Kitabı oku: «Problemfall "Haut"», sayfa 8
1.3. Ernährung
Fakt ist: Eine allgemeingültige „Psoriasis-Diät“ gibt es nicht!
[… für die nachgewiesen werden konnte, dass diese die Krankheit zurückdrängt und im Schweregrad verringert; wenngleich eine solche Diät immer wieder kontrovers diskutiert wird]
Fakt ist aber auch:
Es ist bekannt, dass einzelne Nähr- und Vitalstoffe positiv auf die Haut und auf Entzündungsprozesse wirken.
Meine Empfehlung:
Die Ernährung für den Psoriasis-Kranken sollte sich darstellen als bedarfs-gerechte, frische, basen-überschüssige Vollwertkost mit weitgehender Anlehnung an die Mediterrane Küche.
D.h.:
1. Fettzufuhr strikt reduzieren, vor allem tierische Fette. Mehr ungesättigte Fettsäuren (Omega-3) von See- oder Kaltwasserfischen. Frischer Fisch ist zu bevorzugen, weil er andere wertvolle Nahrungsstoffe enthält, z.B. das wichtige Vitamin D. Aber konservierter, eingelegter, gekochter oder gepökelter Fisch enthält genauso viele Omega-3-Fettsäuren. Weniger essen an gesättigten Fettsäuren aus Fleisch, Wurst, Butter, Käse oder Bratfette wie Kokosfett.
2. Lebensmittel mit viel Arachidon-Säure (d.i. für den menschl. Organismus
eine mehrfach gesättigte, semi-essentielle Fettsäure, die vor allem in Bezug auf die Bildung von Prostaglandinen [= ‚Lokal-Hormone‘] und Leukotrienen [= Gewebs-Hormone] eine wichtige Rolle spielen) sollten unbedingt vermieden werden (u.a. Eigelb, Schweineschmalz, Schweineleber, Leberwurst, Thunfisch; aber auch Kuhmilch), weil sie Entzündungen fördern.
Zucker beschleunigt die Aufnahme von Arachidon-Säure im Körper; Linolsäure-haltige Pflanzenöle (Sonnenblume, Distel) unterdrücken deren natürliche Gegenspieler (z. B. Omega-3-Fettsäuren).
3. Nur kaltgepresste Öle sind ohne Hitzeeinwirkung und chemische
Zusätze hergestellt. Hochwertige Pflanzenöle und -margarinen dürfen niemals stark erhitzt werden, weil dadurch die Fettsäuren verändert werden. Je nach Fettsäure werden Entzündungen im Körper gehemmt oder gefördert.
4. Vollwertige Ernährung heißt Vollkorngetreide, Sojabohnen, Kartoffeln,
tägliches Gemüse/Salate, Obst und gekeimtes Getreide.
5. 1/3 der pflanzlichen Lebensmittel als Rohkost zu sich nehmen, weil
erhitzte Speisen weniger Vitalstoffe enthalten. Tiefgefrorenes ist zu Unrecht verschrien, weil es „schockgefroren“ ist und weniger Nährstoffe verloren gehen, wie bei langen Transportwegen.
Frischobst und rohes Gemüse nicht zerkleinern oder erst nach dem Waschen bzw. kurz vor dem Garen schneiden.
Damit bleibt die Angriffsfläche von Luft und Wasser gering. Gemüse und Obst gründlich aber nicht zu lange waschen und nicht in Wasser stehen lassen, weil sonst wasserlösliche Vitamine verloren gehen. Kartoffeln mit der Schale zubereiten. Flüssige Rohkost sind naturbelassene Obst- und Gemüsesäfte. Lebensmittel, die nicht roh verzehrt werden, sollten schonend zubereitet werden (z.B. im Dampfkochtopf). Fest schließende Deckel, damit Vitamine nicht verloren gehen. In wenig Flüssigkeit garen und Kochwasser als Suppe oder Sauce verwenden.
6. Psoriatiker benötigen mehr Eiweiß, weil auf den Krankheitsherden viel
davon verloren geht. Tierisches Eiweiß meiden. Stattdessen sollten Sie gesäuerte Milch und daraus hergestellte Produkte zu sich nehmen, vor allem aus rechtsdrehender Milchsäure. Aber auch Hülsenfrüchte, vor allem Soja decken den Bedarf.
7. Ausreichend Ballaststoffe, weil der träge Darm im Verdacht steht, die
Psoriasis zu fördern.
8. Kräuter und Zwiebelgewürze, z.B. vom Fensterbrett, keine Gewürze aus
Samen oder Blütenstand (Nelken, Kümmel, Senf, Muskatnuss, Zimt), keine Gewürze mit chemischen Zusätzen, Konservierungsmittel oder Zucker.
9. Wenig oder keinen Zucker, weil der ein Vitamin B-Räuber ist und den
Hefepilz Candida albicans ernährt. Zucker beschleunigt die Aufnahme von entzündungsfördernder Arachidon-Säure im Körper.
10. Hautkranke brauchen viel Vitamin A. Das ist der Schutzstoff der Haut
und der Hornhaut, ist wichtig für die Erneuerung der Zellen und gegen trockene, raue, spröde und faltige Haut. Empfohlen ist täglich 4 mg Beta-Carotin z. B. durch 100 g gekochten Grünkohl, Spinat oder Karotten, aber auch aus Orangen, Tomaten, Paprika und Mais. Vitamin A findet man ebenfalls in Milchprodukten.
11. Eine Tagesration von 14 mg Vitamin E, z.B. durch einen Teelöffel
Weizenkeimöl, einen Esslöffel Sonnenblumenöl oder 60g Haselnüsse. Es stimmt aber leider nicht, dass Broccoli, Karotten oder Wirsing vor Krebs schützen.
12. Jod sorgt dafür, dass die Haut nicht austrocknet und ist im Jodsalz
enthalten.
13. Wenn das Spurenelement Zink fehlt, führt das zu schubweisen Haut-Veränderungen.
Lassen Sie bei Gelegenheit Ihren Zinkspiegel im Blut messen (aussagekräftiger ist m.M.n. eine „Haar-Elementar-Analyse“).
14. Viel trinken zum Beispiel Wasser oder grünen Tee. Trinken Sie täglich
mindestens 1 L Mineralwasser zusätzlich. Wassermangel führt zu sichtbar trockener, fader und welker Haut. Wenig oder kein Alkohol verbessert den Hautzustand. Manche behaupten, Kaffee verdünnt die Haut.
15. Übergewicht unbedingt vermeiden, denn Schwitzen, Reibung und
starke Gelenkbelastung fördern die Psoriasis. Es ist erwiesen, dass das Bauchfett Entzündungsprozesse im Körper anfeuert. Fettleibigkeit (Adipositas) ist vielfach eine Begleiterkrankung der Psoriasis.
16. Selbstverständlich muss ggfls. weiteren und zumal chronischen
Erkrankungen – wie Diabetes, Hyperurikämie/Gicht, Hypertonie, chronische Herzinsuffizienz u.a. – hinsichtlich der Ernährung Rechnung getragen werden.
Nur dem Namen nach sollen noch einige „Diäten“ genannt sein, die immer wieder (einmal mehr, einmal weniger) bei einer Psoriasis als optimale Ernährungsform empfohlen werden.
Aber:
Keine dieser speziellen Diätformen kann aber für sich beanspruchen, die Psoriasis abzumildern oder diese sogar zu heilen!
- Hefepilz-Diät
- Getreidelose Diät (Glutenfreie Kost)
- Säurefreie und allergiearme Kost
- Fumarsäure-Diät (Schäfer-Diät)
(Fumarsäure ist eine ungesättigte, aliphatische Dicarbonsäure aus der Klasse der Fruchtsäuren und findet in der Dermatologie Anwendung. Der Wirkstoff kommt in verschiedenen Pflanzen, insbesondere in größeren Mengen in Erdrauch und in Pilzen vor.)
- Juckreiz-Diät
- Schaukel- oder Zick-Zack-Diät (DPB)
(d.i. ein Oberbegriff für Ernährungsformen, bei denen sich der Verzicht und eine begrenzte Phase der überschüssigen Aufnahme eines Nährstoffs – meist von Kohlenhydraten – abwechseln. Bekannter Vertreter dieser Strategie ist die Refeed-Strategie, welche die Nutzung eines Aufladetages beschreibt.
Die wohl bekannteste Variante dieser Form ist jedoch die Anabole Diät)
- Hajek-Natur-Therapie
(setzt sich zusammen aus: Psychosomatik + Hydrotherapie + Kosmetik + Ernährungsmaßnahmen entsprechend dem individuellen Hautzustand)
- Milch-Semmel-Kur (Dr. F.X.-Mayr-Kur)
Eine Ergänzung zur Ernährung aus Sicht der naturheilkundlichen Medizin:
Eigentlich nicht zur „gesunden Ernährung bei Psoriasis“ – die ist identisch mit der oben vorgestellten Ernährung –, sondern mit einer Zusatz-Therapie:
Der „kompletten Darm-Sanierung“ (s. später Darmsanierung / Säule 3). D.h. der Reinigung, Entschlackung, Entgiftung im gesamten
Verdauungstrakt mit Regenerierung von Darm-Mucosa (Schleimhaut) und physiologischer Darmflora (Darmkeim-Besiedlung).
Außerdem empfiehlt die naturheilkundliche Medizin – zum Beginn der Therapie und dann je nach Klinik – zusätzlich geleitete „Fastenkuren“ (von in Fasten erfahrenem Arzt/Behandler, Ernährungsberater); letztere Maßnahme hat sich insbes. bei schweren Psoriasis-Verläufen und zusätzlich bei Adipositas als sinnvoll und hilfreich herausgestellt.
1.4. Genussmittel
Zuerst eine „gute“ Nachricht.
Allen Meldungen zum Trotz:
Koffein (im Kaffee, Schwarztee, Cola-Getränken) ist kein Auslöser oder Verstärker für die Schuppenflechte!
Nun die „schlechten“ Nachrichten:
Nikotin (Rauchen in jeder Form) und Alkohol sind es aber definitiv!
Das gilt unisono für Zucker und Zuckerwaren!
[vgl. Anmerkung Nr. 9 unter Ernährung, s.o.]
Unentschieden ist der Standpunkt der Wissenschaftler bzgl. des Konsums von Kakao und Schokolade!
Wobei aber sicherlich gilt:
„Die Menge macht’s aus!“
1.5. Sonstige Eigenleistungen
Darunter zu verstehen sind von Behandlern angeordnete und/oder besonders anempfohlene Maßnahmen, die der Kranke seinerseits konsequent in seinen Tagesablauf integrieren sollte.
Das sind Körperliche Aktivitäten, Sport und Spiel, Körper-Hygiene und -Pflege.
Beginnen wir mit den körperlichen Aktivitäten, Sport und Spiel.
Bis vor einigen Jahren galt es bzgl. der körperlichen Aktivitäten – quasi als Paradigma –, soweit als möglich Schwitzen zu vermeiden aufgrund der These, dass durch Schwitzen die Psoriasis verstärkt würde.
In einer Studie von Prof. Dr. Peter Elsner (Dermatologe / Direktor der Klinik für Hautkrankheiten, Uni Jena) und Dr. Theodor Karamfilov (Facharzt für Dermatologie und Allergologie / damals Sanitas-Alpenklinik in Inzell; zurzeit als Dermatologe tätig am Kantonsspital Schaffhausen/CH) konnten nachweisen, dass „Radfahren und Laufen eine sinnvolle Ergänzung zur üblichen Haut-Therapie ist“.
Und dass sich „Leidensdruck und Depressivität, allgemeine emotionale Belastung sowie Einschränkungen in der Lebensqualität mit Sport deutlich verringerten“.
Neben Radfahren und Laufen sind als weitere körperliche Aktivitäten zu empfehlen sowohl Gruppen-Sportarten wie Ausdauer-Sportarten (Schwimmen – aber im nicht im gechlortem Wasser –, Ski-Langlauf und bes. Wanderungen), jeweils im Wechsel zwei- bis dreimal wöchentlich.
Körperliche Aktivitäten haben nützliche Effekte auf das körperliche Leistungsvermögen und auf eine Stärkung des Immunsystems; ferner auf die gesamte Persönlichkeits-Struktur.
Die Körper-Wahrnehmung und Körper-Akzeptanz werden ebenso verbessert wie das Selbstwertgefühl. Nicht zuletzt bauen diese Aktivitäten Emotionen und Aggressionen ab.
Bei allen körperlichen Aktivitäten gilt als eiserne Regel:
Nicht fehlen darf nach den Aktivitäten eine gründliche „Haut-Pflege“ i.S.e. ‚Nachsorge‘.
Womit wir beim zweiten Eigenleistungs-Block angelangt sind, d.h. Körper-Hygiene und Körper-Pflege.
Auch hier gilt es zuerst mit einem „Mythos“ aufzuräumen, nämlich, dass mangelnde Hygiene eine Mitursache für eine Schuppenflechte sei (s.v.).
Nein, mangelnde Hygiene ist nicht die Ursache für Schuppenflechte!
Sorgfältige körperliche Hygiene kann allerdings die Beschwerden, die im Rahmen einer Psoriasis-Erkrankung auftreten, oftmals (ver-) bessern. Deshalb sollten Psoriasis-Patienten ihre Haut besonders gründlich von Schmutz und potenziellen Krankheitserregern reinigen, dabei aber auch schonend mit ihrer Haut umgehen.
Es sollten allerdings zur Körper-Reinigung nur entweder sogen. Syndets [= Synthetische Detergentien, also künstlich/chemisch hergestellte Wasch- + Reinigungsmittel; sie sind frei von Parfüm-Zusätzen. Die in den Syndets enthaltenen Tenside haben die bemerkenswerte Eigenschaft, die sie ideal zur Säuberung machen: Sie setzen die Oberflächenspannung des Wassers herab, das somit nicht mehr von der Haut abperlt, sondern bis in kleinste Hautfalten vordringt. Dort löst es wirkungsvoll Schmutzpartikel und spült sie aus. Zu empfehlen die gesamte Reinigungs-Serie von sebamat® oder von Beiersdorf®] verwendet werden oder Naturprodukte (z.B. Weleda® oder Dr. Hauschka aus dem Hause Wala®) – allesamt rein natürliche Ingredienzien –.
Was für die Körperreinigung bei Psoriasis gilt, das gilt auch für die Haut-Pflege bis hin zur Kosmetik: Naturprodukte sollte der Psoriasis-Kranke sich und seiner Haut gönnen.
Bleiben noch die verschiedenen Bäder.
Darunter sind nicht zu verstehen, die „medizinischen Bäder“, also vom Behandler angeordnete bzw. anempfohlene Möglichkeiten der ‚Balneo-Therapie‘ und/oder der ‚Thalasso-Therapie‘; dazu mehr im Teil „naturheilkundliche Therapie“.
Darunter sind zu verstehen, die „allgemeinen Bäder mit Zusätzen“ – wie Totes-Meer-Salz, Kleie-, Haferstroh-Badezusätze, Lein-Öl, Johannis-Öl, Aloe oder auch Bäder unter Zugabe von Basenpulver usw. (alle zu besorgen im Reformhaus oder einer Drogerie – bitte aber beim Kauf – insbesondere im Internet – darauf achten, dass es sich dabei um „Produkte von Premium Qualität“ handelt und, dass keine weiteren Zusätze/Beimischungen enthalten sind! –) –.
Wichtig:
Baden zuhause aber richtig!
D.h. Man beginnt mit einer Badedauer von fünf bis sieben Minuten und steigert langsam auf 10 bis 20 Minuten. Die Wassertemperatur sollte nicht über 38° Celsius liegen. Bäder beanspruchen den Kreislauf. Es gilt: Je höher die Wassertemperatur ist, umso anstrengender ist z.B. ein Solebad. Nach dem Bad wird die Haut nur abgetupft, nicht frottiert; dann möglichst eine Stunde Bettruhe, zumindest aber 30 Minuten, einhalten und später mit klarem Wasser duschen und die Haut nachfetten.
Neben den „Bädern in der Wanne“ sollen nun noch angesprochen sein die „Sonnen-Bäder“.
Erwiesen ist, dass das UV-Licht der Sonne bei Psoriasis hilfreich ist bzw. sein kann.
Bei Sonnenbädern muss man immer darauf achten, dass man es nicht übertreibt – Sonnenbad-Dauer entsprechend dem eigenen Haut-Typ (s.v.) – und einen Sonnenbrand bekommt, denn ein Sonnenbrand kann nicht nur Hautkrebs begünstigen, sondern auch zusätzliche Psoriasis-Schübe auslösen.
Damit ist die Säule Nr. 1 besprochen.
Kommen wir zur
„Psoriasis-3-Säulen-Therapie“: Säule 2: Schulmedizinische Therapie
Ich komme sogleich auf mein Eingangs-Postulat zurück:
Eine sogen. „Goldstandard-Psoriasis-Therapie“ gibt es nicht.
In jedem Falle muss/sollte ein individuelles, personalisiertes Gesamt-Behandlungskonzept zur Anwendung kommen.
Ein solches Behandlungskonzept sollte bestehen aus den variabel anzuwendenden Elementen „Medikamentöse/Arzneiliche Therapie“ und „Nicht-Arzneiliche Therapie“.
Ich empfehle dazu eine Therapie in weitgehender Anlehnung an die aktuellen S3-Leitlinien (Stand: 03/2021).
D.h.:
Eine Psoriasis wird (sollte) abhängig von Psoriasis-Form, Schwere-Grad, Alter, Geschlecht und anderen Faktoren therapiert (werden).
2.1. Medikamentöse/Arzneiliche Therapie(n)
In der Übersicht:
Die systemische anti-psoriatische Therapie umfasst u.a.:
Retinoide (Vitamin-A-Abkömmlinge), Methotrexat (MTX), Ciclosporin A, Fumarsäure-Ester sowie Kombinationstherapien mit den jeweiligen Substanzen.
Zur systemischen Therapie von psoriatrischen Arthropathien werden NSAR (Nicht-Steroidale-Antirheumatika und Antiphlogistika), Methotrexat (MTX), Retinoide, Ciclosporin A eingesetzt; in den letzten Jahren zudem bei schwer(er)en Verlaufsformen auch humaninisierte monoklonale Antikörper.
Zu unterscheiden ist bzgl. der Therapie zwischen einer bei leicht-gradiger und einer bei mittel-schwerer bis schwerer Psoriasis.
I.1. Interne Therapie bei leichtgradiger Psoriasis
Fakt:
In den allermeisten Fällen einer leichtgradigen Psoriasis ist eine interne arzneiliche Therapie nicht (zwingend) erforderlich.
Priorität hat hier eine externe = topische Behandlung der Haut-Symptome, bzw. der Haut-Irritationen.
I.2. Externe Therapie bei leichtgradiger Psoriasis
Bei einer leichten Psoriasis setzen (Haut-)Ärzte in der Regel auf eine äußerliche (externe/topische) Behandlung der Symptome.
Hierbei kommen Substanzen zum Einsatz, die das übermäßige Wachstum der Hautzellen, also die Schuppenbildung, bremsen und/oder entzündungshemmend wirken.
Dazu eignen sich zum Beispiel Salben, Cremes, Gele oder Lotionen, aber auch Shampoos gegen Schuppenflechte, die entweder enthalten …
Vitamin-D3-Abkömmlinge (Tacalcitol, Calcitriol oder Calcipotriol),
Cortison (Prednisolon),
Dithranol/Cignolin (Ichthoderm),
Vitamin-A-Abkömmlinge (Tazaroten).
Tritt die Schuppenflechte im Gesicht, zwischen den Fingern, im Bereich der Genitalien oder am Gesäß auf, eignen sich in manchen Fällen auch Calcineurin-Inhibitoren (Inhibitor = Hemm-Mittel) wie Tacrolimus und Primecrolimus.
II.1. Interne Therapie bei mittelschwerer/ schwerer Psoriasis
Zur internen Behandlung bei mittelschwerer bis schwerer Schuppenflechte setzen (Haut-)Ärzte zusätzlich Medikamente/ Arzneimittel(wirkstoffe) ein, die Überreaktionen des Immunsystems unterdrücken bzw. beeinflussen.
Dies erklärt sich dadurch, dass eine Schuppenflechte mit einer Fehl-/ Übersteuerung des Immunsystems einhergeht.
Je nach Schweregrad der Psoriasis, d.h. Ausdehnung der Psoriasis-Plaques über den Körper, Symptomatik und evtl. Co-Krankheiten (z.B. Arthritis psoriatica) kommen folgende Arzneiwirkstoffe zur Anwendung mit dem Ziel, einmal die entzündlichen Prozesse in den Griff zu bekommen, dann die Veränderungen an den Plaques zu minimieren und nicht zuletzt auch Begleitbeschwerden (z.B. Juckreiz) soweit als möglich zu beherrschen:
A. (chemisch-definierte) Antipsoriatika
[zur systemischen Anwendung / sowohl als ‚Einzelstoffe‘ wie als ‚Kombinationen‘]
1. Acitretin [Acicutan® Kps, Dermapharm]
[Acitretin gehört zu den Retinoiden – d.s. Wirkstoffe, die in Aufbau und Wirkung dem Vit. A = Retinol gleichen. Vit. A hat eine wichtige Rolle bei der Bildung und Erneuerung der oberen Haut- und Schleimhautschichten.
Unerlässlich bei der Anwendung sind regelmäßige ärztliche Kontrollen einschl. Labor.
Unbedingt zu beachten sind Kontraindikationen, Wechselwirkungen mit anderen und erforderlichen Medikamenten (z.B. Tetracycline und MTX) und Anwendungsbeschränkungen!]
2. Methoxsalen [Meladinine® Tbl , Galderma]
[Methoxsalen ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Cumarine zur Behandlung von Hauterkrankungen im Rahmen einer Bestrahlungstherapie mit UV-Licht. – Indikation: schwerste Verlaufsform einer Psoriasis]
3. Kombination Dimethylfumarat + Ethylhydrogenfumarat + Calcium-, Magnesium-Zinksalz [Fumaderm® Tbl, Biogen Idec]
[= Fumarsäure-Ester mit Mineralsalzen – Ind: Psoriasis und Multiple Sklerose – regelmäßige ärztliche Kontrollen + Laborkontrollen sind unbedingt erforderlich (Blutbild, Leber- und Nierenwerte + Urinstatus)]
4. Ciclosporin [Deximune® Kps, Dexcel]
[Ciclosporin ist ein Wirkstoff aus der Gruppe der Immunsuppressiva. Es handelt sich um einen Interleukin-2-Inhibitor. Ciclosporin bindet im Körper an Calcineurin und verhindert so die Bindung an den nuclear-factor-activating-T-Zell-Rezeptor (NF-AT), ein Gen-regulierendes Protein. So kann NF-AT nicht aktiviert werden die Produktion von pro-inflammatorischen Zytokinen und Zelloberflächen-Rezeptoren gehemmt. Des Weiteren hemmt Ciclosporin die Aktivierung und Vermehrung von Lymphozyten.
Ind: schwere Form der Psoriasis und weitere Auto-Immunkrankheiten.
Unbedingt erforderlich ärztl. Kontrollen und Labor (Niere, Leber, Blutbild, Elektrolyte)]
5. Methotrexat (MTX) [metex®-Fertigspritzen, medac]
[MTX = ein Analogon (damit bezeichnet man in der Medizin einen synthetisch hergestellten Wirkstoff, dessen Wirkung im menschlichen Körper einem bestimmten natürlichen Stoff entspricht) der Folsäure.
Es hemmt als Folsäure-Antagonist das Enzym Dihydrofolat-Reduktase (DHFR) reversibel (= umkehrbar).
Ind: Zytostatikum in der Behandlung von Krebskrankheiten + wichtiges Basis-Therapeutikum (mit niedrigen Dosen) in der Rheumatologie, auch der Psoriasis-Arthritis und bei schwerer Psoriasis vulgaris]
6. (chemisch definierte) Glucocorticoide
[sie gehören zu den Hormonen, zu den Steroidhormonen. Der Name weist einerseits auf die Herkunft der natürlichen Glukokortikoide (die Nebennierenrinde), andererseits auf eine ihrer Wirkungen (die Beeinflussung des Zuckerstoffwechsels) hin Zu den chemisch definierten G. mit Ind. bei Psoriasis zählen u.a.: Prednisolon + Prednison + Triamcinolon + Rimexolon. Im Handel als Tbl, Injektionslösungen. – Ind: Entzündungen bei Psoriasis, fulminant verlaufende Psoriasis-Schübe]
7. Etanercept [Enbrel®-Fertigpen, Pfizer]
[= gentechnologisch-hergestelltes Protein, ein sogen. ‚dimeres Fusions-Protein‘, welches eine Kombination aus dem Rezeptor des TNF-alpha und der Untereinheit des menschl. IgG-Antikörpers darstellt = ein Immun-Suppressivum. – Ind: Psoriasis + Psoriasis-Arthritis / Selbstinjektionen s.c.]
Meilenstein in der Psoriasis-Therapie:
„humanisierte monoklonale Antikörper“
Ein Meilenstein in der Therapie der verschiedenen Psoriasis-Formen wurde erreicht mit den
„humanisierten monoklonalen Antikörpern“ (hmAK) ().
Diese recht neu entwickelten ‚Biologika‘ oder ‚Biologics‘ bzw. ‚Biologicals‘ () stellen eine neue Klasse von Arzneimitteln dar.
Sie greifen in das immunologische Geschehen im Körper ein, indem sie vor allem Entzündungsvorgänge blockieren. In ihrer Wirkungsweise sind sie hauptsächlich biologische Gegenspieler der Zytokine () (Zytokine sind entzündungs-auslösende Botenstoffe, die von den Fresszellen des Immun-Systems, den Makrophagen, abgegeben werden. Dazu gehören u.a. der Tumornekrosefaktor-alpha und das Interleukin-1).
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Biologika:
Entweder sind sie eine Kopie von natürlich vorkommenden Entzündungs-Hemmern und wirken deshalb ebenfalls entzündungshemmend, oder sie fangen die entzündungsfördernden Zytokine ab und sorgen so für eine Verminderung entzündlicher Prozesse im Körper.
Die Wirkstoffe der Biologika sind biotechnologisch hergestellt.
Meistens handelt es sich um sogen. „monoklonale Antikörper“. [Monoklonale Antikörper sind den körpereigenen Antikörpern gentechnisch nachempfundene Wirkstoffe, die aus einem Zell-Klon entstanden sind. Daraus leitet sich auch der Ausdruck „monoklonal“ ab. Klone sind Gruppen von genetisch genau gleichen Zellen. Diese Zellgruppen sind entstanden durch die Teilung einer einzigen Zelle.]
Die monoklonalen Antikörper bremsen die entzündliche (inflammatorische) Aktivität ab; sie sind als „kontinuierliche Erhaltungs-Therapie“ geeignet.
a. Ustekinumab [Sterala®-Fertigspritze, Jannsen-Cilag]
(Ustekinumab = ein humaner monoklonaler Antikörper gegen die beiden Zytokine: Interleukin-12 und Interleukin-23 = ein „Interleukin-Inhibitor“.
Ind: mittelschwere bis schwere Verlaufsform + Psoriasis-Arthritis - Selbst-Injektionen s.c.)
b. Adalimumab [Humira®-Fertigpen, AbbXie]
(= humanisierter monoklonaler Antikörper gegen das Zytokin Tumor-Nekrose-Faktor-alpha (TNF-alpha), also ein TNF-Hemmer bzw. ein Immun-Suppressivum / zeichnet sich durch gute Verträglichkeit und Wirkung aus.
Ind: schwere Verlaufsform Psoriasis vulgaris + Psoriasis-Arthritis + weitere Autoimmun-Krankheiten / Selbstinjektionen s.c.)
c. Infliximab [Remicade®-Infusionslösung, MSD]
(= humanisierter monoklonaler Antikörper gegen den Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-alpha), der als Immun-Suppressivum eingesetzt wird.
Ind: schwere Verlaufsform Psoriasis vulgaris + Psoriasis-Arthritis + weitere Autoimmun-Krankheiten / Infusionen i.v.)
d. Anakinra [Kinerel®-Fertigspritze, SOBI]
(Anakinra stellt einen Antagonisten des Interleukin-1-Rezeptors dar, indem es an den Rezeptor bindet und eine Interaktion mit dem Interleukin-1 (IL-1) verhindert.
Dadurch bleibt ein Entzündungsprozess aus. Der Wirkstoff wird gentechnologisch aus Stämmen des Bakteriums Escherichia coli isoliert.
Selbstinjektionen s.c.)
8. (chemisch definierte) Antipruriginosa und Antihistaminika
[= Mittel gegen den Juckreiz]
a. Cetirizin [Cetirizin beta® Tbl, Tr, betapharm]
(= Wirkstoff aus der Gruppe der Antihistaminika = Substanzen, die die Sekretion des Histamins verringern, z.B. an den Histamin-Rezeptoren)
b. Hydroxyzin [AH 3® Tbl, UCB Pharma]
(d.i. ein nicht-selektives Antihistaminikum der 1. Generation und wirkt anti-allergisch. Das Arzneimittel kommt auch als Tranquilizer zum Einsatz.
Hydroxyzin ist auch im Rahmen der Therapie von Juckreiz z.B. bei Psoriasis indiziert. Weitere Indikationen sind psychovegetative Störungen, u.a. Angst- und Spannungszustände. Des Weiteren wird das Arzneimittel als prä-operatives Beruhigungsmittel sowie schlaf-förderndes Mittel eingesetzt.
TIPP
abendliche Einnahme!)
Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.