Kitabı oku: «Hypnose», sayfa 2

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Einige Hinweise vorab

Viele Mythen, Vorurteile und Paradigmen ranken sich um die Hypnose. Es ist an der Zeit, dem ein Ende zu setzen. Eine der wertvollsten Ressourcen des Menschen liegt weitestgehend ungenutzt in uns, und das ist nicht länger akzeptabel: Das muss ein Ende finden.

Hypnose ist ein natürlicher Zustand, den wir immer wieder ganz spontan und meist auch völlig unbemerkt erleben. Ob wir wollen oder nicht, ob wir es merken oder nicht, ob man uns glauben machen möchte oder nicht, wir können den Zustand der Hypnose gar nicht vermeiden, da er ein natürlicher Bestandteil des Menschen ist. Wir werden sozusagen mit dieser Fähigkeit, in den hypnotischen Zustand zu gehen, geboren. Er ist weder ein Schlaf- noch ein Wachzustand. Er ist selten spür- oder wahrnehmbar, eher flüchtig, wie bereits beschrieben. Ein Spitzensportler mag ihn als »Flow« wahrnehmen, der Zustand, in dem er nicht mehr denken muss, sondern automatisch alles richtig macht und ihm auch alles gelingt. Ein Komponist oder Autor spürt, wie die Noten oder die Worte einfach fließen. Oder der Leser, der gebannt in einer spannenden Geschichte aufgeht, mitfiebert, mitfühlt, und wenn er angesprochen oder nach ihm gerufen wird, er es zuerst gar nicht wahrnimmt. Oder der Autofahrer, der zu Hause ankommt und sich an nichts mehr auf seinem Nachhauseweg erinnern kann, weil er so tief in Gedanken war und trotzdem alles richtig gemacht hat.

Der Zustand der Hypnose hat jedoch so eine unglaubliche Bandbreite an Höhen und Tiefen, an Wahrnehmungen und Empfindungen, dass jeglicher Versuch, diesen korrekt zu beschreiben, fast schon zum Scheitern verurteilt ist. Am besten ist es, ihn einmal absichtlich herbeizuführen, dann wird man ihn auch immer öfter im Alltag erkennen … meist, wenn er schon wieder weg ist – flüchtig eben.

Hypnose ist also eine natürliche, aber leider oft ungenutzte Ressource ohne negative Nebenwirkungen. Sie ist der innere Heiler, den wir kaum kennen oder nutzen. Ich nenne die Hypnose auch den Dritten Zustand (neben Wachzustand und Schlaf).

Niemand kann in die Hypnose gezwungen werden. Jede Hypnose ist zugleich auch eine Selbsthypnose.

Niemand kann in der Hypnose zu etwas gezwungen werden, was er selbst nicht wirklich möchte oder zuzulassen gewillt ist.

Hypnose hat nichts mit Esoterik, Religion oder gar Übernatürlichem zu tun – sie wird leider nur oft in diese Ecke gedrängt oder von diesen Gattungen beansprucht oder verklärt. Auch das muss ein Ende finden, denn wie soll ein natürlicher Zustand esoterisch, religiös oder übernatürlich sein? Schlaf oder unser Wachzustand sind das auch nicht, also trifft das auf die Hypnose ebenfalls nicht zu.

Nur Ärzte und Psychotherapeuten dürfen Hypnose verwenden – das wäre, als würde man den Schlaf- oder Wachzustand ebenfalls patentieren und ein Alleinnutzungsrecht daraus ableiten. Ein natürlicher Zustand wie die Hypnose und deren Therapieform ist ein nicht verhandelbares Menschenrecht.

Jeder Mensch ist tief hypnotisierbar, wenn er es zulässt und angstfrei gegenüber der Hypnose ist.

Alles ist möglich in nur einer einzigen Sitzung, egal wie vermeintlich heikel, tragisch oder komplex ein Thema auch erscheinen mag oder wie lange andere Therapieformen bereits versucht haben zu helfen. Eine Sitzung! Die moderne Hypnosetherapie kann das.

Den eigentlichen Zustand der Hypnose herbeizuführen ist einfach. Wirklich gut zu hypnotisieren braucht selbstverständlich Erfahrung, aber auch Empathie. Es ist aber definitiv kein Schloss mit sieben Siegeln. Und ja, es ist möglich, Menschen innerhalb weniger Sekunden in eine tiefe Hypnose zu versetzen – aber nur, wenn sie es zulassen!

Hypnosetherapie ist einfach, effizient, kostengünstig und ebenfalls leicht zu erlernen. Dazu braucht man nicht mehr als sieben Tage – Sie brauchten ja auch keine zwei Jahre, um Fahrrad fahren zu lernen – richtig? Zudem hat die Hypnose keine negativen Nebenwirkungen, wie Medikamente sie haben können.

Hypnose ist sehr gut als Kurzzeittherapie geeignet, ist aber auch bei Langzeitinterventionen eine wertvolle Ergänzung.

Hypnose kann von allen Menschen erlernt werden. Man braucht nicht studiert zu haben oder Psychologe zu sein. Zudem sind wir alle schon lange Hypnotiseure – jetzt geht es nur noch darum, den Menschen klar zu machen, dass sie es auch zu ihrem eigenen Vorteil und Nutzen ganz gezielt herbeiführen und anwenden können.

Selbsthypnose zu erlernen und für sich selbst zu nutzen, ist einfach und wohltuend. Die beste Selbsthypnose funktioniert innerhalb weniger Sekunden und muss einem beigebracht oder installiert werden.

Ich möchte hier mit den vielen Vorurteilen, Mythen, Fehlinformationen, dem Halbwissen sowie dem Hörensagen aufräumen und die dadurch entstandenen Berührungsängste eliminieren. Es gibt einige Bücher zum Thema Hypnose – aber die meisten sind für Therapeuten geschrieben –, die allerdings auch meist nur bedingt effektive Methoden beschreiben. Sogar in neueren Enzyklopädien stehen Informationen über Hypnose, die dem Wissensstand von 1940 oder 1950 entsprechen, da dort immer dieselben Menschen mit einem ähnlichen Wissensstand die Texte aktualisieren (oder abschreiben). Zudem sind sie dann auch noch aus der Sichtweise der Wissenschaft geschrieben, was es für den Laien schwieriger macht zu verstehen, was nun wirklich gemeint ist. Ich möchte daher die Hypnose so einfach erklären, wie sie auch ist.

Hypnotisieren ist einfach! Sie als Werkzeug zu nutzen, um den Menschen zu helfen, ebenfalls! Diejenigen, die das Gegenteil behaupten oder immer gleich die »gefährlich« und »nur für Ärzte«-Keule schwingen, sind voreingenommen oder ungenügend aufgeklärt. Sie sind mitverantwortlich für die Verunsicherung der Bevölkerung zum Thema Hypnose.

Hier an dieser Stelle die Einladung an alle Voreingenommenen, das Buch trotzdem zu lesen und sich Gedanken zu machen, ob die ihnen heute geläufigen Methoden wirklich so effizient und effektiv sind, wie sie glauben, oder ob man sich nicht doch einmal näher informieren sollte, was denn der eigentliche Stand der Entwicklung ist. Übrigens haben schon ganz viele Ärzte, Zahnärzte, Psychiater und Psychologen unsere Ausbildungen absolviert – alle waren begeistert und wünschten, sich das Wissen bereits viel früher angeeignet zu haben.

Genau hier möchte ich ansetzen und eine neue, offene, geistige Haltung zum Thema Hypnose herbeiführen helfen. Eine erste, wirklich positive Prägung schaffen, denn die erste Prägung ist von großer Relevanz. Verblüffen, verwundern und die Neugierde wecken auf etwas Alltägliches, etwas völlig Natürliches, was aber kaum je wirklich wahrgenommen wird, zudem oft verklärt und in einem völlig falschen Licht dargestellt wird.

Achtzig Prozent der bisherigen Hypnosetherapien laufen folgendermaßen ab: Sie melden sich für eine Hypnosetherapie bei einem Hypnotiseur, den Sie im Internet gefunden haben, der einen Artikel geschrieben hat oder der Ihnen empfohlen wurde, an. Dann kommen Sie in seine Praxis, die einen mehr oder weniger professionellen Eindruck erweckt. Ihre Angaben werden mehr oder minder detailliert aufgenommen und es wird Ihnen, wenn überhaupt, eine kurze Abhandlung zum Thema Hypnose gegeben. Danach sollen Sie sich auf eine Massageliege legen, oder, wenn Sie Glück haben, auf einen bequemen Stuhl oder Sessel setzen. Dann sagt der Hypnotiseur oder die Hypnotiseurin Ihnen, dass Sie die Augen schließen sollen, und nun wird circa. 30–45 Minuten auf Sie eingesprochen, wahrscheinlich ein Text abgelesen, zudem läuft im Hintergrund irgend so eine Musik, die eine hypnotische Wirkung auf Sie haben soll. Irgendwann wird es dann unbequem auf der Massageliege.

Während der ganzen Zeit kommen Ihnen Gedanken wie »ich kann den doch hören, was soll das – und wenn ich wollte, könnte ich einfach die Augen aufmachen«, oder Ähnliches. Vielleicht erwischen Sie sich auch dabei, dass Sie einschlafen während der Prozedur und anschließend wird Ihnen gesagt, dass sei kein Problem, da es genauso nützen würde – was Sie aber völlig korrekt als Falschaussage einstufen.

Richtig? So oder ähnlich spielen sich Tausende von Hypnosesitzungen ab, das ist in meinen Augen »Wasch mich, aber mach mich nicht nass«-Hypnose – auch bekannt unter »Susie Sorglos«-Hypnose –, die aber hauptsächlich ein Resultat produziert: Das »Ich habe Hypnose ausprobiert, aber es hat nicht funktioniert«-Syndrom. Leider ist das eine Epidemie, die über Jahrzehnte der Hypnose einen schlechten Ruf eingebracht hat, den sie einfach nicht verdient hat! Das sind sogenannte »Skriptnotiseure« – Hypnotiseure oder Hypnosetherapeuten, die irgendwelche Texte vorlesen –, auch Wirktexte genannt, verbunden mit ganz viel Hoffnung, dass auch ein wenig Wirkung im Text versteckt ist. Echte Probleme können so in den seltensten Fällen behandelt oder gelöst werden. Bei einigen Themen können diese sogenannten Wirktexte auch Erfolg haben, sie klingen oft wunderschön und fühlen sich gut an, sind aber mehrheitlich nichts anderes als kurzfristige Hilfe oder gänzlich nutzlos. Die Texte stammen in den meisten Fällen irgendwo aus dem Internet und die »one size fits all«-Herangehensweise kann nicht funktionieren, weil jeder Mensch individuell ist, keiner hat dieselbe Vergangenheit durchlebt. Die meisten Menschen hatten anschließend nicht einmal den Eindruck, dass sie überhaupt in Hypnose waren. Das muss sich ändern.

An dieser Stelle sei fairerweise erwähnt, dass es selbstverständlich auch positive Ausnahmen gibt, bei denen die Intervention funktioniert hat und dem Klienten geholfen wurde, aber der Prozentsatz ist niedrig und für meinen Geschmack wird eindeutig zu viel dem Zufall überlassen. Diese Form der Hypnosetherapie ist zwar immer noch besser als gar keine, aber meist eine vertane Chance, denn da war ein Klient, der sich die Hypnose wünschte. Dennoch, sollten Sie solche Erfahrungen gemacht haben und enttäuscht worden sein, lassen Sie sich nicht entmutigen, Sie werden kompetentere Hypnotiseure finden, die die aktuellsten, ursachenorientierten Methoden und Techniken verstehen und anzuwenden wissen. Wie, erfahren Sie weiter hinten im Buch – und sollten Sie sich gerade in so einer Susie Sorglos-Sitzung befinden wie oben beschrieben und nicht weiterkommen, lesen Sie das Buch zu Ende und entscheiden Sie dann, ob Sie wirklich damit weitermachen wollen.

Fairerweise Nr. 2: Ich unterstelle keinem, der so wie oben beschrieben mit der Hypnose arbeitet, dass er wissentlich diese wenig effizienten und wenig effektiven Methoden anwendet. Nein, die meisten können nichts dafür, da sie die Hypnose so vermittelt bekommen haben. In vielen Hypnoseausbildungen wird genau diese Art der Hypnose unterrichtet, und Generationen von Hypnotiseuren wurden instruiert und im Glauben gelassen, dass Hypnosetherapie so abzulaufen habe.

Öffnen der Schublade!

Kaum etwas geschieht per Zufall. Als ich gerade Ideen für dieses Buch sammelte, erhielt ich folgende Anfrage für eine Sitzung:

»Ich habe das Thema Hypnose mangels besseren Wissens lange Zeit in irgendeiner Schublade mit allen persönlichen »No-Go-Methoden« platziert. Neulich hat mir mein Vater, ein eingefleischter Schulmediziner (heute über 80 Jahre alt), aus seinem medizinischen Studium berichtet und von spannenden Erlebnissen mit Hypnose erzählt. Etwas überrascht ob seiner Einstellung, öffnete ich besagte Schublade mal gedanklich und begann, mich im Internet zu informieren.«

Erlauben Sie, dass dieses Buch dieselbe Wirkung hat, wie der Vater auf seine völlig überraschte Tochter. Seien Sie neugierig, seien Sie kritisch! Seien Sie aber auch offen, Ihre alte Sichtweise rund um das Thema Hypnose und Hypnosetherapie völlig neu zu überdenken – die Schublade, auf der Hypnose steht, zu öffnen und sich überraschen zu lassen. Wenn Sie gewillt sind, die Hypnose mit neuen Augen zu betrachten und der modernen, ursachenorientierten Hypnose eine Chance zu geben – dann werden Sie so manche positive Überraschung erleben.

Dieses Buch ist auch ein Appell an die Vernunft – von Eltern, Lehrern, Therapeuten aller Art, Medizinern, Zahnärzten, Krankenkassen und Gesetzgebern – sowie ein Augenöffner für alle Menschen, die gefangen sind zwischen Medikamenten, Langzeittherapien und Medizin-Hörigkeit, die aber ausbrechen wollen oder schon seit Längerem spüren, dass da mehr sein muss, als nur die Symptombekämpfung nach der Schulmedizin oder der Psychologie (»Symptomologie«). Der innere Heiler ist bereits lange da – er muss nur noch (öfter) aktiviert werden –, die moderne Hypnose schafft das in kürzester Zeit.

Die Anwendungsmöglichkeiten der Hypnose sind überraschend vielfältig und auch wieder nur ganz wenigen bewusst oder bekannt – je länger ich mich mit der Hypnose beschäftige, desto mehr Anwendungsmöglichkeiten tauchen auf. Eine Übersicht zum Allzweck-Therapiewerkzeug Hypnose finden Sie auf Seite 192. Dazu muss man aber verstehen, wie unser Unterbewusstsein reagiert und aufgebaut ist, was die Funktionen des Bewusstseins sind und wie das Zusammenspiel beider funktioniert. Das erkläre ich ausführlich im Kapitel »Die vier Bewusstseinsebenen und deren Komponenten« (siehe Seite 77 ff.) auf einfache verständliche Art und Weise.

Was ist Hypnose?

Definition von Hypnose: Die Umgehung des kritischen Faktors des Bewusstseins und die Etablierung von selektivem und akzeptablem Denken (siehe auch Mind Modell auf Seite 78)

Hypnose? JA, HYPNOSE!

Ich sehe mich als Brückenbauer für den Großteil der Menschen, für den Hypnose (noch) keine Option war. Um die Menschen motivieren zu können, diese Brücke zu nutzen, um auf die andere Seite zu kommen, muss Hypnose und Hypnosetherapie zuerst einmal genau erklärt und verstanden werden. Fangen wir an.

Die Empfindungen eines jeden Menschen sind individuell und so ist es auch mit der Wahrnehmung des Zustands der Hypnose. Einige nehmen eine große, körperliche Schwere wahr, andere eine Leichtigkeit, fast schon wie ein Schweben und noch andere nehmen ihren Körper gar nicht mehr wahr, sie sind nur noch Gedanken. Wie auch immer Menschen die Hypnose wahrnehmen, es ist immer ein angenehmes Gefühl. Der eigentliche reine Zustand der Hypnose tut einfach gut, wirkt erholend, erfrischend, unterstützt auch ohne therapeutische Suggestionen regenerierend und hat sehr gute Anti-Stress-Eigenschaften.

Die Wahrnehmung variiert stark je nach Tiefe der erreichten Hypnose, sodass die Beschreibung entsprechend unterschiedlich ausfallen kann. Viele, die zum ersten Mal hypnotisiert wurden, berichten, dass sie das Gefühl der Hypnose wiedererkannten. Was absolut richtig ist, da Hypnose ein völlig natürlicher Zustand ist, der automatisch eintreten kann, ob wir es nun bemerken oder nicht.

Die einen setzen die Hypnose sehr rasch um, ja, haben schon fast ein Talent dafür, wieder andere brauchen ein bisschen länger, bis sie erlernt haben, wie man in den Zustand gehen kann. Es ist IMMER ein Zulassen, ein Geschehenlassen – mit Zwang, Druck oder verkrampft funktioniert es nicht. Es kommt stark auf das Geschick, das Fachwissen und die wahrgenommene Kompetenz des Hypnotiseurs an, wie rasch sich eine Person in die Hypnose begleiten lässt. Wenn der zu Hypnotisierende dem Hypnotiseur nicht vertraut, wenn Zweifel bezüglich seiner Kompetenz oder Integrität bestehen, dann wird es ein sehr schwieriges Unterfangen und ist meist nicht von Erfolg gekrönt.

Ist jeder Mensch hypnotisierbar?

Ja, auf jeden Fall. Praktisch jeder, der sich auch wirklich hypnotisieren lassen möchte, kann in die Hypnose gehen. Wir von OMNI gehen von einer Rate von 97 %–99 % aus, das spiegelt ungefähr auch die Werte meiner Erfahrungen wider. Ich würde sagen, dass 70%–90 % der Menschen sogar sehr tief hypnotisierbar sind. Es kommt oft ein wenig auf das Üben an. Je mehr man übt, desto besser wird man darin. Ich habe Klassen, da gehen 100 % der Teilnehmer in die allertiefsten Ebenen der Hypnose. Man braucht eben das Fachwissen, wie man diese Zustände erreicht. Es ist wie mit allem – wenn man weiß, wie etwas funktioniert, wird es einfach. Das gilt für die Ausbilder, die das Material unterrichten, wie auch für die Hypnotisanden, die lernen, den Zustand der Hypnose bei sich innerhalb von Sekunden herbeizuführen.

Ob jemand in Hypnose geht oder nicht, ist immer in Relation zu setzen mit dem Willen, in die Hypnose zu gehen, angstfrei zu sein und sich darauf einlassen zu wollen. Nicht alle Menschen gehen gleich schnell in die Hypnose. Einige müssen es regelrecht üben, aber nach einer gewissen Zeit schaffen es alle.

Ich habe schon oft Klienten gehabt, denen gesagt wurde, dass sie nicht hypnotisierbar wären. Das stimmt so nicht! Es liegt nur am Fachwissen und der wahrgenommenen Kompetenz des Hypnotiseurs, und gelegentlich mal an der Situation, in der sich ein Klient gerade im Leben befindet (zum Beispiel, wenn er noch nicht bereit dafür ist, dass ihm geholfen wird oder ein sekundärer Krankheitsgewinn vorhanden ist). Ich hatte auch schon Klienten, bei denen es partout nicht geklappt hat. In dem Moment habe ich mir Gedanken gemacht, was ich verpasst habe, aber den Klienten keinesfalls mit so einer Aussage belastet, dass er Schuld hätte oder unfähig wäre. Es könnte ja sein, dass jemand zum Hypnotiseur geschickt wurde auf Empfehlung (zum Beispiel des Ehepartners), aber nicht wirklich möchte, sprich, der eigene Antrieb fehlt. Dann ist es sehr wohl möglich, dass es nicht klappt. Natürlich kann es auch ganz einfach an der Sympathie/Antipathie zwischen zwei Menschen liegen, aber unter dem Strich gilt: jeder Mensch ist hypnotisierbar, wenn er das auch wirklich möchte.

Muss man daran glauben, damit es funktioniert?

Oft werde ich gefragt, ob man an die Hypnose glauben muss, um hypnotisiert zu werden. Die Antwort ist ganz einfach: Nein, muss man nicht und trotzdem funktioniert es – einzig und allein die Bereitschaft, es zuzulassen, muss vorhanden sein. Gegen seinen Willen jemanden zu hypnotisieren, ist brotlose Kunst, Zeitverschwendung und zudem ethisch unangemessen.

Wer möchte schon zu etwas gezwungen werden, was er nicht will – also wehrt er sich. Bei der Hypnose ist es dann so, dass sie nicht zustande kommt. Sie funktioniert aber definitiv auch ohne, daran zu glauben. Viele sind dann überrascht, dass es geklappt hat und freuen sich, dass sich ein Erfolg eingestellt hat. Ich sage immer:

»Glücklich diejenigen, die einfach loslassen können, vertrauen und sich in die Hypnose begeben – denen kann meist auch viel einfacher und rascher geholfen werden. Je mehr der Klient loslässt, desto mehr Kontrolle bekommt er anschließend über sein Leben zurück. Loslassen hat nichts mit Kontrollverlust zu tun.«

Es gibt auch andere Sichtweisen, die besagen, dass nur etwa 70 % der Menschen hypnotisierbar wären und davon nur 10 %–30 % wirklich tief. Hier handelt es sich eindeutig um fehlendes Fachwissen. Sollte ein Hypnotiseur oder Ausbilder diese Zustände nicht herbeiführen können, dann sollte er sich überlegen, noch einmal über die Bücher zu gehen oder eine moderne Ausbildung zu buchen. Für den Klienten gibt es dann nur die Lösung, sich einen wirklich geeigneten Hypnotiseur zu suchen, der sein Handwerk auch versteht.

Wie fühlt sich Hypnose an?

Die einen sagen: »Wow, habe ich mich schwer gefühlt«, andere dagegen, dass sie sich ganz leicht gefühlt hätten, wieder andere, dass sie ihren Körper nicht mehr wahrgenommen hätten, sondern nur noch Gedanken waren. Viele Menschen erzählen von der Hypnose als einem Zustand, den sie bereits kannten, der sich aber extrem wohltuend angefühlt hat, und noch einmal andere sagen, dass sie eigentlich gar nicht das Gefühl hatten, wirklich in Hypnose gewesen zu sein, was nicht bedeuten soll, dass sie es nicht auch wirklich waren.

Wie auch immer Sie sich also während der Hypnose fühlen, es ist richtig für Sie. Es gibt kein richtig oder falsch. Es erklingen nicht plötzlich irgendwelche Fanfaren, die signalisieren: »Achtung, Achtung, der Zustand der Hypnose ist soeben eingetreten!« Nein, meist sind auch die Übergänge in die verschiedenen Ebenen der Hypnose fließend und nicht immer klar abgegrenzt. Obwohl, wenn dann definitiv in einem dieser Zustände angekommen, diese durch einen kompetenten Hypnotiseur anhand klar zu unterscheidender Merkmale oder Anzeichen für den Klienten spür- und erlebbar gemacht werden können.

Wie lange dauert es, bis der hypnotische Zustand eintritt?

Hypnose ist ein natürlicher Zustand, der spontan eintreten kann, daher braucht man auch bei der gezielt herbeigeführten Hypnose nicht lange, bis der Zustand erreicht ist. Verabschieden Sie sich bitte von Gedanken, dass es eine langwierige und ermüdende Angelegenheit ist, in die Hypnose zu gehen, dass es womöglich ganz still sein muss, Musik dazu gehört oder schummriges Licht. Wie bereits erwähnt, ist die normale Hypnoseeinleitung eine Sache von vier bis sieben Minuten. Danach folgt in den meisten Fällen eine Vertiefungstechnik von knapp ein bis zwei Minuten, und dann ist der Klient bereit für den therapeutischen Teil der Hypnose.

Es gibt aber auch Induktionen, die gerade einmal ein paar Sekunden dauern und innerhalb kürzester Zeit soliden Somnambulismus erzielen können, Blitzhypnose oder Schnell-Induktion genannt. Alles, was weniger als zehn Sekunden dauert, ist hervorragend und lässt viel mehr Zeit für die eigentliche Veränderung, die der Klient wünscht. Vier bis sieben Minuten sind aber völlig akzeptabel und normal. Nicht jeder Hypnotiseur möchte mit den Schnellst-Induktionen arbeiten. Dieser Spielraum ist in Ordnung.

Also, je rascher wir jemanden in die Hypnose verhelfen, desto angenehmer und vorteilhafter ist es für den Klienten. Übrigens habe ich noch nie von einem Klienten gehört, dass die Blitzhypnose unangenehm gewesen wäre – die meisten sind sogar extrem dankbar und angetan davon, dass sie rasch in die Hypnose durften.

Etliche der langwierigen, progressiven und auf Entspannungstechniken basierenden Methoden sind für viele Klienten frustrierend, sie könnten schon längst loslassen, aber der Hypnotiseur muss noch sein Programm der Hypnoseeinleitung abspulen. Es gibt heute noch zur Anwendung gebrachte Techniken zur Einleitung der Hypnose, die sage und schreibe 20–45 Minuten dauern! Diese Techniken sind völlig überholt und rauben wertvolle Therapiezeit! Das ist falsch – und nicht umgekehrt.

Wir haben eine Verantwortung gegenüber dem Klienten, und wenn es bekannte und erlernbare Techniken und Methoden auf dem Markt gibt, die rascher zum Ziel führen, dann liegt es in unserer Verantwortung, diese auch zur Anwendung zu bringen! Falls ich sie noch nicht beherrsche, ist es meine Pflicht als Hypnotiseur, sie zu erlernen, um auf dem aktuellsten Wissensstand zu sein.

Es geht hier auch um Kosten und um Leid. Kosten, die irgendjemand bezahlen muss – ob der Klient oder die Krankenkasse, ist egal – aber jemand bezahlt immer dafür, und um Leid, das rascher aufgelöst werden könnte. Beides obliegt dem Verantwortungs- und Einflussbereich des Therapeuten, er muss diese beiden Punkte berücksichtigen und so rasch wie möglich so viel wie möglich erledigen. Einen Klienten wider besseren Wissens länger als nötig, in Behandlung zu behalten, ist unethisch, verwerflich und unter dem Strich nichts anderes als Betrug am Klienten oder den Krankenkassen (sofern diese die Kosten überhaupt übernehmen).

Die Therapieindustrie täte gut daran, über die Bücher zu gehen und unsinnige, erfolglose oder langwierige Therapien einzuschränken oder gänzlich abzuschaffen, zumal andere, effizientere und effektivere Methoden heute schon längst auf dem Markt sind. Eine davon ist ganz bestimmt die moderne, ursachenorientierte Hypnosetherapie. Dazu ist aber eine breitere Offensive nötig, um die neuesten Hypnosetechniken und Methoden in ihrer vollen Effizienz und Effektivität bekannt und akzeptiert zu machen.

Wie hilft mir Hypnose?

Sie müssen sich nicht krank fühlen oder krank sein, um die Vorteile der Hypnose für sich zu nutzen. Im Gegenteil – warum warten? Es gibt tolle CDs/MP3s, die Ihnen helfen können, Ihren täglichen Stresslevel abzubauen, präventiv Ihr Immunsystem zu stärken, Ihre mentale, geistige Leistung zu optimieren, Ihre Ausgeglichenheit zu trainieren, Ihre Motivation oder Kreativität zu fördern, das Selbstvertrauen zu steigern oder gar die Selbsthypnose zu erlernen. Sie können auch zu einem Hypnotiseur gehen und es live erleben. Das Live-Erlebnis ist in jedem Fall sinnvoller; von einem Hypnotiseur lernen Sie besser und einfacher, wie man sich selbst hypnotisieren kann. Sich Gedanken zu machen, wie man Probleme vermeidet, ist normalerweise viel weniger aufwendig als existierende Probleme zu bewältigen.

Leider wissen wir alle, dass der Mensch sich meist erst dann bewegt, wenn es unbequem, sprich ungemütlich oder gar schmerzhaft geworden ist, dann, wenn die Angst vor womöglich noch schlimmeren Konsequenzen ihn antreibt, Hilfe zu suchen. Deshalb ist ein Problem meist auch die größte Triebfeder, um Unterstützung anzufordern.

Drei Wege, um krank zu werden

Es gibt drei maßgebliche Formen, wie man krank werden kann:

1. Unfall – der Mensch fällt vom Pferd, stürzt die Treppe hinunter, erleidet einen Verkehrsunfall oder Ähnliches.

Dafür gibt es nichts Besseres als Ärzte, die Traumatologie beherrschen. Sie vollbringen wahre Wunder, wenn sie Verunfallte wieder zusammenflicken und sind sicher die erste Anlaufstelle. Danach kann die Hypnose helfen, schneller gesund zu werden. Oder sie kommt als Notfallhypnose daher und hilft, Schmerzen oder Blutungen zu stillen, Traumata zu vermeiden. Aber unter dem Strich ist die Traumatologie die erste und beste Adresse.

2. Vergiftung – der Mensch nimmt etwas Giftiges zu sich, zum Beispiel einen Fliegenpilz, wird von einer giftigen Schlange gebissen oder bekommt sonst etwas Ungesundes verabreicht.

Auch da gibt es keine Alternative, als zum Arzt zu gehen. Eventuell kann man durch Hypnose den Genesungsverlauf positiv unterstützen, aber der Arzt ist hier in erster Linie der richtige Ansprechpartner.

3. Sie bekommen mentale, seelische oder körperliche Probleme – jedes Problem, egal ob Phobie, Depression, Asthma, Migräne, Krebs, Burn-out, Reizdarm, was auch immer, hat, mit ganz wenigen Ausnahmen, seinen Ursprung im Unterbewusstsein (solange Sie nicht irgendwelchen Giften ausgesetzt waren, die es verursacht haben).

Das mag jetzt seltsam klingen, aber Stress, in welcher Form auch immer, ist Wegbereiter für alle diese Symptome. Wie der Mensch Stress wahrnimmt, verarbeitet oder abbaut, ist von Person zu Person unterschiedlich. Wie der Körper oder die Psyche auf Stress reagiert – jeder Mensch ist individuell, und so sind es auch die Auslöser für die Symptome. Es gibt höchstens Häufungen, warum verschiedene Menschen die gleichen Symptome haben.

Oft, aber natürlich nicht immer, liegt zum Beispiel bei Anorexie der Ursprung in einem sexuellen Übergriff in der Kindheit. Wie gesagt, nicht immer, aber es lässt sich eine Häufung feststellen. Es wäre jedoch falsch, eine Sitzung unter diesem Aspekt zu starten, dann läuft man Gefahr, den wirklichen Grund zu verpassen und das Problem nicht wirklich aufzulösen. Sätze wie »Ihr Problem kommt sicher von einem Übergriff« sind brandgefährlich, unseriös und werden nur von verantwortungslosen, unfähigen oder überforderten Therapeuten geäußert. Solche Aussagen können ganze Hexenjagden in Familien oder deren Umfeld auslösen, geschweige denn von den negativen Gefühlen und Gedanken, die dabei im Klienten entstehen können. Leider gibt es immer noch Therapeuten, die solche oder ähnliche Aussagen machen, und das ist einfach nur verantwortungslos, reine Spekulation.

»Wichtig: Solange Sie nicht damit geboren wurden, so lange kann Ihnen Hypnose dabei helfen, Ihre Probleme zu lösen oder zu lindern.«

Wie überall gibt es Grenzen, aber je früher ich mit der Hypnose den Genesungsprozess unterstützen kann, desto besser sind die Chancen auf Erfolg. Auf jeden Fall würde ich versuchen, jede noch so schlimme Krankheit mit Hypnose zu unterstützen und zu begleiten. Garantien gibt es keine, aber wenn der Geist in Harmonie gebracht wurde, kann auch der Körper viel besser heilen.

Ich schätze, dass circa 80% aller körperlichen Krankheiten ihren Auslöser durch ISEs (siehe Seite 96 ff.) im Unterbewusstsein haben. So lange ich jedoch diese ISEs nicht aufgelöst habe, so lange kämpfe ich nur auf der Symptomebene und verpasse, das Übel an der Wurzel zu packen. Es mag sehr sinnvoll sein, ein Krebsgeschwür zu entfernen, das ist das, was wir auf der rein körperlichen Ebene tun können und es rettet auch ganz viele Leben, aber die mentale Komponente zu vernachlässigen, wäre falsch. Sie ist zumeist genauso wichtig. Nur weil der Krebs entfernt wurde, ist die mentale Komponente – eine Voraussetzung für die Entstehung von Krebs – noch lange nicht wieder in Balance.

Der Einsatz von Medikamenten kann ebenfalls sehr sinnvoll sein, ist aber in ganz vielen Fällen reine Symptombehandlung. Nach einer erfolgreichen Hypnosesitzung können sehr oft die Medikamente abgesetzt oder neu dosiert werden, da je nachdem signifikante Veränderungen stattgefunden haben. Wenn jemand Antidepressiva nimmt und sich nach der Hypnose nicht mehr depressiv verstimmt fühlt, ja, dann sollte man mit dem Arzt über Neudosierung, Ausschleichen oder Absetzen sprechen.

Eine genetische Veranlagung wird meist massiv überschätzt. Man weiß heute, dass wir zwar gewisse genetische Veranlagungen haben können, aber ob sie zum Tragen kommen oder nicht, ist durch Studien mit eineiigen Zwillingen längst infrage gestellt. Es ist hinreichend dokumentiert, dass verschiedene Faktoren dafür verantwortlich sind, ob eine Krankheit sich manifestiert oder nicht. Wenn der Mensch lange genug einem oder mehreren Stressfaktoren ausgesetzt war, dann ist es gut möglich, dass das System so geschwächt ist, dass der Körper mit diesen Symptomen reagiert. Ist der Mensch aber mental stark und solide, gibt es auch keinen Grund für solche Symptome, überhaupt aufzutreten. Erst die lang anhaltende Schwächung auf mentaler Ebene begünstigt den Ausbruch solcher Krankheiten überhaupt und Hypnose sowie andere Stresstechniken sind ein hervorragender Schutz dafür, dass es nie so weit kommt.

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