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Kitabı oku: «Hymnen», sayfa 4

Yazı tipi:

Erde?

 
Es breitet Welt um Welt sich aus,
ein Stern am andern, bricht Mitternacht herein,
und einer darunter umkreist eine weiße Sonne,
und seinen Flug hüllt Musik geheimnisvoller Freude ein,
und die Seelen jener, die am meisten litten,
in ihn gehen sie ein.
 
 
Hundert Brüder sagten: Wir kennen sein Geheimnis,
in ihm stehn Tote vom Traum auf, Lebende schwinden im Traume dahin;
die Liebenden sagten: Die Blicke erblinden vor übermächtigem Glanze
und wie Duft fremder Blumen tötet die Zeit jeden darin;
und sie, die durch die Jahrtausende sahen,
fragen: Erde? mit heiterem Sinn.
 

Mit dem Tode reden die Schläfer

 
Siehe, die Stunde, in der die Schwerkranken noch schlimmer sich fühlen
und die Liebe Allwissenheit erlangt.
Über alle Meere und Festländer fliegen tausend Stimmen herüber,
mit welchen, wie mit Psalmen eines einzigen Chores, die Brüder den Brüdern entgegnen.
 
 
– Der Westen verglühte, mit dem Tode reden die Schläfer und unsere Städte
sind still schon. Die Erde: ein verlorener Strand im Meer der Unendlichkeit,
darüber der kalte Azur, Baldachin einer offenen Basaltgrotte,
die ausgebrannt ist. Es klagt in ihr nur die Stimme deiner Meere
und ihre schäumenden Wellen schlagen her durch die tragische Stille
und funkeln höhnisch durchs Dunkel im Glanze herrlichen Goldes,
geschwemmt von den Inseln zahlloser entfernter Welten,
unerreichbarer. Und wir deine Gefangenen hier!
Im Sturm, der sich wälzt und unter gefallenen Sonnen hoch aufspritzt,
das Rauschen des Schilfs über blutigen Nestern.
Niemand totärmer als wir hat je sich der Zeiten Geheimnis genähert:
denn auch der Schmerz reift in Jahrhunderten zur Vollkommenheit
und sein Obst, voll mystischer Kerne, wird bitter durch vielerlei Sonnen.
Nichts, was sie ihren Kindern verhieß, hat uns die Erde gegeben:
zu sehr hat ein Unsichtbarer die Wage unserer Schicksale belastet
und die Last unserer Tränen schuf nicht das Gleichgewicht.
Inmitten des Reichtums des Lebens, zum Stillen der Dürste
war das strahlende Weiß unserer Beute wie Wolkenphantome,
die täuschend des Wassers Spiegeltiefen durchziehen.
Und es verfingen die Netze, gesponnen zur Jagd im Unendlichen, am Grund sich
im Aufgeschwemmten von tausenden Jahren.
 
 
Unsere süßesten Tage glichen dem drückenden Traum der Glücklichen anderer Welten,
aus dem sie blaß und mit Zittern erwachen
und Jahre hindurch sich seiner erinnern.
 
 
Jahrtausende lang harrten wir in deines Geheimnisses Dunkel,
von der Anmut des ewigen Rhythmus in den Schlummer der Ungebornen gewiegt:
Wie kam’s, daß das Licht dieser Erde bis in die Tiefe der ewigen Nacht drang,
die Augen uns öffnend für Tränen und Sonne?
 
 
Ah, Jahrtausende noch zu schlafen! Mögen die Welten nur
kreisen um feurige Abgründe und gereifte Körner aus den Ähren der Konstellationen fallen
in deines Äthers schwarzen Grund, in deines Schoßes Gefälte,
des durch die Unendlichkeit sich breitenden!
 
 
Und heischt unser Leiden eine geheime Gerechtigkeit,
was spricht sie nicht deutlich zu unseren Seelen? Wer wanderte vor uns einst
und schnitt Zeichen in die Rinden der Bäume deines Urwalds hinein,
die wir nicht verstehen? Und deckte Wolfsgruben mit blühenden Zweigen?
Warum tönen der Propheten Worte wie Halluzinationen
an unser Gehör? Und funkeln uns Bangen im Walddickicht nachts
gleicherweis Sterne und Augen von Phosphor? Krank allzusehr fühlen wir Krankheit
in der Gesichter extatischer Umwandlung, in der Heiligen strahlender Blässe
und in von Helle überströmenden Worten. Und für unseren Tod ward die Wahrheit zur Krankheit.
So gehen wir, traurig, und das Weib, uns Genossin, mit heimlichen Blicken
spricht sie umsonst uns von der Unsterblichkeit. Umsonst in ihr Lächeln
wie in einen Schleier himmlischer Lichter hüllt sie des Leibes jungfräuliche Weiße.
Vergebens, die Gütige, verheißt sie Vergessen.
Die tausendjährige Nacht hat unserm Blicken die brüderliche Reinheit geraubt
und sich gewölbt zwischen dem Tage des Manns und des Weibes:
nach jedem Kusse breitet sie ins Unendliche ihre täuschende Stille
und ihre Sternstrahlen sind Blitze, durch welche
die Erhabensten sterben. Es begegnen sich nie die Tage unserer Seelen.
Die Sonne, die wir gleich hoch über uns sehen,
ist an Zeit verschieden für sie und für uns.
Aus Rosengärten klagt der Sklavinnen Weinen
und im barbarischen Aufschrei der Kraft ist die Schwesterseele verstummt,
leise singend. Unser Umarmen ward wie ein Zeichen ins Dunkel,
rufend den Schmerz. Des Glücks für ewig verlorenes Eden
verschlossen liegt es zwischen uns da. Nur der reinste, zum Äther aufsteigende Traum
vermag von oben in seine strahlenden Gärten zu blicken,
wo zweckloser Duft zu den sieben Himmeln emporraucht.
Und unsere schweifende Freude sucht vergebens die Schwestern.
Noch donnerte nicht in alle Zeiten der mystische Kuß der Versöhnung
wie ein Erdbeben, darin die Erde zerbirst
und neu sich in Apotheosen erhebt.
Doch bis jetzt, rätselvoll wallt sie in verborgenem Feuer
unter Orangenhainen. Die gigantischen Formen einstigen Lebens
hat sie in steinerner Presse gepackt und sie wartet.
Und des Körpers letztes Geheimnis ist der Schmerz, des Kosmos Gewicht, von der Seele erfühlt.
Er wälzt sich durch alle Blutquellen, durch tausend tötliche Düfte.
Er treibt alle Mühlen des Lebens und zart wie der Äther
auch die Windmühlen des Traums auf den höchsten Gipfeln.
Es zittern Schattenhände auf den Tasten, leicht wie schwarze Falter,
jeder unserer Atemzüge füllt das geheimnisvolle Instrument mit Luft;
Akkorde wirbeln im Wahnsinn, hundert Seelen klagen in den Resonnanzen,
Tag und Nacht wie Seiten eines Blattes wechseln im Buche mystischer Komposition.
Was bedeutet das Flüstern der Küsse in dieser tragischen Musik, welche donnert
aus der Stille unzähliger Empfängnisse im Mutterleib in die Stille der feuchten Erde,
ewig erneut und doch voll tausendjähriger Reminiszenzen?
Im Stöhnen der Winde, Wälder, Gewässer steigt sie zum Himmel,
 
Yaş sınırı:
12+
Litres'teki yayın tarihi:
26 haziran 2017
Hacim:
20 s. 1 illüstrasyon
Tercüman:
Telif hakkı:
Public Domain