Kitabı oku: «Hilfe, ich bin nicht prominent!», sayfa 4

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Die Damenhandtasche, eine unbekannte Welt

Der Mensch ist ein stetiger Forscher. Er will immer alles genau wissen und verstehen. Deshalb gibt es ganz wenige Dinge auf dieser Erde, die ihm noch ein Rätsel sind. Jetzt mal von den Problemen der Männer, wie im Kapitel Sex … (nicht wichtig) vorhin beschrieben, abgesehen ein Mysterium, wird wohl immer bestehen bleiben, nämlich der Inhalt einer Damenhandtasche. Es gibt keine logische Erklärung dazu, warum Frau all diese Dinge mit sich herumschleppt. Ich meine jetzt aber nicht das Pfefferspray und die Gaspistole, welche weibliche Wesen vor hinterhältigen Sexstrolchen schützen sollen. Die Bilder aller Familienangehörigen, der Katze und des Hundes sind auch kein Grund zur Verwunderung. Warum aber Frau manchmal die Fotos von zukünftigen, möglichen Heiratskandidaten samt deren Frau mit sich herumschleppt, lässt doch ein paar Fragen offen. Ein weiteres Rätsel geben auch oft unzählige darin verstaute, angebrauchte Schokoladetafeln auf. Der Grund dazu könnte darin liegen, dass Frau ihr ganzes Leben mit dem Problem zu naschen und trotzdem in den neuen, sexy Bikini hineinzupassen kämpft.

Genau so wenig gemeint ist damit das Taschenbuch, welches wie der Name schon sagt, speziell für die Tasche gefertigt wurde. Bei dieser Literatur handelt es sich meist um einen Roman rund um ein Frauenproblem, welches eigens für die Frauen erfunden wurde und daher folgerichtig auch nur von diesen selbst verstanden werden kann.

Eine Damenhandtasche ist für Frauen Vieles: Apotheke, Mediencenter, Mülleimer, Schönheitssalon, Familienarchiv etc. Immer, wenn wir ausgehen und ich zufällig einen Blick in die randvoll gefüllte Handtasche meiner Frau machen darf, wundere ich mich, dass trotz allem, doch noch ein paar Gegenstände in der Wohnung zurückgeblieben sind.

Die zweite Ehefrau von meinem Freund Herbert (6x verheiratet, Sie wissen schon) hatte immer eine Großpackung Kondome mit, wenn sie angeblich zu ihrer „Freundin“ fuhr. Das ist so, als nähme man eine Magnum-Sektflasche mit, wenn man kondolieren geht. Gut, jetzt wo ich genau darüber nachdenke, wenn man das „in“ von der Freundin entfernt, machte das doch Sinn (ich weiß dieses Rätsel ist echt fies, aber diese ungute Eigenschaft habe ich von meinen Kindern vererbt bekommen, sorry). Es dürfte auch der Grund für die Scheidung gewesen sein.

Kommen wir aber jetzt zu den ungelösten Dingen aus dem Inhalt eines Damencontainers. Wissen Sie, warum so manche weibliche Wesen oft auch einen Multifunktionsschraubenschlüssel mit dabei haben? Eine mögliche Erklärung, wenn Frau nicht gerade die Mechanikerlehre absolviert, wäre, dass bei den meisten Männern fast immer mit hundertprozentiger Sicherheit irgendwo eine Schraube locker ist. Wenn man jetzt auch noch weiß, viele Männer kaufen sich ein „Benimmbuch“ und verwenden es aber so gut wie nie, hat man mit etwas gutem Willen schon einen weiteren Grund für den Schraubenschlüssel (zum auf die Finger Klopfen, für die Schwerhörigen) gefunden. Selbst ist die Frau, und wenn man damit allein auch kein Auto und schon gar nicht eine Beziehung reparieren kann, eine echte fanatische Emanze braucht das allein schon für ihr Selbstbewusstsein.

Unlängst hat eine Untersuchung an der Fakultät für Damenhandtaschen und sonstige Umweltsünden einer renommierten Universität folgendes herausgefunden: Auf oder in einer Damenhandtasche sind mehr Bakterien zu finden, als auf einer Klobrille. Das erklärt wieder ganz logisch das Mitführen von zig Medikamenten, oft so viel, dass eine kleinere Landapotheke damit problemlos vollgestopft werden könnte. Nicht wenige findige Damen haben sich deshalb das System eines Trolleys abgeguckt und auch auf ihre Handtasche 4 Räder geschraubt (Herberts 3. Frau z. B.). So eine XXXL-Handtasche, ist also ein „Trolley for Shopping“. So kann Frau nun das zulässige Ladegewicht ihrer Handtasche problemlos auf bis zu 50 kg steigern. Da passen jetzt noch mehr ganz wichtige Dinge rein. Nur die Frauen in der ehemaligen DDR waren da noch ein wenig raffinierter. Ihr Erfolgsmodell, wenn man(n) ehrlich ist, wurde eigentlich die Handtasche des Jahrhunderts. Sie hieß aber nicht „Armanis Krokoglück Nr. 1“, sondern „Trabbi“ und war auch nicht das eleganteste Modell, aber immerhin selbstfahrend. Es ließ sich, wenn Frau das Bedürfnis hatte, sogar zur Not noch ein Mann in so einem bereiften Plastikbeutel unterbringen. Ob diese Benzinmatratze groß genug war, auch die zwischenmenschlichen Beziehungen darin aufzunehmen. Ich denke, wenn man das überflüssige Gewand auf die Straße rauswarf, schon. Die Ossis hatten ja im Vergleich zu den Wessis immer schon ein relativ entspanntes Verhältnis zum Sex. Diese „Trabbi Bag“ ist deshalb im Grunde genommen kein typisches Beispiel für eine der wichtigsten Erkenntnisse in Bezug auf Frauenhandtaschen, nämlich dieser: „Außen hui und innen pfui“. Hier müsste es heißen: „Außen schon hässlich und auch innen nur grässlich“. Es ist ja ohnehin so, eine mittelteure Handtasche von Gucci kostet mehr als ein ganzer Trabbi mit allem möglichen Zubehör.

Frauen könnten, zur Not, ohne Mann leben, aber nicht ohne ihre Handtasche. Die geben sie nur im Extremfall aus der Hand (plötzlicher Herztod, oder wenn sie diese als Wurfgeschoß benötigen, um einen Mann auf sich aufmerksam zu machen). Viele Weibchen reden mit ihrer Handtasche mehr als mit ihrem Mann. Da ja dieser genau das Gleiche mit seinem Auto praktiziert, fällt das gottseidank nicht so ins Gewicht. Aber wir wollen uns jetzt wieder mehr dem Tascheninhalt widmen. Er besteht aus mehreren Schichten. Paradoxerweise befinden sich immer genau die Dinge, die Frau gerade dringend braucht, in der untersten Schicht. Das Handy, der Makeup-Spiegel, die Fahrkarte für die U-Bahn, der Haustorschlüssel, etc. Auf der hektischen Suche nach diesen Dingen gerät die schon vorher nicht vorhandene Ordnung leicht durcheinander, und die Banane für den Hunger zwischendurch rutscht langsam aber sicher tiefer und schließlich bis ganz nach unten, wo sie dann nie wieder gefunden wird und daher auf dem natürlichen biologischen Weg verrottet. Zusammen mit dem angebissenen Müsliriegel, den abgebrochenen Fingernägeln und den dort vergessenen Schokoladetafeln, die das gleiche Schicksal ereilt hat, ergibt dies dann einen äußerst effizienten Humus, der allerhand Pflanzenwuchs hervorbringt. So sind schon einige kleine Kartoffeläcker entstanden, ein Hochbeet im Taschenformat sozusagen. Sie sehen schon, Damenhandtaschen leisten hier schier unglaubliche Dinge. Des Öfteren kommt es auch durch ausgelaufene Flüssigkeiten wie Lip Gloss, dem Inhalt von Parfum Flakons und kaputten Pfefferspraydosen zu einer chemischen Reaktion und so zu nicht ungefährlichen Handtaschenbränden. Die kluge Frau hat aber für solche Extremfälle auch einen kleinen Feuerlöscher mit. Der befindet sich aber auch meistens am Grund der Tasche und hilft deshalb nicht wirklich.

Was Frau fast nie dabei hat, aber eigentlich immer brauchen würde, wäre eine Straßenkarte, um nach dem Einparken und ausgiebigen Shoppen den Wagen wieder zu finden. Die liegt, wenn sie gebraucht wird, immer irgendwo am Rücksitz des Autos und (leider) nicht am Grunde der Handtasche. Diese Logik und der Orientierungssinn der Frauen zusammen ergeben dann regelmäßig Halbtags-Suchaktionen. Nämlich zuerst nach der Karte und dann nach dem Gefährt. Entschuldigen Sie, dieser Satz klingt ein wenig blöd. Aber wenn man scharf darüber nachdenkt, kommt man drauf, er ist sogar ziemlich dumm. Beim Durchfragen der Passanten, wo denn das Auto möglicherweise stehen könnte, lernen sie, wenn sie Fortuna nicht mag, wiederum Männer kennen, die sie besser nicht gefunden hätten. Oft heiraten sie diese Männer dann, das nennt man dann doppeltes Pech. Es gibt aber außer solchen Männern noch viele Dinge (Tascheninhalte, was haben sie schon wieder gedacht), die Frau nicht gerne in der Öffentlichkeit herzeigt. Dafür hat Frau immer die „Aktuelle“ oder irgendeine andere großformatige Frauenzeitschrift ganz obenauf dabei, um auch das Chaos wenigstens auf den ersten Blick ein wenig zu verstecken. Trotzdem kann aber das Einchecken am Flughafen oft zu peinlichen Situationen führen. Wenn der Scanner anschlägt und Frau vor aller Öffentlichkeit den gesamten Inhalt ihrer Handtasche und somit auch ihre Spielzeuge für die Intimregionen ausbreiten muss.

Es ist wie es ist und auch ich kann es nicht ändern, so gerne ich es täte. Unter Frauenkennern gilt deshalb der folgende Spruch als einzige wahre Erkenntnis:

„Zeige mir den Inhalt deiner Handtasche und ich sage dir, wer du bist“.

Guter Nachbar, schlechter Nachbar

(nicht von Dr. Gerner verfasst)

„Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt“. Ich kenne kein weiteres Sprichwort, das so wahr ist. Wenn Sie also unbedingt einmal in Ihrem Leben eine Klapsmühle von innen sehen wollen, dann nehmen Sie den Posten als Hausmeister in einem von Türken und Wiener zusammen bewohnten Mehrfamilienhaus an. Ich verspreche Ihnen, das klappt bestimmt. Es geht aber mit jeweils zwei anderen Ethnien genauso gut. Das wichtigste, alles was Sie dazu unbedingt benötigen, verrate ich Ihnen als Menschenfreund, wie ich immer schon sein wollte, auch noch. Es sind einige Dinge, die Sie unbedingt für die Ausübung dieses Berufes brauchen: Einen schusssicheren Overall, Ohrenstöpsel, Schutzhelm, einen Karate Kurs und das beste Mikrofon mit ebensolchem Verstärker, welches Sie in der Stadt auftreiben können. Das brauchen Sie, um in dem immer sehr hoch angesiedelten Lärmpegel des Stiegenhauses wenigstens noch ein bisschen gehört zu werden. Noch was sollten Sie sicherstellen: einen guten Draht zur nächsten Polizeistation. Für Gründe, die einen Streit in der Dimension eines mittleren Weltkrieges auslösen, brauchen Sie nicht zu sorgen, das machen die Mieter gerne selber. Es wurden schon Menschen gelyncht, welche versehentlich einen Schritt auf das Nachbargrundstück taten.

Nicht wenige Menschen fangen aber nur deshalb einen Streit an, weil sie sogar von ihrem ärgsten Feind mehr Zustimmung bekommen, als zu Hause vom Partner. Ein geschickter Mediator hat es sogar einmal geschafft, aus zwei solchen Streithähnen beste Freunde zu machen. Ein toller Erfolg, allerdings mit einer kleinen Einschränkung. Beide, in diesem Fall waren es Männer, ließen sich dafür von ihren rechthaberischen Partnerinnen scheiden und zogen danach in eine andere, gemeinsame Wohnung.

Bei vielen Muslimen genügt es schon, einmal einen Blick auf den Hintern eines weiblichen Familienmitgliedes zu werfen, um im Goldenen Buch der Blutrache einen Eintrag zu bekommen. Aber meistens geht es zum Glück nicht gleich um Leben und Tod, sondern nur ein wenig lauter zu. Nürnberger vertragen den penetranten Zwiebel- und Knoblauchgeruch aus der Küche ihrer orientalischen Mitbewohner nicht, diese wiederum verzweifeln am aufreibenden Dialekt eines echten Franken. Ich verstehe beide. Andere Länder, andere Sitten, da macht wirklich nur die Streitlust der Menschen eine Ausnahme, und das weltweit. Es sind aber nicht nur Streitigkeiten zwischen In- und Ausländern. Oft kommt es paradoxerweise sogar wegen einem allzu großen Interesse an dem oder der Nachbarn(in) zu Konflikten.

Stellen wir uns folgende Situation vor: Man wohnt nicht nur im selben Mietshaus, nein, man verbringt die Freizeit, weil man sich einige Zeit ganz gut vertragen hat im selben Kleingartenverein. Es ist ein lauer Sommerabend, der Wein schmeckt etwas zu gut. In dieser entspannten, leicht alkoholverklärten Laune lädt man den Nachbarn von nebenan auf ein Glas Wein ein. Man versteht sich mit Hilfe des Weines immer besser, besonders zwei der vier Anwesenden. Die beiden anderen ahnen noch nichts. Irgendwann werden die körperlichen Zuwendungen immer direkter, den Rest überlasse ich jetzt Ihrer eigenen Fantasie, liebe Leser. Weil ja, außer dem Gehalt eines Bankmanagers, immer alles einmal rauskommt, sind aus den allzu guten Freunden mit einem Schlag beste Feinde geworden. Die beiden Männer prügeln sich halbtot, da kann es dann schon vorkommen, dass ein Großteil der Gebisse vor der Gartenlaube liegt. Ihre Frauen richten währenddessen die jeweilige Rivalin bei irgendeiner anderen Bewohnerin der Schrebergartensiedlung in nicht gerade fairer Art und Weise aus, um nicht zu sagen, sie richten sie zumindest moralisch hin. Man kann zwar überhaupt nicht mehr miteinander, trifft sich aber zwangsläufig immer wieder im Stiegenhaus. Es bleiben nur wenige Möglichkeiten zur Konfliktbereinigung über: Variante a), Partnertausch oder b), eine der zwei Familien zieht in ein anderes Haus. Denn ansonsten bleibt wirklich nur c), Mord als Lösungsmöglichkeit in Aussicht. Dieser Ansatz wird ja leider, und nicht nur von Familien mit Migrationshintergrund, oft genug auch wahrgenommen.

Wegen der auf der einen Seite nicht vorhandenen, und auf der anderen Seite zu radikal praktizierten Religion kommt es auch ganz gerne zur Körperverletzung. Leider, ein Arm, welcher einem vorgeblich im Auftrag Gottes abgeschlagen wird, wächst auch nicht schneller wieder an, als ein von einem Atheisten abgeschnittenes Ohr.

Man kann sich seine Nachbarn sowieso in den meisten Fällen nicht aussuchen.

Wer immer ein tadelloses Vorbild sein will, und sich sogar dem gemäß verhält, nicht einmal der schafft es immer, nicht irgendwann in einen Streit hineingezogen zu werden. Er (Sie) wird von dem (der), (es wird schön langsam kompliziert, ich nehme jetzt einfach wieder die ER-Form), ohne es zu ahnen, von der nächstbesten Nachbarin als gutes Beispiel dafür hergenommen, den eigenen Partner zu erziehen. Meinem Freund Herbert ist es so ergangen. Wenn im Zuge eines solchen rigiden Erziehungsprogrammes auch nur einmal der Name des vermeintlichen Vorbildes fällt, so hat der jetzt, ohne es zu wissen einen Todfeind mehr. Falls also die Nachbarin bei einer zufälligen Begegnung im Stiegenhaus voller Bewunderung zu Ihnen aufschaut, während ihr Mann Sie keines Blickes würdigt, jetzt wissen Sie warum. Auch Herbert wohnt jetzt in einem anderen Mietshaus. Wer bis jetzt, für sich, noch keinen brauchbaren Grund um eine Streiterei herbeizuführen gefunden hat, für den hab ich jetzt den todsicheren Rat: Kaufen Sie sich ein Haustier, wenn es irgendwie ins Budget passt, am besten einen Hund. Der sollte wiederum so groß wie möglich, ein Vielfraß sein und Haufen machen können, wie es nur möglich ist. Wenn er noch dazu sein Geschäft regelmäßig auf dem letzten, kleinen Fleckerl Grün im Innenhof verrichtet, das ist schon einmal ein guter Anfang. Sobald er es gleichzeitig noch fertig bringt, auch die letzten dort spärlich angesiedelten Blumen in die ewigen Jagdgründe zu befördern, haben Sie es praktisch schon geschafft, nicht nur einen, nein, alle Hausbewohner (außer den übrigen Hundebesitzern natürlich) als Feind zu haben. Wem das nicht genug ist, der kann die gleiche Methode auch noch ein zweites Mal auf der Matte vor der Nachbarswohnung probieren. Sie werden sehen, es klappt auch hier.

Das Erzeugen und Halten von Kindern, auch das macht das Zusammenleben mit den lieben Nachbarn nicht gerade leichter. Das erste Motiv für einen totalen Stiegenhaus-Krieg entsteht meistens an der Mülltonne, die ja jetzt wegen dem vermehrten Müllaufkommen, verursacht durch die Pampers Windeln des Nachwuchses hoffnungslos überfordert ist. Wenn Ihre Kinder diese fäkale Phase überwunden haben und bereits selbstständig enteilen können und alle Familienmitglieder noch immer am Leben sind, brauchen Sie für die weitere Steigerung des Konfliktes nur noch ein paar Kleinigkeiten. Einen Filzstift für die Stiegenhaus-Wände, und einen Fußball für alles, was mit „Internorm“ zu tun hat.

Sogar verhaltensauffällige Kinder, welche die Leute im Stiegenhaus grüßen, können einen Zwist der Hausbewohner herbeiführen. Das sind jetzt nur ein paar Ideen, welche mir spontan durch den Kopf gegangen sind. Ich bin mir sicher: Ihnen selbst fällt sicherlich noch einiges dazu ein.

Auch das etwas lauter Aufdrehen des Radios, lauter als es allgemein verträglich ist, garantiert Ihnen die lebenslange Abneigung Ihrer Wohnungsnachbarn. Wenn diese nicht gleich reagieren, verlegen Sie diese Aktionen in die Zeit um Mitternacht und nehmen Sie zur Sicherheit eine Musiknummer von Motörhead, das hilft immer.

Zum Glück geht es auch im umgekehrten Sinn ganz gut. Vor allem ältere Menschen sind froh, wenn sie Nachbarn(innen) haben, die ihnen ein wenig zur Hand gehen. Ich will hier nicht als Oberlehrer auftreten, nur so viel dazu sagen: Hier zahlen sich das gute Benehmen und die guten Werke, welche man vorher geleistet hat aus. Wer anderen vorher geholfen hat, dem wird jetzt auch von denen zur Seite gestanden. Denn auch das Sprichwort: „Wie man in den Wald hineinruft schallt es zurück“, ist wieder eines, welches ziemlich wahr ist. Jeder braucht irgendwann einmal den anderen, warum also immer streiten. „Helfen, und helfen lassen“ ist das Motto. „Make love -not war“ (aber Achtung, nur mit der eigenen Frau), ist immer die richtige Devise für ein gutes Auskommen mit allen Hausbewohnern.

Und wenn es nicht gerade so ein Typ von der Sorte der unseriösen Anlageberater, Berufsverbrecher oder Heiratsschwindler ist, dann meint er es wahrscheinlich sogar ehrlicher mit Ihnen wie die eigenen Kinder.

(P.S. weitere gute Möglichkeiten, sich todsicher Todfeinde zu schaffen, können Sie gerne unter der kostenpflichtigen Nummer 0666/​12 34 56 78 DW 910 bei mir abrufen).

Hai-Alarm im Badezimmer

Als der Autor dieser Zeilen im Jahr 1949 zur Welt kam, gab es, zumindest bei ihm zuhause noch kein Bad. Es gab nur die Samstagsgeneralwäsche aller Kinder der Familie. Zuerst wurden die Mädchen abgeschrubbt, dann die Buben, natürlich immer beide Gruppen für sich gemeinsam und im gleichen Badewasser. Unter der Woche diente meist nur die Spüle zur Grobreinigung. Das hat sich doch wesentlich geändert. Waren die ersten Badewannen noch in den Küchenkästen versteckt, wo sie bei Gebrauch einfach herausgezogen wurden (Mundl-Sackbauer-Patent), so hat sich im Laufe der letzten Jahrzehnte das Badezimmer vom schwer begehbaren Waschkämmerchen zur Erlebniswelt, um nicht zu sagen Dschungelcamp, gewandelt.

Leider ist das aber meist auf Kosten der Küchengröße passiert. Doch bei den Kochkünsten der heutigen Generation genügen ohnehin ein Mikrowellenherd, ein Coca-Cola-Automat und ein Geschirrspüler vollkommen, um die kulinarischen Ansprüche der Burger-Connection zu befriedigen.

Aber wieder zurück zum Bad. Es geht aber jetzt nicht um jene Dinge, die zwei Menschen verschiedenen Geschlechtes in ihrem kleinen Paradies ausleben. Nein, es dreht sich mehr um die geheimnisvollen Utensilien, die in einer modernen Wohlfühloase zu finden sind. Ein solches Bad ist heutzutage ein Ersatzteillager für allerlei menschliche Körperteile bzw. Accessoires, zur Vertuschung von Problemzonen. Angefangen von „A“ wie Augenwimpern (künstlich verlängert) bis „Z“ wie Zahnprothese. Die Frau, die morgens ins Bad geht und diejenige die nach zwei Stunden Aufrüstung dann wieder rauskommt, ist meistens nur noch an Hand eines vorher vereinbarten Lösungswortes zu identifizieren.

Doch auch einige Männer praktizieren diesen aufwendigen Vorgang, um sich selbst wenigstens ein bisschen attraktiv zu finden. Mein Freund Herbert zum Beispiel. Der nimmt sein Mittagessen immer im Bad ein, weil er mit seiner Schönheitspflege noch nicht fertig ist. Ich habe ihm schon geraten, er sollte einfach früher aus dem Bett hüpfen. Er hat geantwortet, „ich darf erst aufstehen, wenn meine liebe Frau (Erika die VI.) das Bad frei gibt“. Da sein angeheiratetes Unglück mehrfache Meisterin im Ringen ist, macht es auch für ihn logischerweise wenig Sinn, hier Widerstand zu leisten.

Beide gleichzeitig hätten sowieso nicht Platz in ihrem Badezimmer. Das ist nämlich außer mit Dingen von Armani, Joop & Co auch noch mit allerlei exotischem Grünzeug vollgestopft.

Doch auch in manch anderen Badezimmern schaut es nicht viel anders aus.

Durch den derzeitigen Trend, nicht nur die üblichen Haustiere in der Wohnung zu halten, wird seit einigen Jahren der Badegenuss erheblich eingeschränkt. Früher hatte man höchstens ein Aquarium in der Küche oder im Wohnzimmer zu stehen. Moderne Jungfamilien von heute aber haben zumindest ein Krokodil oder wenigstens eine Königspython im Urwald-Badezimmer. Die doofen Kinder aber wünschen sich blöderweise immer noch lieber ein Kaninchen oder ein Meerschweinchen zum Streicheln. So kann es passieren, dass die Badewanne schon vom Krokodil besetzt ist, in der Dusche die Pythonschlange es sich gemütlich gemacht hat, und im Schmutzwäschekorb das Meerschweinchen seinen Nachwuchs einquartiert hat. Die jetzt nicht mehr durchführbare Reinigung hat aber auch einen großen Vorteil. Man kann sich nicht mehr waschen und stinkt in kürzester Zeit gleich wie die lieben Tiere im Bad. Das schweißt Mensch und Tier doch sehr zusammen. Sie sehen, es gibt nichts Negatives, was nicht auch einen Nachteil aufzuweisen hat. Wenn Sie aber in der Folgezeit jeden dritten Tag ein Meerschweinchen mehr vermissen und schön langsam aber sicher das Gefühl bei Ihnen hochkommt, die Schlange könnte trächtig sein, so kann das auch ganz andere Ursachen haben. Machen Sie sich keine Sorgen um die Python, aber große Sorgen um die restlichen Meerschweinchen. Dabei können Sie noch von Glück reden, dass die kleine krabbelfreudige und hyperaktive Lisa mit ihren acht Monaten nicht durch die kurz offene Badezimmertür ins Bad gekrabbelt ist. Man kann auch auf andere Art und Weise glückliche Krokodile schaffen.

Zum Glück geht diese intensive Art der Tierhaltung schnell wieder in die exzessive Methode der Aussetzung über. Im amerikanischen Bundesstaat Florida, in den „Everglades“ tummeln sich deshalb schon mehr Pythonschlangenals Touristen. Die Wildpark-Ranger dort haben jetzt zum kuriosen Wettbewerb, „Wer fängt die meisten und größten Pythons“, aufgerufen und das, Sie können es mir glauben, das ist kein Scherz. Aber auch in europäischen Gewässern hat man schon solche Schlangen gefunden. So ist zu hoffen, dass diese Phase der exotischen Tiere endgültig vorbei ist, und Sie brauchen nur noch darauf zu achten, dass Ihre kleine Lisa nicht in einem unbeobachteten Moment in die offene Waschmaschinentrommel kraxelt.

Da sind diejenigen Zeitgenossen, welche zwar den Hund oder die Katze, aber niemals den Partner mit in die Badewanne nehmen, doch um vieles harmloser. Aber auch dieser Umstand ist ganz logisch zu erklären. Tiere mokieren sich eben nicht, an dem unansehnlichen Teil Mensch, der übrig bleibt, wenn sämtliche Ersatzteile abgeschraubt sind. Weil sich ja meist das Katzenklo auch im Bad befindet, geht es eigentlich gar anders, als mit der Mieze ins Wasser zu hüpfen. Ein Bad alleine lässt somit dieses schnell in eine Zelle zur Einzelhaft verkommen. Der Trend zum Zweitbad nimmt deshalb rapide zu. Das belastet zwar die Budgetlage des Haushaltes erheblich, löst aber bei allen Installateuren und Badezimmereinrichtern wahre Freudentänze aus. Weil ja die Wohnung deshalb nicht größer wird, opfert man jetzt die Küche gänzlich.

Wir notieren uns also:

Ein Badezimmer ist ein Zoo, die kleine Erlebniswelt im Haus, der mit allen nötigen Teilen ausgestattete Schönheitssalon und der Therapieraum zur Erhaltung des eigenen Selbstbewusstseins. Man darf nur nicht in den Spiegel schauen, und wenn es wieder einmal von den lieben Haustieren blockiert wird, kann man seine Kleinkinder zur Not auch im Aquarium baden.

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Litres'teki yayın tarihi:
22 aralık 2023
Hacim:
280 s. 17 illüstrasyon
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9783943583908
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