Kitabı oku: «50 Jahre Fußball-Bundesliga», sayfa 4
Keegan als »Mighty Mouse«
In der Saison 1978/79 ging dann der Stern des HSV auf, der viele Jahre lang leuchten sollte. Branko Zebec, bei der WM 1954 ein Linksaußen der Extraklasse, war der richtige Trainer zur richtigen Zeit und Kevin Keegan endlich die »Mighty mouse«. Der kleine Brite nutzte die Freiheit, die ihm der Technokrat Zebec gewährte, optimal. Aber auch andere HSV-Profis spielten sich in den Vordergrund. Technisch versierte Männer wie Felix Magath, der Balkan-Libero Ivan Buljan oder der vitale William »Jimmy« Hartwig funktionierten reibungslos im rationalen System des Jugoslawen. Beifall und Respekt bekamen außerdem zwei Spieler, die wesentlich dazu beitragen sollten, dass die Hanseaten dem FC Bayern jahrelang die Rolle des Hegemons in der Bundesliga streitig machten. Offensiv-Verteidiger Manfred Kaltz schlug die berühmten »Bananenflanken«, die den wuchtigen Horst Hrubesch zum »Kopfball-Ungeheuer« werden ließen.
Karriere-Aus nach Autounfall
Eigentlich wollte Sepp Maier wie sein großes Vorbild Lew Jaschin noch mit 40 im Tor stehen, doch ein schwerer Autounfall durchkreuzte dieses Ziel: Im Juli 1979 verlor Maier bei Aquaplaning die Gewalt über seinen Wagen und stieß beim Abbiegen mit einen entgegenkommenden Auto zusam men, in dem zwei Frauen saßen. Alle Unfallbeteiligten wurden schwer verletzt aus den Wracks geborgen. »Maier lag nach dem Unfall bewusstlos auf dem Fahrersitz«, stand im Polizeibericht. Die Ärzte stellten einen Zwerchfellriss, Rippenfrakturen, einen Armbruch und eine Gehirnerschütterung fest. Anschließend musste Maier seine Karriere beenden. Nachfolger im Tor der Nationalmannschaft wurde der Kölner Toni Schumacher, beim FC Bayern Walter Junghans.
Mit Supertechniker Hansi Müller als »Kopf« der Mannschaft wollte der VfB Stuttgart in den 80er-Jahren die Vorherrschaft des FC Bayern brechen. Doch der Plan scheiterte: 1982 wechselte der »deutsche Ferenc Puskas« für großes Geld zu Inter Mailand.
VfB–Zauber mit Hansi Müller
Zum großen Rivalen des HSV schwang sich der VfB Stuttgart auf. Der autoritäre Trainer Jürgen Sundermann befehligte eine Mannschaft, in der Jungstar Hansi Müller das Publikum mit brasilianischer Fußballkunst und Schusstechnik verzauberte, Hermann Ohlicher und der Tiroler Roland Hattenberger wie die Berserker schufteten, Dieter Hoeneß und Georg Volkert für Torgefahr sorgten und die Förster-Brüder Bernd und Karlheinz den Strafraum abriegelten. Die »Sundermänner« hielten das Rennen bis zum vorletzten Spieltag offen. Erst ein 1:4 zu Hause gegen Titelverteidiger 1. FC Köln beendete die Blütenträume der Schwaben.
Eigentlich wurde auch auf »Die Diva vom Rhein« gewettet. Ergänzt durch die 18-jährigen Talente Bernd Schuster und Pierre Littbarski trauten viele Weisweilers Truppe zu, noch einmal ein großes Rad zu drehen.
Doch den Ausfall der Langzeitverletzten Heinz Flohe, Roland Gerber und Gerd Strack konnten die Kölner nicht kompensieren.
Zudem geriet Torjäger Dieter Müller in ein Formtief, so dass es nur zu Platz sechs reichte. Negativer Höhepunkt der Saison waren für die Rheinländer die Platzverweise von Flohe und Herbert Neumann beim 0:6 in Hamburg. Danach schickte Weisweiler die beiden Stars in Zwangsurlaub.
»Renner und Roboter haben die Künstler verdrängt. Opfer einer solchen Entwicklung wurde ein Ausnahmetalent wie Hansi Müller, der, vom Trainer gezwungen, Deckungsaufgaben zu übernehmen, die Fähigkeit einbüßte, sein kreatives Spiel durchzusetzen.«
Wolfgang Overath in dem Buch von Hans Reski »Der 1. FC Köln – Die Diva vom Rhein«, erschienen 1986
Toppmöllers folgenschwere Ohrfeige
Kaiserslautern lebte bis zum April 1979 mit dem Wunsch, 26 Jahre nach dem letzten Triumph der Brüder Fritz und Ottmar Walter die Meistertrophäe in die Pfalz zu holen. Erst am 30. Spieltag starb die Hoffnung: Stürmer Klaus Toppmöller, der auf dem Wege zum Torschützenkönig war, ohrfeigte im Spiel gegen Bielefeld Frank Pagelsdorf nach einer Rangelei und erhielt zusammen mit dem Arminia-Profi die rote Karte. Anschließend zog der DFB den Lauterer acht Wochen aus dem Verkehr.
Natürlich wurde auch ein Comeback des FC Bayern nicht ausgeschlossen. Die Münchner begrüßten Paul Breitner 1978 als Rückkehrer, der nach drei Jahren in Madrid in Braunschweig nicht warm geworden war. Kaum wieder in München suchte er die Konfrontation mit Trainer Lorant, der im Februar 1979 nach dem 1:7-Debakel in Düsseldorf das Feld räumen musste. Präsident Neudecker tolerierte Lorants Landsmann und Assistenten Pal Csernai lediglich als Interimstrainer. Auf dem Rückflug vom Spiel in Braunschweig hörte die Mannschaft im Radio, dass Max Merkel für die neue Saison verpflichtet worden sei. Noch im Flieger organisierte Sepp Maier unter den Kollegen eine Abstimmung. Sie ging mit 17:0 gegen Merkel und für Csernai aus.
Neudecker trat verärgert zurück
Einen Tag nach dem Votum trat Neudecker, immerhin 17 Jahre im Amt, verärgert als Präsident zurück und machte Platz für den jovialen Willi. O. Hoffmann, dessen Vorliebe für edlen Schaumwein ihm bei den Medien recht bald zu dem Namen »Champagner-Willi« verhelfen sollte. Neben Neudecker und Lorant forderte die Saison 1978/79 noch ein drittes Opfer: Geschafft vom Ränkespiel des Gespanns Breitner/Csernai packte Gerd Müller nach 14 triumphalen Bayern-Jahren die Koffer (siehe auch: »Flucht nach Amerika«). Unfreiwillig trat dann auch noch kurz vor Beginn der 17. Bundesligasaison Sepp Maier ab.
Uli Hoeneß Manager mit 27
Hinter den Schreibtisch rückte beim FC Bayern 1979 als jüngster Manager der Bundesligageschichte Uli Hoeneß mit 27 Jahren, der bis dato als Spieler alle großen Triumphe mitgefeiert hatte und wegen diverser Knieverletzungen seine Laufbahn vorzeitig beenden musste. Innerhalb weniger Jahre stieg der Weltmeister von 1974 zum Branchenprimus auf. Hoeneß richtete sein Hauptaugenmerk darauf, den FC Bayern von Zuschauereinnahmen unabhängiger zu machen und sportliche Erfolge maximal zu vermarkten.
Natürlich war auch immer wichtig, was auf dem Platz passierte. Und hier hatte Paul Breitner die Macht übernommen zum Vorteil der ganzen Mannschaft und zum besonderen Wohle von Dribbelkönig Karl-Heinz Rummenigge, der an der langen Leine Breitners zum Weltklassestürmer aufstieg. Beim Toreschießen half dem gebürtigen Lippstädter Dieter Hoeneß, und in der Abwehr räumte ein neuer Mann namens Klaus Augenthaler auf, der sich im Laufe der Jahre zu einem Libero von Rang entwickeln sollte. Personell bestens ausgestattet wurden die Münchner 1980 und 1981 Meister, und beide Male blieb für den starken HSV nur Platz zwei übrig.
Uli Hoeneß überlebte einen Flugzeugabsturz
Am 17. Februar 1982 muss Uli Hoeneß, damals 30 Jahre alt, einen Schutzengel gehabt haben. Auf dem Flug zu einem Länderspiel gegen Portugal in Hannover entging der junge Bayern-Manager beim Absturz mit einer Privatmaschine wie durch ein Wunder dem Tod. Der Flieger, in dem neben Hoeneß und dem Piloten Wolfgang Junginger auch noch der Student Thomas Kufer und der damalige Manager des Copress Verla ges Helmut Simler saßen, kollidierte beim Landeanflug mit Bäumen und zerschellte am Boden. Hoeneß überlebte als einziger.
Im Nordstadt-Krankenhaus in Hannover diagnostizierten die Ärzte Frakturen am Arm, Querfortsatzbrüche an der Lendenwirbelsäule, eine einseitige Lungenquetschung und eine Gehirnerschütterung. Paul Breitner wachte die erste Nacht auf der Intensivstation am Bett des Freundes, der künstlich beatmet werden musste.
Drei Tage nach dem Unglück wurde Uli Hoeneß nach München zurückgeflogen und zu dem Absturz befragt. Er sei, so berichtete er, eine halbe Stunde vor der geplanten Landung eingeschlafen und erst im Krankenhaus wieder aufgewacht. »Dass ich nicht angeschnallt gewesen bin, hat mir womöglich das Leben gerettet«, sagte er.
Drama um HSV-Trainer Zebec
Während in München alles glatt ging, Trainer Csernai und Breitner (»Ich sehe mich als Assistent des Trainers«) harmonierten, ging beim HSV einiges schief. Zwar erzielte kein Klub mehr Tore als der HSV (86), doch das Betriebsklima war erheblich gestört. Mit gnadenloser Strenge und extrem hartem Training, nach Ansicht der Spieler oft jenseits der Schmerzgrenze, verscherzte sich Trainer Zebec sein Ansehen. Sichtbar wurde sein Autoritätsverlust nach dem verlorenen Europapokalfinale gegen Nottingham Forest in Madrid. Zutiefst enttäuscht schickte der Kroate die Profis ins Bett, doch die Spieler blieben an der Hotelbar und spülten ihren Frust hinunter – bis früh um sechs. Felix Magath kommentierte die Solidarität am Tresen mit leichtem Sarkasmus: »Endlich sind wir eine richtige Mannschaft.«
Horst Hrubesch nannte Branko Zebec einmal einen Sadisten. Der HSV-Stürmer im »Copress-Fußballjahrbuch 1979/80«: »Er redet eine ganze Nacht mit jemandem, ist freundlich, offen und witzig. Am nächsten Tag grüßte er den gleichen Mann kaum noch.« Im Dezem ber 1980 erhielt der Kroate von HSV-Manager Günter Netzer die Papiere.
Auf dem Weg zum Titel: Paul Breitner war der große Antreiber der Bayern-Mannschaft, die 1980 und 1981 mit dem Ungarn Pal Csernai als Trainer deutscher Meister wurde. Von Breitners Vorarbeit profitierte Karl-Heinz Rummenigge, der in diesen Jahren Bundesliga-Torschützenkönig wurde und das Kunststück 1984 (ohne Breitner) noch einmal wiederholte, bevor er zu Inter Mailand wechselte. Auf dem Bild unten von links: Klubchef Willi O. Hoffmann, Breitner, Rummenigge und ganz rechts Dremmler.
Nach dem Frühstück eskalierte das Zerwürfnis. Von »Kicker-Sportmagazin« gefragt, ob er nach Rückkehr von Hamburg mit der Mannschaft ein Training abhalte, sagte Zebec: »Nein, mit Betrunkenen trainiere ich nicht.« Daraufhin stellte Kaltz den Vorgesetzten bloß: »Wenn wir jedes Mal nicht trainiert hätten, wenn Herr Zebec gerade mal wieder voll war, dann wären wir im letzten Jahr so gut wie nie zur Arbeit gekommen.«
In der Vorbereitung zur neuen Saison erhielt der Kroate, den Millionen am Bildschirm in Dortmund reichlich angetrunken auf der Trainerbank gesehen hatten, eine letzte Verwarnung. Im Dezember 1980 verlor er dann seinen Job. Zu diesem Zeitpunkt war Keegan längst zurück auf der Insel, sehr zum Bedauern der HSV-Fans, bei denen der Engländer ähnlich populär war wie Hamburgs Fußballikone Uwe Seeler in den 60er-Jahren.
Spaß am Fußball durch Happel
Im Sommer 1981 übernahm Ernst Happel beim HSV das Kommando. Der große Schweiger aus Wien, als Trainer eine internationale Größe, vermittelte den Spielern wieder Spaß am Fußball. Mit Happel überholte der HSV sogar den FC Bayern in der Gunst der Massen. Die Münchner hatten große Mühe, mit der Spielkultur der Hanseaten Schritt zu halten. »Kicker«-Chefreporter Wolfgang Tobien sang in einem Rückblick Lobeshymnen auf den Österreicher: »In jenen 80er-Jahren, als immer mehr Spieler mit ihren explosionsartig gestiegenen Gehältern immer unverblümter ihre Macht zu demonstrieren begannen und der Bundesligafußball in eine schwere Krise geriet, gelang Happel so etwas wie die Quadratur des Kreises: Mit eiserner Disziplin und bisweilen schonungsloser Härte vor allem gegenüber den eigenen Stars dennoch für gute Stimmung und damit für attraktiven Erfolgsfußball zu sorgen. Weil er Kompetenz demonstrierte, Autorität transportierte und mit der Perfektion seines Pressings die Bundesliga taktisch revolutionierte. Dabei entstand unterhaltsamer, bisweilen begeisternder Offensivfußball, der sich schon in seinem ersten HSV-Jahr in 95 erzielten Toren niederschlug.«
Nicht nur Franz Beckenbauer hielt ihn für einen der größten Fußballtrainer. Beim Hamburger SV durfte sich Manager Günter Netzer zur Verpflichtung von Ernst Happel gratulieren. Der Grantler aus Wien, als Nationalspieler schon mal ein »Bruder Leichtfuß«, legte wie Zebec Wert auf Disziplin, vermittelte den HSV-Profis aber auch Spaß am Fußball. Das Ergebnis seiner Arbeit: Zwei Meistertitel (1982 und 1983) und der Gewinn des Europapokals der Landesmeister (1983).
Zweimal hintereinander (1982 und 1983) wurde der HSV Meister und krönte die sechs Jahre währende Regentschaft Happels mit dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister 1983 durch ein 1:0 über Juventus Turin.
Selbst nach großen Siegen pflegte Ernst Happel sein Pokerface aufzusetzen: Hier verläßt er den Platz mit HSV-Regisseur Felix Magath, dessen Spielintelligenz der Kettenraucher besonders schätzte.
»Mister Frankfurt« sagte goodbye
Für 1980 gilt es noch festzuhalten: Jürgen Grabowski sagte nach 15 Profijahren goodbye. Ein schlimmes Foul des damals noch für Gladbach spielenden Lothar Matthäus zwang »Mister Frankfurt« in den sportlichen Vorruhestand. Vergeblich bemühten sich Masseure und Ärzte den großen Dirigenten der Eintracht fürs UEFA-Pokalfinale noch einmal fit zu bekommen. Unvergesslich bleibt wie die Spieler ihren Kapitän nach dem Cup-Sieg über den Platz trugen.
Ein großer Augenblick für Jürgen Grabowski: Nach dem 1:0-Sieg der Frankfurter Eintracht im Finalrückspiel über den VfL Borussia Mönchengladbach präsentiert »Mister Frankfurt« den Fotografen neben Bernd Hölzenbein den UEFA-Pokal. »Sie sind das Symbol dieser Eintracht«, sagte Frankfurts OB Walter Wallmann unter dem Beifall der 59000 im Waldstadion.
Vater und Sohn in der Bundesliga
Zehn Jahre, nachdem Franz Beckenbauer 1982 beim HSV als Spieler abgetreten war, versuchte sein Sohn Stephan in der höchsten deutschen Spielklasse Fuß zu fassen: Der Filius bestritt beim 1. FC Saarbrücken aber nur zwölf Spiele. Beim Karlsruher SC gehörte Rolf Kahn zu den Männern der ersten Stunde. Zwischen 1963 und 1965 kam der Vater des späteren Welttorhüters Oliver Kahn elfmal zum Einsatz.
Beim HSV stand vier Jahre lang (1963–1967) Horst Schnoor im Tor. Sohn Stefan spielte sieben Jahre (1991–1998) für die Hamburger und wechselte im Jahr 2000 von Derby County zum VfL Wolfsburg.
Hansi Sturm spielte in der Meisterelf des 1. FC Köln von 1964 und verabschiedete sich aus der Bundesliga 1967. Sohn Ralf war für die »Geißböcke« von 1988 bis 1994 im Einsatz.
Günter Kuntz stürmte von 1964 bis 1968 für Borussia Neunkirchen, Sohn Stefan von 1983 bis 1986 für den VfL Bochum, 1986 bis 1989 für Bayer Uerdingen und 1989 bis 1995 für den 1. FC Kaiserslautern als Bundesligaprofi, ehe er 1998 noch einmal für ein Jahr nach Bochum wechselte. Fahrudin Jusufi war von 1966 bis 1970 ein exzellenter Verteidiger bei Eintracht Frankfurt, Sohn Sascha Mittelfeldspieler in Uerdingen (1983–1984), in Saarbrücken (1985–1986) und beim HSV (1986–1991).
Helmut Nerlinger verbrachte ein Bundesligajahr bei Bayern München (1969–1970), bei den Offenbacher Kickers (1970–1971) und zwei Spielzeiten bei Borussia Dortmund (1976–1978). Sohn Christian stand von 1993 bis 1998 im Kader des FC Bayern und 1998 bis 2001 bei Borussia Dortmund auf der Gehaltsliste.
Dieter Zorc spielte in der Saison 1971/72 insgesamt 21-mal für den VfL Bochum. Sohn Michael spielte von 1981 bis 1998 beim BV Borussia Dortmund und bestritt 463 Bundesligaspiele.
Beim TSV 1860 München stand Willi Bierofka in der Saison 1977/78 in 27 Spielen auf dem Rasen. Sohn Daniel bekam bei den »Löwen« 2000 einen Vertrag und wechselte 2002 zu Bayer Leverkusen.
In Köln folgte Carsten Cullmann im Jahr 2000 seinem Vater Bernd, der es zwischen 1970 und 1983 auf 341 Bundesligaspiele brachte. Carsten stieg mit den Rheinländern 2002 ab und 2003 wieder auf.
Sechs Jahre lang (1969–1975) war Fritz Fuchs Stammspieler des 1. FC Kaiserslautern. Sohn Uwe begann seine Wanderschaft durch die Bundesliga beim FC Homburg, die ihn über Fortuna Düsseldorf, dem 1. FC Köln, dem 1. FC Kaiserslautern schließlich zu Arminia Bielefeld führte.
Bei Hertha BSC stand in der Saison 1964/65 Jürgen Sundermann auf der Gehaltsliste (siehe auch: »... und andere Skandale«). Sein Sohn Axel schnürte die Stiefel als Bundesligaspieler bei Hannover 96 (1988/89), beim SC Freiburg (1994–1997) und dem VfL Bochum (1997/98).
Vom Platz gejagt hätten die Hamburger Zuschauer im Mai 1984 am liebsten einen anderen Frankfurter. Am 33. Spieltag zerschoss Ralf Falkenmayer mit seinen beiden Treffern zum 2:0 im Volksparkstadion die HSV-Träume vom dritten Titelgewinn in Folge. Der bis dato punktgleiche VfB Stuttgart nahm beim 2:1 in Bremen beide Punkte aus dem Weserstadion mit und sicherte sich kurz vor Saisonschluss den Titel.
VfB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder hatte 1982 schweren Herzens Hansi Müller nach Italien ziehen lassen und damit den Plan begraben, um den »deutschen Ferenc Puskas« eine Mannschaft zu bauen, die in den 80er-Jahren die Vorherrschaft des FC Bayern brechen sollte. Zunächst zahlte sich ein Trainerwechsel aus. Der feinsinnige Helmut Benthaus hatte 1982 den rustikalen Sundermann abgelöst und sich seinerzeit bei seiner Ankunft aus Basel gleich den Spott von Max Merkel zugezogen. »Was willst du denn mit dem, der kennt die Bundesliga doch nur aus der Peepshow«, lästerte der Wiener.
Was Vorgängern wie Rudi Gutendorf, Albert Sing, Branko Zebec, Hermann Eppenhoff oder Jürgen Sundermann nicht gelungen war, schaffte Theaterfreund Helmut Benthaus 1984: Den VfB Stuttgart zum Meister zu machen. Ein Jahr später musste er auch auf Betreiben von Nationalspieler Karlheinz Förster (»Im Training ließ Herr Benthaus Bemerkungen fallen, die sensible Spieler total aus dem Gleichgewicht brachten.«) die Koffer packen.
Benthaus als Meistermacher
Die Antwort gab Benthaus 1984. Der Westfale trieb der Mannschaft den Hurrastil aus und machte sie mit intelligentem Fußball zum Meister. Im Mittelfeld spielten Karl Allgöwer, der Isländer Asgeir Sigurvinsson und der junge Guido Buchwald höchst effektiv, und in der Abwehr waren die Förster-Brüder nach wie vor ein Bollwerk. Die Kollegen der Bundesliga wählten Sigurvinsson, der beim FC Bayern im Schatten von Breitner nicht zur Geltung kam und deshalb 1982 gleich wieder aus München verschwand, zum Spieler des Jahres.
In Hamburg aber rumorte es im dritten Jahr unter Happel. Der Trainer selbst war an Spannungen nicht unschuldig. Als »Bild«-Kolumnist las er einigen Spielern permanent die Leviten. Die HSV-Fans hatten den Verkauf von Torjäger Hrubesch nach Lüttich nicht verstanden, und der Spielerkreis um Felix Magath war von den Neuzugängen Dieter Schatzschneider und Wolfram Wuttke wenig begeistert. Schatzschneider, der von Hannover 96 kam, zog sich schon den Ärger der Altvorderen zu, als er zum ersten Training mit seinem Mercedes 500 vorfuhr. »Da kommt einer aus der Zweiten Liga und dann so eine Karosse«, gifteten sie. Am Ende musste Schatzschneider den HSV trotz seiner 15 Tore wieder verlassen.
In München hielt er es unter der Knute des egozentrischen Paul Breitner nicht lange aus, beim VfB Stuttgart war er in den 80er-Jahren neben Karl Allgöwer und Guido Buchwald »Dominator« im Mittelfeld: Der Isländer Asgeir Sigurvinsson. Acht Jahre lang erfreuten sich die Schwaben an seiner Fußballkunst.
Viel Geld für Rummenigge
Mehr Aufsehen als Schatzschneider erregte 1984 aber Karl-Heinz Rummenigge, den der FC Bayern für 10,5 Millionen Mark an Inter Mailand verkaufte. Ein Jahr vorher hatte Paul Breitner, von diversen Verletzungen gepeinigt, mit 31 die Schuhe für immer ausgezogen und Breitner-Spezi Csernai zwei Spieltage vor Saisonschluss die Papiere bekommen. Hauptsponsor »Iveco« sah in dem arroganten Ungarn einen »schlechten Werbeträger«. Zur Überraschung der Fachwelt fiel der Verlust von Breitner und Rummenigge kaum ins Gewicht. Udo Lattek, als Trainer zurückgeholt, hatte zwar einen Kader ohne hierarchische Strukturen, Manager Uli Hoeneß beim Einkauf aber ein glückliches Händchen. Der Däne Sören Lerby entwickelte sich im Laufe der Saison zum Spiellenker und der junge Lothar Matthäus zum furchtlosen Angreifer. Mit 16 Treffern wurde er bester Torschütze der Münchner und Bayern 1985 Meister.