Kitabı oku: «Geschichte einer Pandemie», sayfa 9

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Belgien Es war ein versprengtes Häuflein, das Anfang Mai an einem Samstag in Antwerpen gegen „die Diktatur der Kontaktbeschränkungen“ demonstrierte. 13 Personen wurden vorübergehend festgenommen, die Versammlung war nicht genehmigt. Kurz darauf ergab eine Umfrage der Uni Antwerpen, dass die Hälfte der Belgier von den Lockerungen des öffentlichen Lebens keinen Gebrauch machen will. Dies hängt vielleicht mit der epidemiologischen Lage im Land zusammen, die viele als beängstigend empfinden. Allein in Altenheimen sind bisher mehr als 4.400 Covid-19 Infizierte gestorben. Die Zahl der Ansteckungen und der Einweisungen ist für dieses kleine Land relativ hoch. Doch Alten- und Krankenpflegern fehlt weiterhin Schutzkleidung. Beim Besuch im Brüsseler Hospital Saint-Pierre drehten die Weißkittel der Premierministerin zur Begrüßung den Rücken zu. Auch das ist eine Art von Protest.

Schweiz Das Bundesamt für Gesundheit in der Schweiz vermeldete am Sonntag 15 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Eigentlich ein Grund, die Einschränkungen zurückzufahren. Doch die Regierung in Bern bleibt vorsichtig – und hat dabei viel Rückhalt in der Bevölkerung. Es gab zwar in Bern, Basel und Zürich Kundgebungen gegen Eingriffe in die Freiheitsrechte, aber die waren mit gerade mal 300 Teilnehmern in Bern und 120 in Basel nicht gerade eindrucksvoll. Die Polizei löste die Kundgebung auf, denn Zusammenkünfte von mehr als 5 Personen sind verboten. Das gilt in der Schweiz auch für politische Demonstrationen. Dieser Kurs wird von der Mehrheit mitgetragen. In den anderen Landesteilen ist die Zustimmung etwas anders verteilt. Im Tessin, das von der Seuche besonders betroffen war, wünschten sich nur 10 % mehr Tempo bei den Lockerungen, fast zwei Drittel empfinden sie laut Umfrage als überhastet. In der von der Pandemie am wenigsten betroffenen Deutschschweiz plädiert ein Viertel der Befragten für schnelle Lockerung. Die Schweiz, mit gerade mal 8,5 Millionen Einwohnern, scheint die Lage gut im Griff zu haben.

In Deutschland demonstrieren Tausende gegen die

Corona-Politik. In vielen Ländern ist das kaum ein Thema.

Ein Grund: Vielerorts wütete das Virus schlimmer als

hierzulande.

Spanien Die Menschen im Madrider Barrio de Salamanca, hier wohnen die Reichsten Spanier, fühlten sich wie Delinquenten. So viel Polizei ist ihnen fremd und sind sie auch nicht gewohnt. Auch in den Reichenvierteln ist die Polizei präsent und geht mit Härte gegen die vor, welche gegen die Regeln verstoßen. Es eskalierte, als ein paar junge Leute vor einem Haus zur Musik eines Balkon-DJs tanzten. Nachbarn riefen die Polizei. Die feinen Leute aus Salamanca haben Nachahmer in anderen wohlhabenden Vierteln gefunden. Mittlerweile hat die Polizei hunderttausende Euro Bußgelder verhängt. Größere Demonstrationen wie bei uns in Deutschland finden aber nicht statt.

Großbritannien In Großbritannien halten sich die Proteste gegen den Shutdown in Grenzen. In Londons Hyde Park kamen am vergangenen Wochenende rund 50 Demonstranten zusammen, um gegen die „Unterdrückung von Bürgerrechten“ anzugehen. In Glasgow, Belfast oder Southampton waren es nicht mehr. Dort gab es Plakate mit den Aufschriften: „Kämpft für Freiheit“, „Stoppt die Lügen“, „Schluss mit der Tyrannei“ und „Wir sind doch kein Vieh“. Die Londoner Demo erregte Aufmerksamkeit, weil sich ein 73-jähriger Wissenschaftler namens Piers Corbyn beteiligte. Der ältere Bruder des früheren Labour-Vorsitzenden Jeremy Corbyn verkündete über Megaphon, es gebe klar eine Verbindung zwischen dem Coronavirus und dem neuen Mobilfunknetz 5G, das gerade aufgebaut wird. Piers Corbyn, bekannt als Leugner des Klimawandels, nannte die Pandemie einen „Haufen Lügen, mit deren Hilfe man Gehirnwäsche betreibt“. Er wurde mit anderen abgeführt. Zu den Kundgebungen hatte die Gruppe „UK Freedom Movement“, die Beziehungen zu rechtsradikalen Gruppen in anderen Staaten unterhalten soll, aufgerufen. Es wurden zahlreiche Sabotageakte gegen Mobilfunk-Sendemaste gemeldet. Das kommt mit irgendwie bekannt vor. Außerdem wurden Mitarbeiter von Kommunikationsunternehmen bespuckt und bedroht.

Italien Die Wut in Italien trägt den Namen von Gian Mario Fenu, einem Restaurantbesitzer auf Sardinien. Weil die Gäste ausbleiben, hämmerte Feno den Tresen seiner Pizzaria klein und rief: „Grazie Corona!“ Die Verzweiflungstat ist Sinnbild der Lage. Größere Demonstrationen gegen die Anti-Corona-Politik gibt es nicht. Die Quarantäne schien den meisten Italienern angesichts der schlimmen Lage mit mehreren hundert Toten pro Tag alternativlos. Hier und da lehnen sich einzelne Restaurantbesitzer und Geschäftsinhaber gegen Sicherheitsregeln auf. Rechtspopulisten wie Matteo Salvini wissen die Lage bisher nicht für sich zu nutzen. Das könnte sich angesichts der verheerenden Wirtschaftslage in Italien aber bald ändern.

USA In Florida versammelten sich Ungeduldige, um vor den Türen geschlossener Fitness-Center Liegestützen zu machen. Im kalifornischen Fremont begann das Tesla-Werk des Hightech Unternehmers Elon Musk wieder E-Autos zu bauen, obwohl lokale Restriktionen dem entgegenstanden. Musk hatte angedroht, sowohl Fabrik als auch Firmenzentrale aus Kalifornien in einen anderen Staat zu verlegen. In Wisconsin wiederum hat der Oberste Gerichtshof entschieden, eine Verfügung des vorsichtigen Gouverneurs auszuhebeln. Tony Evers, ein Demokrat, wollte Kontaktbeschränkungen bis zum 26. Mai verlängern. Eine 4 : 3 Mehrheit der Richter erklärte das Ansinnen für gesetzwidrig. Die Parlamentsfraktion der Republikaner hatte geklagt, um Lockerungen durchzusetzen. Wirtschaftliche Gründe waren der Hauptgrund, um diese Lockerungen durchzusetzen. Präsident Donald Trump, der es den einzelnen Bundesstaaten überlässt, welche Regeln sie für richtig halten, feierte das Urteil als Sieg des Volkes. D. Trump ist auch der Meister kurzer Statements. Ganze Seiten füllt er damit.

„Ich bin der beste Präsident, den Gott je erschaffen hat.“

Zitat: Präsident Donald Trump

Die Motive der Demonstrierenden sind gemischt. Kleinunternehmer und Selbstständige, die um ihre Existenz bangen, lassen ihrem Frust ebenso freien Lauf wie straff organisierte Gruppen, die mit Trump-2020-Flaggen aufziehen und oft mit dem Wahlkampfstab des Staatschefs verbandelt sind. Der Wahlkampf Donald Trumps um die Präsidentschaft scheint eine höhere Priorität zu haben als die Corona-Krise, welche angeblich nicht mehr als ein Schnupfen ist. Die über 100.000 Toten sind auch nur ein Werk der Medien. Laut einer Umfrage des Peterson-Instituts, eine Denkfabrik, trauen 71 % ihren Gouverneuren eher als dem Mann im Weißen Haus zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es um die Rückkehr zur Normalität geht.

Eines verbindet wohl die meisten Menschen auf diesem Planeten während der Corona-Krise. Das wäre die Sorge, jemanden anzustecken oder angesteckt zu werden – oder sogar einen geliebten Menschen zu verlieren. Angst vor Verlust der Arbeit und Existenzängste – und dass die sozialen Ungerechtigkeiten nach der Pandemie noch größer werden könnten.

Corona-Live-Ticker vom 26. Mai

+ Restaurants rechnen mit massivem Umsatzrückgang. + Europarat nimmt die Warnung vor Terroranschlag mit Biowaffen wieder zurück. + Großbritannien lässt Remdesivir für Corona-Behandlungen zu. + NRW erlässt Kita-Beiträge für Juni und Juli zur Hälfte. + Maskenpflicht in Supermarkt nervig, aber nützlich. + Spaniens Regierung ordnet zehntägige Staatstrauer um Corona-Tote an. + Von der Leyen sammelt Milliarden für Impfstoff. + Sechs von zehn EU-Bürgern melden Finanzprobleme wegen Corona. + Gegenwind bei Lufthansa-Rettung. + Aufhebung der Reisewarnung kommt für 31 Länder in Europa. + Verbraucherschützer: Weiter keine Klarheit für Reisende. + Landtag in NRW will nach Sommerpause zurück in den Vollbetrieb. + Angst vor Covid-19 lässt nach – wirtschaftliche Sorgen nehmen zu. + Grüne warnen vor verfrühter Abkehr von Corona-Schutzmaßnahmen. + Schon 5,5 Millionen nachgewiesene Infektionen weltweit. + Keine Konferenz der Ministerpräsidenten mit Merkel mehr geplant. + Thüringen vertagt Entscheidung über weiteres Vorgehen. Mehrere Bundesländer wollen demnächst die Corona-Auflagen lockern.

Föderalismus in der Corona-Krise

Für Absprachen mit dem Bund sieht Baden-Württembergs Ministerpräsident derzeit keine Notwendigkeit. Sein Amtskollege aus München fordert hingegen mehr Macht für den Bund. Ein einheitliches Vorgehen rückt in weite Ferne. Wochenlang haben Politiker aus Bund und Ländern erklärt, wie wichtig ein einheitliches Vorgehen in der Corona-Politik sei. Gesundheitsminister J. Spahn forderte Verlässlichkeit und Vertrauen „durch klare Kriterien und ein gemeinsames Vorgehen“. Auch aus den Ländern gab es Warnungen vor einem „Überbietungswettbewerb“.

Bayern Ministerpräsident M. Söder geht nun noch etwas weiter, als nur ein einheitliches Vorgehen von Bund und Ländern zu verlangen. Nach einer Kabinettsitzung in München forderte er mehr Macht für den Bund. „Ehrlicherweise glaube ich, wäre es besser, wenn der Bund da mehr verbindliche rechtsnormative Kraft hätte, als das jetzt der Fall ist“, so der CSU-Politiker. Er sei zwar ein überzeugter Föderalist, aber an dieser Stelle wäre eine stärkere Führung des Bundes „sehr hilfreich“ – moralisch, aber auch rechtlich. Der aktuelle Wettlauf der Länder habe das Vertrauen der Bürger nicht gestärkt. Im Übrigen, ich hätte mir dieses Vertrauen 2015 bei der Flüchtlingskrise von der CSU auch gewünscht. Diesen Hick-Hack von damals möchte niemand mehr haben.

Söder habe den Eindruck, „dass das Fundament und die Akzeptanz für gemeinschaftliche Lösungen sehr zurückgeht“. Darüber habe er sich auch mit Merkel und mit Baden-Württembergs Ministerpräsident W. Kretschmer ausgetauscht. Kretschmer erklärte, dass keine weitere Bund-Länder-Konferenz geplant sei. Aus seiner Sicht sei es „erst mal auch gar nicht notwendig, weiter auf der Ebene zu agieren“ – vorausgesetzt die Entwicklung bleibe so. Wichtige Beschlüsse, wie zum Beispiel das Verbot von Großveranstaltungen, seien bis 31. August gefasst. „Die Verantwortung liegt jetzt bei den Ministerpräsidenten und den Landkreisen“.

„Wir müssen die Vernünftigen vor den

Unvernünftigen schützen“.

Zitat: Markus Söder

Rein rechtlich gesehen war das während der Pandemie nie anders. Die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus waren und sind im Kompetenzbereich der Länder. Kretschmanns Aussagen zeigen aber, dass der vielfache Anspruch auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen nun in weite Ferne rückt. Nicht nur über das Vorgehen gegen die Pandemie, auch über die Zukunft weiterer Absprachen herrscht keine Einigkeit.

Einige Länderchefs sind durchaus der Meinung, weitere Gespräche mit Merkel zu führen – es sei mit Sicherheit kein Fehler, miteinander zu sprechen. Es wurde bisher in mehreren Schaltkonferenzen beraten. Von Anfang an gingen einzelne Länder Sonderwege. Solange die Richtung stimmte, war dies auch kein Problem. Thüringens Ministerpräsident B. Ramelow hat mit seiner Entscheidung, die Beschränkungen aufzuheben, für Kritik gesorgt. Er wolle keinesfalls die Mindestabstands- und Maskenpflicht außer Kraft setzen, sondern vom Krisenmodus in den Regelmodus übergehen.

Kontaktbeschränkungen verlängert

Bund und Länder haben sich darauf verständigt, die Kontaktbeschränkungen um gut drei Wochen nach hinten zu verlängern – und zwar bis zum 29. Juni 2020. Einige Bundesländer behalten sich allerdings eigene Entscheidungen vor.

Teil der Vereinbarung ist auch, dass Länder Treffen von bis zu zehn Menschen oder Angehörigen zweier Haushalte in der Öffentlichkeit erlauben können. Es wird aber weiterhin empfohlen, „die Zahl der Menschen, zu denen man Kontakt hat, möglichst gering zu halten und den Personenkreis möglichst konstant zu belassen“. Auch bei Treffen zuhause sollten Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten und für ausreichende Belüftung gesorgt werden. Am besten seien nach wie vor Treffen im Freien.

Dort, wo die regionale Dynamik dies erfordere, sollen weitergehende Kontaktbeschränkungen erlassen werden. Der Beschluss sei auf der Grundlage der Einschätzung getroffen worden, dass die Zahl der Neuinfektionen auch einen Monat nach Beginn der Lockerungsmaßnahmen auf niedrigem Niveau sei. „Dieser Erfolg beruhe wesentlich darauf, dass in allen relevanten Bereichen alle Regeln eingehalten worden sind.“ Die Umsetzung des neuen Beschlusses liegt nun bei den Ländern. Inwieweit sich diese an die neue Vereinbarung halten, ist unklar. Thüringen hat sich einen Sonderweg offengehalten und weitere Lockerungen in Aussicht gestellt. Ramelow betonte aber ausdrücklich, keinesfalls die Regeln außer Kraft setzen zu wollen.

Krankheitsverlauf bei Covid-19-Patienten

Bisher ist so viel über das Corona-Virus berichtet worden, nur nicht über die Menschen, welche sich mit diesem Virus infiziert haben. Dies ist auch dem Umstand geschuldet, dass es zu Beginn noch zu wenig Erkenntnisse über diese Krankheit und wenig bis gar nichts über den Verlauf mit dem Covid-19 Virus gab. Der folgende Beitrag soll den Verlauf über die Infizierung, Krankheitsphase, Heilung und mögliche Spätfolgen aufzeigen.

Phase 1: Die Ansteckung

Sars-CoV-2-Viren, so lautet die genaue Bezeichnung, dringen über die Schleimhäute von Nase, Mund oder Augen in den Körper ein oder sie werden inhaliert. Ihr Ziel ist es, Körperzellen zu befallen. Anders als Bakterien brauchen Viren die Vervielfältigungsapparate der Zellen, um sich zu vermehren. Anfangs geschieht das meist vor allem im Rachen. Darum ist das Virus auch so ansteckend.

Außerhalb der Zellen treffen die Viren jedoch auf die unspezifische Immunabwehr – das erste Bollwerk gegen Krankheitserreger. Die Immunabwehr bekämpft den Eindringling. Der Körper entwickelt innerhalb weniger Tage ein zusätzliches Abwehrsystem, das speziell auf das Coronavirus zugeschnitten ist. Dazu zählen sogenannte Antikörper. Sie docken an die Erreger an und verhindern so, dass sie in die Körperzellen eindringen. Zudem rufen sie Fresszellen auf den Plan, die das Virus verschlingen.

Phase 2: Erste Krankheitszeichen

Trotz der zuvor genannten Abwehrmaßnahmen erkrankt ein Teil der Infizierten mehr oder weniger schwer. Durchschnittlich fünf bis sechs Tage nach der Ansteckung treten dann die ersten Symptome auf. Die sogenannte Inkubationszeit kann aber auch nur einen oder bis zu 14 Tage betragen. Im Kampf gegen das Virus reguliert der Körper unter anderem die Temperatur hoch. Das schafft ein ungünstiges Klima für das Virus. Zudem wandern Entzündungszellen in großer Zahl in die betroffenen Körperregionen ein, um das Virus unschädlich zu machen. Dabei zerstören sie auch befallene Körperzellen.

Das Covid-19-Erkrankungen so unterschiedlich verlaufen, erschwert die Diagnose. In Deutschland wurden nach Angaben des RKI folgende Hauptsymptome festgestellt:

+ Trockener Husten: gut die Hälfte

+ Fieber: mehr als jeder Dritte

+ Schnupfen: etwa jeder Vierte

Darüber hinaus berichteten die Patienten auch von Kurzatmigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Halsschmerzen, Frösteln, Durchfällen und Kopfschmerzen. Zudem beklagten viele teils eine ausgeprägte Abgeschlagenheit oder auch ganz andere Symptome. Sehr viele Patienten berichten von einem schlagartigen Ausfall des Geruchs- und Geschmackssinns – manche gar bevor andere Symptome auftauchten.

Phase 3: Verschlimmerung

Bei mehr als 80 % der Patienten nimmt die Erkrankung einen leichten oder milden Verlauf. Wird das Virus aber nicht gestoppt, breitet es sich noch weiter in die tiefen Atemwege aus. Durchschnittlich zwei bis sieben Tage nach Auftreten der ersten Symptome kann sich eine Lungenentzündung entwickeln. Bei etwa 14 % aller Infizierten verläuft die Lungenentzündung schwer: Betroffene haben eine ausgeprägte Lungenentzündung. Sie haben deshalb weniger Sauerstoff im Blut und leiden unter Atemnot.

Atemnot ist ein ernstes Warnsignal für einen beginnenden schweren Verlauf der Krankheit. Typisch dabei ist ein abgehaktes Sprechen aufgrund der Atemnot. Solche Symptome sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen, sondern schnellstmöglich ärztlich abklären lassen. Dieser Zustand kann sich rasch verschlimmern. Vier bis acht Tage nach Auftreten der ersten Symptome landet der Patient mit einem schweren Verlauf dann im Krankenhaus. Atemnot deutet meist auf eine Lungenentzündung hin, das heißt, es sammelt sich Flüssigkeit in der Lunge an, die zudem schlecht durchblutet wird. In den betroffenen Lungenbereichen wird kaum noch Sauerstoff aufgenommen. Dem Patienten fällt das Atmen zunehmend schwerer. Er erhält Sauerstoff über eine Maske. Reicht das nicht aus, muss er auf der Intensivstation künstlich beatmet werden – entweder nicht invasiv mittels Beatmungsmaske/-haube oder invasiv durch einen Beatmungsschlauch (Intubation). Neben der Lunge kann das Virus weitere Organe befallen. Sie sind ebenfalls mit Rezeptoren ausgestattet, die das Virus nutzen kann, um einzudringen. Das gilt insbesondere für Leber, Niere, Dünndarm, Hoden und Herz. Zu den Komplikationen von Covid-19 am Herzen zählen vor allem Herzschwäche, Herzrhythmusstörungen und das Pumpversagen des Herzmuskels. Vorgeschädigte Herzen geraten dann schnell an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit.

Phase 4: Lebensbedrohlicher Verlauf

Laut RKI erkranken rund 6 % der Covid-19 Patienten so schwer, dass sie in Lebensgefahr geraten. Bei einem akuten und schweren Lungenversagen droht der Erstickungstod. Dann muss die Atmung maschinell unterstützt werden. In der Regel wird der Patient dann künstlich beatmet. Dazu muss er in ein künstliches Koma versetzt werden. Reicht das nicht aus, erhält er eine sogenannte extra-korporale Membranoxygenierung (ECMO). Dabei wird das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und anschließend zurück in die Blutbahn geleitet. Nicht immer kann der Tod so verhindert werden.

Bei lebensbedrohlichen Verläufen versagen auch die Organe irgendwann. Es kann auch eine Sepsis (Blutvergiftung) eintreten. In dem Fall reagiert das Immunsystem mit einer massiven Gegenreaktion, die auch die Organe schädigen kann. Ko-Infektionen, d. h. der Patient hat sich einen weiteren Infekt eingefangen, verursachen zusätzliche Komplikationen. Wie hoch der Anteil der Patienten ist, die an Covid-19 sterben, wird man später beurteilen können. Die derzeit hohen Sterberaten in verschiedenen Ländern sind darauf zurückzuführen, dass nur schwere Fälle in die Statistik einfließen. Wo beispielsweise mehr „alte Menschen“ sind, ist die Sterberate höher.

Phase 5: Genesung

Patienten mit milden Verläufen einer Covid-19-Erkrankung erholen sich nach Angaben der WHO innerhalb von zwei Wochen. Patienten mit schweren Symptomen brauchen drei bis sieben Wochen, bevor sie weitgehend genesen sind.

Das RKI listet verschiedene körperliche und psychische Folgen einer Covid-19-Erkrankung auf. Zu den möglichen Spät- und Langzeitfolgen zählt man derzeit:

+ Anhaltende Einschränkung der Lungenfunktion

+ Verminderte körperl. Leistungsfähigkeit

+ Neurologische Beeinträchtigungen

+ Geminderte gesundheitsbezogene Lebensqualität

+ Angststörungen

+ Panikattacken

+ Depressionen

+ Posttraumatische Belastungsstörungen

Eigentlich wollte ich mich mit den Berichten kürzer fassen. Ich denke aber, dass alle Menschen wissen sollten, was die Betroffenen und auch Verstorbenen erfahren haben. Die Realität wird wahrscheinlich unsere Vorstellungskraft weit überragen, wenn man den Aussagen der Ärzte und Pfleger Glauben schenken darf. Es will, so glaube ich, niemand so richtig wissen wollen, was da genau passiert.

Schlagzeilen aus NRW vom 28. Mai

Die Zahl der Neuinfektionen in NRW sei seit den ersten Lockerungen am 20. April 2020 um 75 % gesunken, sagte Ministerpräsident A. Laschet. Anfang April habe sie pro Woche noch bei 599 Neuinfektionen gelegen. Aktuell liege sie bei wöchentlich 102. Pünktlich zum langen Wochenende steht am Samstag die nächste Runde der Corona-Lockerungen an.

Kontaktbeschränkungen Ab Pfingstsamstag dürfen sich Gruppen von bis zu zehn Personen aus zwei Familien in der Öffentlichkeit treffen – allerdings muss später nachvollziehbar sein, welche Menschen an dem Treffen beteiligt waren.

Kultur Kinos, Theater sowie Opern- und Konzerthäuser dürfen wieder öffnen. Der Hygiene- und Infektionsschutz muss beachtet werden. Auch Kulturveranstaltungen im Freien sind wieder möglich. Bei einem Publikum von mehr als einem Viertel der normalen Kapazität oder bei mehr als 100 Personen muss es ebenfalls ein Konzept für Hygiene- und Infektionen geben.

Sport Sport mit Körperkontakt im Freien wird wieder gestattet, wenn die Regeln zur Kontaktbeschränkung eingehalten sind – also in kleinen Gruppen. Auch Wettbewerbe im Breiten- und Freizeitsport sind im Freien wieder möglich. Voraussetzung auch hier: ein Hygiene- und Infektionsschutzkonzept. Bahnen-Schwimmbecken in Hallenbädern können wieder öffnen. Das Training und der Wettkampfsport bei Sportarten mit Körperkontakt bleiben weiterhin untersagt.

Reisen und Ferien Busreisen sind wieder möglich. Auch Schülerfreizeiten in den Ferien, Tagesausflüge und sogar Fernreisen können stattfinden, wenn die Schutzvorschriften eingehalten werden.

Messe und Kongresse Mit entsprechenden Schutzkonzepten sind auch Fachmessen, Kongresse und Tagungen wieder möglich.

Ein großer Schritt zurück in die Normalität.

Er verlangt aber von den Nutznießern ein hohes Maß

an Verantwortungsbewusstsein.

Wenn sie das nicht haben, können sie alles

wieder zunichte machen.

Mindestabstand als Mindestmaß

Rücksicht nehmen, Abstand halten: Kanzlerin Merkel hat klar gemacht, dass aus ihrer Sicht die Länder bei zentralen Coronaregeln einheitlich vorgehen sollten – auch ein deutlicher Appell an Thüringen.

Die Bundeskanzlerin denkt nicht daran, das Zepter ganz aus der Hand zu legen. In den Tagen der Lockerungswettbewerbe innerhalb der Länder trägt sie diesen Satz wie ein Mantra vor sich her: „Wir leben noch am Anfang der Pandemie. Wir haben keinen Impfstoff, wir haben kein Medikament bis jetzt – aber wir haben eine bessere Kontrolle gewonnen“. Kontrolle über die Infektion gewonnen, aber die Kontrolle über die Ministerpräsidenten verloren – falls es die überhaupt jemals gab im föderalen System. Erst machte der Bayer, was er wollte, dann der Nordrhein-Westfale und schließlich der Thüringer. Das Wort Kontrolle ist vielleicht nicht ganz passend. Das spielt wieder nur den Kritikern und Verschwörungstheoretikern in die Hände. Ich würde das Wort Kontrolle durch Hoheitsgewalt ersetzen.

Trotzdem, meint Berlins Regierungschef Müller, sei alles gut: „Auch da will ich mich immer daran erinnern, dass uns auch in einem nicht immer einfachen föderalen System sehr viel gelungen ist“. Auch wenn in einem föderalen System derzeit einiges durcheinander ist, sollte man sich glücklich schätzen, dass zumindest derjenige an seinem eigenen Wohnort nicht den Überblick verliert. Da ist was dran.

Wir müssen, trotz aller Unterschiede, einen

einvernehmlichen Weg finden, um aus einer vermeintlich

kollektiven Depression zu finden. Dies setzt aber auch

Klugheit, Geduld, Einsicht und Vernunft voraus.

Aber wer hat das schon alles?

Zuletzt konnte man den in Thüringen verlieren. B. Ramelow wollte zunächst von Verboten abrücken und zu Geboten überleiten. Er hat dies teilweise wieder zurückgenommen. Kanzlerin Merkel übte Kritik und sagt zu Recht: „Ich finde, dass der Mindestabstand eine Verpflichtung ist“. Abstandhalten und auch das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ist für Merkel weiterhin Pflicht – und das ist meiner Meinung nach noch das kleinste Übel.

„Ich leb‘ ja nicht alleine. Die gegenseitige Rücksichtnahme und dass allen Menschen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird – das ist mir schon sehr wichtig. Denn sonst kann es sehr schnell zu einer Situation kommen, dass die, die stärker sind, sich durchsetzen und die, die etwas schwächer sind, sich gar nicht mehr auf die Straße trauen.“ Dem ist nicht mehr hinzuzufügen.

20 Prozent fühlen sich getäuscht

20 Prozent der Wahlberechtigten meinen, Politik und Medien würden die Öffentlichkeit bei der Corona-Pandemie bewusst täuschen. Eine Umfrage des NDR Medienmagazins ZAPP zeigt aber auch: das Vertrauen in öffentlich-rechtliche Medien ist hoch. Es überrascht nicht, dass der Täuschungsthese besonders viele AfD-AnhängerInnen zu 54 %, sowie Personen, die Social-Media-Plattformen aktiv nutzen, zu 31 %, zustimmen. Hingegen stimmen nur 9 % der Grünen-AnhängerInnen dieser Aussage zu, und auch nur 13 % der Befragten über 65 Jahre. Von allen Befragten halten 68 % die öffentlich-rechtlichen Medien in der Berichterstattung über Corona für glaubwürdig. Dahinter folgen die Printmedien mit 42 %, der private Rundfunk mit 23 % und Social-Media-Plattformen mit 7 %.

Am geringsten ist das Vertrauen der AfD-Anhänger in die öffentlich-rechtlichen Medien, am höchsten mit jeweils 82 % bei Linken und Grünen. Beim Alter sind die Unterschiede weniger groß: 60 % der 18–39-Jährigen vertrauen den öffentlich-rechtlichen Medien. Bei den Befragten über 65 Jahre sind es 74 %. In Ost und West sind gibt es folgende Unterschiede: der Osten hält zu 60 % und der Westen zu 70 % die öffentlich-rechtlichen Medien für glaubwürdig.

„Die Umfrageergebnisse zeigen, dass es insgesamt ein relativ hohes Vertrauen der Menschen gerade in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Informationsangebote und auch in Zeitungen gibt. Dieses Vertrauen ist flächendeckend, über die Altersgruppen hinweg – und bröckelt ein wenig ab bei den jüngeren Menschen, die stärker auf Social Media Angebote setzen. Wir sehen eine ganz klare Kluft zwischen den Anhängern der AfD und dem Rest der Bevölkerung. Die Anhänger der AfD suchen Informationen eher in anderen Medien und vertrauen den öffentlich-rechtlichen Medien weniger.“ sagt T. Schultz, Professor für Medien an der Uni Mainz.

Forderung nach vollständiger Schulöffnung

In einigen Bundesländern läuft der normale Schulbetrieb wieder an. Das sei zu früh, warnen Pädagogen. Das Kinderhilfswerk ist dafür, ansonsten drohe eine „verlorene Generation“. Der Begriff „verlorene Generation“ ist vielleicht etwas überspitzt. Es geht vielleicht ein ganzes Schuljahr verloren – und das ist schon schlimm genug.

Der Streit über die Wiedereröffnung in Schulen und Kitas verschärft sich. Das Kinderhilfswerk warnt vor gravierenden Folgen, wenn diese Einrichtungen nicht bald wieder öffnen würden. Es warnt unter anderem vor Kollateralschäden. Ökonomen zufolge werde die junge Generation auf dem Arbeitsmarkt mit größeren Nachteilen konfrontiert sein. „Es droht eine Generation, die Corona ausbaden muss.“ Dies sagt der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks Thomas Krüger. Auch hier sei vermerkt, dass diese Formulierung der Sache nicht ganz gerecht wird. Wir brauchen keine nicht zu Ende gedachten Schlussfolgerungen, sondern ein Abwägen aller Fakten. Damit kein Missverständnis aufkommt, ich bin dafür, dass alles Menschenmögliche für unsere Kinder gemacht werden muss.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält die Öffnungspläne für verfrüht. Die GEW-Landesvorsitzende Astrid Henke sieht vor allem die Gesundheit von Erzieherinnen und Lehrkräften gefährdet. Solange wir keine genauen Erkenntnisse über die Infektionsgefahr von Kindern haben, sehe ich auch die Gesundheit der Kinder gefährdet! Dies nur am Rande. Nun meldet sich auch der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger zu Wort. Er hält auch nichts davon, den Schulbetrieb wieder voll aufzunehmen. „Das setzt nämlich ein völlig neues Hygiene- und Gesundheitsschutzkonzept voraus, das man nicht so einfach aus dem Hut zaubern kann.“ Lieber Herr Präsident, wir haben nun seit zwölf Wochen das Corona-Virus und sind nicht in der Lage, in dieser Zeit ein solches Konzept zu erstellen? Sagen Sie nun ja nicht, das wäre nicht ihre alleinige Aufgabe gewesen.

Da haben Sie recht, das wäre auch Aufgabe der Schulträger und Schulministerien gewesen. Aber was ich Ihnen vorwerfe ist, Sie haben die Situation falsch eingeschätzt und sich darüber auch keinen Kopf gemacht. Das kann schon fassungslos machen. So hilf- und konzeptlos kann unsere erste Garde und das komplette Lehrerkollegium doch nicht sein. Ich weiß, dass es unzählige Argumente gegen einen normalen Schulbetrieb gibt. Niemand kennt den Ausgang in dieser Corona-Geschichte. Niemand weiß auch, inwieweit Kinder zur Verbreitung des Virus beitragen. Natürlich muss man die Einschätzungen und Maßnahmen immer wieder neu anpassen. Von den Verantwortlichen unserer Schulpolitik höre ich nur, was nicht geht. Es wird Zeit, dass wir endlich einmal hören, dass überhaupt etwas geht. Mir tun die Kinder und auch LehrerInnen leid, die dieses ausbaden müssen. Im Gesamtbild unserer Gesellschaft, mit allen Problemen und Schwierigkeiten, die es zu lösen gilt, sind unsere Schulen nicht an vorderster Stelle zu finden. Schade eigentlich!

750 Milliarden gegen die Krise

Für ihr Konjunkturprogramm will EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen 750 Milliarden Euro mobilisieren – deutlich mehr als der deutsch-französische Vorschlag vorgesehen hatte. Dies sei „Europas Moment“. Kein Land in der EU könne die Krise alleine lösen, sagte von der Leyen bei der Vorstellung des Plans vor dem Europaparlament in Brüssel. Die Corona-Krise erfordere heute Investitionen in beispiellosem Ausmaß. „Aber wir müssen das so angehen, dass die nächste Generation morgen davon profitiert.“ Es wird zurzeit viel an die nächste Generation gedacht, welches man grundsätzlich immer im Auge behalten sollte.

Laut von der Leyen sollen 500 Milliarden € als nicht rückzahlbare Zuwendungen und 250 Milliarden Euro als Kredite fließen. Dafür sollen im Namen der EU über Anleihen Kredite am Kapitalmarkt aufgenommen und gemeinsam bis 2058 über den Haushalt abbezahlt werden. Von der Leyen betonte im EU-Parlament, dass das Programm zusätzlich zum nächsten siebenjährigen EU-Finanzrahmen für die Jahre 2021 – 2027 aufgelegt werden soll. Sie verwies zudem auf das bereits beschlossene Paket an Kredithilfen für Kurzarbeiter, Unternehmer und Gesundheitskosten der EU-Staaten im Umfang von 540 Milliarden €. Es ist schon erstaunlich zu sehen, was doch alles möglich ist, wenn die Hütte brennt.

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