Kitabı oku: «Der Emotionscode», sayfa 6
Gedanken bestehen aus Energie
Ihre Gedanken bestehen ebenso aus Energie wie alles andere im Universum auch.
Gedankliche Energie kennt keine Grenzen. Ihre Gedanken sind im Gegensatz zu Ihrem physischen Körper nicht an ein bestimmtes Volumen oder einen bestimmten Ort gebunden.
Zwar glauben wir gern, dass alle unsere unausgesprochenen Gedanken nicht öffentlich, sondern nur in unserem Kopf vorhanden seien, aber dem ist nicht so. Jeder von uns ist wie ein Radiosender, der ununterbrochen die Energie seiner Gedanken aussendet, die den Raum ausfüllt und alle um uns herum entweder positiv oder negativ berührt.
Das heißt nicht, dass wir anderer Leute Gedanken lesen könnten. Aber die Energie dieser Gedanken kann bis zu einem gewissen Grad auf unterbewusster Ebene wahrgenommen werden. Versuchen Sie doch einmal, in einer großen Menschenmenge den Hinterkopf einer bestimmten Person zu fixieren, und ehe Sie sich versehen, wird die Person sich umdrehen und Ihnen geradewegs in die Augen schauen. Viele Menschen haben das schon erlebt. Falls Sie noch nie ein solches Erlebnis hatten, dann versuchen Sie es doch einmal. Es funktioniert immer!
Wir alle sind miteinander verbunden
Tatsächlich ist die gesamte menschliche Familie energetisch miteinander verbunden. Wenn Menschen auf der anderen Seite der Erdhalbkugel leiden und sterben, fühlen wir ihre entfernten Schreie und Qualen auf einer unterbewussten Ebene, und unsere Stimmung wird dadurch getrübt. Wenn irgendwo auf der Welt etwas Tragisches passiert, empfindet die gesamte Weltbevölkerung dies auf unterbewusster Ebene mit und wird dadurch beeinflusst. Andererseits wird unser aller Leben erhellt, wenn irgendwo auf unserer Erde wunderbare Dinge geschehen. Diese Verbundenheit, die wir alle miteinander teilen, zeigt sich oft durch subtile Gedanken, die aus dem Unterbewussten auftauchen und in unser Bewusstsein dringen.
Eine solche energetische Verbindung scheint zwischen einer Mutter und ihren Kindern am stärksten ausgeprägt zu sein. Mütter sind oft in der Lage zu spüren, wenn eines ihrer Kinder in Schwierigkeiten steckt. Wir nennen das mütterliche Intuition. Meine eigene Mutter war eine wahre Meisterin der Intuition. Die Verbindung zu unserer eigenen Mutter ist so stark, möglicherweise dank einer Art geistiger Nabelschnur, die uns nach wie vor verbindet.
Ein eindrucksvolles Beispiel dafür liefert folgende Begebenheit, die eine Patientin vor einigen Jahren schilderte: Eines Abends saß sie gemeinsam mit ihrem Mann zu Hause vor dem Fernseher. Plötzlich bekam sie starke, pochende Schmerzen, die auf unerklärliche Art und Weise im gesamten Körper umherwanderten. Die Intensität dieser plötzlichen Schmerzattacke war erschreckend. Nachdem die Attacke schließlich überstanden war, war die Frau auf der einen Seite sehr erleichtert, aber andererseits auch erschöpft und verängstigt. Sie hatte etwas Derartiges noch nie erlebt und war völlig verwirrt darüber, was da plötzlich mit ihrem Körper passiert war. Ihre Versuche, diese bizarre und qualvolle Attacke zu beschreiben, stellten alle einschließlich ihres Arztes vor ein Rätsel.
Drei Tage später erhielt sie einen Telefonanruf von ihrem Sohn, der auf den Philippinen arbeitete. Er rief von seinem Krankenhausbett aus an und erzählte ihr, dass er vor einigen Tagen von örtlichen Polizeibeamten heftig geschlagen worden sei. Als sie den Zeitpunkt seiner Verletzung mit dem Moment ihrer eigenen seltsamen Schmerzattacke verglichen, stellten sie fest, dass beide Vorgänge gleichzeitig stattgefunden hatten. Sie war auf irgendeine Art und Weise so stark mit ihrem Sohn verbunden, dass sie seine Schmerzen buchstäblich fühlen konnte. Das nenne ich mütterliche Intuition!
Gedanken sind kraftvoll
Ihre Gedanken haben immens große Kraft und Wirkung. Wann auch immer Sie Ihre Gedanken zum Ausdruck bringen oder aufschreiben, benutzen Sie Ihre Gedankenkraft, um die Welt um Sie herum zu beeinflussen. Alles, was passiert, geschieht aufgrund von Gedanken, Überzeugungen und Absichten. Wissenschaftliche Experimente konnten wiederholt zeigen, dass Gedanken direkten Einfluss auf das Wachstum von Pflanzen, Pilzen und Bakterien haben. William Tiller, ein Physiker der Stanford University, demonstrierte, dass Gedanken sogar elektronische Geräte beeinflussen können.5
Studien haben bewiesen, dass absichtlich gelenkte Gedankenenergie Wirkung auf andere haben kann, unabhängig davon, ob sie sich in der Nähe oder weit entfernt auf einem anderen Kontinent befinden.
Man kann beispielsweise bei einer Zielperson mehr Entspannung oder aber Beunruhigung induzieren, indem man sich entweder auf beruhigende oder auf aktivierende Vorstellungen konzentriert. Der Effekt ist sogar so ausgeprägt, dass er durch labortechnische Messungen des elektrischen Hautwiderstandes gemessen werden kann.6
Nun können Sie sich vorstellen, wie Ihre eigenen Gedanken Sie selbst beeinflussen. Jeder führt ab und zu innerliche Selbstgespräche irgendwelcher Art. Was sagen Sie zu sich selbst? Viele Menschen kritisieren sich selbst viel häufiger, als dass sie sich loben. Negative Selbstgespräche fügen Ihnen mehr Schaden zu, als Sie denken!
Und wie steht es mit anderen Menschen um Sie herum? Fragen Sie sich auch manchmal, ob andere spüren können, was Sie über sie denken? Das Unterbewusstsein anderer empfängt ununterbrochen die Schwingungen Ihrer Gedanken. Haben Sie schon einmal erlebt, wie ein Freund oder eine Freundin genau das aussprach, was Sie in diesem Moment gerade dachten? Haben Sie schon einmal instinktiv gewusst, wer Sie anrief, sogar schon, bevor das Telefon klingelte? Das sind keine Zufälle, sondern Belege für die Kraft der Gedankenenergie.
Das Auffinden eingeschlossener Emotionen mit dem Emotionscode funktioniert in gewisser Weise ähnlich wie das Aufspüren der Schwingungen von Gedanken oder Gefühlen anderer. Der Unterschied besteht darin, dass Sie das Unterbewusstsein fragen und auf diese Weise definitive Antworten vom Körper durch den Muskeltest erhalten können, was wesentlich genauer ist, als zu raten. Anschließend können Sie die eingeschlossenen Emotionen lösen und mit Sicherheit wissen, dass diese für immer entfernt worden sind.
Glücksfall oder Präzision?
Jeder, der im Bereich alternativer Gesundheitsversorgung arbeitet, kann Ihnen bestätigen, dass fast jeder Mensch alte emotionale Energien aus der Vergangenheit mit sich herumschleppt. Unser physischer Körper hält an den eingeschlossenen Emotionen fest. Sowohl Ärzte als auch andere, die in irgendeiner Weise mit dem Körper arbeiten, sind sich dessen bewusst; denn manchmal kann eine einzige Berührung bei einem Patienten eine Flut von Emotionen und Erinnerungen aktivieren. Aus meinem Bekanntenkreis haben ausnahmslos alle, die mit dem menschlichen Körper arbeiten – vom Chiropraktiker über Anwender von Energiearbeit bis zum Masseur –, Episoden erlebt, in denen sie einen unerwarteten emotionalen Ausbruch eines Patienten provozierten, während der Körper die vorher festgehaltenen Energien loslassen konnte. Das Lösen solcher eingeschlossenen Emotionen kann zu augenblicklicher, nachhaltiger Heilung führen. Diese per Zufall ausgelösten Prozesse waren zwar willkommen, entsprachen in diesen Fällen jedoch nicht der ursprünglichen Absicht der Therapeuten.
Der Ansatz der Emotionscode-Methode ist hingegen zielgerichtet. Manchmal bezeichne ich sie als eine Art emotionale Chirurgie, denn wir suchen gezielt nach eingeschlossenen Emotionen, mit der klaren Intention, sie zu entfernen. Hierbei wird nichts dem Zufall überlassen. Weil eingeschlossene Emotionen potenziell zerstörerisch sind, sollten wir sie entfernen und anschließend überprüfen, ob sie wirklich beseitigt wurden. Genau dies einfach, aber präzise zu bewirken ist die Absicht der Emotionscode-Methode.
Eingeschlossene Emotionen bei Kindern
Eine meiner frühen Erfahrungen mit eingeschlossenen Emotionen habe ich mit meinem Sohn Rhett erlebt, als er noch ein Kleinkind war. Rhett und Drew sind zweieiige Zwillinge, sie sind so unterschiedlich, wie zwei Brüder nur sein können. Drew war immer sehr zärtlich und anhänglich sowohl meiner Frau Jean als auch mir gegenüber. Rhett verhielt sich bei meiner Frau genauso, aber mir gegenüber entwickelte er etwa im Alter von drei Jahren eine Art Blockade. Wenn ich ihn umarmen oder streicheln wollte, schob er mich von sich und sagte: „Böser Doktor! Weg!“ Zuerst dachten wir, er gehe nur durch eine Phase, die bald vorbei sein würde. Aber seine negativen Gefühle mir gegenüber blieben über ein Jahr lang konstant bestehen. Es bereitete mir Kummer und frustrierte mich. Ich konnte einfach nicht verstehen, warum mein kleiner Junge mich so ablehnte.
Eines Abends saßen Jean und ich beieinander und unterhielten uns. Rhett saß dabei auf Jeans Schoß. Ich öffnete meine Arme, um ihn zu umarmen. Wieder schob er mich fort und sagte: „Böser Doktor! Weg!“ Dieses Mal fühlte es sich für mich so an, als würde mein Herz brechen. Ich spürte, wie Herzschmerz in meiner Brust hochkam, und glaubte, jeden Moment weinen zu müssen. Meine Frau sagte: „Weißt du, vielleicht hat er eine eingeschlossene Emotion.“
Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir nur bei Erwachsenen eingeschlossene Emotionen entfernt. Wir testeten Rhett, um zu sehen, was los war. Wir wendeten den Emotionscode an und fanden heraus, dass er tatsächlich eine eingeschlossene Emotion hatte. Es war eine Trauer. Aber er hatte diese Emotion nicht produziert, sondern ich selbst war definitiv die Ursprungsperson! Die Emotion hatte nicht einmal etwas mit Rhett zu tun. Meine Tochter und ich hatten an einem Tag einen Streit gehabt, ich war deswegen sehr traurig, und Rhett war Zeuge des Streits gewesen und hatte diese negative Energie in seinen Körper aufgenommen. (Wir werden später im Buch mehr über solche übernommenen eingeschlossenen Emotionen erfahren.)
Wir lösten die im Körper gespeicherte Traurigkeit auf, und zu meiner Verwunderung kam Rhett direkt danach zu mir her und umarmte mich. Als ich meinen Jungen in den Armen hielt, weinte ich und war erstaunt und begeistert zugleich. Wenn mein Sohn sich allein durch das Lösen einer eingeschlossenen Emotion von einem Moment zum anderen so sehr verändern konnte, wie vielen Kindern könnte dann damit ebenfalls geholfen werden?
Die Tochter des Piloten
In meiner Sprechstunde am nächsten Tag erzählte ich einer Patientin von dieser Begebenheit mit Rhett. Sie sagte: „Wissen Sie, ich glaube, meine kleine Tochter könnte auch eine eingeschlossene Emotion haben. Mein Mann ist Pilot. Er ist oft mehrere Tage am Stück unterwegs, und wenn er nach Hause kommt, rennt unsere sechsjährige Tochter weg und versteckt sich vor ihm. Sie meidet ihn völlig, wenn er heimkommt, und es bricht ihm das Herz.“
Am nächsten Tag brachte sie ihre Tochter in meine Sprechstunde. Ich fand heraus, dass das kleine Mädchen tatsächlich eine eingeschlossene Emotion hatte, die in Zusammenhang mit ihrem Vater stand. Es handelte sich in diesem Fall um eine Emotion der Sorge. Es war ihre eigene Sorge wegen der tagelangen Abwesenheit ihres Vaters. Irgendwann hatte sie dieses Gefühl so stark gefühlt, dass es ihren Körper überforderte, und die Emotion wurde eingeschlossen. Diese emotionale Energie hatte einen starken unterbewussten Einfluss und hatte auch Auswirkungen auf ihr Verhalten gegenüber ihrem Vater. Wir lösten die Emotion, und Mutter und Tochter gingen nach Hause.
In der darauffolgenden Woche kam die Mutter wieder in meine Praxis und sagte: „Dr. Nelson, Ihre emotionale Behandlung funktioniert wirklich. Als ich mit meiner Tochter bei Ihnen in der Sprechstunde war, war mein Mann gerade fort. Als er dann vor ein paar Tagen von Übersee nach Hause kam und die Tür öffnete, rannte unsere Tochter ihm entgegen und sprang in seine offenen Arme. Das hat sie noch nie zuvor getan! Er ist begeistert! Vielen Dank.“
Drews traumatische Geburt
Als unsere Zwillinge vier Jahre alt waren, war Rhett sehr wortgewandt und redselig. Drew dagegen war das glatte Gegenteil. Er war so zurückhaltend, dass meine Frau und ich uns Sorgen um ihn machten. Mit seinen vier Jahren konnte Drew immer noch keine Sätze bilden. Er sagte kaum ein Wort, und wenn er schließlich einmal etwas sagte, dann meist mit der Hand vor dem Mund, ganz so, als ob er sich fürchtete, etwas zu sagen.
Überhaupt schien er sehr ängstlich zu sein. Im Schwimmbad sprang Rhett gleich ins Wasser, während Drew mit ängstlichem Blick am Rand stehen blieb. Er war immer sehr vorsichtig beim Ausprobieren neuer Dinge. Zudem litt er unter Klaustrophobie und hatte Angst, ausgesperrt oder zurückgelassen zu werden. Wenn er zum Spielen hinausging und die Tür hinter ihm zufiel, bekam er Panik und schrie.
Psychologische Tests zeigten, dass Drew einen hohen IQ hatte, sich aber nicht altersgemäß entwickelte. Hörtests ergaben ein normales Hörvermögen. Es schien keine Erklärung für sein Verhalten zu geben. Nach unserer Erfahrung mit Rhett entschlossen wir uns, auch Drew auf das Vorhandensein eingeschlossener Emotionen zu testen, ohne zu ahnen, dass dies die Ursache seiner Schwierigkeiten war.
Beim Testen fanden wir rasch mehrere eingeschlossene Emotionen, die von den traumatischen Ereignissen am Tag seiner Geburt und kurz danach herrührten: Jeans Wehen und die Entbindung hatten sehr lange gedauert, insgesamt 22 Stunden. Rhett kam zuerst auf die Welt. Er sah hübsch und zufrieden aus und schlief gleich nach der Geburt ein. Drew wurde 14 Minuten später geboren, er war blau und schlapp und sah sehr mitgenommen aus. Mehrere Ärzte kümmerten sich sofort um ihn. Es war anfangs nicht sicher, ob er überleben würde. Seine Situation war kritisch.
Er kam durch, aber die nachfolgenden zehn Tage waren weiterhin traumatisch für ihn. Wir hatten beide Babys schon mit nach Hause genommen, aber Drew musste wenige Tage später erneut stationär aufgenommen werden, denn er konnte die Muttermilch nicht bei sich behalten und nahm rapide an Gewicht ab. Man sagte uns, dass er sich bereits in den ersten Tagen eine lebensbedrohliche Infektion zugezogen habe. Um sein Leben zu retten, mussten die Ärzte eine Lumbalpunktion an seinem kleinen Körper durchführen und intravenös Antibiotika verabreichen.
Gegen unseren Willen wurden Jean und ich aus dem Raum geschickt, als damit begonnen wurde. Wir konnten ihm nicht beistehen und mussten hilflos mit anhören, wie Drew vor Angst schrie, als die Ärzte wiederholt versuchten, Nadeln in seine kleinen Venen und seinen Wirbelkanal einzuführen. Wir selbst hingen diesen traumatischen Ereignissen nicht lange nach, und wir hatten auch mit Drew bis dato nicht darüber gesprochen. Bei dem bloßen Gedanken daran hätten wir uns zu sehr aufgeregt. Jetzt, vier Jahre später, hatte er, soweit wir wussten, keine bewusste Erinnerung an diese Ereignisse. Aber er hatte viel Angst im Leben vor den verschiedensten Dingen.
Wir fanden und lösten eine eingeschlossene Emotion nach der anderen. Sie alle hatten mit diesen traumatischen Ereignissen zu tun. Wir waren erstaunt darüber, was Drew als Säugling wahrgenommen hatte und was für tiefe emotionale Narben dies in ihm hinterlassen hatte. Er hatte wahrscheinlich erwartet, es sei wundervoll, auf die Welt zu kommen. Stattdessen geriet er in eine unglaublich schmerzhafte Situation, mit der er kaum umzugehen vermochte. Es musste für ihn so gewesen sein, als wäre er in die Hölle geboren worden. Wie Sie sich vorstellen können, hatte er eingeschlossene Emotionen der Angst, des Schreckens und der Verlassenheit. Ohne Zweifel waren das exakt die Gefühle, die er während der lebensrettenden Maßnahmen im Krankenhaus verspürt hatte, deren Ertragen für uns alle so schwer gewesen war.
Drew hatte zudem auch Panik entwickelt, während er im Bauch seiner Mutter auf seinen zögerlichen Bruder warten musste, denn Rhett hatte sich nicht gerade beeilt, seine dunkle und bequeme Behausung zu verlassen. Diese Emotion der Panik stellte sich als die Ursache seiner Klaustrophobie heraus.
Zusätzlich hatte er eine eingeschlossene Emotion der Wut, die er von seinem Großvater geerbt hatte. Diese geerbte Wut war es letzten Endes, durch die seine Sprachentwicklung verzögert war. Er hatte gefürchtet, jemanden mit seinen Worten zu verletzen, was auch erklärte, warum er beim Sprechen immer die Hand vor den Mund hielt. Wir lösten alle diese eingeschlossenen Emotionen und gingen zu Bett.
Am nächsten Morgen beim Frühstück konnten wir den Unterschied kaum fassen: Drew war zur Plaudertasche geworden! Plötzlich und zum ersten Mal in seinem Leben sprach er in vollständigen Sätzen. Ohne die Last der eingeschlossenen Emotionen, die ihn an die Traumata der Vergangenheit gebunden hatten, konnte er seine Ängste loslassen. Seine Klaustrophobie verschwand, ebenso seine ängstliche Einstellung. Er war jetzt frei und konnte ein fröhliches, glückliches und neugieriges Kind werden.
Im Laufe der Zeit wurde mir immer klarer, wie problematisch und sogar verheerend eingeschlossene Emotionen für Kinder und Erwachsene sein können. Im Folgenden einige weitere Erfahrungsberichte, die mir Emotionscode-Anwender zugesandt haben und die veranschaulichen, wie der Emotionscode das Leiden von Kindern lindern kann.
Singend unter der Dusche
Ich habe den Emotionscode bei Easton, einem zehnjährigen Jungen, angewendet. Er war sehr traurig und verärgert über die Trennung seiner Mutter und seines Stiefvaters. An diesem Tag hatte er kein Interesse an seiner Sprachtherapiesitzung. Ich löste mehrere eingeschlossene Emotionen, wie Weinen, Sehnsucht, Panik, Unsicherheit und Trauer. Ich schickte seiner Mutter eine SMS, und sie antwortete, er singe gerade laut unter der Dusche. Wir sprachen über das Timing und stellten fest, dass er, kurz nachdem ich seine Sitzung beendet hatte, zu singen begonnen hatte!
Seine Mutter fragte ihn: „Wow, du bist so gut gelaunt, was macht dich so glücklich?“ Er sagte: „Ich weiß nicht, ich bin einfach so glücklich, aber ich will nicht, dass du denkst, das kommt vom Duschen! – Renee L.
Bauchschmerzen
Im vergangenen Sommer planten wir eine lange Reise, um den Vater meines Mannes zu besuchen. Am Tag vor der Abreise wurde mein sechsjähriger Sohn stundenlang von schweren Bauchschmerzen geplagt. Am frühen Nachmittag kippte er um und weinte, und wie aus dem Nichts hatte ich die Idee, nachzusehen, ob irgendwelche eingeschlossenen Emotionen zu seinen Schmerzen beitrugen. Ich ließ ihn sich bäuchlings auf mein Bett legen und testete mit dem Neigetest. Ich löste drei eingeschlossene Emotionen: Kontrollverlust, Traurigkeit und eine geerbte geringe Selbstachtung. Die geringe Selbstachtung war von seinem Urgroßvater, dem Vater des Großvaters, den wir besuchen wollten, eingeschlossen worden. Sobald ich fertig war, sprang er vom Bett und hüpfte davon, als ob nichts gewesen wäre. – Safire T.
Eingeschlossene Emotionen sind weit verbreitet
Wenn Menschen traumatische oder sehr emotionsgeladene Erlebnisse hatten, wie z.B. einen Autounfall, einen heftigen Streit oder eine Scheidung, tragen sie deswegen häufig eingeschlossene emotionale Energien mit sich. Allerdings ist es nicht automatisch so, dass jedes emotionale Ereignis eingeschlossene Emotionen nach sich zieht. Der Körper ist so beschaffen, dass er im Normalfall emotionale Energien bewältigen kann. Wenn sich also eine Emotion festsetzt, ist das zum Teil auf die Umstände zurückzuführen. Das kann in Zeiten geschehen, in denen wir auf irgendeine Weise verletzlich sind, etwa durch ein geschwächtes Immunsystem oder durch starke Müdigkeit oder durch ein anderweitiges Ungleichgewicht. Wenn unser Körper nicht in Bestform ist, sind wir anfälliger für die Entwicklung eingeschlossener Emotionen.