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Kitabı oku: «Satan und Ischariot III», sayfa 19

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Da hörte ich das Rauschen von Zweigen; sie kamen. Ich bückte mich nieder und ließ sie vorbei, um ihnen dann zu folgen. Sie waren höchstens dreißig Schritte von unserem Feuer entfernt, welches fast ganz niedergebrannt war. Da teilten sie sich, um im leisen Vorwärtsdringen einander nicht hinderlich zu sein. Er kroch links vor mir her, und sie hielt sich mehr nach der rechten Seite. Erst mußte ich ihn nehmen, dann konnte ich sie fassen.

Ich huschte ihm nach, doch von der Seite, kam ihm schnell zuvor, aber nicht ohne alles Geräusch. Er hielt an und lauschte; das war gerade die für meine Absicht erwünschte Körperstellung. Ein Sprung, ich hatte ihn am Halse und schlug ihm den Kolben meines Revolvers zwei-, dreimal gegen die Schläfe; dann ließ ich ihn fallen.

Bis er wieder zur Besinnung kam, konnte er nicht schaden.

Nun ging es hinter der »Dame« her. Sie mochte denken, daß sie sich nicht allzu sehr in acht zu nehmen brauche, denn jenseits unserer Bergwand heulte jetzt der Wind mit doppelter Stärke; da waren ihre Schritte gewiß nicht zu hören. Dennoch mußte ich mir sagen, daß sie ihre Sache gar nicht übel machte. Sie benutzte die Schatten, welche die Büsche warfen, so gewandt, daß sie von mir, wenn ich mich noch am Feuer befunden hätte, gewiß nicht bemerkt worden wäre.

Jetzt war sie so nahe herzugelangt, daß sie die Schläfer sehen konnte. Sie kniete im Grase und lugte zwischen den Büschen hindurch. Leise schob ich mich hinzu, bis ich nur um einen Fuß breit seitwärts hinter ihr kniete. Sie reckte den Hals und schob den Kopf weiter und weiter vor; sie vermißte mich. Da sagte ich:

»Dort bin ich nicht, Sennora. Sie müssen hierher blicken!«

Sie drehte den Kopf. Nie habe ich aus einem Gesichte den Schreck so blicken sehen, wie aus dem ihrigen. Die Züge schienen versteint zu sein; sie war keines Lautes fähig. Ich hatte den Revolver eingesteckt, zog an dessen Stelle das Messer und drohte ihr:

»Sprechen Sie ein lautes Wort, so fährt Ihnen die Klinge mitten durch das Herz! Sie haben sich herbeigeschlichen, um die Hunde, die Schurken zu sehen. Wohlan, Sie sollen sie ganz deutlich zu sehen bekommen. Stehen Sie auf und folgen Sie mir!«

Ich erhob mich; sie blieb knieen und starrte mich noch immer an.

»Stehen Sie auf!« wiederholte ich.

»Sie – Sie – Sie – sind —!« stammelte sie endlich.

»Hier, ja, das sehen Sie. Aber kommen Sie! Vorwärts!«

»Was soll – soll – soll —?«

»Was Sie sollen? Sie sind gekommen, uns sterben zu sehen, wenn Ihre Yumas auf uns schießen. Ich will Ihnen das so bequem wie möglich machen. Sie sollen bei uns, neben uns sitzen, wenn wir die Kugeln bekommen. Also vorwärts, hin zum Feuer!«

Ich hatte laut gesprochen. Winnetou wachte davon auf und sprang empor. Ich faßte sie hinten beim Kragen ihrer Bluse und schob sie vorwärts.

»Uff!« rief der Apatsche erstaunt. »Da ist die Squaw.«

»Mit ihren Yumas, welche uns erschießen sollen!« erläuterte ich, indem ich die Jüdin auf den Boden niederdrückte, sodaß sie neben das Feuer zu sitzen kam.

Emery erwachte, Vogel auch. Der alte Melton hatte wohl gar nicht geschlafen. Sein Blick ruhte erschrocken auf seiner verunglückten Retterin, deren Gesicht noch immer nicht geistreich genannt werden konnte.

»Wer ist denn das?« fragte der Englishman, indem er sich die Augen rieb. »Das ist ja unsere holde Judith von neuem! Kann die sich denn noch immer nicht von uns trennen?«

Ich erklärte in wenigen kurzen Worten die Situation, holte das vorher gesammelte Holz herbei, um ein helleres Feuer machen zu können, und schleppte dann auch den besinnungslosen Yuma herbei.

»Ist‘s nicht besser, wenn wir es auslöschen?« fragte Emery.

»Jetzt noch nicht,« antwortete ich.

»Aber wenn sie kommen, können sie ganz trefflich auf uns zielen.«

»Die kommen jetzt noch nicht. Es fragt sich nun, was wir thun.«

»Ja, was? Besonders mit dem Frauenzimmer, mit der wilden, blutgierigen Katze. Man sollte ihr die Krallen verschneiden.«

»Was sagt mein Bruder dazu?« fragte ich den Apatschen.

»Nichts,« antwortete er. »Winnetou, weiß wirklich nicht, was er über eine solche Squaw sagen soll. Man sollte sie töten, wie man eine Klapperschlange vernichtet!«

»Das nicht!« sagte ich. »Sie ist trotz alledem ein Weib. Wir lassen sie laufen. Wir wissen ja nun, woran wir sind. Wollen wir aufbrechen?«

»Ich verstehe dich nicht. Was soll mit den Yumas werden? Sollen wir ihnen keine Lehre geben?!«

»Bei ihnen nützt keine Lehre mehr. Unsere Zeit ist um. Wir wollen fort. Bindet Melton auf sein Pferd.«

»Und die Donna hier, welche sich eine »Dame« nennt? Es ist unglaublich, daß sie trotz ihres —«

»Warte es ab! Schafft nur erst Melton in den Sattel, und bringt mir dann mein Pferd.«

»Ah, hm!«

Daß ich bei Judith stehen blieb, beruhigte ihn; er schloß daraus, daß sie doch nicht ganz ohne Strafe wegkommen werde. Ich nahm den halben Lasso, dessen andere Hälfte sie abgeschnitten hatte, und band ihr mit demselben die Arme fest an den Leib, hing meine Gewehre über und stieg dann in den Sattel.

»So, jetzt gebt mir einmal die gute Freundin herauf! Da sie so gern bei uns ist, will ich sie einmal in die Arme nehmen.«

Emery und Winnetou faßten sie an, um sie zu heben. Da begann sie aus Leibeskräften zu schreien. Ich nahm sie quer über das Pferd; die anderen sprangen in die Sättel; Winnetou ergriff den Zügel von Meltons Pferd – es ging fort, an der Felswand hin und dann auf die freie Ebene hinaus, über welche der Sturmwind heulte. Der Himmel hing voller Wolken; es war stockdunkle Nacht, doch Winnetou machte den Führer; auf ihn konnten wir uns verlassen.

Judith konnte die Arme nicht bewegen; sie hatte sich mit den Füßen gesträubt; nun aber lag sie bewegungslos wie ein Warenbündel vor mir; die Angst, was wir mit ihr beginnen würden, machte sie still. Emery und Vogel wußten gewiß nicht, warum ich sie mitgenommen hatte. Der Apatsche aber, der mich stets verstand, zeigte auch jetzt, wie er sich in meine Absichten zu denken vermochte.

»Einen Abweg?« fragte er mich mit zwei kurzen Worten. »Bis sie irre ist?«

»Ja, und den Berg nicht mehr sehen kann.«

»Howgh!«

Mit diesem Indianerausdrucke gab er zu verstehen, daß er mit mir einverstanden sei, und ich bemerkte trotz der Finsternis, daß er aus der Richtung wich, welche wir eingehalten hatten, seit das Thal des Flujo blanco hinter uns lag.

Es mochte gegen vier Uhr morgens sein und blieb heute länger dunkel, als die Jahreszeit eigentlich mit sich brachte. Als der Tag graute, hatten wir gewiß weit über eine deutsche Meile zurückgelegt. Wir befanden uns noch auf der Hochebene; links von uns, also südwärts, gab es Wald, welcher sich weit in die Ferne zog und sich als schmaler Streifen am westlichen Horizont verlor. Wir ritten gegen Süden, bis wir den Wald erreichten, und hielten da an. Ich ließ die Jüdin niedergleiten und stieg dann ab, um ihr den halben Lasso von dem Oberkörper zu wickeln. Sie hielt den Blick gesenkt und sagte nichts.

»Wissen Sie, wo Sie sich befinden, Sennora?« fragte ich sie.

Sie antwortete nicht.

»Sie haben in ganz fürchterlicher Rache unsern Lasso zerschnitten, aber doch fühlen müssen, daß auch ein halber seine guten Dienste leistet. Wir wissen, wie gerne Sie bei uns sind, müssen aber leider nun auf das Glück, welches Ihre Gegenwart uns gewährt, verzichten. Leben Sie wohl!«

Ich stieg auf, und wir ritten weiter. Als wir uns nach mehreren Minuten nach ihr umsahen, stand sie noch auf derselben Stelle.

»Sie weiß nicht, wo sie sich befindet,« sagte Emery.

»Das eben habe ich beabsichtigt,« antwortete ich.

»Wird sie sich zurechtfinden?«

»Vielleicht; aber wenn sie klug ist, bleibt sie da, wo sie ist. Ihre Yumas werden sie suchen, natürlich zunächst in der Richtung nach den Mogollonbergen. Wenn sie dann bemerken, daß wir nicht dorthin geritten sind, kehren sie um und treffen früher oder später mit ihr zusammen. Die Angst, in der Wildnis allein zu sein und nicht gefunden zu werden, ist eine Strafe für sie, wenn auch keine so große, wie sie verdient hat.«

»Aber wenn sie wirklich nicht gefunden wird und elend zu Grunde gehen muß!«

»Daran ist nicht zu denken. Durch das Suchen nach ihr wird für sie und ihre Roten höchstens ein Tag verloren gehen. Vielleicht kommen sie dann von dem Gedanken ab, uns weiter nachzureiten.«

Es zeigte sich später, daß ich recht gehabt hatte; solches Unkraut geht nicht zu Grunde.

Wir ritten immer in der Nähe des Waldes hin, bis er sich im Westen quer vor unsere Richtung legte. Wir mußte also in ihn eindringen, doch hinderte er uns nicht, da die Bäume sehr licht standen. Um die Mittagszeit hatten wir ihn hinter uns, und vor uns lag wieder eine grasige Ebene, aus welcher sich hier und da ein Hügel oder kleiner Berg erhob. Wir machten eine Stunde Halt, um die Pferde verschnaufen zu lassen, und wollten dann wieder aufbrechen, als vor uns mehrere Reiter auftauchten. Rasch zogen wir uns wieder unter die Bäume zurück, um nicht gesehen zu werden.

Als sie näher kamen, sahen wir, daß es Indianer waren; sie waren außerordentlich gut beritten, und hatten weder Gewehre noch Lanzen oder Pfeile und Bogen bei sich.

»Kundschafter!« meinte Winnetou und ich stimmte ihm bei.

Kundschafter müssen gute Pferde haben, um sich schnell bewegen zu können. Bei den Zwecken, welche sie verfolgen, sind ihnen die genannten Waffen hinderlich, weshalb sie gewöhnlich daheim gelassen werden.

»Kundschaftet?« fragte Emery. »Die giebt es doch nur dann, wenn Feindseligkeiten ausgebrochen sind! Hat man denn gehört, daß einer der hiesigen Stämme das Kriegsbeil ausgegraben hat?«

»Nein,« antwortete Winnetou. »Aber hier stoßen die Gebiete mehrerer Stämme zusammen; es giebt immer Streitigkeiten, und da kann es leicht geschehen, daß ein Stamm zum Angriffe übergeht.«

»Die vier Reiter tragen keine Farben im Gesicht,« sagte ich; »man kann also nicht sehen, welchem Volke sie angehören.«

»Mein Bruder mag sie näher kommen lassen. Es scheinen drei junge Krieger und ein alter zu sein. Vielleicht habe ich den letzteren einmal gesehen.«

Sie hielten zwar nicht gerade auf uns zu, kamen uns aber doch so nahe, daß wir schließlich ihre Gesichter zu unterscheiden vermochten; ja, es waren drei junge und ein älterer Indianer.

»Uff!« rief da der Apatsche. »Das ist ja mein Bruder »Schneller Pfeil«, der Häuptling der Nijoras! Der darf uns sehen!«

Er ritt unter den Bäumen hervor und auf die vier zu. Wir folgten ihm. Als sie uns erblickten, parierten sie ihre Pferde und griffen nach den Messern; aber schon im nächsten Augenblicke rief der ältere:

»Uff! Mein Freund und Bruder Winnetou! Der große Häuptling der Apatschen erscheint mir wie ein Sonnenstrahl dem Kranken, welcher sich nach Wärme sehnt.«

»Und der Anblick des schnellen Pfeiles ist mir wie eine Quelle für den Durstigen. Mein Bruder hat sein Gewehr daheim gelassen. Sollte er sich auf dem Pfade der Kundschafter befinden?«

»Ja. Der schnelle Pfeil ist mit den drei Kriegern ausgeritten, um zu erfahren, nach welcher Richtung die Hunde der Mogollon bellen werden.«

»Weshalb ist denn Feindschaft zwischen diesen und den tapferen Nijoras?«

»Drei unserer Krieger kamen am Flusse herauf durch das Gebiet der Schakale; sie wurden getötet. Ich sandte Boten, welche fragen mußten, warum man sie ermordet habe; auch diese kehrten nicht zurück. Nun schickte ich Kundschafter aus und erfuhr durch sie, daß die Mogollon ein großes Sterben unter ihren Pferden hatten und nun ausziehen wollen, um die unseren zu holen. Darum bin ich selbst ausgezogen, um meine eigenen Augen zu fragen. Jetzt kehre ich zurück.«

»Welche Kunde wird mein Bruder seinen Kriegern bringen?«

Schneller Pfeil öffnete schon den Mund, um Auskunft zu erteilen, drängte sie aber wieder zurück, musterte uns andern mit scharfem Blicke und sagte dann:

»Der Häuptling der Apatschen hat fremde Bleichgesichter und sogar einen gefesselten Gefangenen bei sich. Wie kann ich da auf die Frage antworten, welche er ausgesprochen hat!«

Da deutete Winnetou zunächst auf Vogel und antwortete:

»Dieser junge Mann ist zwar kein Krieger und hat nie mit einem Feinde gekämpft; aber er ist ein Herr über alle Töne, welche das Herz erfreuen. Wenn er seine Saiten spielt, sind die Ohren aller, die ihn hören, voller Entzücken. Winnetou hat ihm seine Freundschaft und seinen Schutz geschenkt.«

Auf Emery deutend, fuhr er fort:

»Dieser weiße Mann ist ein großer, starker und tapfrer Krieger. Seine steinernen Zelte stehen jenseits des Meeres. Er besitzt viele Herden und große Reichtümer. Dennoch ist er ausgezogen, um große Thaten zu verrichten. Winnetou ist sein Freund; er hat ihn schon hier in den Bergen und auf der Savanne gekannt und ihn vor einigen Monden in einem fernen Lande jenseits zweier großer Wasser wiedergetroffen und ihn da als Held im Kampfe gesehen.«

»Und dieser da?« fragte der schnelle Pfeil, indem er mit dem Finger auf mich zeigte. ich glaubte, Winnetou werde nun ein großes Lob über mich und von mir loslassen, aber er antwortete nur:

»Das ist mein Bruder Old Shatterhand.«

Der Blick des Nijora zuckte leuchtend auf; er hatte, geradeso wie wir, bis jetzt auf seinem Pferde gesessen; nun aber schwang er sich rasch aus dem Sattel, stieß die Klinge seines Messers in die Erde, setzte sich daneben hin und sagte:

»Der gute Manitou hat jetzt den größten meiner Wünsche erfüllt; ich sehe Old Shatterhand. Meine berühmten Brüder mögen von ihren Pferden steigen und sich zu mir setzen. Ihren Gefangenen können sie meinen jungen Kriegern anvertrauen, die ihn gut bewachen werden.«

Wir stiegen ab. Wir hatten eigentlich keine Zeit zu verlieren, und ganz dasselbe war wohl auch bei ihm der Fall; aber es wäre eine große Beleidigung für ihn gewesen, wenn wir seinen Wunsch nicht erfüllt hätten, und wir konnten auch nicht wissen, welchen Nutzen die neue Bekanntschaft uns zu bringen vermochte. Darum setzten wir uns zu ihm nieder, und zwar so, daß wir einen Kreis bildeten, in dessen Mittelpunkte das Messer steckte. Die drei jungen Nijoras banden Melton vom Pferde, fesselten ihm die Füße wieder und legten ihn zu sich ins Gras, auf einen Wink des Apatschen so weit von uns entfernt, daß er nicht verstehen konnte, was wir sprachen.

Nun nahm der schnelle Pfeil sein Kalumet von dem Riemen, an welchem es hing, stopfte den Kopf und brannte den Tabak mit einem Zündholze an, welches ich ihm reichte. Die allbekannte Zeremonie des Rauchens der Friedenspfeife kann ich übergehen. Als wir den letzten Zug aus derselben gethan hatten, waren wir Freunde, und nun erst beantwortete der Häuptling die Frage, welche Winnetou vorhin ausgesprochen hatte:

»Die Hunde der Mogollon werden in vier Tagen aus ihren Löchern gehen, um gegen meinen Stamm zu ziehen.«

»Woher kennt mein Bruder die genaue Zeit?« erkundigte sich Winnetou.

»Ich sah, daß sie ihre Medizinen ausbesserten. Von da an vergehen meist noch vier Tage, ehe aufgebrochen wird.«

»Wird mein Bruder sie bei sich empfangen, oder ihnen entgegenziehen?«

»Das weiß ich noch nicht. Es wird im Rate der alten Krieger bestimmt werden. Mein Bruder Winnetou wird mit mir gehen, um zu den Alten zu sprechen, und sie werden stolz sein, auch den klugen und tapfern Shatterhand bei sich zu sehen.«

»Wir würden gern und augenblicklich mit dir gehen,« antwortete ich; »aber wir müssen zu den Mogollon reiten.«

»Zu ihnen, welche jetzt die Feinde meines Stammes sind?« fragte er erstaunt.

Ich erklärte ihm in kurzen Worten den Sachverhalt. Er blickte sinnend vor sich nieder und sagte dann:

»Meine Brüder können trotzdem mit mir reiten. Wenn das böse Bleichgesicht, welches Melton heißt, sich in den Schutz der Mogollons begiebt, wird es bei ihnen bleiben.«

»Wenn es aber den verlangten Schutz nicht zugesagt bekommt?«

»So begiebt er sich nach dem weißen Felsen, um dort auf seine Squaw zu warten.«

»Die ist schon unterwegs; sie kann schon morgen zu ihm stoßen. Du siehst, daß wir keine Zeit zu verlieren haben.«

»Ich sehe es ein. Mein Bruder Shatterhand sagte, daß Melton das Pueblo auf einem Pferde verlassen habe?«

»Ja.«

»Nicht in einem Wagen?«

»Nein.«

»Ist eine weiße Squaw bei ihm?«

»Jetzt noch nicht.«

»Einer, welcher die vier Pferde lenkte?«

»Nein.«

»Und ein weißer Jäger, welcher den Führer machte?«

»Auch nicht. Warum spricht der schnelle Pfeil diese Fragen aus?«

»Weil ich gesehen habe, daß die Mogollon einen Wagen überfielen. Sie schossen den Kutscher tot und nahmen einen weißen Mann und eine weiße Squaw, welche im Wagen saßen, und den Führer, der nebenher ritt, gefangen.«

»Warum mögen sie den Wagen überfallen haben?«

»Weil ihre Kriegsbeile gegen uns ausgegraben sind. Wenn die Hunde sich auf dem Kriegspfade gegen rote Männer befinden, betrachten sie stets auch die Bleichgesichter als ihre Feinde.«

»Melton kann unmöglich dabei gewesen sein. Aber nun dürfen wir erst recht nicht säumen, denn das Leben der Ueberfallenen hängt an einem Faden. Wir müssen von dem tapfern Häuptling der Nijoras scheiden. Vielleicht erblickt er uns eher wieder, als wir jetzt denken.«

»Hat Old Shatterhand einen Grund, diese Hoffnung auszusprechen?«

»Ja. Es ist möglich, daß wir deiner Hilfe bedürfen, um Melton ausgeliefert zu erhalten. Dürfen wir in diesem Falle auf dich rechnen?«

»Ja. Ihr habt die Pfeife der Freundschaft mit mir geraucht, und eure Feinde sind also auch die meinigen. Wenn ihr meiner bedürft, so kommt zu mir. Wenn Winnetou und Old Shatterhand uns ihre Arme und Gedanken leihen, so ist es besser, als wenn viele Krieger uns zu Hilfe kämen. Ihr werdet uns willkommen sein und großen Jubel in unserem Lager verursachen.«

»Ahnen die Mogollons, daß ihr etwas von ihren feindseligen Absichten wißt?«

»Sie wissen, daß wir ihre Absichten kennen, aber sie glauben, wir wissen nicht, daß sie so bald gegen uns aufbrechen werden.«

»Das ist gut für euch, denn um so größer wird der Schreck sein, in den ihr sie versetzen werdet, wenn sie euch gerüstet sehen. Welcher Stamm ist stärker, sie oder ihr?«

»Die Zahl der Krieger ist fast dieselbe.«

»Ich hoffe, dir von Nutzen sein zu können. Möchtest du mir einen Gefallen erweisen, den ich dir als großen Dienst anrechnen würde?«

»Sage, was es ist! Ich thue es, wenn es mir möglich ist.«

»Es ist dir möglich. Ja, meine Bitte ist ein Beweis meiner Freundschaft für dich und des großen Vertrauens, welches ich in dich setze. Wir wissen nicht, was wir in den nächsten Tagen erleben werden. Wahrscheinlich sind wir gezwungen, klug und kühn zugleich zu sein. Müßten wir dabei unsern Gefangenen mit uns schleppen, so könnten wir auf kein Gelingen rechnen.«

»Wollt ihr ihn mir anvertrauen? Soll ich ihn für euch aufbewahren?«

»Ich möchte dich darum bitten.«

»Deine Bitte ist gewährt. Sie macht mich stolz, denn sie beweist mir, daß du mich für deinen wahren Freund hältst. Der Gefangene befindet sich bei mir ebenso sicher, als ob du ihn mit eigenen Augen bewachtest.«

»Ich danke dir. Und sieh den jungen Mann, welcher da neben mir sitzt! Der Häuptling der Apatschen hat bereits gesagt, daß er kein Krieger ist. Der junge Weiße ist den Gefahren, denen wir wahrscheinlich entgegengehen, nicht gewachsen. Darf er mit dir reiten? Willst du ihn in deinen Schutz nehmen? Wir werden ihn dann bei dir abholen.«

»Er soll unter meinem Zelte leben wie mein eigener Sohn, zumal du sagst, daß du ihn abholen willst. Das giebt mir die Gewißheit, daß ich euch bald wiedersehen werde. Haben meine Brüder noch andere Wünsche?«

»Nein. Für deine Güte will ich dir nur noch sagen, daß wir von jetzt an an dich und deinen Vorteil denken werden. Wir beschleichen die Mogollons und werden alles thun, was zu deinem Nutzen ist.«

»Wenn ihr das thut, so ist es ganz so, als ob ich zehnmal zehn Kundschafter ausgesandt hätte, welche für uns sehen, denken und handeln sollen. Ich preise den guten Manitou, daß er mich hier mit euch zusammengeführt hat. Er wird es lenken, daß meine Augen sich recht bald wieder an euern Angesichtern laben. Howgh!«

Der alte Melton machte ein höchst verwundertes Gesicht, als er erfuhr, daß ihn die Nijoras mit sich nehmen würden, doch schien der Wechsel ihm nicht ganz unangenehm zu sein. Von uns war für ihn keine Gnade zu erwarten, das wußte er ganz genau; den Nijoras aber hatte er nichts gethan; vielleicht bewachten sie ihn nicht allzu streng; vielleicht war es möglich, sie zu überreden, daß er unschuldig sei; vielleicht auch fand sich einer unter ihnen, der sich durch irgend welche Versprechen verleiten ließ, ihm zur Flucht zu verhelfen; auf keinen Fall aber war von dem Tausche eine Verschlimmerung seiner Lage zu erwarten. Darum zeigte er ein leidlich zufriedenes Gesicht, als er wieder auf sein Pferd gebunden wurde. Wir aber konnten überzeugt sein, daß die Nijoras das Vertrauen, welches wir in sie setzten, vollständig rechtfertigen würden. Es wäre eine große Schande für sie gewesen, wenn auf unsere Frage nach dem Gefangenen sie uns denselben nicht hätten zurückliefern können. Er war bei ihnen besser aufgehoben als bei uns, obgleich er weit lieber mit ihnen ging, als unser junger Freund und Violinvirtuos.

Als dieser hörte, daß er sich hier von uns trennen sollte, wandte er seine ganze Beredsamkeit auf, uns von diesem Gedanken abzubringen. Ich machte ihn vergeblich auf die Gefahren, welche uns erwarteten, aufmerksam; ja, er nahm es übel, daß wir glaubten, er könne ihnen nicht gewachsen sein. Er drohte, daß er uns gegen unsern Willen nachreiten werde. Endlich kam ich auf einen guten Gedanken. Ich sagte ihm, daß unbedingt einer von uns bei dem alten Melton bleiben müsse, um denselben scharf zu bewachen, da den Nijoras doch nicht ganz zu trauen sei. Das beruhigte ihn. Er fühlte sich als Inhaber eines Ehrenpostens und willigte nun ein, sich für kurze Zeit von uns zu trennen. Der Abschied war zwar kurz, aber äußerst herzlich; die Freunde verschwanden mit Melton im Walde, und wir drei, Winnetou, Emery und ich, ritten auf die Ebene hinaus, über welche die Nijoras gekommen waren.

Jetzt hatten wir niemand mehr bei uns, auf den wir uns nicht verlassen konnten und dessen Pferd nichts taugte. Wir flogen wie ein Wetter über den grünen Plan dahin und konnten erwarten, das Ziel mit dem kommenden Morgen zu erreichen.

Der geradeste Weg war der, den die Nijoras geritten waren; wir brauchten nur auf ihrer Spur zu bleiben, die allerdings später verschwand, da sie sich in der Nähe der Feinde Mühe gegeben hatten, keine Fährte zu verursachen. Als es Abend werden wollte, konnten wir auf eine tüchtige Leistung zurückblicken, denn wir hatten seit unserer Trennung von dem schnellen Pfeile wenigstens sieben deutsche Meilen hinter uns und sahen uns nach einem passenden Lagerplatze um. Links von uns lag eine Anhöhe, von welcher aus eine Reihe von Büschen ins Weite lief; das ließ darauf schließen, daß es dort ein fließendes Wasser gab. Wir ritten also auf diese Höhe zu, bogen um dieselbe und sahen ein Gebüsch vor uns, aus welchem uns – eine drohende Stimme entgegenschallte:

»Halt, Mesch‘schurs! Wer einen Schritt weiter reitet, bekommt eine Kugel!«

Da war nicht zu spaßen. Wir sahen den Sprecher nicht; er steckte in dem Gesträuch. Vielleicht waren es gar mehrere. Wir hielten also an. Der Sprache nach war es ein Weißer, und zwar nicht spanischer Abkunft.

»Wo steckt denn eigentlich der gestrenge Herr und Besitzer dieses Platzes?« fragte ich.

»Hier hinter dem Wildkirschenstrauch, aus welchem der Lauf meiner Büchse ragt,« antwortete es.

»Warum bedroht Ihr uns denn mit einer Kugel, Sir?«

»Weil ich euch mir so lange vom Leibe halten will, bis ich weiß, ob ihr Schufte oder Gentlemen seid.«

»Das letztere, das letztere sind wir, werter Master.«

»Das kann jeder Halunke sagen; weist euch gehörig aus!«

»Womit? Meint Ihr, daß man hier mit Tauf- und Impfscheinen oder gar mit Hundesteuermarken umherreitet?«

»Daran denkt kein Mensch. Sagt nur eure Namen! Wer ist denn der rote Master, den ihr bei euch habt?«

»Winnetou, der Häuptling der Apatschen. Mich pflegt man Old Shatterhand zu nennen.«

»Alle Wetter! Winnetou und Old Shatterhand! Welch ein Zusammentreffen! Gleich komme ich, gleich!«

Der Wildkirschenstrauch bewegte sich, und es trat ein sehr langer und dürrer Mensch heraus, dessen Anzug ihm in Fetzen um die Glieder hing. Sein Kopf war unbedeckt, und in der Hand hielt er einen starken Knüttel. Hätte sich der Mann auf einer deutschen Landstraße sehen lassen, er wäre auf der Stelle als Stromer und Vagabund arretiert worden.

Er machte die Bewegung des Hutabnehmens, verbeugte sich und rief:

»Große Ehre, außerordentliche Ehre, Mesch‘schurs! Kommt gerade zur rechten Zeit! Hätte wirklich nicht gewußt, wo ich euch suchen soll.«

»Hättet Ihr uns gesucht?« fragte ich nicht ohne Erstaunen.

»Bis jetzt eigentlich noch nicht, stand aber im Begriffe, es zu thun.«

»Unerklärlich. Seid Ihr hier allein?«

»Yes, Master!«

»Wie hat man Euch zu nennen?«

»Das steht in Euerm Belieben. Man ruft mich nämlich auf verschiedene Weise. Wenn Ihr wirklich Old Shatterhand seid, und Ihr seht mir ganz so aus, so werdet Ihr wohl von Will Dunker gehört haben?«

»Dem berühmten Scout des Generales Grant?«

»Yes, Sir. Man nennt mich auch den langen Dunker oder den langen Will.«

Wieder machte er mit der rechten Hand die Bewegung des Hutabnehmens.

»Und Ihr wollt mich suchen?«

»Yes, Euch, Winnetou und einen jungen Musikus, welcher Vogel heißt.«

»Das ist ja ganz erstaunlich! Hält man so etwas für möglich?«

Diese Frage richtete ich an Winnetou und Emery; Dunker antwortete:

»Ihr hört ja, daß es möglich ist! Uebrigens werde ich Euch die Sache erklären. Steigt nur vom Pferde, und kommt mit an das Wasser!«

»Also jetzt dürfen wir?«

»Yes. Konntet es übrigens immer wagen, mich schießen zu lassen,« lachte er. »Hier ist meine Büchse, hihihihi!«

Er hielt uns seinen Knüttel hin.

»Habt Ihr kein wirkliches Gewehr?«

»Nein. Ich steckte den Prügel durch den Busch, um Euch zu täuschen.«

»Aber Will Dunker muß doch Waffen haben!«

»Hatte sie auch, hatte sie, und was für welche! Die Roten, die Mogollons, haben sie mir abgenommen.«

»Ah! Seid Ihr von diesen überfallen worden?«

»Yes, Sir, yes. In einem Wagen mit vier Pferden!«

»Ihr wart der Führer, und der Kutscher wurde erschossen?«

»So ist es. Aber Ihr kennt die Sache so genau, als ob Ihr dabei gewesen wäret. Wie kommt das, Master?«

»Sagt erst, wer die Lady war, die im Wagen gesessen hat!«

»Werde es sagen. Kommt nur erst her ans Wasser, und macht es euch bequem. Seid mir willkommen, sehr willkommen! Große Ehre, ganz bedeutende Ehre!«

Und wieder that er so, als ob er vor uns einen unsichtbaren Hut abnähme. Ich hatte von dem sonderbaren Manne gehört, sah ihn aber jetzt zum erstenmal. Wir stiegen ab, führten unsere Pferde zwischen die Büsche hinein und standen nun vor einer Quelle, welche kühl und klar aus der Erde sprudelte und ihre Wasser abwärts sandte, an den Sträuchern vorüber, die wir vorhin von weitern gesehen hatten. Da stand ein prachtvolles, indianisch aufgezäumtes Pferd.

»Das Pferd ist Euer, Master Dunker?« fragte ich ihn.

»Yes,« antwortete er. »Wenn Ihr aber lieber wollt, so habe ich es mir einstweilen geborgt vom starken Winde, falls Ihr den roten Halunken kennen solltet.«

»Ah, dem Häuptling der Mogollon. Wie kommt der dazu, Euch ein solches Pferd zu leihen?«

»Das weiß er selber nicht. Wahrscheinlich wie der Blinde zur Ohrfeige. Es war eine Anleihe wieder seinen Willen. Ich habe vergessen, ihn vorher zu fragen.«

»Aber ich habe noch nie gehört, daß Will Dunker ein Pferdedieb ist!«

»Das ist er auch nicht, Sir, wirklich nicht. Ihr könnt es glauben. Aber die Mogollon haben mir alles genommen und mir, als ich mich wehrte, den Anzug in Fetzen gerissen; sie wollten mich nämlich lebendig haben. Dafür habe ich mir dann das Pferd eingetauscht.«

»Ein regelrechtes Abenteuer, wie ich vermute! Ihr müßt es erzählen!«

Gern! Aber leiht mir vorher irgend eine Waffe, falls Ihr so etwas übrig habt, damit ich mich als Mensch fühlen kann!«

Da habt Ihr einen Revolver von mir.«

Er nahm ihn, betrachtete ihn, sah den Stempel und sagte:

»Prächtige Waffe! Berühmte Fabrik, Sir! Jetzt können die Schurken kommen; werde sie empfangen! Und noch etwas! Habt Ihr vielleicht einen Bissen Fleisch oder zwei? Habe seit gestern früh nichts zwischen meine Zähne bekommen. Und die wollen doch Arbeit haben. Da, seht sie Euch einmal an, Sir!«

Er öffnete den Mund und zeigte ein prachtvolles Gebiß.

»Auch Fleisch könnt Ihr haben. Bitte, Emery, gieb ihm ein tüchtiges Stück!«

Das Stück, welches er bekam, konnte, trotzdem es getrocknet war, über zwei Pfund wiegen; es war aber in kurzer Zeit zwischen seinen Zähnen verschwunden. Der Mann hatte Hunger gehabt! Dann schöpfte er sich mit den Händen Wasser, um es zu trinken, und sagte, mit der Zunge schnalzend:

»Das hat wohl gethan! Hätte nicht geglaubt, so bald essen zu können. Auf der Flucht in der Wildnis, und keine Waffe, um sich ein Wild zu schießen, das ist ein schlimmes Ding, ein sehr schlimmes, Mesch‘schurs! Weiß nicht, ob es euch einmal so ergangen ist. Es ist ein Glück, wirklich ein Glück, daß ich euch getroffen habe, und nicht nur für mich, sondern auch für die andern Gefangenen, denn nur ihr seid die richtigen Männer, sie bald und sicher herauszuholen.«

»Wer sind die Leute?«

»Wer sie sind? Hm, Sir, werdet Euch wundern, sehr wundern!«

»So sagt es doch endlich! Ich muß es wissen, alles wissen!«

»Das sollt Ihr auch, Master, natürlich sollt Ihr es; das versteht sich ja ganz von selbst. Aber wenn man ein schönes Buch liest, so fängt man nicht in der Mitte oder gar hinten an. Es muß alles seine richtige Ordnung haben, Sir. Also ich saß da in Fort Belknar bei einem Glase Mintjulep – sage Euch, das ist der delikateste Julep den es giebt – und überlegte dabei, wohin ich meine Füße von dort aus richten sollte, ob etwa nach dem Red River hinauf oder aber ein wenig in den Estacado hinein. Da hielt ein Wagen vor der Thür, vier Pferde voran. Ein Mann stieg aus, dem man den Gentleman auf hundert Schritte ansah. Er kam herein, setzte sich an den nächsten Tisch und sah um sich wie einer, der nicht weiß, was er trinken soll. Natürlich riet ich ihm, sich Mintjulep geben zu lassen, und hielt ihm mein Glas zur Probe hin. Wir thaten darauf einen tüchtigen Trunk miteinander, wobei er mich fragte, was ich sei. Ich gab ihm Auskunft und nun fragte er mich, ob es hier nicht vielleicht einen tüchtigen und zuverlässigen Führer hinauf nach New-Mexiko und dann weiter gebe. Der Mann wollte nämlich nach Frisco hinüber. Ich habe den Weg vielmals gemacht, kenne ihn so genau wie meine Mütze und bot mich also als Führer an. Er nahm neue Pferde, und schon nach einer Stunde ging es fort. Wißt Ihr vielleicht, wer dieser Gentleman war? Ihr kennt ihn genau!«

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Litres'teki yayın tarihi:
30 ağustos 2016
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