Kitabı oku: «Multiple Sklerose erfolgreich behandeln - mit dem Paläo-Programm», sayfa 2
Das Leben wieder in die eigene Hand nehmen
Dieser Rollstuhl, zu dem ich mich überreden ließ, löste etwas in mir aus. Mir wurde klar, dass die Schulmedizin dem, was mit mir geschah, wahrscheinlich keinen Einhalt gebieten konnte. Ich hoffte immer noch, dass die Paläo-Ernährung etwas bewirken würde, aber bisher hatte sich nicht viel verändert. Ich beschloss, mich wieder der medizinischen Fachliteratur zuzuwenden. Ich wollte wissen, ob es noch etwas gab, einen anderen Weg, etwas, das die Ärzte übersehen hatten. Ich hatte schließlich akzeptiert, dass eine Genesung nicht möglich war, aber vielleicht konnte ich den Krankheitsprozess verlangsamen. Ich wollte nicht mehr, dass die Ärzte über mich bestimmten und sich trotz aller Bemühungen nicht der kleinste Erfolg einstellte. Ich musste selbst mehr mitdenken. Ich schwor mir, jeden Weg zu erforschen, zu studieren und auszuschöpfen, für den Fall, dass es noch irgendeine andere Antwort für mich gab, etwas, das die unvermeidliche Bettlägerigkeit ein wenig hinauszögern würde.
Ich begann damit, alles über die neuesten klinischen Arzneimittelstudien zu lesen, doch dann wurde mir klar, dass es dabei um Medikamente ging, zu denen ich gar keinen Zugang hatte. Diese Art von Wissen wäre also nur rein theoretisch. Also begann ich, über den Tellerrand zu schauen. Ich wusste, wie Wissenschaft funktionierte – und ich wusste, dass Tierstudien zwar der Ausgangspunkt für künftige Behandlungen sind, aber dass es üblicherweise Jahre, oft sogar Jahrzehnte dauerte, bevor etwas zum Gegenstand einer klinischen Erprobung, geschweige denn zum Behandlungsstandard wurde. Das also war das Aktuellste vom Aktuellen, also begann ich dort zu suchen. Ich wollte wissen, was die Pioniere dachten und wie sie sich die Zukunft von Krankheiten wie der meinen vorstellten.
Jede Nacht verbrachte ich einige Zeit mit der Suche nach Artikeln über Tierversuche mit Mäusen bei MS unter www.pubmed.gov. Ich wusste, dass von Multipler Sklerose betroffene Gehirne mit der Zeit schrumpfen, also begann ich über Tierversuche bei anderen Krankheiten zu lesen, die mit einer Schrumpfung des Gehirns einhergingen. Ich recherchierte über Parkinson, Alzheimer, ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) und Morbus Huntington. Ich entdeckte, dass bei all diesen vier Krankheiten die Mitochondrien – kleine Untereinheiten in den Zellen, die sogenannten „Kraftwerke“ – nicht mehr richtig arbeiten, was zum frühen Tod von Gehirnzellen führt und das Schrumpfen des Gehirns verursacht. Bei der weiteren Recherche stieß ich auf Artikel, in denen berichtet wurde, dass Mäusegehirne und ihre Mitochondrien durch die Zufuhr von Vitaminen2 und Nahrungsergänzungen wie Coenzym Q, Carnitin und Kreatin3 geschützt werden konnten.
Ich hatte nichts zu verlieren, also beschloss ich, aktiv zu werden. Ich rechnete die Dosierungen für Mäuse in Dosierungen für Menschen um und machte einen Termin bei meiner Hausärztin. Sie sah meine Liste durch und befand, dass die Nahrungsergänzungen wohl ungefährlich seien. Sie glich sie einzeln mit meiner Medikamentenliste auf potenzielle unerwünschte Wechselwirkungen ab – es gab keine. Ich begann mein neues experimentelles Vitamin- und Nahrungsergänzungsprogramm mit großer Begeisterung und war enttäuscht, als nichts geschah. Nach ein paar Monaten setzte ich die Mittel ab – und wenige Tage später konnte ich nicht mehr aus dem Bett aufstehen. Als ich die Einnahme der Ergänzungen fortsetzte, konnte ich auch wieder aufstehen. Sie halfen also doch!
Das war ein Hoffnungsschimmer. Offenbar, so dachte ich, wurde meinem Körper durch diese Nahrungsergänzungen etwas zugeführt, das ihm ohne sie fehlte – etwas, das er brauchte.
Die Entdeckung der Elektrostimulation
Als Nächstes entdeckte ich die elektrische Stimulation der Muskulatur. Auf diese Idee kam ich, als ich ein Forschungsprotokoll über den Einsatz der Elektrostimulation von Muskeln durchlas, mit der Menschen behandelt wurden, die aufgrund einer akuten Rückenmarksverletzung unter Lähmungserscheinungen gelitten hatten. Zweck der Reizstrom-Therapie war, die Knochengesundheit und die Lebensqualität dieser Patienten zu erhalten. Würde die Elektrostimulation meine Invalidität verlangsamen? Ich unterhielt mich mit einem Physiotherapeuten, der diese Methode praktizierte, und er warnte mich, dass sie schmerzhaft und anstrengend für die Sportler sei, die sich ihr unterzogen. Ob sie mir helfen würde, konnte er nicht mit Sicherheit sagen, aber er war zu einer Probesitzung bereit.
Bei meiner ersten Sitzung musste ich auf dem Bauch liegen und der Therapeut setzte die Elektroden an den linken paraspinalen Muskeln an, die nahezu parallel zur Wirbelsäule verliefen. Ich hob mein linkes Bein vom Tisch an und es blieb oben, als er die Stromstärke erhöhte. Ich hatte das Gefühl, als würde eine Herde Krabbeltiere über meine Haut rasen. Er erhöhte die Stromstärke weiter, und die Krabbeltiere wurden schneller. Die Stromstöße wurden erst heftiger und dann schmerzhaft. Nach einer Minute fragte mich der Physiotherapeut, ob er die Stromstärke weiter erhöhen könne. Dies ist eine typische Vorgehensweise, denn das Gehirn setzt Endorphine und Wachstumsfaktoren für die Nerven frei, die die Elektrostimulation angenehmer machen, sodass die Patienten die höhere Stromstärke nach ein paar Minuten normalerweise aushalten können. Anschließend behandelten wir den Quadrizepsmuskel im linken Oberschenkel, in dem ich eine besondere Schwäche hatte. Diese 30 Minuten „Sport“ waren härter als all das, was ich in den letzten Jahren hatte machen können. Ich beschloss, mich regelmäßig der Elektrostimulation zu unterziehen.
Die Entdeckung der Funktionellen Medizin
Nachts, wenn alle schliefen, durchsuchte ich das Internet nach weiteren Informationen, die mir helfen könnten. Eines nachts stieß ich auf die Webseite des Instituts für Funktionelle Medizin und war augenblicklich fasziniert. Zum Ziel gehörte, Klinikern wie mir eine bessere Möglichkeit zur Versorgung von Menschen mit komplexen chronischen Krankheiten an die Hand zu geben, indem das Zusammenspiel untersucht wurde zwischen genetischen Faktoren, Ernährung, hormonellem Gleichgewicht, Toxinbelastung, Infektionen und psychischen Faktoren zur Entwicklung einer Krankheit oder der Verbesserung von Gesundheit und Vitalität.
Das war genau das, wonach ich gesucht hatte, seit ich im Rollstuhl gelandet war. Das Institut gab Lehrbücher heraus, veranstaltete Konferenzen und bot Fortbildungskurse für Ärzte und andere im Gesundheitsbereich tätige Fachleute an. Ein Kurs zog sofort meine Aufmerksamkeit auf sich: „Neuroprotektion (Schutz von Nervenzellen und Nervenfasern): Ein Ansatz in der funktionellen Medizin bei neurologischen Symptomen“. Ich meldete mich dafür an und studierte die Informationen Nacht für Nacht. Auch wenn es nicht einfach zu verstehen war, so lehrte mich dieser Kurs in funktioneller Medizin jedoch, dass ich den Zustand meiner Mitochondrien und Gehirnzellen verbessern konnte. Er vermittelte mir ein völlig neues Denken über die Gesundheit des Gehirns und wie diese mit der Gesamtheit des Körpers zusammenhing. Obwohl meine Ausbildung eine ganze andere gewesen war, ergab das sofort einen Sinn für mich. Alles war logisch und wissenschaftlich gestützt und so fühlte ich mich als Ärztin angesprochen; es passte aber auch in meinen Erfahrungsrahmen als MS-Patientin.
Ich erkannte auch, dass bei mir wahrscheinlich eine oder mehrere genetische Variationen vorlagen, die die Wahrscheinlichkeit der Ausprägung einer MS erhöht hatten. Schließlich gewann ich eine viel tiefere Einsicht, welche Bedeutung für das Gehirn das Leaky-gut-Syndrom (Barrierestörung des Darms) hat und welche Rolle in diesem Zusammenhang Nahrungsmittelallergien, Toxine und Mitochondrien spielen, die nicht genügend Energie für die Zellen liefern. Auch Neurotrans-mitterprobleme und die Auswirkungen unwirksamer Enzyme auf den Stoffwechsel von B-Vitaminen und Schwefel waren von erheblicher Bedeutung. Aufgrund dessen wurde meine Liste mit Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren, Antioxidanzien und essenziellen Fettsäuren, die ich als hilfreich für die Mitochondrienfunktion und die Gehirnzellen erachtete, immer länger. Schließlich erkannte ich, warum mein Gehirn „in Flammen“ stand und von meinen eigenen Immunzellen angegriffen wurde, und ich hatte einige Ideen, wie sich die Entzündung bekämpfen lassen würde, die dort wütete. Mein Weltbild wandelte sich. Ich begann umgehend mit der Planung und Umsetzung von Veränderungen in meiner Lebensweise, die weit über all das hinausgingen, was ich je zuvor gemacht hatte. Die Saat für das mein Programm war gesät, wenn es auch noch keinen Namen dafür gab.
Aber wie würde sich das realisieren lassen? Es waren Unmengen von Nahrungsergänzungen, aber sollte ich wirklich jeden Tag mehrere Handvoll Pillen zu mir nehmen? Und würde das auch funktionieren? Die Paläo-Ernährung beruht darauf, dass unsere Nahrungsmittel die beste Quelle darstellen, doch viele Konzepte der funktionellen Medizin vertrauten auf Nahrungsergänzungen. Unsere steinzeitlichen Vorfahren haben ganz sicher keine Nahrungsergänzungen eingenommen. Bei der Paläo-Ernährung hatte ich gelernt, bestimmte Nahrungsmittel von meinem Speisplan zu streichen, nicht jedoch, woher ich genau die Nährstoffe erhalten würde, die ich definitiv brauchte. Die funktionelle Medizin half mir zu bestimmen, anhand der empfohlenen Vitamine und Nahrungsergänzungen, welche Nährstoffe ich tatsächlich benötigte, sparte aber leider mit genauen Hinweise darauf, aus welchen Quellen diese stammen sollten.
Wenn ich mir dieselben Nährstoffe, die ich als Tabletten einnahm, auch über die Ernährung zuführen konnte, dann wären diese vielleicht wirksamer als die synthetischen, so war meine Überlegung. Ich würde auf diese Weise eventuell auch noch viele weitere Stoffe aufnehmen – möglicherweise Tausende davon –, die noch gar nicht benannt worden waren und die synergistisch zur Wirkung des speziellen Vitamins oder der Ergänzung beitrugen, weil sie zusammen mit den Nährstoffen in ihrer ursprünglichen Form vorlagen. (Die meisten Vitamine sind genau genommen eine Familie aus verwandten Verbindungen, die in unseren Zellen allesamt biologisch aktiv sind.) Mir wurde klar, dass ich einen Ernährungsplan brauchen würde, der speziell auf die Funktionsmaximierung der Mitochondrien und des Gehirns zugeschnitten war – und der über all das hinausging, womit ich bereits in Berührung gekommen war. Ich würde also die Prinzipien der Paläo-Ernährung, die Konzepte der funktionellen Medizin und meine eigenen Forschungen zusammenführen. Vielleicht würde dies die Veränderungen in meinem Körper in Gang setzen, die ich so verzweifelt sehen und spüren wollte.
Ich starrte auf meine neue Liste der Nährstoffe, die in der funktionellen Medizin als wichtig erachtet wurden und die Gesundheit meines Gehirns verbessern sollten, und ich fragte mich, in welchen Nahrungsmitteln diese Nährstoffe wohl vorkamen. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung. Ich zeigte die Liste den approbierten Ernährungswissenschaftlern in meinem Freundeskreis, aber sie wussten es auch nicht. Als Nächstes suchte ich die Universitätsbibliothek auf; sie blieb mir die Antworten auf meine Fragen ebenfalls schuldig. Also machte ich mich noch einmal auf die Suche im Internet. Ich intensivierte meine Arbeit und erstellte schließlich eine lange Liste von neuen Nahrungsmitteln für meinen Speiseplan, die diese Nährstoffe zu enthalten schienen und fing an, sie zu jedem Essen hinzuzufügen.
Und damit kamen die Veränderungen im Gehirn und im Körper tatsächlich ins Rollen.
Der Nachweis
Ich war gerade dabei, eine neue Stelle als Ambulanzärztin in der Polytrauma-Abteilung anzutreten, wo Veteranen mit Kopfverletzungen behandelt wurden. Ich war mir nicht sicher, ob ich dieser Arbeit gewachsen war, und Jackie und ich fragten uns, ob die Krankenhausleitung mir diese Stelle zugeteilt hatte, damit ich gezwungen war, mich der Tatsache zu stellen, dass ich nicht mehr arbeiten konnte. Stattdessen überraschte ich alle, mich selbst eingeschlossen. Nachdem ich mich erst drei Monate nach den neuen Richtlinien ernährt und meine Elektrostimulationsübungen allmählich gesteigert hatte, täglich meditierte und eine einfache Selbstmassage machte, konnte ich mit nur einem Stock zwischen den Untersuchungszimmern hin- und hergehen. Nach sechs Monaten war ich im ganzen Krankenhaus ohne Stock unterwegs. Aber nicht nur mein Körper hatte sich verändert. Ich erlebte und sah die Welt mit ganz anderen Augen. Mein altes Ich – die schulmedizinische Internistin – hatte sich entscheidend gewandelt, vom Saulus zum Paulus sozusagen. Mein altes Ich, das auf Medikamente und Operationen zur Heilung der Patienten baute und das durch die Krankheit zunehmend geschwächt worden war, war durch eine neues Ich ersetzt worden, das geistig und körperlich verstand, dass Krankheit auf zellulärer Ebene beginnt, wenn die Zellen an einem Mangel an den Bausteinen leiden, die sie benötigen, um lebensnotwendige chemische Prozesse ordnungsgemäß durchzuführen. Ich hatte begriffen, dass der Ursprung optimaler Gesundheit in der Entfernung all der Dinge liegt, die unseren Zellen schaden, und darin, dem Körper gleichzeitig das richtige Milieu zu bieten, damit er gedeihen kann. Ich erkannte schließlich, was ich tun musste, um meine Zellen mit all den Lebensbausteinen zu versorgen, die sie brauchten, um zu heilen. Das tat ich, und es funktionierte.
Dadurch veränderte sich die Art und Weise, wie ich meinen Beruf ausübte, vollkommen. Ich unterwies Assistenzärzte und Patienten darin, wie sie sich auf eine Art, die ich gerade erst als optimal entdeckt hatte, mithilfe der Ernährung und gesundheitsfördernder Verhaltensweisen bei Diabetes, Bluthochdruck, erhöhten Cholesterinwerten, affektiven Störungen, posttraumatischen Belastungsstörungen und traumatischen Gehirnverletzungen selbst helfen könnten – anstatt sich nur auf Medikamente zu verlassen. Die Assistenzärzte lernten, dass die Ernährung und Lebensweise hochwirksame Behandlungsmethoden sind und oft ebenso wirksam – wenn nicht sogar wirksamer – als Medikamente. Die Patienten mit traumatischen Gehirnverletzungen wollten bereitwillig lernen, was sie selbst tun konnten, um ihre Heilung zu beschleunigen. Bei einem Patienten nach dem anderen beobachtete ich, wie die Symptome und der Medikamentenbedarf in dem Maße abnahmen, wie sich Ernährungsweise und Lebensstil verbesserten.
Auch wenn ich vielen Menschen helfen konnte, so reichten einzelne Belege nicht aus. Es stand außer Frage, dass die Schulmedizin meinem Programm ohne eine klinische Studie keinen Glauben schenken, geschweige denn, es unterstützen würde. Ich sah mich genötigt, in meiner Arbeit mit derselben Sorgfalt vorzugehen, die ich mir bei der Recherche für meine eigenen Belange auferlegt hatte. Ich brauchte eindeutige Untersuchungen, um festzustellen, ob anderen auf diese Weise geholfen werden konnte. Ich entschied mich für den langen, aufwendigen und teuren Prozess einer klinischen Studie, um zu belegen, dass mein Programm nicht nur bei mir wirksam war, sondern bei jedem Menschen mit einer ähnlichen Erkrankung. Das hieß, ich musste eine klinische Studie konzipieren, den Förderantrag schreiben, um die Finanzierung sicherzustellen (obwohl weniger als zwei Prozent der Förderanträge positiv beschieden werden), und meine Studie offiziell genehmigen lassen. In weniger als 18 Monaten gelang mir das scheinbar Unmögliche. Am 6. Oktober 2010 nahmen wir unseren ersten Patienten an.
Im Herbst 2011 wurde ich von einer Gruppe, die ein TEDx-Gespräch vor Ort organisierte, um einen Vorschlag für einen Redebeitrag gebeten. TEDx ist ein Ableger von TED; das Akronym steht für Technologie, Entertainment und Design. Hierbei handelt es sich um eine Reihe von gemeinnützigen Konferenzen zu zahlreichen Themen, die gefilmt und der Öffentlichkeit über das Internet zugänglich gemacht werden. TEDx ist ähnlich: Es werden Konferenzen vor Ort organisiert, doch sie werden auch kostenlos im Netz zur Verfügung gestellt, und die Redner erhalten kein Honorar. Die TED- und TEDx-Gespräche werden jedoch von Millionen von Menschen gesehen und viele haben sich wie ein Lauffeuer verbreitet. Man gab mir 18 Minuten, um meine Geschichte zu erzählen und zu erklären, wie der Ernährungsplan aussah, den ich speziell für meine Mitochondrien und mein Gehirn entwickelt hatte. Ich war dabei!
Bei meinem TEDx-Gespräch erklärte ich die Besonderheiten meines Ernährungsschemas und forderte die Menschen auf, sich für ihre „Zellkraftwerke“, die Mitochondrien, einzusetzen und sich zu einer gesundheitsfördernden Ernährung zu entschließen. Ende November wurde dieses TEDx-Gespräch (der englische Originaltitel lautet: Minding Your Mitochondria) auf YouTube veröffentlicht. Es fand seinen Weg in die Paläo- und MS-Gemeinschaft und kam auch im Bereich der funktionellen Medizin an. Innerhalb eines Jahres wurde der Vortrag mehr als eine Million Mal angeschaut. Ich hatte plötzlich viel mehr Menschen erreicht als die meisten Ärzte und Wissenschaftler in ihrem ganzen Leben. Ich hatte das Gefühl, als würde ich mithelfen, die Welt zum Besseren zu verändern, und das war eine große Freude, doch ich war noch nicht am Ziel angelangt.
Meine Mission stand mir nie klarer vor Augen: Ich musste weiterforschen, um zu meinen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen durchzudringen und schließlich den Behandlungsstandard verändern zu können. Ich musste die Öffentlichkeit weiter aufklären, denn ich glaube, sie wird dem medizinischen Establishment bald weit voraus sein in Bezug auf die Rolle der Ernährung zur Wiederherstellung und Erhaltung der Gesundheit.
Der nächste Schritt bestand darin, dieses Buch zu schreiben.
Inzwischen habe ich das Labor vergrößert, es laufen zusätzliche Studien, und unsere vorläufigen Ergebnisse sind weiterhin sehr spannend. Wir haben die Daten zur Sicherheit unserer ersten Studie vorgelegt. Sobald diese Arbeit veröffentlicht ist, arbeiten wir unsere nächsten Publikationen aus, die die Ergebnisse detailliert beschreiben und insbesondere die Veränderungen in Hinblick auf Müdigkeit, Stimmung, Denken und Gehfähigkeit zeigen werden. Es sind weitere Studien in Arbeit, sodass wir die Informationen über das unbegrenzte Potenzial dieser Lebensweise weiterentwickeln, verbessern und verbreiten können.
Ich habe noch immer Multiple Sklerose – aber ich habe auch mein Leben zurückgewonnen.
Ihre eigene Geschichte
Die klinischen Studien, die belegen können, dass mein Ernährungsprogramm bei Multipler Sklerose und anderen chronischen Krankheiten wirksam ist, werden viele Jahre in Anspruch nehmen und Millionen von Dollars kosten. Ich schreibe viele Förderanträge, damit diese Studien durchgeführt werden können. In der Zwischenzeit lade ich Sie ein, mein Buch zu lesen, sich meine Geschichte zu Herzen zu nehmen und mit Ihrer Familie und Ihrem Arzt darüber zu sprechen. Denn ich möchte, dass Sie das Wichtigste verstehen: Keine schulmedizinische Therapie kann Ihre Autoimmunerkrankung heilen. Ihre Medikamente können nur die Symptome lindern, doch manchmal mit Nebenwirkungen, durch die Sie sich noch schlechter fühlen. Aber die Geschichte ist noch nicht zu Ende. Die Kraft zur Heilung liegt in Ihnen. Sie müssen Ihrem Körper nur geben, was er braucht, und von ihm fernhalten, was ihn vergiftet. Sie können Ihre eigene Gesundheit wiederherstellen – nicht durch die Tabletten, die Sie schlucken, sondern durch Ihr Handeln und die Entscheidung für eine bestimmte Lebensweise. Wenn Sie sich im Einklang mit den Bedürfnissen Ihrer Zellen ernähren und leben, kann Ihr Körper sich endlich auf die Heilung konzentrieren – und dann werden Sie dramatische Veränderungen erleben.
Ich habe jahrelange Selbstversuche gemacht, um genau herauszufinden, was der Körper im Kampf gegen eine Autoimmunerkrankung benötigt. Dabei herausgekommen ist mein „Wahls-Programm“: Ein systematischer und massiver Eingriff in die Abwärtsspirale, in der Ihr Körper sich befindet. Es ist eine Reparatur des defekten biochemischen Geschehens in Ihrem Körper, die nicht durch die Schulmedizin und nicht durch die pharmazeutische Industrie, sondern durch Sie selbst bewerkstelligt wird und zu Veränderungen führt, die allein Sie unter Kontrolle haben. Es ist die Wiederherstellung der Heilkraft Ihres Körpers, die dadurch erzeugt wird, dass Sie verändern, was Sie täglich essen und tun. Sie brauchen nicht zu warten, bis alle Belege vorliegen und von der Schulmedizin überprüft sind. Sie brauchen nicht zu warten, bis ein „Ernährungsrezept“ Teil der schulmedizinischen Behandlungsstandards wird (ich glaube aber daran, dass es eines Tages dazu kommen wird, denn das ist der einzige sinnvolle Weg). Sie können diese Informationen jetzt sofort nutzen. Unsere Nahrung ist die Grundlage unserer Gesundheit. Die Wahl unserer Ernährungsweise kann uns entweder krank machen oder zu Gesundheit und Vitalität führen.
Wenn Sie sich für mein Programm entscheiden, werden Sie wahrscheinlich feststellen, dass Sie klarer denken können, dass Ihre Stimmung sich aufhellt und Ihre Energie zurückkommt. Wer über seinem Idealgewicht liegt, wird feststellen, dass es sich ohne zu hungern normalisiert. Alle Patienten, die diese Ernährungsweise konsequent umgesetzt haben, bestätigen meine Erfahrungen, wenn sie nach drei Monaten zur Kontrolluntersuchung kommen. In den folgenden drei Jahren sehe ich normalerweise, wie sie sich „verjüngen“ – bei jedem Besuch sehen sie noch jünger aus, da sich ihre Zellen revitalisieren und der Körper wieder gesund wird.
Wenn ich den Rollstuhl verlassen kann, weil ich meine Lebensweise verändere, dann überlegen Sie doch einmal, wie es Ihrer Familie, Ihren Freunden, Ihrem Land und der Welt gehen würde, wenn alle Menschen ihre Zellen durch ihre Ernährung und Lebensweise optimal mit Energie versorgen würden. Die Menschen wären wieder gesund und vital und das Gesundheitswesen könnte Kosten in Milliardenhöhe einsparen. Wie werden Sie sich entscheiden? Wie möchten Sie Ihr restliches Leben verbringen? Als Invalide – oder voller Vitalität? Die Entscheidung liegt ganz bei Ihnen.