Kitabı oku: «...denn ihrer ist das Himmelreich», sayfa 13
17.
März
„Unser täglich Brot gib uns heute.“
Matthäus 6,11
Johannes und Tako waren nun von dem bösen Mann befreit. Sie wanderten weiter über Berg und Tal. Jetzt hatten sie schon lange nichts mehr gegessen und getrunken. Beide waren so müde, dass sie nicht weitergehen konnten. Sie setzten sich auf einen Baumstamm, um ein wenig auszuruhen. Dann begann der Junge das „Vater unser“ zu beten. Ganz laut sagte er: „Unser täglich Brot gib uns heute!“
Plötzlich kam Johannes der Gedanke: Wenn die Leute zu Gott um Brot bitten, muss es auch jemand geben, der ihnen etwas gibt. Ich muss einfach den „Brotladen des lieben Gottes“ suchen. Er machte sich nun wieder auf und wanderte mit Tako in den nächsten Ort. Während er von einer Straße zur andern ging, dachte er immer: Wo kann wohl Gottes Brotladen sein?
Als er gerade wieder um eine Ecke bog, sah er in einem Bäckerladen ein großes Bild vom Heiland an der Tür hängen. Das muss der Brotladen unseres lieben Heilandes sein! dachte Johannes und ging in den Laden hinein. Tako hatte er draußen an einem Haken festgebunden.
Hm, wie duftete es in dem Bäckerladen, der voller Kuchen, Torten, Brot, Brötchen und Schokolade war. Hinter dem Ladentisch stand eine freundliche Bäckersfrau.
„Ich bin gekommen, um mir das tägliche Brot abzuholen.“
„Ja, mein Kleiner, da bist du gerade richtig hier“, sagte die Frau. „Welches Brot und wie viel möchtest du denn haben?“ Johannes deutete auf zwei kleine Brote: „Diese beiden kleinen Brote möchte ich bitte haben.“
„Gern, mein Junge“, sagte die gutmütige Bäckersfrau. Sie nahm die beiden Brote und wickelte sie in Papier. Johannes nahm die Brote, ging zur Tür und sagte: „Vergelt‘s Gott und schönen Dank fürs tägliche Brot.“
„Aber, mein Junge, du hast ja vergessen zu bezahlen!“ sagte die Frau, „wer hat dich denn geschickt?“
„Mein Vater im Himmel“, sagte der Kleine ganz schüchtern.
„Hast du denn kein Geld?“ fragte die Frau. „Nein, meine Eltern sind tot und da hat mich mein himmlischer Vater zu Ihnen geschickt. Ich habe heute früh zu ihm gebetet und seinem Wort geglaubt.“
„Welchem Wort?“ wollte die erstaunte Frau wissen. „Na, ,unser täglich Brot gib uns heute‘. Weil ich das Bild vom Heiland in Ihrem Laden sah, dachte ich, das muss Gottes Bäckerladen sein.“ Die Frau begann zu weinen: „Gott segne dir das Brot, mein Junge. Wenn du wieder Hunger hast, komm nur wieder, ich will dir schon etwas zu essen geben.“ Johannes sprang freudestrahlend aus dem Laden und rief: „Hier ist des lieben Gottes Bäckerladen!“
Am Abend ging die gute Bäckersfrau noch einmal um ihr Haus herum. Was meint ihr, wen sie da ganz übermüdet, tief im Schlaf fand? - Ja, unseren Johannes mit seinem Tako. Sie besprach die ganze Angelegenheit mit ihrem Mann und so beschlossen sie, den Johannes bei sich zu behalten. Da sie keine Kinder hatten, gehörte dem Johannes später die ganze Bäckerei und er nannte sie „Des lieben Gottes Bäckerladen“.
Sein Geschäft war das beste in der ganzen Stadt und wenn einmal hungernde Kinder kamen, so schenkte ihnen Johannes das „tägliche Brot“.
Nun wollen wir beten: Vater im Himmel, wir danken dir, dass du überall deine Kinder versorgst. Du schickst ihnen immer gutmütige Menschen in den Weg, die ihnen helfen. Wir danken dir, dass du alle Kinder behüten und bewahren willst. Gedenke der Kinder in Indien, in Afrika und in allen anderen Ländern der Erde, die nicht genug zu essen haben. Schenke du uns den Willen, ihnen durch eine Spende zu helfen. Amen.
18.
März
„Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel herunterkommt und nicht dahin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt, dass sie fruchtbar wird und sprosst und dem Sämann Samen und dem Hungrigen Brot gibt, so ist es auch mit meinem Wort, das aus meinem Munde kommt. Es kehrt nicht leer zu mir zurück, sondern wirkt, was ich beschlossen, und führt aus, wozu ich es gesandt habe.“
Jesaja 55,10.11; Bruns
Seht ihr den alten Mann mit der Zipfelmütze, dem Schirm und dem langen Bart? Seine Schlittschuhe hängen schon über der Schulter und die Fausthandschuhe hat er auch ausgezogen. Er nimmt Abschied und winkt mit der Hand, ohne sich umzusehen. Die Kinder, die Vögel und der Hund freuen sich sehr, denn nun hat der Winter lange genug gedauert, jetzt soll es Frühling werden. Freilich, oft kommt der Winter noch über Nacht auf leisen Sohlen zurück, aber letzten Endes vertreibt ihn der Frühling dann endgültig. „Des Winters Flucht“ heißt dieses Bild von Ludwig Richter.
Dazu wollen wir ein Gedicht lesen:
„Die Fenster auf, die Herzen auf!
Geschwinde! Geschwinde!
Der alte Winter will heraus,
er trippelt ängstlich durch das Haus,
er windet bang sich in der Brust
und kramt zusammen seinen Wust.
Geschwinde! Geschwinde!
Die Fenster auf, die Herzen auf!
Geschwinde! Geschwinde!
Er spürt den Frühling vor dem Tor,
der will ihn zupfen bei dem Ohr,
ihm zausen an dem weißen Bart
nach solcher wilder Bubenart.
Geschwinde! Geschwinde!
Die Fenster auf, die Herzen auf!
Geschwinde! Geschwinde!
Der Frühling pocht und klopft ja schon. –
Horcht, horcht, es ist ein lieber Ton,
er pocht und klopfet, was er kann,
mit kleinen Blumen, Knospen an.
Geschwinde! Geschwinde!“
Wilhelm Müller
Ja, Kinder, wie der alte, hartherzige Winter aus dem Lande getrieben werden soll, so muss auch die Sünde aus unserem Herz getrieben werden. Deshalb sollen wir geschwind die Herzenstüren und -fenster öffnen und den alten Kram des Zankens, des trotzigen Wesens, der bösen Gedanken und der schmutzigen Worte hinaustreiben. Es klopft und pocht nämlich schon der Herr Jesus an unsere Herzenstür. Mit den farbenprächtigen Blumen seines Friedens, der Freude, der Geduld, der Freundlichkeit, der Gütigkeit und der Sanftmut möchte er unsere Herzen erfüllen. Nun lest noch einmal das Gedicht und denkt daran: So wie der Winter verschwinden soll, so sollen auch unsere bösen Sünden aus uns verschwinden!
Wir wollen beten: Nun hilf uns bitte, lieber Heiland, dass wir ganz reine Herzen bekommen und dein Klopfen an unsere Herzenstür hören. Wir lieben dich von ganzem Herzen. Amen.
19.
März
„Jesus sagte zu allen: Gebt acht! Hütet euch um jeden Preis vor der Habgier. Denn das Leben eines Menschen hängt nicht von seinem Besitz ab, auch wenn dieser noch so groß ist.“
Lukas 12,15; GN
Seht, das kleine Mädchen ist in den Wald gegangen. Im Winter hatte es immer die Vögel gefüttert und nun kannten die Vögel das Mädchen und fürchteten sich nicht vor ihm. Manche Leute haben auch einen Vogel im Vogelkäfig daheim. Es gibt auch Vögel, die sprechen lernen können, wenn man es ihnen immer wieder vorspricht. Oft sind sie sehr schwer zu verstehen, es gibt aber auch solche Vögel, die sehr gut „sprechen“ können. So einen Vogel traf ich einmal im Hause eines Mannes, der sein Geld sehr, sehr liebte. Er hatte eine fromme Frau, die immer in den Gottesdienst ging, aber dieser Mann gab ihr sehr wenig Geld zum Wirtschaften. Sie hätte gern dem Heiland ein gutes Opfer gegeben, damit das Evangelium auch in fernen Ländern verkündigt werden könnte. Wie gesagt, dieser geizige Mann hatte einen Wellensittich, der sehr gut sprechen konnte. Da nun der Mann auch in den Gottesdienst ging, brachte er ihm allerlei fromme Sprüche bei.
Zum Beispiel: „Halleluja! - Preis sei dem Herrn! - Sage allezeit: Lob und Dank!“ konnte der Vogel ausgezeichnet sagen. Einmal fuhren die Eheleute in den Urlaub. Da gaben sie den Wellensittich zu ihrer Tochter, die auch schon verheiratet war, in Pflege. Die Tochter kannte ihren Vater sehr gut, deshalb brachte sie dem Vogel noch einen Satz bei.
Als ich eines Tages wieder in das Haus dieser Leute kam, fragte ich nach dem Vogel. „Ach“, sagte mir die fromme Frau, „hör bloß nicht hin, ich muss mich immer schämen, wenn er spricht und es fremde Leute hören.“
Wisst ihr, was der Vogel jetzt sagte? - „Halleluja - Preis sei dem Herrn - Papa schwimmt im Geld - Sage allezeit Lob und Dank - Papa schwimmt im Geld - Halleluja, Amen.“ So kann es gehen, wenn man zu sehr am Geld hängt, dann muss der Vogel einem die Wahrheit sagen. Ich musste herzlich lachen über diesen Vorfall. Mancher Mensch macht sehr fromme Sprüche, aber im praktischen Leben sieht man nichts davon. Deshalb sagt der Herr Jesus: „Gebt acht! Hütet euch um jeden Preis vor der Habgier. Denn das Leben eines Menschen hängt nicht von seinem Besitz ab, auch wenn dieser noch so groß ist.“
„Der Geiz ist eine Wurzel allen Übels“, steht in der Bibel. Darum wollen wir uns darin üben, freigiebig zu werden, dann kann Gott uns segnen und vor viel Übel bewahren.
Nun wollen wir beten: Herr Jesus, alles, was du hattest, gabst du den Menschen. Du hattest kein Haus, keinen Garten, kein Gold und kein Silber - aber du hast allen armen Menschen geholfen. Du hast die Kranken geheilt und die armen Menschen mit Brot versorgt. Lehre uns, auch Freude daran zu haben, andere Menschen zu beschenken. Amen.
20.
März
„Sieh nur, der Winter ist dahin, die Regenzeit ist vorbei! Die Blumen zeigen sich wieder auf der Flur; die Zeit der Gesänge ist da; die Turteltaube lässt ihr Gurren wieder hören im Land.“
Hohelied 2,11.12; Bruns
Heute steht im Kalender ganz dick gedruckt: Frühlingsanfang. Ja, das ist so eine Sache, denn das Wetter richtet sich nicht immer nach unserem Kalender. Manchmal hat es noch im April geschneit und in anderen Jahren blühten die ersten Blumen schon im Februar. Vielleicht hat es die Sonne in den letzten Tagen gut mit uns gemeint.
„Wenn ihr heute Lust zu einem Spaziergang in den Wald habt, dann könnt ihr der Mutti einen hübschen Strauß Frühlingsblumen mitbringen. Vielleicht blühen schon die Buschwindröschen. Aber zieht euch noch warm an, denn im Wald ist es kühl, weil die Sonne nicht so gut durch die dichten Tannenäste hindurchdringen kann. Wenn ihr Blumen finden wollt, dann müsst ihr an den sonnigen Stellen Umschau halten. Geht aber nicht zu weit vom Wege ab, Kinder, ihr könntet euch verlaufen“, sagte der Vater, der hinter der Mutter steht, die das kleine Baby auf dem Arm hält.
Die Kinder jauchzen hell auf und singen vor lauter Freude: „Tra-ri-ra, der Frühling der ist da! Wir wollen in den Garten und woll‘n des Frühlings warten, ja, ja, ja, der Frühling der ist da!“
Die kleine Liese gibt der Ziege frisch gepflücktes Gras, der kleine Heiner schwenkt vor Freude seine Mütze und singt immer noch: „Der Frühling der ist da, tra-ri-ra!“ während Jochen auf der kleinen Flöte eine Frühlingsmelodie spielt. Die Suse tanzt auf einem Bein. Sie hat ihre Puppe unter dem Arm, an ihrem Kleid hängt ein kleiner Korb, denn sie meint, man könne im Wald schon Erdbeeren pflücken. Aber das dauert noch wochenlang, nein monatelang. Weil die Kinder so fröhlich sind, wollen wir heute auch ein schönes Frühlingslied singen:
„O, wie ist die Welt so schön in dem Frühlingskleide!
In den Tälern, auf den Höhn Leben, Friede, Freude!
Süße Düfte, Vogelsang, stimmet ein mit Harfenklang!
Singt ein heilig Lied dem Herrn, da im Brautgewande
prangen Fluren nah und fern, jauchzt ihm alle Lande!
Wo sein Lebensodem weht, alles neu verjüngt ersteht.
Darum soll auch Preis und Dank meine Seele bringen
und den heil‘gen Lobgesang meinem Schöpfer singen.
Ist die Erde schon so schön, was wird‘s sein in Himmelshöhn!“
Nun wollen wir beten: Vater, wir danken dir, dass du alle Jahreszeiten geschaffen hast, - der Frühling ist so schön. Die erstorbene, tote Welt steht auf, so wie dein Sohn Jesus Christus auch aus dem Grabe in Jerusalem auferstanden ist. Ja, wir feiern Ostern und freuen uns, dass auch wir auferstehen werden. Amen.
21.
März
„Wächter, wie spät ist es in der Nacht?“ Der Wächter antwortet: „Der Morgen kommt, aber es ist noch Nacht.“
Jesaja 21,11.12
In früheren Zeiten gab es im Dorf den Nachtwächter und in einer Stadt auch noch einen Turmwächter, den man auch Hochwächter nannte.
In einem alten Städtchen wohnte dort oben auf dem Kirchturm der Hochwächter mit Namen Sebastian. Er war ein einsamer Mann, denn seine Frau war gestorben und lag auf dem Friedhof begraben. Das hölzerne Kreuz an ihrem Grabhügel ließ der Turmwächter immer blendend weiß anstreichen, damit er es vom Turm aus gleich erkennen konnte. Er war ein frommer Mann, der den Vater im Himmel und seinen Sohn Jesus Christus von ganzem Herzen liebte. Mit großer Gewissenhaftigkeit erfüllte der Wächter seine Pflicht. Er musste die große Turmuhr beaufsichtigen, zu den verschiedenen Zeiten die Glocke läuten und nachts jede Stunde ins Horn blasen, damit jeder wusste: Der Wächter steht auf seinem Posten. Seine liebste Aufgabe aber war, an jedem Morgen um sechs Uhr einen Choral zu blasen, den er sich selbst auswählen durfte.
Nun war es einmal in der Frühlingszeit, dass unser Hochwächter nachts zwischen elf und zwölf Uhr in tiefen Schlaf versank. Allerlei Traumbilder zogen an ihm vorüber. Plötzlich beginnt es mächtig zu schallen, die Turmuhr schlägt Mitternacht. Jäh wurde der alte Sebastian aus dem Schlaf gerissen und deshalb hörte er nur noch die letzten sechs Schläge. „Was? schon sechs Uhr?“ fährt es ihm durch den Kopf - es ist auch schon etwas hell da draußen. Es war der Vollmond, der mit stählender Schönheit auf die Dächer der Stadt schien. „Ich habe meine Pflicht versäumt“, denkt der Turmwächter, „ich habe die ganze Nacht verschlafen!“ Schnell springt er aus dem Bett, um die Morgenwacht zu blasen. Hell und stark tönt es zum Fenster hinaus: „Wohlan im Namen Jesus Christ, der helle Tag erschienen ist.“ - Doch was war das? Unten in der Stadt blieb alles still. Da sieht der Turmwächter auf die Uhr und bemerkt, dass es erst Mitternacht ist. Welch ein Unglück für den alten Mann! Seine Nachlässigkeit kann ihn vielleicht die Stellung kosten.
Mit Zittern und Zagen erwartet er den Morgen. Als er um acht Uhr in die Stadt hinuntersteigt, trifft er einen Mann, der ihm schon von ferne entgegenruft: „Sebastian, Sebastian, ich danke dir herzlich!“ - „Wofür denn?“ - „Du hast heute Nacht meiner Frau und mir das Leben gerettet!“ “Wieso denn?“ „Als du um Mitternacht das Lied geblasen hast, fuhr ich schnell aus dem Bett, meine Frau auch, denn wir meinten, es brenne irgendwo. Als wir gerade im anderen Zimmer angelangt waren, um zum Fenster hinauszusehen, stürzte mit gewaltigem Krach im Schlafzimmer die Decke ein! Wir wären tot, wenn du uns nicht gewarnt hättest.“
Am nächsten Morgen aber blies der Hochwächter mit gewaltiger Kraft vom Turm herab: „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren, meine geliebete Seele, das ist mein Begehren. Kommet zuhauf, Psalter und Harfe, wacht auf, lasset den Lobgesang hören!“ Den ganzen Tag über sang Sebastian dann noch: „… der dich erhält, wie es dir selber gefällt; hast du nicht dieses verspüret?“
Nun wollen wir auch beten: Wir stimmen mit ein in dieses schöne Lied und danken dir, lieber Gott, dass du uns in dieser Nacht wieder von neuem bewahrt hast. Amen.
22.
März
„So wird er als Herr ein Hort für alle Bedrückten, ein Zufluchtsort in Zeiten der Not. Darum vertrauen alle auf dich, die deinen Namen kennen; denn du, Herr, lässt nicht im Stich, die dich suchen.“
Psalm 9,10.11; Bruns
Peter hatte nur noch eine Mutter, sein Vater war gestorben. Die Mutter arbeitete fleißig, um für ihren kleinen Peter und sich das tägliche Brot zu verdienen, denn sie waren arm. Aber Gott half immer in der größten Not. Einmal wurde die Mutter schwer krank und konnte nicht zur Arbeit gehen. „Mutter, was kann ich dir bringen, damit du wieder gesund wirst?“
„Wir haben in der Speisekammer nichts mehr zum Essen.“
Die Mutter strich dem Peter liebevoll über den Kopf. „Der Herr ist meine Stärke. Komm, Peter, wir wollen beten.“ Sie betete: „Lieber Heiland, gib uns doch wieder etwas zu essen und lass uns nicht vor Hunger sterben.“ Als die Mutter zu Ende gebetet hatte, war Peter ganz getrost, er wusste, der Heiland hilft. Er ging in den Garten, da kamen schon die ersten Frühlingsblumen hervor. Schnell pflückte er einige Sträußchen von den Schneeglöckchen und ging auf den Markt, um sie dort zu verkaufen. Er musste durch einen Wald gehen und weil es noch sehr früh war, lauschte er den Vögeln, die ihr Morgenliedchen sangen. Peter dachte: Ach, wie schön es heute im Wald ist, könnte nur meine Mutti auch hier sein, dann würde sie ganz glücklich und froh werden. Er faltete seine Hände und betete: „Lieber Heiland, mach doch meine Mutti wieder ganz gesund und gib uns wieder zu essen.“ Dann ging er fröhlich weiter, kam an einen Bach, setzte sich und gab den Blumen Wasser, damit sie wieder frisch wurden.
Da kam ein Käfer daher gebrummt und setzte sich auf ein kleines Blatt, das auf dem Wasser schwamm. Doch das Blatt war zu schwach, um den Käfer über Wasser zu halten, so dass er verzweifelt auf dem untergehenden Blatt zu zappeln begann. Peter dachte: Nein, du armer Käfer sollst nicht ertrinken. Er nahm ein Stöckchen und hielt es dem Käfer hin, der kroch darauf und flog gleich hinauf in den blauen Himmel. Peter sah ihm nach und dachte: Hab ich, kleiner Junge, doch dem armen Käfer das Leben retten können, wie viel mehr kann Gott im Himmel uns helfen. Plötzlich hörte Peter ein Mädchen weinen. Er ging schnell zu ihr und fragte: „Warum weinst du denn so sehr?“ „Ich möchte nach Hause und finde die Brücke nicht, über die ich zur Stadt komme.“
„Ach, komm“, sagte Peter, „ich trage dich auf dem Rücken durch das Wasser.“ Als er das Mädchen ans andere Ufer gebracht hatte, fragte das Mädchen ihn, warum er so viele Blumen in seinem Korb habe. Da erzählte Peter der kleinen Eva, dass seine Mutter krank sei und er die Blumen verkaufen möchte, damit sie wieder etwas zu essen kaufen können. „Meine Mutter kauft dir bestimmt Blumen ab, komm mit zu uns“, sagte Eva. Peter ging mit dem Mädchen in die Stadt. Sie wohnte in einer großen Villa und ihre Eltern waren sehr reich. Als Evas Mutter die Geschichte gehört hatte, packte sie den Korb voll mit Esswaren und sorgte täglich dafür, dass die beiden immer satt zu essen hatten. Als Peters Mutti wieder gesund war, stellten sie die reichen Leute in der Villa als Haushaltshilfe an. Nun hatten sie keine Not mehr. Peter und Eva blieben für immer gute Freunde.
Nun wollen wir beten: Herr, du hast überall Wege, um uns zu führen und zu leiten. Wir danken dir, dass wir dir voll vertrauen dürfen, denn du hast verheißen, dass du alle Tage bei uns bist bis an der Welt Ende. Amen.
23.
März
„Gott redet auf die eine oder andere Weise, nur die Menschen achten nicht darauf. Er redet im Traum und Nachtgesicht. Wenn der Schlaf die Leute befällt und sie auf ihrem Lager schlummern, dann öffnet er dem Menschen das Ohr.“
Hiob 33,14-16; Bruns
In einem Dorf lebte ein Bauer, der ein frommer Mann war. Er hatte drei Kinder und eine tüchtige Frau, die neben ihrer vielen Arbeit täglich die Bibel las und mit ihren Kindern betete. Gott segnete das Vieh auf dem Hof und die Ernte auf den Feldern dieses Landwirts.
Eines Nachts träumte der Bauer: Er sah den Herrn Jesus in großer Pracht und Herrlichkeit am Himmel erscheinen. Mit ihm kamen unzählige Engel, die einen wunderbaren Choral anstimmten, sie sangen von der Schönheit der himmlischen Welt und der großen Liebe Gottes. Der Bauer wurde im Traum zunächst vergnügt und selig. Solchen Glanz hatte er nie gesehen. Bald aber wurde er sehr traurig, denn er bemerkte, dass der Heiland viele fromme Leute liebevoll anblickte, ihn aber gar nicht wahrnahm. Des Herrn Blick wanderte stets an ihm vorüber. Der Bauer dachte: Woran kann es liegen, dass der Herr von mir nichts wissen will?
Plötzlich schaute der Herr Jesus dem Bauern ganz liebevoll ins Angesicht und fragte ihn: „Möchtest du mir einen Gefallen tun und einen meiner Jünger schnell besuchen?“ „O ja, Herr“, rief der Bauer im Traum, „es soll mir ein Vergnügen sein. Wer ist es, dem ich eine Hilfe erweisen kann?“ Da erwachte der Bauer und der schöne Traum war entschwunden. Als er noch über das Traumgesicht nachdachte, klopfte es an der Tür. Ein Kind stand dort an der Pforte und bat den Bauern, doch schnell den Arzt aus der Stadt zu holen, weil der Vater sterbenskrank sei. Sofort spannte der Bauer ein Pferd an und holte den Arzt aus der Stadt.
Nachdem der Kranke gut versorgt war, spannte der Bauer seine Ochsen vor den Pflug und fuhr auf den Acker des kranken Mannes. Dort pflügte und eggte er den ganzen Tag, denn er wusste, dass dieser Nachbar nicht so bald wieder gesund werden würde und eben auf dem Feld auch nichts tun konnte. Aber das Feld musste ja jetzt im Frühling bearbeitet werden. Als er am Abend sehr müde mit seiner großen Tochter nach Hause kam, lief ihm seine Frau entgegen und brachte dem erschöpften Mann einen Becher mit gutem Traubensaft hinaus: „Das hast du gut getan, denn du hast einem armen Menschen geholfen, und Gott wird dir‘s wohl belohnen.“ Obwohl er den ganzen Tag gearbeitet hatte, sang er am Abend mit seiner Familie das wunderschöne Lied:
„Wenn der Heiland, wenn der Heiland als König erscheint
und die Seinen als Erlöste im Himmel vereint.
O, dann werden sie glänzen wie die Sterne so rein,
in des Heilandes Krone als Edelgestein!“
Nun wollen wir beten und singen:
„Drum, ihr Großen und ihr Kleinen, gebt Jesus das Herz!
Er macht selig, er macht herrlich, er führt himmelwärts!
O, dann werden sie glänzen wie die Sterne so rein,
in des Heilandes Krone als Edelgestein!“ Amen.
Ücretsiz ön izlemeyi tamamladınız.