Kitabı oku: «Chinesische Medizin gegen Krebs», sayfa 4
Die Ursachen von Krebs
Ungleichgewicht zwischen Qi, Blut und Gefühlen
Sind Qi und Blut nicht im Gleichgewicht, resultiert daraus eine Blockade, eine Stagnation. Qi ist der Inbegriff für Energie, welche gleichmäßig im Körper fließen soll, und Blut ist der Inbegriff von Materie, welche gleichmäßig im Körper fließen soll.
Das Qi reitet auf dem Blut wie ein Jockey auf einem Pferd.
Blut nährt und befeuchtet den ganzen Körper. Blut kühlt. «Ruhig Blut» sagt man bei uns. Man soll ruhig bleiben. Chinesisch ist Blut die Basis für Ruhe und Stabilität im Körper. Ist genug Blut in den Organen, sind die Geister, die in den Organen wohnen, welche auch unseren Gefühlen entsprechen, entspannt.
Mit dem Blut gelangt die Energie zu jeder einzelnen Zelle in unserem Körper, wodurch diese ihre Arbeit aufnehmen können. Westlich gesprochen könnten dann all die Zucker und Aminosäuren und Fette eine Entsprechung für Qi sein, die mit dem Blut im Körper verteilt werden und die Kraftwerke der Zellen, die Mitochondrien, letztendlich mit Energie versorgen.
Qi und Blut werden von unserem Verdauungsapparat, westlich dem Gastrointestinaltrakt, chinesisch von unserer Milz (Pi), unserer Mitte, hergestellt.
Das Ergebnis ist das gleiche wie im westlichen Denken. Nur die Sprache, die den Vorgang beschreibt, ist eine andere.
Wenn sich Qi nicht gut bewegt und der Körper nicht gut mit Energie versorgt ist, egal, ob der Jockey oder das Pferd das Problem ist, wird der Blutfluss träge. Ist das Blut eine längere Zeit träge, gerinnt es und bildet Verklumpungen. Die westliche Medizin beschreibt einen Anstieg an Fibrinogen und anderen Gerinnungsfaktoren sowie eine erhöhte Viskosität (Zähflüssigkeit) des Blutes. Die Blutgerinnung läuft vermehrt ab, Blutplättchen lagern sich ab und erschweren zusätzlich den glatten Blutfluss. Weitere Faktoren wie nicht verarbeitete Emotionen und innere Spannungen führen zusätzlich zu einer Engstellung kleiner und kleinster Blutgefäße und blockieren wiederum den regulären Fluss des Blutes. Kommt aus der Ernährung schwer Verdaubares hinzu, erhöht sich die Viskosität des Blutes weiter. Bewegt sich jemand nicht täglich ausreichend, fehlt auch noch der körperliche Antrieb für einen glatten Blutfluss.
Die Disharmonie von Qi und Blut und die daraus resultierende Blut-Stagnation entstehen durch mehrere Faktoren: müde Mitte mit wenig Qi und/oder Blut, nicht verarbeitete Emotionen, schlechte Ernährung, wenig körperliche Bewegung, fehlender Shen.
Der Shen ist der Geist des Herzens. Er schenkt uns Lebensfreude und Kreativität und verleiht unserem Leben einen Sinn. Der Shen braucht viel Blut im Herzen und einen glatten Fluss im Körper, um strahlen zu können. Der Shen schenkt uns Hoffnung und gibt uns die Kraft, auch in schwerer Krankheit nicht aufzugeben.
Ein Beispiel zu den Emotionen: Trauer und Traurigkeit sind die Gefühle der Lunge. Ist jemand ständig traurig oder hat er seine Trauer nie überwunden, schädigt das die Substanz der Lunge, das Lungen-Yin. Der Betroffene wird schlechter atmen.
Dadurch wird das Zwerchfell eine schwächere Bewegung auf den Bauch ausüben, «Qi fließt nicht in der Mitte», die Mitte wird «müde» werden und weniger Qi und Blut produzieren. Über die Disharmonie von Qi und Blut kann es schließlich zur Blut-Stagnation und dadurch zu einer schweren Erkrankung kommen.
Ein Beispiel zum Shen: Hat jemand keine Lebensfreude, wird er vielleicht kaum noch seine Wohnung verlassen, kaum mehr etwas unternehmen, sich wenig bewegen und sozial isolieren. Die fehlende Bewegung von Geist und Körper sowie die fehlende Motivation, sich gesund zu ernähren und aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, führen zu einer müden Milz und schließlich wieder zu Blockaden von Qi und/oder Blut.
Es ist die Basis von Gesundheit, dass Körper, Geist und Gefühle ständig in Bewegung sind. Stillstand bedeutet Stagnation von Qi und Blut.
Noch ein paar Worte zur Lunge und zur Atmung.
Die Basis für eine gute Bewegung des Qi im Körper ist eine gute Atmung.
Denken Sie an das Beispiel mit der Trauer. Wenn man trauert, atmet man weniger tief, man zieht sich mehr und mehr in sich selbst zurück. Wenn man weint, wird die Atmung wieder tief. Durch das intensive Ausatmen bewegt sich nicht nur die Emotion, sondern der ganze Körper. Die Lunge hat auch die Funktion, Flüssigkeit im gesamten Körper zu bewegen. Denken Sie an Ihre Atemluft in der Kälte: Eine Wolke verlässt Ihren Mund! Dabei reinigt die Lunge nicht nur die Atemluft, sondern den gesamten Körper, was man beim Weinen sehr gut spürt. Über die Lungen wird auch die Wärme im Körper reguliert (denken Sie an einen Hund, der hechelt, um sich zu kühlen), der Körper wird gekühlt und der pH-Wert des gesamten Körpers reguliert. Jemand, der nicht gut atmet, weil er zum Beispiel den ganzen Tag starr an seinem Schreibtisch sitzt, transportiert zu wenig Hitze aus dem Stoffwechsel und dem Arbeitsstress über die Lunge ab.
Ein Teil des Immunsystems wird von der Lunge bereitgestellt, nämlich das Wei-Qi. Diese Spezialform des Qi fließt zwischen Haut und Muskulatur des ganzen Körpers und schützt ihn vor Eindringlingen wie Bakterien und Viren, oder chinesisch gesprochen zum Beispiel vor Kälte, Hitze und Wind. Ist die Lunge stark, ist das Wei-Qi stark. Trainiert man die Lunge durch körperliches Ausdauertraining, durch Aufenthalte in großer Höhe, durch regelmäßige Saunabesuche, regelmäßiges Atemtraining wie bei Yoga oder Qigong, trainiert man automatisch das Immunsystem und die Wärmeregulation und der Wasserhaushalt normalisieren sich ebenso wie der pH-Wert des Körpers, der durch Stress in den sauren Bereich tendiert. Umgekehrt stagnieren Flüssigkeiten und Blut vermehrt im Brustkorb, wenn die Lunge nicht gut belüftet wird. Die daraus resultierende Stagnation, zunächst nur Qi, nur «Energie», mit der Zeit dann auch Blut, also «Materie», beeinträchtigt die normale Funktion der Lunge. Die Flüssigkeit dickt sich ein zu Schleim und die Hitze aus dem Stoffwechsel wird nicht abtransportiert.
Chinesisch sind Blut-Stagnation, innere Hitze und Schleim die Basis für die Entstehung der meisten Krebsarten.
Die Hitze trocknet das Blut, welches dadurch klebrig wird und weitere Blockaden bildet. Die Hitze trocknet auch alle Säfte im Körper und schwächt dadurch die Substanz, das Yin. Damit kommt es zu Organschäden. Damit wird die Niere, unser Verwalter all unseres Yin und Yang, geschwächt.
Kann der Körper Hitze, die durch Stress, den Stoffwechsel oder durch Blockaden entsteht, nicht kühlen, schädigt sie das Blut und das Yin.
Chinesisch gedacht ist Blut notwendig, um zu kühlen und um die Emotionen zu beruhigen. Jemand mit einem Blut-Mangel hat meist seine Gefühle nicht im Griff. Die Emotionen der Leber sind Wut und Ärger. Kann man diese Gefühle nicht gut ausleben oder durch Bewegung «abarbeiten», führen sie zu einer Stagnation von Qi in der Leber und dann geht die ganze Kaskade von Neuem los: Qi-Stagnation → Hitze mit trockenem Blut → Blut-Stagnation und Säfteverlust und Yin-Mangel → schwere und/oder chronische Erkrankungen.
Eine «gestaute Leber» (chinesisch «Leber-Qi-Stagnation») kann unkontrolliert um sich schlagen und alle anderen Organe beschädigen. So kann Stress mit Wut und Ärger zu Beschwerden des Magens, der Verdauung, des Herzens und der Lunge führen. Brustkrebs ist ein typisches Beispiel für nicht verarbeitete Emotionen, vor allem Wut und Ärger.
Zwei Drittel aller Erkrankungen bei uns stehen in Zusammenhang mit Stress.
«Leber attackiert die Milz» meint chinesisch, dass die gespannte Leber auf die Milz, den Verdauungsapparat, schlägt und dieser daher nicht mehr gut funktioniert. Es kommt zu Qi-Mangel, Blut-Mangel, Feuchtigkeits- und Schleimablagerungen im gesamten Körper.
Die meisten Verdauungsprobleme bei uns sind eigentlich Stress- und damit Leber-Probleme.
Und wieder läuft die Kaskade ab: müde Mitte, schwache Lunge, Blut-Stagnation, Hitze, Schleim, Yin-Mangel.
Stress und nicht verarbeitete Emotionen schwächen das Immunsystem. Nicht glücklich zu sein schwächt das Immunsystem. Kein Ziel im Leben zu haben führt zu Frustration und das schwächt das Immunsystem. Ein schwaches Immunsystem alleine macht noch keinen Krebs, aber bereitet den Boden dafür. Dann erinnern Sie sich wieder an die Lunge und Ihr Training, um das Immunsystem zu stärken.
Chinesische Medizin bedeutet, den Körper zu stärken. Die guten Gefühle folgen.
Oft können wir emotionale Probleme nicht lösen. Immer wieder landen wir im Leben in Situationen, die wir nicht verändern können. Dann halten Sie es mit Konfuzius: Annehmen und lächeln. Sparen Sie Ihre Energie, um sich und Ihren Körper zu trainieren! Irgendwann sind Sie dann stark genug, um wirklich eine Änderung herbeizuführen. Denken Sie daran: Wenn Sie sich so richtig wohl in Ihrem Körper fühlen, muss es Ihnen einfach seelisch gut gehen!
Andere Organe werden ebenfalls durch Emotionen geschwächt und geschädigt: Sorge schwächt die Milz und damit den gesamten Verdauungsapparat: den Magen, die Verdauungsfunkton der Leber und der Gallenblase, die Bauchspeicheldrüse mit dem Zucker-Haushalt, den Dünndarm und den Dickdarm. Trauer schwächt die Lunge, Angst schwächt die Niere, Ärger und Wut die Leber, exzessive Freude das Herz.
Die Störung, das heißt ein Zuviel oder ein Zuwenig oder eine viel zu lange Zeit einer bestimmten Emotion, führt zu unserer Kaskade mit einer Blockade der Leber und Hitze und Blutmangel und Blut-Stagnation und Yin- und Flüssigkeitsmangel.
Die Leber sorgt für den glatten Fluss aller Dinge.
Wenn es nicht gut fließt, egal was, Qi, Blut, Flüssigkeiten, Essen oder Emotionen, ärgert sich die Leber darüber und wir bekommen ZUSÄTZLICH eine Leber-Blockade, und das bedeutet, dass der Körper STRESS hat.
Wenn der Körper Stress hat, kommt es zu Reibung und es entsteht Hitze.
Und wieder sind wir in unsere Kaskade eingebogen ...
Alles, was länger besteht, landet bei der Leber und geht an die Nieren!
Das heißt, der Körper hat Stress (Leber-Blockade) und durch die Hitze wird sein Yin geschädigt, das in der Niere gespeichert wird. Wird die Niere geschädigt, gerät die Emotion Angst außer Kontrolle.
Schleim und Feuchtigkeit
Arbeitet unsere Milz (Pi) nicht gut, weil zum Beispiel die Ernährung zu schwer verdaulich oder zu kalt ist, bleibt Unverdautes als «Feuchtigkeit» im Körper liegen. Wird diese Feuchtigkeit durch Hitze eingedickt, entsteht Schleim.
Schweres Essen/rohes Essen → müde Milz → Feuchtigkeit + Hitze («Reibung», Stress) → Schleim
Abgesehen davon, dass eine müde Milz wenig Qi und Blut produziert, verursachen Feuchtigkeit und Schleim Schwellungen, Ödeme und Blockaden. Schleim ist besonders hinterhältig im Körper, weil auf ihm alles kleben bleiben kann, so auch das Blut, sodass es wiederum zu einer Blut-Stagnation kommt, dem möglichen Beginn von Krebs.
Schleim → Blut-Stagnation ← Tumoren
Toxine, Hitze und Feuer
Bereits im 12. Jahrhundert wurde in China die Verbindung zwischen verschiedenen Giften (Toxinen), dem Eindringen von Hitze von außen (was bei uns fieberhaften Infektionskrankheiten entspricht) und Krebs hergestellt. Äußere Zeichen der Erkrankungen waren «Hitze-Zeichen» wie Rötungen, Eiteraustritt, übelriechender Ausfluss, helle Blutungen und Fieber. Dabei ging es um äußerlich erkennbare Zeichen eines fortgeschrittenen Tumors vor allem von Speiseröhre, Dickdarm, Gebärmutter und Brust. Heute können wir diese Angreifer von außen als Viren identifizieren, im Falle von Gebärmutterkrebs HPV (Humanes Papillomavirus) und HSV (Herpes-simplex-Virus), im Falle von Speiseröhrenkrebs EBV (Epstein-Barr-Virus). Aus heutiger Sicht wird Brustkrebs nicht durch ein Virus ausgelöst. In unbehandelten späten Stadien der Erkrankung kommt es aber häufig zu einem Durchbruch des Tumors nach außen mit Entzündungszeichen und Ulzerationen, also Geschwürbildungen.
Feuer-Toxine entstehen durch eine Infektion, die nicht ausgeheilt ist, jahrelang im Körper herumgeistert, dabei zunehmend die Körperflüssigkeiten und das Yin schädigt und schließlich zu Blockaden von Qi, Flüssigkeiten und Blut führen kann, was ein idealer Nährböden für Krebs ist. Westlich gesprochen kann es durch die chronische Infektion zu Mutationen der DNA und zur Entartung von Zellen kommen, ein möglicher Entstehungsweg für kindliche Leukämie. Es ist weiters anzunehmen, dass verschiedene Chemikalien in Haarfärbemitteln, Asbest, Nikotin-Derivaten, DDT und dessen Abbauprodukten, Schwermetallen wie Blei, Aspartam, Nitriten, fettlöslichen Chlorkohlenwasserstoffen aus der Landwirtschaft als Feuer-Toxine im Körper wirken und vergleichbar mutagenes Potenzial entfalten, also Mutationen hervorrufen können.
Zang-Fu -Schwäche
In aller Ausführlichkeit erkläre ich das in meinem Buch «Der Goldene Weg der Mitte». Hier eine kurze Zusammenfassung: Mit «Zang-Fu» bezeichnet man die chinesischen Organe: Zang für die Voll- und Fu für die Hohlorgane. Die Vollorgane sind Leber, Herz, (Perikard), Milz, Lunge, Niere. Die Hohlorgane sind Gallenblase, Dünndarm, (Dreifacher Erwärmer), Magen, Dickdarm, Blase. Wie in der Grafik unten ersichtlich, wird jedem Vollorgan (zum Beispiel Leber) ein Hohlorgan (zum Beispiel Gallenblase) zugeteilt. Ein Vollorgan und das entsprechende Hohlorgan bilden zusammen einen «Funktionskreis», dem jeweils ein Element, ein Geist und ein bis zwei Emotionen zugeteilt werden:
Die Milz (Pi) mit dem Magen (Wei), zusammen als Mitte bezeichnet, haben den Geist Yi sowie die Emotionen Sorge und Grübeln und entsprechen dem Element Erde. Falsche Ernährung ist in unserer Überflussgesellschaft der Hauptfaktor für Milz- und Magenprobleme, mit allen nachfolgenden Effekten wie Qi- und Blutmangel, Feuchtigkeit und Schleim, emotionalen Problemen sowie Blut-Stagnation. Überernährung führt zu Übergewicht und durch zunehmende Insulinresistenz mit erhöhtem Blutzuckerspiegel zu Diabetes mellitus. Dieser Teufelskreis gilt heute als wichtiger Auslöser für verschiedene Krebsarten. Am Anfang steht eine ERSCHÖPFUNG unserer Mitte mit Qi-Mangel und zunehmender Feuchtigkeit und Schleim. Einen Ausweg bietet das «Lieb-Sein zur Milz».
Ist die Mitte schwach, werden alle anderen Organe auch schwach.
Die Milz ernährt alle Organe.
Zunächst einmal die Lunge, die auch als Kind der Mitte bezeichnet wird. Wie bereits erwähnt, führt die Lungenschwäche über den Wei-Qi-Mangel zu Abwehrschwäche, zu Problemen mit der Flüssigkeitszirkulation und über das Zwerchfell zu fehlender Bewegung der Mitte, des Bauches.
Wenn die Milz nicht genug Qi und Blut produziert, kommt sie damit vielleicht gerade über den Tag, aber hat nichts, was sie als Überschuss in die Vorratskammern der Niere ablegen kann.
Die Niere speichert Yin und Yang für den gesamten Körper. Zusammengehalten durch das Nieren-Qi bilden Yin und Yang die Essenz Jing. Als vorgeburtliches Jing bekommen wir einen Rucksack von unseren Eltern mit. Nachgeburtliches Jing können wir dadurch aufbauen, dass unsere Milz ausreichend Qi und Blut produziert, um einen Teil davon als Yin und Yang in der Niere abzulegen, ein Vorrat für schlechtere Zeiten, eine Stärkung, falls eine schwere Krankheit über den Körper hereinbricht.
Die Leber verwaltet das Blut. Bildet die Milz zu wenig Blut, ärgert sich die Leber, weil sie nichts zu verwalten hat. Mein Bild ist jenes der Geister, die in vollen Badewannen von Blut liegen. Ist nicht genug kuscheliges Blut in den Badewannen vorhanden, ärgern sich alle Geister ...
... allen voran der Hun, der Geist der Leber.
Die Leber sorgt für den glatten Fluss aller Dinge.
Und wenn etwas nicht ausreichend vorhanden ist, kann es auch nicht glatt fließen. Ein knurrender Hun bedeutet Aggression und Wut, die sich nach außen, aber auch nach innen richten kann. Denken Sie an Ihren roten Kopf und den schnellen Puls und den angespannten Nacken, wenn Sie einmal richtig wütend sind. Das ist «Hitze durch Spannung oder Reibung». Kann sich diese nicht gleich wieder nach außen kanalisieren, bleibt die Hitze im Körper drinnen und trocknet Blut und Yin, dickt Feuchtigkeit zu Schleim ein, macht Hitze- und damit Entzündungssymptome und bereitet im Endeffekt den Weg für eine Blut-Stagnation.
Ist die Milz müde und produziert wenig Qi und Blut, ist auch der Geist des Herzens, der Shen, nicht gut im Herzen verankert und Freude, Strahlen, Glück und Zuversicht verschwinden. Dem Herzen geht es gut, wenn es allen Organen gut geht und wenn genug Blut vorhanden ist.
Chronische Erkrankungen können alle Funktionskreise, alle Organe, erschöpfen, egal, ob sie als Infektionen, als Verletzungen, als Vergiftungen, als Überlastung oder genetisch bedingte Erkrankung begonnen haben. Immer geht der Weg über die müde Milz mit dem Milz-Qi-Mangel und der Abwehrschwäche, dem Blutmangel und dadurch der Überhitzung und seelischen Unruhe, der Blockade von Qi, Blut und Flüssigkeiten und der wiederum verstärkten Überhitzung «durch Reibung» und «fehlenden Kühlung», bis zum Substanzabbau, dem Yin-Mangel, mit Funktionsverlust der Organe, dem Yang-Mangel. Der ganze Weg ist ein Nährboden für die Krebsentstehung.
Chinesisch denken wir zunächst einmal somato-psychisch, nicht psycho-somatisch, wie in der westlichen Medizin.
Für uns beginnt eine Erkrankung immer im Körper, in den Organen, und sekundär geht es uns seelisch schlecht. Geht es der Lunge schlecht, wird man traurig und trübsinnig. Geht es der Niere schlecht, kommen die Ängste. Geht es der Leber schlecht, drängen sich Wut und Aggression in den Vordergrund, geht es dem Herzen schlecht, verliert man die Freude, geht es der Mitte, der Milz, schlecht, beginnt das Zweifeln und Grübeln.
Stärke den Körper, so stärkst du die Seele und die Gefühle kommen ins Gleichgewicht!
Das ist unser wichtigster Ansatz: Raus aus der Trägheit und rein in die Handlung, ins Tun. Der Schwerpunkt liegt dabei auf regelmäßiger guter Ernährung und täglicher Bewegung, dann vielleicht ergänzend noch täglich chinesische oder westliche Kräuter, die den Körper zusätzlich aufbauen, und der Körper kennt die Richtung.
Äußere pathogene Faktoren
Traditionell gibt es sechs klimatische beziehungsweise äußere pathogene Faktoren (Liu Yin), welche den Körper von außen angreifen und schwächen können: Wind, Kälte, Feuchtigkeit, Trockenheit, Sommerhitze und Feuer. Dabei verstärkt Wind alle anderen Faktoren.
Wind ist die Mutter aller Krankheiten.
Kälte und Feuchtigkeit sind Yin-Pathogene, weil sie kühlen. Trockenheit, Sommerhitze und Feuer sind Yang-Pathogene, weil sie wärmen. Wind verstärkt beide.
Wenn zum Beispiel jemand ständig Wind-Kälte ausgesetzt ist, wird Kälte in den Körper eindringen und einerseits die Mitte und die Lunge schwächen, andererseits kann die Kälte direkt eine Stagnation, eine Blockade, verursachen, mit den Konsequenzen, die wir schon kennen: Umwandlung der Kälte in Hitze «durch Reibung», dadurch Trockenheit und Blutmangel, längerfristig Yin-Mangel und Blut-Stagnation. Die gleiche Kaskade wird losgetreten, wenn man regelmäßig kalt isst, also regelmäßig Rohes, kalte Milchprodukte und kalte Getränke zu sich nimmt.
Durch einen äußeren pathogenen Faktor kommt es gleichzeitig zu Fülle und Mangel!
Fülle entsteht durch das «Mehr» von außen und Mangel entsteht durch die Schwächung der Mitte, der Lunge, durch den Qi-raubenden Prozess der Umwandlung der «Blockade Kälte» in Hitze und den darauffolgenden Verschleiß von Blut und Yin.
Schleim und Blut-Stagnation sind sekundäre Fülle.
Schleim und Blut-Stagnation entstehen sekundär durch eine vorherige Verletzung, Schwächung oder Überhitzung. Beides bildet ein «Mehr» an Substanz, «Fülle», welche sekundär als Abfall, als «Schlacken», entsteht.
Hast du Schmerz, Schleim oder Blut-Stagnation, behandle das und vergiss den Rest!
Das sind die therapeutischen Prioritäten! Alle drei verursachen eine Stagnation, eine Blockade.
Gesundheit bedeutet, dass alle Substanzen des Körpers gut und frei fließen.
Erst dann kann ich aufbauen, erst dann gelangen all meine aufbauenden Mittel wie Nahrung und chinesische Kräuter zum Ort der Schwäche. Daraus können wir noch einen wichtigen Merksatz ableiten:
Achten Sie darauf, dass sich alles gut bewegt in Ihrem Leben: Körper, Geist, Seele.
Tägliche Bewegung, richtige Ernährung, tägliches Training des Denkens und damit des Gehirns, gute Gefühle in Beziehung und Alltag, und das alles mit Spaß, Freude und guten Gedanken für die Zukunft.