Kitabı oku: «Zusammenarbeit im Betrieb», sayfa 4

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wer mit wem gerne zusammenarbeitet und mit wem weniger gern. Diese kom-plexen Strukturen kann man in sog. Soziogrammen (s.u.) grafisch sehr übersichtlich darstellen:

f) Eine Gruppe braucht eine relative zeit-liche Beständigkeit, damit sie eine soziale Einheit bilden kann. Beziehun-gen müssen sich entwickeln können, Rollen werden verteilt, Aufgaben ver-geben und vieles mehr. Das braucht eben seine Zeit.

Soziogramme

Unter den Mitgliedern einer Gruppe be-stehen soziale Beziehungen, z.B. Sympa-thien, Antipathien, Abhängigkeiten, usw. Stellen wir uns vor, wir erheben in einer Gruppe (z.B. einem Betrieb) eine Umfra-ge, wer mit wem (Mehrfachnennungen möglich) am liebsten zusammenarbeiten würde und mit wem der/die Befragte nicht gerne zusammenarbeiten würde. Die Ant-worten können wir dann folgendermaßen grafisch darstellen: Für jede Person wird ein Kreis gezeichnet, der entweder den Namen oder eine anonymisierende Ab-kürzung enthält. Positive Wahlen (also: A will gern mit B zusammenarbeiten) wer-den durch einen Pfeil dargestellt. Will B auch mit A zusammenarbeiten, dann gibt es einen Doppelpfeil. Bei der Ablehnung

eines Gruppenmitglieds gibt es gestrichel-te Pfeile oder entsprechend Doppelpfeile. Ein einfaches Beispiel:

Hier haben wir vier Gruppenmitglieder.

Die durchgezogenen Linien bedeuten

Zuneigung, die gestrichelten bedeuten

Abneigung.

Der Vorteil eines solchen Sozigramms be-steht darin, dass die Gruppenstrukturen und die Beziehungen der Gruppenmit-glieder sehr schnell aufgedeckt werden. Problematische Konstellationen, wie z.B. Außenseiter, isolierte Gruppenmitglieder, Ablehnung, Binnengruppen, Orientierung nach außen, usw. können anhand einer solchen Grafik abgelesen werden.

Gruppendynamik

Gruppen sind, wie wir gesehen haben, also Systeme, die sich entwickeln. Wie sich Gruppen entwickeln, das hängt na-


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türlich erst einmal von den Gruppenmit-gliedern ab, die die Gruppe bilden. Es ist aber auch von der Aufgabe, dem Ziel, das die Gruppe hat, abhängig, von den äu-ßeren Bedingungen und vielem anderen. Es gibt aber auch Entwicklungsphasen, die man immer wieder beobachten kann. Diese Erscheinung nennt man Gruppen-dynamik.

• Fremdheitsphase

Jeder versucht, sich von seiner besten Seite zu zeigen, sich anderen gegen-über so zu verhalten, wie er gern gese-hen werden möchte und tastet vorsich-tig die anderen ab. Man ist höflich und freundlich zueinander. Eigentlich die „normale“ Anfangsphase einer Grup-pe, die sich kennen lernt.

• Orientierungsphase

Die einzelnen Gruppenmitglieder be-greifen die Gruppe als solche zu emp-finden, es beginnt ein Prozess des Rollenfindens, der Rollenverteilung; z.T. entstehen starke Machtkämpfe. Wenn die Rollen – z.B. die Führungs-rolle – umkämpft sind, ist diese Phase heftiger und dauert länger, als wenn die Gruppenmitglieder sich einig sind.

• Vertrautheitsphase

Die Rollen innerhalb der Gruppe sind vergeben, jeder hat seinen Platz bzw. seine Aufgabe. In dieser Phase ist die Gruppe am produktivsten, sie wird

deshalb auch in einigen Modellen als Arbeitsphase beschrieben.

• Abschlussphase

Die Gruppe löst sich auf, bzw. wird aufgelöst (zum Beispiel Schulklasse). Diese Phase hat nur dann eine Bedeu-tung, wenn die Auflösung einer Grup-pe absehbar ist bzw. geplant.

Erarbeitungsaufgaben

Aufgabe 29: Fertigen Sie für sich ein Schau-bild an, wie es weiter oben für die Gruppen, in denen sich Michael bewegt, gemacht wur-de. Versuchen Sie, wirklich alle Gruppen zu erfassen, in denen Sie vertreten sind. Lassen Sie das Blatt einige Tage liegen und gehen Sie dann die Aufgabe noch einmal an. Überlegen Sie auch, welche Ziele die einzelnen Gruppen haben und welche Regeln jeweils gelten. Sie werden sehen, dass das ein interessantes Feld ist.

Aufgabe 30: Analysieren Sie das folgen-de Soziogramm einer Jugendgruppe. Welche Merkmale, Rollen und Konstellationen können Sie erkennen? (durchgezogene Linie = positi-ve Wertung, gestrichelte Linie = negative Wer-tung). Auf der nächsten Seite.

Aufgabe 31: Stellen Sie einen möglichst be-kannten Sachverhalt (z.B. Märchen, Roman, Film, o.ä.) als Soziogramm dar (z.B. Schnee-wittchen und die sieben Zwerge).

Aufgabe 32: Erstellen Sie nach den folgen-den Vorgaben ein Soziogramm für eine Gruppe:


Gruppenverhalten

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Andy: Sehr gerne arbeite ich mit Chrissy und Ernst. Mit Bernd komme ich leider meistens nicht gut aus.

Bernd: Mir sind die Leute hier egal. Nach Feier-abend gehe ich zu meiner Freundin, die ist toll.

Chrissy: Dagmar find ich super. Bernd ist ar-rogant, außerdem hat er keine Ahnung von der Arbeit.

Dagmar: Chrissy ist immer sehr nett zu mir, mit ihr arbeite ich gerne zusammen. Ernst finde ich auch ganz toll.

Ernst: Am liebsten bin ich mit Andy auf der glei-chen Schicht. Mit ihm gibt es nie Probleme, er tut immer, was ich ihm sage.

Aufgabe 33: Beurteilen Sie, ob die folgenden Menschen jeweils Gruppen bilden. Versuchen Sie jeweils, Ziele, Normen und Rollen zu be-schreiben.

a) Alle Deutschen

b) Alle Blondinen

c) Menschen, die gemeinsam auf die Straßen-bahn warten

d) Eine Schulklasse

e) Drei Mitarbeiter eines Bades während einer gemeinsamen Schicht

f) Ein Pärchen im Kino

g) Fahrgemeinschaft zur Arbeit

Aufgabe 34: Nennen Sie fünf verschiedene Gruppen aus Ihrem persönlichen Erfahrungs-bereich und nennen Sie

a) die jeweiligen Ziele, die diese Gruppen ver-folgen

b) einige Normen, die in diesen Gruppen gel-ten

c) einige Rollen, die diese Gruppen aufweisen.



Soziogramm mit 13 Personen zu einem Sachverhalt

Zu Aufgabe 30:

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Kennzeichen von Gruppen

• Gemeinsames Ziel

• Struktur (Rolle)

• Gruppenbewusstsein

• Gemeinsame Normen und Werte

• Beziehungen

• Zeitliche Beständigkeit

Beispiel

Erläuterungen

Primärgruppe: erste, prägende Gruppe, meistens die Familie

Rolle: Summer der Erwartun-gen an eine Person in einem sozialen System

Positon: Standtort in einem so-zialem System

Status: Wertschätzung einer Rolle

Soziogramm: grafische Dar-stellung der Beziehung in einer Gruppe

Formale Gruppen ergeben sich auch vorgegebenen Rege-lungen, informale (auch infor-mele) entstehen freiwillig.

Typische Rollen in der Gruppe: Führer, Beliebtes-ter, Tüchtigster, Opposi-tionsführer, Sündenbock, Außenseiter, Drahtzieher, Mitläufer, Gefolgsleute, usw.

Gruppendynamik: Vorgänge und Abläufe, die in Gruppen stattfinden (Fremdheits-, Orientie-rungs-, Vertrautheits-, Differenzierungs- und Abschlussphase)


Zusammenfassung

Gruppenverhalten

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Warum werden Gruppen gebildet?

Überall begegnen uns Gruppen, in der Freizeit, im Berufsleben. Sie organisieren Menschen mit gleichen Interessen oder Neigungen und helfen ihnen, Ziele zu er-reichen, die sie sonst vielleicht gar nicht schaffen könnten. „Gemeinsam sind wir stark!“ ist das Motto von Gewerkschaften, Parteien, Bürgerinitiativen, Arbeitsgrup-pen u.v.m. Durch das Zusammentragen von Kenntnissen können Ergebnisse er-zielt werden, die ein Einzelner allein nicht erreichen kann. Gruppen bieten eine enorme Arbeitsersparnis, da man von den Erfahrungen anderer lernen kann, ohne sie erst mühsam selbst machen zu müs-sen. Denken wir einmal an eine Bergstei-gergruppe. Sie bietet dem einzelnen Mit-glied Sicherheit, die er allein nicht haben kann. Gruppen bieten auch einen Schutz vor Unsicherheit und Angst, ein Beispiel ist eine Versichertengemeinschaft. Was auch nicht vergessen werden darf, ist der Austausch von Erfahrungen und Kennt-nissen. Jeder kann davon profitieren, nicht nur der vermeintlich Schlauere. Au-ßerdem ist ein sozialer Vergleich möglich, jeder kann seine Kenntnisse und Fertig-keiten (oder auch andere Eigenschaften) im sozialen Zusammenhang vergleichen. Das ist gerade für Jugendliche, die sich einschätzen und vergleichen wollen, wichtig, um geregelte Maßstäbe zu fin-

den. Gruppen bieten dem einzelnen Mit-glied auch Anerkennung für vollbrachte Leistungen, sie können Verhaltensweisen und Lebenseinstellungen bestätigen, sie bringen Verständnis, Geborgenheit und Freundschaft. Kurz und gut: der Mensch ist kein Einzellebewesen, sondern ein Gruppentier!

Aufgabe 35: Mit welchen Absicht wurden die folgenden Gruppen wohl gebildet?

a) Urmenschen rotten sich zusammen (im Hintergrund wartet ein hungriger Bär)

b) Lerngruppe vor einer Prüfung (im Hintergrund wartet der Prüfungsausschuss)

c) Winzer-Genossenschaft

d) Azubi-Gruppe

e) Selbsterfahrungsgruppe

Welche Arten von Gruppen gibt es?

Da es unendlich viele und vor allem auch sehr unterschiedliche Gruppen gibt, wer-den verschiedene Arten von Gruppen unterschieden. Zuerst einmal gibt es die Primärgruppe. Sie wurde weiter oben bereits erwähnt. Ihr Hauptmerkmal sind sehr enge, persönliche Beziehungen. In der Literatur ist die Definition nicht ganz einheitlich. Manche Autoren verstehen unter einer Primärgruppe nur die Fami-lie, andere auch Freundesgruppen und sogar die Nachbarschaft. Die Familie ist


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in vielen Fällen sicherlich die wichtigste Primärgruppe. Dementsprechend sind Sekundärgruppen außerhalb der Familie stehende Gruppen. Sie werden ihrerseits in formelle und informelle Gruppen aufge-teilt. Formelle Gruppen ergeben sich aus bestimmten vorgegebenen Regelungen und Bestimmungen, z.B. Schulklassen. Die Mitgliedschaft in informellen Gruppen ist hingegen der freiwilligen Entscheidung des Einzelnen überlassen, z.B. die Mit-gliedschaft in einem Sportverein. Schließ-lich gibt es noch spezielle Gruppen, das sind z.B. für bestimmte Aufgaben kurzfris-tig zusammengestellte Arbeitsgruppen. Um das Bild zu vervollständigen, soll noch erwähnt werden, dass Gruppen auch hin-sichtlich ihrer Größe unterschieden wer-den können. Zwei Menschen bezeichnet man im Allgemeinen nicht als Gruppe, sondern als Paar oder Dyade (hauptsäch-lich Mutter und Kind). Gruppen mit mehr als 25 Mitgliedern werden nicht mehr als Kleingruppe, sondern als Großgruppe bezeichnet.

Gruppenarten

Manchmal werden statt der Ausdrücke „formell“ und „informell“ auch die Bezeich-nungen „formal“ bzw. „informal“ verwen-det.

Was kann Gruppen kaputtmachen?

Wie wir gesehen haben, sind gut funk-tionierende Gruppen so etwas wie die Keimzellen des Lebens, also auch des Ar-beitslebens. Umso wichtiger ist es, dass sie gut funktionieren. Dazu ist es wiede-rum notwendig zu wissen, welche Fehl-entwicklungen es bei der Gruppenbildung geben kann.

• Das Gruppenziel ist unklar oder nicht einheitlich.

• Die Gruppe ist durch die gestellte Auf-gabe überfordert.

• Die Kommunikation klappt nicht – man-gelnder Informationsfluss – Sprach- oder Verständigungsprobleme.

• Die Rollenverteilung innerhalb der Gruppe ist nicht klar, z.B. Führungsrol-le ist umstritten.

• Die Mitglieder der Gruppe sind nicht teamfähig, lauter Einzelgänger und Ei-genbrötler.

• Es gibt Schwierigkeiten mit dem Füh-rungsstil des Vorgesetzten.


Gruppenverhalten

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Aufgabe 36: Um einen Tag der Offenen Tür durchzuführen, bilden Sie zur Vorbereitung eine Arbeitsgruppe. Sie besteht aus einem Aus-zubildenden im ersten Lehrjahr, zwei Auszubil-denden im zweiten Jahr (beide Umschüler) und einem Auszubildenden im dritten Jahr.

Welche Probleme könnten entstehen? Wie könnten sie gelöst werden? Wie könnten sie vermieden werden? Müssen sie vermieden werden oder gibt es in der Zusammensetzung der Gruppe evtl. auch Vorteile?

Die Gruppe im Badebetrieb

Welche Bedeutung spielt nun die Gruppe bei der täglichen Arbeit? Welche Bedeu-tung hat die Tatsache, dass es Gruppen gibt, auf das Betriebsleben? Was muss z.B. der Leiter eines Bades beachten?

Auch auf den Bäderbetrieb lässt sich un-ser Gruppenmodell anwenden. Das Bad hat ein Betriebsziel. Alle Mitarbeiter soll-ten mit ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten darauf hinarbeiten, die-ses Betriebsziel zu verwirklichen. Es gibt verschiedene Positionen, Rollen. Es gibt auch eine soziale Rangskala und somit haben die einzelnen Beschäftigungsfel-der auch alle einen gewissen Status. Es gibt Normen und Regeln, die die Persön-lichkeit einschränken (z.B. pünktlich sein, arbeiten müssen, u.v.a.) Schließlich gibt es – wie wir schon gesehen haben – man-

nigfache Beziehungen der Mitarbeiter un-tereinander, also alles, was eine Gruppe ausmacht. Der Betrieb ist daher ein so-ziales Arbeitssystem. Verantwortlich da-für, dass dieses System gut funktioniert, ist in erster Linie der Betriebsleiter, letzt-endlich aber alle Mitarbeiter.

Wie im Einzelnen zu verfahren ist, um ein gutes Betriebsergebnis zu erzielen, das ist auch eine Frage der Führung. Zu die-sem Komplex wird später noch viel gesagt werden. An dieser Stelle wollen wir noch auf den Gruppenaspekt eingehen. Günter Liedtke hat in seinem Buch „Führungs-kraft Meister“ die folgenden Gruppen-spielregeln aufgestellt:

Gruppenspielregeln

1. Jeder ist gleichberechtigt.

2. Jeder achtet die Persönlichkeit des anderen.

3. Jeder bleibt sachlich.

4. Jeder vertritt die Gruppe nach in-nen wie außen gut.

5. Jeder ist bereit zu helfen.

6. Jeder respektiert die Meinung des anderen.

7. Jeder gibt sein Können und sei-ne Erfahrung her für die Erfüllung der Gruppenziele.

8. Jeder ist für Kritik offen und hat das Recht, Kritik zu üben.



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9. Jeder beteiligt sich an der Lösung von Problemen und dem Prozess der permanenten Verbesserung.

10. Alle sind fair und offen zueinan-der.

Aus: Günter Liedtke, Führungskraft Meister, S. 28

Auffallend bei den obigen Gruppenspiel-regeln ist, dass alle mit „jeder“ oder „alle“ beginnen. Die Gleichberechtigung spielt also eine wesentliche Rolle. Gleichzeitig merkt man, dass sich alle der gestellten Aufgabe, dem vorgegebenen Ziel unter-ordnen. Zum Schluss bringt aber jeder seine eigene Individualität - mit allem, was damit zusammenhängt – in die Grup-pe ein. Für den Meister im Bäderbetrieb geht es darum die jeweilige Aufgabe mit der jeweiligen Gruppe und den jeweiligen Individuen „unter einen Hut“ zu bringen.


Zusammenhang von Aufgabe, Gruppe und Indivi-duum

Erarbeitungsaufgaben:

Aufgabe 37: Diskutieren Sie diese Regeln. Was halten Sie von den Gruppenspielregeln?

Welche halten Sie für die wichtigste? Sind diese Regeln im betrieblichen Alltag zu verwirklichen oder sind sie utopisch?

Aufgabe 38: Arbeiten Sie für Ihre Klasse sol-che Gruppenspielregeln aus. Galten sie schon bisher oder muss ein Umdenken erfolgen?




Gruppenverhalten

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A 2 Einflüsse des Betriebes auf das Sozialverhalten

A 2.1 Arbeitsorganisation und soziale Maßnah-men

Der Betrieb als soziales Umfeld

Der Mensch ist ein soziales Wesen. Das heißt, der Mensch ist von seiner Natur zum Zusammenleben mit anderen Men-schen geschaffen. Bei der Betrachtung von Gruppen haben wir schon gesehen, dass der Einzelne von den Gruppen, in denen er lebt und arbeitet, profitieren kann. Letztendlich muss die Mitgliedschaft in einer Gruppe für die Mitglieder lohnend sein. So wie jeder Mensch die Gruppen, deren Mitglied er ist, mitprägt, so wird er auch von diesen Gruppen beeinflusst. Jeder Mensch wird vor allem in seiner Entwicklung von seinem sozialen Umfeld geprägt. Zuerst von Eltern, Mitschülern, Lehrern, usw. Später nehmen der Betrieb und das Berufsleben im Sozialisations-prozess eine besondere Rolle ein.

Sozialisation: Dem heranwachsenden Menschen wird in seinem Entwicklungs-prozess vermittelt, was die herrschenden Werte und Normen der Gesellschaft so-wie die Techniken des Lebens ausmacht.

Ziel dabei ist, den Einzelnen im Rahmen

der kulturellen, sozialen und materiellen Bedingungen seiner Gesellschaft lebens-fähig und funktionstüchtig zu machen.

Im Betrieb gilt normalerweise eine relativ strenge Ordnung, die die Persönlichkeit einschränkt. Spielregeln für das Zusam-menarbeiten und Zusammenleben wer-den hier ständig geübt und praktiziert. Der Grund liegt darin, dass alles Wirken einem Betriebsziel untergeordnet ist, das man gemeinsam erreichen will. Der einzelne Betrieb hat daher die Aufgabe, soziale Beziehungen zu schaffen, die der Anpassung des Menschen an die Arbeits-bedingungen dienen.

Der Betrieb ist ein entwicklungsfördern-des, soziales Arbeitssystem.

Erarbeitungsaufgaben

Aufgabe 39: Nennen Sie einige Werte und Normen unserer Gesellschaft, die im Rahmen des Sozialisationsprozesses vermittelt werden. Haben diese Werte und Normen in anderen Ländern oder in anderen Zeiten (z.B. Mittelal-ter) auch Geltung?

Aufgabe 40: Was ist wohl mit „Techniken des Lebens“ gemeint, die im Sozialisationsprozess vermittelt werden?

Aufgabe 41: Schränkt Ihr Betrieb Sie ein? Falls ja, begründen Sie Ihre Meinung.


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A 2.1.2 Der Betrieb als Arbeits-system

Was hat das alles mit der täglichen Arbeit zu tun? Versuchen wir, es an einem einfa-chen, alltäglichen Beispiel festzumachen: Ein Mitarbeiter erhält einen Arbeitsauf-trag, er soll ein defektes Schloss an einem Umkleidespind austauschen.

Der Betrieb als System (Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe)

Die Arbeitsaufgabe besteht darin, dass der Mensch mit bestimmten Arbeitsmitteln ein gewünschtes Arbeitsergebnis herstellt. In unserem Beispiel repariert ein Mitarbeiter des Bades mit Bohrer, Schrauben, usw. ein defektes Schloss. Das Ergebnis ist ein wieder funktionierender Spind mit ausge-wechseltem Schloss.

Eingabe: Das sind die Informationen, was er machen soll (Schloss austau-schen), wie er es machen soll (mit Bohrer

aufbohren), um welches Schloss es sich handelt, was er braucht (Bohrmaschine), was er beachten muss (in den eigenen Finger bohren tut weh), u.v.m. Und es sind Informationen, die er diesen Arbeits-gang betreffend schon hat (Ausbildung, Berufserfahrung).

Verarbeitung: Das ist der Arbeitsgang selbst.

Ausgabe: Das ist in erster Linie das Ar-beitsergebnis, aber auch Abfall (z.B. fünf abgebrochene Bohrer), Restmaterial, und nicht zu vergessen, die Erfahrungen, die der Ausführende bei der Arbeit gesammelt hat.

Einflüsse des Umfeldes: Z.B. Unfall-verhütungsvorschriften verhindern, dass bestimmte Arbeitsgänge ohne Schutz-kleidung ausgeführt werden, gesetzliche Vorschriften, Publikumsverkehr, überge-ordnete Stellen, usw.

Einflüsse auf das Umfeld: Das Umfeld wird direkt durch die Arbeitsaufgabe ver-ändert, das Bohren macht Lärm, Erfah-rungen werden weitergegeben, usw.


Der Betrieb als Arbeitssystem

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Wir fassen zusammen:

• Arbeitssysteme dienen der Erfüllung von Arbeitsaufgaben.

• z.B. Badebetrieb für Badegäste er-möglichen

• Menschen und Arbeitsmittel wirken zu-sammen, benötigen Eingaben, um ein Arbeitsergebnis (Ausgaben) zu erbrin-gen.

• z.B. Chlorgasflaschenwechsel

• Der im Arbeitssystem ablaufende Pro-zess ist der Arbeitsablauf.

• Das Arbeitssystem übt Einflüsse auf seine Umgebung aus.

• z.B. Veränderung des Bades durch Aufstellen einer neuen Wasserrutsche

• Die Umgebung übt Einflüsse auf das Arbeitssystem aus.

• z.B. durch gesetzliche Vorschriften, Normen, usw.

Aufgabe 42: Vollziehen Sie diesen Abschnitt mit einer anderen Arbeitsaufgabe aus Ihrem persönlichen Erfahrungsschatz nach.

Das Betriebsklima

Jeder kennt den Ausdruck „Es herrscht dicke Luft“ im Betrieb. Um die Stimmung deutlich zu machen, wird ein bildhafter Vergleich aus der Wetterkunde herange-zogen. Beim Begriff „Betriebsklima“ ist

das genauso. Wie sich das Klima aus vie-len einzelnen Faktoren zusammensetzt (Temperaturen, Wetter, Luftfeuchtigkeit, usw.) so ist auch das Betriebsklima von mehreren Faktoren abhängig:

Das Betriebsklima setzt sich zusam-men aus:

• Führungsstil des/der Vorgesetzten (autoritär / partnerschaftlich)

(wird später noch ausführlich bespro-chen)

• Zusammensetzung von Gruppen (sie-he oben)

Auch in jeder Gruppe herrscht eine be-stimmte Atmosphäre.

• Entlohnung

• Arbeitsorganisation

Information und Kommunikation, Strukturen im Betrieb, Arbeitsabläufe, Kompetenzverteilungen, Vorschriften, ...

• Arbeitsplatzgestaltung

Fühle ich mich wohl, wie ist die Umge-bung? (siehe weiter unten)

• Arbeitsklima

Welche Aufgaben habe ich (Unterfor-derung, Überforderung), kann ich mich entfalten, haben ich Erfolgserlebnisse, wie klappt die Zusammenarbeit, usw.

Das Betriebsklima ist daher die Gesamt-heit aller sozialen, psychologischen und


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