Kitabı oku: «Lesen in Antike und frühem Christentum», sayfa 11
Einen eindrücklichen Beleg für die dadurch erzeugte Fiktion eines Dialogs mit seinen Lesern, der Teil einer durchdachten Leserlenkungsstrategie ist, findet sich z.B. beim Werk von PolybiosPolybios.29 Aufschlussreich ist es ferner, wenn Clemens von Alexandria seinen LeserLeser im Singular(!) auffordert, den folgenden Bericht über den Apostel Johannes zu hören: ἄκουσον μῦθον οὐ μῦθον, ἀλλὰ ὄντα λόγον περὶ Ἰωάννου τοῦ ἀποστόλου … (Clem. Al.Clemens von Alexandria Quis div. salv. 42). Euseb als empirischer Leser dieser Schrift von Clemens fordert seine Leser wiederum dazu auf, diese Schrift zur Hand zu nehmen und den Bericht zu lesen, den er dann jedoch zitiert: λαβὼν δὲ ἀνάγνωθι ὧδέ πως ἔχουσαν καὶ αὐτοῦ τὴν γραφήν … (Eus.Eusebios von Caesarea h. e. 3,23,5).
Auch in antiken BriefenBrief findet sich (zumeist am Anfang) das Verb ἀκούωἀκούω, um auf das Schriftstück zu verweisen, auf das man antwortet.30 In vielen Fällen ist eindeutig, dass ἀκούω sich auf Gelesenes bezieht31 (gleiches gilt für das lateinische audioaudio),32 nur selten ist es nicht eindeutig entscheidbar, ob auf etwas Schriftliches Bezug genommen wird; ein Bezug auf eine mündlich konzeptualisierteMündlichkeit konzeptuell Kommunikation ohne Schriftbezug ist bei der Verwendung von ἀκούω am Briefanfang zwar möglich (z.B. bei Bericht durch einen BriefbotenBrief-bote) allerdings wegen des brieflichen Kommunikationskontextes nur durch kontextuelle Marker festzustellen.33 Denn die Belege fügen sich ein in das Bild, dass briefliche Kommunikation in der Antike mehrheitlich als durch ein SchriftmediumLese-medium vermitteltes Gespräch konzeptualisiert ist, also die Anwesenheit der Kommunikationspartner suggeriert und treffend mit der Kategorie der „imaginierten MündlichkeitMündlichkeit“34 charakterisiert werden kann.
CiceroCicero, Marcus Tullius bezeichnet die privateÖffentlichkeitnicht-öffentlich/privat Briefkommunikation in einem Kontext (Cic. Phil. 2,7), in dem er M. Crassus vorwirft, er habe gegen die Konvention einen Privatbrief von ihm öffentlichÖffentlichkeitöffentlich vorgelesen (recitorecito), ein „Gespräch unter Freunden in Abwesenheit (amicorum conloquia absentium)“, das durch die öffentliche RezitationRezitation zerstört worden sei. An anderer Stelle formuliert er: „Aber weil ich meine, Dich reden zu hören, wenn ich Deine Briefe lese (legolego), und mit Dir zu sprechen, wenn ich Dir schreibe, deshalb habe ich so unbändige Freude gerade an Deinen längsten BriefenBrief und werde selbst häufig ein wenig zu langstielig beim SchreibenSchreiben“ (Cic. ad Brut. 1,1,45; Üb. KASTEN); Basilius von Caesarea schreibt in seinem Brief an den PhilosophenPhilosophie Eustathius (Basil.Basilius der Große ep. 1,1) angesichts des verhinderten Wiedersehens, er sei durch seinen Brief „überhaupt wundervoll erquickt und getröstet worden (θαυμαστῶς πως ἀνεκαλέσω καὶ παρεμυθήσω τοῖς γράμμασι).“ Ps.-Liban. ep. char. 2 beschreibt einen Brief als schriftliche UnterhaltungUnterhaltung: Ἐιστιλῆ μὲν οὖν ἐστιν ὁμιλία τις ἐγγράμματος ἀπόντος πρὸς ἀπόντα γινομένη … ἐρεῖ δέ τις ἐν αὐτῇ ὥσπερ παρών τις πρὸς παρόντα. In dokumentarischen Briefen findet sich die Wendung γράφεις μοι λέγων, vgl. P.Mil.Vogl. 1 24,6; O.Did.Didymos Chalkenteros 323,2. K. Thraede spricht daher von der „Illusion des Beisammenseins“ und bezeichnet das briefliche Anwesenheitstopos in Anknüpfung an SymmachusSymmachus (ep. 1,84), AmbrosiusAmbrosius von Mailand (ep. 46,1; 47,4; 66,1) und HieronymusHieronymus (ep. 3,1) als imago praesentiae.35 Ein weiteres relevantes Indiz für diese Konzeptualisierung der schriftbasierten brieflichen Kommunikation besteht in der Verwendung des Verbes σιγάω (stillLautstärkestill bleiben, schweigen) im Sinne von nicht-schreiben. Vgl. z.B. die Einleitungsphrase im Brief von Libanios an Akakios, mit der er begründet, warum er so lange nicht geantwortet hat: Πολὺν ἐσίγησα χρόνον ὑπ’ αἰσχύνης, ὅτι … (Lib.Libanios epist. 1514,1).
Es sei zuletzt auch an dieser Stelle noch einmal betont, dass aus dem Vorkommen des Lexems ἀκούωἀκούω nicht geschlussfolgert werden darf, dass Privatbriefe in der individuell-direkteLektüreindividuell-direktn Rezeption vokalisierendStimmeinsatzvokalisierend gelesen wurden.36 Unter den gleichen methodischen Voraussetzungen, könnte man ja sonst aus modernen Briefwechseln, die ebenfalls als Gespräch unter Abwesenden konzipiert sind und in denen konventionell verba dicendiverba dicendi sowie verba audiendiverba audiendi im Sinne von „schreibenSchreiben“ und „lesen“ verwendet werden,37 ableiten, dass Briefe noch im 19./20. Jh. vokalisierend gelesen worden wären. Es bleibt festzuhalten, dass die Verben ἀκούω und audioaudio in der brieflichenBrief Kommunikation der Antike und an zahlreichen der oben diskutierten Stellen in der Literatur vor allem im Sinne von „zur Kenntnis nehmen“ verwendet werden, also nicht das physische Hören, sondern die kognitivekognitiv Verarbeitung im Blick ist.38 Ohne kontextuelle Markierungen darf also beim Vorkommen des Verbes im Kontext der Rezeption von Texten nicht auf die mediale Form bzw. Art der sinnlichen Wahrnehmung rückgeschlossen werden.
3.3 Lesen als Sammeln: λέγω und Derivate
Während legolego im Lateinischen als Standardverb für lesen zu gelten hat (s. u.), gibt es für das auf den gleichen Stamm zurückgehende griechische Verb λέγωλέγω nur relativ wenige Belege für die Verwendung als LeseterminusLese-terminus, die vor allem aus dem 5./4. Jh. v. Chr. stammen.
Bei Aineias Taktikos findet sich die Formulierung „aus dem BuchBuch sagen“, d. h. vorlesen: ῥηθήσονται δὲ ἑξῆς αἱ ἐπιβουλαὶ ἐκ τῆς βίβλου παραδείγματος ἕνεκεν (Aen. Tact.Aineias Taktikos 11,2). Platon lässt Eukleides in der Rahmenhandlung seines Theaitetos1 sagen: „Junge, nimm das Buch und lies (παῖ, λαβὲ τὸ βιβλίονβιβλίον καὶ λέγε)!“ (Plat.Platon Tht. 143c). Er verwendet hier λέγωλέγω synonym mit ἀναγιγνώσκωἀναγιγνώσκω, wie eine Stelle kurz zuvor zeigt, an der Eukleides vorschlägt: „Und während wir ruhen, soll der Junge vorlesen (… ὁ παῖς ἀναγνώσεται)“ (Plat. Tht. 143b). Die gleiche Synonymität findet sich bei Demosth.Demosthenes or. 21,8: ἀναγνώσεται δὲ πρῶτον μὲν ὑμῖν τὸν νόμον … λέγε τὸν νόμον. Diese Formel „lies das Gesetz“ ist häufig belegt. Vgl. neben zahlreichen Stellen bei Demosthenes (z.B. or. 21,10; 38,4; 43,62) Aischin.Aischines Tim. 11.15 u. ö.; Ctes. 32. PhilonPhilon von Alexandria nutzt diese Wendung zur Einleitung von zwei Zitaten aus der ToraTora, vgl. Philo Fug. 53; somn. 1,92. Zumindest in der publizierten Form von Philons Texten gilt diese Aufforderung den RezipientenRezipient, das im Folgenden geschriebeneSchriftGeschriebenes ZitatZitat zu lesen.
Anders als das griechische Standardleseverb ἀναγιγνώσκωἀναγιγνώσκω (s. o.) scheint λέγωλέγω zumindest in klassischer Zeit exklusiv die vokalisierendeStimmeinsatzvokalisierend Realisierung von Text (vorlesen, rezitieren) zu bezeichnen. Schwer zu entscheiden ist nicht zuletzt deshalb, ob die etymologischeEtymologie Grundbedeutung des in vielen Sprachen zu findenden Stammes „sammeln“, „(auf)lesen“2 bei der Verwendung bewusst war bzw. eine Vorstellung des Auflesens von BuchstabenBuch-stabe, Bedeutung oder Klang mit dem Verb konnotiert werden konnte3 oder ob die Verwendung als LeseterminusLese-terminus nicht vielmehr durch die Bedeutung „sagen“, „sprechen“ initiiert worden ist.
Im Lateinischen können analog die Verben enuntio, dico und pronuntio mit entsprechenden adverbialen Bestimmungen, die LesemedienLese-medium anzeigen, z.B. de scripto,4 ex tabellaTafel/Täfelchentabella5 u. ä. verwendet werden, um VorlesenRezeptionkollektiv-indirekt zu markieren.6
Deutlich häufiger und in der Semantik differenzierter werden präfigierte Formen von λέγωλέγω als LeseterminusLese-terminus verwendet. Dabei findet man ἀναλέγωἀναλέγω in frühen Quellen noch im Aktiv als Leseterminus, später ist es vor allem die mediale Form ἀναλέγομαιἀναλέγομαι, die lesen bedeutet. J. Svenbro verweist bezüglich der aktivischen Form auf eine InschriftInschriften aus der ersten Hälfte des 5. Jh. v. Chr. aus Teos und versteht es als Synonym zum LeseverbLese-terminus ἀνανέμωἀνανέμω (verteilen),7 das ebenfalls in aktivischer Form im dorischen Dialekt lesen bedeutet hat,8 wobei das Aktiv „den LeserLeser zum Instrument im Dienst des GeschriebenenSchriftGeschriebenes“9 macht. Demgegenüber habe die mediale Form ἀνανέμομαι, die im ionischen Dialekt lesen bedeutet, „eine viel subtilere Bedeutung als ‚verteilen‘. Tatsächlich bedeutet sie ‚verteilen, indem man sich der Verteilung mit einschließt‘.“10 Svenbro verweist in diesem Zusammenhang auf die Mnesitheos-Stele aus Eretria auf Euböa aus dem 5. Jh., auf der geschrieben steht: „Seid gegrüßt, ihr, die ihr vorübergeht; ich aber liege tot in der Erde. Tritt hierher und lies (ἀνάνεμαι), wer hier begraben ist: ein Fremdling aus Aigina, mit Namen Mnesitheos.“11 Es ist m. E. nicht nur ein Grenzfall, dass „ein solcher Leser den Inhalt des Geschriebenen ‚verteilen‘ kann, ohne daß er [andere] HörerHörer hat“12; vielmehr ist der Leser selbst sein eigener Zuhörer (lesen im Sinne von „auf sich selbst verteilen“), wobei ohne sichere Textsignale im Kontext schwer eindeutig zu entscheiden ist, ob beim Gebrauch des Verbes jeweils an das Hören der eigenen StimmeStimme oder aber der internalisierten Stimme, der inneren LesestimmeStimmeinnere (inner reading voice), gedacht ist.13 Dies zeigen nicht zuletzt einige Inschriften aus hellenistischer Zeit, in denen ein nicht-vokalisierendeStimmeinsatznicht-vokalisierends Lesen wahrscheinlich ist oder sogar explizit vorausgesetzt wird.
T. Christian14 nennt instruktive Beispiele von InschriftenInschriften, in denen verba vivendiverba vivendi als LeseverbenLese-terminus verwendet werden (s. dazu 3.8) und verweist auf Inschriften, die den LeserLeser auffordern, „etwas zu lernenLernen oder zu erfahren, was keinen mündlichen Dialog voraussetzt.“15 Außerdem nennt er eine Inschrift aus Kallatis (2./3. Jh.), die mit dem Motiv der Stille spielt und dieses in Verbindung mit der visuellenvisuell Wahrnehmung setzt: „Schau mich an, den stummen ([δ]έρκεο τὴν ἀγέγωνον ἐμέ), Fremder, schau den Stein an, wie ich bejammert auf dem Felsbrocken liege“ (GVI 1279,1f). Ganz explizit ist nicht-vokalisierendeStimmeinsatznicht-vokalisierend Lektüre vorausgesetzt in einer Inschrift aus Kaisareia Hardrianopolis aus der Mitte des 3. Jh. n. Chr.: „lies, während Du in Stille atmest (σιγῇ πνεύσας ἀνάγνωθι)“ (SEG 33 1110); außerdem in IGUR III 1336, Cl. 1,7 und GVI 1342.
Diese Überlegungen gelten analog für die mediale Form ἀναλέγομαιἀναλέγομαι (wörtlich für sich selbst sagen bzw. für sich selbst [auf]sammeln), die als LeseterminusLese-terminus eine facettenreiche Semantik aufweist. Schon in den Epigrammata des KallimachosKallimachos wird ἀναλέγομαι im 3. Jh. v. Chr. verwendet, um die individuell-direkteLektüreindividuell-direkt Lektüre einer Schrift Platons zu bezeichnen.16 Dionysios von Halikarnassos verwendet das PartizipPartizip Medium im Sinne von LeserLeser/RezipientRezipient;17 an anderer Stelle bezeichnet er damit die Rezeption seiner Quellen (Historien namenhafter römischer GeschichtsschreiberGeschichtsschreibung), aus denen er „aufgesammelt“ habe.18 Die Bedeutungsnuance „rezipieren“ im Sinne von „aufnehmen“ (das Lesen der jeweiligen Schrift[en] ist damit impliziert) und „in eigenen Schriften weiterverarbeiten“ ist häufig belegt.19 Aufschlussreich ist zudem eine Stelle bei PlutarchPlutarch. Im Kontext eines Gesprächs über die Bedeutung von alten Schriftzeichen (γράμματαγράμματα) einer InschriftInschriften aus dem Grab der Alkmene, das von Agesilaos geöffnet worden sei (vgl. Plut. de gen. 5 [mor. 577e/f]), gibt Pheidolaos den Bericht von Simmias wieder:
„der Spartaner Agetoridas brachte von Agesilaos eine Menge Schriften nach Memphis zu dem ProphetenProphet Chonuphis […]. Er war vom KönigKönig (von Ägypten) hergeschickt, der dem Chonuphis befahl, wenn er etwas von der Schrift verstehe, solle er schleunigst in Übersetzung zurückschicken. Nachdem dieser dann drei Tage lang für sich allein Schriftzeichen aller Art in alten Büchern durchgesehen [wörtl. für sich selbst aufgesammelt] hatte (πρὸς ἑαυτὸν δὲ τρεῖς ἡμέρας ἀναλεξάμενος βιβλίων τῶν παλαιῶν παντοδαποὺς χαρακτῆρας), schrieb er dem König zurück […], dass diese Schrift den Befehl enthalte, die Hellenen sollen zu Ehren der Musen einen Wettkampf veranstalten; die Schriftzeichen aber gehören zu dem Alphabet, das unter der Regierung von König Proteus im Gebrauch gewesen, und welches auch Herakles, des Amphitryon Sohn, gelernt habe“ (Plut.Plutarch de gen. 5 [mor. 578 f–579a; Üb. OSIANDER/SCHWAB; leicht modifiziert JH]).20
Die Angabe πρὸς ἑαυτόν zeigt zusammen mit der Zeitangabe eindeutig, dass eine Form intensiverAufmerksamkeitvertieft individuell-direkteLektüreindividuell-direktr Lektüre zu philologischen Forschungszwecken vorauszusetzten ist, die mit ἀναλέγομαιἀναλέγομαι bezeichnet wird. Eine mündliche Realisierung der Schriftzeichen zu imaginieren, liegt vom Kontext her nicht nahe.21 Und obwohl PlutarchPlutarch eine fiktive Begebenheit beschreibt, so ist doch anzunehmen, dass hier an sozialgeschichtlichSozialgeschichte reale LesepraktikenLese-praxis angeknüpft wird. Analog definiert Galen die mit ἀναλέγομαι bezeichnete Lesepraxis von Fachtexten weitergehend mit dem Verb ἐντυγχάνωἐντυγχάνω als „gründliches Lesen“, indem er sie durch das Adverb σαφῶς spezifiziert (vgl. Gal.Galenos comp. med. loc. 6 praef., KÜHN 12,894). Ferner findet sich das Verb als LeseterminusLese-terminus auch bei den KirchenväternKirche-nväter.22
Ebenfalls nur im Medium als LeseterminusLese-terminus gebraucht wird das Verb ἐπιλέγομαιἐπιλέγομαι. Für J. Svenbro impliziert das Medium zusammen mit der Vorsilbe, dass der LeserLeser für sich selbst oder ggf. für andere lautLautstärkelaut liest, und präzisiert die Semantik des Verbs als Leseterminus mit der wörtlichen Übersetzung „ein Sagen hinzufügen zu“. Daraus leitet er ab, dass die Schrift bzw. das Geschriebene ohne die Hinzufügung der StimmeStimme durch den Leser unvollständig bliebe, das Lesen folglich das Geschriebene als „Epi-log“ ergänze.23 Dies mag möglicherweise für den nicht mehr rekonstruierbaren Ursprung der Verwendung des Verbs als Leseterminus zutreffen, ob diese Bedeutungsdimension für die Verwendung von ἐπιλέγομαι in den erhaltenen Quellen seit der klassischen Zeit noch eine Rolle spielt, wäre jedoch erst zu belegen.
Hingegen erschweren schon bei Herodot, bei dem ἐπιλέγομαιἐπιλέγομαι als LeseterminusLese-terminus erstmals belegt ist, einige Details die Interpretation Svenbros. Im ersten Buch seiner Historien schildert Herodot zwei aufschlussreiche LeseszenenLese-szene: Der Meder Harpagos will dem späteren Perserkönig Kyros II. im Geheimen einen BriefBrief zukommen lassen, mit dem er ihn zu einer Verschwörung gegen den medischen KönigKönig Astyages überreden will. Damit der Brief unentdeckt bleibt, näht er ihn in einen Hasen ein und trägt einem ihm vertrauten Boten auf, den Hasen dem Kyros zu bringen und betont, dass Kyros ihn eigenhändig und ohne Anwesenheit anderer zerlege (ἐντειλάμενὸς οἱ ἀπὸ γλώσσης διδόντα τὸν λαγὸν Κύρῳ ἐπειπεῖν αὐτοχειρίῃ μιν διελεῖν καὶ μηδένα οἱ ταῦτα ποιεῦντι παρεῖναι; Hdt.Herodot 1,123,4). Die eigentlichen Leseszenen beschreibt Herodot folgendermaßen:
„Tatsächlich kam dieser Plan zur Ausführung; Kyros erhielt den Hasen und schnitt ihn auf. Er fand den BriefBrief darin, nahm und las ihn (εὑρὼνεὑρίσκω δὲ ἐν αὐτῷ τὸ βυβλίον ἐνεὸν λαβὼν ἐπελέγετο). Dieses sagte das Schriftstück (τὰ δὲ γράμματαγράμματα ἔλεγε τάδε): … Als Kyros dies gehört [d. h. gelesen] hatte (ἀκούσας ταῦτα ὁ Κῦρος), überlegte er, wie er die Perser am geschicktesten zum Abfall überreden konnte. Schließlich fand er folgenden Weg am passendsten und ging ihn: In einem Brief schrieb er seine Absicht nieder. Dann berief er eine Versammlung der Perser. Nach dem Entfalten des Briefes sagte er also lesend (μετὰ δὲ ἀναπτύξας τὸ βυβλίον καὶ ἐπιλεγόμενος ἔφη): … “.24
Es ist bezeichnend, dass sich die Verwendungsweise von ἐπιλέγομαιἐπιλέγομαι in der individuell-direkteLektüreindividuell-direktn LeseszeneLese-szene (Hdt.Herodot 1,124,1), bei der eindeutig keine ZuhörerHörer vorauszusetzen sind (1,123,4), deutlich von der VorleseszeneRezeptionkollektiv-indirekt unterscheidet (1,125,1f). Bei der Vorleseszene sahSehen sich Herodot – wie bei einer anderen, eindeutigen Vorleseszene25 – genötigt, mit φημί ein zusätzliches verbum dicendiverba dicendi zu ergänzen, was angesichts Svenbros Interpretation der Semantik von ἐπιλέγομαι als „ein Sagen hinzufügen zu“ redundant erschiene. M. E. zeigt die Stelle jedoch eher, dass sich Herodot einer solchen semantischen Dimension des Verbes hier nicht bewusst gewesen ist und ἐπιλέγομαι stattdessen als konventionalisierten LeseterminusLese-terminus verwendet hat. Bei der individuellen Leseszene verzichtet Herodot dann auch auf ein weiteres verbum dicendiverba dicendi. Außerdem nutzt er das Bild vom sprechenden Schriftstück, das der LeserLeser Kyros (möglicherweise nur in seinem Kopf) hört (1,125,1).26 Diese Bildlichkeit konterkariert Svenbros These einer Unvollständigkeit des GeschriebenenSchriftGeschriebenes ohne die StimmeStimme des Lesers. Gegen Svenbro kann man festhalten, dass möglicherweise für die Verwendung von ἐπιλέγομαι als Leseterminus eher die Bedeutungsdimension des Verbes „für sich auslesen“/to pick out leitend ist.27
Da legolego im Lateinischen im Gegensatz zum Griechischen λέγωλέγω, das etymologischEtymologie auf die gleiche Wurzel zurückgeht, als Standardverb für lesen fungiert, sind abschließend einige ausblickende Bemerkungen zu diesem Verb notwendig. Eine ausführliche Analyse der Lexemverwendung kann im Rahmen dieser Arbeit jedoch nicht geleistet werden. Allerdings ist mit dem Eintrag im TLL28 das MaterialMaterialität insgesamt deutlich besser aufgearbeitet als bei den griechischen HauptleseverbenHauptleseverb ἀναγιγνώσκωἀναγιγνώσκω und ἐντυγχάνωἐντυγχάνω. Zudem kann an Buschs Analyse der Semantik und der Lexemverwendung von lego angeknüpft werden, die er im Kontext der Diskussion um das „lauteLautstärkelaut“ und „stille“ Lesen in der Antike vorgelegt hat.29
Zunächst verweist Busch darauf, dass die Verwendung als LeseterminusLese-terminus etymologischEtymologie auf die Grundbedeutung „sammeln“, also über die Vorstellung des „Auflesens“ einzelner BuchstabenBuch-stabe und dem anschließenden Zusammensetzen zu Worten und Sinneinheiten zurückzuführen sein könnte.30 Diesbezüglich hat J. Svenbro angemerkt, dass es aber auch durchaus vorstellbar wäre, dass es sich um eine Übernahme eines schon geprägten terminus technicus aus dem Griechischen handele und die Erklärungen der antiken Etymologie eine Konstruktion der Entwicklungsgeschichte aus der Retrospektive darstelle.31 M. E. kann diese Frage nicht sicher entschieden werden. Immerhin zeigen aber die Ausführungen Varros, dass im 1. Jh. v. Chr. durchaus ein Zusammenhang zwischen der Semantik von legolego und dem Leseprozess hergestellt werden konnte. So formuliert VarroVarro in seinem Werk De lingua Latina: „‚Sammeln‘ wird gesagt, weil die Buchstaben von den AugenAugen ‚gesammelt‘ werden“ (legere dictum quod leguntur ab oculis litterae; Varro ling. 6,66). Buschs Hinweis ist zwar richtig, dass auf der Grundlage der Etymologie und Semantik von lego nicht entschieden werden kann, ob generell vokalisierendStimmeinsatzvokalisierend oder nicht-vokalisierendStimmeinsatznicht-vokalisierend gelesen wurde. Allerdings ist es doch bezeichnend, dass Varro auf den Aspekt der visuellenvisuell Wahrnehmung der Buchstaben beim Lesen rekurriert, aber die vermeintlich vokalisierende Weiterverarbeitung außen vor lässt. Dies stellt zwar ein argumentum e silentio dar, die Beweislast, dass lego per se vokalisierende Lektüre impliziere, liegt jedoch angesichts dieses Befundes bei den Vertretern dieser These. Aus meiner Sicht ist die Stichhaltigkeit der Argumente für die These zu hinterfragen, dass diese Verwendungsweise von lego in den Quellen eindeutig zeige, unmarkiertes lego bezeichne den normalen Modus „lauter“ Lektüre.
Buschs Hauptargumente für diese These sind a) Belege, die aus seiner Sicht eindeutig Fälle von vokalisierender, individueller Lektüre zeigten. Dass diese Belegstellen (Busch selbst verweist exemplarisch nur auf Cic.Cicero, Marcus Tullius fam. 9,20,3 und sonst auf die in der bisherigen Forschungsdiskussion herangezogenen Belegstellen) aber eben nicht eindeutig sind, habe ich oben schon ausgeführt (1.3). Die dort ausführlich diskutierten methodischen Probleme, welche den Diskurs um die These des generell vokalisierendenStimmeinsatzvokalisierend Lesens in der Antike prägen, brauchen hier nicht noch einmal wiederholt zu werden. Es sei schon hier betont, dass damit freilich nicht in Frage gestellt wird, dass es zahllose Belege gibt, an denen legolego im Sinne von „vorlesen vor anderen“ gebraucht wird. Busch zeigt b) am Befund, dass die adverbialen Bestimmungen von lego entweder „stummes“ oder „besonders“ lautes Lesen markierten32 und leitet daraus ab, dass der adverbial unmarkierte Gebrauch generell lesen in Normallautstärke impliziere. Dies ist ein methodischer Fehlschluss, da aus einem negativen Befund eine positive Schlussfolgerung gezogen wird, und dabei narrative und leserpragmatischePragmatik Gründe im Kontext der jeweiligen Stellen missachtet werden, die eine adverbiale Bestimmung begründen.33 c) Es ließen sich lautLautstärkelaut Busch keine Belege anführen, an denen unmarkiertes lego definitiv „stilles“ Lesen meint. Dies ist nicht nur ein argumentum e silentio, sondern stimmt m. E. auch nicht. So lässt z.B. PetroniusPetronius Arbiter, T. Trimalchio in seinem Roma Satyricon verfügen, dass in der Mitte seines Grabsteins eine Sonnenuhr angebracht werden solle, „damit jeder, der nach der Stunde sieht – ob er will oder nicht – meinen Namen liest (ut quisquis horas inspiciet, velit nolit, nomen meum legat)“ (Petron.Petronius Arbiter, T. sat. 71,12).34 In diesem Kontext kann mit lego eigentlich nur die visuellevisuell Wahrnehmung des Namens in der Grabinschrift gemeint sein.
Vor diesem Hintergrund ist die Schlussfolgerung Buschs, dass die Grundbedeutung von legolego „die lautliche Realisation des Gelesenen im Begriff“35 einschließt, zu hinterfragen – nicht zuletzt auch deshalb, weil im Lateinischen mit recitorecito ein präziseres Verb zur Verfügung steht, um die lautliche Realisation, das VorlesenRezeptionkollektiv-indirekt, eindeutig zu kennzeichnen.36 Daneben wird – allerdings selten belegt – auch das Derivat praelegopraelego für das Vorlesen verwendet. Und zwar bezeichnet es einmal allgemein das Vorlesen vor PublikumPublikum (s. auch Lesepublikum),37 kann aber auch eine ganz spezifische Vorlesesituation in Bildungskontexten meinen, in welcher der LehrerLehrerLehrer den Schülern einen Text vorliest, während sie ihn selbst vor den AugenAugen haben und mitlesen können, wie bei Quintilian deutlich wird. Der Zweck dieses Vorlesens ist bei Quintilian jedoch nicht die Ausbildung einer guten Vorlesepraxis – die Schüler lesen nur mit den Augen mit(!) –, sondern eine basale Lese- und VerstehensfähigkeitVerstehen, was vor allem dadurch deutlich wird, dass auf einer zweiten Stufe unbekannte Wortbedeutungen erläutert werden.38 Nur einmal in einer KomödieKomödie von Plautus findet sich das Derivat translego als LeseverbLese-terminus (vgl. Plaut.Plautus Asin. 4,1,5). Im Kontext scheint es dort – als zweite Aufforderung, einen Vertrag (syngraphus) durchzulesen – einen besonderen Nachdruck mit der Leseaufforderung zu verbinden – etwa: „lies darüber“. Wegen der geringen Anzahl von Belegen sind weitergehende Schlussfolgerungen zur Semantik des Verbes jedoch nicht möglich.39
Bei legolego handelt es sich demgegenüber um einen polyvalenten LeseterminusLese-terminus, der gleichsam als allgemeiner und neutraler Oberbegriff das Phänomen „Lesen“ in seiner ganzen Breite bezeichnen kann, wie A. Busetto treffend zusammenfasst:
„Lego è anche il verbo più ‚neutro‘ per indicare l’atto del leggere. Esso può essere riferito non solo a qualsiasi tipologia di documento, ma anche a qualunque modalità e finalità della lettura: da quella privata di una lettera a quella pubblica di un testo letterario o giuridico, da quella scolastica del maestro a quella critica ed ecdotica dei grammatici; tali letture contemplano una nutrita varietà di fruitori (lo stesso lettore, una singolo uditore, un pubblico più o meno vasto), sedi, ‚gradi di oralizzazione‘.“40
Und als ein solcher Oberbegriff kann legolego auch sporadisch kollektiv-indirekteRezeptionkollektiv-indirekt Formen der Rezeption benennen, wobei es sich in diesen Fällen dann um eine konzeptionelle Übertragung individuell-direkteLektüreindividuell-direktr Lektüre handelt,41 die uns aus dem deutschen Gebrauch von „Lektüre“ und „lesen“ ebenfalls bekannt ist.
Ähnlich polyvalent (vgl. den Eintrag im TLL) ist das von legolego abgeleitete Verbalsubstantiv lectiolectio, das gleichsam als Oberbegriff „das Lesen“ das gleichnamige Phänomen umfassend bezeichnet und durch die jeweiligen Verwendungskontexte ganz unterschiedliche spezifische Bedeutungen (das Lesen als Fähigkeit,42 das Durchlesen eines Schriftstücks,43 das Lesen zu UnterhaltungszweckenUnterhaltung44 oder zur Bildung bzw. zur Vorbereitung eigener TextproduktionTextproduktion,45 die Lektüre als metonymischeMetonymie Bezeichnung des Lesestoffes,46 das VorlesenRezeptionkollektiv-indirekt47, die Aussprache eines BuchstabensBuch-stabe/Wortes48, aber auch nur das visuellevisuell Erkennen/Entziffern von Buchstaben49 usw.) annehmen kann. Das Verbalsubstantiv bezeichnet aber gleichsam auch das Resultat eines Leseprozesses (das Gelesene oder die Lesart50), der Plural lectiones wird daher als Buchtitel für Sammlungen von Lesefrüchten sowie für Kommentare verwendet.51 Es lässt sich anhand der in den Fußnoten genannten Quellen nicht belegen, dass eine stimmlicheStimme oder lautliche Realisierung generell impliziert wäre. Die Stellen, an denen das Substantiv im Sinne von „Lesung“ gebraucht wird, um das Vorlesen vor anderen zu bezeichnen, sind kontextuell determiniert und zeigen eine besondere Verwendungsweise des Wortes. Als Bildspendebereich der MetapherMetapher wird man analog zu lego annehmen können, dass dieser durch die Tätigkeit des Sammelns, Zusammenlesens,52 bzw. Auslesens, Auswählens53 geprägt ist, auch wenn es freilich schwierig ist zu erheben, ob diese Bedeutungsdimension bewusst wahrgenommen wurde. Einige Stellen zeigen im Übrigen eindeutig, dass eine individuelle, vermutlich auch nicht-vokalisierendeStimmeinsatznicht-vokalisierend Lektüre mit lectio bezeichnet werden konnte:
So verweist z.B. CiceroCicero, Marcus Tullius in einem BriefBrief an Rufus (fam. 5,20,2) auf das Durchlesen bzw. Durchsehen eines in seiner Abwesenheit erstellten Schriftstücks (liberliber) mit einer Abrechnung (ratio), das er von seinem SklavenSklave in die Hand bekommen hat. Ammianus Marcellinus (res gestae 15,8,16) verwendet lectiolectio zur Beschreibung einer individuell-direkteLektüreindividuell-direktn LesepraxisLese-praxis, die er mit dem Verb scrutorscrutor (durchsuchen, durchwühlen, durchforschen, untersuchen) spezifiziert. Vgl. auch Quint.Quintilian inst. or. 10,1,20: per partes modo scrutanda omnia (s. u. bzgl. perlegoperlego).54 HieronymusHieronymus hat vermittelt durch einen gewissen Paulus Kunde von Cyprians SekretärSekretär (notarius) über dessen Lektürepraxis erhalten: und zwar, „dass CyprianCyprian von Karthago gewöhnlich keinen Tag ausließ ohne die Lektüre Tertullians und er häufig zu ihm sagt ‚gib mir den Meister‘, was selbstverständlich TertullianTertullianus, Quintus Septimius Florens bezeichnet“ (solitum numquam Cyprianum absque Tertulliani lectione unum diem praeterisse, ac sibi crebro dicere, Da magistrum, Tertullianum videlicet significans; Hier. vir. ill. 53). Diese Stelle ist insofern aufschlussreich, als Cyprian seinen Sekretär auffordert, ihm den Meister zu geben (dare magistrum). Dies impliziert, dass er anscheinend für die Verwaltung der BücherBuch zuständig ist, also eine Art Hilfskrafttätigkeit übernimmt und gerade nicht die Funktion hat, ihm aus Tertullians Schriften vorzulesen.
Das Derivat lectitolectito, das zu den wenigen sog. verba frequentativa bzw. iterativa gehört, hebt entsprechend des erstarrten Iterativ/Intensiv-Morphems ita55 die Häufigkeit oder die Intensität von individuellen Leseprozessen hervor, impliziert jedoch nicht zwingend stimmlicheStimme RealisierungStimmestimmliche Realisierung beim Lesen.56
Plinius hat in seiner BibliothekBibliothek in seiner VillaVilla Laurentinum bei Ostia ein armariumBuch-aufbewahrungarmarium, „das keine BücherBuch zum Lesen, sondern zum intensiven StudiumStudiumAufmerksamkeitvertieft enthält“ (quod non legendoslego libros sed lectitandos capit; Plin. ep.Plinius der Jüngere 2,17,8). In einem BriefBrief an Pomponius Bassus unterscheidet er als Aktivitäten der Muße (otium), Bassus diskutiere viel, höre viel und lese viel intensiv, wodurch er trotz seines reichen Wissens täglich etwas Neues hinzulerne (multum disputare, multum audireaudio, multum lectitare, cumque plurimum scias, cotidie tamen aliquid addiscere; Plin. ep. 4,23,1). Vgl. außerdem Plin. ep. 3,5,1. Ganz eindeutig ist auch Sidon.Sidonius Apollinaris epist. 2,10,5: opus est, ut sine dissimulatione lectites, sine fine lecturias. Vgl. außerdem exemplarisch Cic.Cicero, Marcus Tullius Brut. 31,121; Plin. ep. 3,5,1; 4,19,2; Gell.Gellius, Aulus 2,23,1f; Arnob.Arnobius der Ältere 2,9. Interessant ist ferner die Verwendung bei TacitusTacitus (ann. 14,50), der bezeugt, dass die Bücher des durch Nero verbannten Senators Fabricius Veiento, solange sie verboten und nur unter Gefahr beschafft werden konnten, gesucht und viel gelesen waren (conquisitos lectitatosque), durch die spätere Besitzerlaubnis dann allerdings an Attraktivität verloren hätten.
Die erstarrte Stammmodifikation in lectitolectito deutet darauf hin, dass wiederholendes und intensives LesenAufmerksamkeitvertieft als grundlegendes kulturelles Konzept in der römischen Welt zu verstehen ist, das sich lexikologisch in der Sprache niedergeschlagen hat.57 So hat in ähnlicher Weise auch das Derivat58 relegorelego einen iterativenLektüreMehrfach-Frequenziterativ Sinn und kann dadurch die Intensität eines Leseprozesses betonen.59 Die Lexemverwendung des Derivats perlegoperlego zeigt deutliche Konnotationen zur (genauen) visuellenvisuell Wahrnehmung,60 eine Implikation eines vermeintlichen Normalmodus vokalisierender Lektüre legt die Lexemverwendung jedoch nicht nahe. Zwar wird das Verb zuweilen auch in einem Kontext verwendet, in dem vorgelesen wird,61 hauptsächlich betont das Verb aber die Vollständigkeit des Lesens in Bezug auf den Gesamtumfang des gelesenen Textes,62 wird häufig im Zusammenhang der Lektüre von BriefenBrief verwendet,63 bezeichnet vielfach eine individuelle Lektüreform (z. T. eindeutig ohne stimmlicheStimme RealisierungStimmestimmliche Realisierung), und ist meistens sinnvoll mit dem deutschen Wort „durchlesen“ zu übersetzen: