Kitabı oku: «Hagakure», sayfa 4

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Man vergleiche Jōchōs Postulierung des unabdingbaren Todes z. B. auch mit Miyamoto Musashis Buch der fünf Ringe, wo in der »Rolle der Erde« die Wichtigkeit der Akzeptanz des Todes betont wird.69 Insofern stimmt dieser mit Yamamoto Jōchō überein. Aber im Anschluss differenziert Musashi:

»Aber was den Weg des Sterbens angeht, ist das nicht allein auf Krieger begrenzt. In Anbetracht der Lage, dass von Mönchen bis zu Frauen, von Bauern sogar bis zum niederen Volk Menschen in der Lage sind, sich aus Ehrgefühl oder aus Schande dafür zu entscheiden, in den Tod zu gehen, gibt es hier keinen Unterschied zu den Kriegern. Der Unterschied liegt darin, dass das Militärhandwerk eines Kriegers auszuführen darauf basiert, anderen Männern in welcher Angelegenheit auch immer überlegen zu sein, beziehungsweise in einem Duell zu siegen, beziehungsweise in einer Schlacht mit vielen zu triumphieren, und so danach zu trachten, für seinen Lehnsherrn oder für sich selbst, seinen Ruhm zu erhöhen und seine Ehre zu vertreten. Das macht die Tugend des Kriegerhandwerks aus.«70

Deutlich wird hier der große Unterschied zwischen einem kriegs- und duellerfahrenen Veteranen, wie er im Hagakure eigentlich als Idealbild des draufgängerischen Haudegens beschrieben wird, und einem bürokratischen Schreibtischhelden im Ruhestand, der vom aktuellen Geschehen weit entfernt und vor ihm sicher war und auf gar keinen Fall dem von ihm beschriebenen Ideal des todesverachtenden Kriegers entsprach.

Darüber hinaus propagiert Jōchō, »eines toten Leibes zu sein«, also so zu leben, als ob man bereits gestorben sei, weil man dann sein Leben lang ohne Fehler seine Dienstpflicht erfüllen und seinen Amtsposten und sein Lehen an die eigenen Kinder vererben könne. Sein Insistieren auf absoluter Todesentschlossenheit einerseits und der Erfüllung seiner Dienstpflicht und dem Erhalt seiner Familie und seiner Ehre andererseits klingt nach modernen Maßstäben paradox. Aber an dieser Stelle erkennt man, dass es Jōchō in erster Linie darum ging, darzulegen, wie man es als Samurai einrichten kann, ohne Probleme bis zu seinem Lebensabend seine Dienstpflicht angemessen zu verrichten. Dementsprechend ist das Hagakure voll mit Empfehlungen und guten Ratschlägen nicht nur zur besseren Verrichtung der Dienstpflicht, sondern eben auch zur Vermeidung von Streit und Zwietracht, durch die man in einen Kampf verwickelt werden könnte. Darum propagiert das Werk weder eine »Philosophie des Todes« noch eine »Philosophie des Lebens«, sondern ein »Rezept zum geschickten (Über-)Leben« in einer von Kriegeridealen beherrschten Gesellschaft von Bürokraten.71 Tatsächlich lässt sich vermuten, dass Jōchō keine politischen Ideale verfolgte. Ihm zufolge konnte man dem Fürsten alle Entscheidungen überlassen, während ein Krieger ausschließlich seinem Lehnsherrn zur Seite zu stehen hatte. Diese Art der Unterwürfigkeitsmentalität, die den eigenen Verstand ausschaltet und alle Entscheidungen der Obrigkeit überlässt, ist in der modernen Gesellschaft weder geeignet, dem politischen Fanatismus totalitärer Regierungen entgegenzuwirken, noch verantwortungsvolle Staatsbürger zu erziehen.

Besonders interessant ist die Enge der Beziehung zwischen Feudalherr und Vasall, die im Hagakure mit einer (homosexuellen) Liebesbeziehung gleichgesetzt wird. In Paragraph 2 des zweiten Bandes zitiert Jōchō das folgende Gedicht, um das »tiefste Mysterium wahrer Liebe« zu verdeutlichen:

Erkenne meine Liebe

Nach meinem Tod im Rauch,

Wenn schließlich ich meine innersten Gefühle

Nicht mehr zu unterdrücken vermag.

Er erläutert im Anschluss, dass es sich nur bei einer bis in den Tod hinein geheimgehaltenen Liebe, die sich erst im Rauch der Feuerbestattung offenbart, um eine Liebe von wahrer Reinheit handelt. So wie an dieser Stelle findet der Leser Hinweise über den Text verteilt, die den Eindruck vermitteln, dass der Autor bis in den Ruhestand hinein genau einer solchen geheimen Liebe nachhing, während seine Gleichstellung einer idealen Liebesbeziehung mit dem idealen Feudalverhältnis anscheinend offenbart, wem diese Gefühle tatsächlich galten. Yamamoto Hirofumi bemerkt entsprechend, es handele sich bei der Bezeichnung nagusamikata, die Mitsushige in seinem Brief gegenüber Jōchō gebrauchte, als er ihm sein gebrauchtes Bettzeug schenkte (Paragraph II-64), um eine Anrede, die man in der literarischen Welt jener Zeit als Anrede für einen Partner in einer homosexuellen Beziehung gebrauchte.72 Überhaupt erscheint diese Episode überraschend, könnte man die Natur des Geschenks doch durchaus als symbolisch interpretieren.

In diesem Zusammenhang ist auch die weite Verbreitung homosexueller Beziehungen unter dem japanischen Kriegeradel zu nennen, die allgemein toleriert und akzeptiert wurden, solange sie nicht die sozialen Strukturen, das politische Gleichgewicht oder besondere Familieninteressen bedrohten.73 So werden auch in Paragraph I-181 des Hagakure die »weisen Worte« des berühmten Edo-zeitlichen Schriftstellers Ihara Saikaku zitiert: »Junge Knaben ohne einen Herzensfreund74 sind genau wie Frauen, die keinen Mann haben.« Und sobald sich eine solche Beziehung zwischen einem »älteren« und einem »jüngeren Bruder« mit der zwischen Lehnsherr und Vasall überlagerte, also typischerweise als Beziehung zwischen einem daimyō und seinem Pagen, war die Entwicklung zur bedingungslosen Loyalität und zum selbstaufopfernden Dienst bis hin zum Folgetod laut Koike Yoshiaki nur natürlich.75

Obwohl von der Existenz einer solchen Beziehung zwischen Jōchō und Mitsushige nichts bekannt ist, lassen sich im Hagakure doch genug Andeutungen finden, um dies zumindest nahezulegen. Zumindest stellte sie für Jōchō eine Idealvorstellung des Lehnsverhältnisses dar. Dieser besondere Schwerpunkt gibt daher durchaus Anlass zu Spekulationen über die tatsächliche Beziehung zwischen Fürst Mitsushige und Jōchō, der ja bekanntlich seine Laufbahn als Laufbursche und Page begann und in dieser Position möglicherweise in die Geheimnisse der homosexuellen Liebe eingeführt wurde. Vielleicht macht auch darum seine spezielle Verbindung zu Mitsushige für ihn den Kern seines Selbstwertgefühls und Stolzes aus, wie es sich im Hagakure durchweg zeigt. Und möglicherweise ist das Werk gerade darum so unkritisch gegenüber Mitsushige, hätte doch jede Kritik an ihm die Position Jōchōs und ihr gegenseitiges Verhältnis in Frage gestellt.

Der oben erwähnte Ihara Saikaku war ein virtuoser Kritiker der feudalen Beziehungen seines Landes. In seinen Werken greift er die Edo-zeitlichen Samurai als Männer an, die derart durch Vorgaben wie ihren sozialen Rang und ethische Prinzipien gebunden waren, dass sie kein freies Leben zu führen imstande waren. Während sich Saikaku allerdings der Diskrepanz zwischen Ideal und Wirklichkeit der Existenz der bushi voll und ganz bewusst war und auf dieser letztlich die Ironie seiner populären Kriegererzählungen aufbaute, scheint Jōchō sich der verdeckten Mehrdeutigkeit oder Ironie der von ihm beschriebenen Ideale an der Oberfläche so wenig bewusst zu sein, dass der Leser sich manchmal fragt, ob er nicht zumindest unterschwellig selbstironisch zu sein versuchte.

Wenn man daher das Hagakure einerseits auch nicht aufgrund seines Missbrauchs als Quelle militaristischer Ideologie in Japan vor 1945 beurteilen sollte, so ist es andererseits auch ein Fehler, es als hehre, universal gültige Philosophie misszuverstehen. Vielmehr sollte es als wertvolles Zeitdokument und als ein Stück vormoderner Literatur verstanden werden, das ein lebendiges Bild von den existentiellen Sorgen und dem Bedürfnis nach Selbstbestätigung einer Kriegergesellschaft in Friedenszeiten präsentiert.

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Zu dieser Ausgabe

Diese Übersetzung der ersten beiden Bände des Hagakure beruht auf der revidierten Iwanami-Bunko-Ausgabe Watsuji Tetsurōs (1889–1960) und Furukawa Tetsushis (geb. 1912) von 1940 (vgl. auch die Einführung).

Die Umschrift japanischer Namen und Begriffe richtet sich nach dem modifizierten Hepburn-System. Dementsprechend stehen Namen in der japanischen Reihenfolge, d. h. Familiennamen (mit Ausnahme der Titelei) grundsätzlich an erster Stelle, persönliche Namen bzw. Vornamen danach.

Holzschnitte aus dem Taiheiki Eiyūden von Kuniyoshi

Utagawa Kuniyoshi (1798–1861) arbeitete als noch heute bekannter Holzschnittkünstler in den Endjahren des Edo-Zeitalters. Nachdem er 1811 bei Utagawa Toyokuni, der für seine Schauspielerholzschnitte berühmt war, in die Lehre gegangen war, begann er 1814 eigene Werke zu veröffentlichen. Mit seiner um 1827 veröffentlichten Sukoden-Serie, in der er die Helden eines klassischen chinesischen Epos verewigte, konnte er erste größere Erfolge verbuchen. Neben seinen Drucken berühmter Schauspieler und Schönheiten ist Kuniyoshi besonders bekannt für seine dynamischen Drucke historischer und legendärer Motive. Um seinen im Todeskampf ineinander verschlungenen Helden und Ungeheuern mehr Ausdruckskraft verleihen zu können, arrangierte er seine Drucke oft in Triptychen. Seinen Werken liegt ein ähnliches Krieger- und Heldenideal zugrunde wie Yamamoto Jōchōs Ideal des kusemono, des draufgängerischen Haudegens. Ähnlich wie Kuniyoshi die Motive seiner beeindruckenden Kriegerdrucke aus Legenden und Geschichte auswählte, waren Jōchōs Vorstellungen des idealen Kriegers tief von den Kriegs-Epen Japans beeinflusst.


I Ōta Kazusa-no-suke Taira-no Harunaga-kō

Eingeleitet wird Kuniyoshis berühmte Bilderserie Taiheiki Eiyūden (»Heldenüberlieferungen der Chronik des großen Friedens«) mit einem Holzschnitt, der den ersten der drei großen Reichseiniger, Oda Nobunaga (1534–1582), darstellt. Nachdem Nobunaga 1560 in der Schlacht von Okehazama den daimyō Imagawa Yoshimoto besiegen konnte, warf er sich zu einem der mächtigsten Protagonisten in den Bürgerkriegen des 16. Jahrhunderts auf und konnte bis zu seinem Tode ein Drittel der japanischen Fürstentümer unter seine Herrschaft bringen. 1582 wurde er von seinem eigenen Vasallen Akechi Mitsuhide in Kyōto überfallen und in den Selbstmord getrieben. (Vgl. auch die Einführung, hier S. 15 f.)


II Inagawa Jibu-no-tayu Minamoto-no Yoshimoto

Durch seinen Triumph in der Schlacht von Okehazama über den hier abgebildeten Imagawa Yoshimoto (1519–1560), einen der führenden daimyō der frühen Sengoku-Periode, gelang es Oda Nobunaga 1560, seinen Aufstieg zur militärischen Vorherrschaft in Japan einzuleiten.


III Saitō Uhyōei-no-tayu Katsuoki

Saitō Tatsuoki (1548–1573), ein erbitterter Gegner Oda Nobunagas, verlor 1564 nach jahrelangen Kämpfen gegen diesen seine letzte Festung und damit seinen Fürstentitel. Trotzdem beteiligte er sich weiterhin am Widerstand gegen Nobunaga, bis er schließlich 1573 in der Schlacht von Tonezaka fiel.


IV Toki-uji

General Akechi Mitsuhide (1528–1582), der berüchtigte Verräter seines Lehnsherrn Oda Nobunaga, überfiel diesen 1582 in Kyōto und trieb ihn in den Selbstmord. Nur zwei Wochen später wurde er von Toyotomi Hideyoshi in der Schlacht von Yamazaki vernichtend geschlagen.


V Sasai Ukon Masanao

Sakai Ukon Masahisa (?–1570) machte sich unter Oda Nobunaga besonders bei dessen Marsch auf Kyōto und bei der Unterwerfung des Rokkaku- und des Kitabatake-Klans verdient. 1570 fiel er in der Schlacht von Katada.


VI Sasai Kyūzō Masayasu

Sakai Kyūzō Hisatsune (1555–1570) diente wie sein Vater Masahisa als General unter Oda Nobunaga und wurde für seine Verdienste während Nobunagas Marsch auf Kyōto 1568 bei der Unterwerfung des Rokkaku-Klans vom Shōgun Ashikaga Yoshiaki ausgezeichnet. 1570 fiel er im Alter von nur fünfzehn Jahren in der Schlacht von Anegawa.


VII Fukishima Masamori

Fukushima Masanori (1561–1624) erlangte 1583 Ruhm in der Schlacht von Shizugatake, in der Toyotomi Hideyoshi seinen Anspruch als Nachfolger Oda Nobunagas endgültig durchsetzen konnte. Weil Masanori in der Schlacht den ersten gegnerischen Kopf gewinnen konnte, wurde er zu den »sieben Speeren von Shizugatake« gezählt.


VIII Fujiwara-no Masakiyo

Auch Katō Kiyomasa (1562–1611) gehörte wie Fukushima Masanori zu den »sieben Speeren von Shizugatake«. Er leitete von 1592 bis 1598 als einer der drei Hauptkommandeure die Invasion von Korea, wo er unter anderem Seoul und Busan eroberte. Bis zu seinem Tode blieb er einer der einflussreichsten Fürsten und meistgerühmten Krieger Japans.

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