Kitabı oku: «Die Astrologie der Schüssler-Salze», sayfa 2
Wegbereiter und Wegbegleiter
Der holländische Physiologe Jakob Moleschott (1822–1893), den Schüßler während seiner Studienzeit in Berlin kennenlernte, stellte fest, dass eine Zelle nur dann gesund bleiben kann, wenn sie die nötigen Mineralstoffe im richtigen Verhältnis besitzt: „Der Bau und die Lebensfähigkeit der Organe sind durch die notwendigen Mengen der anorganischen Bestandteile bedingt.“1
Ergänzend hierzu beeinflusste der Mediziner und Pathologe Rudolf Virchow (1821–1902) Schüßler während seiner Studienzeit in Berlin maßgeblich mit der Publikation „Cellular-Pathologie“2, wonach „das Wesen der Krankheit die krankhaft veränderte Zelle ist“.
Dies zu einer Zeit, in der Schüßler sich bereits durchaus kritisch mit den Grenzen der Homöopathie auseinandersetzte und Wege neuer, einfacherer Heilverfahren suchte. Schüßler und Virchow stimmten darin überein, dass die Grundursache aller Lebensvorgänge, sowie die Ursache der Veränderungen von Organen und Geweben in der Erregbarkeit der Zelle zu suchen und dass somit die Entstehung und das Wesen einer Krankheit im Wesentlichen auf die Tätigkeit der Zellen zurückzuführen sei.
Sich auf diese Theorien beziehend begann Schüßler also den Aufbau seines biochemischen Heilsystems. Neue Untersuchungsverfahren ermöglichten erstmals, die Asche verbrannter Leichen chemisch zu analysieren. So isolierte er – in der Reihenfolge der heute noch verwendeten Nummerierung – zunächst elf Mineralsalze.
Gestützt auf die herrschende Anschauung von Liebig, Virchow, Moleschott und Benecke meinte er, dass alle Krankheiten, die auf medikamentösem Weg heilbar sind, mit diesen 11 Mineralsalzen geheilt werden könnten. Wenngleich aber die Verabreichung von Mineralsalzen die richtige Vorgehensweise gegen viele Krankheitsbilder darstellt, so weiß man heute doch, dass auch der Wirkung von Mineralsalzen Grenzen gesetzt sind. (Das von Schüßler später entdeckte Salz Nr. 12, Calcium Sulfuricum, wurde von Schüßler in seiner Bedeutung wohl unterschätzt und daher von ihm auch von der Liste der „Funktionsmittel“ gestrichen. Zu Unrecht, wie sich später herausstellen sollte, und so wurde der Mineralstoff in späteren Jahren wieder in die Liste der Funktionsmittel aufgenommen.) So schrieb er:
„Mein Heilverfahren ist aber kein homöopathisches, denn es gründet sich nicht auf das Ähnlichkeitsprinzip, sondern auf die physiologisch-chemischen Vorgänge, welche im menschlichen Organismus sich vollziehen.“3
Um dem Körper die Aufnahme der Mineralsalze zu erleichtern, führte Schüßler diese in potenzierter Form zu und erzielte spontan erstaunliche Erfolge, die sich alsbald herumsprachen und sich aufgrund ihrer Einfachheit und ihrer geringen Kosten in der Welt verbreiteten, so u.a. sogar bis nach Indien, wo der Rechtsanwalt B. S. Darbari durch seinen großen persönlichen Einsatz zu Gunsten der armen Bevölkerung für die Verbreitung der Schüßler’schen Heilweise sorgte.4
Schüßlers Lehrsätze können kurz zusammengefasst werden:
• Krankheiten entstehen durch einen Mangel an lebensnotwendigen Mineralstoffen.
• Durch Zuführung dieser Mineralstoffe kann Krankheiten vor gebeugt werden.
• Die Mineralstoffe müssen so aufbereitet werden, dass ihre Moleküle die Schleimhaut von Mund und Rachen durchdringen und ins Blut gelangen.
Der Begriff „Biochemie“ setzt sich zusammen aus
„bios“ = „Leben“ und
„Chemie“ = „Die Lehre von den stofflichen Zusammensetzungen der Körper und ihren zur Lebensbejahung notwendigen Stoffumwandlungen und Stoffergänzungen.“
Der Begriff „Biochemie“ bedeutet nach Schüßler somit das Wissen um die chemischen Vorgänge im Organismus. Das biochemische Mittel wird zur Gewährleistung der biochemischen Vorgänge eingesetzt.
Schüßlers Therapie, welche heute 12 Funktions- sowie 12 Ergänzungsmittel umfasst, hat sich aufgrund ihrer Einfachheit und Wirksamkeit seit über 100 Jahren bewährt. Es werden natürliche Mineralsalze verwendet, so ist die Therapie nebenwirkungsarm.
Kurt Hickethier (1891 – 1958)
Kurt Hickethier wurde am 22. Oktober 1891 in Nebra (Sachsen-Anhalt) geboren, jenem Ort, an dem auch die berühmte astronomische Himmelsscheibe gefunden wurde, die aus der Zeit um 1600 v. Chr. stammt und einen ersten Blick der Menschen auf "Sonne, Mond und Sterne" zeigt.
Während seines Militärdienstes im 1. Weltkrieg mit Malaria infiziert und später an Morbus Bechterew erkrankt, interessierte er sich aufgrund eigener Beschwerden und des Scheiterns schuldmedizinischer Heilweisen für die Naturheilkunde und lernte so die Biochemie nach Dr. Schüßler kennen. Entgegen ärztlicher Prognosen verbesserte sich sein Gesundheitszustand durch die Einnahme der Mineralsalze erheblich, und er entwickelte zunehmend Begeisterung für die Mineralstoffkunde nach Dr. Schüßler.
Dem Rat Schüßlers folgend, wandte er sich insbesondere der Antlitzdiagnostik zu. Seine außergewöhnliche Beobachtungsgabe und sein unbändiger Wille, eine diesbezügliche Systematik auszuarbeiten, führten schließlich zum gewünschten Erfolg. Hickethier arbeitete in diesen Jahren als Polizeisekretär im Staatsdienst.
Sein Rat war alsbald sehr gefragt und aufgrund seiner Erfolge und des regen Zustroms an Patienten entschloss er sich im Jahre 1926, den Dienst zu liquidieren und ein „Schüßlerheim“ zu gründen (Ellrich/Thüringen). Dabei blieb es aber nicht und so folgte einige Zeit später die Gründung des „Kurhauses Hickethier“ auf Schloß Clettenberg, ebenfalls in Thüringen. Beide Häuser dienten sowohl der Betreuung Kranker als auch der Ausbildung zum „Sonner“ (Antlitzdiagnostiker).
Für seine Verdienste um die Naturheilkunde erhielt Hickethier 1926 das Ehrendoktorat bzw. den Titel “Dr. of Naturopathy” der Universität von Pittsburgh, dem College of Pittsburgh of Naturopathy (USA), verliehen.
Wenngleich Hickethier während des 2. Weltkriegs die Enteignung seiner Kurhäuser sowie die Einstampfung seiner Literatur erdulden und nach Westdeutschland fliehen musste, war es ihm dennoch gegönnt, beruflich hier neu Fuß zu fassen und sowohl den Kur- als auch den Lehrbetrieb wieder aufzubauen und seine Bücher neu aufzulegen. Die Aufnahme des Kurbetriebs in Kemmenau, dem heutigen Zentrum der Schüßler-Salz- Kunde und Antlitzdiagnostik, erlebte Kurt Hickethier nicht mehr. Er verstarb im Alter von 67 Jahren.
Antlitzdiagnostik („Sonnerschau“)
Diagnostik bedeutet im eigentlichen Sinn:
• „Lehre von der Erkennung der Krankheiten“ oder
• „Lehre von den Krankheitszeichen“
Die Antlitzdiagnostik ist die Lehre von den Krankheitszeichen im Gesicht. Hickethier prägte den Begriff der „Sonnerschau“, Antlitzdiagnostiker nannte er „Sonner“; diese Termini konnten sich jedoch nicht durchsetzen.
„Lest es vom Gesicht ab, was Euch
und Euren Lieben fehlt“5
… war die Botschaft Hickethiers, und sein größtes Bestreben war es, sein Wissen zum Wohle der Menschheit zu verbreiten. Dies galt sowohl der Vorbeugung als auch der Bekämpfung von Krankheiten.
Hickethier erforschte und erkannte in Ergänzung der Erkenntnisse Schüßlers, dass mit zunehmendem Abbau der Reserven Mineralsalzmängel insbesondere im Gesicht anhand von strukturellen Veränderungen, Verfärbungen, Glanz auf der Haut, Ausschwitzungen etc. diagnostiziert werden können. Anhand dieser Farben, Falten, Höhlen, Einbuchtungen, Schwellungen, Glanz und Oberflächenbeschaffenheit sowie der Ausscheidungen der Haut, vornehmlich im Gesicht, wird der Mangel an Mineralstoffen ablesbar.
„In jedem Gesicht steht das Rezept geschrieben, das wir nur abzulesen brauchen.“6
Die Beschwerde bzw. Krankheit entwickelt sich sodann in dem Maße zurück, wie der fehlende Stoff im Blut durch die biochemischen Gaben aufgefüllt wird: Die kranken Zellen decken ihren Bedarf und ermöglichen erneut die korrekte Zellfunktion bzw. die Genesung des aus der natürlichen Ordnung laufenden Organs.
Die antlitzdiagnostischen Zeichen entwickeln sich parallel zum Rückgang des Krankheitsbildes und mit Auffüllen der Speicher im Körper ebenfalls zurück. Hierbei gibt es allerdings altersbedingte Einschränk – ungen zu beachten, wie dies z.B. bei den Salzen 1 und 11 zu beobachten ist: Wohl ist eine erhöhte Spannkraft der Haut bzw. des Gewebes zu verzeichnen, bereits bestehende Falten wie z.B. im Augenbereich bzw. vor den Ohren, Glatzen etc. verschwinden allerdings nicht mehr.
In vielen Fällen wurde erstaunt berichtet, dass neben jenen Krankheiten, die maßgeblich für die Einnahme der Mineralsalze waren, auch andere Auffälligkeiten und Beschwerden zurückgegangen bzw. verschwunden sind.
Der Grund ist ein denkbar einfacher: Das Mineralsalz wird dem Körper zugeführt und ihm zur beliebigen Verwendung überlassen. Wo der Körper das Mineralsalz am dringendsten benötigt, weiß der Körper selbst und selbstverständlich wird er es dort auch vorrangig einsetzen.
„Gewähre dem Krankheitsstoff das, was er zu seiner Sättigung erheischt, und er wird friedlich von Dannen ziehen!“7
Mit zunehmend aufgefülltem Mineralstoffhaushalt bilden sich auch andere Symptome zurück, die gar nicht Grund für die Einnahme der Salze waren.
Beispiel: Eine Kursteilnehmerin, die sich der Mineralsalzkunde nach Dr. Schüßler mit besonderem Enthusiasmus zuwandte, berichtete, dass sie ihrer Schwester, die zu chronischen Eiterungsprozessen neigte, u.a. Kalium sulfuricum anriet. Diese nahm dieses und andere Salze über einen langen Zeitraum gewissenhaft ein. So wie Stirn- und Nebenhöhleneiterungen in weiterer Folge ausblieben, verschwand gleichzeitig eine auffallende und vor allem sehr großräumige Pigmentstörung im Gesicht! Ähnliches wird oft berichtet und berührt auch nach jahrelanger Überzeugung von der Wirkung der Mineralsalze immer wieder besonders.
Mit der Ausbildung zur Mineralsalzkunde bzw. Antlitzdiagnostik geht bedauerlicherweise aber oftmals auch einher, dass Menschen, die bislang von ihrer Gesundheit völlig überzeugt waren, mitunter den Eindruck gewinnen, „Mängelwesen“ zu sein: Mit der Diagnose mehrerer Mineralsalzmängel nehmen sie sich schlagartig als gesundheitlich höchst gefährdet wahr. Jedes kleine Symptom, jede Auffälligkeit wird schlagartig zur Beschwerde. Dies erscheint immer wieder sehr bedauerlich, und so gilt es, diesen Eindrücken relativierend entgegenzuwirken.
Ja, – ein erhöhter Mineralstoffmangel fördert die Entwicklung von Krankheiten. Und auch jemand, der sich gesund fühlt, kann einen Mangel an Mineralstoffen haben.
Aber: Sich gesund zu fühlen ist ein Geschenk und mit großem Wohlbefinden verbunden. Das Bewusstsein über Mineralsalzmängel sollte daher vom Gesunden nicht mehr – aber auch nicht weniger – als eine Chance zur Gesundheitsprophylaxe sein und so wahrgenommen werden.
Die Zelle und ihre Funktion
Grob umrissen besteht die Zelle aus der Zellwand (Hülle, Membran), der Zellflüssigkeit, dem Zellkern und dem Zentralkörper. Die Zelle ist dabei Ausdruck noch kleinerer Elemente, nämlich der Moleküle (die sich wiederum aus Protonen, Neuronen und Elektronen zusammensetzen und noch weiter teilbar sind). In diesem molekularen Bereich finden jene Prozesse statt, die lebenswichtig sind.
Die Zellmembran ist fein durchlöchert und daher in der Lage, Stoffe aus der die Zelle umgebenden Zellzwischenflüssigkeit aufzunehmen und auch abzugeben. Die Mineralstoffkonzentration der Zellzwischenflüssigkeit kann sehr unterschiedlich zu jener innerhalb der Zelle sein. Mineralsalze übernehmen die Steuerung der Konzentrationsunterschiede innerhalb und außerhalb der Zellen und gewährleisten so den Transport dorthin, wo Mineralstoffe dringend benötigt werden.
Schüßler ging davon aus, dass zu hohe Konzentrationen die Zellmembran nicht passieren dürfen, das heißt die Zelle ihre Öffnungen verschließt, da sie an der Konzentration zugrunde gehen bzw. verbrennen würde beziehungsweise und in ihrer Arbeit überfordert wäre. Auch Störungen im Elektrolythaushalt8 beeinflussen die Fähigkeit der Zelle, Mineralstoffe über die Zellmembran auszutauschen.
Der Mineralstoffgehalt sämtlicher Zellen ist durch die Gabe von Mineralstoffen nach Dr. Schüßler ideal aufzufüllen, da diese durch ihre Potenzierung (Verdünnung) auf Molekulargröße gebracht werden. Die Zelle erkennt den Stoff als ihresgleichen und lässt ihn passieren.
Jede Zelle hat ihren spezifischen Aufgabenbereich. Die eine ist zuständig für die Blutbildung, die andere für den Knochenaufbau, wieder eine andere für die Übermittlung von Informationen oder deren Speicherung usw.
Die Mineralstoffe des Körpers
„Die Erkenntnis, dass die normale Zelltätigkeit von einem normalen Gehalt an anorganischen Salzen abhängig ist, war für Schüßler der konsequente Schritt zum Ausbau seiner biochemischen Therapie. Die Abweichung vom Normalgehalt an anorganischen Nährsalzen, insbesondere den Mangel an diesen, bezeichnete er als Ursache der Krankheit. Dieses Defizit gilt es durch medikamentöse Zufuhr der anorganischen Stoffe auszugleichen.“9
Bei den Mineralsalzen handelt es sich um anorganische Salze, deren Herstellung dem Körper selbst nicht möglich ist. Er ist daher auf eine Zufuhr von außen angewiesen. Sie sind in jedem lebenden Organismus enthalten, so auch im menschlichen Körper; sowohl im Blut als auch in den Zellen sämtlicher Organe. In harmonischer Ausgewogenheit sind sie für alle Körperfunktionen und somit für die Gesundheit unerlässlich. Harmonie ist der springende Punkt. Ist sie nicht gegeben, so ist der Nährboden für verschiedenste Krankheiten bereitet.
In der Mineralstoffkunde nach Dr. Schüßler übt jedes Mineralsalz einen bestimmten Einfluss auf die Funktionen der Körperorgane aus. Man nennt sie deshalb „Biochemische Funktionsmittel“. In der Reihenfolge ihrer Entdeckung, die als Nummerierung beibehalten wurde, sind das:
Nr. 1: | Calcium fluoratum | Flussspat | |
Nr. 2: | Calcium phosphoricum | Kalziumphosphat | |
Nr. 3: | Ferrum phosphoricum | Eisenphosphat | |
Nr. 4: | Kalium chloratum | Kaliumchlorid | |
Nr. 5: | Kalium phosphoricum | Kaliumphosphat | |
Nr. 6: | Kalium sulfuricum | Kaliumsulfat | |
Nr. 7: | Magnesium phosporicum | Magnesiumphosphat | |
Nr. 8: | Natrium chloratum | Kochsalz | |
Nr. 9: | Natrium phosphoricum | Natriumphosphat | |
Nr. 10: | Natrium sulfuricum | Glaubersalz | |
Nr. 11: | Silicea | Kieselsäure | |
Nr. 12: | Calcium sulfuricum | Gips |
In späteren Jahren wurden diese durch verbesserte Analyseverfahren um die Liste der “Ergänzungsmittel” erweitert. Diese sind:
Nr. 13: | Kalium arsenicosum | Kalimarsenit |
Nr. 14: | Kalium bromatum | Kaliumbromid |
Nr. 15: | Kalium jodatum | Kaliumjodid |
Nr. 16: | Lithium chloratum | Lithiumchlorid |
Nr. 17: | Manganum sulfuricum | Mangansulfat |
Nr. 18: | Calcium sulfuratum | Kalziumsulfid |
Nr. 19: | Cuprum arsenicosum | Kupferarsenit |
Nr. 20: | Kalium aluminium sulf. | Kalium-Aluminiumsulfat |
Nr. 21: | Zincum chloratum | Zinkchlorid |
Nr. 22: | Calcium carbonicum | Kalziumkarbonat |
Nr. 23: | Natrium bicarbonicum | Natriumbikarbonat |
Nr. 24: | Arsenum jodatum | Arsentrijodid |
Nr. 25: | Aurum chloratum natronatum | |
Nr. 26: | Selenium | |
Nr. 27: | Kalium bichronicum |
Die im Zusammenhang mit der Schüßler-Salz-Kunde zur Anwendung kommenden Ergänzungsmittel werden in Teil 4. behandelt. Da es aber zu den Ergänzungsmitteln nur in wenigen Fällen antlitzdiagnostisch gesicherte Zeichen gibt, werden sie im vorliegenden Buch inhaltlich nur gestreift.
Selbst heute konnten noch nicht alle Mineralsalze, die im menschlichen Körper vorkommen, isoliert werden, und so bleibt es zunächst bei der Vermutung, dass deren Zahl sich auf über 80 erhöhen könnte.
Die Weisheit des Körpers
In bewundernswerter Präzision baut der Körper, wenn notwendig, die Vorräte an Mineralsalzen in logischer Reihenfolge ab: Die Bedeutung der verschiedenen Körperteile bzw. Organe, die vom Mangel betroffen sind, werden nach ihrer grundsätzlich lebenserhaltenden Funktionen bewertet. Alle über die unmittelbare Lebensfunktion hinausgehenden Funktionen werden als nachrangig angesehen und daher nur dann gewährleistet, wenn ausreichend Mineralstoffe im Körper vorkommen.
Zwei Beispiele:
1. Der Mangel an Calcium phosphoricum (Anwendungsgebiete
siehe Teil 4) wird zunächst einen Abbau der Knochen- und Zahnsubstanz bewirken. Erst bei fortschreitendem Mangel werden Auswirkungen in der Funktion der quergestreiften Muskulatur auftreten (Krampfneigung in der willkürlichen Muskulatur: Waden-, Fußkrämpfe u.a.). Zu guter Letzt erst wird die Blutbildung vom Mangel an diesem Salz betroffen sein (Anämie).
2. Da Kalium phosphoricum (Anwendungsgebiete s. Teil 4) u.a. im zentralen und vegetativen Nervensystem gespeichert wird, wird sich zu Beginn der Mangelerscheinungen voraussichtlich ein Abfall der Leistungsfähigkeit bemerkbar machen. Wenn Stoffwechselgifte nicht mehr in ausreichendem Maße abgebaut werden können, kommt es zu einer merklich verlängerten Rekonvaleszenzzeit. Erst bei weit fortgeschrittenem Mangel wird sich die Problematik eventuell sogar bis zur Herzschwäche steigern.
So werden Mangelzeichen erstmals deutlich an Körperstellen sichtbar, die an der unmittelbaren Lebenserhaltung nicht beteiligt sind. Haare und Nägel werden brüchig, die Haut wird faltig und fahl, Müdigkeit stellt sich ein. Erhöht sich der Mangel in der Folge, leiden der Stoffwechsel, die Verdauung u.a. Erst in letzter Konsequenz leidet die Funktionalität der Organe und sie können ihre Aufgaben nicht mehr vollwertig erfüllen. Die Lebenserhaltung ist nicht mehr nachhaltig gewährleistet.
Mit anderen Worten: Der Körper “warnt” uns zunächst mit Unpässlichkeiten und kleineren Beschwerden. Er macht uns so auf einen Mangel an einem oder mehreren Mineralsalzen aufmerksam. Das Ziel des Körpers bleibt aber immer, die lebenserhaltenden Funktionen möglichst lange aufrechtzuerhalten.
„Krankheit ist die erforderliche Arbeit zur Wiederherstellung der aus den Fugen geratenen Ordnung des Organismus.“10
Nach obigen Erkenntnissen ist es umso wesentlicher, zu einem möglichst frühen Zeitpunkt zu erkennen, wie es um die Beschaffenheit der Mineralstoffspeicher im Körper steht. Als solches gilt es, sämtliche Diagnoseverfahren zur Erhebung von Mineralstoffmängeln zu hinterfragen.
Es gilt daher zu beachten:
- Die Antlitzdiagnostik zeigt uns den Zustand der SPEICHER im Körper.
- Die Blutanalyse zeigt uns den Mineral-stoffgehalt des BLUTES. (Was eine Blutanalyse keinesfalls zeigt, ist der Zustand der Speicher!)
- Das Blut hat aber die Aufgabe, sämtliche Organe des Körpers mit Nährstoffen aller Art zu versorgen. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, wäscht das Blut Mineralstoffe aus allen Speichern bei Bedarf heraus.
Daraus folgt:
- Ist ein Mangel an einem Mineralsalz daher bereits im Blut nachweisbar, ist dies untrüglich ein Anzeichen für bereits sehr stark abgebaute Speicher!
In diesem Zusammenhang muss daher nochmals die Bedeutung einer möglichst frühen Erkennung von Mineralstoffmängeln betont werden!
An dieser Stelle sei ergänzend auch auf das Buch von Thorwald Dethlefsen und Rüdiger Dahlke KRANKHEIT ALS WEG hingewiesen. Die beiden Autoren haben ihre jahrzehntelangen Erfahrungen zur Psychosomatik ausgewertet und andere Aspekte des Krankseins in den Vordergrund gerückt: “Symptome zeigen sich (…) als körperliche Ausdrucksformen psychischer Konflikte und sind durch ihre Symbolik in der Lage, das jeweilige Problem des Patienten zu entlarven.”11
Sowohl gesundheits-psychologische, spirituelle wie auch astrologische Sichtweisen können zahlreiche ergänzende Hinweise auf Krankheitsanfälligkeiten aufzeigen. Achten Sie daher immer auf die Wesenserscheinung des Ratsuchenden und auf ihren intuitiven Eindruck von der Gesamtsituation!