Kitabı oku: «Römische Geschichte», sayfa 9

Yazı tipi:

266. Sulla hatte jetzt die Samniten besiegt und war bis auf diesen Tag hochgefeiert; er hatte sich durch Feldherrntaten und weise Ratschläge den größten Namen erworben und zeichnete sich durch Menschlichkeit und Ehrfurcht vor den Göttern, wie man glaubte, so sehr aus, dass alle der Meinung waren, das Glück stehe ihm seiner Tugend wegen bei. Von dieser Zeit an aber war er so sehr umgewandelt, dass man seine früheren und seine späteren Handlungen nicht für die ein und desselben Mannes halten sollte. So wenig ertrug er sein Glück. Denn jenes, was er, so lange er noch nicht mächtig war, an anderen tadelte, und viel mehr und Schrecklicheres verübte er jetzt selbst. Längst schon hatte er es gewollt, gab sich aber erst als solcher kund, da er die Macht besaß. Und hierin glaubten einige, die vornehmlichste Ursache seines Unglücks zu finden.

Sobald Sulla die Samniten bezwungen und den Krieg beendigt zu haben glaubte (denn was noch übrig war, schlug er nicht an), war er ein anderer Mensch. Zwar blieb er außerhalb der Stadt, gewissermaßen in Schlachtordnung, überbot aber an Grausamkeit Cinna und Marius und alle, die nach ihm kamen. Denn was er keinem fremden Volk, das gegen ihn Krieg führte, getan hatte, tat er seinem Vaterland an, als ob er es im Krieg überwältigt hätte.

Noch am selben Tag schickte er die Köpfe des Lucius Damasippus60 und seiner Gefolgsleute nach Präneste und ließ sie auf Pfähle stecken, auch richtete er viele von denen hin, die sich ihm freiwillig ergeben hatten, als hätte er sie gefangen genommen. Am folgenden Tag berief er die Senatoren in den Tempel der Bellona, als ob er sich rechtfertigen wollte, und sammelte die Gefangenen in die öffentliche Villa, als wollte er sie in sein Heer einschreiben. Diese ließ er allesamt durch andere töten, und viele Menschen aus der Stadt, die sich unter sie gemengt hatten, kamen mit ihnen um. An jene hielt er eine Rede in den bittersten Ausdrücken.

266. Im Jahr der Stadt 672 (82 v.Chr.).

Dessen ungeachtet ließ Sulla die Gefangenen niedermetzeln. Weil sie in der Nähe des Tempels umgebracht wurden, drangen großer Lärm und lautes Geheul, Wehklagen und Gewinsel bis in den Senat, sodass die Senatoren von beiden Seiten beängstigt wurden; denn bei so verruchten Reden und Handlungen musste gleiches Schicksal auch sie erwarten, und deshalb wünschten diese statt dieser doppelten Beängstigung lieber unter denen zu sein, die draußen geschlachtet wurden, um nur einmal von ihrer Furcht befreit zu werden. Allein ihr Tod war nur aufgeschoben, die anderen aber wurden hingemordet und in den Fluss geworfen. Hatte man des Mithridates Tat, der an einem Tag alle Römer in Asien umbringen ließ, für gräulich gehalten, so war sie jetzt klein gegen die Menge und die Todesart der von Sulla Gemordeten.

Aber selbst hier blieb das Übel nicht stehen, wie durch ein Feuerzeichen verbreitete sich das Blutbad von hier durch die Stadt, über das Land und über alle Städte Italiens. Denn viele hasste Sulla selbst, viele seine Freunde teils wirklich, teils vorgeblich, damit sie die gleiche Gesinnung bestätigten, um nicht durch eine Verschiedenheit in den Verdacht der Missbilligung seiner Handlungsweise und dadurch selbst in Gefahr zu kommen. Sie brachten auch alle um, die sie durch Reichtum oder sonst etwas gegen sich im Vorteil sahen, die einen aus Neid, die anderen ihres Geldes wegen. In diesem Fall waren auch sehr viele der Parteilosen, [die keinem Teil geholfen hatten], sondern darum dem Tode verfielen, weil sie sich durch Verdienst, Geburt oder Reichtum vor anderen auszeichneten. Nirgends fand einer Sicherheit vor denen, welche die Macht in Händen hatten, wenn sie ihm schaden wollten.

268. Solches Unglück kam über Rom. Wer könnte all die Misshandlungen gegen die Lebendigen erzählen! Viele wurden an Frauen, viele an Knaben aus den edelsten Häusern, als wären sie Kriegsgefangene, verübt. So schrecklich all dieses war, so schien es doch wegen der Ähnlichkeit früherer Gewalttaten denen, die nichts dabei litten, erträglich. Sulla ging aber weiter und begnügte sich nicht mit dem, was auch andere vor ihm getan hatten. Es kam ihn die Laune an, auch an Mannigfaltigkeit der Mordarten alle zu übertreffen, als ob eine Ehre darin läge, auch in der Grausamkeit niemandem nachzustehen. Um auch hierin neu zu sein, stellte er eine weiße Tafel auf, auf welche er die Namen der Geächteten schrieb.61

Nichtsdestoweniger ging alles wie bisher fort und diejenigen, welche nicht auf der weißen Tafel standen, waren darum noch keineswegs sicher. Denn viele, die teils noch lebten, teils schon tot waren, wurden mit auf die Liste gesetzt, um ihre Mörder der Strafe zu entziehen, sodass sich die Sache von dem Früheren in nichts unterschied und durch ihre Härte und Ungewöhnlichkeit jedermann empörte. Denn die Ächtungstafeln wurden wie Senatoren- oder Soldatenlisten aufgestellt, und alles, was gerade in der Nähe war, lief neugierig hin, als ob sie eine erfreuliche Bekanntmachung enthielten; da fanden viele ihre Verwandten, einige sich selbst auf der Liste der Schlachtopfer und wurden durch die plötzliche Gefahr in Angst und Schrecken versetzt. Viele wurden schon dran erkannt und umgebracht. Außer Sullas Anhang war niemand sicher. Trat einer an die Tafel, wurde er der Neugier beschuldigt, trat er nicht hin, der Unzufriedenheit. Las oder fragte einer, wer darauf stünde, war er verdächtig, als sei er um seiner selbst willen oder wegen seiner Freunde besorgt. Las oder erkundigte er sich nicht, so kam er in Verdacht, dass er darüber unwillig sei, und wurde deshalb gehasst. Weinen oder Lachen wurde auf der Stelle mit dem Tode bestraft. Viele wurden, nicht weil sie etwas sprachen oder taten, was verboten war, sondern wegen ihres finsteren oder lächelnden Gesichtes umgebracht: So genau wurden die Mienen belauert. Keiner durfte seiner Freunde wegen wehklagen oder über das Schicksal des Feindes frohlocken. Auch diese wurden, als ob sie jemanden verhöhnte, niedergestoßen. Selbst die Familiennamen wurden manchen zum Verderben. Denn da einige die Geächteten nicht kannten, legten sie deren Namen allen bei, welchen sie wollten, und viele mussten auf diese Art anstelle anderer sterben. So entstand denn oft großer Lärm, wenn die einen die, denen sie zufällig begegneten, nannten, wie sie wollten, die anderen aber sich diesen Namen nicht geben lassen wollten.

Die einen wurden umgebracht, ohne zu wissen, dass sie sterben sollten, andere wussten es und liefen, wo immer sie gerade waren, dem Tod in die Arme. Kein Ort war so heilig, dass er eine sicher Asylstatt bot. Diejenigen, die plötzlich, bevor sie von dem drohenden Unglück erfuhren, oder gleichzeitig mit dieser Kunde den Tod fanden, waren noch die Glücklicheren, denn ihnen blieb doch die beängstigende Furcht erspart. Die aber, die die Gefahr im Voraus wussten und sich versteckten, waren am schlimmsten dran. Denn sie wagten weder, sich zu entfernen, um nicht entdeckt zu werden, noch zu bleiben, um nicht verraten zu werden. Sehr viele kamen – von denen, bei welchen sie sich befanden, ja selbst von den liebsten Freunden, verraten – ums Leben. Und in dieser beständigen Erwartung des Todes lebten nicht nur die, welche auf der Ächtungsliste standen, sondern auch alle Übrigen.

Die Köpfe der überall Getöteten wurden nach Rom ins Forum gebracht und auf der Rednertribüne zur Schau gestellt, sodass dasselbe wie bei den Ächtungstafeln auch beim Anblick der Köpfe geschah.

269. Sulla ließ sich selbst »den Glücklichen« nennen. Als einmal ein Schauspiel gegeben wurde, soll Valeria, die Schwester des Redners Hortensius, welche hinter Sulla ging, die Hand ausgereckt und ein Stückchen von seinem Gewand abgerissen haben. Als er sich umwendete, sprach sie: »Ich wollte nur einen kleinen Anteil an deinem Glück haben, Imperator!« Diese Rede soll ihm so sehr gefallen haben, dass er sich bald darauf, da Metella bereits gestorben war, mit ihr vermählte.

270. Als Sulla und Marius sich bekriegten und den Staat tyrannisierten, verfolgte Sulla nach Marius’ Tod seine Gegner mit aller Macht, sodass mit des Marius Tod nicht das Ende, sondern ein bloßer Wechsel der Tyrannei eintrat. Denn er verfuhr mit großer Grausamkeit, sodass er zuletzt mehrere ihres Reichtums oder ihrer Güter wegen zugunsten seiner Freunde zur Strafe zog. So soll ein angesehener, gutmütiger und ruhiger Mann, Quintus [Aurelius], der es mit keiner Partei gehalten hatte, als er unerwartet seinen Namen auf der Ächtungsliste erblickt hatte, ausgerufen haben. »O, ich Unglücklicher, mich richtet mein Albaner Gut zugrunde.«

271. Im Jahr der Stadt 676 (78 v.Chr.).

Als Sulla sah, wie sich Pompeius über die Wahl des Lepidus zum Konsul freute, sagte er: »Gott segne deinen Eifer, junger Mann, dass du dem Lepidus vor Catulus, dem besten aller Bürger, den Vorzug gabst. Nun sieh dich vor, dass du den Gegner, dem du aufgeholfen hast, niederkämpfst!« Dies sprach Sulla wie in prophetischem Geiste; denn bald darauf wurde Lepidus, als er sich in seinem Amt übermütig benahm, des Pompeius Feind.

272. Im Jahr der Stadt 684 (70 v.Chr.).

Als die Kreter an die Römer Gesandte schickten und hofften, dass sie ihnen nicht nur die alten Verträge erneuern, sondern auch für die Erhaltung des Quästors und seiner Soldaten Dank wissen würden, gaben ihnen diese, mehr aufgebracht über deren Gefangennahme als über ihre Schonung, nicht nur keine freundliche Antwort, sondern verlangten außer allen Gefangenen und Überläufern noch Geiseln von denselben. Überdies forderten sie eine große Summe Geldes sowie die Auslieferung ihrer größeren Schiffe und ihrer angesehensten Männer, ja sie erwarteten nicht einmal die Antwort von der Insel, sondern schickten sogleich den einen Konsul ab, das Verlangte in Empfang zu nehmen und sie, wenn sie sich, wie es auch der Fall war, weigerten, mit Krieg zu überziehen. Denn da sie sich von Anfang an, ehe etwas der Art von ihnen verlangt wurde und ehe sie gesiegt hatten, zu keinem Vergleich entschließen wollten – wie hätten sie sich nach dem Sieg die Auferlegung so vieler und schwerer Bedingungen gefallen lassen sollen? Da dies die Römer wohl wussten und überdies den Verdacht hegten, die Gesandten möchten es versuchen, einige zu bestechen, um den Feldzug zu verhindern, so fassten sie einen Senatsbeschluss, dass niemand ihnen etwas borgen solle.

273. Im Jahr der Stadt 685 (69 v.Chr.).

Als die Konsuln losten, fiel dem Hortensius der Krieg gegen die Kreter zu. Weil dieser aber lieber in der Stadt bleiben und den Gerichten beiwohnen wollte, wo er nach dem Cicero unter allen seinen Zeitgenossen am meisten vermochte, trat er seinem Amtsgenossen freiwillig den Oberbefehl ab und blieb daheim. Metellus fuhr gegen Kreta aus und bezwang später die ganze Insel, obgleich er von Pompeius dem Großen, der damals schon über das ganze Meer und drei Tagreisen landeinwärts gebot, vielfach gehindert worden war, weil auch die Inseln, wie er behauptete, in seinen Bereich gehörten. Metellus aber ließ sich nicht stören, beendigte den Kretischen Krieg, hielt einen Triumph und bekam den Beinamen Creticus.

Lucius Lucullus aber, nachdem er die Könige Asiens, Mithridates und den Armenier Tigranes besiegt und in die Flucht geworfen hatte, belagerte um diese Zeit Tigranokerta. Die Barbaren taten ihm nicht allein durch Geschosse, sondern auch durch Naphtha, das sie gegen seine Maschinen schleuderten, großen Schaden. Dies ist eine harzige Materie und so brennbar, dass sie alles, womit sie in Berührung kommt, in Feuer setzt und durch keine Flüssigkeit leicht gelöscht werden kann. Dies gab dem Tigranes wieder Mut; er kam mit einer so großen Heeresmacht angezogen, dass er die vor der Stadt liegenden Römer verlachte: »Denn«, so soll er gesagt haben, »zum Kampf sind es ihrer zu wenige, zu einer Gesandtschaft zu viele.« Doch dauerte seine Freude nicht lange, er erfuhr vielmehr sogleich, wie sehr Tapferkeit und Kunst der rohen Masse überlegen sind. Er floh, und die Soldaten fanden seine Tiara und sein Diadem und brachten diese dem Lucullus. Denn aus Furcht, daran erkannt und von ihnen gefangen zu werden, hatte er sie abgenommen und weggeworfen.

2 Diese Namensform kam bei griechischen Schriftstellern öfter vor und wurde von Sturz, dem Herausgeber von Tafels Vorlage, und von diesem in seine Übersetzung übernommen.

3 Vielleicht ist Croton oder Bruttium gemeint.

4 Hier fehlt mitten im Satz ein Stück der Handschrift.

5 Ab hier verwendet Tafel die gewohnte Namensform.

6 Die Jahresangaben »im Jahr (der Stadt)« werden nach den Angaben Cassius Dios abgedruckt, einschließlich seiner Irrtümer. Die Zahlen in Klammern geben die Umrechnung in die Christliche Jahreszählung an.

7 Nach Livius wurde dieser Hügel erst unter Servius Tullius mit der Stadt vereinigt.

8 Dieser Abschnitt bezieht sich offensichtlich auf die Volkstribunen.

9 Coriolanus.

10 Sonst Stolo genannt.

11 Möglicherweise ist die 7. Ekloge gemeint. Diese Stelle ist im byzantinischen Lexikon Suida ohne Angabe des Verfassers unter dem Stichwort Λίβερνος zu finden.

Ab hier folgt bei einigen Fragmenten jeweils in eckiger Klammer eine zweite Version des Textes.

12 Hier fehlt ein Stück des Textes.

13 Quintus Fabius Maximus Rullus bzw. Rullianus, magister equitum, sollte von Diktator Papirius mit dem Tode bestraft werden, weil er gegen den Befehl des Diktators mit den Samniten gekämpft (und gesiegt) hatte.

14 Der Text der Rede ist leider nicht überliefert.

15 1 Stadion entspricht 185 m.

16 Appian erzählt die Geschichte folgendermaßen: Cornelius war mit zehn Schiffen ausgesegelt, um Großgriechenland zu befahren; ein Demagoge zu Tarent namens Philocharis, wegen seines schändlichen Lebens Thais genannt, erinnerte die Tarentiner an alte Verträge, nach denen die Römer nicht über das Vorgebirge Lacinium hinausfahren dürften. Hierdurch aufgereizt liefen die Tarentiner gegen Cornelius aus, versenkten ihm vier Schiffe und nahmen eines samt der Mannschaft weg. Nach Zonaras hieß der Befehlshaber der Schiffe Lucius Valerius. – Dieser wollte in den Hafen von Tarent als einen befreundeten einlaufen usw.

17 Ein plumper, unanständiger Tanz, der aus der alten Komödie stammte, den nur plumpe und ungebildete Leute tanzten.

18 Plutarch, Pyrrhos 14.

19 Der älteste Sohn Kassanders, der ein Jahr lang auf dem Thron saß; passender wäre jedoch Alexander, der Sohn Kassanders genannt worden, der, von seinem älteren Bruder Antipater bedrängt, Pyrrhos zu Hilfe rief und gegen Abtretung von Nymphaia, Ambrakien, Arkanien und Amphilochien in der Regierung bestätigt wurde.

20 Wegen seiner Gemahlin Lanassa, Tochter des Agathokles, machte er Ansprüche auf den Besitz von Sizilien.

21 Ein berühmter Ort in Epirus mit einem Zeusorakel. Neben dem Tempel war der heilige Hain, in welchem sich die prophetische Eiche befand.

22 Die griechische Formulierung bedeutet sowohl »Die Römer werden siegen« als auch »Er werde die Römer besiegen«.

23 Nach Polybios I, 7 verläuft die Geschichte etwas anders: Nach des Agothokles Tod mussten die Söldner, größtenteils Campaner, Syrakus verlassen, fanden auf dem Rückweg in Messana gute Aufnahme und setzten sich durch gemeinen Verrat in den Besitz der Stadt.

24 Zonaras gibt an, dass dies auf seinem Zug durch Etrurien gegen Rom gewesen sei. Andere dagegen behaupten, Pyrrhos sei niemals nach Etrurien gekommen. Ohne Zweifel aber hat Zonaras seine Angaben aus Cassius Dio geschöpft.

25 Hier fehlen in der Handschrift vier Seiten. Es steht aber durch Zonaras fest, dass zwei Reden gehalten wurden, eine für, eine gegen den Krieg. Hier erhalten ist der Schluss der Rede des Kineas gegen den Krieg.

26 D.h. aus einer Republik, einem Staat ohne König oder Tyrannen.

27 Gaius Claudius war Kriegstribun, Konsul war Appius Claudius.

28 An Regulus, der in diesem Jahr allerdings nicht mehr Konsul war.

29 In anderen Geschichtsbüchern heißt er Xanthippos.

30 D.h. er hat das Bürgerrecht verloren.

31 Wahrscheinlich ist Gaius Claudius gemeint.

32 Der Verfasser der Exzerpte hat sich wahrscheinlich vertan. Nach Zonaras wurde Claudius von Konsul Varus nach Korsika gesandt, und er schloss mit den Korsen ohne Ermächtigung Frieden. Der Verfasser verwechselte also den Krieg gegen die Korsen mit dem Ligurischen, welchen Zonaras wahrscheinlich nach dem Vorgang des Dio kurz vorher erzählt.

33 Hier fehlen vier Seiten der Handschrift, auf der vermutlich die Ursachen des Zweiten Punischen Krieges abgehandelt wurden.

34 An der Küste Illyriens gelegen, jetzt Lissa genannt.

35 Lucius Postumius Albinus und Gnaeus Fulvius.

36 Dyrrhachium.

37 Demetrios von Pharos.

38 Hier spricht vermutlich Lucius Cornelius Lentulus gegen die Karthager, denen er sofort den Krieg erklärt wissen möchte.

39 Nach Livius, Von der Gründung der Stadt an, Kap. 18 war es Quintus Fabius.

40 Einwohner der Narbonensis.

41 Hier spricht Fabius.

42 Publius Cornelius der Ältere.

43 Vermutlich Ptolemaios Philopator.

44 Stadt in Galatien.

45 Tiberius Sempronius Gracchus, der Vater des berühmten Volkstribuns.

46 Hier verwechselt Dio möglicherweise den jüngeren mit dem älteren Scipio.

47 Diese Bruchstücke passen zur Übertragung des Imperiums auf den älteren Scipio, die Stelle, an der sie überliefert sind, deutet aber darauf hin, dass Dio sie dem jüngeren in den Mund legte.

48 Zur Abhaltung von Opfern vor Kriegsbeginn gemäß der Deutung der Sibyllinischen Bücher.

49 Quintus Pompeius Rufus, erster Konsul aus seiner Familie.

50 Quintus Servilius Caepio.

51 Hier ist vermutlich Mancinus gemeint.

52 Er war, nachdem er sich den Ackergesetzen widersetzt hatte, tot in seinem Bett gefunden worden. Die Partei der Gracchen stand in Verdacht, seinen Tod verursacht zu haben.

53 Ein Mitglied des numidischen Königshauses.

54 König von Mauretanien und Nachbar der Numider.

55 Publius Rutilius Lupus fiel, von den Marsen in einen Hinterhalt gelockt, mit 8000 Römern.

56 In römischer Zeit entsprach eine Drachme ¾ Denar, 1000 Drachmen also 750 Denaren; normalerweise konnte man für einen Tageslohn von einem Denar einen Scheffel Weizen kaufen.

57 Ein Talent (Gold oder Silber) entspricht 34 kg.

58 Nach Plutarch 500.

59 Dt.: »der Schieler«, ein Beiname des Vaters.

60 Ein Anhänger des Marius.

61 Eine sogenannte Proskriptionsliste.

XXXV. BUCH

INHALT

(1) Mithridates und Tigranes rüsten sich wieder zum Kriege. (2) Lucullus verfolgt seinen Sieg nicht, erhält einen Nachfolger, nimmt Tigranokerta ein. (3) Arsakes, der Partherkönig, bleibt neutral. (4–8) Lucullus verliert eine Schlacht, belagert und erobert Nisibis. (8–9) Darüber geht Armenien verloren, Fabius wird besiegt. (10) Fabius in Kabira eingeschlossen, von Triarius entsetzt. (11) Altertümer in Komana. (14–17) Aufruhr in Luculls Lager. (17) Mithridates erobert wieder beinahe sein ganzes Reich.62 Das Buch umfasst drei Jahre mit folgenden Konsuln:


69Quintus Hortensius und Quintus Caecilius Metellus Creticus
68Lucius Caecilius Metellus und Quintus Marcius Rex
67Manius Acilius Glabrio und Gaius Calpurnius Glabrio

(1) […] Und weil er63 Glück und Unglück in hohem Grade erfahren hatte, übergab er ihm den Oberbefehl. Oft besiegt und oft Sieger müsste er, glaubte man, zur Führung des Krieges nur noch tüchtiger sein. Beide rüsteten sich, als fingen sie jetzt erst den Krieg an, schickten Gesandte sowohl an die anderen benachbarten Könige als auch an den Parther Arsakes, obgleich Tigranes wegen eines streitigen Gebiets mit ihm zerstritten war, 2 traten ihm dieses ab und suchten ihn gegen die Römer zu stimmen, indem sie ihm vorstellten, dass dieselben, wären sie erst überwunden, gegen ihn zu Felde ziehen würden, denn der Sieger, unersättlich im Glück, pflege seiner Habsucht keine Schraken zu setzen, und sie, die sie schon so viele unterjocht hatten, würden auch ihn nicht verschonen.

(2) Solche Schritte taten die beiden. Lucullus verfolgte den Tigranes nicht, sondern ließ ihn in Gemächlichkeit von dannen ziehen; weshalb man ihn allgemein und selbst in Rom beschuldigte, dass er den Krieg nicht beendigen wollte, um den Oberbefehl desto länger zu führen. 2 Deswegen wurde die Verwaltung Asiens wieder den Prätoren übertragen und ihm, als er das Gleiche sich abermals zuschulden kommen zu lassen schien, der Konsul des Jahres als Nachfolger geschickt. 3 Indessen hatte er jedoch Tigranokerta genommen, wo die Fremden, welche mit in der Stadt wohnten, gegen die Armenier im Aufstand waren. Diese waren meist Kilikier, welche dorthin in früherer Zeit gezogen waren, und sie ließen die Römer bei Nacht in die Stadt ein. 4 Nun wurde, außer deren Eigentum, alles geplündert; doch schützte Lucullus die in großer Menge in seine Hände gefallenen Frauen der Großen vor aller Misshandlung und gewann dadurch auch deren Männer. 5 Zugleich nahm er die Unterwerfung des Antiochus,64 Königs von Kommagene (einer Landschaft in Syrien an Euphrat und Tauros), des arabischen Fürsten Alchaudonios und anderer an, welche Gesandte geschickt hatten.

(3) Als er von diesen die Sendung des Tigranes und des Mithridates an Arsakes erfuhr, sandte auch er einige Männer von den Bundesgenossen mit Drohungen, wenn er jenen helfe, und mit Versprechungen, wenn er seine Partei ergriffe. 2 Da schickte nun auch Arsakes, weil er dem Tigranes noch grollte und von den Römern nichts Schlimmes argwöhnte, Gesandte an ihn und schloss Freundschaft und ein Bündnis; als aber später Sextilius65 bei ihm ankam, sah er in ihm einen Kundschafter seines Landes und seiner Macht. 3 Denn nur dafür und nicht des schon geschlossenen Bündnisses wegen könne ein so ausgezeichneter Kriegsmann an ihn abgesandt worden sein. Daher unterließ er es auch, Hilfstruppen zu schicken, unternahm jedoch keine feindlichen Schritte, sondern hielt sich zwischen beiden und wollte, wie sich denken lässt, keinen mächtig werden lassen. Wenn beide sich mit gleichen Kräften bekämpften, glaubte er am sichersten zu fahren. Dies und die Eroberung mehrerer Teile Armeniens war es, was Lucullus in diesem Jahr vollbrachte.

(4) Im Konsulat des Quintus Marcius, welcher, obgleich nicht allein gewählt, allein Konsul blieb, da sein erster Amtsgenosse zu Anfang des Jahres, sein zweiter noch vor Antritt seiner Stelle gestorben und eine dritte Wahl nicht mehr vorgenommen wurde, 2 zog Lucullus, weil die Kälte des Frühjahrs jeden Einfall in Feindesland verwehrte, erst mitten im Sommer ins Feld und verheerte einige Gegenden, um die Barbaren zu deren Verteidigung in eine Schlacht zu locken. Da sie sich nicht rührten, rückte er ihnen zu Leibe.

(5) Die römische Reiterei litt hierbei sehr von den feindlichen Reitern, und das Fußvolk kam nicht ins Handgemenge. Denn sobald Lucullus mit den Legionen den Reitern zu Hilfe kam, ergriffen die Feinde die Flucht, ohne Nachteil für sich selbst; vielmehr schossen sie rückwärts auf ihre Verfolger, töteten viele auf der Stelle und verwundeten eine sehr große Anzahl. 2 Diese Wunden waren gefährlich und schwer zu heilen, denn die Pfeile hatten zwei Spitzen und waren so eingerichtet, dass diese, sie mochten im Leibe bleiben oder herausgezogen werden, den schnellsten Tod zur Folge hatten. Denn das eine kleinere Eisen blieb, weil man es an nichts fassen konnte, im Leibe zurück.

(6) Da nun viele verwundet wurden und teils starben, teils dienstunfähig blieben und ein Mangel an Lebensmitteln eintrat, zog Lucullus ab gegen Nisibis. 2 Diese Stadt liegt in Mesopotamien (denn so wird der ganze Landstrich zwischen dem Tigris und dem Euphrat genannt). Jetzt ist sie unser und genießt die Rechte einer colonia, damals aber hatte sie Tigranes den Parthern abgenommen und ließ daselbst seine Schätze und noch viele andere Vorräte von seinem Bruder [Gura] bewachen. 3 Vor dieser erschien Lucullus, konnte aber, obgleich er die Belagerung aufs Eifrigste betrieb, im ganzen Sommer nichts gegen sie ausrichten. Denn die doppelte Backsteinmauer, welche sehr breit und durch einen tiefen Graben getrennt war, konnte weder durch Rammböcke erschüttert, noch durchgraben werden, weshalb auch Tigranes ihr nicht zu Hilfe kam.

(7) Als der Winter herankam und die Feinde, wie sie meinten, unbezwingbar wurden und in Erwartung eines baldigen Abzugs der Römer nachlässiger, nutzte er eine Nacht, welche so finster war und unter beständigen Regengüssen und Donnerschlägen dermaßen stürmte, 2 dass die Belagerten, weil sie keinen Schritt vor sich hinsahen und nicht hören konnten, die äußere Mauer und den mittleren Graben bis auf wenige verließen. Er rückte nun von allen Seiten vor die Mauer, stieg ohne Mühe über die Dämme, hieb die wenigen dort zurückgelassenen Wächter zusammen 3 und ließ einen Teil des Grabens, weil die Feinde die Brücken vorher abgebrochen hatten, verschütten, ohne durch die Pfeile und selbst das Feuer, bei dem vielen Regen, Schaden zu nehmen. 4 Nachdem er über den Graben gesetzt war, hatte er die Stadt, da die innere Mauer nicht sehr stark war und man sich auf die Außenwerke verließ, bald in seiner Gewalt; die mit dem Bruder des Tigranes auf die Burg Geflüchteten zwang er, sich auf Bedingungen zu ergeben; er machte viel Beute und überwinterte daselbst.

Während er auf diese Weise Nisibis in seine Gewalt bekam, verlor er viele Plätze in Armenien und rund um den Pontos. Denn Tigranes hatte jene, weil er sie für unbezwinglich hielt, nicht entsetzt, sondern war in die vorbenannten Gebiete gezogen, um sie, während die Römer vor Nisibis viel Arbeit hatten, vorwegzunehmen. 2 Den Mithridates schickte er in sein eigenes Reich, er selbst aber zog in das ihm gehörige Armenien, wo er den Lucius Fannius, der sich ihm entgegenstellte, einschloss und belagerte, bis Lucullus es erfuhr und ihm zu Hilfe eilte.

(9) Während dieser Vorgänge machte Mithridates einen unerwarteten Einfall in den anderen Teil Armeniens und in die übrigen Landschaften, hieb viele Römer, welche im Land umherschweiften, zusammen, und rieb einen anderen Teil in einem Treffen auf. So hatte er auch die meisten Plätze in kurzer Zeit wieder in Besitz. 2 Denn die Eingeborenen, welche ihm als ihrem Stammgenossen und Erbfürsten wohlwollend gegenüberstanden, die Römer aber als Fremde, und weil sie von ihren Statthaltern bedrückt wurden, hassten, schlugen sich zu ihm und besiegten den in jenen Gegenden stehenden römischen Befehlshaber Marcus Fabius, 3 wozu die früher bei Mithridates in Sold gestandenen, jetzt aber unter Fabius dienenden Thraker und die bei dem römischen Heer befindlichen Sklaven nicht wenig beitrugen. Denn von Fabius auf Kundschaft ausgeschickt, hinterbrachten ihm die Thraker nicht nur nichts Zuverlässiges, 4 sondern fielen, als er unvorsichtiger vorrückte und Mithridates ihn unversehens angriff, mit diesem über die Römer her, und auch die Sklaven, denen derselbe ihre Freiheit versprach, griffen mit an. 5 Sie hätten ihn völlig aufgerieben, wenn nicht Mithridates, welcher, obgleich schon über 70 Jahre alt, sich mitten unter die Feinde stürzte und mitfocht, von einem Stein getroffen, bei den Barbaren Sorge um sein Leben erregt hätte. Denn da sie mit dem Gefecht innehielten, konnte sich Fabius mit seinen Leuten durch Flucht retten.

(10) Hierauf warf er sich nach Kabira,66 wurde daselbst belagert, aber von Triarius entsetzt. Dieser kam nämlich auf seinem Zug zu Lucullus hier vorbei, sammelte, als er Kunde von dem Vorfall erhielt, so viele Truppen, wie er konnte, 2 und setzte Mithridates, welcher ein mächtiges römisches Heer im Anzug glaubte, dergestalt in Furcht, dass er, noch ehe er ihn zu Gesicht bekam, mit seinem Lager aufbrach. Hierdurch ermutigt verfolgte er die Flüchtigen bis Komana und brachte ihm dort eine Niederlage bei. 3 Mithridates war nämlich auf der den anrückenden Römern gegenüberliegenden Seite des Flusses [Iris] gelagert, zog aber in der Absicht, die vom Marsch Ermüdeten anzugreifen, persönlich hinüber und befahl einem anderen Heeresteil während des Kampfes über eine andere Brücke zu gehen und im entscheidenden Augenblick anzugreifen. Lange focht er mit unentschiedenem Ergebnis, aber die Brücke, über welche zu viele auf einmal hinüberdrängten, entzog ihm den Beistand der abgesandten Hilfe und vereitelte seinen Plan. Da es schon Winter war, zogen sich beide Teile in ihre festen Plätze zurück und verhielten sich ruhig.

(11) Komana67 liegt in dem jetzigen Kappadokien und rühmte sich, das Bild der Taurischen Artemis und das Geschlecht Agamemnons bis auf den heutigen Tag in seiner Mitte zu besitzen. Wie diese Dinge dorthin gekommen wären und sich erhalten hätten, wüsste ich bei den verschiedenen Sagen nicht mit Bestimmtheit zu erklären. 2 Was ich aber weiß, will ich angeben. Diese zwei Städte gleichen Namens in Kappadokien liegen nicht sehr fern voneinander und haben dieselben Altertümer. Beide fabeln das Gleiche und zeigen dieselben Dinge vor, vor allem aber besitzen sie beide das echte Opferschwert der Iphigenie. Hiervon nun soviel.

(12) Im folgenden Jahr (687 der Stadt, 67 v.Chr.) unter den Konsuln Manius Acilius und Gaius Piso stand Mithridates in einem Lager bei Gaziura Triarius gegenüber und suchte diesen auf jede Weise zur Schlacht zu reizen. 2 Vor allem tummelte er sich selbst vor den Augen der Römer herum und ließ sein Heer Feldübungen machen, um ihm noch vor Ankunft des Lucullus eine Schlacht zu liefern, ihn (wie er hoffte) zu besiegen und den Rest seines Reiches wiederzuerobern. Als jener sich nicht rührte, schickte er einen Heeresteil nach der Feste Dadasa, wo die Römer ihr Gepäck hatten, um ihn, wenn er dorthin zu Hilfe eilte, zu einer Schlacht zu nötigen. 3 Es gelang. Bisher hatte Triarius aus Furcht vor des Mithridates Übermacht und in Erwartung des Lucullus, den er um Hilfe gebeten hatte, stillgehalten; als er aber von der Belagerung Dadasas hörte und die Soldaten darüber unruhig wurden und drohten, wenn niemand sie führe, von selbst dahin zu Hilfe zu eilen, brach er wider seinen Willen auf. 4 Die Feinde aber fielen, sobald er vorrückte, über sie her, umringten sie und machten sie nieder, und selbst diejenigen, welche sich ins freie Feld geflüchtet hatten, weil sie nicht wussten, dass der Fluss dorthin abgeleitet war, überfielen sie und hieben sie zusammen.68

₺1.168,68

Türler ve etiketler

Yaş sınırı:
18+
Hacim:
1892 s. 4 illüstrasyon
ISBN:
9783843803038
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi:
Metin
Ortalama puan 0, 0 oylamaya göre