Kitabı oku: «Tierfreunde aus Blumenstadt : Schwein gehabt», sayfa 2
Weder Basti noch seine Oma erfuhren jemals, was wirklich mit Dolly geschehen war. Aber wir wissen es! Wenn Dolly sprechen könnte, hätte sie vermutlich Folgendes erzählt:
Eines Abends beschloss das Ferkel, etwas weiter weg von zu Hause spazieren zu gehen. Als es zu einer Waldlichtung kam, staunte es nicht schlecht: Ihm gegenüber stand ein anderes Ferkel, das genauso aussah wie Dolly selbst, nur gestreift.
Na so was, dachte sie sich, ob sich wohl jemand von meinen Geschwistern einen gestreiften Pelz übergezogen hat?
Das gestreifte Schweinchen lud die hübsche Schwester mit dem Muttermal zum Spielen ein, und zusammen liefen sie in den Wald. Dort traf Dolly auf noch mehr Geschwister, allesamt gestreift.
„Bleib doch bei uns! Wir haben hier jede Menge Spaß!“, riefen alle.
Dolly hatte schon lange nicht mehr mit anderen Ferkeln gespielt, und jetzt erst merkte sie, wie sehr ihr das gefehlt hatte. Da kam auch schon ihre Mama herbei. Sie war ebenfalls ganz komisch angezogen, steckte in einem grauen, struppigen Fell. Auch sie begrüßte Dolly herzlich und gab ihr sogar Milch zu trinken. Mmmh … Dolly hatte schon ganz vergessen, wie gut das schmeckte. Dann begannen sie alle gemeinsam, mit ihren Rüsseln in der Erde nach Wurzeln zu graben.
Die Wurzeln schmeckten ein bisschen seltsam, aber lecker. Dolly kam sich vor wie im Schweinehimmel. „Hier bleibe ich“, entschied sie und legte sich mit den anderen am warmen Bauch der Mama schlafen.
Doch das himmlische Vergnügen hielt nicht lange an. Plötzlich erglühten in der Dunkelheit schreckliche grüne Augen – sie gehörten zu einer riesigen gelben Katze mit buschigen Ohren und einem kurzen Schwanz, die sich lautlos anschlich. Die Katzen, die Dolly bisher zu Gesicht bekommen hatte, waren alle viel kleiner und überhaupt nicht schrecklich gewesen. Aber dieses Biest hatte offenbar vor, eins der Schweinchen zu fressen.
Da stürzte sich Dollys Mama ohne Zögern in den Kampf, um ihre Kinder zu beschützen. Bis jetzt hatte sie eher schwerfällig gewirkt, doch in dem kurzen Gemenge, das nun folgte, zeigte sie sich so geschickt und furchtlos, dass sich die Wildkatze leise knurrend zurückzog und ins Gebüsch flüchtete.
Puh, überstanden! Dolly beruhigte sich wieder, aber an Einschlafen war nicht mehr zu denken. Irgendjemand schnaufte und ächzte, irgendwo knackte es unheimlich … Ihre Geschwister schliefen friedlich weiter, sie waren das gewohnt, solche Geräusche waren nachts im Wald ganz normal. Wenn die Schrecken damit wenigstens vorbei gewesen wären! Doch gegen Morgen gab es ein furchtbares Gewitter, Blitze zuckten vom Himmel, und es donnerte so laut, dass man meinte, alle Bäume würden gleich umstürzen. Dolly war bis auf die Haut durchnässt, und sie zitterte vor Angst und Kälte. Ihren pelzigen Geschwistern dagegen war das Wetter egal. Ihr borstiges Fell schützte sie vor Kälte und Regen. Von wegen Schweinehimmel!
Schließlich kam die langersehnte Morgendämmerung, und der nächtliche Sturm ließ nach. Hastig verließ Dolly die friedlich schlafende Familie und schaffte es irgendwie nach Hause. Ihr gesunder Schweineverstand sagte ihr, dass ihre Hütte zwar kein Paradies war, aber man es hier doch gut aushalten konnte. Von Abenteuern hatte sie jedenfalls genug.
Nun kennt ihr sie, die Geschichte, wie ein Hausschweinchen mit der Wildschweinfamilie Bekanntschaft schloss. Eine Geschichte, von der Basti nie etwas erfahren sollte.
Bald wurde Dolly wieder fröhlicher, an Stress dachte keiner mehr, und was geschehen war, blieb ihr kleines Geheimnis.
Langsam wurde es Zeit, wieder nach Hause zu fahren, aber Basti wollte Dolly nicht im Dorf zurücklassen. Er musste sich nur eine gute Begründung für seine Eltern überlegen, damit das lustige Ferkel wenigstens den Sommer über bei ihm daheim bleiben dürfte. Und danach würde man mal sehen …
Herr Rübe, der Schweinebauer, bot an, Dollys Hütte abzubauen und sie für ihn einzupacken. Alle Nachbarn kamen auf die Straße, um dem Mini nachzuwinken, den Bastis Oma noch immer fuhr. Sie wollte Basti selbst nach Hause bringen und ein gutes Wort für Dolly einlegen. Unterwegs beschlossen sie, Bastis Eltern doch besser übers Handy vorzuwarnen.
„Hallo, Mama, ich bin’s. Ich bringe einen tierisch guten Preis mit nach Hause. Ich habe nämlich ein Mini-Schweinchen gewonnen!“ (Basti fand, dass „Mini-Schweinchen“ schicker und harmloser klang, also flunkerte er ein bisschen … egal, was für ein Donnerwetter ihn dafür später erwartete.)
Aber zu Hause lärmte gerade der Staubsauger, und so konnte Bastis Mama ihren Sohn nicht richtig verstehen: „Was hast du gewonnen? Einen Mini Cooper? Wie den von der Oma?“
„Nein, ein Mini-Schweinchen! Du weißt schon, ein kleines Schweinchen!“
„Ein Meerschweinchen?“
„Nein, einfach ein Schweinchen. Aber nur ein ganz kleines.“
„WAS?!“
In dem Moment gab es ein lautes Krachen, und Basti hatte schon Angst, dass seine Mama in Ohnmacht gefallen war. Aber sie hatte wohl bloß den Staubsauger umgestoßen, der Lärm verebbte.
Bastis Mama gehörte zu denen, die ihre Gefühle fest im Griff hatten. Mit eiserner Stimme sagte sie: „Ich hoffe doch sehr, dein Preis reist zusammen mit deiner Oma wieder ab. Den Biohahn aus ökologischer Haltung hat sie ja auch behalten.“
„Aber Mama, das ist kein gewöhnliches Schwein. Es hat ein Muttermal und ist total süß! Es heißt Dolly.“
„Na, wenigstens nicht Lady Gaga“, mischte sich nun auch sein Papa ins Telefongespräch ein. „Übrigens, wo gibt es denn im Dorf von Oma Mini-Schweinchen? Als deine Mama und ich zuletzt dort waren, haben wir nur furchtbar dicke Riesenschweine gesehen.“
Wenig später hielten sie schon vor dem Haus der Eltern.
Noch bevor sie sich begrüßen konnten, seufzte Bastis Oma und murmelte kleinlaut: „Tja, euch kann man einfach nichts vormachen. Das ist die Tochter unserer berühmten Sau Gerda … Es wäre wirklich eine Schande, so ein Geschenk abzulehnen!“
Die Tochter der berühmten Gerda war bereits aus ihrem Körbchen gehüpft und erkundete ihr neues Reich – den kleinen Vorgarten von Bastis Eltern. So viel Platz wie bei Bastis Oma gab es hier natürlich nicht, aber es ließ sich gewiss gut aushalten.
Und dann geschah ein Wunder: Bastis Mama, die sich sonst nie erweichen ließ, erklärte: „Na gut, meinetwegen kann dieses angebliche Mini-Schweinchen bis zum Ende der Sommerferien hierbleiben. Aber nach den Ferien wird es sofort an seinen Besitzer zurückgegeben! Schon allein deshalb, weil wir hier keinen Platz für Nilpferde haben – so groß wird dein süßes Schweinchen nämlich irgendwann.“