Kitabı oku: «Das Holly Summer Lesebuch», sayfa 9

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Ich bin vollkommen willenlos, als seine Zunge meine Lippen teilt und tief in meinen Mund eindringt. Er küsst mich mit einer solchen Intensität, dass ich das Gefühl habe, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Dieser Mann ist einfach zu sexy und er hat Erfahrung.

Noch während wir uns küssen, hebt er mich auf seine Arme und trägt mich durch das Wohnzimmer die Treppe hinauf. Ich bin machtlos, höre nur das Geräusch seiner Schuhsohlen auf dem Parkett und spüre, wie seine Atmung sich beschleunigt.

Vor seinem Schlafzimmer bleibt Matthew stehen, schaut mir tief in die Augen und sagt mit heiserer Stimme leise: »Ich will dich! Und ich weiß, dass du mich auch willst. Aber du brauchst nur Nein zu sagen und wir vergessen das Ganze.« Bei diesen Worten blickt er kurz zur Zimmertür und ein fast schon verführerisch diabolisches Lächeln umspielt seine Mundwinkel.

Wie sollte ich Nein sagen? Meine Gedanken überschlagen sich und ich weiß, dass das, was wir vorhaben, falsch ist. Ich kenne ihn doch überhaupt nicht. Was weiß ich denn von ihm? Aber dieses Lächeln von ihm, seine sanfte Stimme, sein Selbstbewusstsein, das alles überwältigt mich. Ich bin verloren! Ich war es schon zu dem Zeitpunkt, als ich ihm zum ersten Mal in die Augen geschaut habe. Verdammt, ich kann nicht mehr Nein sagen und ich will es auch nicht. Falls ich noch Bedenken hatte, werfe ich sie spätestens jetzt über Bord, seine Nähe ist das Einzige, was in diesem Augenblick zählt. Ja, so muss es sein, das Gefühl, sich jemandem bedingungslos hinzugeben. Ihm verfallen zu sein.

»Ja«, flüstere ich, »ich will es.« Als ich die Worte ausgesprochen habe, schrecke ich für einen kleinen Moment wegen meines Wagemutes zusammen, und dann bin ich wirklich verloren.

Matthew schließt nur kurz die Augen, ich sehe noch die Erleichterung darin.

Die Tür fällt ins Schloss und Matthew schiebt mich behutsam in Richtung des großen, mit weißem Leinen bezogenen Bettes. Die Beleuchtung im Raum ist durch die beiden Lampen auf den Nachttischen gedämpft.

Matthew betätigt die Fernbedienung und schon schließt sich die Jalousie, die dunkle Nacht über Boston bleibt draußen. Ich schaue etwas verlegen zu ihm auf.

»Du bist wunderschön, Vivien.« Er ergreift meine Hand und zieht mich ganz nah an seinen Körper. Wieder nimmt er mich in seine Arme, bedeckt mein Gesicht, meinen Hals mit Küssen. Sein Aftershave mit einer sandelholzartigen Note prägt sich in diesem Augenblick für immer in mein Bewusstsein ein. Er schiebt die Zeigefinger unter die Träger meines Kleides und lässt es bis zur Taille heruntergleiten.

Eine Gänsehaut legt sich über meinen Körper. Nicht, weil ich friere, im Gegenteil, in seiner Nähe schmelze ich wie ein Eiswürfel in der Sonne. Ich spüre seine Erektion hart an meinem Bauch und schließe für einen Augenblick die Augen. Ein leichter Schauer überkommt mich. Jetzt fährt sein Mund von meinem Schlüsselbein zu meinen Brüsten und über meinen Bauch, er sinkt auf die Knie. Ich lege den Kopf in den Nacken und meine Hände greifen in sein dichtes, schwarzes Haar, während er meinen ganzen Körper mit Küssen bedeckt.

Ich hole tief Luft, will ihm etwas sagen. »Matthew, ich …«

»Still, ich werde dich jetzt lieben. Dreh dich um, Vivien.« Er öffnet mit einem geschickten Handgriff meinen BH, der sogleich zu meinem Kleid auf den Boden fällt. Ich stehe nun mit dem Rücken zu ihm, er umschlingt mich und seine Hände wandern zu meinen Brüsten, die er zart streichelt. Ich spüre seine Lippen an meinem Nacken, während er immer fordernder meinen Körper mit seinen Händen in Ekstase versetzt. Eine Hand lässt er dabei besitzergreifend auf meiner Brust liegen, wohingegen die andere erregend langsam über meinen Bauch wandert und weiter bis zum Rand meines Strings. Ich ziehe scharf die Luft ein. Jetzt schiebt er seine Daumen unter den Bund meines Höschens und zieht es langsam herunter, bis ich nackt vor ihm stehe. Dabei zieht er eine Linie mit Küssen von meinem Rücken über meinen Po bis zu meinen Beinen hinunter.

Mein Verstand flackert für eine Sekunde auf. Oh Gott, was tue ich hier? Schauer der Erregung laufen wieder über meinen Körper. Ich kann und will nicht mehr verhindern, was jetzt geschehen wird.

»Du bist atemberaubend, Vivien. Schau mir in die Augen.«

Ich drehe mich um und er umfasst mit beiden Händen mein Gesicht. Als er mich küsst, schwinden mir fast die Sinne.

Und wieder liege ich in seinen kraftvollen Armen, als er mich zurück aufs Bett drängt. Er spreizt mit seinen Knien meine Beine, bevor er sich wieder erhebt. Dann steht er vor mir, schaut mit einem lüsternen Blick auf mich herunter. Ich kann das Verlangen in seinen Augen wie ein Feuer lodern sehen. Ja, ich will diesen Mann. Das Bett gibt unter ihm nach, als er sich zu mir kniet. Seine Hände wandern von meinem Hals hinunter zu meinen Brüsten über meinen Bauch bis hin zu der geheimen Stelle, die sich danach verzehrt, von ihm berührt zu werden. Ich biege ihm meine Hüften entgegen, vergrabe meine Hände in den kühlen Laken und ein leises Stöhnen kommt über meine Lippen.

Matthew sieht mich an und zieht warnend eine Braue hoch. »Ich bestimme unser Tempo, Kleines. Vertrau mir. Ich gebe beim Sex nie die Kontrolle aus der Hand, das solltest du wissen.« Und wieder spüre ich seine warmen Lippen zuerst an der Stelle an meinem Hals, wo das Blut wie bei einer Verfolgungsjagd durch meine Adern rauscht. Dann lässt er langsam seinen Mund zu meinen Nippeln gleiten, nimmt sie zwischen seine Lippen und saugt abwechselnd genüsslich daran, bis ich leise aufstöhne. Er hebt den Kopf und lächelt mich, scheinbar zufrieden über meine Reaktion, an.

»Mehr?«, fragt er leise.

»Ja«, bringe ich unsicher heraus.

Er erhebt sich, kniet sich zwischen meine Beine und beugt sich über mich. Seine Hand streicht zärtlich eine Haarsträhne aus meinem Gesicht, bevor er mit seinem Daumen die Konturen meiner Lippen nachfährt. Wie im Reflex öffne ich meinen Mund und lasse meine Zungenspitze um seinen Daumen kreisen. Das köstliche Pulsieren zwischen meinen Beinen ist wieder da. Noch stärker als vorher. Verdammt, ich hätte nie gedacht, dass so eine simple Berührung solche Empfindungen in mir auslösen kann. Oder liegt es einfach nur an dem Mann, der es versteht, eine Frau in Ekstase zu versetzen? Matthew wird fordernder, schiebt seinen Daumen jetzt ein Stück in meinen Mund und ich sauge gierig daran, schließe die Augen und lasse mich treiben. Berühr mich doch endlich! Als hätte er meine Gedanken erraten, spüre ich seine Hand auf meinem Bauch, die immer tiefer und tiefer zu meiner Pussy gleitet. Ich winde mich auf dem Bett, drücke ihm meine Hüfte entgegen, um ihm zu zeigen, dass ich mehr will. Viel mehr. Seine Hand liegt erst ruhig auf meinem Venushügel, und endlich schiebt er zwei Finger zwischen meine Schamlippen. Ich schnappe nach Luft und vergrabe meine Hände wieder in dem Laken. Aber Matthew gibt mir Zeit. Er bewegt seine Finger nicht. Noch nicht. Er schaut mir stattdessen mit seinem teuflisch verführerischen Blick tief in die Augen und ich beginne wieder, mich vor Verlangen unter ihm zu winden. Ich schließe die Augen und wieder stöhne ich auf.

»Schau mich an! Verschließe niemals die Augen vor mir, wenn wir Sex haben«, befiehlt Matthew. »Ich will darin sehen, wenn du kommst. Ich will dein Verlangen sehen.« Bei seinen letzten Worten huscht ein sardonisches Lächeln über sein Gesicht.

Ich habe mich also doch nicht getäuscht. Dieser Mann hat etwas Dominantes an sich, aber das ist im Moment egal. Jetzt gibt es kein Zurück mehr und im Grunde will ich das auch gar nicht.

Ich stöhne erneut; das, was er sagt, lässt mein Blut in Wallung geraten. Mein ganzer Körper steht in Flammen, sehnt sich nach mehr. »Bitte, Matthew …«

»Bitte was? Flehst du mich etwa schon an, dich zu nehmen?« Sanft massiert er mit seinen Fingern immer wieder meine Klitoris, lässt seine Finger sanft darüber gleiten, bis ich den Kopf zur Seite werfe und die Augen jetzt doch schließe. Ich spüre, wie feucht ich werde und wie kleine Lustschweißtropfen an meinem Po herunterlaufen. Die Empfindungen, die durch meinen Körper jagen, sind kaum zu beschreiben. Bitte hör jetzt bloß nicht auf, bitte. Ich spreize meine Beine weiter, lasse mich in die köstlichen Qualen der Lust fallen, die so intensiv sind, während Matthews Finger zwischen meinen Schamlippen vergraben sind und sein Daumen unaufhörlich meine Klitoris massiert. Ich keuche und winde mich auf dem Bett, stehe kurz vor der Klippe, als Matthew von mir ablässt.

Ich höre sein dunkles, erotisches Lachen. Er dreht sich um, öffnet die Schublade des kleinen Beistelltischchens neben dem Bett und nimmt ein Kondom heraus. Schnell entledigt er sich seiner Hose und der Boxershorts. Geschickt streift er das Kondom über, packt mich an den Hüften und stößt mit einer energischen Bewegung tief in mich hinein.

Vor Schmerz und Überraschung schreie ich auf, versuche unwillkürlich, ihn abzuwehren. Es war nur ein kurzer, aber scharfer Schmerz und meine Reaktion tut mir leid, als ich den erschrockenen Blick in seinem Gesicht sehe.

»Verdammt, Vivien, ist das dein erstes Mal?«, fragt er fassungslos. Er hält kurz inne, zieht sich aber nicht aus mir zurück. Er schließt kurz die Augen, so als hadere er mit sich selbst, dem Ganzen hier vorzeitig ein Ende zu machen.

Ich beiße mir auf die Lippen und nicke. »Ist schon gut, mach weiter, bitte. Ich war so kurz davor.«

Forschend sucht er meinen Blick, legt seine Hand auf meine Wange und streichelt zärtlich mit dem Daumen darüber. Er wirkt bestürzt, als er mich jetzt ansieht. Ich versuche etwas zu sagen, aber er verschließt meinen Mund mit einem intensiven Kuss, sodass ich die Lippen öffne und seinem Zungenspiel folge, bis ich mich ihm wieder vollkommen öffne. Matthew löst sich ein Stück von mir, schiebt seine Hand zwischen unsere Körper und findet meine Klit, und wieder streicht er mit viel Gefühl darüber. Seine Lippen finden den Weg zu meinen Nippeln, lecken und saugen abwechselnd daran, bis ich mich erneut unter seinen Berührungen winde.

»Okay, ich werde vorsichtig sein.« Matthew fängt wieder an, sich behutsam in mir zu bewegen und streicht mit dem Daumen mit leichtem Druck weiter über meine Klitoris. Der Schmerz in meinem Schoß lässt nach und ich spüre, wie mich die Wellen der Erregung von Neuem packen. Ich seufze vor Lust. Er beobachtet mich ganz genau. Jetzt bewegt Matthew sich schneller. Ein Wirbelsturm von Gefühlen nimmt von meinem Körper Besitz. Ich klammere mich an ihn, lege meine Beine um seine Hüften, um ihm ganz nah zu sein. Und genau wie er fiebere auch ich dem Höhepunkt entgegen.

»Oh, meine Schöne, du bist so wunderbar eng«, stößt Matthew hervor, während er sich in einem stetigen Rhythmus bewegt.

Und dann lasse ich los und gebe mich meinem ersten Orgasmus mit einem Mann hin. Ich greife nach seinen Handgelenken, klammere mich wie eine Ertrinkende daran fest, während er immer tiefer in mich hineinstößt, und schreie seinen Namen, bis auch ihm der Höhepunkt Erlösung bringt.

Ich liege in Matthews Armen, als ich die Welt um mich herum wieder wahrnehme.

»Warum hast du es mir nicht gesagt? Ich wäre wesentlich sanfter mit dir umgegangen. Ich hätte dich das erste Mal auch ohne mit dir zu schlafen zum Schreien gebracht«, flüstert er leise mit einem Lächeln in der Stimme an meinem Ohr. »Es tut mir leid, wenn ich dir Schmerzen zugefügt habe.« Seine Stimme ist weich. Er betrachtet mich forschend, seine Hand streicht zart über meine Schulter.

Verlegen sehe ich ihn an und schüttle mit dem Kopf. »Ich wollte es dir ja sagen, aber du hast mir keine Möglichkeit gegeben. Es ging alles so schnell. Du hast so viel Erfahrung und ich … « Weiter kann ich nicht sprechen. Jetzt fühle ich mich doch etwas verlegen und ernüchtert. Für mich war es wunderschön. Aber für ihn? Er hat so viel mehr Erfahrung als ich.

Matthew lacht leise. »Glaubst du, das hätte mich gestört? Hattest du Angst vor meiner Reaktion?«

Ich schüttle den Kopf.

»Vertrau mir. Das ist erst der Anfang«, verspricht mir Matthew. »Wie hast du es fertig gebracht, dich so lange vor der Männerwelt zu verstecken?«

Ich zucke nur mit der Schulter. »Ich hatte natürlich schon einen Freund, aber mit ihm geschlafen habe ich nie. Es war nichts Besonderes, wenn wir … du weißt schon, intim miteinander waren. Irgendwie habe ich gespürt, dass er nicht der Richtige war, dem ich mich hingeben wollte«, antworte ich ihm etwas peinlich berührt. Über solche Dinge habe ich bis jetzt höchstens mit Jo gesprochen.

Matthew unterbricht mich, als er merkt, wie schwer es mir fällt, über meine erste sexuelle Beziehung zu sprechen. »Ich hoffe, bei mir ist das anders. Ich erwarte sogar, dass du mit mir über alles sprichst. Bei mir muss dir niemals etwas peinlich sein.«

Er küsst mich zärtlich auf den Mund. »Bis jetzt habe ich immer Geschäftliches und Privates streng getrennt, aber bei dir war das anders.« Dabei zieht er die Decke über meine Schultern und streicht mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »Das hier wird kein One-Night-Stand. Es hätte auf diese Weise nicht geschehen dürfen, nicht so schnell. Es ist das erste Mal, dass mir so was passiert. Ich habe dich gesehen und musste dich haben. Entgegen jeder Vernunft.«

Ich kuschle mich bei seinen Worten näher an seine Brust und atme seinen Duft nach herben Aftershave und einem Hauch von Sex ein. Auch ich musste ihn haben. Seine Hand streicht leicht über mein Haar, als er weiterspricht. »Schon bei unserer ersten Begegnung im Foyer wollte ich dich.« Dabei lacht er verschmitzt.

Ich bin noch immer total durcheinander. In meinem Kopf schwirrt das herum, was eben geschehen ist, und auch das, was er gesagt hat.

»Mir ging es ganz ähnlich«, gestehe ich ihm schüchtern. Warum will er mich? Was habe ich ihm schon zu bieten? »Aber du kannst jede Frau haben. Warum ich?« Ich werde rot, da ich mich ihm so offenbart habe.

Seine Fingerspitze umkreist spielerisch meine Nippel »Weil du anders bist. Ich will für dich da sein und dich beschützen.«

Vor was will er mich denn beschützen? »Du willst mich beschützen?« , frage ich amüsiert.

»Ja.«

»Wovor?«

»Vor allem, was sich dir in den Weg stellt.«

Diese Antwort habe ich nicht erwartet, aber ich denke nicht weiter darüber nach. »Im Grunde weiß ich gar nichts über dich. Und du nichts von mir«, entfährt es mir. »Wahrscheinlich denkst du jetzt von mir, ich bin eine Schlampe, die nur darauf aus war, mit dem Chef ...«

Er unterbricht mich sofort und legt mir einen Finger auf die Lippen. »Nein, das will ich nicht hören. Diesen Eindruck hast du mir nie vermittelt. Im Gegenteil, ich war es, der dir keine andere Wahl gelassen hat.« Ich erschrecke bei seiner heftigen Reaktion. Er merkt es und streicht zärtlich über meine Wange. »Vivien, ich habe das nicht geplant, es ist einfach passiert.« Dann dreht er sich kurz weg und starrt an die Decke, bevor er sich mir wieder zuwendet. »Nein, das ist nicht richtig. Natürlich habe ich gehofft, dass du meine Gefühle erwidern wirst. Im Grunde habe ich es schon gespürt, als du oben im Konferenzraum gesessen hast. Du warst mit deinen Gedanken überall, nur nicht bei dem Gespräch«, meint er schmunzelnd. »Gefühle kann man nicht immer steuern. Du solltest dir keine Gedanken darüber machen, dass in der Firma schlecht über dich geredet wird. Ich werde mich um alles kümmern und nicht zulassen, dass so etwas passiert, okay? Das zwischen uns ist unsere Privatsache und geht keinen etwas an.« Er blickt mich forschend an. »Wenn es dir lieber ist, können wir das vor der Belegschaft auch verheimlichen. Aber ich warne dich: Getratsche wird es geben.«

Ich nicke. »Ja, vielleicht am Anfang. Ich möchte nicht, dass jeder denkt, ich würde mit dir wegen des Jobs schlafen.«

»Das würde ich nicht zulassen. Aber ich denke, du hast recht. Ich weiß nicht, wo das mit uns beiden hinführen wird, aber ich möchte, dass du mir vertraust, Vivien. Wir werden uns die Zeit nehmen, um uns besser kennenzulernen«, sagt er und küsst dabei meine Nasenspitze. »Willst du meine Familie kennenlernen?«, entgegnet er mich plötzlich.

»So schnell schon?« Ich bin überrascht und löse mich von seiner Brust, um ihm in die Augen zu sehen.

»Warum denn nicht? Ich fahre am Sonntag zu meinen Eltern. Sie wohnen etwas außerhalb von Boston. Wenn du willst, nehme ich dich mit.«

Ich lege meinen Kopf wieder auf seine Schulter. »Als was wirst du mich vorstellen? Als deine Assistentin oder deine Geliebte?«

Er rückt ein wenig zur Seite, sodass er mir direkt ins Gesicht schauen kann.

»Was soll die Frage?« Er schaut mich irritiert an. »Weißt du, dass du die erste Frau bist, die ich seit dem Autounfall meiner verstorbenen Frau mit zu meinen Eltern nehme?«

Kann er jetzt schon wieder meine Gedanken lesen? Sie müssen vor ihm liegen wie ein offenes Buch. Dass seine Frau tot ist, ist kein Geheimnis.

Matthew spricht leise weiter, als er meine Besorgnis wahrnimmt. »Du bist auch die erste Frau, die seitdem mit mir in diesem Bett liegt.« Aber sofort nach diesen Worten wendet er den Blick ab und seine Miene verschließt sich. Er muss seine verstorbene Frau sehr geliebt haben, wenn er sich wie jetzt in sein Schneckenhaus zurückzieht und nichts mehr von seinen Emotionen preisgibt.

»Das tut mir leid«, flüstere ich betroffen.

»Das muss es nicht. Ich bin über diese Episode meines Lebens hinweg«, antwortet er unbewegt.

Über diese Episode? Seine Ehe als Episode zu bezeichnen, finde ich reichlich herzlos. Was empfindet er gerade? Seine Miene ist bei diesen Worten völlig ausdruckslos. Ich wage nicht, weiter in ihn zu dringen. Er hält mich schweigend in seinen Armen und ich schlafe irgendwann erschöpft ein.


Das Licht scheint durch die halb geöffnete Jalousie. Im ersten Moment weiß ich nicht, wo ich bin. Dann fällt es mir wieder ein. Ich liege in Matthew McQueens großem Bett. Allein.

Ich blicke zur Decke. Seit gestern ist so viel passiert. Ich glaube, ich habe mich Hals über Kopf in den großen, dominanten Mann verliebt. Er hat mich bereits im Foyer magisch angezogen und auch später, als ich ihn in Robertos Cucina wiedergesehen habe, habe ich dieses Flattern im Bauch verspürt. Meine Gedanken kreisten gestern den ganzen Nachmittag um ihn. Doch beim Abendessen war es endgültig um mich geschehen. Ich verstehe mich selbst nicht. Wie konnte ich mich nur so gehen lassen, und was empfindet er für mich? Das erste Mal mit ihm war unbeschreiblich. Und was habe ich getan? Matthew McQueen ist mein Boss und jetzt scheinbar auch mein Liebhaber. Heute Morgen ist mir die ganze Sache jedoch etwas peinlich. Wie soll ich mich ihm gegenüber verhalten? Vor allem in der Firma? Einen festen Freund zu haben, der obendrein mein Chef ist, ist eine völlig neue Erfahrung für mich. Unbekanntes Terrain.

Ich beschließe, erst mal aufzustehen und nach dem Mann zu suchen, der mich im wahrsten Sinne des Wortes umgehauen hat. Aber ich bin völlig desorientiert und dazu auch noch nackt. Selbst das Kleid, das ich gestern Abend getragen habe und das Matthew achtlos auf den Boden fallen gelassen hat, wurde weggeräumt. Ich hoffe, von ihm.

Während ich noch überlege, wie ich ohne Kleidung aus dem Bett und bis nach unten kommen soll, klopft es leise an der Schlafzimmertür.

Wer ist das?, schießt es mir durch den Kopf. Matthew wird ja wohl nicht an seiner eigenen Schlafzimmertür anklopfen. Dafür ist er zu selbstsicher. Vorsichtig öffnet sich die Tür und eine adrett gekleidete Frau mittleren Alters betritt mit einem Tablett in der Hand den Raum. Ich rutsche etwas tiefer unter die Decke, als sie mich schon freundlich begrüßt.

»Guten Morgen, Ms. O’Brian, ich bin Grace. Ich kümmere mich um Mr. McQueens Haushalt. Er bat mich, Sie ausschlafen zu lassen. Darf ich Ihnen das Frühstück ans Bett stellen?« Sie lächelt mich herzlich an.

Es riecht wunderbar und absolut verlockend nach Kaffee, Toast und Eiern mit Speck.

Ich setze mich auf, ohne der Hausdame einen Blick auf meine entblößte Brust zu gewähren. Es ist mir ziemlich peinlich, hier so nackt im Bett meines Chefs zu sitzen und mich von seiner Hausangestellten bedienen zu lassen. Trotzdem lächle ich sie an. Sie scheint sehr nett zu sein. Hm, und mir wird klar, dass das Leben von Matthew ein völlig anderes ist, als ich es bisher kannte. Habe ich etwa erwartet, er würde heute Morgen neben mir im Bett liegen und mich zärtlich in den Arm nehmen? Er hat sicher zu tun und hat eine Hausdame, die das Frühstück macht und wer weiß was noch alles.

»Vielen Dank, Grace. Ich hätte auch aufstehen können und mit Matthew, ich meine, Mr. McQueen frühstücken können.«

Grace lacht leise. »Mr. McQueen ist schon seit geraumer Zeit auf. Morgens joggt er meistens eine Stunde. Er ist jetzt in seinem Arbeitszimmer.«

Dann wendet sie sich um und verlässt den Raum.

Ich spüre plötzlich, dass ich großen Hunger habe. Das Frühstück schmeckt köstlich und ich muss nun doch lächeln. Hätte mir vor ein paar Tagen noch jemand gesagt, was mich hier in Boston erwarten würde, ich hätte ihn für verrückt erklärt. .

Auf dem Sessel vor dem Fenster liegt ordentlich zusammengelegt das silberne Abendkleid, das ich gestern getragen habe. Meine eigenen Kleider kann ich nirgends entdecken, da ich sie ja in Matthews Gästezimmer liegen gelassen habe. Schnell springe ich aus dem Bett.

Ich schnappe mir noch einen Toast und betrete den begehbaren Kleiderschrank, auf der Suche nach einem T-Shirt von Matthew. Was ich dort sehe, ist unvorstellbar. Der Schrank ist riesig. Hier hängen sämtliche Kleidungsstücke von ihm. Wie kann ein Mann nur so viele Anzüge, Hemden, Krawatten, Jacken, Hosen, Pullover und so weiter haben? Teilweise baumeln noch die Preisschildchen an den Anzügen. Ich ziehe neugierig eine Schublade auf, die voll mit Boxershorts ist.

Mein Blick schweift weiter durch den Raum und zum Glück entdecke ich auf einem Stuhl meinen Rock und meine Bluse sowie verführerische Dessous. Hat Matthew die Sachen für mich hier bereitgelegt? Schmunzelnd begebe ich mich ins Badezimmer, das man direkt vom begehbaren Schrank aus betreten kann. Auch hier ist alles beeindruckend groß.

Die Mitte des Raumes wird von einer ovalen Badewanne eingenommen, in der mindestens drei Personen Platz hätten. Zwei Waschbecken sowie eine Dusche mit mehreren verschiedenen Duschbrausen vervollständigen das Bad. Der Toilettenbereich ist durch eine halbhohe Wand abgegrenzt. Sogar eine neue Zahnbürste steht schon in einem der Becher. Ich muss lächeln. Matthew hat alles gut organisiert. Und er will mir einreden, er hätte es nicht geplant.

Als ich geduscht und angezogen bin, verlasse ich das Schlafzimmer, um Matthew zu suchen. Ich finde ihn im Wohnzimmer. Er steht an der großen Fensterfront und schaut auf die Skyline von Boston, die sich hinter dem Charles River erstreckt. Die eine Hand liegt entspannt auf dem Fensterrahmen, mit der anderen hält er sein iPhone ans Ohr.

Matthew sieht wieder umwerfend aus. Heute trägt er eine verwaschene enganliegende Jeans und ein T-Shirt, das seine perfekte Figur gut zur Geltung bringt. Er wirkt wie ein Bad Boy und nicht wie ein Geschäftsmann, der ein Imperium regiert.

»Okay, Mom, wir sehen uns dann morgen. Ja, ich werde sie mitbringen.« Dabei dreht er sich um und signalisiert mir, näher zu kommen. Ein Lächeln umspielt seine Lippen. Matthew beendet das Gespräch und kommt mit wenigen Schritten auf mich zu.

»Guten Morgen, Kleines, gut geschlafen?« Er umfasst meine Handgelenke, zieht mich zu sich heran und küsst mich zärtlich auf den Mund.

Meine Unsicherheit lässt nach, als er mich anlächelt und berührt. »Ich habe geschlafen wie eine Tote. Warum hast du mich nicht geweckt?«

Er grinst. »Du warst ziemlich fertig nach der letzten Nacht, dabei habe ich dich nur einmal genommen. Außerdem habe ich heute einiges mit dir vor.« Dabei schaut er mich wieder mit diesem Wahnsinnsblick an, der meine Knie weich werden lässt. »Ich möchte dir die Stadt zeigen, später werden wir dann an den Strand rausfahren und wenn du möchtest, gehen wir heute Abend in einem Nachtclub tanzen.« Matthew nimmt mich in den Arm, legt sein Kinn auf meinen Kopf und vollführt ein paar Tanzschritte, ganz im Stil von Fred Astaire.

»In einen Nachtclub?«, entfährt es mir verblüfft.

»Ja, er ist sehr exklusiv. Ich bin dort Teilhaber. Sam, der Inhaber, ist ein alter Freund meines Vaters. Er möchte eine neue Band engagieren und meine Meinung zu der Musik hören. Du wirst Spaß haben«, verspricht er.

»Mit dir bestimmt«, sage ich.

Er hebt amüsiert eine Braue. »Flirten Sie etwa mit mir, Ms. O’Brian?«

Ich gehe auf sein Spiel ein und flirte nun ganz ungeniert mit ihm. »Und wenn es so wäre, Mr. McQueen?«

Seine Stimmung wirkt plötzlich nachdenklich. Kurz beobachtet er mich abschätzend, bevor er spricht. »Vivien, vertraust du mir?«

Ich runzle die Stirn und schaue ihn fragend an. »Was meinst du damit?«

»Ich bestimme in sexueller Hinsicht gerne, wo’s langgeht, aber ich verspreche dir, es langsam angehen zu lassen.«

Ich schlucke kurz. Er hat letzte Nacht bereits gesagt, dass er es langsam angehen lassen wird. Was meint er also? Er hat ja schließlich bereits mit mir geschlafen. »Wenn du sagst, du bestimmst im Bett, was bedeutet das?«, frage ich etwas unsicher.

»Kannst du dir vorstellen, dich mir vollkommen hinzugeben? Dich einfach meinen … na, sagen wir mal … Befehlen, oder anders genannt, Wünschen hinzugeben?«

Ich sehe ihn verständnislos an. »Warum?«

Er nimmt meine Hände und haucht zarte Küsse darauf. »Um dir und mir Lust zu bereiten. Mehr nicht. Du könntest dich fallen lassen und alles mir überlassen. Ich könnte mir jetzt zum Beispiel vorstellen, dich wehrlos auf meinem Bett liegen zu sehen. Wie du erzitterst vor Leidenschaft unter meinen Berührungen. Gib dich mir einfach hin und ich verspreche dir einen Multiorgasmus.« Dabei streicht er leicht über meine Wange.

»Okay, du wirst mir doch nicht wehtun, oder? Du bist doch kein Sadist?«, frage ich vorsichtig.

Sein verteufelt erotisches Lächeln lässt eine Reihe schneeweißer Zähne zum Vorschein kommen, während er verneinend den Kopf schüttelt. »Ich stehe nicht darauf, dir Schmerz zu bereiten«, meint er und zwinkert mir zu. Dann hebt er mich auf seine muskulösen Arme, trägt mich aus dem Wohnzimmer zu der schwungvollen Treppe und bringt mich hinauf in sein Schlafzimmer. Ich bin überrascht. Mein Gott, ist dieser Mann impulsiv. Ich kann mir denken, was jetzt gleich passieren wird.

»Ist es dazu nicht noch etwas zu früh, Mr. McQueen?«, necke ich ihn mit einem schelmischen Gesichtsausdruck, während es in meinem Unterleib schon erwartungsvoll kribbelt.

»Unterschätz mich niemals, Baby«, raunt er mir zu.

Mit einem Fußtritt lässt Matthew seine Schlafzimmertür laut ins Schloss fallen. Ich habe meine Arme um seinen Hals geschlungen und schaue ihm tief in die Augen. Auch in seinem Blick sehe ich das Feuer des Begehrens funkeln.

Matthew lässt mich vor dem Bett auf meine Beine gleiten und sieht mich dabei eindringlich an. Er geht einen kleinen Schritt zurück, berührt mich nicht, wirkt nachdenklich, aber auch erregt.

Worüber denkt er denn jetzt wohl nach?, überlege ich verwirrt.

»Vivien, geht es dir gut? Ich habe dich doch gestern nicht überanstrengt?«

Ich schüttle den Kopf.

»Okay. Vertraust du mir?«

Ich neige nachdenklich den Kopf. »Das hast du mich schon mal gefragt und ja, ich vertraue dir?«

»Zieh dich aus.« Die Worte kommen jetzt leise, aber sehr bestimmt aus seinem Mund. In seinen Augen glitzert die Lust, und ich weiß, worauf es hinauslaufen wird. Ich zögere kurz, doch spüre ich den Wunsch, ihm nachzugeben, mich auf sein Spiel, was immer es auch sein mag, einzulassen.

»Also?«

Der kühle Ton, den er anschlägt, macht mir beinahe Angst, wäre da nicht der heißblütige Blick, der mich förmlich auffrisst. Ich schaue ihm verunsichert ins unbewegte Gesicht und öffne dann aufgeregt und mit bebenden Fingern den Knopf und den Reißverschluss meines Rockes, bevor ich ihn langsam herunterziehe.

Matthew geht, ohne den Blick von mir zu lösen, zu dem Sessel am Fenster. Dann lässt er sich aufreizend lässig hineinsinken, während seine Blicke über meinen ganzen Körper gleiten. Mein Herz pocht laut in meiner Brust. Als ich die Bluse von den Schultern streifen will, lässt er mich mit einem scharfen Befehl innehalten. »Nein! Zuerst das Höschen.«

Okay, ich lasse den String langsam zu Boden gleiten.

»Und jetzt der Rest«, fordert Matthew mich nun auf.

Als ich nackt vor ihm stehe, schaut er mich einfach nur abschätzend an. Ich fühle mich irgendwie benutzt, wenn er mich so mit seinen Augen fixiert. Ich senke meinen Blick, werde immer unsicherer und möchte am liebsten nur noch weglaufen; von der aufsteigenden Lust ist plötzlich nichts mehr da. Was ist nur los mit ihm? Ist es das, was er unter männlichem Gebaren beim Sex versteht? Indem er mir Befehle erteilt und mich anstarrt wie ein Flittchen? Und wieso drehe ich mich nicht einfach um und folge meiner inneren Stimme, die ziemlich laut Vorsicht! schreit?

Matthew muss meine Unsicherheit gespürt haben, denn jetzt kommt er auf mich zu und küsst mich zärtlich auf den Mund. Als er mich in seine Arme zieht, lässt meine Angespanntheit nach.

»Erregt es dich, wenn ich dir Befehle erteilte, Vivien?«, flüstert er mir ins Ohr, dabei lässt er seine Lippen an meinem Hals heruntergleiten und ich spüre, wie seine Zähne leicht meine Haut berühren. Ein Schauer der Erregung erfasst mich.

»Antworte mir!«

Mein Verstand arbeitet auf höchster Alarmstufe und bringt meine wachsame Seite zum Vorschein, augenblicklich dieses Szenario zu unterbrechen. Aber mein Körper reagiert in sehnsüchtiger Erwartung, mich auf dieses Spiel einzulassen, und sendet Signale, die mir völlig fremd sind. Ein unbeschreibliches Sehnen nach Erfüllung, ihm zu gehorchen, breitet sich in meinem Inneren aus. Ich schließe die Augen, senke den Kopf und gestehe ihm: »Ja. Ja, es erregt mich.«

Yaş sınırı:
18+
Hacim:
394 s. 25 illüstrasyon
ISBN:
9783958693135
Yayıncı:
Telif hakkı:
Bookwire
İndirme biçimi:
Metin
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