Kitabı oku: «Andere Häfen», sayfa 3
DIE LETZTEN JAHRE
Er ist der Bruder des Küsters oder dessen Cousin – er weiß es nicht mehr genau, aber das ist auch nicht wichtig, war es vielleicht nie. Seit vielen Jahren führt er Besuchergruppen durch den Dom, führt sie die schneckenhausenge Stiege hinauf ins Dachgestühl, wo man die grauen, aus Backstein gemauerten Iglus der Gewölbe sieht, führt sie die Rampe hinab in den Keller, wo sich ein älteres Heiligtum befindet (das zu zeigen ihm untersagt ist), führt sie durch den Kreuzgang mit den verblassenden Rötelzeichnungen, die in schwungvollem, fast kühnem Strich das Leben Jesu’ illustrieren. „Hier sieht man die Anbetung der Heiligen Drei Könige“, will er gerade sagen, obwohl er weiß, wie falsch die Bezeichnung ist (denn es sind ja eigentlich die Könige, die anbeten), da erinnert er sich. „Erinnern“ ist das falsche Wort, denn es ist vielmehr, als würde ihn die Vergangenheit einhüllen, überspülen wie die anrollende Flut den steinigen Strand. Als Kind, „erinnerte“ er sich, hatte ihn sein Vater, der Restaurator war, einmal, ein einziges Mal, hinab in den Keller des Doms mitgenommen und ihm eine Luke an der Wand gezeigt, eine winzige Luke in Bodenhöhe. „Schau mal durch die Luke!“, sagte sein Vater mit einem Ernst, der den Knaben geängstigt hatte. Und dennoch klappte er den hölzernen Deckel der Luke hoch und sah aus großer Höhe, als flöge er, hinunter auf das spitze Dach des Doms. Wind blies ihm ins Haar. Vögel, deren Namen er damals noch nicht kannte, flogen kreischend vorbei, und als er den Kopf in den Keller zurückzog, wo es nach Mörtel und Mäusedreck roch, hörte er seinen Vater sagen: „Das wirst du nie begreifen.“ Die Erinnerung nahm ihm den Atem und einige Empfindliche aus der Reisegruppe tauschten Blicke, doch er hob tapfer die Antenne des Zeigestocks und sagte: „Hier sehen Sie die Anbetung der Heiligen Drei Könige …“ Von nun an verging kein Tag, an dem er nicht an die Luke dachte. Manchmal kam es ihm vor, als wäre sein ganzes Leben zum Denken an die Luke im Keller des Doms geronnen, ja als wäre sein ganzes Dasein die Luke selbst. Und so vergingen seine letzten beiden Jahre.
WIR WAREN ZUM ABENDESSEN EINGELADEN
Nichts hat einen Anfang. Nichts hat ein Ende. Und doch muss ich diese Geschichte irgendwann beginnen lassen. Vergessen Sie bitte nie, dass der Anfang willkürlich gewählt ist. Das, was in Geschichten erzählt wird – auch das ist etwas, das Sie nicht vergessen sollten! –, muss nicht wahr sein, könnte aber wahr sein oder es könnte zwar erfunden sein, aber auf eine verborgene Wahrheit hinweisen, die nicht ausgesprochen werden kann oder darf. Wir waren zum Abendessen eingeladen. Doch wir kamen zu spät und einige Gäste waren bereits ausgezogen. Eigentlich waren sie angezogen, doch uns kam es vor, als wären sie ausgezogen. Wir waren nicht zum Abendessen eingeladen. Die Tischplatte war aus flaschengrün eingefärbtem Glas und über den bloßen Beinen und Füßen der Nackten standen Schalen und Gläser mit Rotwein. Und als du die Rispe Johannisbeeren aus einer der Schalen nahmst, sah ich durch dich hindurch, sah durch dich und die flaschengrüne Tischplatte und die ganzen Gäste hindurch und sah, als blickte ich durch ein sich öffnendes Fenster, den Lkw, der sich schlaftrunken zur Seite neigte und auf die Gegenfahrbahn schlug, um Funken sprühend über den nassen Asphalt auf uns zuzurutschen. Wir waren zum Abendessen eingeladen. Ich wünschte, wir hätten abgesagt. „Wir können leider nicht kommen“, hätten wir lügen sollen. „Wir haben einen wichtigen Termin, der nicht zu verschieben ist.“ Und noch während wir das sagen, wird alles durchsichtig und flaschengrün. Manchmal wäre es schön, wenn etwas einen Anfang hätte. Wenn etwas einen Anfang hätte, das kein Ende hat. Geschichten müssen nicht wahr sein, aber manchmal sind sie es und ihr Ende ist es auch. Letztlich ist jede Geschichte, die man erzählt, dieselbe Geschichte (ein alter Mann erinnert sich, als Kind im Keller eines Doms eine Luke gesehen zu haben), die Kunst ist es jedoch, jede Geschichte anders als die vorherige aussehen zu lassen. Wir waren zum Abendessen eingeladen. Es war ein langweiliger Abend. „Da gehen wir nie mehr hin!“, sagtest du auf der Rückfahrt im Auto, die Füße auf dem Sitz, die Knie umschlungen mit deinen dünnen, bloßen, blau geäderten Armen. Es hatte zu regnen begonnen. Und hier lasse ich die Geschichte enden.
WIESO ICH ÜBERLEBTE
Am Abend vor der Schlacht saßen wir unter einem Baldachin vor dem Zelt des Generals und lauschten mehr oder weniger andächtig seinen Ausführungen. „Manchmal“, sagte er und genoss den vollen Klang seiner Stimme (er war vor dem Krieg Bühnenschauspieler gewesen), „lebt man wie ein Fahrradfahrer, der mit vor der Brust verschränkten Armen einen Hügel in eine malerische Senke hinabfährt.“ Er hob das Glas, hielt inne, dachte nach, den Blick nach innen gekehrt. „Das Wetter ist schön, der Wind, der die Haare des Radfahrers zaust, ist mild, ein Bach windet sich durch das Tal, Weiden, Ulmen, eine kleine Brücke überspannt das Flüsschen …“ Er leerte das Glas, setzte es ab, die Eiswürfel klirrten. Sofort trat aus dem Halbdunkel die Ordonanz und schenkte nach. „Aber an anderen Tagen“, fuhr der General nach einer Weile mit einem undeutbaren Lächeln fort, „lebt man wie ein ermatteter Schwimmer, den eine saugende Strömung aufs hohe Meer hinauszieht oder …“ Und hier konnte ich nicht mehr an mich halten und ergänzte in einem Anfall kühlen Übermuts: „… oder wie ein Soldat, der am Abend vor der Schlacht unter einem Baldachin vor dem Zelt des Generals sitzt und mehr oder weniger andächtig seinen Ausführungen lauscht.“
DIE DRITTE KATZE
Schon wenn du Sätze aneinanderfügst, beginnst du zu lügen. Denn es gibt keine Zusammenhänge. Letztendlich dürftest du nicht einmal Wörter benutzen. Noch nicht einmal grunzen dürftest du, um etwas auszudrücken, was in Wahrheit niemals ausdrückbar ist. Stell dir einen Spiegel vor, der nur Falsches zeigt. Und stell dir nun das Meer vor! Das Meer, das nicht denkt und wogt und die Wellen rollen an den Strand, rollen wieder und wieder heran und schleifen Steine und Muscheln glatt und sie schleifen und schleifen – und wieder siehst du Zusammenhänge, aber das sollst du doch nicht! Stell dir nun dich selbst als dich selbst vor … oder als das Ich selbst … oder als das Selbst selbst … verstehst du, was ich meine? Es ist, als würde man an einem Sonntag zur Mittagszeit durch eine Kleinstadt spazieren und überall röche es nach Braten. Oder als würde dich Vivien besuchen. Und du legst deinen Kopf an ihren Busen, im Haus deiner Eltern, und dabei weißt du genau, dass du träumst, weil du Vivien erst kennen gelernt hast, als du längst zu Hause ausgezogen warst. Aber dennoch ziehen dich Viviens Arme an ihre weiche, kalte Brust, es ist wie ein Traum, den ein Fiebernder träumt, der nie du war. Irgendwo klappert Besteck auf Porzellan, als ob das, was gegessen werden muss, schwer zu essen wäre. Was ist schwer zu essen? Zäher Braten? Glitschiges? Drei Katzen suchen dich heim. Die erste heißt „Angst“, die zweite heißt „Zweifel“, doch die dritte ist einfach bloß eine Katze. Wer kann weiterleben, wenn er weiß, dass diese dritte Katze die fürchterlichste von den dreien ist? Wer kann weitertrinken, wenn Vivien stöhnt?
RÜCKKEHR ZUR ERDE
Ein Forschungsschiff kehrt von einer Expedition zurück. Es gibt nur einen einzigen Überlebenden, den, sagen wir mal, Ersten Offizier. Er berichtet, die übrige Besatzung sei einem Außerirdischen zum Opfer gefallen, einem Gestaltwandler, den er selbst schließlich nach einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd durch alle Ebenen des Schiffs an der Hauptschleuse getötet habe. Allmählich stellt sich jedoch heraus, dass er selbst dieser Außerirdische ist, den getötet zu haben er vorgibt. Man könnte diese Geschichte anders erzählen. Der Erste Offizier wird im Kälteschlaf wahnsinnig und glaubt nun, der Gestaltwandler zu sein, den er aus der Schleuse ins All gestoßen hat. Oder er findet bei den Verhören auf der Erde heraus, dass seine Geschichte nicht stimmen kann und er nicht er selbst ist. Oder der Gestaltwandler, der als Erster Offizier zur Erde kam, erkennt, wirklich der Erste Offizier zu sein, der offenbar im Kälteschlaf wahnsinnig wurde oder noch immer im Kälteschlaf liegt und die erfolgreiche Rückkehr zur Erde lediglich vom Bordcomputer vorgegaukelt bekommt. Oder er stellt fest, dass die ganze Mannschaft zur Erde zurückgekehrt ist, wobei hierbei zu überlegen wäre, ob es sich wirklich um die Besatzung oder um eine Kohorte Gestaltwandler handelt. Eleganter wäre es, wenn der Erste Offizier bei den Verhören ahnen würde, dass etwas Grundsätzliches nicht stimmt, nie und nimmer stimmen kann. Und nach und nach ahnt auch der Leser, dass es in der Geschichte gar nicht um zukünftige Ereignisse geht, sondern um jemanden, der in einem Mietshaus wahnsinnig wird und seine Mitbewohner für die Mannschaft eines Forschungsschiffs hält, auf der ein Gestaltwandler sein Unwesen treibt, der – ja, das ist es! – möglicherweise er selbst ist. Oder – noch besser! – ein Schriftsteller, der des Geschichtenerzählens müde ist, verstrickt sich beim Schreiben heillos in den Möglichkeiten, die sich unerwartet vor ihm auftun wie Falltüren, so dass er gar keine Zeit zu begreifen hat, dass ein Gestaltwandler die Mannschaft dezimiert, den er sich ausgedacht hat.
SÜDWÄRTS
Nein, nicht schlecht geschrieben, sondern schlecht gelesen. Verstehen Sie, was ich damit sagen will? Am schlimmsten ist wohl, dass wichtige Erlebnisse fahrlässig überflogen werden. Sie kennen doch sicherlich dieses blendende Gleißen, wenn umgeblättert wird, wenn zu rasch umgeblättert wird, und man kaum noch nachkommt, Sinn in den Geschehnissen zu erkennen, deren Häufung absurd wird, weil zu hastig weitergeblättert wird. Figuren tauchen so schnell auf, wie sie verschwinden, und ich lausche gerade wehmütig dem Wind in den Espen, dem Schwirren der Blätter und schon marschiere ich – die Waffe im Anschlag – durch einen Hinterhof. Die Ermittlungen machen Fortschritte, aber mir scheint, dass die Lösung des Falls erheblich näher wäre, hätte man sich die Mühe gemacht, meine Verhöre gründlicher zu lesen. Hat dieser Alte auf der Veranda nicht den entscheidenden Hinweis gegeben? „Da war dieses Mädchen“, sagte er – und verschwand im Gleißen. Ich komme erst wieder zu mir, als ich im Wagen südwärts fahre. Neben mir, sehe ich, sitzt mein Partner, er wirkt verkatert, hat einen Kranz auf dem Schoß, einen Kranz, wie man ihn auf Gräber legt. Aber denken Sie, ich könnte ihn fragen, wieso er den Kranz auf dem Schoß hat? Kaum sehe ich den Kranz, vergeht mein Partner, dessen Namen ich mir nie merken kann, mitsamt dem verdammten Kranz im Gleißen, und dabei ist der Fall denkbar unkompliziert. Eine mächtige Familie vertuscht etwas. Ich stehe unter der Dusche und kalt rinnt das Wasser über mein Gesicht. Männer treffen sich unter einer Brücke. Einer hat in einem Pappkarton etwas Unsägliches dabei. Ich spreche mit der Vernarbten. Sie raucht Kette und weiß mehr, als sie zugibt. „Wenn Sie so weitermachen“, sagt jemand, der offenbar mein Vorgesetzter ist, „dann – was ist das? Was geht hier vor?“ – „Es wird umgeblättert“, würde ich ihm gerne sagen, kann es aber nicht, denn es ist nicht vorgesehen, und wieder sitze ich mit meinem Partner auf dem Pier. Er hat Eheprobleme und redet und redet und wieder fahren wir zu einem Einsatz. Wieder Verhöre. Wieder stehe ich unter der Dusche. Wasser ist das Gegenteil von umblättern. Und wieder sitze ich an der Bar und sehe mich nach Frischfleisch um, nun ja … nun wird alles langsam, nun schläft mein Leben regelrecht ein – verstehen Sie? –, nun kommt, während ich eine weitere Kellnerin ins Motelzimmer mitnehme, Ruhe, kommt endlich die lang ersehnte Ruhe, und wir vögeln und das Gleißen bleibt aus, und ich muss weitervögeln, darf nicht aufhören, diese Frau, die ich nicht kenne und nicht kennen will, zu ficken, denn sobald ich aufhöre, füllt das Gleißen das Zimmer, dieses Gleißen, das mir für einen kurzen Moment der Offenbarung die Details zeigt, die Fliegenscheiße auf den Säbeln des Ventilators, die Brandmale auf der Überdecke, die überschminkten Mitesser auf den Nasenflügeln der Frau, den Titel des Buchs auf dem Nachttisch – und schon wird wieder umgeblättert.
IN DUNKLEN BRAUNTÖNEN
Um den Schülern die Lebensbedingungen der Arbeiterschaft während der Industrialisierung zu verdeutlichen, erzähle ich gerne von den Schlafgängern, also denjenigen Menschen, die ein Bett für die Stunden mieteten, in denen der eigentliche Bettbesitzer arbeiten ging. Der eine hat Tagschicht, der andere hat Nachtschicht und das Bett ist somit immer belegt, immer warm. Gerne würde ich folgenden Film sehen. Ein Arbeiter vermietet das Bett in seiner Kammer an einen Schlafgänger. Eines Abends kommt er nach Hause und sein Bettmieter macht keine Anstalten aufzustehen. Der Arbeiter trinkt einen Krug Bier, den er sich aus der Wirtschaft mitgebracht hat, zieht den Mantel aus und kriecht zu dem anderen ins Bett. „Mach mal Platz!“, sagt er ruppig oder: „Rück mal ein Stück!“ Als er am nächsten Tag von der Arbeit kommt und erschöpft sein Bier in der dunklen Kammer trinkt, wird ihm bewusst, dass der Schlafgänger noch immer im Bett liegt. Er rutscht nicht zur Seite, als der Arbeiter zu ihm ins Bett kriecht und bewegt sich die ganze Nacht über nicht. Erst in den Morgenstunden kommt dem Arbeiter der Verdacht, dass der Schlafgänger gestorben ist. Erwähnte ich bereits, dass es Winter ist? Dass das Fenster blind von Eisblumen ist? Der Arbeiter pustet sich in die Hände, wirft den Mantel über und verlässt die Wohnung. Nun müsste erklärt werden, wieso er nichts tut, mit niemandem spricht, auch nicht mit der Zimmerwirtin, sondern sich Nacht für Nacht zu dem verwesenden Leichnam ins Bett legt. Tut er es aus Faulheit? Aus Trägheit? Weil er längst aufgegeben hat? Jedenfalls kriecht er Nacht für Nacht in ein Bett, das sich längst in einen Morast der Fäulnis verwandelt hat, in eine von Maden wimmelnde dickflüssige Soße, die auf den Boden schwappt, wenn man sich umdreht, und Fäden zieht, wenn man sie versehentlich mit der Hand oder der Wange berührt, eine puddingartige Substanz, die sich kaum mit dem Krug aus dem Bett schöpfen lässt. Der Film müsste Überlänge haben und in dunklen Brauntönen gehalten sein. Keine Musik! Und ganz wichtig: Der Hauptdarsteller sollte einem irgendwie bekannt vorkommen, ohne dass man genau sagen könnte, wo zuvor man ihn schon gesehen hat.
OCHSENGALLE
Müsste ich mit dem Schreiben Geld verdienen (was ich zum Glück nicht muss) oder hätte ich noch Spaß am Erzählen (alles ist erzählt, alles gesagt, wie Gestorbensein ist es, dieses Leben jenseits der Geschichten), würde ich einen historischen Kriminalroman schreiben, der zu Beginn des 18. Jahrhunderts im Harz spielt. Perücken. Degen. Unterwegs zu Pferde. Es gibt noch Wölfe und Bären im Mittelgebirge. Rot, weiß, schwarzweiß, schwarz: Ein sich unbeobachtet wähnender Luchs scharrt mit der Vorderpfote erst Schnee, dann Erde über den halbverzehrten Hasen. Plötzlich hält er inne, dreht die Pinselohren in Richtung meines Verstecks hinter dem umgestürzten Baum und wittert mit halbgeöffnetem Maul. Den Helden, eine Art Geheimagent im Dienste eines mächtigen Landesfürsten, verschlägt es in den Harz. Menschen sind verschwunden. Hunderte. Und es werden von Tag zu Tag mehr. Er soll Ermittlungen in einer berühmten Bergwerksstadt durchführen, deren Namen allerdings nicht genannt wird. Ernsthaft interessieren mich hierbei zwei Details, die unbedingt untergebracht werden müssen. Erstens: Damals setzten die Bergwerksbesitzer dem Lampenöl Ochsengalle bei, damit ihnen die hungrigen Bergmänner nicht das Öl aus den Lampen soffen. Zweitens: Als Frühwarnsystem führte man unter Tage Käfige mit Kanarienvögeln mit sich, die sogenannten Harzer Roller, die bei mattem Wetter von der Stange fielen. Diesen Fachbegriff aus der Bergmannssprache würde ich leitmotivisch in den Roman einweben. Zu viel Kohlenmonoxid, zu wenig Atemluft oder giftige Gase: mattes Wetter. Ein Mädchen mit einem Holzkäfig sucht den Helden in seinem Nachtquartier auf. Vor einigen Tagen, bei einer eher lustlosen Recherche, verstörte mich die Art, wie der Gesang des Harzer Rollers beschrieben wird: Hohlrolle, Knorre, Pfeife und Hohlklingel. Mein Held jedenfalls erschrickt vor den fremdartigen Geräuschen, vor allem vor der Knorre, er zieht den Degen, doch es ist nur ein kleines, kaum fünfjähriges Mädchen, das da zu ihm in die Stube tritt. Sie trägt etwas wie eine Monstranz vor sich her, einen Holzkasten, und darin hohlrollt, knorrt, pfeift und hohlklingelt es zum Gotterbarmen! „Ihr dürft nicht hinabfahren“, sagt sie (dem Agenten fällt auf, dass ihre Haut blass wie ein Molchbauch ist). Jetzt ein Gespräch voller Missverständnisse, um Spannung zu erzeugen, dann ein lauter Knall. Laute Knalle funktionieren immer. Der Held stürzt ans Fenster, draußen richtet sich sein Kutscher auf, reibt sich den Kopf, sieht hoch zu seinem Herrn – und der Nebel der Unlust hüllt alles ein. Mögen andere diese Szene beenden. Ich will es nicht, muss es nicht. Der Kutscher ist eine derbe, liebenswürdige Figur. Ein Rückblick zeigt, wie er dem jugendlichen Helden das Reiten beibringt. Der Kutscher muss dem Leser ans Herz wachsen. Am Ende des Romans wird er sterben. So geht erzählen: Sympathien für jemanden erzeugen und ihn dann ins Gras beißen lassen. Ist das lauter? Darf man so unbarmherzig sein? Man muss es, aber ich will es nicht, diesmal nicht. Der Kutscher soll überleben, er wird auf dem Pferd seines Herrn davonreiten, denn er ist es, der uns alles erzählt, eine Geschichte, die er selbst kaum begreift und die ihm die Lust und die Kraft nimmt, weiterhin für den Fürsten oder überhaupt irgendjemanden zu arbeiten. Zu Beginn des Buchs sehen wir ihn ähnlich wie Nathaniel Bumppo mit Hector, seinem ausgestopften Hund, vor einem ärmlichen Häuschen sitzen. Ein Reisender tritt an den Gartenzaun, spricht ihn an. Das wäre in etwa die Rahmenhandlung. Der neugierige Reisende erweist sich als Agent des Landesfürsten oder eines anderen Herrschers oder des Bürgermeisters der Bergwerksstadt. Vielleicht täte ein wenig Vagheit dem Geschehen gut: Der Leser soll argwöhnen, dass die Fragen des Reisenden eine Spur zu genau sind, um kein Ziel zu verfolgen. Doch dazu mehr im Epilog des Romans. Der Held, den ich der Einfachheit halber (oder weil es Bezüge eröffnet) Andreasberg nennen würde, verbleibt, nachdem das Mädchen, das keine Schuhe trug, gegangen ist, nachdenklich im Zimmer der Herberge: Kniehose, ärmellose Weste, spitzenverziertes Hemd, der Justaucorps liegt auf dem Bett, darauf der Dreispitz. Andreasberg? Nein, er ist ein Adeliger. Das macht seine Position bei den Ermittlungen in der Stadt brisanter. Von Andreasberg spricht in den nächsten Tagen mit dem Grafen, der das Bergwerk besitzt, und wenig später, obwohl dieser es ihm strengstens untersagt hat, mit den Bergmännern selbst und deren Gattinnen, leise redenden, früh gealterten Frauen, die Kanarienvögel züchten. „Einmal kamen wir auf eine Lichtung und stießen auf zwei Kinder, die etwas brieten, was menschlich war.“ Nicht nur die Pest im 14. Jahrhundert, sondern auch der Dreißigjährige Krieg hat den Harz fast völlig entvölkert. Der Roman spielt in einer Region, die sich immer wieder mühsam aus dem Elend erheben musste. Es gilt, das abgedroschene Bild des Phönix, der aus der Asche steigt, zu vermeiden. Womöglich könnte der Held eine Predigt in der Dorfkirche hören, in der dieses Bild als Allegorie der Auferstehung dezent verwendet wird. „Es gibt Dinge“, sagt der Pfarrer und reibt sich mit den Fäusten die obszön glänzende Stirn, „die man nie hinterfragen sollte.“ Mein Held stellt den Fuß auf eine Kirchenbank und höhnt: „Ei, wovon reden Sie, Euer Ehren? Etwa von Hohlrolle, Knorre, Pfeife und Hohlklingel?“ Humor muss sein, darf sein, vor allem, wenn man auf dreihundert Seiten hinsteuert. „Keineswegs“, schnaubt (grunzt, ächzt – Romanreden halt) der Pfarrer. „Sodom und Gomorrha sind nicht unter Feuer und Schwefel begraben, sondern …“ Jetzt darf er nicht weitersprechen, weil sonst zu viel verraten würde. Ich kann ihn schlecht tot umfallen lassen, und störte ihn ein Gemeindemitglied in einer wichtigen Angelegenheit, wäre das unglaubwürdig (ich habe Coleridge den Typen aus Porlock nie abgenommen), also sollte es am besten knallen. Das funktioniert immer. Es knallte so laut, als ob der Himmel einstürzte, und von Andreasberg umfasste instinktiv den Griff des Degens, doch es war bloß, bloß – Nebel. Die Kleider aller Romanfiguren sind einheitlich zimtrot, zimtbraun, orangegelb oder in diesen Farben gescheckt und getigert. Eben wie das Gefieder dieser Kanarienvögel mit dem blöden Namen, bei dem man immer an Käse denkt. Daher muss ich höllisch aufpassen, wie und wann ich den echten Namen der Vögel fallen lasse, ohne mich dem Gelächter der Nichtwissenden preiszugeben, was immer die größte Gefahr dessen ist, der ernsthaft etwas erzählen will. Am besten unterschlage ich den Namen der Vögel. Es wird nur über Kanarienvögel geredet. „Und Ihr nehmt sie in die Stollen mit?“, fragt von Andreasberg. – „Ja“, sagt Joseph (besseren Namen ausdenken), „wenn sie von der Stange fallen, ist mattes Wetter.“ Und das ist natürlich der Romantitel: Mattes Wetter. Den Untertitel Wenn die Vögel von der Stange fallen verkneife ich mir lieber. Schreiben darf nie Spaß machen. Macht es Spaß, dann hassen sie dich und fallen mit Schuhen und Strümpfen über dich her, wie es im Saarland heißt. Es wird über Mühlsteine geredet. Wer spricht? Ein kurzatmiger Koloss mit puterrotem Gesicht: Oberbergrat Justasch. Mein Held vermag ihn nicht richtig einzuordnen, da er ihn von Aussehen und Redeweise an seinen früh verstorbenen Vater erinnert. Für die Recherchen würde ich drei bis vier Monate veranschlagen. Goethe. Heine. Mit Heimatkundlern telefonieren. Justasch hat die enervierende Eigenart, am Satzende die Stimme zu heben, so dass seine Sätze in die Höhe zu steigen scheinen. Unter der mit plumpen Schnitzereien verzierten Decke vermischen sie sich mit dem Qualm aus dem Ofen, aus den Pfeifen. „Hört, mein Freund! Ihr könntet zwischen gewaltige Mühlsteine geraten. Hier der Fürst. Dort der Graf. Und der Sohn des Bürgermeisters ist auch verschwunden. Hütet Euch am meisten vor dem Bürgermeister!“ Wie im Traum marschiert von Andreasberg zurück zur Herberge und vielleicht träumt er ja tatsächlich, durch eine oberharzische Bergstadt zu laufen, deren Holzhäuser auf die Hänge verteilt sind wie hingewürfelt. Die Straßen sind außergewöhnlich steil. Er gerät außer Atem, zündet sich aber dennoch eine Pfeife an. Ja, er ist Raucher, aber kein Trinker. Er schläft schlecht. Er liest die Vorsokratiker. Nur die Vorsokratiker. Zwei Tage später trifft er Glucke und Schockel, zwei Bergleute, die Ungeheuerliches zu vermelden haben. Aber Hans, der (man erinnere sich) Erzähler des Romans, ist in dieser Szene betrunken und versteht von dem Gespräch nur die Hälfte, vielleicht sogar gar nichts, es geht, so viel ist gewiss, um Ochsensgalle und ein Reich unter der Erde, das verführerischer ist als alles, was die Sonne bestrahlt. Und spätestens jetzt beginnt die Liebesgeschichte, die in einem Roman nicht fehlen darf, wenn er funktionieren soll. Wir hatten den Kampf mit einem Bären, die Flucht vor Wölfen, Spannung geben die undurchsichtigen, sich bekriegenden Interessengruppen, die unklaren Machtverhältnisse, fehlt nur noch eine junge Frau mit runden Armen, die den Helden an der Bedeutung seiner Mission zweifeln lässt. Ein Roman ist eine Kugel, in die alles hineingepackt wird, was einem wichtig scheint. Rollen muss sie, die Kugel, rollen, rollen, als ginge es eine schiefe Ebene hinab. Blond. Vorwitzig. Eine Magd. Oder besser (Konfliktpotenzial): die Tochter des Herbergswirts. Von Andreasberg sieht, wie sie sein Pferd striegelt, einen Rappen, weil ich das Wort mag, und das nasse Fell glänzt wie blaues Metall, als sie die Bürste führt, er tritt hinzu – was ist das? Er hinkt. Weshalb hinkt er? Ein Reitunfall in Kindertagen? Eine nicht verheilende Schusswunde? Ebenfalls irritiert mich, dass seine Stimme unangenehm hoch klingt. Ich werde sie für den Roman dämpfen müssen. „Lasse sie“, sagt er mit sonorer Stimme, „mein Pferd in Frieden!“ Später bereut er natürlich seine Härte und in mindestens fünf oder sechs Szenen nähern sich die beiden einander an, aber der Standesunterschied ist für ihn etwas, das seine Gefühle an die Grenze des Ertragbaren treibt. Nicht an die Grenze des Erzählbaren, denn er ist schwach oder die Liebe ist echt. „Es gäbe da einen Weg“, sagt sie, als sie noch immer keuchend neben ihm im Heu liegt, „aber dieser Weg wäre nicht hier oben!“ Oben? Die Lichtspeere, die ins Dunkel des Schobers stoßen, bringen die Haare an ihren sonnengebräunten Unterarmen zum Glänzen wie polierten Kupferdraht. „Was meinst du mit oben?“, fragt auch von Andreasberg, aber ehe sie näher ausführen kann, was sie offenbaren will, gibt es einen Knall beziehungsweise ein knallähnliches Ereignis, ausgelöst von Hans, der (ja, auch er hat seine Schwächen) hinter dem Heuballen hustet, der nun nicht länger als Versteck taugt, und sie refft die Kleider, um ihre Nacktheit zu verdecken und flieht auf Seite 150. „Verflucht noch eins!“, schreit von Andreasberg und ein rasches Umblättern versetzt ihn in die Sakristei. „Alles geschieht nach dem Verhängnis“, sagt er mit einer wegwerfenden Gebärde und der Pfarrer lacht dröhnend: „Oh, wie schön, dass es die Weisheit Heraklits ins Gebirge verschlägt!“ Mit einem Mal versteinernd, legt er von Andreasberg die Hand auf den Unterarm: „Mein Freund, ich brauche Euch nicht zu sagen, was der Weise aus Ephesos über die Menschen dachte?“ Und er zitiert aus dem Gedächtnis (wie ich es meistens tue): „Auch wenn sie etwas gehört haben, begreifen sie nichts, sind wie taub. Das Sprichwort bezeugt es ihnen; obgleich da, sind sie doch nicht da.“ Rasche Szenenwechsel und Atmosphäre täuschen über Probleme der Erzählperspektive hinweg. Schwalben fliegen wie Fledermäuse, nur nicht so zackig. Spätestens jetzt haben wir die wichtigsten Personen zusammen: den unzuverlässigen Erzähler, den Helden, den bösen Grafen, den Pfarrer, den Bürgermeister, der die Stadt wie ein absolutistischer König regiert, den Oberbergrat Justasch, den misstrauisch werdenden Wirt, den Arzt mit den langen, kalten Fingern und vor allem zahllose Bewohner der Stadt, die allesamt mehr wissen, als sie preiszugeben bereit sind. Abergläubisches Volk! Von Andreasberg kann es nicht fassen. Sie stellen, schreibt er beim schwankenden Licht der Kerze in sein Dossier, abends Speisen vor die Tür, als wollten sie mit diesen Opfern Dämonen besänftigen! Und schließlich fährt er mit seinem Kutscher zum ersten Mal in das Bergwerk ein, wo in den letzten Jahren Hunderte von Kumpeln verschwanden. Als lebten sie in einem Ammenmärchen, stellen sie Opfergaben vor die Schwelle, wie um Wichtelmänner oder Feen zu bestechen, die wahren Herren der Tiefe! Das Lampenöl ist mit Ochsengalle versetzt, die Kanarienvögel singen in den Holzkäfigen, und weit über den angeseilten Männern, dort droben im Licht, gibt es Bären und Wölfe und Luchse und Auerhähne, die trillern und wetzen (ornithologisch sollte zumindest alles seine Stimmigkeit haben). Und nun tritt der Roman seitenlang auf der Stelle. Nichts ereignet sich. Nichts wird herausgefunden. Die Liebesgeschichte geht schleppend voran, Rückblenden vertiefen das Verhältnis des Helden zu seinem Kutscher, der Pfarrer predigt und warnt und redet von Lazarus, Silber wird gefördert, Bären in den Wäldern, will ich das wirklich? Natürlich ist eine derartige Verzögerung der Handlung notwendig, aber sowas langweilt mich sehr. Ich rette mich in Ausritte, um die Farbschattierungen des Rappen im Sonnenlicht beschreiben zu können. Ich ergehe mich in unauffällig (am besten im Dialog) eingebrachten Informationen über das Bergbauwesen im Harz und bereite subtil das Finale vor: Mitte des 14. Jahrhunderts wurde der Harz fast völlig von der Pest entvölkert. Eine Seuche, vor der man sich, wie der Bürgermeister weiß, nur schützen konnte, indem man etwas tat, was noch nie zuvor ein Mensch getan hatte. So und nun nähern wir uns Seite 200. Ist man erst einmal so weit gekommen, dann ist es fast geschafft. Nun geht es abwärts, immer wieder hinein in die Stollen, wo der Druck des Gesteins in von Andreasbergs Ohren rauscht, und stetig geht es abwärts dem Romanende entgegen. Woher kommen, fragt sich von Andreasberg, die kostbaren Mineralien, die den Reichtum des Bürgermeisters und des Grafen sichern? Und weshalb hat man ausgerechnet mich auf diese Mission geschickt, obwohl der Fürst doch weiß – der Leser ahnt es längst: Als Kind wurde der Held verschüttet. In einer Höhle. Beim Spiel. Felsbrocken zertrümmerten sein Fußgelenk. Stimmen in der Schwärze. Das Gefühl, angehoben und fortgetragen zu werden. Seither: Angst im Dunkeln. Schlafprobleme. Geädertes Rot, rotweiß, weiß. Es ist Winter im Harz und es schneit unaufhörlich dicke Flocken, die einem ins Gesicht klatschen wie ein nasser Handschuh, und wieder wird in der warmen Stube ein Kleinod herumgereicht. Pyrargyrit, Dyskrasit, Pyrostilpnit, Calcit-Kristalle und noch so einiges mehr, was Wikipedia weiß. „Seht hier: Das ist ein Analcim. Wir nennen solche Kristalle“, heiseres Lachen, „Tautropfen.“ Schläge mit der Faust auf den Rücken klingen, als wäre man hohl. Eine Hülse. Eine Schote, in der das Ich verrottet. Der Freund der Magd verprügelt von Andreasberg und wird von Hans mit einem Paddel erschlagen. Nein, nur ohnmächtig ist er. Seht, er atmet noch! Ein Paddel? Nicht vielleicht eher ein Hackenstiel? Ich fühle mich so hilflos, Geliebter! Ach, wenn wir nur fortgehen könnten! Du kannst fortgehen, aber ich muss – so leid es mir tut – bleiben. Die Liebesgeschichte scheint verfahren, der Fall unlösbar, doch nun kommt das bleiche Mädchen wieder (ihr erneuter Auftritt kündigte sich an: ein geöffneter Fensterladen die Nacht zuvor, Fußspuren im vor der Tür ausgestreuten Mehl, leise huschende Bewegungen verloren sich in von Andreasbergs Träume) und streckt, symbolisch ausgedrückt, die Hand aus. Und wieder geht es unter Tage. In den Silberbergwerken gab es damals sogenannte Fahrwerke, von gigantischen Rädern betriebene Fahrstühle, welche die Bergleute in die Tiefe trugen (und hinauf), gigantische hölzerne Räder, die wirkten, als wären sie den Kerkerphantasien Piranesis entsprungen, der meine eigenen Alpträume bebildert. Von Andreasberg hinkt durch die Stollen und Kriechgänge voller lärmender Vögel (Hohlrolle, Knorre, Pfeife und Hohlklingel) und auf einmal öffnen sich vor ihm, als würde nach monatelanger Irrfahrt Land entdeckt, Hallen und Gewölbe im Stein. „Hier können wir bleiben“, sagt sie (entweder das Mädchen mit der Molchbauchhaut oder die Tochter des Herbergswirts, wenn sie zu diesem Zeitpunkt noch lebt). Und er: „Wo sind wir hier?“ Und sie: „Mein Bruder wohnt hier und seine Familie. Mein Vater und meine Mutter (lange Rede, die alles erklärt: Als die Pest wütete, flüchteten viele Bergleute mit ihren Familien in die Tiefe und gründeten dort ein Reich, eine Stadt, mehr noch: eine Welt unter der Erdoberfläche) …“ Es knallt, damit die Lösung des Falls nicht zu offenkundig ist, denn das wäre zu plump und einen simplen Krimi würde ich nie schreiben wollen, und nun kommt das Finale, das eher ein visuelles ist: Von Andreasberg steht mit ausgestreckten Armen in einer Halle mit kristallbesetzten Wänden, erleuchtet von Glaskugeln voller Glühwürmchen, ein Erdreich, in dem es Häuser und Straßen gibt, und wo statt Schwalben Fledermäuse fliegen. Die Luft ist schal und riecht nach nassem Stein, doch da – und nun wird etwas Ungeheuerliches beschrieben, was uns tief hinein in Lovecraft’sche Gefilde treibt. Dennoch strebt alles auf einen guten Ausgang hin: Von Andreasberg wird den Auftrag ignorieren und mit seiner Geliebten oder dem blassen Mädchen, das er später heiraten wird, unter der Erde bleiben. „Es gibt Dinge“, sagt er, „die kehren das Unterste nach oben. Und gleichzeitig wird das Oberste nach unten gekehrt. Was ist richtig? Was ist falsch? Ich habe Bären getötet, Wölfe gejagt, und doch deucht es mir hier, wo die Vögel der Tiefe knorren und so weiter.“ Seite 300 erreicht. Und nun kommt – Sie ahnten es bereits? – kein finaler, ohrenbetäubender Knall, sondern das matte Wetter. War doch klar! War doch vorbereitet! Die Harzer Roller fallen von den Stangen, und während die erstickenden Bewohner des Erdreiches auf von Andreasberg zukriechen und so weiter und so fort. Vor allem zwei Fragen gäbe es abschließend noch zu klären, bevor ich mich an die Arbeit mache: Wie und weshalb kehrt Hans zurück, um uns das alles zu erzählen? Aber auch das bekäme ich sicherlich zufriedenstellend hin.
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