Kitabı oku: «Star Trek - Legacies 2: Die beste Verteidigung», sayfa 2

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»Ich würde sagen, unzufrieden.« Er zeigte auf die verschiedenen Buffettische, die in gegenüberliegenden Ecken des Hotelballsaals aufgebaut waren. »Ich hatte darum gebeten, die Buffettische mit unterschiedlichen Gerichten im Raum zu verteilen.« Mit verstohlenen Blicken lenkte er ihre Aufmerksamkeit auf die Gruppe aus Föderationsdiplomaten, die sich auf der einen Seite des geschmückten goldenen Saals versammelt hatte, und dann auf das Aufgebot klingonischer Diplomaten, die sich auf der gegenüberliegenden Seite des weitläufigen Raums drängten. »Stattdessen hat das Catering die klingonischen Delikatessen in eine Ecke gestellt und alle irdischen und vulkanischen Gerichte in eine andere. Das ist einem zwanglosen Miteinander von Fremden nicht förderlich.«

»Wem sagst du das. Das ist das politische Gegenstück zu einem Tanz an der Junior Highschool.« Sie hakte sich bei Sarek ein. »Ich schätze, dann liegt es wohl an uns, das Eis zu brechen.«

Wie immer hatte sie recht. Von Sarek als ranghöchstem Mitglied der Föderationsdiplomaten wurde erwartet, den Ton anzugeben und seinen Untergebenen mit gutem Beispiel voranzugehen. Er bezweifelte, dass seine Kollegen es seinen Bemühungen ohne ausdrücklichen Befehl gleichtun würden, doch für den Moment gab er seiner Frau recht: Der Anstand gebot es, dass er seinen Amtskollegen begrüßte.

»Also schön«, sagte er.

Er durchquerte den Raum mit Amanda an seinem Arm. Jeder ihrer Schritte ließ ihr silbernes Kleid im warmen Schein der Kronleuchter schimmern und glitzern. Im Gegensatz dazu war seine Kleidung, obwohl ebenso formell, relativ schlicht: ein maßgeschneiderter schwarzer Talar und ein grauer Umhang. Beide waren hochelegant und schmeichelten seinem schlanken Körperbau. Das einzige bemerkenswerte Accessoire war ein mit Juwelen verziertes goldenes Ornament, das er um den Hals trug. Es war ein uraltes Familienerbstück, das seit zehn Generationen vom Vater an den Sohn weitergereicht wurde. Obwohl in einem Zeitalter, in dem die Wissenschaft Gold und Edelsteine jederzeit reproduzieren konnte, sein objektiver Wert eher gering einzuschätzen war, lag für Sarek sein wahrer Wert in seiner historischen Bedeutung. Für ihn war es das Symbol der Kontinuität. Der Dauerhaftigkeit. Des Lebens.

Dennoch war er nicht überrascht, dass niemand im Raum dem Schmuck an seiner Brust auch nur die geringste Beachtung schenkte. Alle Augen waren auf Amanda und ihr bezauberndes Kleid gerichtet. Ohne seine geistige Disziplin, die er sein ganzes Leben lang kultiviert hatte, hätte Sarek sich einen Moment des Stolzes gestattet, als er bemerkte, dass sogar die Klingonen die Eleganz seiner Frau zur Kenntnis nahmen.

Die Gruppe fremder Würdenträger teilte sich, als er und Amanda sich näherten. Aus ihrer Mitte traten ihr Anführer, Ratsmitglied Gorkon, und sein leitender Attaché, Ratsmitglied Prang, hervor. Gorkon war der größere der beiden. Er hatte eine aristokratische Haltung und seine Gesten waren bedacht und ausladend. Er gehörte zu den Privilegierten, er war mit Macht geboren worden und übte diese mit beinahe kriminellem Gleichmut aus. Prang war da anders. Seine wilden Augen, breiten Schultern, mächtiger Brustkorb und muskulösen Gliedmaße verrieten, dass er ein gefeierter Krieger des klingonischen Militärs war – einer, der durch eine vorteilhafte Eheschließung in die Politik gestolpert war. Seine Hochzeit hatte ihn aus dem gemeinen Volk auf einen Sitz im vielgerühmten Hohen Rat des Reiches katapultiert.

Sarek bedachte Gorkon mit einem langen Nicken. »Willkommen, Ratsmitglied.«

»Ich danke Ihnen, Botschafter.«

Amanda ergriff das Wort: »Hat Ihre neue Gemahlin Sie begleitet?«

Noch bevor Gorkon antworten konnte, entgegnete Prang mit unverhohlener Verachtung: »Wir Klingonen bringen unsere Gefährten nicht zu offiziellen Anlässen mit. Das ist…«

Gorkon unterbrach Prang mit einem theatralischen Räuspern. Dann setzte er ein falsches, aber höfliches Lächeln auf und sagte zu Amanda: »Tatsächlich sind Illizar und ich noch nicht verheiratet. Die Hochzeit wurde kurzfristig verschoben.«

»Verzeihen Sie, Ratsmitglied«, erwiderte Amanda. »Das wusste ich nicht.«

Er wischte die Peinlichkeit mit einer kleinen Handbewegung beiseite. »Das hat nichts zu sagen. Die Hochzeit wurde für nächsten Monat auf Qo’noS anberaumt.« Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Sarek und fragte: »Und was macht Ihre Gesundheit, Botschafter? Wie ich hörte, mussten Sie sich vor nicht allzu langer Zeit auf der Enterprise einer Operation unterziehen.«

»Ja, um kardiologische Beschwerden zu korrigieren. Ich habe mich vollkommen erholt.«

Sarek stellte fest, dass die Gründlichkeit der klingonischen Informationsbeschaffung ungebrochen war – auch nach dem Waffenstillstand, den die Organier ihnen und der Föderation aufgezwungen hatten. Dieser brüchige Frieden sollte durch die Verhandlungen eines gegenseitig bindenden Abkommens beider Seiten hier auf Centaurus gestärkt werden.

Sarek hielt es für das Beste, den Fokus von sich auf den Tisch mit den klingonischen kulinarischen Köstlichkeiten zu lenken. »Ich hoffe, unser Koch konnte diese Gerichte zu Ihrer Zufriedenheit zubereiten.«

»Ja«, sagte Gorkon. »Die Pipius-Klauen sind wirklich sehr saftig. Und ich muss Ihre Küche für das Wissen loben, dass man gagh nicht kühlen soll. Die Würmer sind bei Zimmertemperatur viel lebhafter.« Er warf einen Blick durch den Ballsaal und runzelte die Stirn. »Gestatten Sie mir eine vorsichtige Kritik? Ich hätte vorgeschlagen, die Essenstische verstreut aufzustellen.« Er zeigte ein breites Grinsen. »Um eine zwanglosere Interaktion zwischen unseren Fraktionen zu ermutigen.«

Ein weises, aber bescheidenes Nicken. »Ein vernünftiger Gedanke, Ratsmitglied. Ich werde ihn für zukünftige Veranstaltungen berücksichtigen.« Aus dem Augenwinkel bemerkte Sarek, wie Amanda ihr Bestes tat, ihre Belustigung über die Ironie von Gorkons Kritik nicht zu zeigen.

Das Geplauder wurmte Prang. »Wen kümmern Essen und Bagatellen? Wir sind hergekommen, weil die Föderation um Frieden ersucht. Sagen Sie mir, Botschafter: Was sind Sie bereit aufzugeben, damit das Reich Ihre Leute am Leben lässt?«

Es war lehrreich für Sarek, dass Gorkon jede Spur einer Reaktion auf Prangs rhetorische Herausforderung unterdrückte. Wie ein wahrer Staatsmann schien Gorkon sich damit zufriedenzugeben, Sareks Reaktion auf das polternde Verhalten des jüngeren Klingonen zu beobachten. Sarek gewann Zeit, indem er seine Hände vor dem Bauch faltete, während er seine nächsten Worte abwog. »Die von Ihnen gestellten Fragen sind äußerst direkt, Ratsmitglied Prang. Wenn die Antworten darauf doch auch nur so einfach wären. Dennoch, ich glaube, Sie wissen so gut wie jeder andere, wie kompliziert und heikel die vor uns liegenden Verhandlungen sind.«

Prang lächelte höhnisch. »Sie reden viel, aber sagen wenig.«

Ein bescheidenes Schulterzucken. »Ich strebe nach Präzision.«

»Eine bewundernswerte Eigenschaft«, sagte Gorkon und setzte Prangs verbaler Schikane damit ein Ende. »Und in Zeiten, in denen so viel auf dem Spiel steht, auch notwendig.«

»In der Tat.« Wie es bei diplomatischen Angelegenheiten Usus war, hatten Sarek und Gorkon sich in der Kunst der Untertreibung geübt. Beide Männer wussten – und waren zu weise, um es laut zu äußern –, dass keine Seite profitieren würde, wenn diese Verhandlungen scheiterten. Es war noch keine neun Monate her, seit die Sternenflotte und das klingonische Militär den Fehler gemacht hatten, auf dem Planeten Organia gegeneinander zu kämpfen. Die Einheimischen – Wesen, die sich vor langer Zeit zu Lebensformen aus reiner Energie entwickelt und dabei fast gottartige Fähigkeiten gewonnen hatten – reagierten darauf mit der Drohung, die militärischen Fähigkeiten beider interstellarer Staaten zu neutralisieren, es sei denn, sie einigten sich darauf, die Feindseligkeiten umgehend einzustellen und einen Friedensvertrag zu schließen. An diesem Punkt waren beide Mächte dazu gezwungen gewesen, den alten Groll im Namen der Selbsterhaltung beizulegen.

Leise erteilte Gorkon Prang und den restlichen Klingonen knappe Befehle. Diese verteilten sich prompt im ganzen Raum. Sie versuchten, so zu tun, als würde es ihnen Freude bereiten, sich unter ihre Gastgeber von der Föderation zu mischen. Klassische Musik von der Erde ertönte aus unsichtbaren Lautsprechern irgendwo an der Decke. Gorkon lauschte und lächelte dann. »Debussy. Wunderbar! Botschafter, habe ich Ihre Erlaubnis, Ihre Frau um einen Tanz zu bitten?«

»Meine Erlaubnis ist irrelevant. Meine Frau trifft ihre eigenen Entscheidungen und ich respektiere diese.«

»Ein weiser Grundsatz.« Gorkon gab sich förmlich und verbeugte sich elegant vor Amanda. »Madam, darf ich um die Ehre dieses Tanzes bitten?«

»Sie dürfen.« Amanda ergriff Gorkons Hand. Sie warf Sarek einen amüsierten Blick zu, als der schlaksige Klingone sie auf das Tanzparkett begleitete und sie zu einem klassischen Walzer führte.

Die versammelten Würdenträger beobachteten den Moment, als Gorkon und Amanda elegant durch den Ballsaal wirbelten, mit unterschiedlichen Ausprägungen von Überraschung. Einige VIPs der Föderation fanden die Szene bizarr, aber die finsteren Blicke und hochgezogenen Augenbrauen der Klingonen ließen darauf schließen, dass sie dies eher für eine Perversion hielten.

In jedem Fall hoffte Sarek, dass dies ein gutes Zeichen für den Rest der Konferenz war. Denn so seltsam der Gedanke an eine Freundschaft zwischen der Föderation und dem Klingonischen Reich anmuten mochte, er wusste mit Sicherheit, dass dies die einzige Hoffnung für beide Mächte war, zu überleben.

Die Nacht war zu lang gewesen und Gorkon hatte zu viel getrunken, um eine von Prangs typischen Tiraden zu ertragen. Doch das hitzköpfige, unreife Ratsmitglied war noch nie ein Freund davon gewesen, seine Gedanken für sich zu behalten. Als sie und ihre Delegation zurück in ihre unfassbar luxuriösen Räumlichkeiten in einem zweckentfremdeten Wohnheim auf dem Campus der New Athens Universität zurücktrotteten, lallte Prang: »Mussten Sie sich so zum Narren machen, Gorkon?«

Gorkon war lange nicht so betrunken wie sein Gegenüber. Er drehte sich um und baute sich vor Prang auf. »Wäre Ihre Verleumdung nicht mit dem Geruch von Blutwein parfümiert, würde ich Ihnen die Kehle aufschlitzen.«

Ein mürrisches Starren, dann folgte ein anmaßendes Grinsen. »Gefiel es Ihnen, mit Sareks Frau zu tanzen?« Er schnaubte und torkelte seitwärts. »Duftet sie nach Blumen?«

»Sie ist eine fantastische Tanzpartnerin. Was Ihre zweite, weniger geschmackvolle Frage angeht … Belassen wir es dabei, dass dies ein wunderbares Beispiel dafür ist, warum Sie für diese Art Posten ungeeignet sind.«

»Wenn irgendjemand hier nicht hingehört …« Prang stach mit seinem Zeigefinger nach Gorkons Brust. »Dann sind Sie das. Sie reden wie die. Sie tanzen zu ihrer Musik. Was kommt als Nächstes, Gorkon? Essen Sie ihre gekochte Nahrung? Trinken Sie dieses Gebräu, das sie Kaffee nennen? Servieren Sie ihnen das Reich auf dem Silbertablett?«

Ihre Meinungsverschiedenheit war zu einem Spektakel geworden. Der Rest der Delegation umringte sie und es war offensichtlich, dass mehr als die Hälfte mit Prang und seinem liederlichen Zorn sympathisierte. Gorkon wusste, wenn sie sich gegen ihn wandten, geriet die ganze Mission in Gefahr.

Gorkon rammte Prang die Faust in den Magen. Der jüngere Mann kippte nach vornüber. Gorkon riss das Knie hoch und traf sein Gesicht, dann krachte einer seiner in Rüstung steckenden Ellbogen auf Prangs Rücken nieder. Als das jüngere Ratsmitglied flach mit dem Gesicht voran zu Boden fiel, verpasste Gorkon ihm einen Haken in die Niere und kniete sich auf den Rücken des gestürzten Mannes.

»Jetzt hören Sie mir zu, Sie dummer Welpe. Wir sind hier nicht bei einem Messerkampf in einer schäbigen Gasse. Hier gibt es keine Punkte für Draufgängertum.« Er packte eine Handvoll von Prangs Haaren und riss den Kopf des Mannes scharf nach hinten. »Sie spotten über die Warnung der Organier, aber ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie es geschah. Eine gesamte Flotte bewegungsunfähig in den Tiefen des Weltraums. Sie könnten uns alle vernichten, Sie Dummkopf.«

Gorkon stand auf und zeigte auf einen Mann, der in der Nähe der Flügeltür der Suite stand, die zum Korridor führte. »Schließen Sie die Tür.« Sobald der Eingang verschlossen und die Privatsphäre wiederhergestellt war, fuhr er fort. Er sprach lauter und wandte sich an die anderen zehn Mitglieder des diplomatischen Teams: »Wir sind nicht hergekommen, um einen Streit anzuzetteln. Wir sind hier, um Bedingungen für einen Frieden auszuhandeln, die wir und unser Volk akzeptieren können.«

Er drehte sich langsam um die eigene Achse und suchte nach bekannten Gesichtern. Dann zeigte er nacheinander anklagend mit dem Finger auf sie. »Durok. Sie arbeiten für den Geheimdienst des Reichs. Man hat Ihnen gesagt, Sie sollen die Suiten und Büros der Föderationsdelegierten verwanzen. Orqom. Sie sind kein einfacher Übersetzer. Sie wurden vom Oberkommando hergeschickt, um Überwachungssoftware in das Kommunikationsrelais hier in New Athens einzuschleusen. Marbas. Der Orden des Bat’leth will, dass Sie einen Besuch auf einem Schiff der Sternenflotte arrangieren, damit Sie die Kommandocodes stehlen können. Ich befehle Ihnen allen, Ihre Zweitmissionen sofort fallen zu lassen. Andernfalls erleiden Sie einen schmerzhaften Tod durch meine Hand.«

Er unterstrich seine Rede mit einem schnellen Tritt auf Prangs Rücken. »Und Sie, Prang. Sie sind der schlimmste von allen. Sie haben sich selbst geschickt, weil Sie und Ihre Verbündeten im Hohen Rat diese Verhandlungen sabotieren wollen, noch bevor sie beginnen. Bitte übermitteln Sie Ratsmitglied Duras mein tiefstes Bedauern, dass sein lächerlicher Schachzug gescheitert ist.«

Prang spie einen Mundvoll magentafarbenes Blut auf den Boden und starrte dann wütend zu Gorkon auf. »Sie sind der Dummkopf, Gorkon. Glauben Sie, dass ich die Befehle des Kanzlers nicht kenne? Er will Zugeständnisse von der Föderation – mehr, als wir je durch einen Krieg bekommen hätten.«

»Wir alle wollen Dinge, die wir nicht haben können. Kanzler Sturka ist da keine Ausnahme.« Er entfernte sich von Prang und knurrte den anderen zu: »Die Show ist zu Ende. Geht ins Bett.«

Gorkon wusste, dass es die klügste Entscheidung war, sich aus dem rhetorischen Kampf zurückzuziehen. Prang hatte einen spürbaren Treffer erzielt, auch wenn er es nicht wusste. Es stimmte, dass der Kanzler Gorkon befohlen hatte, ungeheuerliche Forderungen im Austausch für das Friedensabkommen mit der Föderation zu stellen. Es war zu gefährlich für Gorkon, seinen Untergebenen gegenüber zuzugeben, dass der Kanzler erwartete, alles, was er wollte, und mehr zu bekommen – und dass Gorkon keine Ahnung hatte, wie er ihn mit der wesentlich geringeren Ausbeute, die diese Verhandlungen versprachen, zufriedenstellen sollte.

In einem politischen Pokerspiel, bei denen alles auf dem Spiel steht, hat man mich mit einem Verliererblatt an den Tisch geschickt, lamentierte Gorkon, als er sich in sein Privatquartier zurückzog. Schlimmer noch, man hat mir befohlen, den berüchtigten Botschafter Sarek von Vulkan zu bluffen. Der gealterte Klingone runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Wäre ich doch bloß noch Raumschiffkommandant. Damals war die Antwort immer einfach: Töte alle. Sollen die Politiker sich mit den Auswirkungen herumschlagen. Er kicherte leise über die Ironie dieser Zwickmühle. Was das hier, wie die alten Lieder so schön sagen, zu ausgleichender Gerechtigkeit macht.

DREI


Auch im geräuscharmen Betrieb summte die Brücke der Enterprise vor intensiver Energie und Konzentration. Lieutenant Uhuras Stimme durchschnitt die angespannten Hintergrundgeräusche und erregte Kirks Aufmerksamkeit. »Captain? Mr. Spock berichtet, dass die Galileo abflugbereit ist.«

Kirk antwortete über seine Schulter hinweg: »Sagen Sie ihm, er soll sich bereithalten, Lieutenant.«

Er drehte seinen Kommandosessel zur Wissenschaftsstation, wo Ensign Jana Haines sich über die abgeschirmte Sensoranzeigen beugte. Der schlanke Wissenschaftsoffizier mit den blonden Haaren war Anfang vierzig und ein ungewöhnlich später Bewerber an der Sternenflottenakademie gewesen. Sie sah hoch, als Kirk fragte: »Ensign, erfassen wir den klingonischen Kreuzer immer noch mit den Langstreckenscans?«

»Nein, Sir«, sagte sie. »Sein letzter bekannter Kurs führte ihn zurück in den klingonischen Raum.«

»Hoffen wir, dass unser Glück anhält.« Er wandte sich wieder dem Hauptbildschirm zu, auf dem ein statisches Sternenfeld zu sehen war. Einer dieser Lichtpunkte war das Libros-System, in dem der Planet Usilde beheimatet war. Dort befand sich eine fremde Maschine, die das Tor zwischen Universen öffnen konnte, die sich niemals überschneiden sollten.

Grundsätzlich befand sich das Libros-Sonnensystem weder auf Föderations- noch auf klingonischem Territorium, weshalb der offizielle Status auch als »umstrittenes« Hoheitsgebiet definiert war. Zu Kirks Missfallen – und vor achtzehn Jahren zum Nachteil von Captain Una und ihren Schiffskameraden von der Enterprise – neigte die Föderation dazu, den Begriff »umstritten« als Verbotsschild zu interpretieren. Im Gegensatz dazu fasste das Klingonische Reich solche Unklarheiten fast immer als Einladung dazu auf, seine Flagge zu hissen.

Was sie hier auf jeden Fall getan haben, brütete er.

Kirk sah sich auf der Brücke um und fand die Zahl unbekannter Gesichter besorgniserregend. Lieutenant Stiles bemannte den Posten des Navigators – normalerweise Chekovs Station während dieser Schicht – neben Steuermann Lieutenant Beggs Hansen, der den Platz von Lieutenant Hikaru Sulu einnahm. Beide waren für ihre Rolle herausragend qualifiziert, aber in Krisenzeiten war Kirk inzwischen daran gewöhnt, sich auf der Brücke mit den besten Offizieren der Enterprise zu umgeben. Er verzichtete nur widerwillig auf den Rat seiner erfahrensten Offiziere außer einem, wusste aber, dass dies die beste Strategie für einen Erfolg war – nicht zuletzt, weil Spocks ihm versichert hatte, dass es so war.

Das sanfte pneumatische Zischen der sich öffnenden Turbolifttüren veranlasste Kirk, seinen Kopf weit genug herumzudrehen, um die Ankunft von Doktor Leonard McCoy zur Kenntnis zu nehmen. Dieser war Chefarzt der Enterprise und sein verlässlicher Freund und Ratgeber. Obwohl ihm der Ruf emotionaler Ausbrüche vorauseilte, senkte er dieses Mal seine Stimme zu einer vertraulichen Lautstärke, die dennoch seinen Zorn nicht verbergen konnte. »Jim? Hast du den Verstand verloren?«

»Das ist weder die Zeit noch der Ort, Doktor.«

»Da bin ich anderer Meinung. Du bist dabei, vier gute Leute ins Fadenkreuz der Klingonen zu schicken. Jetzt scheint mir der perfekte Zeitpunkt für die Frage zu sein: warum?«

Kirk warf seinem Freund einen vorwurfsvollen Blick zu. »Weil es getan werden muss. Und gerade du solltest wissen, dass auf dieser Brücke meine Befehle nicht zur Diskussion stehen.«

Seine Zurechtweisung veranlasste McCoy dazu, sein Gegenargument flüsternd vorzubringen. »Verdammt, Jim. Wie kannst du so ein Risiko am Vorabend der Vertragskonferenz eingehen?«

»Weil ich ein Versprechen gegeben habe, Pille. Und zwar Captain Una.«

»Aber wenn Spock und die anderen erwischt werden …« McCoy sah sich um, um sicherzugehen, dass niemand seine nächsten Worte belauschte. »Das könnte einen Krieg auslösen. Oder man könnte sie als Spione anklagen …«

»Und sie zum Tode verurteilen«, beendete Kirk den finsteren Gedanken. »Das weiß ich. Und sie auch.«

»Das scheint mir ein schrecklich hoher Preis für ein Versprechen zu sein«, grollte der Doktor.

»Ihre Bedenken sind zur Kenntnis genommen, Doktor.«

Nachdem er abgeblitzt war, hatte McCoy offenbar nichts mehr zu sagen und räumte das Feld. Er gesellte sich zu Uhura auf dem Oberdeck der Brücke und sah ihr über die Schulter. Kirk ließ zu, dass sein Freund sich aus dem Gespräch zurückzog, und brütete über die beunruhigende Wahrheit, die er mit niemand anders auf dem Schiff – außer Spock – teilen konnte. Es war nicht Kirks Entscheidung gewesen, den größten Teil seiner Führungsoffiziere in verdeckter Mission nach Usilde zu schicken. Nachdem er dem Sternenflottenkommando von der Existenz des Transferschlüssels und dessen Diebstahl durch einen romulanischen Schläferagenten berichtet hatte, hatte dieses ihm trotz seiner Einwände diese Mission auferlegt.

Das Ärgerlichste an allem war der Zusatz gewesen, der Kirk anwies, die volle Verantwortung für die Mission zu übernehmen. Sollte sie ins Auge gehen, würde man sie als Operation eines Abtrünnigen abtun, die Schnapsidee eines eigenwilligen Raumschiffcaptains, der ohne Befugnisse handelte. Die Logik hinter dem Befehl war Kirk von Anfang an klar gewesen. Auf diese Weise sollten die Vertragsverhandlungen vor möglichen Rückschlägen geschützt werden, wenn die Mission schiefging. Und da Kirk schlussendlich für das Verhalten des gesamten Personals unter seinem Kommando verantwortlich war, hielt man es für besser, ihn als Abtrünnigen hinzustellen und nicht als einen Kommandanten, der die Kontrolle über sein Schiff und die Mannschaft verloren hatte. Rein theoretisch stimmte Kirk der Denkweise seiner Vorgesetzten zu, doch er hegte Bedenken, dass dies einen falschen Eindruck seines Kommandostils hervorrufen und Nachahmer auf den Plan rufen könnte.

Ich kann mir nicht den Kopf über meinen Ruf zerbrechen, entschied er. Wenn es das ist, was die Sternenflotte von mir braucht, dann wird sie es von mir bekommen. Kirk hatte sich immer für einen loyalen Offizier gehalten, der sich an die Regeln hielt, der seine Mission, sein Schiff und seine Besatzung vor seine eigenen Interessen stellte. Und das würde auch so bleiben – ganz egal welchen falschen Eindruck die Geschichte von ihm in zukünftigen Zeiten haben mochte.

Aber das hieß nicht, dass er leichtsinnig sein musste.

Er wandte sich wieder an Uhura an der Kommunikationskonsole: »Lieutenant? Gibt es Funkverkehr nach oder von Usilde auf klingonischen Militärkanälen?«

Sie drückte ihre Hand sanft an den Empfänger, der in ihrem Ohr steckte, und lauschte aufmerksam einige Sekunden. Dann sah sie Kirk an und schüttelte den Kopf. »Überhaupt nichts, Sir.«

»Also schön. Sagen Sie Mr. Spock, dass die Galileo Abflugerlaubnis hat.«

Während Uhura seinen Befehl an den Shuttlehangar des Schiffs weiterleitete, sagte Kirk: »Mr. Stiles, Hecksicht auf den Schirm, bitte.«

»Aye, Sir.« Stiles tippte den Befehl in die vordere Konsole ein. Das Bild auf dem Hauptschirm veränderte sich und zeigte den Heckbereich des zylinderförmigen Sekundärrumpfes der Enterprise. Ein paar Sekunden später schoss ein kleiner silberner Blitz aus den offenen Hangartoren des Raumschiffs. Innerhalb weniger Momente schrumpfte der gleißende Bewegungsstreifen zu einem Lichtpunkt zusammen, der immer kleiner wurde und zwischen den Sternen verschwand.

Hinter Kirk bestätigte Uhura: »Die Galileo ist unterwegs.«

»Danke, Lieutenant. Überwachen Sie bis zu ihrer Rückkehr jederzeit ihren Notrufkanal.«

Kirk starrte auf die Sterne und war ganz allein mit seinen Gedanken, von denen er wusste, dass er sie niemals teilen konnte. Hatte er das Richtige getan? Hatte er gerade die Friedensverhandlungen und dadurch das Schicksal von Milliarden denkender Wesen in Gefahr gebracht? Und das Schlimmste, hatte er seine Freunde und Schiffskameraden in den sicheren Tod geschickt? Das würde nur die Zeit zeigen, aber vorläufig musste er all seine Befürchtungen für sich behalten.

So war das, wenn man Captain eines Raumschiffs war.

Auch der längste Marsch mochte mit dem Schritt beginnen, aber Captain Una hatte den Schritt, der sie auf ihren unbestimmten Weg geführt hatte, längst vergessen.

In der Eintönigkeit der Wüste war es leicht für die Gedanken abzuschweifen. Sogar mit einem fernen Orientierungspunkt, auf den man den Blick richten konnte, verschworen sich die endlosen Ebenen, der karge Horizont und der leere Himmel dazu, den Betrachter beim Laufen in Hypnose zu versetzen, in einen fortwährenden Traumzustand der Verleugnung.

Una blinzelte und bemerkte, dass sie sich auf einem felsigen Bergpfad mit hohen Felswänden befand. Sie hatte keine Erinnerung daran, wie oder wann sie die Salzebenen verlassen und einen engen Pfad voller scharfkantiger Steine und wabernder beiger Staubschleier betreten hatte. Plötzlich wurde sie sich ihrer neuen Umwelt bewusst und blieb stehen. Dann legte sie den Kopf in den Nacken und drehte sich einmal langsam im Kreis. Windgepeitschte hellbraune Felsspitzen kratzten an dem schneeweißen Himmel über ihr. Zu beiden Seiten ihres einsamen Wegs ragten imposante, schroffe Klippen auf. Sie sah keine Anzeichen von Höhlen oder anderen Zufluchten, weder oben noch unten. Genau wie die Wüste war auch dieser Gebirgspass eine Einöde.

Ihre Ausbildung setzte sich durch. Una wusste, dass sie seit geraumer Zeit gelaufen war, aber sie hatte nur vage Erinnerungen an die Wechsel von Tag und Nacht oder an ihren Schatten, der sie wie der Schattenzeiger einer Sonnenuhr umkreist hatte. Hatte sie sich die Wanderung der Sonnen am Himmel eingebildet? Waren die Sterne über ihrem Kopf nichts als Wahnvorstellungen? Das schien unwahrscheinlich, aber sie konnte das Offensichtliche nicht leugnen: Wäre sie mehrere Tage hintereinander ohne pharmazeutische Hilfe wach gewesen, würde sie jetzt an schweren Symptomen von Schlafentzug leiden. Doch sie fühlte sich fast hellwach und fest verankert in der Gegenwart, so surreal diese auch sein mochte.

Andere unlösbare Rätsel nagten an ihr. Sie hatte sich gut auf ihre Reise jenseits der Dimensionsbarriere vorbereitet. Ihr Rucksack war vollgepackt mit Wasser, Proviant und einem Erste-Hilfe-Kasten. Aber hatte sie seit ihrer Ankunft etwas gegessen? Hatte sie auch nur einen Schluck aus der Feldflasche genommen? Diese baumelte schwer an der Seite ihres Rucksacks, was darauf schließen ließ, dass sie immer noch voll war. Aber wenn dem so war, wie war sie dann den Auswirkungen der Dehydrierung entgangen? Wenn sie ihre Verpflegung noch nicht angebrochen hatte, warum spürte sie dann nicht die Folgen von Unterzuckerung?

Die Einzelheiten ihrer misslichen Lage schienen nicht mit ihren Erfahrungen übereinzustimmen, als wäre sie nur Zuschauerin ihres eigenen Lebens. Vielleicht ist das eine Besonderheit dieses Paralleluniversums. Wenn sich seine physikalischen Gesetzmäßigkeiten von denen unterscheiden, die ich für selbstverständlich halte, könnten diese Eigentümlichkeiten der Beweis für einen Paradigmenwechsel sein.

Auf den ersten Blick schien dies eine vernünftige Erklärung zu sein, aber ein Teil ihres Verstandes weigerte sich, sie zu akzeptieren. Selbst wenn dieses Universum mit anderen physikalischen Gesetzen arbeitet, würde meine Physiologie nicht weiterhin denen gehorchen, unter denen sie entstanden ist? Ist es möglich, dass das Durchschreiten der Dimensionsbarriere mich verändert hat?

Das war eine zutiefst verwirrende Vorstellung. Wie konnte sie ihr Verhalten an physikalische Gesetze anpassen, die sie nicht einmal kannte? Ich kann nur auf die Phänomene eingehen, die ich wahrnehme, entschied Una.

Nachdem sie beschlossen hatte, sich den Umständen dann zu stellen, wenn sie konkret wurden, ging sie auf dem Bergpass weiter und auf einen Himmel zu, der sich scheinbar durch das schwindende Tageslicht verfärbte. Obwohl sie hoffte, dass die vielfältigen Texturen und Geländestrukturen des Passes ihre Gedanken beim Weitergehen beschäftigen würden, bemerkte sie bald, dass sie wieder durch denselben Traumschleier schwebte, der sie auf den Salzebenen schon eingehüllt hatte. Bald sah ein gezackter Stein wie die meisten anderen aus. Jede Hoffnung, in der schwer fassbaren Gegenwart zu bleiben, an die Una sich geklammert hatte, entglitt ihr und verlor sich in den Strudeln und Strömungen eines haltlosen Gedankensturms.

Ihr Geist driftete durch die Tümpel ihrer jüngsten Erinnerungen und tauchte dann in die Tiefen ihres Lebens vor der Sternenflotte ein – in eine Zeit bevor sie als außergewöhnlich gefeiert wurde, in ihre Entwicklungsjahre auf Illyria, in ihre Jugend, die von Unsicherheit und Kampf geprägt gewesen war, in ihre Kindheit, die aus Zurückweisung und Missbilligung bestanden hatte. Niemals gut genug – das war die Lektion ihrer Mutter, die sie verinnerlicht hatte, diese grausame Herrin, in deren rhetorischem Köcher es keinen Pfeil des Wohlwollens für Unas Bemühungen gegeben hatte.

Als Unas Volljährigkeit endlich in greifbare Nähe gerückt war, hatte sie gewusst, dass kein Lebensweg, den sie einschlagen konnte, die Zustimmung ihrer Mutter finden würde. Also hatte sie den Weg gewählt, der sie glücklich machte und der sie in die Lage versetzte, ihre eigenen Träume zu verfolgen. Sie wollte ihr Leben nicht mit bitteren Worten, sondern zu ihren eigenen Bedingungen als erwachsene Frau und freidenkendes Wesen gestalten.

Ironischerweise war das der einzige Tag in Unas Leben, an dem ihre Mutter sie nicht mit einem Stirnrunzeln, sondern mit einem Lächeln empfangen hatte, nicht mit Kritik, sondern mit einem hoffnungsvollen Segenswunsch: »Viel Glück, mein Liebes.«

Rückblickend konnte Una sich keine andere Möglichkeit vorstellen, wie ihre Mutter sie zu der Frau hätte erziehen können, die sie jetzt war.

Es ist beinahe, als hätte sie mir meine ganze Jugend lang beigebracht, mich von ihr zu lösen.

Der Stoß eines scharfkantigen Steins in Unas Rippen unterbrach ihre nostalgischen Tagträume. Sie blieb stehen, hob langsam die Hände und drehte sich, um zu sehen, wer ihr auf dem Pass aufgelauert hatte.

Eine Dreiergruppe Usildar, deren jadegrünes Haar und geschmeidige Körper mit steinfarbigen Staubstreifen getarnt waren, hatte sie aus dem Hinterhalt angegriffen. Sie waren an ein Leben im Wald angepasst und ihre langen Extremitäten hatten opponierbare Daumen an Händen und Füßen. Obwohl sie dazu neigten, offenes Gelände mit tief herabhängenden, schwingenden Armen zu überqueren, kam ihnen ihre schlanke Gestalt in Situationen wie diesen zugute: Zwei der drei Angreifer baumelten kopfüber von Felsvorsprüngen herab und schwangen Speere mit Steinspitzen. Der dritte hatte sich von hinten angeschlichen und ihr das scharfe Ende seiner Waffe in den Rücken gedrückt.

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362 s. 4 illüstrasyon
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9783966583282
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