Kitabı oku: «...denn ihrer ist das Himmelreich», sayfa 2

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6.
Januar

„Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und fanden das Kindlein mit Maria, seiner Mutter und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.“

Matthäus 2, 10.11

(Lies bitte die ganze Geschichte)

Nun ist das schöne Weihnachtsfest schon lange vorbei. Denkst du immer noch an diese schöne Zeit? Spielst du auch noch mit den neuen Spielsachen oder sind sie schon kaputt? Für viele Menschen ist der 6. Januar ein Feiertag. Sie gedenken der Weisen aus dem Morgenland, die ganz, ganz weit aus ihrer Heimat nach Bethlehem kamen, um das kleine Jesuskind anbeten zu können. Viele Tage und Wochen sind sie gereist. Sie wurden glücklich darüber, dass Gott den Herrn Jesus zu uns gesandt hat, damit wir wieder fröhlich werden. Darum hat der Maler Ludwig Richter auch ein so schönes Bild gezeichnet.

Maria, die Mutter des Herrn Jesus, hält das kleine Baby auf dem Schoß. Ist das nicht herzig anzuschauen? Da freut ihr euch sicher auch über solch ein liebes Kindlein. Joseph, der Mann von Maria, steht im Hauseingang und betet: „Lieber Gott, hab Dank, dass du uns ein so liebes Kind geschenkt hast, das später allen Menschen helfen will, damit sie alle in den Himmel kommen.“ Aber es kommen nur die in den Himmel, die den Herrn Jesus anbeten und auch das befolgen, was er uns gesagt hat. Wir sollen Gott lieben von ganzem Herzen und unsere Mitmenschen wie uns selbst. Wenn wir etwas Böses getan haben, dann sollen wir es dem Heiland gleich sagen, denn er macht alles wieder gut. Habt ihr das heute schon getan?

Schaut mal, was die Weisen für Kleider anhaben. Ja, damals hatten die Männer noch keine langen Hosen, sondern trugen ein langes Gewand, wie der Herr Jesus später auch. Seht ihr die Geschenke, die die Weisen mitgebracht haben? Solch große Freude hatten sie, als sie den Stern sahen und nach Bethlehem zogen. Wir sollen ja auch anderen Menschen Freude machen und ihnen etwas schenken, wenn sie Geburtstag haben oder wenn wir einen Besuch machen. Dann ist es am besten, wenn wir selber etwas basteln oder malen. Darüber freuen sich Vati und Mutti sehr. Malt ihnen doch heute ein schönes Bild. Wenn wir unser Bild betrachten, sehen wir im Hintergrund ein Kamel. Habt ihr schon einmal ein richtiges Kamel gesehen? Darauf kann man weite Strecken reiten. Die Weisen hatten ja noch keine Eisenbahn und kein Auto, deshalb sind sie den weiten Weg durch die Wüste geritten.

Nun wollen wir wie die Weisen auch zum Herrn Jesus beten: Lieber Herr Jesus, du bist ja jetzt kein Baby mehr, du bist bei deinem Vater im Himmelreich. Deshalb beten wir dich an. Du sitzt auf einem goldenen Thron und betest für uns, damit wir auch in den Himmel kommen. Dann wollen wir dort mit großer Freude von deiner Liebe singen. Amen.


7.
Januar

„Füge nichts zu seinen Worten hinzu, damit er dich nicht zur Rechenschaft zieht und du als Lügner dastehst!“

Sprüche 30,6; Menge

Hier sehen wir wieder ein schönes Bild. So sah es vor hundert Jahren in einer Stadt aus. Es gab sehr enge Gassen, die Straßen waren ziemlich dunkel und vor allem fuhren keine Autos und keine Straßenbahnen. Die Menschen konnten noch gemächlich auf der Straße stehen und dort sogar Lieder singen. Die Luft war sehr gut und sauber, es gab noch keinen Benzingestank. Was sehen wir denn auf dem Bild? Die Leute haben einen Stern an einem Stab und auf dem Kopf tragen sie eine Krone aus Pappe. Sie spielen die drei Könige aus dem Morgenland. Welche Könige denn? Gestern haben wir in der Bibel von den Weisen gelesen. Wer die ganze Geschichte gelesen hat, der weiß, dass die Menschen, die aus dem Morgenland kamen, Sterndeuter gewesen sind. Also steht in der Bibel nichts von Königen geschrieben, sondern von Weisen. Wie viele es gewesen sind, können wir auch nicht aus der Geschichte entnehmen. Seht, so muss man aufpassen! Das übrige haben die Menschen erfunden. Ob das Gott wohl gefällt? Dürfen wir denn einfach sein Wort umwandeln? Wir sollen immer in der Bibel forschen, was Gott uns durch seine Propheten mitteilen ließ.

Diese drei Buben mit ihren Kronen gehen nun von Haus zu Haus, um etwas zu erbetteln. Meistens bekommen sie Naschereien oder andere Gaben. Darum hat der König mit der Pappkrone auch einen Korb auf dem Rücken. Da hinein werfen die Leute dann die Süßigkeiten. Ist das nicht komisch? Hat man denn schon einen König gesehen, der mit einem Korb betteln gehen muss? Wenn wir etwas falsch berichten, so lügen wir. Deshalb will ich euch die Geschichte von der Lügenbrücke erzählen: „Ein dummer Bauernjunge, der einst eine große Reise unternommen hatte, erzählte dem Vater eine seltsame Geschichte: „Vater, ich habe einen Hund gesehen, der größer war als Euer größtes Pferd.“ Der Vater merkte die Lüge und sagte, dass sie jetzt über eine Brücke gehen müssten, dort würde sich jeder das Bein brechen, der gerade gelogen habe. Natürlich bekam der Junge große Angst, er wollte sich doch kein Bein brechen.

„Ach“, sagte er zum Vater, „lauf doch nicht so schnell, wie groß war der Hund, von dem ich sprach? Sagte ich wie Euer größtes Pferd? Ich glaube, er war nur so groß wie ein Ochse.“ Nun gingen sie weiter, die beiden konnten die Brücke schon sehen. Der Junge schlich immer langsamer: „Vater, hört doch einmal zu, ich glaube, der Hund, von dem ich sprach, war nur so groß wie ein Kalb, ich habe doch etwas übertrieben.“

Jetzt waren sie kurz vor der Brücke, der Vater hatte schon ein Bein auf die Brücke gesetzt, da hielt ihn sein Sohn zurück: „Vater, ich will Euch schnell noch etwas sagen, ehe wir hinübergehen. Der Hund, von dem ich vorhin sprach, war nur so groß wie alle Hunde sind.“

Ja, Kinder, so kann es gehen, wenn man eine Geschichte falsch erzählt. In der Bibel steht geschrieben: Alle Menschen sind Lügner und haben die Lüge sehr gern. Nur Gott, unser Vater, und der Herr Jesus Christus haben immer die Wahrheit gesagt und nie gelogen.

Deshalb wollen wir auch zu ihnen beten: Du großer Gott, wir wollen dein Wort nicht falsch weitersagen, damit wir nicht lügen. Wenn wir etwas Falsches gesagt haben, dann vergib uns die Lüge und wasche unser Herz wieder rein. Amen.


8.
Januar

„Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu ein.“

Lukas 14,16

Der Herr Jesus erzählte seinen Jüngern eine schöne Geschichte, nämlich von einem Mann, der zu einem Abendmahl eingeladen hatte. Als nun das Mahl bereitet war, schickte er seine Boten aus, um die Gäste zu holen. Aber die Leute wollten gar nicht kommen und jeder hatte eine Entschuldigung. Der Erste sagte: „Ich habe einen Acker gekauft und muss sehen, ob der Boden gut ist.“ Der Zweite sagte: „Ich habe mir Ochsen gekauft, die muss ich mir ansehen, ob es gute Tiere sind.“ Ein Dritter sagte: „Ich habe gerade geheiratet und nun muss ich bei meiner Frau bleiben, ich kann sie doch nicht allein lassen. Bitte entschuldige mich.“

Da war der Mann, der das schöne Essen gekocht hatte, sehr ärgerlich. Darum sagte er zu seinen Boten: „Dann geht schnell auf die Straße und sucht die armen Menschen, die Kranken, die vielleicht blind sind oder nur ein Bein haben, ladet sie zu unserem Gastmahl ein.“ Was geschah nun? Jetzt kamen viele, viele Menschen von der Straße. Die Leute kannten den Mann gar nicht. Er aber kannte diese Menschen von der Straße. Er kennt nämlich alle Menschen. Am Tisch waren immer noch Plätze frei, deshalb sagte der Hausherr: „Dann holt auch noch von den anderen Straßen die Menschen zu unserem Fest, damit wir fröhlich essen und trinken können.“

Wer kann denn dieser Mann gewesen sein, liebe Kinder? - Ja, es war der Herr Jesus Christus. Er freut sich, wenn wir seiner Einladung folgen. Er möchte uns immer ganz nahe bei sich haben. Deshalb sollen wir auch gern Gäste zu uns in unsere Wohnung einladen und mit ihnen fröhlich essen und trinken, so wie wir es auf unserem Bild sehen.

Wenn der Schornstein raucht, weil es auf der Straße sehr kalt ist, dann sitzt man gern am Ofen wie der Großvater. Sein großes Enkelkind gibt ihm ein Küsschen und der kleine Spitz will ihn auch lieb haben. Die Mutti bringt gerade einen heißen Punsch in die Wohnstube. Die Gäste haben aber schon ein Glas in der Hand und freuen sich über diese schöne Feier. In der Küche steht die Oma und backt noch einen leckeren Pfannkuchen und die kleine Inge bringt gerade eine Schüssel mit frischen Pfannkuchen herein.

Wenn wir am Tag schwer gearbeitet haben, wie der Mann mit dem Federkiel, und die Mutti, die näht, und die Inge, die fleißig strickt, dann sollen wir uns am Abend gut ausruhen und freuen. Wichtig ist es aber auch, dem Herrn Jesus Christus für alles zu danken und immer wieder in der Bibel zu lesen. Denn alles, was wir haben, verdanken wir dem Vater im Himmel.

Nun wollen wir beten: Lieber Herr Jesus, wir danken dir, dass du uns alle zu dir eingeladen hast, damit wir beim Abendessen recht fröhlich sind. Wir wollen gern andere Menschen zu uns einladen und bei dieser Gelegenheit viel von dir erzählen, wie gut du zu uns bist und wie du uns immer wieder hilfst. Amen.


9.
Januar

„Sommer und Winter machst du.“

Psalm 74,17

Wer macht denn nun den Sommer und den Winter? Kann das auch ein Mensch machen? Nein! Wer kann denn den Sommer und den Winter machen? Natürlich unser himmlischer Vater. Gott hat ja alles geschaffen, also auch den Sommer und den Winter.

Da freuen sich aber die Kinder, wenn alle Straßen, Felder und Wiesen voll Schnee liegen. Hey - da darf man mit dem Schlitten fahren! Als ich noch zur Schule ging, lasen wir ein Gedicht, das fing so an:

„Einen Schlitten muss der Junge haben,

im Sommer kann er barfuß traben;

doch schneit‘s im Winter hoch den Schnee,

dann geht‘s mit juchhe‘ hinunter die Höh.

Einen Schlitten muss der Junge haben.“

Habt ihr auch einen Schlitten? Na, euer Schlitten sieht aber ganz anders aus als der Schlitten, worauf das kleine Mädchen sitzt. Früher haben sich die Menschen vieles selber gebastelt - auch einen Schlitten.

Diese drei Kinder wollten nicht in der Stube bleiben. Sie haben der Mutti gar nicht gesagt, dass sie fortgehen wollten.

„Da, über das weite Feld, bis in den Wald wollen wir mit dem Schlitten fahren“, sagte der Jochen. So sind sie losgezogen, der Jochen, der vorne am Seil zieht, die Carla, die in eine dicke Decke gewickelt auf dem Schlitten sitzt, und der Dieter, der hinten schiebt. Die großen Vögel im Hintergrund nennt man Krähen, die schrien immer: „Kräh - Kräh - Kräh! Wer heimlich fortgeht, bleibt stecken im Schnee, Schnee, Schnee!“

Bald kamen aber dicke Wolken am Himmel auf. Seht ihr sie? Es wurde ganz dunkel. Die Kinder waren sehr weit von zu Hause fortgegangen. Sie konnten die Häuser vom Dorf gar nicht mehr sehen.

„Hui - Hui…“ pfiff der Wind und wehte ganz schnell die Fußspuren und die Schlittenspur zu. Da fanden die drei kleinen Kinder nicht mehr den Weg zurück. Die kleine Carla fing an zu weinen, ihr Gesicht war schon ganz blaugefroren. Auch der Dieter fing an zu weinen. Was sollten sie nur machen? Sie hatten sich verirrt. Aber der Jochen war immer in die Sonntagsschule gegangen und wusste: Wenn man in eine Not geraten ist, dann soll man zum Heiland beten. Darum betete er: „Herr Jesus, hilf uns bitte jetzt! Bitte, bitte, lieber Heiland, hilf!“

Zum Glück war auch der kleine Hund mitgekommen und der rannte nach Hause und bellte vor der Haustür so lange, bis die Eltern merkten, was passiert war. Er hat dann die Eltern dort hingeführt, wohin die Kinder sich verlaufen hatten, nämlich in den Wald. Wie waren die Eltern froh, als sie ihre Lieben wiederfanden. Darum sollen Kinder nie fortgehen, ohne den Eltern zu sagen, wohin sie gehen. Sagt ihr euren Eltern immer, wohin ihr geht?

Wir wollen beten: Lieber Herr Jesus, wir danken dir, dass wir immer, wenn wir in Not sind, zu dir beten können. Du hast schon oft kleine Kinder gerettet, die sich verirrt hatten. Amen.


10.
Januar

„Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.“

Matthäus 11,28

Was war das gestern für ein großer Schock, als sich die Kinder im Wald verlaufen hatten. Die kleine Carla hat sich dabei erkältet und weint bitterlich. Sie hat nämlich starke Ohrenschmerzen bekommen. Das tut sehr weh - der ganze Kopf hat Schmerzen, deshalb weint das kleine Mädchen. Dann ist auch noch die Puppe entzweigegangen - seht ihr sie dort vorne auf dem Boden liegen? Jetzt hat das Carlachen so viel Not und darum muss sie immer wieder von neuem weinen. Der große Hund denkt: Warum weint denn Carla so sehr? Gestern hat doch der liebe Herr Jesus allen geholfen. Die Kinder hat er aus dem Wald herausgeführt und ihre Eltern haben sich so gefreut, als die verlorengegangenen Kinder - der Jochen, der Dieter und die Carla - wieder glücklich zu Hause waren. Aber daran denkt das kleine Mädchen gar nicht mehr. Jetzt leidet es an Ohrenschmerzen und die Puppe ist auch kaputtgegangen. Das ist alles so sehr traurig. Als ich ein kleiner Junge war, da taten mir auch oft die Ohren weh und dann habe ich sehr, sehr geweint. Aber die Mutti kam und sie hat mit mir gebetet und gesagt: „Der liebe Heiland ist der beste Arzt. Er kann dich schnell wieder gesundmachen. Er hat alle kranken Menschen geheilt, die Blinden, die Lahmen und alle anderen. Das war in der Zeit, als er vor vielen hundert Jahren noch auf der Erde lebte. Da hat er auch gesagt: ,Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.‘“

Wie können wir denn zu dem Herrn Jesus kommen, wenn er doch im Himmel bei seinem Vater ist? - Nun, wenn wir beten, dann hört der Herr Jesus uns und dann weiß er auch, was uns fehlt. Wenn wir mal traurig sind und einen Kummer haben, dann will uns Jesus helfen. Warum spielt denn die kleine Carla nicht mit der Kasperpuppe, die neben ihr liegt, oder mit der kleinen Ziege oder mit dem Milchtopf oder dem Haus? denkt der Hund.

Ja, wenn man immer nur an das Traurige denkt, dann sieht man gar nicht mehr das Schöne. Darum wollen wir Gott danken für all das Schöne, das wir haben. Wofür können wir heute danken?

„Dankt dem Herrn mit frohem Mut, er ist freundlich, er ist gut!

Seine Güt ermüdet nie, ewig, ewig währet sie!

Dankt dem Herrn, gebt ihm die Ehr, er ist aller Herren Herr!

Seine Güt ermüdet nie, ewig, ewig währet sie!

Der, sein Heil uns zu verleihn, große Wunder tat allein.

Seine Güt ermüdet nie, ewig, ewig währet sie!

Bringt dem Gott des Himmels Dank, schweige nie, mein Lobgesang.

Seine Güt ermüdet nie, ewig, ewig währet sie.“

Nun wollen wir beten: Gnädiger Gott, hab herzlichen Dank, dass wir genug zu essen haben und auch zu trinken, hab Dank, dass unser Zimmer schön warm ist und wir in der Nacht ein so schönes Bettchen hatten. Gib allen Kindern heute Trost, die unter Schmerzen leiden oder nichts zu essen haben. Amen.


11.
Januar

„Denn wer nur ein Hörer des Wortes ist, aber kein Täter, der gleicht einem Menschen, der sein leibliches Gesicht im Spiegel beschaut; denn nachdem er sich beschaut hat und weggegangen ist, vergisst er alsbald, wie er ausgesehen hat.“

Jakobus 1, 22.23; Menge

Die kleine Carla will gar nicht mehr aufhören zu weinen. Da hat sie die Mama einfach auf den Arm genommen und ist mit ihr zu einem Spiegel gegangen. Hui - wie traurig sieht ihr Gesicht da aus. Jetzt will Carla am liebsten ihre kleinen Händchen vor das Gesicht halten. Warum weint sie denn bloß immer noch? Vielleicht hat das kleine Mädchen noch Ohrenschmerzen. Nun, wir haben ja gestern gebetet, dass die Schmerzen verschwinden mögen. Ja, das ist so, manchmal müssen wir noch etwas warten, bis der Heiland alles wieder gutmacht. Wenn wir in den Spiegel blicken, dann sehen wir, ob wir ein freudiges oder ein trauriges Gesicht haben, ob wir gesund oder ob wir krank aussehen, ob wir ganz liebe Augen haben oder ob wir böse Augen machen.

Da möchte ich euch eine interessante Geschichte von meinem Bruder erzählen: Er hat nämlich beobachtet, wie sich unsere Mutti immer mit guter Gesichtscreme das Gesicht gecremt hat und deshalb immer sehr schön aussah. Nun wollte mein Brüderchen natürlich auch schön aussehen wie die Mutti. Als sie einmal fortging, nahm er eine Büchse und rieb sich die Creme ins Gesicht, aber nicht nur so wenig, wie die Mutti es immer tat, sondern er nahm recht viel, um besonders schön auszusehen. Leider schaute er nicht in den Spiegel und merkte gar nicht, was er da machte. Als die Mutti nun wieder nach Hause kam und die Tür öffnete, bekam sie einen großen Schreck. Da sah sie die Bescherung - das Brüderchen hatte sich fast die ganze Creme aus der Dose ins Gesicht geschmiert.

„Aber Junge, wie siehst du denn bloß aus, das ist ja schrecklich!“

„Nein, nicht schrecklich“, sagte der kleine Mann, „jetzt sehe ich genauso schön aus wie du.“ Die Mutti nahm meinen kleinen Bruder an die Hand und ging mit ihm einfach zum Spiegel und zeigte ihm dort, wie er aussah. Ach, was meint ihr wohl, was der kleine Junge jetzt tat? Der fing ganz schrecklich an zu schreien, denn er hatte nicht die Gesichtscreme genommen, sondern schwarze Schuhcreme, ganz, ganz schwarze Schuhcreme. Denkt euch nur, wie der aussah, man hätte meinen können, er wäre ein Afrikanerkind. Ganz rabenschwarz sah er aus, nur die Augen waren noch weiß. Er brüllte wie am Spieß, er hatte dabei einen solchen Schreck bekommen, dass er später nie wieder eine Dose mit Creme nahm.

Ja, wenn wir in einen Spiegel schauen, dann können wir manchmal große Überraschungen erleben. Das Wort Gottes ist auch wie ein Spiegel, es ist ein ganz besonderer Spiegel. In diesem Spiegel können wir nämlich sehen, ob unser Herz schneeweiß ist oder ganz schwarz. Wenn unser Herz etwas schmutzig geworden ist, dann will es der Herr Jesus wieder ganz reinwaschen.

Deshalb wollen wir beten: Herr Jesus, wir danken dir für dein heiliges Wort, weil wir dadurch wissen, ob unser Herz rein ist oder ob du es wieder reinigen musst. Darum lesen wir fleißig in diesem Wort und wollen es nicht vergessen. Amen.


12.
Januar

Bittet, so wird euch gegeben.“

Matthäus 7,7

„Hunger haben wir, großen, großen Hunger!“ schreien die Kinder durcheinander, „wir wollen auch einen Apfel haben!“ rufen sie ganz laut.

„Wer am lautesten schreien kann, der bekommt den Apfel“, habe ich einmal gesagt und alle schrien aus Leibeskräften. „Ihr seid wohl nicht ganz normal“, entgegnete die Mutti, „solch einen Lärm zu machen. Wie sagt man denn, wenn man etwas bekommen will - na?“

Wisst ihr es, liebe Kinder? - Natürlich, man sagt: „Bitte, Mutti, wir möchten einen Apfel haben!“ Wenn wir etwas haben wollen, sollen wir immer „bitte“ sagen. Auch der Herr Jesus hat gesagt: „Bittet, so wird euch gegeben.“ Die Mutti freut sich, wenn sie ihren Kindern etwas zu essen geben kann, aber sie freut sich noch mehr, wenn die Kinder zuerst „bitte“ sagen. Nun, wenn sich die Mutti schon so sehr darüber freut, wie viel mehr unser Vater in dem Himmel. Früher sagten die Menschen, wenn sie am Mittagstisch saßen: „Gott segne dir die Mahlzeit.“ Das war ein frommer Wunsch. Aber bald hatten die Menschen ausreichend zu essen und sagten nur noch:

„Gesegnete Mahlzeit.“ Sie ließen den Namen Gottes einfach weg. Als die Menschen dann im Überfluss zu essen und zu trinken hatten, sagten sie nur noch: „Mahlzeit“. Das ging eine Zeitlang gut, aber dann kam ein fürchterlicher Krieg und danach bekamen die Menschen ganz wenig zu essen. Da tat ihnen oft der Bauch vor Hunger weh. - Ja, und dann fingen viele wieder an zu beten. Auf unserem Bild nebenan steht geschrieben: „Trink und iss - Gott nicht vergiss.“

Zu einem Bauern kam einmal ein ganz vornehmer Mann. Der hatte einen sehr schönen Anzug an und war sehr stolz darauf. Der Bauer, seine Frau und seine Kinder trugen nicht solche vornehmen Kleider, aber sie waren gutherzig und baten den reichen Mann, doch zum Mittagessen zu bleiben. Als sich alle an den Tisch gesetzt hatten, faltete der Bauer seine Hände und betete: „Du treuer Gott, wir danken dir von ganzem Herzen für das gute Essen und bitten dich, segne uns diese Speisen jetzt.“

Die ganze Familie sagte laut: „Amen“.

Der vornehme Mann rümpfte seine Nase und meinte ganz hochmütig: „Na sowas, das scheint mir aber sehr altmodisch, wenn man heute noch betet. Wer macht das schon?“

Der Bauer antwortete bescheiden: „Gnädiger Herr, die Schweine und die Kühe und alle anderen Tiere im Stall beten bei uns nicht. Ansonsten betet jeder, der sich bei uns an den Mittagstisch setzt.“

Da hat sich der feine Mann aber geschämt.

Ihr betet doch auch, wenn ihr am Tisch sitzt und die köstlichen Speisen vor euch stehen? Wenn das nicht der Fall ist, dann habt einfach den Mut zu sagen: „Darf ich heute einmal beten?“

Nun wollen wir beten: Danket dem Herrn, denn er ist freundlich und seine Güte währet ewiglich. Amen.