen sie zwischen dem Rio Magat und Rio Chico de Cagayán.
Ihre Hautfarbe ist dunkler, als jene der übrigen Bergstämme Luzons. Sie besitzen einen gedrungenen Körperbau, rundgeformte Augen und eine grosse plattgedrückte Nase (Buzeta I, 56), überdiess sind sie wie die Igorroten schmutzig und unreinlich.
Ihre Hütten stehen auf sehr hohen Pfählen, um der Feuchtigkeit des Erdbodens nicht ausgesetzt zu sein und um feindliche Angriffe zu erschweren, es wird deshalb zur Nachtzeit und in Kriegsgefahr auch bei Tage die Leiter, welche in die Wohnräume führt, aufgezogen. Die Hütten sind aus Holz oder Cogongräsern erbaut (Cavada I, 82).
Ein grosser Theil der Gaddanen ist zum Christenthum bereits bekehrt, wenn auch nur äusserlich. Die heidnischen Gaddanen verehren einen Gottschöpfer Amanolay und dessen Gattin Dalingay (Mas, pobl. 4; Buzeta I, 60), überdiess ist bei ihnen auch der Ahnencultus heimisch (Semper, Erdk. X, 165). Sie sind von sanfteren Sitten als ihre Nachbarstämme.
19. Itetapanen (Itetapanes)
Die Itetapanen wohnen östlich von den Busao-Igorroten und westlich von den Gaddanen, welch’ letzteren sie ungemein ähnlich sind, indem sie gleichfalls eine geringe Körpergrösse und sehr dunkle Hautfarbe besitzen (Ilustr. 1860, p. 285). Auch an Unreinlichkeit können sie mit ihren östlichen Nachbarn wetteifern. Mas (pobl. 26) bezeichnet ihr Äusseres geradezu als widerlich. Durch die runde Formung der Augen unterscheiden sie sich, ebenso wie die Gaddanen, streng von den Igorroten. Buzeta und Bravo schreiben: „Die Itetapanen besitzen den vollen Negritotypus in Körperbau, Farbe und Nasenform, aber in Bezug auf Haare, Augen &c. gleichen sie den Tagalen” und weiter „Es ist ebenso schwierig, sie von ihrem wilden Leben abzubringen, wie die Negritos, mit welchen sie mehr in Bezug auf Charakter, Sitten und Bräuche als im äusseren Habitus Ähnlichkeit besitzen”. Es scheint demnach, dass die Itetapanen eine starke Beimischung von Negritoblut aufzuweisen haben. Auffallend ist bei ihrer Tracht eine Kappe, ähnlich dem Tschako der deutschen Bergleute, nur etwas niedriger. Diese Kappe, sowie alle aus Bejuco-Rohr verfertigten Gegenstände wissen sie lebhaft-roth zu färben, doch hüten sie die Bereitung dieser Farbe als ein strenges Geheimniss, obwohl anzunehmen ist, dass sie durch eine Mischung verschiedener, in ihren Wäldern wachsender Farbehölzer, insbesondere des Sibucao, erzielt wird (Buzeta I, 54). Die Farbe selbst soll unaustilgbar am Bejuco haften. Die Schultern bedecken sie mit einem aus Palmblättern oder Cogongras geflochtenen Kragen, „anaos” oder „anas” genannt (Buzeta I, 54; Ilustracion 1860, 285). Ihre Waffen sind Lanze, Pfeil und die Aliva der Igorroten.
20. Guinanen (Guinanes)
Die Guinanen werden auch Guinaanes, Quinanes oder Quinaanes genannt. Ihre Wohnsitze liegen nördlich von denen der Busao-Igorroten, hauptsächlich auf dem Ostabhange jener Cordillere, welche die Provinz Abra von Cagayán trennt. Das rechte Ufer des Rio Abra und das linke seines Nebenflusses Pusulguan bezeichnen die Westgrenze dieses wilden und kriegerischen Stammes. Der Pueblo Bauang ist eine ihrer grössten und wichtigsten Niederlassungen.
Zu ihrem äusseren Habitus, sowie in ihren Bräuchen ist die nahe Verwandtschaft mit den Igorroten nicht zu verkennen. Ihre unbändige Kriegslust wird durch den Ruhm, den ein beutereicher Kopfjäger geniesst, beständig angefacht, und ihre Nachbarn, besonders die friedlichen Tinguianen haben vor ihnen nicht einen Augenblick Ruhe. Mit der Hinterlist, welche allen Kopfjägerstämmen eigen ist, beschleicht der Guinane sein Opfer, um demselben dann den Kopf abzuschlagen. Ist diess geschehen, so eilt der Sieger mit der bluttriefenden Beute in das heimathliche Dorf, wo die Heldenthat dann durch ein mehrtägiges Trinkgelage gefeiert wird; der Schädel selbst wird als eine kostbare Trophäe sorgfältig aufbewahrt (Ilustracion 1860, N. 12, p. 152). Haben sie keine stammfremden Feinde zu bekämpfen, so führen die einzelnen Dörfer gegen einander Krieg, und zwar in der oben erwähnten Form. Ein Theil der Tinguianen entrichtete ihnen früher Tribut (Mas, pobl. 26).
Sie sind übrigens nicht ohne alle Kunstfertigkeit, in dem Pueblo Bauang verfertigen ihre trefflichen Schmiede ausgezeichnete Aliva-Hackmesser, welche besonders von den Busao-Igorroten gern gekauft werden (Ilustracion 1860, 285); über ihre Religion ist Nichts bekannt.
21. Calauas oder Itaves
Die Calauas (sprich: Cala-ú-as) wohnen von Santacruz (an einem Zuflusse des Rio Chico de Cagayán) bis Nachsiping am Rio Grande. Sie reichen bis Piat und Tuao im Süden und Malaueg im Norden, nach letzteren Orten werden sie und ihr Idiom auch Malaueg oder Malauec genannt. Bei den nördlichen Stämmen ist der Name Itaves der gebräuchlichere, im Süden aber Calauas. Ihre Tracht erinnert an ihre Nachbarn, die Guinanen, während ihre ganze Lebensweise in’s volle Gegentheil schlägt. Sie sind noch friedfertiger als die ihnen nach Mas (pobl. 28) ähnlichen Gaddanen, und zeichnen sich besonders durch fleissigen Feldbau aus. Nächst Reis wird am intensivsten Tabak gebaut, dessen Anpflanzung sie eine besondere Pflege zuwenden (Buzeta I, 56). Ihr Tabak wird als der beste der Provinz Cagayán bezeichnet, und das will so viel sagen, als dass der Tabak des Calaua-Gebietes der beste der Philippinen ist. Nach der Tabakernte werden die gesammelten Blätter zuerst einem Gährungsprocesse unterworfen, dann aber wieder an der frischen Luft getrocknet. In kleine Ballen gepackt wird dann der Tabak nach Ilócos Sur und Abra eingeschmuggelt (Mas, pobl. 8; Buzeta I, 56).
Religion unbekannt. Sie sind wie die Guinanen noch unabhängig, doch ist in diesem Jahre ein Truppencorps gegen sie abgeschickt worden, um sie zu unterwerfen.